Fehlgeburt beim Rind : ein Problem, zahlreiche Ursachen

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N°50
r
Februa
2008
Arsia Infos - Zweiter Teil
Fehlgeburt beim Rind : ein Problem, zahlreiche Ursachen
Pilzabort bei Rindern
Die Lage vieler Züchter, deren Herden von der Blauzungenkrankheit befallen sind, nimmt zurzeit katastrophale
Ausmaße an. Erinnern wir uns daran, dass eine Fehlgeburt immer das Resultat zahlreicher Ursachen sein kann,
ob sie nun infektiöser Natur sind oder nicht, begleitend oder isoliert... Ideal wäre es, wenn man diese Ursache
herausfinden könnte; damit beschäftigt sich unser Team bei dem Projekt GPS-Fehlgeburt ( siehe Rahmen ).
D
ie Fehlgeburten infektiösen
Ursprungs gehen auf das
Konto von Viren, wie der leider
so bekannte Virus der « Blauzungenkrankheit » oder des BVD
( wurde letzten Monat beschrieben ), oder von Bakterien, wie
Brucella, Salmonella,... oder auf
das von Parasiten, wie Neospora,... oder letztendlich auf das
Konto von Pilzen wie Aspergillus,...was wir in dieser Ausgabe
untersuchen möchten.
Außer den infektiösen Ursachen, kommen noch andere
« Gründe » ins Spiel, deren
Ursprung genetischer, mechanischer, giftiger und ernährungsbedingter Natur sein
kann, der formelle Beweis ist
aber schwierig aufzustellen.
Mikroskopisch kleine Pilze können manchmal der Grund für
eine Fehlgeburt sein, und dies
auf zwei verschiedene Arten :
• in der Form einer « Mykotoxikose » oder Einnahme verschimmelter Lebensmittel,
• in der Form einer « Mykose »
oder Wucherung des Pilzes im
ein, auch im Fötus ( nicht so oft )
und entwickeln sich dort
« Versehen » mit einer befallenen Plazenta wird der Fötus oft
ohne klinische Anzeichen ausgestoßen.
Unter den bekannten Arten ist
der Pilz « Aspergillus fumigatus » hauptsächlich verantwort-
So inhaliert das Tier ständig
Sporen von Schimmelpilzen.
Die Bronchien sind ein ideales
« Nest » für Pilze. Der größte Teil
dieser Sporen wird sofort wieder
ausgeatmet, ein Teil bleibt aber
in den Lungenbläschen und
verursacht schlimme Mykosen,
beim Tier und beim Menschen...
Die Diagnose
lich für Pilzaborte, andere Arten
können jedoch auch vorkommen.
Der Aspergillus fumigatus ist
ein Luftkontaminant und man
findet ihn in großen Mengen im
Stroh, Heu, Nahrungsmitteln,
Kompost, usw...
Günstige Umstände
Die schlechten Bedingungen
Bei den beiden oben beschriebenen Arten von Fehlgeburten
ist die Diagnose des Pilzaborts
äußerst schwierig, aber einige
epidemiologische und klinische
Elemente weisen darauf hin :
• das Vorkommen : verstreute
Fälle oder zahlreiche Fälle in einer Herde,
• der Zeitpunkt : der Pilzabort
geschieht meist zwischen dem
4. und 7. Trächtigkeitsmonat
sowohl bei den Erstgebärenden
als auch bei den anderen ( Multipara ) ( wir haben sogar eine
Reihe von Fällen ab dem 3. Monat beobachtet ),
• die Saison : Fehlgeburten
können während des gesamten Jahres beobachtet werden,
vorrangig aber in milden und
regenreichen Wintermonaten,
• die Verletzungen : lin 50%
der Fällen weist der Fötus typische Verletzungen auf ( siehe photo ),
d.h. kreisförmige Enthaarungen
Merken Sie sich Folgendes
Die Infektion mit einem Pilz stammt aus der Nahrung oder der Umwelt.
Die Prophylaxe besteht aus der ständigen Überwachung der Nahrungsmittel, d.h. Entfernung von
verschimmelten Lebensmitteln und ideale Lagerung
des Trockenfutters. Die Vorratsräume sollten gut
durchlüftet und desinfiziert sein, hohe Luftfeuchtigkeit ist zu vermeiden, da sie die Entwicklung der
Pilze fördert.
an den Flanken, am Kopf und insbesondere an den Augenlidern,
manchmal rund um den Hals. Die
Plazenta sieht rauh aus und hat
grau-gelbe Verletzungen,
• die Autopsie : der Fötus
weist vielsagende Zeichen auf,
wie kleine Blutflecken auf der
Oberfläche der Darmhülle oder
des Herzens, sowie eventuelle
Verletzungen der Leber, der Lunge oder der Milz.
Nach der Autopsie des Fötus
und/oder der Plazenta folgen
angemessene Untersuchungen,
um die Art des Pilzes festzustellen. Weiterhin unterstreichen
frisch entnommene Biopsien
( Wahlmethode, um Pilze hervorzuheben ) die Tatsache einer
mykotischen Fehlgeburt. Die
Blutuntersuchung kommt hier
nicht in Frage, um Beweise hervorzubringen, daher auch das
Interesse an einer Autopsie des
Abortes.
Paul-Emile Lagneau
Labor für Mykologie
Das Projekt GPS (Verwaltung, Vorsorge, Gesundheit)
Kont
akt
beinhaltet
Geschlechtstrakt der trächtigen
Weibchen, in der Plazenta und
manchmal im Fötus.
Die Fehlgeburt: Warum ?
Nach Einnahme oder Inhalation
werden die Sporen des Pilzes
von Verletzungen in der Lunge
oder des Verdauungstraktes
ausgehend über das Blut verbreitet. Handelt es sich um eine
Mykotoxikose, wird der Allgemeinzustand der Mutter durch
die Gifte des Pilzes angegriffen, was den Verlust des Kalbes zur Folge hat. Im Fall einer
Mykose nisten die Sporen sich
vorzugsweise in der Plazenta
beim Lagern der Nahrungsmittel begünstigen die Schimmelbildung, dieser wird dann beim
Verarbeiten in die Luft geschleudert. In den Betrieben, in denen
verschimmeltes Stroh oder Heu
bewegt werden, können Werte
von 21 Millionen Pilzsporen pro
m³ festgestellt werden! Achten
Sie daher auf Silage, die schlecht
gepreßt ist, zu viel Sauerstoff
erhält oder auf Heu, welches zu
feucht eingesammelt wurde und
an einem schlecht geschützten,
nicht gut gelüfteten Ort lagert.
Pilzaborte geschehen ebenfalls
in schlecht durchlüfteten Ställen.
D 2 abortierte Föten deren Analysen vollständig
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vom Tiergesundheitsfonds getragen werden, vorausde Leb
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begleitet zu werden, in Zusammenarbeit mit dem Betriebstierarzt.
Zögern Sie nicht, mit Ihrem Tierarzt darüber zu sprechen !
Bemerkung : minimale Probenentnahmen
Dder komplette abortierte Fötus ( nicht geöffnet oder verzehrt )
Dzwei trockene Röhrchen und ein Röhrchen Heparin Lithium : sind in den Sets en
thalten (Kit)
Ddie vervollständigte Anamneseangaben : ebenfalls in den Sets enthalten
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