Vertrag zur Versorgung im Fachgebiet der Kardiologie gemäß § 73 c SGB V (73c Vertrag Kardiologie) 1 Agenda 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Grundlagen und Ziele des Vertrages Prinzipien und Umsetzung Teilnahmevoraussetzungen Einschreibung (Arzt und Patient) Behandlungsempfehlungen, Schnittstellen Vergütungssystematik und Abrechnung Spezialfragen Vertragssoftware 2 1. Grundlagen und Ziele 3 1. Grundlagen und Ziele Gesetzliche Grundlagen – Verpflichtung der Krankenkassen zu § 73b SGB V – Möglichkeit des Abschlusses ergänzender Facharztverträge nach § 73c SGB V – Haus- und Facharztverträge bedingen einander bei der Umsetzung ( Schnittstelle HA-FA) – Bereinigung entsprechend den Möglichkeiten in §§ 73b und c SGB V 4 1. Grundlagen und Ziele Ziele bei Vertragsabschluss – qualitativ hochwertige und leitlinienorientierte Patientenversorgung – attraktive Vergütungsstruktur – wirtschaftliche Sicherung der Praxen durch Planungssicherheit: • unbefristete Verträge (73c erstmals 2014 kündbar) • lange Mindestlaufzeiten (5 Jahre) • feste Vergütung (Nachverhandlung 30.06.2013) • keine Fallzahlbegrenzungen/Abstaffelungen etc. 5 2. Prinzipien und Umsetzung 6 2. Prinzipien und Umsetzung Prinzip Neu : – definiertes fachspezifisches Leistungsspektrum – eigene Vergütungssystematik – sichere, einfache und schnelle Online-Abrechnung Weiterhin über KVBW: Fremdkassenzahlungsausgleich (FKZ) Abrechnung nicht fachspezifischer Spezialleistungen Notdienst Alle Leistungen, die nicht im Ziffernkranz aufgeführt sind 7 2. Prinzipien und Umsetzung Vergütungsgrundlagen Struktur ähnlich 73b SGB V: Grundpauschale plus Zusatzpauschalen - Zuschläge • • • • Qualifikation Ausstattung Behandlungsintensität erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile - Einzelleistungen (auch als Auftragsleistungen) – krankheitsorientierte Versorgungspfade! 8 3. Teilnahmevoraussetzungen 9 3. Teilnahmevoraussetzungen Teilnahmevoraussetzungen Arzt (I): – Fachinternist mit / ohne Schwerpunkt Kardiologie – Zulassung (Echo), Vertragsarztsitz, Hauptbetriebsstätte in BW – Nachweis Vertragsschulung – BMV-Ä zertifizierte Praxissoftware – Onlinefähige EDV-Ausstattung (DSL oder ISDN) – Vertragssoftware, Fax, Mail, Konnektor – Befüllung eines elektronischen AOK-Patientenpasses – Fortbildungen und Qualitätszirkel 10 3. Teilnahmevoraussetzungen Teilnahmevoraussetzungen Arzt (II): – 150 kardiovaskuläre Ultraschalluntersuchungen/Quartal (davon 100 Echos) nachgewiesen über die letzten 4 Quartale – elektrokardiographische Fortbildung – Gewebedoppler – regelmäßige Nutzung Gewebedoppler oder FoBI – DMP KHK – „Harmonic Imaging“ – Ergometrie mit 12 Kanal Registrierung – Terminsprechstunde bis 20.00 Uhr 11 3. Teilnahmevoraussetzungen Zur Abrechnung der Leistung ggf. zusätzlich nachzuweisen: – Angiologie oder Zulassung für Duplexuntersuchungen – Stressechokardiographie – Herzschrittmacher/Defi/CRT-Kontrolle – Langzeit EKG – Invasive Kardiologie – TEE – Spiro 12 3. Teilnahmevoraussetzungen Datenschutzvertrag: – Grundlage: §295 SGB V – Übermittlung von Daten, z.B.: – Arztnummer in Überweisungsfällen die LANR des überweisenden Arztes, – Art der Inanspruchnahme oder Behandlung, – Tag der Behandlung, – abgerechnete Gebührenpositionen – Abrechnungsunterlagen für erbrachten Leistungen einschließlich Diagnosen – Auftragsdatenverarbeitung im Auftrag des Facharztes Notwendigkeit eines eigenen Vertrages Facharzt-MEDIVERBUND 13 4. Einschreibung (Arzt und Versicherter) 14 3. Einschreibung (Arzt und Versicherter) Einschreibung Arzt - Unterlagen an Managementgesellschaft Prüfung Feedback wenn 50% Quorum erfüllt Mitteilung an Ärzte: Start Patienteneinschreibung!! - Behandlung Patienten nach 73c ab Folgequartal, wenn Einschreibung bis zum 1. Februar/Mai/August/ November (Bereinigung) 15 3. Einschreibung (Arzt und Versicherter) Einschreibung Versicherter Teilnahmevoraussetzungen: – Mitgliedschaft AOK Baden-Württemberg – Teilnahme HZV (AOK-HausarztProgramm) Verfahren: – HZV Teilnehmer erhält Teilnahmeerklärung (TE) vom FA – Verarbeitung nur von mit Vertragssoftware ausgefüllten TEs ! – Unterzeichnung vom HZV- Versicherten, Versand an AOK – Prüfung erfolgreich: Patient nimmt ab Folgequartal teil – Ab Folgequartal in Software 73c Teilnahme- Status abrufbar 16 3. Einschreibung (Arzt und Versicherter) 1 Bitte mit Vertragssoftware bedrucken! Patient Unterschreiben lassen!! 2 Versand an: AOK Baden-Württemberg AOK-FacharztProgramm 70120 Stuttgart 17 3. Einschreibung (Arzt und Versicherter) Arzt- und Patienteneinschreibung A C B D Einschreibung Facharzt Einschreibung Versicherte Dez.2009 Start Einschreibephase Ärzte 01.01.2010 "Aktivierter" Versicherter 01.04.2010 TE Versicherter Berücksichtigung im Start Folgequartal Behandlung 01.07.2010 Übermittlung erster Abrechnung 18 online 3. Einschreibung (Arzt und Versicherter) Pflichten für teilnehmende Versicherte Pflichten (analog HZV) : – – – – Bindung an Facharztebene (1:n Beziehung) für 12 Monate Keine Einschreibung bei bestimmtem Facharzt Inanspruchnahme von Fachärzten nur auf Überweisung HZV-Hausarzt (Ausnahme: Notfall) Verpflichtung, sich aktiv an der Behandlung zu beteiligen 19 3. Einschreibung (Arzt und Versicherter) Nutzen für teilnehmende Versicherte Neue Versorgungsstruktur mit besonderer Qualität, insbesondere durch Behandlungskoordinierung: - HZV-Arzt führt Behandlungsdaten zusammen und sorgt für einheitliche Dokumentation - Terminsprechstunde - schnelle Terminvergabe bei Fachärzten - Not- /Akutfälle am selben Tag - reguläre Termine innerhalb von 2 Wochen nach Anmeldung - Sprechstundenangebot an allen Werktagen (Mo-Fr) - intensive ambulante Betreuung - Wiedervorstellungsmanagement 20 5. Behandlungsempfehlungen und Schnittstellen 21 5. Behandlungsempfehlungen und Schnittstellen HI, KHK, Rhythmusstörungen und Vitien Warum? - strukturierte Schnittstellen - HI-Formular, Überweisungsmanagement,… - Wiedervorstellungsmanagement Ziele: - Versorgungsrealität optimieren - Struktureffekte - Krankenhauseinsparungen (ambulant vor stationär) 22 6. Vergütungssystematik und Abrechnung 23 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Grundpauschale + Zuschläge P1 Grundpauschale Q1 Pharma Q2b Krankenhaus Z2 Aufklärung Q5 Spiroergo P1a Herzinsuffizienz Z1a Zuschlag III P1b KHK Z1b Zuschlag P1c Rhythmusstörungen Z1c Zuschlag P1d Vitien Z1a bis c immer abrechnen! Q2a KH Einsparungen Q4 Stressecho 24 5. Vergütungssystematik und Abrechnung Einzelleistungen (I) E1 TEE E2a SM Nachsorge E2b Defi System Nachsorge E2c CRT-System Nachsorge E3a, E3b Linksherzkatheter E4a, E4b, E5a, E5b PCI Q3 Herzkatheter 25 5. Vergütungssystematik und Abrechnung Einzelleistungen (II) E6 Honorarpauschale DES Stent E7 Sonderdevices E8 Kardioversion E9 Rechtsherzkatheter E10 Spiroergometrie E11a, b DMP 26 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Auftragsleistungen (I) A0 Auftragsleistungsgrundpauschale A1 TEE A2a SM Nachsorge A2b Defi System Nachsorge A2c CRT-System Nachsorge 27 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Auftragsleistungen (II) A3a, A3b Linksherzkatheter A4a, A4b, A5a, A5b PCI Q3 Herzkatheter A6 Honorarpauschale DES Stent A7 Sonderdevices A8 Kardioversion A9 Rechtsherzkatheter 28 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Auftragsleistungen (III) A10 Spiro A11 Stressecho siehe Q4, Q5 A12 Erbringung Langzeit EKG A13 Auswertung Langzeit EKG Zielauftrag auch vom HZV Arzt möglich A14 Ergometrie P2 Angiologie V1 Vertreterpauschale 29 6. Vergütungssystematik und Abrechnung P1a I-III Herzinsuffzienz - Dokumentation – ICD 10, NYHA, linksventrikulärer EF, exakte Form der Herzinsuffizienz - Abrechenhäufigkeit abhängig von Einstufung: - P1a I: NYHA I und II, EF ≥ 45%; 1x/Jahr - P1a II: NYHA I und II, EF 31-45%; 2x/Jahr - P1a III: NHYA III und IV 4x/Jahr regelmäßige Wiedervorstellung gemäß Schweregrad - Therapie: - stadienbezogene Medikation, regelmäßige Kontrolle - Beratung ( Lebensstil, Medikation, Risikofaktoren, …) - Strukturierter Befundbericht an HZV-Arzt 30 6. Vergütungssystematik und Abrechnung P1b- KHK - Dokumentation - ICD 10 - Abrechenhäufigkeit: - - chronisch stabile KHK 1x/Jahr - nach interventioneller Therapie bis zu 4 Quartale 1x / Quartal - nach Bypass bis zu 4 Quartale 1x / Quartal - nach akutem Konorarsyndrom bis zu 4 Quartale 1x / Quartal regelmäßige Wiedervorstellung gemäß Schweregrad - Therapie: - stadienbezogene Medikation, regelmäßige Kontrolle - Beratung ( Lebensstil, DMP, Medikation, Risikofaktoren …) - strukturierter Befundbericht an HZV-Arzt 31 6. Vergütungssystematik und Abrechnung P1c- Rhythmusstörungen - Dokumentation - ICD 10 - Abrechenhäufigkeit: - Stabil 1x/Jahr - Kontrollintervalle bei - - Schrittmacher/Eventrekorder bis zu 4 Quartale 1x / Quartal - CRT-Defi bis zu 4 Quartale 1x / Quartal - Kardioversion max. 3x /Krankheitsfall regelmäßige Wiedervorstellung gemäß Schweregrad - Therapie: - stadienbezogene Medikation, regelmäßige Kontrolle - Beratung ( Lebensstil, DMP, Medikation, Risikofaktoren …) - Strukturierter Befundbericht an HZV-Arzt 32 6. Vergütungssystematik und Abrechnung P1d- Vitien - Dokumentation - ICD 10 - Abrechenhäufigkeit: - Stabil 1-3 jährige Abstände - Kontrollintervalle nach Intervention - regelmäßige Wiedervorstellung - Therapie: - stadienbezogene Medikation, regelmäßige Kontrolle - Beratung ( Lebensstil, DMP, Medikation, Risikofaktoren …) - Strukturierter Befundbericht an HZV-Arzt 33 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Besonderheiten – keine kontaktunabhängige Pauschalen – ICD 10 Bezug, Endstelligkeit! Gesichert? – insbesondere für P1a-d Beispiele: I25.2- G Alter Myokardinfarkt I25.20 G Alter Myokardinfarkt, 29-140 Tage zurückliegend P1b P1b 34 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Beispiel: stabiler KHK-Patient Mindesthonorierung Grundpauschale P1 Vorhaltung Stressecho Vorhaltung Spiroergometrie Zusatzpauschale P1b DMP KHK (konservativ) Gesamt: € 32 € 5 € 10 € 25 € 30 € 102 Honorierung mit Boni Grundpauschale P1 Vorhaltung Stressecho Vorhaltung Spiroergometrie Qualitätszuschlag Q1 Pharmakotherapie Qualitätszuschlag Q2b Stat. Einweisungen Zusatzpauschale P1b DMP KHK (konservativ) Gesamt: € 32 € 5 € 10 € 04 € 03 € 25 € 30 € 109 35 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Patient mit dekompensierter HI Mindesthonorierung Grundpauschale P1 Vorhaltung Stressecho Vorhaltung Spiroergometrie Zusatzpauschale P1a Zuschlag Z1a 4* (à € 12) Gesamt: € 32 € 5 € 10 € 42 € 48 € 137 Honorierung mit Boni Grundpauschale P1 Vorhaltung Stressecho Spiroergometrie Qualitätszuschlag Q1 Pharmakotherapie Qualitätszuschlag Q2b Stat. Einweisungen Zusatzpauschale P1a Zuschlag Z1a 4* (à € 12) Qualitätszuschlag Q2b Stat. Einweisungen Gesamt: € 32 € 5 € 10 € 04 € 03 € 42 € 48 € 80 € 224 36 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Abrechnung – Abschlagszahlungen – 4 Abrechnungsstichtage pro Jahr (05.01., 05.04., 05.07., 05.10.) – Prüfung der Abrechnung durch Vertragssoftware – Übermittlung der Abrechnungsdaten elektronisch via Vertragssoftware + Konnektor – Bestätigung des Eingangs 37 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Abrechnung im Detail: – Versand Abrechnungsdaten elektronisch via Vertragssoftware+ Konnektor – Bestätigung des Eingangs durch MEDI – Prüfung durch MEDI (Managementgesellschaft) – Gegenprüfung AOK – Übersicht geprüfter Leistungen an Arzt - berücksichtigt Abschlagszahlungen – Auszahlung durch Managementgesellschaft 38 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Verwaltungskosten und Einschreibepauschale Wieviel? - 3% + Ust. für Mitglieder MEDI , BNK, BNFI - 5% + Ust. Nichtmitglieder - einmalig 300€ + Ust. für alle Warum? - Vorleistungen in der Vertragsentwicklung - Aufbau eines Abrechnungszentrums - Umsatzsteuerpflicht (Gegensatz zur KV!) 39 7. Spezialfragen 40 7. Spezialfragen - Praxisgebühr (analog KV-Welt): - grundsätzlich beim Hausarzt Ausnahme: Notfall Verrechnung mit Abrechnung Befreiung wird gehandhabt wie bisher 80030N, 80031, 80032, 80033N, 80044N, 80091N - BAG und MVZ: - Leistungsspektrum Praxis (auch angestellte Ärzte) zählt! Verweis auf TE kein Zielauftrag, keine Vertreterpauschale möglich keine Überweisung nötig - Grundsätzlich: - keine Überweisung möglich für Leistungen, die der Kardiologe selbst erbringen kann! 41 Ausblick Perspektiven von 73b und c: – Mehr Zeit und Service für den Patienten – Bekenntnis zu qualitativ hochwertiger und leitlinienorientierter Versorgung –stabiles, planbares Einkommen in EUR- keine Punkte – keine Budgetierung – keine Fallzahlbegrenzung – Zukunftssicherung der niedergelassenen Praxen weitere Verträge nach gleicher Systematik in Planung (nächstes Fachgebiet Gastroenterologie) 42 43 8. Vertragssoftware 44 8. Vertragssoftware Was muss die Vertragssoftware insbesondere leisten? – – – – – – – – – Zertifizierung durch Managementgesellschaft Prüfung Versicherten-Teilnahme-Status 73b und c Bedruckung TE Versicherter Dokumentation und Abrechnung - Diagnosen, Verordnungsdaten, Überweisungen Unterstützung bei rationaler Pharmakotherapie Online-Datenübertragung (Konnektor) Nutzung bestehender Formulare (etwa AU, etc) Unterstützung eDMP Vorhaltung Formulare - Befundbericht an HZV-Arzt - HI Ambulanz - Überweisungsbegleitschreiben 45 6. Vergütungssystematik und Abrechnung Beispiel: Patient mit HI zur DefiKontrolle Mindesthonorierung Grundpauschale P1 Vorhaltung Stressecho Vorhaltung Spiroergometrie Zusatzpauschale P1a Einzelleistung Defi-Kontrolle Gesamt: € 32 € 5 € 10 € 42 € 30 € 119 Honorierung mit Boni Grundpauschale P1 Vorhaltung Stressecho Vorhaltung Spiroergometrie Qualitätszuschlag Q1 Pharmakotherapie Qualitätszuschlag Q2b Stat. Einweisungen Zusatzpauschale P1a Einzelleistung Defi-Kontrolle Gesamt: € 32 € 5 € 10 € 04 € 03 € 42 € 30 € 126 46 8. Spezialfragen Der Arzt-Partner-Service der AOK 47