Das neue Naturschutzrecht in Baden

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Das neue Naturschutzrecht
in Baden-Württemberg
„Landschaft schützen und nützen“
Gute fachliche Praxis – Biotopverbund Biotopvernetzung
Heinz Reinöhl
Referat 42 Grundsatzfragen des Naturschutzes
Tagung am 8. Juni 2005 Universität Hohenheim
[email protected]
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
1. Gute fachliche Praxis (1)
Umsetzung § 5 Abs. 4 - 6 BNatSchG in § 12 NatSchG
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Allgemeine Bestimmungen (§ 12 Abs. 1 – 3)
Anforderungen an die Landwirtschaft (§ 12 Abs. 4)
Anforderungen an die Forstwirtschaft (§ 12 Abs. 5)
Anforderungen an die Fischereiwirtschaft (§ 12 Abs. 6)
Folie 2, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
1. Gute fachliche Praxis (2)
Landwirtschaft (§ 12 Abs. 4 NatSchG)
I. Anforderungen aus landwirtschaftlichem Fachrecht und
§ 17 Abs. 2 BBodSchG
II. Grundsätze nach Naturschutzrecht:
1. standortangepasste Bewirtschaftung, Bodenfruchtbarkeit,
langfristige Nutzbarkeit gewährleisten
2. Biotope nicht beeinträchtigen
3. Landschaftselemente erhalten und vermehren
(Biotopvernetzung)
4. Tierhaltung – Pflanzenbau in ausgewogenem Verhältnis
5. Grünlandumbruch vermeiden
6. Ausstattung der Nutzflächen nicht beeinträchtigen
Folie 3, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
1. Gute fachliche Praxis (3)
Anforderungen an die Forstwirtschaft (§ 12 Abs. 5 NatSchG)
• Ziel: Naturnahe Wälder aufbauen
• ohne Kahlschläge nachhaltig bewirtschaften
• hinreichender Anteil standortheimischer Forstpflanzen
einhalten
Folie 4, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
1. Gute fachliche Praxis (4)
Anforderungen an die Fischereiwirtschaft (§ 12 Abs. 6 NatSchG)
• Gewässer einschließlich Uferzonen als Lebensstätten und
Lebensräume erhalten und fördern
• Besatz mit nicht heimischen Tierarten grundsätzlich
unterlassen
• Beeinträchtigungen der heimischen Tier- und
Pflanzenarten vermeiden
Folie 5, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
1. Gute fachliche Praxis (5)
Verhältnis gfP – Cross Compliance-Verpflichtungen
Beispiele (aus den insgesamt 18 Vorschriften):
• landwirtschaftliche Flächen in einem guten landwirtschaftlichen und
ökologischen Zustand erhalten (DirektZahlVerpflV)
– Bodenschutz (Erosion vermeiden, organische Substanz erhalten)
– Aus landwirtschaftlicher Erzeugung genommene Flächen instand halten
– Dauergrünland erhalten
– Landschaftselemente (z.B. § 32 NatSchG ≙ § 24a a.F.) nicht beseitigen
• Bestimmungen nach FFH- und Vogelschutz-RL beachten
• Grundwasser-RL, Klärschlamm-RL, Nitrat-RL beachten
Folie 6, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
1. Gute fachliche Praxis (6)
• gfP
– gilt für das tägliche Wirtschaften des Land- und Forstwirts
– ist an die landwirtschaftliche Bodennutzung gebunden
– betrifft nur Flächen, mit denen ein Ertrag erzielt werden soll
– ist an Bewirtschafter der Fläche gerichtet
• gfP gilt nicht für
– Handlungen, die nicht zum täglichen Wirtschaften des Landoder Forstwirts zählen
– Eingriffe in Rechtspositionen Dritter
– Freizeitnutzungen (Angeln, Sport)
Folie 7, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
2. Biotopverbund (1)
Umsetzung von § 3 BNatSchG in § 4 NatSchG
Auftrag
– Biotopverbund entwickeln und erhalten
– soll mindestens 10% der Landesfläche umfassen
– mit angrenzenden Ländern abstimmen
Folie 8, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
2. Biotopverbund (2)
Ziele (§ 4 Abs. 2 NatSchG)
– heimische Tier- und Pflanzenarten, deren Populationen
einschließlich ihrer Lebensräume und Lebensgemeinschaften nachhaltig sichern
– funktionsfähige ökologische Wechselbeziehungen
bewahren, wiederherstellen und entwickeln
– das Natura 2000-Netz unterstützen
Folie 9, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
2. Biotopverbund (3)
Bestandteile (§ 4 Abs. 3 NatSchG)
• Kernflächen
• Verbindungsflächen
• Verbindungselemente
Folie 10, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
2. Biotopverbund (4)
Mögliche Elemente des Biotopverbunds
(§ 4 Abs. 3 NatSchG)
• geschützte Gebiete (nach IV. und V. Abschnitt NatSchG)
• Biotope nach § 32 NatSchG (ges. gesch. Biotope)
• weitere Gebiete
soweit sie zur Erreichung der Ziele geeignet sind
Fachkonzept der LfU
Folie 11, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
2. Biotopverbund (5)
Sicherung der Kernflächen, Verbindungsflächen
und Verbindungselemente (§ 4 Abs. 4 NatSchG)
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Darstellung in LRP und LP
planungsrechtliche Festlegung in RP und FNP
langfristige Vereinbarungen (Vertragsnaturschutz)
Ausweisung als Schutzgebiete (IV. Abschnitt)
Verfügungsbefugnis eines geeigneten Trägers
andere geeignete Maßnahmen
Naturschutzbehörde soll Vorschlag als Fachbeitrag erarbeiten
Folie 12, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
3. Biotopvernetzung (1)
Regionale Mindestdichte von Vernetzungselementen
(§ 5 NatSchG)
Anforderungen:
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in der freien Landschaft
lineare und punktförmige Elemente
für den jeweiligen Naturraum typisch
für die Vernetzung von Biotopen erforderlich
erhalten und bei Bedarf neu einrichten
gilt für jedermann, also nicht nur für Land- und Forstwirte
Folie 13, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
3. Biotopvernetzung (2)
Instrumente
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Fachkonzept (der LfU)
Landschaftsplanung
Biotopvernetzungskonzepte der Gemeinden
Flurneuordnung
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (§ 21 Abs. 2)
Förderprogramme (LPR, Vertragsnaturschutz)
geeignete Landschaftspflegemaßnahmen
andere geeignete Maßnahmen
Folie 14, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
4. Biotopverbund - Biotopvernetzung
Fachkonzept der LfU
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landesweit einheitliche, fachlich geeignete Kriterien
naturräumlicher Ansatz (Naturräume 3. Ordnung)
Orientierung an Grundausstattung der Naturräume
Leit-/Ziel-Lebensräume bzw. Biotoptypen
Leit-/Zielarten
Identifizierung „Hot-Spot-Gebiete“ (herausragende
Kernflächen)
Folie 15, 16.05.2016
Das neue Naturschutzrecht in Baden-Württemberg
Es bleibt noch viel zu tun
Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit!
Heinz Reinöhl
Referat 42 Grundsatzfragen des Naturschutzes
[email protected]
Telefon: 0711/126-2232
Folie 16, 16.05.2016
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