innen - SIF Praha

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Imaginata
Philosophie im ‚Ding‘
V.
ALS Gregor Samsa eines Morgens aus
unruhigen Träumen erwachte, fand er
sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Er lag
auf seinem panzerartig harten Rücken
und sah, wenn er den Kopf ein wenig
hob, seinen gewölbten, braunen, von
bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die
Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor
den Augen.
‚Das Tier kann nicht dargestellt werden‘
Ausdruck für Vollzug einer absoluten Innensicht
Reduktion auf sich selbst
in der Unmittelbarkeit leiblichen Erlebens
Innesein
Gefahren
Chance
Egoismus:
- Innerlichkeit (innen)
- Begehren (innen > außen)
Begegnung mit dem Selbst
Bewegung nach innen
im Bewusstsein der Grenze
„ganz sinnlich“
Differenz
Die Erzählung ist in drei Teile gegliedert
Teil I
1. Morgen: Gregor erwacht in seinem Zimmer und realisiert
allmählich seine Situation; er wird zu spät zur Arbeit
kommen.
2. Stimmen von außen: Schwester, Mutter, Vater melden
sich durch die geschlossenen Türen, die Gregor vor dem
Zubettgehen selbst verschlossen hat. Gregor bemüht sich
aufzustehen.
3. Es läutet. Der Prokurist von Gregors Firma erscheint und fragt nach
ihm. Gregor versucht sich zu rechtfertigen.
Der Prokurist: „Das war eine Tierstimme.“
Mit Mühe öffnet Gregor die Tür.
4. AUSBRUCH 1
Gregor öffnet die Tür und konfrontiert sein Umfeld mit seiner Existenz.
Der Prokurist: „Oh!“
Die Mutter: „Hilfe, um Gottes willen Hilfe!“
Der Prokurist ergreift die Fluch: „Huh!“
Gewaltreaktion des Vaters: Er treibt mit einem Stock Gregor in sein
Zimmer zurück. Gregor verletzt sich an der Türkante. Die Tür wird
zugeschlagen.
Teil II
1. Abend: Gregor erwacht. Es wird ihm Essen hereingestellt.
Des Nachts quälen ihn Hunger und Sorgen um die Zukunft
der Familie.
2. Zweiter Tag, Morgen. Die Schwester übernimmt Gregors
Versorgung. Um ihr seinen Anblick zu ersparen, flüchtet er
bei ihrem Eintreten jedes Mal unter sein Bett.
3. Die Zeit vergeht. Die Familie nimmt an, Gregor könne ihre
Worte nicht verstehen, während Gregor versucht, ihren
Unterhaltungen zu lauschen und erfährt die gegenwärtige
wirtschaftliche Lage der Familie. Das Fenster in seinem
Zimmer wird ihm zum einzigen Kontaktmoment nach außen.
4. Eines Tages beschließt die Schwester, mit Hilfe der Mutter Gregors
Zimmer auszuräumen, damit dieser mehr Bewegungsfreiheit erhält.
Gregor, zunächst angetan von diesem Vorhaben, entsetzt sich angesichts
der „leeren Wand“ und in Anbetracht des ganzen Vorhabens, das sein
Zimmer in eine „Höhle“ verwandelt.
Um seine letzten Habseligkeiten zu schützen, bricht er aus seinem
Versteck unter dem Bett hervor und erschrickt die Mutter, die daraufhin
zusammenbricht.
AUSBRUCH 2
Die Schwester holt aus dem Nebenzimmer Mittel gegen die Ohnmacht
der Mutter, Gregor geht ihr nach, doch die Schwester schlägt, zurück in
Gregors Zimmer, die Tür hinter sich zu. Gregor ist ausgesperrt, wird vom
herbeieilenden Vater zurückgedrängt und mit Äpfeln bombasrdiert. Ein
Apfel trifft Gregors Panzer, er empfindet einen „überraschenden
unglaublichen Schmerz“.
Teil III
1. Gregor hat eine schwere Verwundung erlitten. Fortan
öffnet man Abend für Abend die Tür einen Spalt weit.
Gregor sieht die „abgearbeitete und übermüdete Familie“.
Einschränkung des Haushalts: Dienstmädchen wird
entlassen, an ihrer Stelle tritt eine „riesige knochige
Bedienerin“.
Gregor verbringt die Nächte und Tage fast ganz ohne Schlaf.
Sorge um die Zukunft wechselt mit Wut über die immer
schlechter werdende Pflege. Streit in der Familie, während
Gregor „laut vor Wut darüber zischte, daß es keinem einfiel,
die Tür zu schließen und ihm diesen Anblick und Lärm zu
ersparen“.
Kafka litt unter der ungünstigen Aufteilung der Wohnung. Zwar besaß er ein
eigenes Zimmer, dennoch hatte er kaum Rückzugsmöglichkeiten, da es das
Durchgangszimmer zwischen Wohn- und Schlafzimmer der Eltern war. In der
Erzählung "Großer Lärm", die er 1911 in sein Tagebuch schrieb und ein Jahr
später in einer Prager Literaturzeitschrift abdrucken ließ, beschrieb er den
typischen Alltag in der Wohnung.
Großer Lärm
Ich sitze in meinem Zimmer im Hauptquartier des Lärms der ganzen Wohnung.
Alle Türen höre ich schlagen, durch ihren Lärm bleiben mir nur die Schritte der
zwischen ihnen Laufenden erspart, noch das Zuklappen der Herdtüre in der
Küche höre ich. Der Vater durchbricht die Türen meines Zimmers und zieht im
nachschleppenden Schlafrock durch, aus dem Ofen im Nebenzimmer wird die
Asche gekratzt, Valli fragt, durch das Vorzimmer Wort für Wort rufend, ob des
Vaters Hut schon geputzt ist, ein Zischen, das mir befreundet sein will, erhebt
noch das Geschrei einer antwortenden Stimme. Die Wohnungstüre wird
aufgeklinkt und lärmt, wie aus katarrhalischem Hals, öffnet sich dann weiterhin
mit dem Singen einer Frauenstimme und schließt sich endlich mit einem
dumpfen, männlichen Ruck, der sich am rücksichtslosesten anhört. Der Vater ist
weg, jetzt beginnt der zartere, zerstreutere, hoffnungslosere Lärm, von den
Stimmen der zwei Kanarienvögel angeführt. Schon früher dachte ich daran, bei
den Kanarienvögeln fällt es mir von neuem ein, ob ich nicht die Türe bis zu einer
kleinen Spalte öffnen, schlangengleich ins Nebenzimmer kriechen und so auf
dem Boden meine Schwestern und ihr Fräulein um Ruhe bitten sollte.
Franz Kafka
2. Die Eltern vermieten eines der Zimmer an drei „peinlich
auf Ordnung“ bedachte Zimmerherren – „alle drei hatten
Vollbärte, wie Gregor einmal durch eine Türspalte
feststellte“. Von Gregors Existenz wissen sie nichts. In der
Folge wird überflüssiges Mobiliar in Gregors Zimmer
abgestellt.
Gregor isst fast nichts mehr, die Familie isst in der Küche,
während die Zimmerherren im Wohnzimmer speisen.
Eines Abend spielt die Schwester auf der Violine, ein
Vorgang, dem die Zimmerherren mit zunehmender
Gleichgültigkeit begegnen, während Gregor, der dies durch
den Spalt seiner Tür miterlebt, angezogen wird und sich ins
Zimmer bewegt.
AUSBRUCH 3
„War er ein Tier, da ihn Musik so ergriff?“
Die Schwester: „Liebe Eltern, so geht es nicht weiter. … Ich will vor
diesem Untier nicht den Namen meines Bruders aussprechen und sage
daher bloß: wir müssen versuchen es loszuwerden.“
Der Vater: „Wenn er uns verstünde, …dann wäre vielleicht ein
Übereinkommen mit ihm möglich. Aber so –“
„Weg muß es, das ist das einzige Mittel, Vater. Du mußt bloß den
Gedanken loszuwerden suchen, daß es Gregor ist.“
Gregor weicht zurück, die Tür hinter ihm wird „eiligst zugedrückt,
festgeriegelt und versperrt“.
„Endlich!“ ruft die Schwester.
Gregor: „Und jetzt?“ „Er machte bald die Entdeckung, daß er sich nun
überhaupt nicht mehr rühren konnte. … Im übrigen fühlte er sich
verhältnismäßig behaglich. Er hatte zwar Schmerzen im ganzen Leib,
aber ihm war, als würden sie allmählich schwächer und schwächer und
würden schließlich ganz vergehen. … Den Anfang des allgemeinen
Hellerwerdens draußen vor dem Fenster erlebte er noch. Dann sank sein
Kopf ohne seinen Willen gänzlich nieder, und aus seinen Nüstern strömte
sein letzter Atem schwach hervor.“
3. Die Bedienerin: „Es ist krepiert.“
Die Mutter: „Tot?“
„Die Bedienerin schloß die Tür und öffnete gänzlich das Fenster. Trotz
des frühen Morgens war der frischen Luft schon etwas Lauigkeit
beigemischt. Es war eben schon Ende März.“
Der Vater wirft die Zimmerherren hinaus.
„In einem, wie sich zeigte, gänzlich unbegründeten Mißtrauen trat Herr
Samsa mit den zwei Frauen auf den Vorplatz hinaus; an das Geländer
gelehnt, sahen sie zu, wie die drei Herren zwar langsam, aber ständig
die lange Treppe hinunterstiegen, in jedem Stockwerk in einer
bestimmten Biegung des Treppenhauses verschwanden und nach ein
paar Augenblicken wieder hervorkamen; je tiefer sie gelangten, desto
mehr verlor sich das Interesse der Familie Samsa für sie, und als ihnen
entgegen und dann hoch über sie hinweg ein Fleischergeselle mit der
Trage auf dem Kopf in stolzer Haltung heraufstieg, verließ bald Herr
Samsa mit den Frauen das Geländer, und alle kehrten, wie erleichtert, in
ihre Wohnung zurück.“
„Sie beschlossen, den heutigen Tag zum Ausruhen und Spazierengehen
zu verwenden.“
Die Bedienerin: „Also darüber, wie das Zeug von nebenan weggeschafft
werden soll, müssen Sie sich keine Sorge machen. Es ist schon in
Ordnung.“
4. „Dann verließen alle drei gemeinschaftlich die Wohnung, was sie schon
seit Monaten nicht getan hatten, und fuhren mit der Elektrischen ins Freie vor
die Stadt. Der Wagen, in dem sie allein saßen, war ganz von warmer Sonne
durchschienen. Sie besprachen, bequem auf ihren Sitzen zurückgelehnt, die
Aussichten für die Zukunft, und es fand sich, daß diese bei näherer
Betrachtung durchaus nicht schlecht waren, denn aller drei Anstellungen waren,
worüber sie einander eigentlich noch gar nicht ausgefragt hatten, überaus
günstig und besonders für später vielversprechend. Die größte augenblickliche
Besserung der Lage mußte sich natürlich leicht durch einen Wohnungswechsel
ergeben; sie wollten nun eine kleinere und billigere, aber besser gelegene und
überhaupt praktischere Wohnung nehmen, als es die jetzige, noch von Gregor
ausgesuchte war. Während sie sich so unterhielten, fiel es Herrn und Frau
Samsa im Anblick ihrer immer lebhafter werdenden Tochter fast gleichzeitig
ein, wie sie in der letzten Zeit trotz aller Pflege, die ihre Wangen bleich gemacht
hatte, zu einem schönen und üppigen Mädchen aufgeblüht war. Stiller werdend
und fast unbewußt durch Blicke sich verständigend, dachten sie daran, daß es
nun Zeit sein werde, auch einen braven Mann für sie zu suchen. Und es war
ihnen wie eine Bestätigung ihrer neuen Träume und guten Absichten, als am
Ziele ihrer Fahrt die Tochter als erste sich erhob und ihren jungen Körper
dehnte.“
Das Tierhafte:
Nicht (nur) Monstrosität
> Andere, ‚niedere‘ Form der Existenz:
Erschmecken der Welt
Separation: Zurückgeworfen auf das Selbe (Genuss)
Radikale Gegenstellung zu einer Ordo-Welt
als eines ‚ein-gerichteten‘ Zusammenhangs
Reduktion alles Ge-richteten (Ge-setz / Ge-richt)
auf die schlichte Bedingung leiblichen Erlebens
Nicht Schon-sein-bei (in Welt)
< Dies Nicht-schon-sein als Ausgestoßensein erfahren:
Zurückgestoßen ins Innen
Ab-solutes Innen, an dessen Haut sich ‚innen‘ / ‚außen‘
erst konfigurieren

Grenzleiblichkeit vor Richtungs- und Sinnleiblichkeit
Die Verwandlung :
Konfliktsituation zwischen
Existenz in ab-soluter Innenposition
vs. alltäglicher Lebenswelt
Detailanalyse – Vier Momente
1
Oikologische Situation:
Grundspannung innen – außen
2
Dynamik dieser Spannung: öffnen – schließen
3
Kein Aufbau eines Zwischen (Verstehen)
4
Zugrundegehen – was überlebt?
1. Grundspannung innen – außen
Oikologische Situation
Gregor
ganz innen
Familie
Haushalt
Ökonomie
außen
Prokurist
Zimmerherren
Leibsituation:
Perspektive von innen: Leib – Zimmer – Wohnung – Haus – Welt
Grundlegende Spannung:
Innen (Leib)
Innen (Zimmer)
Innen (Haus)
Empfinden
Grenze der Haut
Außen: Welt
Vorstellen
Richtung auf –
Sinnbestimmung
»Was ist mit mir geschehen?« dachte er. Es war kein Traum. Sein
Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig
zwischen den vier wohlbekannten Wänden. Über dem Tisch, auf dem
eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet
war – Samsa war Reisender –, hing das Bild, das er vor kurzem aus
einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen,
vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die,
mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und
einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden
war, dem Beschauer entgegenhob.
Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter –
man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn
ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig
weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße,« dachte er, aber das war
gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu
schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in
diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite
warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte
es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht
sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie
gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann.
»Ach Gott,« dachte er, »was für einen anstrengenden Beruf habe ich
gewählt! Tag aus, Tag ein auf der Reise. Die geschäftlichen Aufregungen
sind viel größer, als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem
ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die
Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer
wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher
Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!« Er fühlte ein leichtes Jucken
oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum
Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende
Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht
zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten,
zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn
Kälteschauer.
Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. »Dies frühzeitige Aufstehen«,
dachte er, »macht einen ganz blödsinnig. Der Mensch muß seinen Schlaf haben.
Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des
Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu
überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück. Das sollte ich bei
meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. Wer weiß
übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Wenn ich mich nicht wegen
meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef
hingetreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt.
Vom Pult hätte er fallen müssen! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das
Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der
überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß.
Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben, habe ich einmal das Geld
beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen – es dürfte noch fünf
bis sechs Jahre dauern –, mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der große
Schnitt gemacht. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt
um fünf.«
Und er sah zur Weckuhr hinüber, die auf dem Kasten tickte.
»Himmlischer Vater!« dachte er, Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger
gingen ruhig vorwärts, es war sogar halb vorüber, es näherte sich schon
dreiviertel. Sollte der Wecker nicht geläutet haben? Man sah vom Bett
aus, daß er auf vier Uhr richtig eingestellt war; gewiß hatte er auch
geläutet. Ja, aber war es möglich, dieses möbelerschütternde Läuten
ruhig zu verschlafen?
…
Gregor fühlte sich tatsächlich, abgesehen von einer nach dem langen
Schlaf wirklich überflüssigen Schläfrigkeit, ganz wohl und hatte sogar
einen besonders kräftigen Hunger.
2. Dynamik dieser Spannung: öffnen – schließen
Bewegung
Begegnung
Ausbruch 1-2-3
Richtung
Gewalt und Schmerz
Grenze
Tür: direkter Kontakt
Fenster: Transparenz
Wand (Höhle): Sperre
Als er dies alles in größter Eile überlegte, ohne sich entschließen zu können, das
Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker dreiviertel sieben – klopfte es
vorsichtig an die Tür am Kopfende seines Bettes. »Gregor,« rief es – es war die
Mutter –, »es ist dreiviertel sieben. Wolltest du nicht wegfahren?« …
Und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust.
»Gregor, Gregor,« rief er, »was ist denn?« Und nach einer kleinen Weile mahnte
er nochmals mit tieferer Stimme: »Gregor! Gregor!« An der anderen Seitentür
aber klagte leise die Schwester: »Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du
etwas?« Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: »Bin schon fertig,« und
bemühte sich, durch die sorgfältigste Aussprache und durch Einschaltung von
langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende
zu nehmen. Der Vater kehrte auch zu seinem Frühstück zurück, die Schwester
aber flüsterte: »Gregor, mach auf, ich beschwöre dich.« Gregor aber dachte gar
nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her übernommene
Vorsicht, auch zu Hause alle Türen während der Nacht zu versperren.
Das Gassenfenster
Wer verlassen lebt und sich doch hie und da irgendwo anschließen
möchte, wer mit Rücksicht auf die Veränderungen der Tageszeit der
Witterung, der Berufsverhältnisse und dergleichen ohne weiteres
irgendeinen beliebigen Arm sehen will, an dem er sich halten könnte, –
der wird es ohne ein Gassenfenster nicht lange treiben. Und steht es mit
ihm so, daß er gar nichts sucht und nur als müder Mann, die Augen auf
und ab zwischen Publikum und Himmel, an seine Fensterbrüstung tritt,
und er will nicht und hat ein wenig den Kopf zurückgeneigt, so reißen
ihn doch unten die Pferde mit in ihr Gefolge von Wagen und Lärm und
damit endlich der menschlichen Eintracht zu.
In: Betrachtung (entstanden zwischen 1907 und 1912, Erstdruck Leipzig 1913)
3. Kein Aufbau eines Zwischen (Verstehen)
Selbst – ZWISCHEN – Andere
Verstehen bleibt einseitig:
Die Familie versteht nicht, dass Gregor sie versteht
Selbst wird zum Es für Andere,
nachdem es schon für sich selbst zum Es geworden war:
Separiert von Welt  Weltausschluss
Kafkas frühe Erzählung "Beschreibung eines Kampfes" führt ein aus
seinem Verankertsein herausgefallenes Leben vor, für das die Welt der
Verankerung nur mehr von seiner neuen Position des Schwebezustandes
der Ortlosigkeit her, also in Reminiszenzen, aufschimmert.
Sie beginnt mit dem Ausbruch aus einer Abendgesellschaft und setzt
sich fort im „Ritt“ in eine imaginierte Welt.
Diese Erzählung läßt sich weithin als der Bericht über den (scheiternden)
Versuch einer Flucht lesen: Die Erzähler in der Erzählung wollen dem
von ihnen erfahrenen Unverankertsein entfliehen. Dieser Versuch muß
scheitern, weil sein Glücken bedeuten würde, sich selbst entfliehen zu
können.
Kein wirkliches Ankommen:
Die Reise in die Künftigkeit imaginierter Möglichkeiten bleibt nur solange
ungebrochen, als die reale Gegenwart nicht erinnert wird. Da nur
imaginativ unternommen, kann der 'Ritt' die erwartete Ablösung von der
Realität, der zu entfliehen getrachtet wird, nicht wirklich erbringen; das
Gekettetsein an die Realität macht sich in der Imagination selbst und mit
ihren eigenen Mitteln bemerkbar: "Diese so rasch entstandene Weite
meiner Aussicht erschreckte mich."
"Mich schmerzte mein Herz, denn jetzt schien es unmöglich aus meinem
Leiden hinauszukommen." Doch von neuem: "[...] vielleicht konnte ich
etwas erfahren über die Gefährlichkeit dieses scheinbar sichern Landes."
4. Zugrundegehen – was überlebt?
- Zugrunde geht der Protagonist
- Es überlebt die Familie
- Und der Erzähler
Den Anfang des allgemeinen Hellerwerdens draußen vor dem Fenster erlebte er
noch. Dann sank sein Kopf ohne seinen Willen gänzlich nieder, und aus seinen
Nüstern strömte sein letzter Atem schwach hervor.
+++
Als am frühen Morgen die Bedienerin kam – vor lauter Kraft und Eile schlug sie,
wie oft man sie auch schon gebeten hatte, das zu vermeiden, alle Türen derartig
zu, daß in der ganzen Wohnung von ihrem Kommen an kein ruhiger Schlaf mehr
möglich war –, fand sie bei ihrem gewöhnlichen kurzen Besuch bei Gregor zuerst
nichts Besonderes. Sie dachte, er liege absichtlich so unbeweglich da und spiele
den Beleidigten … Weil sie zufällig den langen Besen in der Hand hielt, suchte
sie mit ihm Gregor von der Tür aus zu kitzeln. Als sich auch da kein Erfolg
zeigte, wurde sie ärgerlich und stieß ein wenig in Gregor hinein, und erst als sie
ihn ohne jeden Widerstand von seinem Platze geschoben hatte, wurde sie
aufmerksam. Als sie bald den wahren Sachverhalt erkannte, machte sie große
Augen, pfiff vor sich hin, hielt sich aber nicht lange auf, sondern riß die Tür des
Schlafzimmers auf und rief mit lauter Stimme in das Dunkel hinein: »Sehen Sie
nur mal an, es ist krepiert; da liegt es, ganz und gar krepiert!«
Das Ehepaar Samsa saß im Ehebett aufrecht da und hatte zu tun, den Schrecken
über die Bedienerin zu verwinden, ehe es dazu kam, ihre Meldung aufzufassen.
Dann aber stiegen Herr und Frau Samsa, jeder auf seiner Seite, eiligst aus dem
Bett, Herr Samsa warf die Decke über seine Schultern, Frau Samsa kam nur im
Nachthemd hervor; so traten sie in Gregors Zimmer. Inzwischen hatte sich auch
die Tür des Wohnzimmers geöffnet, in dem Grete seit dem Einzug der
Zimmerherren schlief; sie war völlig angezogen, als hätte sie gar nicht
geschlafen, auch ihr bleiches Gesicht schien das zu beweisen. »Tot?« sagte Frau
Samsa und sah fragend zur Bedienerin auf, trotzdem sie doch alles selbst prüfen
und sogar ohne Prüfung erkennen konnte. »Das will ich meinen,« sagte die
Bedienerin und stieß zum Beweis Gregors Leiche mit dem Besen noch ein großes
Stück seitwärts. …
»Komm, Grete, auf ein Weilchen zu uns herein,« sagte Frau Samsa mit einem
wehmütigen Lächeln, und Grete ging, nicht ohne nach der Leiche
zurückzusehen, hinter den Eltern in das Schlafzimmer. Die Bedienerin schloß die
Tür und öffnete gänzlich das Fenster. Trotz des frühen Morgens war der frischen
Luft schon etwas Lauigkeit beigemischt. Es war eben schon Ende März.
Es überlebt der Erzähler
Beschreibung eines Kampfes:
„Beweis dessen, daß es unmöglich ist zu leben“
"Es hat niemals eine Zeit gegeben, in der ich durch mich selbst von
meinem Leben überzeugt war. Ich erfasse nämlich die Dinge um mich
nur in so hinfälligen Vorstellungen, daß ich immer glaube, die Dinge
hätten einmal gelebt, jetzt aber seien sie versinkend."
"Immer [...] habe ich eine so quälende Lust, die Dinge so zu sehn, wie
sie sich geben mögen, ehe sie sich mir zeigen. Sie sind da wohl
schön und ruhig."
Es ist nicht möglich, den Dingen vor ihrem Eintritt in die Sichtbarkeit
mit der Abständigkeit des Sehens beizuwohnen. Die Dinge sind
unwirklich geworden,[1] denn ihre "wahrhaftigen Namen" wurden
"vergessen" (89), stattdessen wurden sie mit "zufälligen Namen"
(ebd.) überschüttet, mit solchen, die nicht mehr die Dinge 'treffen',
sondern in Funktionszwängen einer Welt sich abnutzen.
[1] "Was ist es doch, daß Ihr thut, als wenn Ihr wirklich wäret. Wollt
Ihr mich glauben machen, daß ich unwirklich bin [...]. Aber doch ist
es schon lange her, daß Du wirklich warst, Du Himmel und Du
Ringplatz bist niemals wirklich gewesen."
Die Dinge empören sich, werden "so eitel, so zudringlich
und so rachsüchtig"
Aus ihrem ruhigen Stand herausgesetzt, erzwingen die
Dinge eine Alternative, die unannehmbar ist:
"Was sollen unsere Lungen thun [...] athmen sie rasch,
ersticken sie an sich, an innern Giften;
athmen sie langsam ersticken sie an nicht athembarer Luft,
an den empörten Dingen."
Die Möglichkeit zu atmen wird so oder so genommen:
1. Im Sichhalten an Vorstellungen und Worte, erstickt man
an sich selbst, an der Subjektivität der Imagination.
Kraftlosigkeit überkommener Orientierungen:
Richtungen und Sinngehalte
2. Orientiert man sich an den Dingen, verliert man auch
alle Sicherheit, da das natürliche Band zwischen Ding
und Wort durchtrennt ist und die "empörten" Dinge, bar
einer sie domestizierenden Medialität, in ihrer
Zudringlichkeit nur mehr distanzlos begegnen.
Kon-frontation mit der Grenze mittels einer auf
Körperleiblichkeit zurückgeworfene Subjektivität
"Jetzt aber [...] Berg Blume Gras, Buschwerk und Fluß, gebt mir ein
wenig Raum, damit ich athmen kann."
Die extreme Erfahrung eines völlig distanzlosen Eingenommenseins von
der andrängenden puren 'Stofflichkeit' der Dinge beschreibt Sartre in La
nausée. "Die Dinge haben sich von ihren Namen gelöst. Sie sind da [...]
ich bin inmitten von namenlosen Dingen." (Sartre, Der Ekel, Reinbek
1963, S. 133 f.)
Es bleibt nur ein Sicheinrichten in diesem Niemandsland zwischen
verlorenem Grund und nicht neu zu erlangender Verankerung.
Daraus resultiert ein Schweben, das ebenfalls die Lungen strapaziert,
denn für die nun freischwebende, gesetz-los gewordene neue
Sinnstiftung gibt es weder Zeit- noch Raummaß:
Wenn "unsere Lungen [...] aber ihr Tempo suchen wollen, gehn sie
schon am Suchen zugrunde."
Wenn Leben besagt, zumindest den Anschein einer
Verankerung aufzubieten, dann ist dieses Schweben
– der Beweis, dass es "unmöglich ist zu leben" –
im Leben (das lebend nicht verlassen werden kann)
dem Leben entgegengerichtet.
Oder:
Die Protagonisten sterben fortwährend –
als Ersatztote des eigenen Ich
Das Erzähl-Ich lebt durch ihre Tode fort.
Schreiben als Begegnung mit dem Fremden im Eigenen
 Gelangt an kein Ende,
da Ende des Schreibens das Ende der Existenz wäre
Existenz  endloses metaphérein  Schreiben
Grenzleib: Es geht um die Grenze (innen-außen)
Vor dem Hintergrund der Verlängerung
(Richtungsleib, Sinnleib)
Rettende Attestierung: Grenzleibbewusstsein in einer Welt
des Richtungs- und Sinnleiblichen
- Man vermeidet Weltbezug (und imaginativen Innenbezug)
- und geht mit radikalem Innenbezug nicht unter
metaphérein
Was wird verschoben?
Antwort: Eine jeweilige Innenposition
- durch Erlöschen des Protagonisten
- davor schon: durch die verschobene Erzählperspektive
- aber zugleich:
Festhalten der ursprünglichen Innen-Perspektive:
die immer neu beschworen wird
 Spannung: (1) Innenperspektive (2) Erzähl-Differenz
Konstituiert ein NEUES ZWISCHEN:
Nachdem das Zwischen Selbst – Andere / Welt scheitert,
und sein Scheitern immer wieder vorgeführt wird:
Etabliert sich ein neues Zwischen in der offenen Folge von:
[innen – Welt] und [innen und Welt] und [innen und Welt]
usw.
< einzige Möglichkeit angesichts der Tatsache,
dass es „unmöglich ist zu leben“
Torei Enji:
Bodhidharma,
vor der Wand
meditierend
Torei Enji (1721-1792)
einer der engsten Schüler des berühmten Hakuin Ekaku (1686-1769)
und wie dieser später Abt des Ryutakuji-Klosters in Mishima.
Bodhidharma, vor der Wand meditierend
Der Titel des Bildes berichtet von einer Begebenheit:
Bodhidharma meditiert vor einer Wand.
Bodhidharma gilt als der Begründer des Zen-Buddhismus und erster
Zen-Patriarch. Einer Überlieferung zufolge soll er das dritte Kind des
Brahmanenkönigs von Kanchipuram im südlichen Indien gewesen sein.
Im sechsten nachchristlichen Jahrhundert reiste er nach China und
unterrichtete die Mönche des Shaolin-Tempels am Berg Song.
Dort verbrachte er in einer Felshöhle neun Jahre in sitzender Haltung zu
und starrte unablässig auf die ihm gegenüber befindliche Felswand. Es
heißt, dass nach dieser langen Zeit des bewegungslosen Sitzens seine
Hände und Beine verfault und abgefallen seien.
Toreis Bild zeigt einen Bodhidharma, der eher der japanischen DarumaPuppe ähnelt – ohne Hände, ohne Beine, eine Art Stehaufmännchen –,
als den Darstellungen, in denen er in der Zen-Kunst gemeinhin präsent
ist.
Nicht einmal die Augen sind hier angedeutet. Wahrscheinlich wendet uns
Bodhidharma seinen Rücken zu. Es ist der Verlauf einer einzigen Linie, die die
Gestalt des Bodhidharma in Erscheinung treten lässt. Wäre da nicht der Titel des
Bildes, könnte man das Gebilde auch für den Umriss eines Kürbis oder für ein
Gewässer halten, das ein Vogel in seinem Vorbeiflug von oben erblickt. So aber
wissen wir, dass es um Bodhidharma und um seine asketische Versenkung geht,
und mit diesem Wissen ist die gesamte Überlieferung der ‚Bodhidharma-
Geschichte’ geweckt.
Dieses Wissen ist ein äußerliches. Wir wissen nur um die Geschichte, die
von Bodhidharma erzählt wird, wir sind nicht selbst Teil von ihr und
treten nicht in sie ein, wir teilen nicht selbst die Erfahrung, die
Bodhidharma während seines jahrelangen Sitzens gemacht hat, spüren
nicht seinen Schmerz.
Wir hören die Geschichte und können sie weitererzählen. Was aber
genau hören wir? Wir hören und geben unter Umständen weiter einen
Sinn, einen Zusammenhang von Sinn. Verstehen, das stets Verstehen
von Sinn ist, besitzt das Merkmal, dass der Verstehende nicht abhängig
ist von dem Ort und der Zeit dessen, was er versteht oder verstehen
soll. Wir hören Bodhidharmas Geschichte heute, an einem anderen Ort,
zu anderer Zeit, und verstehen doch ihren Sinn – selbst dann, wenn uns
dieser Sinn unsinnig erscheinen mag: unsinnig etwa, dass jemand über
Jahre hinweg reglos verharrt, bis ihm seine Gliedmaßen abfallen.
Wir wollen dieses Bild in einer bestimmten Hinsicht
betrachten:
Wie geschieht hier der Einsatz des Leiblichen?
Der Leib ist auf dreifache Weise im Spiel:
1. als im Bild dargestellter Leib,
2. als der im Bild nicht sichtbare Leib des Künstlers
3. und als der Leib des im Bild selbst ebenfalls nicht zu
erblickenden Betrachters.
Ausgehend vom Titel des Bildes:
„Bodhidharma, vor der Wand meditierend“
finden wir uns mit einer Geschichte konfrontiert,
mittels derer wir das im Bild zu Sehende begreifen.
Bezogen auf den Leib:
Leiblichkeit ist hier eine gegenständlich sichtbare Gestalt,
die mittels des Kontextes einer Geschichte im Bild ‚verbildlicht’ ist.
Leib = gezeigter Leib, und gezeigt wird nur sein ‚Sinn’, d. h. die
Bedeutung, die ihm im Zusammenhang der Bild-Geschichte zukommt.
Das ist der Leib als Sinnleib.
Sinnleib – wie Sinn überhaupt: zeit- und ortunabhängig.
Das Sinngefüge kann in der Erinnerung zurückrufen,
in der Phantasie umgestaltet,
in einem Bild festhalten werden.
Sinn ist inhaltlich strukturiert:
kann an anderem Ort zu anderer Zeit ins Bewusstsein treten,
aber er erscheint mit einem identischen Kern –
als dieser und nicht als ein ganz anderer, und nicht als nichts.
Wie vage, unbestimmt oder modifiziert ein Sinn auch sein mag,
er besitzt eine strukturierte Fülle, die ihn, zumindest im Normalfall,
identifizierbar macht.
Damit ist ‚Sinn’ das Medium, mit dem wir ein Leben lang in der Welt
sind.
Die Strukturformel für die sinnhaft erfüllte Welt ist das Viereck
Es umfasst alle Himmelsrichtungen
und ist beliebig unterteilbar.
Die Flächigkeit des Rechtecks ist ein Grundmoment traditioneller japanischer
Kleidung. Die Kleidung verhüllt den Leib mit Sinn. Art und Schnitt des Stoffes,
Muster und Motive verweisen auf den Verwendungszweck einer Bekleidung und
ihren sozialen Sinnkontext. Nicht nur ist dabei das Muster streng vorgegeben,
auch die Trägerin oder der Träger eines Kleids wird dieser Ordnung eingepasst.
Der Mensch taucht buchstäblich ins Kleid ein und darin unter.
Und Toreis Bodhidharma?
Der Bild-Titel hilft, die Gestalt als Bodhidharma zu erkennen:
man erkennt den Sinn ihres Leibs,
aber wir sehen diesen Sinn nicht im strengen Sinn des Wortes.
Was wir ‚sehen’, ist durch den Titel und
den Kontext der von ihm evozierten Geschichte vermittelt.
Wir sehen daher nicht eigentlich einen Sinnleib, d. h.
einen Leib in seiner identifizierbaren strukturierten Fülle,
Wir imaginieren das vom Titel Indizierte
in dieses Gebilde hinein.
Was aber sehen wir wirklich?
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