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Die deutsche Entwicklungspolitik
Prof. Dr. Hartmut Ihne
16.7.09
Vorlesung „Aktuelle Probleme der Entwicklungspolitik“ SoSe 2009 Prof. Dr. Uwe Holtz/Prof. Dr. Hartmut Ihne
Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Akteure der EZ
Quelle: BMZ
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Deutsche Akteuredimension
Staatliche Akteure
Parlament: AWZ + andere Ressorts
Regierung: BMZ (inkl. DO) + andere Ressorts
Länder/Kommunen
Private Akteure
NRO (inkl. Kirchen und Stiftungen)
Wirtschaft
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Die Akteure der deutschen EZ
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Struktur deutsche EZ 1
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Struktur deutschen EZ 2
Quelle: bengo
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Struktur deutschen EZ 2
Quelle: bengo
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Struktur deutsche EZ 2
Quelle: bengo
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Staatliche deutsche EZ
Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit
Leistungen der Geberländer an überstaatliche
Zusammenschlüsse und Organisationen wie z.B.
Weltbank-Gruppe, Entwicklungsbanken , Vereinte
Nationen, EU
Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit
Leistungen der Industrieländer an Partnerländer in
Form von finanzieller, technischer und personeller
Zusammenarbeit (basieren auf bilateralen
Abkommen zwischen Geber- und Empfängerland)
Förderung nichtstaatlicher Träger
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Grundstruktur der EZ
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Partnerländer
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Partnerländer
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Ankerlandkonzept
Als Ankerländer werden laut BMZ Staaten
bezeichnet, die in ihren Regionen besonderen
wirtschaftlichen und politischen Einfluss
ausüben und zunehmend auch die
internationale Politik mitgestalten.
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Ankerlandkonzept
Das BMZ zählt 15 Staaten zu den Ankerländern.
Mit neun von ihnen wird entwicklungspolitisch
zusammengearbeitet: Ägypten, Brasilien, China,
Indien, Indonesien, Mexiko, Nigeria, Pakistan und
Südafrika. Mit Thailand und Türkei wird die
entwicklungspolitische Zusammenarbeit in den
nächsten Jahren auslaufen.
Keine bilaterale Entwicklungszusammenarbeit
besteht zurzeit mit den Ankerländern
Argentinien, Iran, Russland und Saudi-Arabien.
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Ankerlandkonzept
Drei zentrale Aspekte
inhaltliche Konzentration der Zusammenarbeit
(Schwerpunkte: soziale Kohäsion, Schutz globaler
Umweltgüter, Good Governace, Stärkung sozialer
Sicherheit)
Ausbau des Dialogs und die Erweiterung von
Beziehungsnetzen
intensiver Austausch zwischen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und
Führungskräften in den Partnerländern und der
Bundesrepublik
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Grundsätze und Ziele
Grundlagen
Millenniumserklärung –
Millenniumsentwicklungsziele
Aktionsprogramm 2015
Konferenz von Johannesburg
Monterrey Konsensus
ODA-Stufenplan
Europäischer Konsens
Pariser Erklärung
Aktionsplan von Accra
Koalitionsvereinbarung
2000
2001
2002
2002
2005
2005
2005
2008
2005
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MDG
den Anteil der Weltbevölkerung, der unter extremer
Armut und Hunger leidet, halbieren
allen Kindern eine Grundschulausbildung ermöglichen
die Gleichstellung der Geschlechter fördern und die
Rechte von Frauen stärken
die Kindersterblichkeit verringern
die Gesundheit der Mütter verbessern
HIV/AIDS, Malaria und andere übertragbare
Krankheiten bekämpfen
den Schutz der Umwelt verbessern
eine weltweite Entwicklungspartnerschaft aufbauen
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Aktionsprogramm 2015
Wirtschaftliche Dynamik und aktive Teilhabe der Armen erhöhen
Das Recht auf Nahrung verwirklichen und Agrarreformen durchführen
Faire Handelschancen für die Entwicklungsländer schaffen
Verschuldung abbauen und Entwicklung finanzieren
Soziale Grunddienste gewährleisten und soziale Sicherheit stärken
Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen sichern und eine intakte Umwelt
fördern
Alle Menschenrechte verwirklichen und die Kernarbeitsnormen
respektieren
Die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern
Die Beteiligung der Armen am gesellschaftlichen, politischen und
wirtschaftlichen Leben sichern und verantwortungsvolle
Regierungsführung stärken
Konflikte friedlich austragen und menschliche Sicherheit und Abrüstung
fördern
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Monterrey Konsensus
Entwicklungsfinanzierung
In den Entwicklungsländern sollen mehr inländische Mittel mobilisiert werden
Ausländische Direktinvestitionen sollen die Wirtschaft in den Entwicklungsländern
stärken
Der internationale Handel soll als Motor für Entwicklung gefördert werden. Die
Industrieländer sollen dazu ihre Märkte für Produkte aus den Entwicklungsländern
öffnen
Die internationale Gemeinschaft soll ihre Mittel für die
Entwicklungszusammenarbeit erhöhen
Hochverschuldeten Entwicklungsländern soll im Rahmen der HIPC-Initiative ein Teil
der Schulden erlassen werden und eine entwicklungsverträgliche
Schuldenfinanzierung angeboten werden
Die Interessen von Entwicklungsländern sollen bei der Reform der internationalen
Handels- und Finanzarchitektur berücksichtigt werden
Die internationale Entwicklungszusammenarbeit soll noch besser aufeinander und
mit den Strategien der Entwicklungsländer abgestimmt werden
Doha 2008 als Follow up unterstreicht Monterrey (Mobilisierung von
Finanzressourcen z.B. aus Emissionshandel)
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ODA-Stufenplan
Die Ziele für 2010
EU insgesamt: ODA-Quote von 0,56 Prozent des
Bruttonationaleinkommens (BNE) bis 2010 zu erreichen.
Mitgliedsstaaten vor 2002 beigetreten (z.B. Deutschland)
und ODA-Quote unter 0,51 Prozent BNE = 0,51% bis zum
Jahr 2010.
Mitgliedsstaaten Quote von 0,51 Prozent erreicht =
Anstrengungen fortführen.
Mitgliedsstaaten nach 2002 beigetreten und ODA-Quote
unter 0,17 Prozent BNE = 0,17 bis 2010.
Mitglieder, die die Quote von 0,17 Prozent bereits
überschritten haben = Anstrengungen fortführen.
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ODA-Stufenplan
Die Ziele für 2015
Mitgliedsstaaten vor 2002 beigetreten = 0,7%
BNE bis 2015 (z.B. Deutschland)
Mitglieder, die Quote bereits erfüllen =
Leistungen oberhalb dieses Ziels zu bleiben
Nach 2002 beigetretene EU-Mitglieder =
0,33% bis 2015 BNE
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Pariser Erklärung
Wirksamkeit
•
•
•
•
•
Ownership: Die Eigenverantwortung („Eigentümerschaft“) der Partnerländer soll
gestärkt werden
Alignment: Die Geber sollen Institutionen der Partnerländer nutzen und ihre
Programme an den Strategien und Verfahren der Partnerländer ausrichten
(Partnerausrichtung)
Harmonisation: Die Geber sollen ihre Programme und Verfahren untereinander
abstimmen und harmonisieren
Managing for Results: Die Maßnahmen sollen auf Ergebnisse ausgerichtet sein
(Ergebnisorientierung). Das heißt, die Geber lassen sich an den Ergebnissen ihres
entwicklungspolitischen Handelns messen (zum Beispiel Verringerung der
Analphabetenquote) und nicht an den erbrachten Leistungen (zum Beispiel 10 Millionen
Euro für neue Schulen)
Accountability: Geber- und Partnerländer sollen gemeinsam über ihr
entwicklungspolitisches Handeln gegenüber der Öffentlichkeit und den Parlamenten
Rechenschaft ablegen (gegenseitige Rechenschaftspflicht)
Follow up 2008 in Accra
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Leitmotive
Vier Leitmotive
Weltweite Armut bekämpfen
Friedensicherung und Demokratieförderung
Globalisierung gerecht gestalten
Umwelt- und Klimaschutz
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Zieldimensionen
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Aufgabenteilung
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Umsetzungsprinzipien
Querschnittsthemen
Gestaltungsprinzipien
Kriterienkatalog
Evaluation
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Querschnittsthemen
Alle Maßnahmen sollen folgenden Zielen dienen
(zumindest nicht entgegenwirken):
Bekämpfung der Armut
Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter
Partizipative Entwicklung und gute Regierungsführung
Umwelt- und Ressourcenschutz
Krisenprävention
Bekämpfung von Drogenmissbrauch
Ländliche Entwicklung
Tropenwaldschutz
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Gestaltungsprinzipien
• Partizipation (aktive Mitgestaltung)
• Eigenverantwortung (ownership)
• Angepasstheit (Maßnahme entspricht
Kontext)
• Beteiligungsdiversität (breite Verankerung)
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Kriterienkatalog
Entwicklungsorientierung - Kriterien für das Ob und Wie der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern
Armutsorientierte und nachhaltige Politikgestaltung
Ausrichtung an den MDGs
Nachhaltige und breitenwirksame Wirtschafts- und Finanzpolitik
Förderung ökologischer Nachhaltigkeit
Achtung, Schutz und Gewährleistung aller Menschenrechte
Umsetzung der internationalen Menschenrechtsabkommen
Anerkennung und Förderung der Frauenrechte
Einhaltung der Menschenrechtsstandards durch staatliche Akteure
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Demokratische Beteiligung der Bevölkerung und verantwortliche Rolle des Parlaments
Beschränkung staatlicher Macht durch Recht und Gesetz
Friedliche Bearbeitung innenpolitischer Konflikte
Leistungsfähigkeit und Transparenz des Staates
Durchsetzungswillige und -fähige Regierung
Korruptionsfreiheit staatlicher Institutionen
Transparente, leistungsfähige und bürgerorientierte Verwaltung
Kooperatives Verhalten in der Staatengemeinschaft
Konstruktive Mitarbeit in regionalen Kooperationsmechanismen
Konstruktive Mitarbeit in internationalen Prozessen und Gremien
Friedensorientierung in Krisen- und Konfliktsituationen
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Konditionalität
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Schwerpunktthemen der
deutschen Entwicklungspolitik
Millenniumsziele vorantreiben
Armut bekämpfen
Bildung fördern
Erneuerbare Energien fördern – Klima schützen
Entschuldung vorantreiben
Ernährung sichern
Frieden sichern
Gesundheit, AIDS-Bekämpfung, Bevölkerungsdynamik
Good Governance
Menschenrechte wahren
Soziale Sicherung
Umwelt und Ressourcen bewahren
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
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MDG Trends
Quelle: BMZ
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Finanzierung von EZ
ODA-Stufenplan (EU-Länder)
ab 2010 wird Deutschland jährlich 0,51
Prozent und ab 2015 jährlich 0,7 Prozent BNE
für EZ
Innovative Finanzierungsinstrumente
Förderung PPP/Wirtschaftskooperationen
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EZ-Mittel
BMZ 2009
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EZMittel
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ODA
Länder
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ODA
Länder
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Planung - Durchführung - Wirkungskontrolle
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Wie geht es weiter mit der
Entwicklungspolitik?
?
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Reformen?
Franz Nuscheler fordert radikale Reformen
EP im Sinne globaler Strukturpolitik sei mehr als
Projektfinanzierung und –durchführung sowie
Verwirklichung der MDG
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Reformen?
Veränderungen von internen und
internationalen Strukturen, die Krisen
zugrundeliegen
EP muss substanzielle Beiträge zur Gestaltung
von Globalisierung und zur Sicherung globaler
öffentlicher Güter leisten (Friedenssicherung,
Umweltschutz, Stabilität der Finanzmärkte,
nicht-diskriminierende Handelsbeziehungen)
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Reformen?
BMZ muss aus der Omnipotenzfalle raus
Ressortübergreifender Ansatz
Neubesinnung auf Entwicklung: Auswicklung
eigener Potenziale und Fähigkeiten zur
Problembearbeitung (Aufklärungsphilosophie)
Vorlesung „Aktuelle Probleme der Entwicklungspolitik“ SoSe 2009 Prof. Dr. Uwe Holtz/Prof. Dr. Hartmut Ihne
Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Herzlichen Dank!
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