allem die, bei denen kein akuter Kinderwunsch besteht – eine verspätet einsetzende Menstruation als Variation ihres Zyklus sehen und nicht mit einer Fehlgeburt in Verbindung bringen. Grundsätzlich geht man bei einer Frau, die noch keine Fehlgeburt hatte, von einem Risiko für eine Fehlgeburt von 11 bis 13 Prozent aus. Allerdings steigt das Risiko für Fehlgeburten mit zunehmendem Alter, da die Zahl der Chromosomenstörungen zunimmt. So liegt das Risiko bei 20- bis 30-jährigen Frauen bei nur 9 bis 17 Prozent, im Alter von 35 bis 40 Jahren steigt es bereits auf 23 bis 45 Prozent. Betrachtet man diese Häufigkeit von Fehlgeburten, wird klar, wie viele Frauen betroffen sind. Auch nach einer künstlichen Befruchtung ist das Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden leicht erhöht. Der Grund hierfür liegt in einer höheren Rate an Fehlbildungen. Da Ärzte die jeweilige Art der Fehlgeburt nicht dokumentieren müssen, liegen auch keine exakten Zahlen dazu vor, welche Form der Fehlgeburt am häufigsten auftritt. Bei meiner Umfrage gaben sehr viele Frauen an, dass bei der Untersuchung eine Missed Abortion festgestellt wurde oder dass Blutungen einsetzten und sie ihr Kind dadurch verloren haben (Abortus completus/incompletus). In der Umfrage verteilen sich die Fehlgeburten auf die Schwangerschaftswochen wie folgt (Gesamtzahl: 430): Abbildung 1: Angaben der befragten Frauen, in welcher Schwangerschaftswoche ihre Fehlgeburt geschah Ursachen von Fehlgeburten Die Befruchtung und Einnistung der befruchteten Eizelle sowie die embryonale Entwicklung bis hin zum lebensfähigen Kind sind sensible Prozesse. Wenn einer dieser Prozesse gestört ist, kann es sein, dass der Körper seinen Fehler korrigiert. So hart es klingt: Es kommt oft zu einer Fehlgeburt, weil der Embryo/Fötus nicht überlebensfähig gewesen wäre. Dagegen sind wir machtlos und müssen akzeptieren, was geschieht. Für betroffene Frauen ist es auch wichtig zu wissen, dass die allermeisten Fehlgeburten unvermeidbar sind. Allerdings gibt es auch Ursachen, die behandelt werden können, wie beispielsweise einen Progesteron-Mangel. In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen sind häufige Ursachen: • Chromosomenstörungen • Anatomische Ursachen, etwa Myome in der Gebärmutter • Gerinnungsstörungen: Bestimmte Gerinnungsstörungen wie beispielsweise die Faktor-V-Leiden-Mutation können unbehandelt zu Fehlgeburten führen. Frauen mit mehreren Fehlgeburten sollten deshalb unbedingt bei einem Gerinnungsmediziner vorstellig werden. Bei Gerinnungsstörungen können blutverdünnende Medikamente eingesetzt werden. • Hormonelle Probleme: Hier kommt beispielsweise ein Progesteron-Mangel infrage. Der weibliche Körper muss Progesteron („Gelbkörperhormon“) produzieren, um die Schwangerschaft zu halten. Etwa ab der 12. Schwangerschaftswoche übernimmt die Plazenta diese Aufgabe komplett, weshalb bei einem Progesteron-Mangel bis dahin