Fachbereich 08: Physik, Mathematik und Informatik Institut für Physik Simulation zur Laserkühlung von Antiwasserstoff Diplomarbeit am Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vorgelegt von Burkhard Mayer geb. am 25. Februar 1987 in Mainz 25. Juni 2013 1. Gutachter: Prof. Dr. Jochen Walz . Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Theorie zur Laserkühlung 5 2.1. Energieniveaus des Wasserstoffatoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1.1. Hyperfeinaufspaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.1.2. Übergangslinienstärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.2. Anregungsrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2.1. Wahrscheinlichkeitsdichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2.2. Photonenfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.3. Anregungsrate für ein Atom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.3. Die Laserlichtpolarisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.3.1. Einstrahlen von zirkularer Polarisation . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.3.2. Einstrahlen von linearer-Polarisation . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4. Das magnetische Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.1. Die Ioffe Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.2. Das Fallenpotential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2.5. Die Bewegungsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms 33 3.1. Aufbau des Programms und Ablauf der Simulation . . . . . . . . . . . . 33 3.2. Energieaufspaltung des Antiwasserstoffatoms . . . . . . . . . . . . . . . . 36 3.3. Anregungsrate des Antiwasserstoffatoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.4. Polarisation bei variierender Magnetfeldrichtung . . . . . . . . . . . . . . 40 3.5. Potential der realen Ioffe-Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 3.6. Lösung der Bewegungsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 4. Laserkühlung von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle 51 4.1. Trajektorie von Antiwasserstoff in der Ioffe-Falle ohne Laserlichtanregung 51 4.2. Kühlprozess von Antiwasserstoff im Potential der Ioffe-Falle mit Laserlichtanregung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 5. Ausblick 61 Anhang 63 A. Energieaufspaltung 63 B. Mathematica-Scripte B.1. Fallenpotential . . . . . . . . . . . . . . . . . B.2. Polarisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.2.1. Einstrahlen von zirkularer Polarisation B.2.2. Einstrahlen von linearer Polarisation . . 65 65 66 66 67 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Einleitung Im Jahre 1996 konnte am CERN am „low energy antiproton ring“ (LEAR) der einfachste, gebundene Zustand von Antimaterie, Antiwasserstoff, erzeugt und nachgewiesen werden [BBB+ 96]. Es besteht aus einem Antiproton im Atomkern und einem Positron in der Atomhülle. Die erste Erzeugung gelang durch die Wechselwirkung von Antiprotonen mit einem Xenon-Gasstrahl. Hierbei hatten die Atome eine Geschwindigkeit von ≈ 90 % der Lichtgeschwindigkeit. Die Produktion von kaltem langsamen Antiwasserstoffatomen eröffnet die Möglichkeit für weiterführende Experimente. Im Jahre 2002 gelang diese Produktion durch das separate Fangen und Kühlen von Antiprotonen und Positronen in einer Penningfalle und anschließendem Zusammenführen [AAB+ 02]. Die elektisch neutralen Antiwasserstoffatome können nicht mehr in einer Penningfalle gespeichert werden und müssen, um eine Annihilation mit Materie zu vermeiden, in einer magnetischen Falle gespeichert werden [AABR+ 10]. Dies ermöglicht neue Experimente mit Antiwasserstoff, unter anderem die Laserspektroskopie von Antiwasserstoff. Die Vermssung des Spektrums von Antiwasserstoff bietet, im Vergleich mit dem präzise vermessenen Spektrum von Wasserstoff, einen präzisen Test der CPT-Symmetrie. Das CPT-Theorem besagt, dass die fundamentalen physikalischen Gesetze unter Ladungs (Charge), Parität (Parity) und Zeit (Time) Umkehrung erhalten bleiben. Diese Invarianz bildet die Grundlage jeder lorentzinvarianten Quantenfeldtheorie, wie dem Standardmodell [BKR99]. Vondaher würde eine Abweichung des Antiwasserstoffspektrums vom Wasserstoffspektrum auf eine Verletztung des CPT-Theorems hindeuten. Eine präzise Laserspektroskopie erfordert die Minimierung der Zeeman-Verbreiterung, auf Grund des inhomogenen Magnetfeldes der Falle, durch Kühlen der Atome. Eine Möglichkeit ist, die Anti-Atome mit Hilfe von Laserkühlung in das Zentrum der Magnetfalle, in der ein Potentialminimum herrscht, zu bringen. Dies kann auf dem geschlossen Kühlübergang 1S−2P bei der Lyman-α Wellenlänge von λLyman-α = 121,56 nm erfolgen. Diese Wellenlänge liegt tief im vakuum-ultravioletten Bereich der elektromagnetischen Strah- 1 1. Einleitung lung und kann über nichtlineare Frequenzmischung erzeugt werden. Damit konnten bereits gepulste Lyman-α-Quellen realisiert werden [MSM+ 90][PRL+ 93][Wal80][MMK78], wodurch auch eine Kühlung von Wasserstoffatomen in einer magnetischen Falle demonstriert werden konnte [SWL+ 93]. Bei diesem Experiment wurde Wasserstoff innerhalb von 15 min von 80 mK auf 8 mK runtergekühlt. Ein Experiment für die Laserkühlung von Antiwasserstoff wurde bisher noch nicht durchgeführt, allerdings ist bereits eine Simulation hierfür mit einem gepulsten Laser durchgeführt worden [DFR13]. Dabei konnte gezeigt werden das die Laserkühlung mit einem gepulsten Laser, mit einer Energie von 0,5 µJ pro Laserpuls von 10 ns und einer Repetitionsrate von 10 Hz, von Antiwasserstoff auf 20 mK möglich sein sollte. Da durch die Pulsfrequenz einer gepulsten Quelle die Kühlrate limitiert ist, ist eine kontinuierliche (cw) Lyman-α-Quelle für die Laserkühlung von Atomen vorteilhaft. Die geringe Linienbreite einer cw-Quelle verringert zusätzlich die Wahrscheinlichkeit ein Atom in einen ungefangenen Zustand zu überführen, wodurch die Verlustrate der wenigen Antiwasserstoffatome reduziert werden kann. In unserer Arbeitsgruppe wird eine solche kontinuierliche Lyman-α-Quelle entwickelt. Dabei wird die Strahlung durch Vierwellenmischen in Quecksilberdampf erzeugt. In Abbildung 1.1 ist das Prinzip des Vierwellenmischens und die Energieniveauschema von Quecksilber dargestellt. Durch die Anregung des Quecksilber aus dem 61 S in das 123 P Niveau, durch das Einstrahlen dreier Lichtfelder bei 253,7 nm, 407,9 nm und 545,5 nm Wellenlänge, lässt sich ein resultierendes Lichtfeld bei der benötigten Wellenlänge 121,56 nm erzeugen.Die Erzeugung erfolgt über einen Durchgang fokussierter Gauß-Strahlen durch eine Quecksilber-Dampfzelle, wobei eine Leistung von 0,4 nW erreicht wird [SKM+ 09]. Zum effizienten Kühlen der gefangenen Antiwasserstoffatome reicht diese Leistung jedoch noch nicht aus. Ein Ansatz zur Leistungssteigerung ist das Vierwellenmischen im Inneren einer gasgefüllten Hohlfaser, was ebenfalls in unserer Arbeitsgruppe entwickelt wird [Die11]. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Simulationsprogramm für den Kühlprozess von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle mit einer kontinuierlichen Lyman-α-Quelle zu entwickeln. Daraus können dann die optimalen Parameter gefunden werden die für das zukünftige experimentelle Kühlen von Antiwasserstoff verwendet werden können. Um dies zu realisieren wird in Kapitel 2 die Theorie für diese Laserkühlung erarbeitet. In Kapitel 3 wird dann das Simulationsprogramm charakterisiert und für vereinfachte Fälle überprüft. Die ersten Ergebnisse werden dann in Kapitel 4 präsentiert. 2 121P Energie 545nm 7 1S 408nm 63P 121nm 254nm 6 1S Abbildung 1.1.: Schema der relevanten Energieniveaus von Quecksilber. Durch das Summenfrequenz-Mischen von drei Lichtfeldern bei 253,7 nm, 407,9 nm und 545,5 nm Wellenlänge in Quecksilberdampf, wird eine kohärente Strahlung der Summenfrequenz bei 121,56 nm Wellenlänge erzeugt. 3 2. Theorie zur Laserkühlung Um die Laserkühlung von Antiwasserstoff zu simulieren sind theoretische Überlegungen von Nöten. In diesem Kapitel wird daher zunächst die Energieniveauverschiebung des Antiwasserstoffatoms durch ein magnetisches Potential betrachtet. Durch das Einstrahlen von Laserlicht kann das Atom angeregt werden, weshalb im Anschluss die Anregungsrate für ein gefangenes Atom bestimmt wird. Darauf folgend wird die Polarisation des Laserlichts, durch die bestimmte Übergänge angeregt werden, betrachtet. Neben der Wechselwirkung zwischen Laserlicht und Antiwasserstoffatom muss die Bewegung des Atoms in der Falle betrachtet werden. Dazu wird zunächst das Potential der Ioffe-Falle hergeleitet und schlussendlich die Bewegungsgleichung für das Antiwasserstoffatom aufgestellt. Zu beachten ist, das alle Frequenzen in dieser Arbeit inklusive dem Faktor 2π angeben sind. 2.1. Energieniveaus des Wasserstoffatoms Da für das Antiwasserstoffatom noch keine experimentellen Werte für die Energieniveaus existieren, wird die Symmetrie zum Wasserstoffatom vorausgesetzt. Für eine genaue Simulation werden die Energieniveaus in der Hyperfeinaufspaltung benötigt. Die Energieniveaus lassen sich durch die bekannten Quantenzahlen (N - Hauptquantenzahl, LDrehimpuls, S- Spin, J- Feinstruktur, I- Kernspin, F - Hyperfeinstruktur , mF magnetische Quantenzahl der Hyperfeinstruktur) charakterisieren und sich als Summe der Energiebeiträge von Feinstruktur (FS) und Hyperfeinstruktur (HFS) schreiben: E(N, L, S, J, I, F, mF ) = EFS (N, L, S, J) + EHFS (J, I, F, mF ) . (2.1) Mit EFS werden die Energieniveaus in der Feinstrukturaufspaltung bezeichnet, die sich mithilfe der Dirac-Theorie berechnen lassen. Innerhalb dieser Theorie werden relativistische Effekte, Spin-Bahn-Kopplung und die Coulombwechselwirkung zwischen Elektron 5 2. Theorie zur Laserkühlung und Proton berücksichtigt. Für die in dieser Arbeit relevanten Niveaus erhält man relativ zum Grundzustand 1S1/2 die in Tabelle 2.1 angegebenen Werte. Tabelle 2.1.: Energieniveaus in der Feinstrukturaufspaltung Quelle: [Nat12] Niveau 2P1/2 2S1/2 2P3/2 Energie [eV] 10,198805 10,198809 10,198851 2.1.1. Hyperfeinaufspaltung Die HFS lässt sich als Verschiebung zu den ungestörten Feinstrukturniveaus (Tabelle 2.1) berechnen. Die Aufspaltung wird aus den Quantenzahlen F, J und I bestimmt [Sch02]: EHFS (J, I, F, ) = A [F (F + 1) − J (J + 1) − I (I + 1)] 2 . (2.2) Ohne externes Magnetfeld sind die Niveaus der HFS nach der Quantenzahl mF , welche die Werte −F, −F + 1, ..., F annehmen kann, entartet. Die Größe der Aufspaltung A hängt zum einen von der Quantenzahl J und zum anderen vom Magnetfeld, welches der Kern am Ort des Elektrons erzeugt, ab. Die experimentell bestimmbare Energieaufspaltung ∆EHFS lässt sich in die Aufspaltung A umrechnen A = ∆EHFS /(J + 1/2) [Ste12]. In Tabelle 2.2 sind die experimentell bestimmten Werte dargestellt. Tabelle 2.2.: Energieaufspaltung in der HFS ohne externes Magnetfeld Quelle: [Fis04], [NKH04] Niveau 1S1/2 2S1/2 2P1/2 2P3/2 6 ∆EHFS [MHz] 1420,406 177,557 59 24 2.1. Energieniveaus des Wasserstoffatoms Grobstruktur Feinstruktur Hyperfeinstruktur Abbildung 2.1.: Energieaufspaltung des Wasserstoffatoms. Schema der Energieaufspaltung des Wasserstoffatoms aus der Grobstruktur über die Feinstruktur zur Hyperfeinstruktur. Da das Atom in einer magnetischen Falle gefangen ist, muss die Aufspaltung in einem externen Magnetfeld betrachtet werden. Breit-Rabi-Formel Für ein magnetisch gefangenes Wasserstoffatom wird die mF Entartung durch den Zeemaneffekt, welcher für starke Magnetfelder in den Paschen-Back-Effekt übergeht, aufgehoben. Somit folgt ein weiterer Aufspaltungsterm. Die Energieaufspaltung im Magnetfeld und die Hyperfeinaufspaltung können für ein J = 1/2 und ein beliebiges I Niveau durch die Breit-Rabi-Formel ausgedrückt werden [Ste12]. Für das Wasserstoffatom ist die Berechnung mit konstantem J = 1/2 nicht geeignet. Es lässt sich jedoch auch eine Breit-Rabi-Formel für I = 1/2 und ein beliebiges J aufstellen. In Anlehnung an die Her- 7 2. Theorie zur Laserkühlung leitung [Ste12] ist im Folgenden die Herleitung für I = 1/2 skizziert. Der Hamiltonoperator ĤHFS setzt sich zusammen aus dem Hamiltonoperator der HyIJ B perfeinstrukturaufspaltung ĤHFS und dem Wechselwirkungsoperator ĤHF S mit einem ~ externen Magnetfeld B: B IJ + ĤHFS ĤHFS = ĤHFS (2.3) . Für den Hamiltonoperator der Hyperfeinstrukturaufspaltung gilt allgemein: IJ ĤHFS =A I~ · J~ , h̄2 (2.4) B ~ , ĤHFS = −~µB ~ dem Gesamtdrehimpuls J~ der Feinstruktur, dem reduzierten Planckmit dem Kernspin I, schen Wirkungsquantum h̄ und dem magnetischen Moment des Atoms µ ~. Für kleine externe magnetische Felder können der Kernspin I~ und der Feinstrukturdrehimpuls J~ als Gesamtdrehimpuls F~ betrachtet werden. Für starke magnetische Felder ist diese Vereinfachung nicht mehr möglich. Deshalb werden die Zustände in der sogenannten „strong-field “ Basis betrachtet, welche durch die Kernspinquantenzahl I die Feinstrukturquantenzahl J und den jeweiligen magnetischen Quantenzahlen mI und mJ beschrieben wird. Die diagonalen Matrixelemente sind dadurch wie folgt gegeben: IJ hJmJ ImI | ĤHFS |JmJ ImI i = AmI mJ , (2.5) und die Matrixelemente der Nebendiagonalen IJ hJ(mJ − 1)I(mI + 1)|ĤHFS |JmJ ImI i Ap = (J − mJ + 1)(J + mJ )(I + mI + 1)(I − mI ) , 2 IJ hJ(mJ + 1)I(mI − 1)|ĤHFS |JmJ ImI i Ap = (J + mJ + 1)(J − mJ )(I − mI + 1)(I + mI ) . 2 (2.6) 8 2.1. Energieniveaus des Wasserstoffatoms Für den Wechselwirkungsoperator erhält man folgende Matrixelemente: B hJmJ ImI | ĤHFS |JmJ ImI i = µB (gJ mJ + gI mI )B (2.7) . Dabei bezeichnen µB das Bohrsche Magneton, gJ den Landéfaktor der Hülle, gI den Landéfaktor des Kerns und B das externe Magnetfeld. Für I = 1/2 lässt sich eine blockdiagonale Matrix bilden, wobei die Spalten der Matrix den Anfangszustand beschreiben und die Zeilen den Endzustand. Die Blöcke lassen sich dann nach folgendem Schema bilden: mI = − 1 , mJ + 1 2 mI = 1 , mJ 2 mI = 12 , mJ mI = − 12 , mJ + 1 H11 H12 H21 H22 (2.8) . Damit lässt sich nun durch Einsetzen von ((2.5) - (2.7)) eine blockdiagonale Matrix für den Gesamthamiltonien der HFS aufstellen. Diese Blöcke haben für I = 1/2 folgende Form: A m2J + µB gJ mJ + gI 2 A 2 B p A (J − mJ )(J + mJ + 1) 2 p (J − mJ )(J + mJ + 1) −A mJ2+1 + µB gJ (mJ + 1) − gI 2 . (2.9) B Diese Matrix hat die Form : " a c # c d (2.10) , aus der sich die Eigenwerte EW bestimmen lassen: EW = a + d 1p ± (a − d)2 + 4c2 2 2 . (2.11) 9 2. Theorie zur Laserkühlung Daraus erhält man für ein Atom mit I = 1/2 die Breit-Rabi-Formel: ∆EHFS 2 µB (gJ −gI )B ∆EHFS ∆EHFS + µB gJ (mJ + 12 )B ± EHFS = − 2(2J+1) mit x = 1 J +1 1 − 2x 2m + x2 2 2J+1 . (2.12) Die Energieaufspaltung in der HFS ist abhängig von den Quantenzahlen mJ und J, von dem externen Magnetfeld B und von der Energieaufspaltung ∆EHFS , welche nach Tabelle 2.2 für jedes Feinstrukturniveau unterschiedlich groß ist. Um die Theorie auf das Antiwasserstoffatom umzuschreiben, ist eine Transformation der Landéfaktoren notwendig: gAT = −gT (2.13) . Die Landéfaktoren der Antiteilchen (AT) entsprechen den negativen Landéfaktoren der Teilchen (T). Daher lässt sich die Theorie des Wasserstoffatoms auf das Antiwasserstoffatom übertragen. In der Abbildung 2.2 sind die Energieaufspaltungen des n = 1 Niveaus eines Antiwasserstoffatoms nach der Breit-Rabi-Formel zu sehen. Die Energien der Niveaus (F = 1, mF = 1) und (F = 0, mF = 0), sinken mit steigendem Magnetfeld und führen dazu, dass die Atome in diesem Zustand zu stärkerem Magnetfeld streben und somit aus dem Fallenpotential entweichen und annihilieren. Solche Zustände werden als ungefangene Zustände bezeichnet. Die Energieaufspaltung der n = 2 Zustände ist im Anhang A in den Abbildungen A.1 und A.2 zu finden. 2.1.2. Übergangslinienstärke Vom Grundzustand 1S aus können verschiedene Niveaus mit elektromagnetischer Strahlung angeregt werden. Welche Übergänge dipolerlaubt und wie stark diese Übergänge sind, lässt sich durch die Übergangslinienstärke bestimmen. Diese ist für den Grundzustand Ψ1 und einen angeregten Zustand Ψ2 gegeben durch: SΨ1 Ψ2 = hΨ2 | D̂ |Ψ1 i2 , (2.14) wobei D̂ den Dipoloperator darstellt. Durch die Betrachtung von Übergängen zwischen hyperfein aufgespaltenen Niveaus 10 2.1. Energieniveaus des Wasserstoffatoms ΔE [10-5eV] F=1 2 -1 mF= mF=0 F=1 1 B [T] 1S1/2 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 -1 F=1 -2 F=0 mF=1 mF= 0 Abbildung 2.2.: Energieaufspaltung des 1S1/2 Niveaus im Magnetfeld. Der Feinzustand 1S1/2 spaltet zunächst in die 2 Hyperfeinzustände F = 1 und F = 0 auf. In einem externen Magnetfeld spalten diese zwei Niveaus nach ihren magnetischen Quantenzahlen mF auf. Die Energien der Niveaus (F = 1, mF = 1) und (F = 0, mF = 0) sinken mit wachsendem Magnetfeld. Diese Zustände sind ungefangen und führen zum Verlust des Antiwasserstoffatoms. müssen bei der Bestimmung der Übergangslinienstärken alle relevanten Quantenzahlen (N ,L,S,J,I,F ) berücksichtigt werden. Auf Grund des externen Magnetfeldes müssen weiterhin die magnetischen Quantenzahlen mF beachtet werden. Damit erhält man für die Übergangslinienstärken: SΨ1 Ψ2 = hΨ2 | D̂ |Ψ1 i2 = hN 0 L0 S 0 J 0 I 0 F 0 m0F | D̂ |N LSJIF mF i2 . (2.15) Die Spinquantenzahl S und die Kernspinquantenzahl I können sich bei dipolerlaubten Übergängen nicht ändern. Deshalb gilt: S0 = S I0 = I . (2.16) 11 2. Theorie zur Laserkühlung Diese Übergangsmatrixelemente lassen sich aus den Wellenfunktionen in der Hyperfeinstruktur bestimmen, oder durch das Wigner-Ekhard-Theorem und die sogenannten Wigner-3J (runde Klammer) und Wigner-6J (geschweifte Klammer) Symbole auf die Wellenfunktion der Grobstruktur reduzieren [Sob96]: S12 = hN 0 L0 SJ 0 IF 0 m0F | D̂ |N LSJIF mF i2 = F mF 1 ∆mF F0 −m0F !2 ( J = (2F 0 + 1)(2F + 1) F0 hN 0 L0 SJ 0 IF 0 k D̂ kN LSJIF i2 J0 F 1 I )2 F mF 1 ∆mF F0 −m0F !2 hN 0 L0 SJ 0 k D̂ kN LSJi2 )2 0 L L 1 = (2F 0 + 1)(2F + 1)(2J 0 + 1)(2J + 1) J0 J S ( )2 !2 J J0 1 F 1 F0 hN 0 L0 k D̂ kN Li2 0 0 F F I mF ∆mF −mF ( . (2.17) Dabei bezeichnet ∆mF = m0F − mF die Differenz der magnetischen Quantenzahlen und h...k D̂ k...i das reduzierte Matrixelement, das heißt für die Berechnung wird von der gesamten Wellenfunktion nur die radiale Wellenfunktion benötigt. Die Wigner-Symbole lassen sich über eine Entwicklungsformel berechnen oder in der Literatur nachschlagen [Sob96]. Aufgrund des reduzierten Matrixelements werden für die Berechnung nur die radiale Wellenfunktion RN,L (r) der Grobstruktur benötigt [Sch02]. 0 0 2 hN L k D̂ kN Li = e 2 Z ∞ 3 RN 0 L0 (r)r̂ RN L (r)dr 2 (2.18) 0 Der Dipoloperator D̂ = er̂ setzt sich aus der Elementarladung e und dem Ortsoperator r̂ zusammen. 12 2.2. Anregungsrate Für die hier behandelte Laserkühlung werden alle Übergänge von 1S nach 2P betrachtet, sodass für alle diese Übergänge das selbe reduzierte Matrixelement zu bestimmen ist. 2.2. Anregungsrate Für die Simulation ist es notwendig die Anregungsrate für jeden Übergang zu berechnen. Betrachtet man das Atom in einem Volumen V so gilt für die Anregungsrate [Sal08]: Z W = 0 ∞ ρ(ω)V cσ(ω) dω V h̄ω | {z } | {z } Ω (2.19) . P Dabei bezeichnet der erste Faktor die Wahrscheinlichkeitsdichte Ω für die Anregung des Atoms durch ein Photon im Volumen V , in die der Wirkungsquerschnitt σ(ω) und die Lichtgeschwindigkeit c eingehen, und der zweite Faktor den Photonenfluss P, in den die spektrale Energiedichte ρ(ω) eingeht. Im Folgenden werden diese beiden Terme getrennt diskutiert. 2.2.1. Wahrscheinlichkeitsdichte Für die Wahrscheinlichkeitsdichte wird der Wirkungsquerschnitt σ(ω) benötigt. Dieser setzt sich zusammen aus der Linienform g(ω) des Übergangs und der Oszillatorstärke σ0 [Sal08]: (2.20) σ(ω) = σ0 g(ω) . Die natürliche Linienform einer Spektrallinie wird durch eine Lorentzkurve beschrieben, g(ω) = 1 1 2πτ (ω − ω12 − ω vL )2 + c 1 2 2τ , (2.21) wobei die Lebensdauer τ für die Halbwertsbreite ΓS = 1/τ eingesetzt ist und ω12 die Übergangskreisfrequenz des angeregten Niveaus darstellt. Hierbei wird die Bewegung des Atoms in der Falle durch die Dopplerverschiebung ∆ωD = ω/c · vL berücksichtigt. Die Geschwindigkeitskomponente vL zeigt hierbei entgegengesetzt zur Laserrichtung. Im Falle vieler Atome müsste die Lorentzkurve mit der Geschwindigkeitsverteilung gefaltet 13 2. Theorie zur Laserkühlung werden. Da hier zunächst nur ein Atom betrachtet wird, reduziert sich diese Geschwindigkeitsverteilung auf eine δ-Distribution. Die Oszillatorstärke σ0 kann durch die spontane Lebensdauer τ und diese wiederum durch die Übergangslinienstärke S12 ausgedrückt werden [Sal08], [Hil82]: σ0 = πωS12 λ2 = 8πτ 30 hc (2.22) , wobei 0 die Permittivität des Vakuums, h das Plancksche Wirkungsquantum und c die Lichtgeschwindigkeit bezeichnet. Durch Einsetzen von (2.21) und (2.22) in den ersten Term von (2.19) erhält man für die Wahrscheinlichkeitsdichte Ω(ω): Ω(ω) = πωS12 1 1 30 hV 2πτ (ω − ω12 − ω vL )2 + c 1 2 2τ . (2.23) 2.2.2. Photonenfluss Um den Photonenfluss zu berechnen, muss die spektrale Energiedichte ρ(ω), welche in eine Linienform l(ω) und die Energiedichte E zerlegt werden kann, bestimmt werden: (2.24) ρ(ω) = E l(ω) . Die Linienform der Laserstrahlung lässt sich ebenfalls durch eine Lorentzkurve beschreiben [Pah02]: l(ω) = 1 ΓL 2π (ω − ωL )2 + ΓL 2 2 , (2.25) wobei ΓL die volle Halbwertsbreite und ωL die Kreisfrequenz des Laserlichts ist. Die Energiedichte E setzt sich aus einer Energiedifferenz dE und einem Volumenelement dV zusammen: E= 14 dE dV . (2.26) 2.2. Anregungsrate Wird der Laserstrahl in einem Volumen dV mit einer Querschnittsfläche A (senkrecht dz Laserstrahl A dV Abbildung 2.3.: Spektrale Energiedichte. Der Laserstrahl strahlt mit der Leistung P in einer Zeit dt durch die Querschnittsfläche A in das Volumenelement dV ein. Die Dicke dz hängt von der Lichtgeschwindigkeit c und der Zeit dt ab. Daraus lässt sich die spektrale Energiedichte E = dE/dV bestimmen. zur Ausbreitungsrichtung) und einer Dicke dz betrachtet, Abbildung 2.3, so lässt sich die Energiedifferenz dE in diesem Volumen durch die Leistung P , die in einer Zeit dt durch die Querschnittsfläche A einfällt, ausdrücken: dE = P dt = I A dt , (2.27) mit der Intensität I = P/A. Die Dicke dz hängt von der Zeit dt ab, und es gilt für dV : dV = A · dz = A · c · dt . (2.28) Die Energiedichte E ist somit durch die Intensität bestimmt: E= I c . (2.29) Durch Einsetzen von (2.25) und (2.29) in den zweiten Term von (2.19) erhält man für den Photonenfluss P(ω): 15 2. Theorie zur Laserkühlung P(ω) = VI Γ 1 ch̄ω 2π (ω − ωL )2 + Γ 2 2 (2.30) . 2.2.3. Anregungsrate für ein Atom Da bei den vorangegangenen Betrachtungen eine Delta-Distribution für die Geschwindigkeitsverteilung angenommen wurde, liefert das Einsetzen von (2.23) und (2.30) in (2.19) die Anregungsrate für ein einzelnes Atom: IΓL S12 W = 240 cπ 2 h̄2 τ Z 0 ∞ 1 1 (ω − ωL )2 + ΓL 2 2 (ω − ω12 − ωc vL )2 + dω 1 2 2τ . (2.31) Beachtet man, dass das Atom sich bewegt, so geht die stationäre Anregungsrate in eine ortsabhängige Anregungsrate über, da sowohl die Intensität I als auch das Magnetfeld der Falle und somit die Übergangsfrequenz ω12 nach der Breit-Rabi-Formel vom Ort abhängen. Da je nach Polarisation des Laserlichts verschiedene Übergänge ∆m erzeugt werden können, muss die Polarisation beachtet werden. Diese wird durch das Wigner 3J Symbol in der Übergangslinienstärke S12 berücksichtigt. Man erhält: I∆m (~x)S12 (∆m)ΓL W (~x, ∆m) = 24π 2 h̄2 0 cτ Z 0 ∞ 1 (ω − ωL )2 + 1 ΓL 2 2 (ω − ω12 (~x) − ωc vL )2 + dω. 1 2 2τ Dabei bezeichnet I∆m den Anteil der Intensität, der den Übergang ∆m erzeugt. Um diese Anteile zu berechnen, wird im Folgenden Abschnitt die Polarisation des Laserlichts genau betrachtet. 2.3. Die Laserlichtpolarisation Die Polarisation eines Lasers beschreibt die Richtung der Oszillation des elektrischen bzw. magnetischen Feldes in der senkrecht zur Ausbreitungsrichtung stehenden Ebene. Jede Polarisation lässt sich durch die drei Basispolarisationen (linear, rechtszirkular und linkszirkular) darstellen. Die lineare Polarisation beschreibt eine Oszillation mit konstanter Richtung. Bei den zirkularen Polarisationen drehen sich die Felder mit konstanter 16 2.3. Die Laserlichtpolarisation Winkelgeschwindigkeit um die Ausbreitungsrichtung. In der Atomphysik werden durch diese Polarisationen bestimmte Übergänge angeregt. Es gilt für die magnetische Quantenzahl: ∆m = 0 π-Übergang, ∆m = +1 σ + -Übergang, ∆m = −1 σ − -Übergang. (2.32) Eine Herleitung der Auswahlregel (2.32) ist in der Literatur zu finden [Hak04]. Welchen Übergang das Laserlicht im Atom anregt, hängt von der Quantisierungsachse ab. Für ein freies Atom ist der Übergang ausschließlich durch das Laserlicht definiert, da sich die Quantisierungsachse nach der Ausbreitungsrichtung des Laserlichts ausrichtet. Da das Antiwasserstoffatom allerdings in einem Magnetfeld gefangen ist, richtet sich die Quantisierungsachse nach dem Magnetfeld aus. Die möglichen Übergänge sind in Abbildung 2.4 zu sehen. Durch Einstrahlen des Laserlichts können drei verschiedene B k k k entspricht: linkszirkular Δm=-1 rechtszirkular Δm=1 linear Δm=0 Abbildung 2.4.: Übergänge im Atom bei unterschiedlichen Lichtpolarisationen. Die Quantisierungsachse des Atoms richtet sich nach dem Magnetfeld aus. Durch Einstrahlen des Laserlichts können drei verschiedene Übergänge angeregt werden. Um einen ∆m = −1 Übergang anzuregen, muss linkszirkulares Licht in Magnetfeldrichtung eingestrahlt werden und für einen ∆m = 1 Übergang rechtszirkulares Licht. Der ∆m = 0 Übergang wird durch linear polarisiertes Licht angeregt, welches senkrecht zur Magnetfeldrichtung eingestrahlt wird. 17 2. Theorie zur Laserkühlung Übergänge angeregt werden. Um einen ∆m = −1 Übergang anzuregen, muss linkszirkulares Licht in Magnetfeldrichtung eingestrahlt werden und für einen ∆m = 1 Übergang rechtszirkulares Licht. Der ∆m = 0 Übergang wird durch linear polarisiertes Licht angeregt, welches senkrecht zur Magnetfeldrichtung eingestrahlt wird. Bei dieser Laserkühlung wird der Laserstrahl immer in die gleiche Richtung eingestrahlt, jedoch ändert sich die Richtung des Magnetfeldes innerhalb der Falle. Es ist jedoch möglich für jede Quantisierungsachse und Laserlichtpolarisation die eingestrahlte Intensität in Anteile für jeden Übergang zu zerlegen, indem auf die drei grundliegenden Fälle (Abbildung 2.4 ) zurückgeführt wird. Dies führt dazu das der Übergang vom Winkel zwischen Ausbreitungsrichtung des Laserlichts und der Richtung des Magnetfeldes abhängt. Im Folgenden wird dies genau betrachtet. Im Experiment wird der Laser in einer der drei Basispolarisationen eingestrahlt. In Bezug auf die Anregungsrate (2.32), wird für das eingestrahlte Laserlicht die Intensität I angenommen. Für den Einfallswinkel α gilt: ˆ ~ˆ α = arccos(~k · B) , (2.33) ˆ ~ˆ mit den normierten Richtungsvektoren des Laserlichts ~k und des Magnetfeldes B. Zunächst wird das Einstrahlen von zirkular polarisiertes Licht betrachtet. 2.3.1. Einstrahlen von zirkularer Polarisation Um die Intensität I des eingestrahlten Laserlichts anteilig auf die drei Basispolarisationen umzurechnen, muss die Intensität auf die vektorielle Größe des elektrischen Feldes umgerechnet werden. Der Betrag des elektrischen Feldes E ist bei zirkularer Polarisation konstant und somit proportional zur Wurzel der Intensität: √ E=χ I , (2.34) mit dem Proportionalitätsfaktor χ. Dieses elektrische Feld wird nun in zwei Komponenten zerlegt. Die erste Komponente parallel zur Quantisierungsachse entspricht dem linear polarisierten Anteil, die zweite senkrecht zu Quantisierungsachse entspricht dem zirkular polarisierten Anteil. Da das 18 2.3. Die Laserlichtpolarisation eingestrahlte zirkulare Licht zu jeder Zeit den gleichen Betrag E aufweist, gilt zu jedem Zeitpunkt: (2.35) E 2 = E||2 + E⊥2 . Daraus erschließen sich 2 extremale Einstellungen, Abbildung 2.5. Im Folgenden werden k k E E E =E E ˆ ~ˆ (a) E-Feld in der ~k,B -Ebene ˆ ~ˆ (b) E-Feld senkrecht zu der ~k,B -Ebene Abbildung 2.5.: Extremale Einstellungen des E-Feldes Beim Einstrahlen von zirkularpolarisiertem Licht und der Zerlegung in senkrecht und parallel schwingende E-Feld Komponenten, entstehen 2 extremale Einstellungen. In (a) ist E|| maximal und E⊥ minimal. Zeigt ˆ ~ˆ das E-Feld jedoch senkrecht zur ~k,B -Ebene (b), so ist E|| = 0 und E⊥ = E. die beiden Komponenten E|| und E⊥ getrennt betrachtet. • Die E|| -Komponente Die Amplitude der parallelen Komponente lässt sich über den Winkel α und die Amplitude E des eingestrahlten Lasers berechnen: E|| = sin(α)E . (2.36) 19 2. Theorie zur Laserkühlung Das parallele E-Feld schwingt linear von +E|| bis −E|| . Da sich der Betrag dieser Amplitude ständig ändert, ist die Umrechnung der Amplitude E|| auf die Intensität nicht möglich. Durch eine Zerlegung der linearen Schwingung in zwei entgegengesetzt laufenden zirkularen Schwingungen (Abbildung 2.6) kann die gesuchte Intensität berechnet werden. E EZ1 EZ1 EZ2 EZ2 Abbildung 2.6.: Zerlegung einer linearen Schwingung. Eine lineare Schwingung (Mitte) kann durch 2 entgegengesetzt laufenden zirkularen Schwingungen mit gleicher Amplitude beschrieben werden. Dabei addieren sich die Amplituden der zirkularen Schwingung im Falle konstruktiver Interferenz zur maximalen Amplitude der linearen Schwingung. Für die Amplituden der beiden zirkularen Schwingungen, lassen sich zwei Bedingungen aufstellen. Im Falle konstruktiver Überlagerung muss die Summe der Amplituden EZ1 und EZ2 der Amplitude E|| entsprechen: EZ1 + EZ2 = E|| bei konstruktiver Überlagerung . (2.37) Im Falle der destruktiven Überlagerung heben sich die Amplituden auf: EZ1 − EZ2 = 0 bei destruktiver Überlagerung . (2.38) Somit folgt, für die zirkularen Amplituden: 1 EZ1 = EZ2 = E|| 2 20 . (2.39) 2.3. Die Laserlichtpolarisation Bei einer Zirkularen Schwingung lässt sich die Amplitude wieder auf eine Intensität umrechnen, (2.34). Da der parallel Anteil der Oszillation den π-Übergang im Atom anregt, folgt für die Intensität Iπ dieses Übergangs durch einsetzen von (2.36) und (2.39) : 1 Iπ = IZ1 + IZ2 = I sin2 (α) . 2 (2.40) • Die E⊥ -Komponente Der Betrag dieser senkrechten Komponente ändert sich im Laufe eines Schwingungszyklus des eingestrahlten E-Feldes. Sein Maximum erreicht der Betrag, wenn ˆ ~ˆ das eingestrahlte E-Feld senkrecht zur ~k,B -Ebene, Abbildung 2.5 (b), steht. Sein ˆ ˆ ~ -Ebene, Abbildung 2.5 (a), erreicht und lässt sich über Minimum wird in der ~k,B den Winkel α und die Amplitude E des eingestrahlten Lasers berechnen: E⊥ = cos(α)E . (2.41) Das senkrechte E-Feld beschreibt Somit eine elliptische Schwingung mit den Beträgen: EgH = E große Halbachse, EkH = cos(α)E kleine Halbachse. (2.42) Eine elliptische Schwingung lässt sich durch zwei entgegengesetzt laufenden zirkularen Schwingungen ausdrücken,Abbildung 2.7. Im Falle konstruktiver Überlagerung muss die Summe der Amplituden EZ1 und EZ2 der Amplitude EgH entsprechen: EZ1 + EZ2 = EgH bei konstruktiver Überlagerung . (2.43) Im Falle der destruktiven Überlagerung ist die Differenz der Amplituden zu bilden: EZ1 − EZ2 = EkH bei destruktiver Überlagerung . (2.44) 21 2. Theorie zur Laserkühlung k ( EZ1 EZ1 E k) EZ2 EZ2 Abbildung 2.7.: Zerlegung einer elliptischen Schwingung. Eine elliptische Schwingung (Mitte) kann durch 2 entgegengesetzt laufenden zirkularen Schwingungen mit unterschiedlicher Amplitude beschreiben werden. Dabei überlagern sich die zirkularen Schwingungen konstruktiv auf der großen Halbachse und destruktiv auf der kleinen Halbachse. Einsetzen von (2.42) liefert: E (1 + cos(α)) , 2 E = (1 − cos(α)) . 2 EZ1 = EZ2 (2.45) Diese zirkularen Amplituden lassen sich mit (2.34) in die jeweiligen Amplituden umrechnen. I IZ1 = (1 + cos(α))2 , 4 I IZ2 = (1 − cos(α))2 . 4 (2.46) IZ1 ist der Anteil der Intensität der mit der eingestrahlten zirkularen Polarisation auf das Atom einstrahlt und IZ2 ist der Anteil der mit der inversen zirkularen Polarisation auf das Atom einstrahlt. Somit gilt für die Anteile beim Einstrahlen 22 2.3. Die Laserlichtpolarisation von rechtszirkular polarisiertem Licht: I I+ = (1 + cos(α))2 , 4 I I− = (1 − cos(α))2 , 4 (2.47) Strahlt man mit linkszirkular polarisiertem Licht ein, so sind die beiden Anteile vertauscht. 2.3.2. Einstrahlen von linearer-Polarisation Beim Einstrahlen von linear polarisiertem Licht ist zusätzlich noch die Richtung der Polarisation zu beachten, welche durch den Einheitsvektor p~ angegeben wird. Unabhängig von der Richtung wird die lineare Polarisation zunächst in zwei entgegengesetzt laufende zirkulare Polarisationen zerlegt. Beide Polarisationen besitzen die Hälfte der eingestrahlten Intensität, wodurch sich gemäß (2.34) die Amplituden ausrechnen lassen. Somit gilt für die Amplitude E der linearen Polarisation: r E = χ2 I 2 , (2.48) mit dem Proportionalitätsfaktor χ. Um die anteiligen Intensitäten, die zu Übergängen im Atom führen, auszurechnen muss das linear schwingende E-Feld E in zwei linear schwingende E-Felder zerlegt werden. Diese E-Felder müssen phasengleich schwingen. Die Amplituden E1 und E2 dieser Schwingungen lassen sich über den Winkel β berechnen, Abbildung 2.8: E1 = E cos(β) , E2 = E sin(β) . (2.49) Der Winkel β berechnet sich über das Skalarprodukt des Polarisationsvektors p~ und des 23 2. Theorie zur Laserkühlung k E1 E E p e= E2 ( k) Abbildung 2.8.: Zerlegung einer linearen Schwingung in 2 lineare. Eine lineare Schwingung kann in eine lineare Schwingung senkrecht zur ˆ ~ˆ − ~k-Ebene B und eine zweite lineare Schwingung senkrecht zur Ersten zerlegt werden. Dabei hängen die Amplituden der zwei linearen Schwingungen vom Polarisationswinkel β ab. ˆ ˆ ~ˆ Vektors ~e, welcher senkrecht zu ~k steht und in der ~k-B Ebene liegt: β = arccos(~eˆ · p~ˆ) , ˆ ~kˆ × (B ~ˆ × ~k) ˆ . mit ~e = ~ˆ ˆ ~ˆ × ~k) k × (B (2.50) Dabei sind ~eˆ und die p~ˆ die jeweiligen Einheitsvektoren zu ~e und p~ Die E1 Komponente ˆ ~ˆ liegt in der ~k-B Ebene und muss somit wie in Abbildung 2.5 (a) über den Einstrahlwinkel α in eine senkrechte und parallele Komponente zerlegt werden. Die parallele Komponen~ˆ te E|| schwingt entlang der B-Achse und wird deshalb analog zu 2.3.1 in den linear polarisierten Anteil der Intensität umgerechnet: Iπ = I sin2 (α) cos2 (β) . 24 (2.51) 2.4. Das magnetische Potential Die restlichen Komponenten E2 und E⊥ können dann in die Anteile der zirkularen Polarisationen umgerechnet werden. Da beide Komponenten linear schwingen, und jede lineare Schwingung durch zwei entgegengesetzt laufenden zirkularen Schwingungen ausgedrückt werden kann, müssen die Intensitäten der zwei zirkularen Anteile gleich groß sein. Aufgrund der Energieerhaltung und somit der Intensitätserhaltung gilt: Iσ = I − Iπ 2 (2.52) . Daraus folgt: I sin(β)2 + cos(β)2 cos(α)2 , 2 I . I− = Iσ = sin(β)2 + cos(β)2 cos(α)2 2 I+ = Iσ = (2.53) 2.4. Das magnetische Potential Elektrisch neutrale Atome koppeln aufgrund ihres magnetischen Moments an magnetische Felder und können somit durch ein geeignetes magnetisches Feld gefangen werden. Durch eine geschickte Anordnung von Spulen lässt sich solch ein Magnetfeld erzeugen. Für zu fangende Antiwasserstoffatome wird eine Ioffe-Falle verwendet. 2.4.1. Die Ioffe Falle Die Ioffe Falle besteht aus zwei Helmholtzspulen und einer Racetrackspule [Kol11]. Das resultierende Magnetfeld ist durch die Summe der einzelnen Magnetfelder gegeben: ~ =B ~R + B ~ H1 + B ~ H2 B . (2.54) ~ R das Magnetfeld der Racetrackspule und B ~ H1 bzw. B ~ H2 das MaDabei bezeichnet B gnetfeld der zwei Helmholtzspulen. Racetrack-Spule In Abbildung 2.9 ist die Spulenanordnung für eine vierfach- bzw. eine achtfach Racetrackspule zu sehen. Die zwei Helmholtzspulen liegen in der x-y-Ebene und haben einen 25 2. Theorie zur Laserkühlung (a) Vierfach Racetrack-Spule (b) Achtfach Racetrack-Spule Abbildung 2.9.: Schema der Ioffe Falle. Die Ioffe-Falle besteht aus zwei Helmholtzspulen und einer vier- oder achtfach Racetrackspule. Dabei liegen die zwei Helmholtzspulen in der x-y-Ebene mit einem Abstand a zueinander und die Stäbe der Racetrackspule zeigen in z-Richtung. relativen Abstand a zueinander. Die Stäbe der Racetrackspule zeigen in z-Richtung. die zwei Varianten der Racetrackspule lassen sich durch die gleiche Formel beschreiben, [Kol11]: B~R (ρ, φ) = BR0 ρ RR n2 −1 cos n n φ ρ̂ − sin φ φ̂ 2 2 , (2.55) mit Radius ρ, Winkel φ und den jeweiligen Einheitsvektor in Polarkoordinaten ρ̂, φ̂. Der Unterschied zwischen den zwei Systemen wird durch den Parameter n ausgedrückt. Für die vierfach Racetrack-Spule gilt n = 4 und für die achtfach Racetrack-Spule n = 8. Helmholtzspule Für das Magnetfeld einer Helmholtzspule sind in der Literatur Lösungen für die Spulenebene und entlang der Spulenachse angegeben. In der Simulation wird das Magnetfeld an jedem Punkt des Fallenraums benötigt, wofür in der Literatur keine Lösung gefunden werden konnte. Deshalb wird im Folgendem das Magnetfeld einer Helmholtzspule 26 2.4. Das magnetische Potential hergeleitet und als Ansatz das Biot-Savart-Gesetz gewählt: µ0 B~H = −I N 4π Z ~ ~rLP × dl 3 rLP (2.56) , mit der magnetischen Permeabilität µ0 , dem Spulenstrom I, der Windungsanzahl N , dem Verbindungsvektor ~rLP vom Spulenpunkt L zum Beobachtungspunkt P und der in~ (Abbildung 2.10). Aufgrund der Symmetrie finitesimalen tangentialen Spulenrichtung dl z y P R x L dl Helmholtzspule Abbildung 2.10.: Skizze zur Herleitung des Magnetfeldes einer Helmholtzspule. Die stromdurchflossene Helmholtzspule mit dem Radius R erzeugt an jedem Raumpunkt P ein magnetisches Feld. Jeder Punkt L auf der Helmholtzspule trägt zu diesem Magnetfeld bei und somit lässt sich das Magnetfeld über das Bio-Savart-Gesetz berechnen. der Spule ist es vorteilhaft Zylinderkoordinaten zu verwenden. Für den Ortsvektor des 27 2. Theorie zur Laserkühlung Beobachtungspunktes gilt dann: ρ cos(φ) ~rP = ρ sin(φ) , z p y mit: ρ = x2 + y 2 , φ = arctan( ) . x (2.57) Des weiteren lassen sich der Ortsvektor des Spulenpunktes und die infinitesimale tangentiale Spulenrichtung wie folgt ausdrücken: R cos(φ0 ) ~rL = R sin(φ0 ) , 0 −R sin(φ0 )dφ0 ~ = dl R cos(φ0 )dφ0 , 0 (2.58) mit dem Spulenradius R und dem Spulenpunktwinkel φ0 . Einsetzen von (2.58) und (2.57) in (2.56) liefert: ~ H = −I N µ0 B 4π Z π −π [z 2 + ρ2 + R2 1 − Rρ cos(φ − φ0 )]3/2 −z cos(φ0 ) 0 . −z sin(φ0 ) Rdφ (2.59) ρ cos(φ − φ0 ) − R Aufgrund der Zylindersymmetrie ist der Betrag des Magnetfeldes unabhängig vom Beobachtungswinkel φ. Um das Integral zu vereinfachen ist es deshalb möglich das Magnetfeld für den Winkel φ = 0 zu lösen. Damit liegt allerdings die Magnetfeldrichtung in der x-z-Ebene. Im Anschluss muss dann der berechnete Magnetfeldvektor um den Beobachtungswinkel φ um die z-Achse gedreht werden: cos(φ) − sin(φ) 0 ~ ~ H (ρ, φ, z) = B sin(φ) cos(φ) 0 B H (ρ, φ = 0, z) . 0 0 1 28 (2.60) 2.4. Das magnetische Potential Dieses Integral ist analytisch nicht lösbar. Es kann jedoch in die elliptischen Integrale E(x) und K(x) umgeschrieben werden: z cos(φ) (R2 +z2 +ρ2 )E 2Rρ R2 +z 2 +Rρ+ρ2 −(R2 +z 2 −Rρ+ρ2 )K 2Rρ R2 +z 2 +Rρ+ρ2 √ − ρ(R2 +z 2 −Rρ+ρ2 ) R2 +z 2 +Rρ+ρ2 z R2 +z2 +ρ2 E 2Rρ 2Rρ 2 +z 2 −Rρ+ρ2 K − R sin(φ) ( ) ( ) R2 +z 2 +Rρ+ρ2 R2 +z 2 +Rρ+ρ2 ~ H (ρ, φ, z) = 4BH0 √ B − ρ(R2 +z 2 −Rρ+ρ2 ) R2 +z 2 +Rρ+ρ2 2Rρ 2Rρ 2 2 2 2 2 (z +ρ )E R2 +z2 +Rρ+ρ2 −(R +z −Rρ+ρ )K R2 +z2 +Rρ+ρ2 √ (R2 +z 2 −Rρ+ρ2 ) mit: E(x) = R π/2 K(x) = R π/2 0 0 , R2 +z 2 +Rρ+ρ2 1/2 1 − x sin2 (θ) dθ , 1/2 − 1 − x sin2 (θ) dθ . (2.61) Dabei ist es sinnvoll den Spulenstrom I durch eine magnetfeldspezifische Konstante BH0 zu ersetzten. Diese Konstante entspricht der Magnetfeldstärke im Zentrum der Helmholtzspule (ρ = 0 und z = 0). Die Berechnung wurde mit Mathematica durchgeführt. Das Script ist im Anhang B.1 zu finden. Mit der Lösung der Helmholtzspule und der Lösung der Racetrack-Spule lässt sich durch das Superpositionsprinzip das Potential der Falle bestimmen. 2.4.2. Das Fallenpotential Für die Bestimmung des Fallenpotentials muss zunächst der Ursprung des Koordinatensystems definiert werden. Die Wahl ist beliebig, jedoch ist es für die Simulation geeignet den Ursprung in die Mitte der Falle zu legen. Die Mittelpunkte der zwei Helmholtzspulen mit einem relativen Abstand a erhalten somit die Koordinaten (0, 0, a/2) und (0, 0, −a/2). Der Mittelpunkt der Racetrackspule liegt im Ursprung. Somit sind 2 Koordinatentransformation für die Helmholtzspulen notwendig: ~ ~ R (φ, ρ, z) + B ~ H (φ, ρ, z + a/2) + B ~ H (φ, ρ, z − a/2) . B(φ, ρ, z) = B (2.62) 29 2. Theorie zur Laserkühlung Die ausführliche Formel kann über das Mathematicascript im Anhang B.1 ausgegeben werden. Mit Hilfe des Fallenpotentials lässt sich die Bewegung des gefangenen Antiwasserstoffatoms betrachten. 2.5. Die Bewegungsgleichung Das Antiwasserstoffatom koppelt aufgrund seines magnetischen Moments µ ~ an das Ma~ Die potentielle Energie U eines Antiwasserstoffatoms in einem Magnetfeld gnetfeld B. ist gegeben durch: ~ x) . U = −~µB(~ (2.63) Da die Quantisierungsachse und somit die Richtung des magnetischen Moments der Magnetfeldrichtung entspricht, lässt sich das Skalarprodukt der Vektoren in das Skalarprodukt der Beträge umschreiben. Auf das Antiwasserstoffatom wirkt wegen dieser Kopplung eine rückstellende Kraft F , welche durch den Gradient der potentiellen Energie bestimmt wird: ~ = ∇µB(~ ~ ~ x) . F~ = −∇U x) = µ∇B(~ (2.64) Nach dem zweiten Newtonschen Gesetz folgt somit für die Bewegungsgleichung: ~ x) , F~ = M ~x¨ = µ∇B(~ (2.65) mit der Atommasse M = me + mp . Aufgrund des starken Magnetfeldes müssen die Zustände des Antiwasserstoffatoms in der „strong-field“ Basis betrachtet werden (siehe Kapitel 2.1.1). Das magnetische Moment µ ist somit durch die magnetischen Quantenzahlen mJ und mI bestimmt. Es gilt: µ = µB (gJ mJ + gI mI ) , (2.66) mit dem Landéfaktor der Hülle gJ , dem Landéfaktor des Kerns gI , und dem Bohrschen Magneton µB . 30 2.5. Die Bewegungsgleichung Um diese Bewegungsgleichung zu lösen werden numerische Verfahren verwendet, da für die Bewegungsgleichung mit einem Quadrupol- bzw Oktupol Magnetfeld in Kombination mit dem Magnetfeld der Helmholtzspulen keine analytische Lösung existiert. 31 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms Um sowohl qualitative als auch quantitative Ergebnisse zum Laserkühlen von Antiwasserstoff zu erhalten ist im Rahmen dieser Arbeit eine Simulation basierend auf der Theorie aus Kapitel 2 erstellt worden. In diesem Kapitel wird das Simulationsprogramm charakterisiert. Dazu wird zunächst der Aufbau des Programms und der Ablauf einer Kühlsimulation dargestellt. Um die korrekte Implementation der Theorie in das Simulationsprogramm zu überprüfen werden dann die einzelne Programmabschnitte für Energieniveauaufspaltung, Anregungsrate, Polarisationsumrechnung und Fallenpotential separat verifiziert. 3.1. Aufbau des Programms und Ablauf der Simulation Diese Simulation ist in der Programmiersprache C++ geschrieben worden. Die einzelnen physikalischen Systeme sind in der Simulation in separaten Klassen realisiert. Eine Übersicht bietet Abbildung 3.1. Über die Klasse „Simulation“ werden die 3 Klassen „Laser“, „Antiwasserstoffatom“ und „Magnetfeld“ verbunden. Dabei werden alle systemspezifischen Parameter in der jeweiligen Klasse gespeichert. Der zeitliche Ablauf des Kühlprozesses wird somit in „Simulation“ vorgegeben. Dies ermöglicht eine komfortable Erweiterung der Simulation mit zusätzlichen Lasern aus anderen Richtungen und mehreren Atomen durch Generieren weiterer Objekte der jeweiligen Klasse. Die Hilfsklassen „Uebergangsstaerke“ und „Zustand“ stellen kompakte Datentypen dar. Die Klasse „Zustand“ ermöglicht das Speichern eines hyperfeinen Zustandes mit allen seinen Quantenzahlen in einem Objekt. In „Uebergangsstaerke“ werden die Übergangslinienstärken nach (2.17) mit ihrem zugehörigen Grundzustand und angeregten Zustand 33 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms Simulation Magnetfeld Antiwasserstoffatom Laser Uebergangsstaerke Zustand Abbildung 3.1.: Datenstruktur der Simulation. Die einzelnen physikalischen Systeme sind in der Simulation in separaten Klassen „Laser“, „Antiwasserstoffatom“ und „Magnetfeld“realisiert. Diese kommunizieren über die Klasse „Simulation“ miteinander. Zusätzliche sind 2 Hilfsklassen „Uebergangsstaerke“ und „Zustand“ vorhanden, welche kompakte Datentypen darstellen. gespeichert. Der zeitliche Ablauf einer Kühlsimulation ist in Abbildung 3.2 skizziert. Anfangs werden alle systemspezifischen Parameter für Laser und Magnetfeld gesetzt und die jeweiligen Objekte initialisiert. Daraufhin werden die Anfangsbedingungen Temperatur, Position, Geschwindigkeit und Hyperfeinzustand des Atoms gesetzt. Im Anschluss wird über eine vordefinierte Kühlzeit der Kühlprozess iterativ simuliert. Die Schrittgröße (Zeitintervall) der Iteration muss so gewählt werden, dass das Atom in diesem Zeitintervall näherungsweise eine konstante Position und Geschwindigkeit aufweist. Dies liegt in der Anregungsrate begründet, da sich diese nur für eine näherungsweise gleichbleibende Geschwindigkeit und Übergangsfrequenz, welche von der Energieniveauverschiebung und somit von der Position des Atoms abhängt, berechnen lässt. 34 3.1. Aufbau des Programms und Ablauf der Simulation Start InitialisierungpderpObjekte Atom,pMagnetfeld,pLaser Festlegenpder Anfangsbedingungen Atompanregen? zimpZeitintervallN Nein Atombewegungpim PotentialpimpZeitintervall berechnen Nein Ja Impulsübertrag berechnen AbregenpdespAtoms Impuls-pund Energieübertrag berechnen Endzeitperreicht? Stop Abbildung 3.2.: Zeitlicher Ablauf einer Kühlsimulation. Anfangs werden alle systemspezifischen Parameter gesetzt und die jeweiligen Objekte initialisiert. Daraufhin werden die Anfangsbedingungen Temperatur, Position, Geschwindigkeit und Hyperfeinzustand des Atoms gesetzt. Im Anschluss wird über eine vordefinierte Kühlzeit der Kühlprozess iterativ simuliert. Über die Berechnung der Anregungswahrscheinlichkeit und das Generieren von Zufallszahlen wird dann entschieden ob das Atom angeregt. Wird das Atom angeregt so erfährt es eine Impulsänderung in Ausbreitungsrichtung des Laserlichts. Danach fällt das Atom durch spontane Emission in einen Grundzustand zurück, wodurch eine Impulsänderung in eine zufällige Richtung erzeugt wird. Im Anschluss wird dann die Bewegungsgleichung gelöst und das Ganze wiederholt bis schlussendlich die vordefinierte Kühlzeit erreicht ist. 35 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms Über die Berechnung der Anregungswahrscheinlichkeit (Anregungsrate mal Zeitintervall) und das Generieren von Zufallszahlen wird dann entschieden ob das Atom angeregt wird und in welchen Zustand es angeregt wird. Wird das Atom angeregt so erfährt es, durch den Impuls des absorbierten Photons, eine Impulsänderung in Ausbreitungsrichtung des Laserlichts. Danach fällt das Atom durch spontane Emission in einen Grundzustand zurück. Das dabei emittierte Photon wird in eine zufällige Richtung emittiert und erzeugt dabei erneut eine Impulsänderung des Atoms. Im Anschluss wird dann die neue Position und Geschwindigkeit des Atoms durch das Lösen der Bewegungsgleichung bestimmt und für diese Werte das Ganze wiederholt bis schlussendlich die vordefinierte Kühlzeit erreicht ist. 3.2. Energieaufspaltung des Antiwasserstoffatoms Da das Antiwasserstoffatom in einer magnetischen Falle gefangen ist, spalten sich die Energieniveaus in der Hyperfeinstruktur nach ihren magnetischen Quantenzahlen auf. Diese Aufspaltung wird durch die Brei-Rabi-Formel beschrieben. In der Literatur ist diese Formel und deren Herleitung für eine feste Gesamtdrehimpulsquantenzahl J = 1/2 und eine variable Kernspinquantenzahl I zu finden [Ste12]. Für das Antiwasserstoffatom werden allerdings auch die Energieaufspaltungen der angeregten Niveaus benötigt. Das 2P3/2 Niveau ist aufgrund der Gesamtdrehimpulsquantenzahl J = 3/2 nicht mit dieser Formel beschreibbar. Deshalb ist in dieser Arbeit die Breit-Rabi-Formel (2.12) speziell für das Wasserstoff bzw. Antiwasserstoffatom hergeleitet. Diese beiden Formeln sind hier gegenübergestellt: Theorie: EHFS Literatur: EHFS 12 1 ∆EHFS 2mJ + 1 ∆EHFS 2 + µB gJ (mJ + )B ± 1 − 2x +x =− 2(2J + 1) 2 2 2J + 1 12 ∆EHFS 1 ∆EHFS 2mI + 1 2 =− + µB gI (mI + )B ± 1 + 2x +x 2(2I + 1) 2 2 2I + 1 mit x = µB (gJ − gI )B ∆EHFS . (3.1) Um die Konsistenz der beiden Formeln zu zeigen, lässt sich die Aufspaltung des Grund- 36 3.2. Energieaufspaltung des Antiwasserstoffatoms niveaus 1S vergleichen. Alternativ ist der Vergleich eines anderen J = 1/2 Niveaus möglich, da die Formeln unabhängig von der Hauptquantenzahl n und Bahndrehimpulsquantenzahl l sind. Die beiden Formeln können im Allgemeinen nicht analytisch ineinander überführt werden. Niveaus mit einer magnetische Hyperfeinstrukturquantenzahl mF = 0, und somit mJ = −mI , sind beide Formeln identisch. Die übrigen Niveaus mF = 1 oder mF = −1 müssen numerisch verglichen werden. Die Differenz der Energieaufspaltung nach den beiden Formeln für diese zwei Fälle ist in Abbildung 3.3 dargestellt. E [10-20eV] 0 0.2 mF =1 0.4 0.6 E [10-20eV] 0.8 1.0 B [T] 2 -1 1 -2 0 -3 -1 (a) Differenz der mF = 1 Niveaus mF =- 1 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 B [T] (b) Differenz der mF = −1 Niveaus Abbildung 3.3.: Konsistenzüberprüfung der Breit-Rabi-Formeln. Die Differenz zwischen den zwei Breit-Rabi-Formeln für das (J = 1/2, mF = 1) und das (J = 1/2, mF = −1) Niveau liegt in der Größenordnung 10−20 eV. Verglichen mit der Energieaufspaltung entspricht das einem relativen Fehler von 10−15 Die Abbildung zeigt, dass die Formeln nicht exakt übereinstimmen. Die Differenz nimmt mit ansteigendem Magnetfeld zu, die Größenordnung der Differenz 10−20 eV bleibt jedoch gleich. Da die Energieaufspaltung eine Größenordnung von 10−5 eV aufweist, entspricht das einem relativen Fehler von 10−15 . Dies entspricht der Genauigkeit des in der Simulation verwendeten Datentyps „double“, mit 15 signifikanten Stellen. Bezüglich der Rechengenauigkeit stimmt die hergeleitete Breit-Rabi-Formel (2.12) mit der Literaturformel numerisch überein. 37 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms 3.3. Anregungsrate des Antiwasserstoffatoms Um ein Antiwasserstoff in der Falle zu kühlen muss ihm Energie entzogen werden. Beim Laserkühlen wird das Atom durch das Laserlicht angeregt und zerfällt nach einer Zeit durch spontane Emission. Wird die Strahlungsfrequenz rotverstimmt, so ist die Energie der Strahlung zu gering um das Atom anzuregen. Besitzt das Atom die passende Geschwindigkeit so kann es aufgrund der Dopplerverschiebung mit der geringeren Energie angeregt werden. Bei der spontanen Emission wird dann die volle Energie des Übergangs abgegeben. Die Differenz der Zerfallsenergie und der Anregungsenergie ist der Energiebetrag den das Atom leisten muss und wird somit bei diesem Prozess dem Atom entzogen. Um die Anregungsrate zu überprüfen wird ein sinusförmiger Geschwindigkeitsverlauf entlang der Strahlachse angenommen: ~v (t) = v0 sin(t)eˆL . Dabei ist v0 die Geschwindigkeitsamplitude und eˆL der Einheitsvektor in Strahlungsrichtung. Da die Simulation mit einer Schrittgröße dt = 0,0001 s durchgeführt wird, geht die Anregungsrate in eine Anregungswahrscheinlichkeit (Anregungsrate mal Schrittgröße) über. In Abbildung 3.4 sind die Anregungswahrscheinlichkeit und der Geschwindigkeitsverlauf dargestellt, dabei wurden für die Parameter die Werte in Tabelle 3.1 angenommen und der Übergang vom Grundniveau (1S1/2 F = 1, mF = 1) in das angeregte Niveau (2P3/2 F = 2, mF = 2) betrachtet. Dabei ist zu beachten dass die Strahlungsleistung in der Größenordnung mW angegeben ist und somit deutlich größer ist als die experimentell erreichten Leistungen in der Größenordnung nW. Tabelle 3.1.: Parameter zur Berechnung der Anregungsrate. Die Differenz zwischen Übergangsfrequenz ω12 und Laserlichtfrequenz ωL wird als Verstimmungsfrequenz δ angegeben. Geschwindigkeitsamplitude Verstimmungsfrequenz Strahlungsleistung Laserlinienbreite v0 δ I Γ 111 m/s 3 GHz 5 mW 10 MHz In der Abbildung ist zu sehen, dass bei zwei Geschwindigkeiten Maxima für die Anre- 38 3.3. Anregungsrate des Antiwasserstoffatoms Anregungswahrscheinlichkeit [%] Anregungswahrscheinlichkeit 0,020 Geschwindigkeit Geschwindigkeit [m/s] 200 0,015 150 0,010 100 0,005 50 1/2 π π 3/2 π t vm -100 Abbildung 3.4.: Anregungsrate mit sinusförmigem Geschwindigkeitsverlauf. Bei Annahme eines sinusförmigen Geschwindigkeitsverlaufs entlang der Strahlachse, besitzt die Anregungswahrscheinlichkeit nach (2.32) ein Maximum bei der Geschwindigkeit vm . Diese Geschwindigkeit ist negativ und somit entgegen der Laserrichtung gerichtet. gungswahrscheinlichkeit existieren. Beide maximalen Werte liegen bei der Geschwindigkeit vm . Das Antiwasserstoffatom wird demnach bevorzugt bei der negativen Geschwindigkeit vm angeregt und verliert somit aufgrund der Dopplerverschiebung Energie. Die Energie des Atoms, und somit seine Temperatur, lässt sich demnach durch rotverstimmtes Laserlicht reduzieren. Um die korrekte Implementation der Formel nachzuvollziehen, kann zum einen die Geschwindigkeit vm betrachtet werden und zum anderen die Peakhöhe der Anregungswahrscheinlichkeit. Dazu muss die Peakposition bestimmt werden. Dafür werden zunächst die Maxima der Anregungswahrscheinlichkeit in der durch das Simulationsprogramm erzeugten Liste gesucht. Diese liegen bei einer Geschwindigkeit vm = −58,12 m/s und betragen 0,0226 %. Durch Einsetzen der Geschwindigkeit in die Formel für die Anregungsrate ergibts sich eine Anregungswahrscheinlichkeit von ebenfalls 0,0226 %. Des weiteren lässt sich die Geschwindigkeit vm aufgrund der Dopplerverschiebung in eine Verstimmungsfrequenz umrechnen. Es gilt: δ = ~k · ~v = k · vm (3.2) 39 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms Die Berechnung der Verstimmungsfrequenz über die Wellenzahl k und der Geschwindigkeit vm ergibt δ = 3,001 GHz und stimmt somit mit der Verstimmungsfrequenz aus Tabelle 3.1 im Rahmen der Rechengenauigkeit überein. Die Formel der Anregungsrate ist daher korrekt implementiert. 3.4. Polarisation bei variierender Magnetfeldrichtung Um ein Atom anzuregen wird eine passende Übergangsfrequenz der elektromagnetischen Strahlung benötigt. Befindet sich das Atom in einem Magnetfeld, so spalten die Energieniveaus nach ihren magnetischen Quantenzahlen m auf und somit muss die Polarisation der Strahlung betrachtet werden. Je nach Polarisation sind durch die Auswahlregeln (2.32) bestimmte Übergänge erlaubt. Dabei sind diese Auswahlregeln für eine Quantisierungsachse in Strahlrichtung gültig. Da im Potential der realen Ioffe-Falle die Magnetfeldrichtung variiert, verändert sich auch die Quantisierungsachse. Die anteiligen Intensitäten beim Einstrahlen von rechtszirkular polarisiertem Laserlicht, die zu den jeweiligen Atomübergängen führen, sind in Abbildung 3.5 zu sehen. Bei einem Einfallswinkel α = 0 ist die Intensität vollständig im σ + Anteil enthalten. Der Anteil in σ + nimmt mit steigendem Einfallswinkel stetig ab und der Anteil in σ − steigt stetig an. Der π Anteil steigt bis zum Einfallswinkel α = 90◦ an und fällt für größere Winkel gleichermaßen ab. Wird statt rechtszirkular polarisiertem Licht linkszirkular polarisiertes Licht eingestrahlt, so lässt sich dieses Diagramm analog erstellen. Beim Einstrahlen von linear polarisiertem Licht muss zusätzlich die Richtung der Polarisation betrachtet werden, welche sich durch den Winkel β zwischen Polarisationsrichtung und der durch Laser- und Magnetfeldrichtung aufgespannten Ebene beschreiben lässt, Abbildung 2.8. In Abbildung 3.6 und 3.7 sind die Anteile für jeden Übergang, in Abhängigkeit vom Einfallswinkel α und dem Polarisationswinkel β, dargestellt. Der Anteil der linearen Polarisation ist für den Einfallswinkel α = 0◦ und α = 180◦ bei 0%, unabhängig vom Polarisationswinkel. Bis zu einem Einfallswinkel von 90◦ steigt dieser Anteil auf das Maximum an und fällt für größer Winkel bis 180◦ gleichermaßen ab. Der Maximalwert hängt vom Polarisationswinkel ab. Für β = 0◦ und β = 180◦ ist das Maximum bei 100% und fällt bis zum Polarisationswinkel 90◦ auf 0% ab. Die σ − und σ + Anteile sind identisch. Dies folgt aus der Theorie, da sich jede lineare 40 3.4. Polarisation bei variierender Magnetfeldrichtung Anteil an der Intensität 100 [%] 80 σ+ Anteil π Anteil σ- Anteil 60 40 20 α [°] 0 45 90 135 180 Abbildung 3.5.: Anteilige Intensität bei Einstrahlen von rechtszirkular polarisiertem Licht. Das Diagramm zeigt die Anteile der Intensität der drei Basispolarisationen in Abhängigkeit vom Einfallswinkel α. Der σ + Anteil fällt mit zunehmendem Winkel ab und gleichzeitig steigt der Anteil in σ − . Die π Anteil ist maximal wenn die Richtungsvektoren senkrecht zueinander stehen. Polarisation in zwei gegenläufige zirkulare Polarisationen zerlegen lässt. Der σ ± Anteil ist für den Einfallswinkel α = 0◦ und α = 180◦ bei 50%, unabhängig vom Polarisationswinkel. Bis zu einem Einfallswinkel von 90◦ fällt dieser Anteil auf das Minimum ab und steigt für größer Winkel bis 180◦ gleichermaßen an. Der Maximalwert hängt vom Polarisationswinkel ab. Für β = 0◦ und β = 180◦ ist das Minimum bei 0% und steigt bis zum Polarisationswinkel 90◦ auf 50% an. 41 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms Abbildung 3.6.: Anteil der Intensität für den π-Übergang bei Einstrahlen von linear polarisiertem Licht. Der Anteil der linearen Polarisation ist für den Einfallswinkel α = 0◦ und α = 180◦ bei 0%, unabhängig vom Polarisationswinkel. Bis zu einem Einfallswinkel von 90◦ steigt dieser Anteil auf das Maximum an und fällt für größer Winkel bis 180◦ gleichermaßen ab. Der Maximalwert hängt vom Polarisationswinkel ab. Für β = 0◦ und β = 180◦ ist das Maximum bei 100% und fällt bis zum Polarisationswinkel 90◦ auf 0% ab. 42 3.4. Polarisation bei variierender Magnetfeldrichtung Abbildung 3.7.: Anteil der Intensität für die σ-Übergange bei Einstrahlen von linear polarisiertem Licht. Der Anteil der zirkularen Polarisation ist für den Einfallswinkel α = 0◦ und α = 180◦ bei 50%, unabhängig vom Polarisationswinkel. Bis zu einem Einfallswinkel von 90◦ fällt dieser Anteil auf das Minimum ab und steigt für größer Winkel bis 180◦ gleichermaßen an. Der Maximalwert hängt vom Polarisationswinkel ab. Für β = 0◦ und β = 180◦ ist das Minimum bei 0% und steigt bis zum Polarisationswinkel 90◦ auf 50% an. 43 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms 3.5. Potential der realen Ioffe-Falle Das magnetische Potential der Ioffe-Falle setzt sich aus aus den zwei Helmholtzspulen und einer vier- bzw. achtfach Racetrackspule zusammen. Die Parameter, die bei der Berechnung des Potentials nach (2.62) verwendet werden, sind in Tabelle 3.2 zu finden. Tabelle 3.2.: Parameter zur Berechnung des Potentials Magnetfeld im Zentrum der Helmholtzspule: Radius der Helmholtzspulen: Abstand der Helmholtzspulen: Magnetfeld der Racetrackspule: Radius der Racetrackspule: z [m] 3T 2,1 cm 50 cm 1T 2,5 cm BH0 RH a BC0 RC Helmholtzspule I 0,2 0 a -0,2 x [cm] -3 -2 -1 0 1 2 3 Abbildung 3.8.: Vektorfeld des magnetischen Potentials in der z-x-Ebene. Die zwei Helmholtzspulen mit dem relativen Abstand a erzeugen ein bezüglich der z-Achse rotationssymmetrisches magnetisches Potential. Bezüglich der z-Richtung besitzt diese Potential ein Minimum bei z = 0. 44 3.5. Potential der realen Ioffe-Falle Die Helmholtzspulen, mit dem relativen Abstand a, erzeugen ein rotationssymmetrisches Magnetfeld bezüglich der z-Achse, siehe Abbildung 3.8. Die Dichte der Magnetfeldlinien zeigt, dass dieses Potential ein Minimum bezüglich der z-Richtung bei z = 0 besitzt. Das Potentialminimum in den anderen Richtungen wird durch die Racetrackspule erzeugt. Da die Stäbe der Racetrackspule parallel zur z-Achse ausgerichtet sind, liegen die Magnetfeldvektoren in der x-y-Ebene. In Abbildung 3.9 sind die Vektorfelder für das Quadrupol - und das Oktupolfeld dargestellt. Für beide Varianten ist ein Minimum bei x = y = 0 zu finden. In Kombination mit dem Feld der Helmholtzspule ergibt sich 2 y [cm] Spulenstäbe 2 y [cm] Spulenstäbe I I 1 1 0 0 -1 -1 -2 x [cm] -2 -1 0 1 (a) Vektorfeld der vierfach Racetrackspule 2 -2 -2 -1 0 1 x [cm] 2 (b) Vektorfeld der achtfach Racetrackspule Abbildung 3.9.: Vektorfeld des magnetischen Potentials in der x-y-Ebene. Die Racetrackspule erzeugt ein Magnetfeld mit einem Minimum bei x = y = 0. In rot sind die jeweiligen Richtungen des durchfließenden Stroms dargestellt. ein dreidimensionales Potential mit einem Minimum im Ursprung. Die Berechnung des Quadrupol- bzw Oktupolfeld im Ursprung ergibt Null, das Helmholtzfeld an diesem Ort ist von dem Abstand der Spulen abhängig. Da die Energieniveaus des Antiwasserstoffatoms für geringe Magnetfelder teilweise entartet sind, ist es möglich in verschiedene und somit auch ungefangene Zustände anzuregen. Um dies zu unterdrücken ist es nötig ein zusätzliches Offset-Magnetfeld B~0 anzulegen, sodass im Potentialminimum die 45 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms Entartung der Energieniveaus aufgehoben wird. Das Offset-Magnetfeld erhöht das Magnetfeld an jedem Punkte der Falle um einen konstanten Wert und hebt die Entartung der Energieniveaus auf. Die Formel (2.62) erweitert sich somit um das konstante Magnetfeld B~0 . 3.6. Lösung der Bewegungsgleichung Die Kopplung des magnetischen Moments des Antiwasserstoffatoms führt auf die Bewegungsgleichung (2.65). Eine analytische Lösung der Gleichung ist für das Potential der Ioffe-falle nicht möglich. Deshalb muss auf ein numerisches Lösungsverfahren zurückgegriffen werden. In das Simulationsprogramm sind zwei Lösungsverfahren explizit implementiert. Eines basiert auf dem Runge-Kutta-Verfahren vierter Ordnung mit adaptiver Schrittgröße [Pre03]. Bei diesem Verfahren wird neben der vierten auch die fünfte Ordnung berechnet, um über die Differenz zwischen vierter und fünfter Ordnung die Schrittgröße anzupassen. Ist die Differenz größer als ein definierter Schwellwert, so wird die Berechnung über zwei aufeinander folgende Schritte mit je halber Schrittgröße berechnet. Der Schwellwert dieses Verfahrens ist durch die Genauigkeit des verwendeten Datentyps „double“ (15 signifikante Stellen) limitiert und wird deshalb auf den Wert 10−13 festgesetzt. Das andere Verfahren ist das Symplectic-Integrator-Verfahren. Näheres zu diesem Verfahren ist in der Literatur zu finden [Yos90]. Dieses Verfahren wurde auch für die Simulation mit gepulstem Laserlicht verwendet [DFR13], allerdings ist die genaue Implementation bei dieser Simulation nicht gezeigt. Beide Verfahren sind für die hier entwickelte Simulation ungeeignet, da sie über eine simulierte Zeit von 1000 s deutliche Abweichungen aufweisen. Abbildung 3.10 zeigt die Abweichung der Temperatur eines Antiwasserstoffatom im Verlauf der simulierten Zeit, berechnet über das implementierte Runge-Kutta-Verfahren. Die Abweichung schwankt stark und beträgt teilweise 30 mK und ist somit um ein vielfaches höher als die Temperaturänderung von ≈ 5 mK bei Absorption und Emission eines Photons. Dies führt dazu, dass bei der Bewegung des Atoms im Potential, berechnet über eines dieser Verfahren, die Gesamtenergie des Atoms nicht erhalten ist und somit physikalische Ergebnisse verfälschen. Aus diesem Grund wird für die Simulation ein Lösungsverfahren aus der Bibliothek der Numerical Algorithms Group (NAG) verwendet [Num12]. Diese bietet neben verschiedenen numerischen Lösungsverfahren für Differentialgleichungen auch numerische Berechnungen für elliptische 46 3.6. Lösung der Bewegungsgleichung Temperaturabweichung [mK] 20 10 t [s] 200 400 600 800 1000 -10 Abbildung 3.10.: Temperaturabweichung erzeugt durch das implementierte Runge-Kutta-Verfahren bei einer Simulation ohne Laserlichtanregung. Die Abweichung der Temperatur schwankt stark und beträgt teilweise 30 mK. Diese Abweichung ist um ein vielfaches höher als die Temperaturänderung von ≈ 5 mK bei Absorption und Emission eines Photons. Integrale, welche für die Berechnung des Magnetfeldes nötig sind, und numerische Ableitungsverfahren, welche im Hinblick auf die Erweiterung der Simulation mit anderen Potentialen von Nutzen sind. Im Simulationsprogramm wird ein Verfahren der NAG-Bibliothek verwendet, welches auf dem Runge-Kutta-Verfahren, beruht. Das gewählte Verfahren „nag_ode_ivp_rk_onestep“ ist in der Softwaredokumentation der NAG-Bibliothek unter der Bezeichnung „d02pdc“ zu finden und ist mit der präzisesten Einstellung „Nag_RK_7_8“ initialisiert. Um das Lösungsverfahren der NAG-Bibliothek zu testen wird ein dreidimensionales harmonisches Potential angenommen in dem ein thermisches Antiwasserstoffatom gefangen ist. Für diese System ist eine analytische Lösung der Bewegungsgleichung zu finden [Nol06], was eine Verifizierung der numerischen Lösung ermöglicht. Da in der Bewegungsgleichung die Richtung des Magnetfeldes irrelevant ist, reicht es aus das harmonische Magnetfeld 47 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms im Betrag anzugeben: (3.3) BH = B0 (x2 + y 2 + z 2 ) . Eingesetzt in die Bewegungsgleichung (2.65) folgen somit 3 unabhängige gewöhnliche Differentialgleichungen: 2 µ B0 ~x(t) = −A~x(t) , ~x¨(t) = M (3.4) Als Anfangsbedingungen für die Verifizierung wird das thermische Antiwasserstoffatom ins Potentialminimum ~x(0) = ~0 gesetzt und die Starttemperatur T0 = 0,5 K gewählt. Die thermische Energie entspricht dann der kinetsichen Energie, sodass sich der Geschwindigkeitsvektor ~v0 aus der Starttemperatur und einem zufällig generierten Richtungsvektor festlegen lässt. Für die Amplitude des Magnetfeldes wurde B0 = 0,5 T gewählt. Aus diesen Anfangsbedingungen ergibt sich die Lösung der Bewegungsgleichung: √ v~0 At ~x(t) = √ sin A . (3.5) In Abbildung 3.11 sind die analytische und numerische Lösung für ~x(t) zu sehen. Nach 2000 s beträgt die mittlere relative Abweichung der Lösungen ≈ 0,05%. Für die Geschwindigkeit ~x˙ (t) liegt die mittlere relative Abweichung in der selben Größenordnung. Aufgrund der Energieerhaltung bietet die Gesamtenergie des Systems eine zusätzliche Überprüfung. Die Gesamtenergie setzt sich aus der potentiellen Energie des Atoms, durch die Position im Magnetfeld, und der kinetischen Energie des Atoms zusammen. Die relative Abweichung der Gesamtenergie ist in Abbildung 3.12 zu sehen. Es ist ein Anstieg der relativen Abweichung zu erkennen. Nach einer Simulationszeit von 2000 s beträgt diese weniger als 10−9 % und ist im Vergleich zur relativen Energieänderung bei der Absorption und Emission eines Photon mit ≈ 1 % gering. Da die Simualtionszeit von 2000 s in etwa der doppelten zur Zeit experimentell möglichen Speicherzeit von Antiwasserstoff in der Ioffe-Falle entspricht [The11], ist der Fehler des numerischen Lösungsverfahren aktzeptabel. 48 3.6. Lösung der Bewegungsgleichung x [m] analytische Lösung numerische Lösung 1,0 t [s] 0,0 1999,94 1999,97 2000,00 -1,0 Δx [m] 5 10-4 t [s] -5 10-4 Abbildung 3.11.: Vergleich von analytischer und numerischer Lösung der DGL im harmonischen Potential. Nach 2000 s ist auf den ersten Blick kein Unterschied zwischen der numerischen Lösung und der analytischen Lösung zu erkennen. Im unteren Diagramm ist dann die relative Abweichung der beiden Lösungen aufgetragen. Die relative mittlere Abweichung beträgt ≈ 0,03%. 49 3. Charakterisierung des Simulationsprogramms 8 relative Abweichung [10-10 %] 6 4 2 t [s] 500 1000 1500 2000 Abbildung 3.12.: Relative Abweichung der Gesamtenergie bei numerischem Lösungsverfahren. Es ist ein Anstieg der relativen Abweichung der Gesamtenergie zu erkennen. Dieser beträgt nach 2000 s weniger als 10−9 % und ist somit im Vergleich zur relativen Energieänderung bei der Absorption und Emission eines Photon mit ≈ 1 % vernachlässigbar. 50 4. Laserkühlung von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle In diesem Kapitel wird die Laserkühlung von Antiwasserstoff im Potential der IoffeFalle simuliert, um daraus erste Aussagen über das zukünftige Experiment zu treffen. Alle Frequenzen sind dabei inklusive dem Faktor 2π angegeben. 4.1. Trajektorie von Antiwasserstoff in der Ioffe-Falle ohne Laserlichtanregung Bevor ein Kühlprozess über eine Zeit von 2000 s mit Laserlichtanregung simuliert wird, wird zunächst die Gesamtenergie und die Trajektorie des Antiwasserstoffatoms betrachtet. Ohne das Einstrahlen des Laserlichts muss die Gesamtenergie des Antiwasserstoffatoms, zusammengesetzt aus der kinetischen Energie und der potentiellen Energie, erhalten bleiben. Für das Potential der Ioffe-Falle werden die Parametern aus Tabelle 4.1 verwendet [ZCFW13]. Da im magnetischen Potential der Ioffe-Falle keine analytische Tabelle 4.1.: Parameter der Simulation Magnetfeld im Zentrum der Helmholtzspule: Radius der Helmholtzspulen: Abstand der Helmholtzspulen: Magnetfeld der Racetrackspule (Quadrupolfeld): Radius der Racetrackspule: Magnetfeld Offset: Starttemperatur: BH0 RH a BC0 RC B0 T 2,5 T 10,4 cm 20 cm 3,0 T 6 cm 1T 0,5 K Lösung der Bewegungsgleichung existiert wird die Bewegungsgleichung mit dem nume- 51 4. Laserkühlung von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle rischen Lösungsverfahren gelöst. Dabei wird die Bewegungsgleichung schrittweise für ein Zeitintervall dt = 0,0001 s gelöst. Die Größe des Zeitintervalls ist für das Lösungsverfahren aus der NAG-Bibliothek zwar irrelevant, da es intern mit einer adaptiven Schrittgröße arbeitet, jedoch spielt sie für eine Kühlsimulation mit Laserlichtanregung eine Rolle, da Position und Geschwindigkeit des Atoms zur Berechnung der Anregungsrate in diesem Zeitintervall näherungsweise konstant sein müssen. Deshalb wird die Schrittgröße konsistent zur Kühlsimulation mit Laserlichtanregung gesetzt. relative Abweichung [%] 0,8 0,6 0,4 0,2 t [s] 500 1000 1500 2000 Abbildung 4.1.: Relative Abweichung der Gesamtenergie in der Ioffe-Falle ohne Laserlichtanregung. Durch das numerische Lösen der Bewegungsgleichung entsteht eine Abweichung der Gesamtenergie. Das Diagramm zeigt die relative Abweichung der Gesamtenergie in Abhängigkeit von der simulierten Zeit t im Potential der Ioffe-Falle ohne das Einstrahlen des Laserlichts. In Abbildung 4.1 die relative Abweichung der Gesamtenergie des Atoms, bezüglich der Gesamtenergie zu Beginn, gegen die Zeit aufgetragen. Es ist in nahezu linearer Anstieg der Abweichung zu erkennen. Bei einer Anfangstemperatur von 500 mK entsteht eine Standardabweichung von ≈ 1, 3 mK. Die relative Abweichung steigt monoton mit der Zeit t an und beträgt ≈ 0, 95 % nach einem 2000 s langen, simulierten Zeitintervall und entspricht somit in etwa der relativen Energieänderung bei der Absorption und Emission 52 4.2. Kühlprozess von Antiwasserstoff im Potential der Ioffe-Falle mit Laserlichtanregung eines Photon mit ≈ 1 %. Während des Kühlprozess über 2000 s werden mehr als eine Absorption erwartet, sodass dieser Fehler für die Simulation aktzeptabel ist. Die Betrachtung der Gesamtenergie ermöglicht keine Aussage über die Trajektorie des Antiwasserstoffatoms im Potential der Ioffe-Falle. Um zu zeigen dass das Antiwasserstoffatom in der Ioffe-Falle gefangen bleibt, wird deshalb zusätzlich die Trajektorie des Atoms betrachtet, siehe Abbildung 4.2. In der Abbildung sind des weiteren die zwei Helmholtzspulen (rot) und drei von vier Stäben der Racetrackspule (grün) nach den Fallenparametern in Tabelle 4.1 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass sich das Atom innerhalb der Spulengeometrie bewegt und somit die Annihilation an den Fallenwänden verhindert wird. 4.2. Kühlprozess von Antiwasserstoff im Potential der Ioffe-Falle mit Laserlichtanregung Da das Atom ohne das Einstrahlen des Laserlichts in der Ioffe-Falle gefangen bleibt, ist es nun möglich den Kühlprozess mit Laserlichtanregung zu simulieren. Dazu sind zunächst einige Vorüberlegungen bezüglich des Anfangszustandes des Antiwasserstoffatoms und des Laserlichts notwendig. Aufgrund der Energieniveauverschiebung im magnetischen Feld besitzt das Atom ungefangene Zustände. Deshalb gilt es, das Abregen in einen ungefangenen Zustand zu vermeiden. Es wird demnach ein angeregter Zustand benötigt, der durch spontane Emission nicht in ungefangene Zustände zerfallen kann. Der Zustand 2P3/2 (F = 2, mF = −2) kann aufgrund der Auswahlregeln für spontane Emission nur in den gefangen Grundzustand 1S1/2 (F = 1, mF = −1) zerfallen. Von diesem Grundzustand ausgehend wird linkszirkular polarisiertes Licht benötigt um in den geeigneten Zustand anzuregen. Durch die variierende Magnetfeldrichtung regt das linkszirkular polarisierte Licht im Allgemeinen nicht ausschließlich den ∆m = −1 Übergang im Antiwasserstoffatom an. Die anderen zwei Übergänge π und σ + sind in Abhängigkeit vom Einstrahlwinkel α nach der Polarisationsbetrachtung (Kapitel 2.3) ebenfalls möglich und somit kann das Atom durch einen π-Übergang in den 2P3/2 (F = 2, mF = −1) bzw. durch einen σ + -Übergang in den 2P3/2 (F = 2, mF = 0) Zustand angeregt werden. Diese Zustände können in andere Grundzustände zerfallen und können mit der Zeit in ungefangene Zustände gelangen, was zum Verlust des Antiwasserstoffatoms aus der 53 4. Laserkühlung von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle Abbildung 4.2.: Trajektorie des Antiwasserstoffatoms in der Ioffe-Falle ohne Laserlichtanregung. Das Diagramm zeigt eine Bewegung eines Antiwasserstoffatoms im Potential der Ioffe-Falle. In rot sind die zwei Helmholtzspulen und in grün drei der vier Stäbe der Racetrackspule nach den Fallenparametern in Tabelle 4.1 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass sich das Atom innerhalb der Spulengeometrie bewegt und somit die Annihilation an den Fallenwänden verhindert wird. Ioffe-Falle führt. Um den Verlust gering zu halten ist es nötig die Magnetfeldrichtung im Fallenpotential möglichst konstant zu halten. Da das Magnetfeld der Helmholtzspulen in z-Richtung zeigt ist es sinnvoll das Offsetmagnetfeld in die gleiche Richtung zeigen zu lassen. Diese beiden Magnetfelder dominieren zusammen das Gesamtmagnetfeld, wodurch die Grundrichtung des Magnetfeldes festgelegt ist. Die Magnetfeldrichtung der 54 4.2. Kühlprozess von Antiwasserstoff im Potential der Ioffe-Falle mit Laserlichtanregung Racetrackspule liegt in der x-y-Ebene, sodass die resultierende Magnetfeldrichtung größtenteils in z-Richtung zeigt. Wird das Laserlicht ebenfalls in z-Richtung eingestrahlt, so erzeugt das eingestrahlte linkszirkular polarisierte Licht bevorzugt ein ∆m = −1 Übergang und die anderen Übergänge werden unterdrückt. Des Weiteren ist für eine Kühlung eines Antiwasserstoffatoms im magnetischen Potential die Rotverstimmung des Laserlichts erforderlich. Da sich die Energieniveaus des Antiwasserstoffatoms im Magnetfeld verschieben, steigt die Übergangsfrequenz zwischen Grundzustand und angeregtem Zustand mit steigendem Magnetfeld an. Um für jede beliebige Position des Antiwasserstoffatoms im magnetischen Potential das Licht rotverstimmt einzustrahlen, muss die minimale Übergangsfrequenz rotverstimmt eingestrahlt werden. Die minimale Übergangsfrequenz ist im Potentialminimum zu finden. Bezüglich des Potentials nach Tabelle 4.1 beträgt die Laserlichtfrequenz im Minimum ωL = 15.495.033,261 GHz. In Abbildung 4.3 ist die Simulation eines Kühlprozesses mit der Verstimmungsfrequenz δ = 800 MHz und der, über die Querschnittsfläche konstanten Leistung P = 5 mW zu sehen. Dabei ist die Temperatur, welche sich aus der Gesamtenergie des Atoms berechnen lässt, gegen die Kühlzeit aufgetragen. Das Diagramm zeigt, dass die Temperatur des Atoms mit der Zeit abfällt und somit eine Kühlung im Potential der Ioffe-Falle prinzipiell möglich ist. Auffällig ist der Temperaturverlauf zwischen 410 mK und 250 mK. Ein linearer Fit des Bereiches zeigt das der Temperaturabfall eine Größenordnung größer ist als in den umliegenden Bereichen, Tabelle 4.2. Tabelle 4.2.: Temperaturabfall des Kühlprozesses Temperaturbereich [mK] 500- 410 410- 250 250- 150 Temperaturabfall [ mK ] s 0, 426 (±0, 003) 4, 430 (±0, 053) 0, 141 (±0, 001) Dass die Temperatur in diesem Bereich schneller abfällt, lässt vermuten dass die Anregungsrate zwischen 410 mK und 250 mK höher ist. Um dies zu überprüfen werden weitere Simulationen mit den identischen Parametern durchgeführt. Abbildung 4.4 zeigt vier Kühlkurven (1)-(4) und die Referenzkurve (R) aus Abbildung 4.3. Bei den simulierten Kühlprozessen (1)-(3) ist ein Temperaturabfall zu erkennen, allerdings ist gelegentlich 55 4. Laserkühlung von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle T [mK] 600 Simulierter Kühlprozess 500 Lineare Fits 400 300 200 100 t [s] 0 200 400 600 800 1000 Abbildung 4.3.: Eine Kühlsimulation in der Ioffe-Falle. Das Diagramm zeigt den zeitlichen Verlauf der Temperatur eines Antiwasserstoffatoms, für eine Simulation. Das Laserlicht ist hierbei um 800 MHz rotverstimmt und strahlt mit einer über die Querschnittsfläche konstanten Leistung von P = 5 mW ein. auch ein Anstieg der Temperatur zu sehen. Ein Anstieg der Temperatur entsteht durch die Anregung des Antiwasserstoffatoms mit einer blauverstimmten Frequenz, also einer höheren Frequenz bezüglich der Übergangsfrequenz. Aufgrund der lorentzförmigen Frequenzverteilung des eingestrahlten Lichtfeldes mit einer Linienbreite von 10 MHz sind blauverstimmte Frequenzen nur in einem sehr geringen Anteil enthalten. Dies kann dazu führen, dass effektiv keine Kühlung des Antiwasserstoffatoms stattfindet, z.B. Kurve 1. Der starke Temperaturabfall der Referenzkurve ist in keiner der vier Kühlprozesse zu erkennen und lässt sich daher nicht auf die Anregungsrate zurückführen. Über die Anregungsrate wird in der Simulation die Anregungswahrscheinlichkeit für jeden angeregten Zustand berechnet. Ob und in welchen Zustand dann angeregt wird, wird durch die Generierung von Zufallszahlen entschieden. Der starke Temperaturabfall ist daher eine statistische Schwankung. Der sehr unterschiedliche Verlauf der Kühlkurven, insbesondere Kurve (1) und (R), zei- 56 4.2. Kühlprozess von Antiwasserstoff im Potential der Ioffe-Falle mit Laserlichtanregung T [K] 0,6 1 0,5 0,4 2 3 0,3 4 0,2 R 0,1 t [s] 0 200 400 600 800 1000 Abbildung 4.4.: Kühlsimulationen in der Ioffe-Falle. Das Diagramm zeigt den zeitlichen Verlauf der Temperatur des Antiwasserstoffatoms für vier zusätzlich Simulationen (1)-(4) und die Referenzkurve (R) aus Abbildung 4.3. gen das eine größere Statistik nötig ist um präzisere Aussagen zu treffen. Die Dauer der Kühlung ist vor allem von der Anregungsrate bestimmt. Um die Kühldauer zu reduzieren wird eine Erhöhung der Anregungsrate angestrebt, welche aufgrund der Dopplerverschiebung von der Verstimmung der Laserfrequenz und der Geschwindigkeit des Antiwasserstoffatoms abhängt. Auf die Geschwindigkeit des Atoms besteht kein direkter Einfluss. Durch die Starttemperatur ist die maximale Geschwindigkeit zwar vorbestimmt, der Verlauf der Geschwindigkeit ist jedoch durch die Trajektorie im Potential bestimmt. Daher lässt sich nur die Verstimmung der Laserfrequenz zur Optimierung der Anregungsrate verwenden. Dafür wird eine Simulation für verschiedene Verstimmungen der Laserfrequenz mit identischen Anfangsbedingungen durchgeführt. Dabei wird angenommen, dass das Antiwasserstoff im Potentialminimum startet und somit die thermische Energie der kinetischen Energie entspricht. Für das Potential der Ioffe-Falle werden die Parameter aus Tabelle 4.1 verwendet und das Laserlicht mit gleichbleibender Frequenz und Leistung eingestrahlt. Da die Bewegung des Antiwasserstoffatoms im Potential der Ioffe-Falle im Allgemeinen nicht zyklisch ist, wird die Bewegung über eine 57 4. Laserkühlung von Antiwasserstoff in einer Ioffe-Falle simulierte Zeit von 25 s beobachtet. Dabei wird die Zeit in Intervallen von dt = 0.0001 s iterativ durchlaufen und die Anregungswahrscheinlichkeit berechnet. Da für verschiedene Temperaturen ein Antiwasserstoffatom eine andere maximale Geschwindigkeit erreichen kann und diese Einfluss auf die Anregungsrate hat, wird die Anregung durch das Laserlicht verboten. ΔP [%] 4 T=0,5=K T=0,4=K T=0,3=K T=0,2=K T=0,1=K 3 2 1 -1 -1 -2 blauverstimmt 0 1 2 Verstimmungsfrequenz=[GHz] rotverstimmt -3 Abbildung 4.5.: Differenz der Anregungswahrscheinlichkeit für verschiedenen Temperaturen. Das Diagramm zeigt die Differenz ∆P zwischen Kühl- und Erhitzungsanregungswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von der Verstimmungsfrequenz für verschiedene Temperaturen des Antiwasserstoffatoms. Dabei sind die Anregungsraten über eine simulierte Zeit von 25 s aufsummiert. In Abbildung 4.5 ist die Differenz ∆P zwischen Kühl- und Erhitzungsanregungswahrscheinlichkeit, welche über die simulierte Zeit von 25 s aufsummiert sind, gegen die Verstimmungsfrequenz aufgetragen. Für rotverstimmte Frequenzen ist diese Differenz stets positiv und steigt für kleiner werdende Verstimmungen an. Je nach Temperatur ist ein Maximum zwischen 100 MHz und −50 MHz zu erkennen. Wird die Frequenz blau verstimmt, so fällt die Differenz der Anregungswahrscheinlichkeiten ins Negative ab. Das bedeutet dass der Erhitzungseffekt dominiert. Dass der Nulldurchgang für die verschiedenen Temperaturen bei unterschiedlichen Blauverstimmungen zu finden ist, lässt sich 58 4.2. Kühlprozess von Antiwasserstoff im Potential der Ioffe-Falle mit Laserlichtanregung durch die Energieniveauverschiebung begründen. Durch die Bewegung des Atoms wirkt auf das Antiwasserstoffatom ein unterschiedlich starkes Magnetfeld, wodurch die Energieniveaus des Atoms verschoben werden. Für höhere Temperaturen kann das Atom ein höheres Magnetfeld erreichen. Demzufolge wirkt auf das Atom gemittelt über die 25 s ein größeres Magnetfeld, wodurch sich der Nulldurchgang der Anregungswahrscheinlichkeit verschiebt. Für die gewählten Startbedingung wäre eine Verstimmungsfrequenz im Bereich von 0 MHz − 100 MHz optimal. Da bei dieser Simulation für jede Temperatur nur eine bestimmte Trajektorie betrachtet wurde, ist eine Aussage über die optimale Verstimmungsfrequenz mit diesen Daten allein nicht möglich. Eine allgemeine Analyse erfordert eine Simulation für eine große Menge statistisch verteilter Startbedingungen, was zukünftig durchgeführt werden muss. 59 5. Ausblick In dieser Arbeit wurde ein Simulationsprogramm entwickelt um eine Laserkühlung von Antiwasserstoff zu simulieren. Es wurde gezeigt das eine Kühlung auf dem 1S1/2 (F = 1, mF = −1) - 2P3/2 (F = 2, mF = −2) Übergang prinzipiell möglich ist. Zukünftig können mit diesem Simulationsprogramm Kühlprozesse für unterschiedliche Parameter untersucht werden, um sobald experimentell eine ausreichende Menge von Antiwasserstoff zur Verfügung steht diese Atome zu kühlen und zu vermessen. Der nächste Schritt, der in Angriff genommen werden muss, ist die Parallelisierung des Simulationsprogramm, da im Experiment keine einzelnen Atome, sondern eine Atomwolke in einer Ioffe-Falle gefangen ist. Da die Antiwasserstoffatome elektrisch neutral sind, kann die Wechselwirkung zwischen den Atomen vernachlässigt werden. Demnach ist es möglich jedes Atom separat zu betrachten, wodurch softwaretechnisch einige Vorteile entstehen. Für parallele Berechnungen werden viele Prozessoren benötigt, da jeder Prozessor nur sequenziell Berechnungen ausführen kann. Neben Clustern besteht die Möglichkeit dieses Programm für Grafikkarten zu parallelisieren, da die Berechnung für jedes Atom strikt separat durchgeführt werden kann. Im Idealfall reduziert sich die benötigte Zeit für die Simulation einer Laserkühlung einer Atomwolke auf die benötigte Zeit für ein einzelnes Atom. Die entstehende Statistik ermöglicht dann eine allgemeine Untersuchung der verschiedenen Parameter. Ebenso kann dann eine Verlustrate der Antiwasserstoffatome, welche durch das Zerfallen in ungefangene Zustände zustande kommt, bestimmt werden. Des weiteren kann das Programm anwenderspezifisch angepasst werden. Da die physikalischen Komponenten, wie Lasersystem, Magnetfalle und Antiwasserstoffatom durch einzelne Klassen realisiert sind, ist es möglich das Programm für andere Systeme anzupassen. Durch das Generieren eines zweiten Objekts der Klasse „Laser“ kann zum Beispiel der Kühlprozess mit zwei aus verschiedenen Richtungen einstrahlenden Lasern realisiert werden. 61 5. Ausblick Zusammenfassend bildet das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Programm die Möglichkeit ein Laserkühlprozess von Antiwasserstoff in der Ioffe-Falle zu simulieren und gleichzeitig eine Grundlage für die Simulation von anderen Laserkühlungen. 62 A. Energieaufspaltung ΔE [10-6eV] 3 =-1 F=1 m F =0 F=1 m F 1 B [T] 2S1/2 0,01 -1 0,02 0,03 0,04 0,05 F=1 m F =1 F=0 m F =0 -3 2P1/2 -5 F=1 mF=-1 F=1 mF=0 F=1 mF=1 F=0 mF=0 Abbildung A.1.: Energieaufspaltung des 2S1/2 - und 2P1/2 Niveaus im Magnetfeld. Die Feinzustände 2S1/2 und 2P1/2 spalten zunächst in die 2 Hyperfeinzustände F = 1 und F = 0 auf. In einem externen Magnetfeld spalten diese zwei Niveaus nach ihren magnetischen Quantenzahlen mF weiter auf. 63 A. Energieaufspaltung ΔE [10-8eV] =-2 F=2 m F -1 F=2 mF= 10 5 F=2 mF=0 F=2 mF=1 2P3/2 -5 - 10 0,2 0,5 =-1 F=1 m F F=1 mF=0 F=2 m F =2 0,8 B [mT] F=1 m F =1 -15 Abbildung A.2.: Energieaufspaltung des 2P3/2 Niveaus im Magnetfeld. Der Feinzustand 2P3/2 spaltet zunächst in die 2 Hyperfeinzustände F = 2 und F = 1 auf. In einem externen Magnetfeld spalten diese zwei Niveaus nach ihren magnetischen Quantenzahlen mF weiter auf. 64 B. Mathematica-Scripte B.1. Fallenpotential Berechnung des Magnetfeldes einer Helholtzspule Lösung des Integrals der Helmholtzspule bvec = 8Integrate@Hz ^ 2 + Ρ ^ 2 + R ^ 2 - R Ρ Cos@ΦDL ^ H- 3 2L * H- z Cos@ΦD RL, 8Φ, - Π, Π <, Assumptions ® 8Q Î Reals, z Î Reals, R > 0, Ρ > 0<D, Integrate@Hz ^ 2 + Ρ ^ 2 + R ^ 2 - R Ρ Cos@ΦDL ^ H- 3 2L * H- z Sin@ΦD RL, 8Φ, - Π, Π <, Assumptions ® 8Q Î Reals, z Î Reals, R > 0, Ρ > 0<D, Integrate@Hz ^ 2 + Ρ ^ 2 + R ^ 2 - R Ρ Cos@ΦDL ^ H- 3 2L * H Ρ Cos@ΦD R - R ^ 2L, 8Φ, - Π, Π <, Assumptions ® 8Q Î Reals, z Î Reals, R > 0, Ρ > 0<D<; Drehung aufgrund der Zylindersymmetrie B = FullSimplify@8bvec@@1DD * Cos@QD, bvec@@1DD Sin@QD, bvec@@3DD<D Koordinatentransformation und Superposition BG = HB . z ® z + a 2L + HB . z ® z - a 2L; BHelm = FullSimplify@ - B0 * R 2 Π BG . 8Ρ ® Sqrt@x ^ 2 + y ^ 2D, Q ® ArcCos@x Sqrt@x ^ 2 + y ^ 2DD * y Abs@yD<D; Magnetfeld der Racetrackspule BCoil@n_D := FullSimplify@FullSimplify@HBC0 HΡ REL ^ Hn - 1L HCos@n QD * 8 Cos@QD, Sin@QD, 0< - Sin@n QD * 8- Sin@QD, Cos@QD, 0<LLD . 8Ρ ® Sqrt@x ^ 2 + y ^ 2D, Q ® ArcCos@x Sqrt@x ^ 2 + y ^ 2DD * y Abs@yD<D Magnetfeld der Ouadrupolfalle BQuad = HBCoil@2D + BHelmL . 8a ® aaa, R ® RHelm, RE ® RCoil, BC0 ® BCoil0, B0 ® BHelm0< Magnetfeld der Octopolfalle BOct = HBCoil@4D + BHelmL . 8a ® aaa, R ® RHelm, RE ® RCoil, BC0 ® BCoil0, B0 ® BHelm0< 65 B. Mathematica-Scripte B.2. Polarisation B.2.1. Einstrahlen von zirkularer Polarisation In[1]:= L1, L2, L3 ; l b B1, B2, B3 ; L l Sqrt l.l ; B b Sqrt b.b ; I Int 2 Sin ^2 FullSimplify; I Int 4 1 Cos ^2 FullSimplify; I Int 4 1 Cos ^2 FullSimplify; R _ : Cos , Sin , 0 , Sin , Cos , 0 , 0, 0, 1 ; Bstart 0, 1, 0 ; Manipulate Ltemp R .Bstart; Grid "", "Numerisch" , MatrixForm "I ", "I ", "I " , MatrixForm N I . ArcCos L.B . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, ArcCos L.B , N I . ArcCos L.B . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, ArcCos L.B ,N I . ArcCos L.B . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, ArcCos L.B , Grid Plot I . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , a , a, 0, , Plot I . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , a , a, 0, , Plot I . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , a , a, 0, , 0, "Winkel l,b " , 0, 2 , 16 , zirkular I . ArcCos L.B FullSimplify, I . ArcCos L.B FullSimplify, I . 66 ArcCos L.B FullSimplify ; B.2. Polarisation B.2.2. Einstrahlen von linearer Polarisation 2 In[25]:= L1, L2, L3 ; B1, B2, B3 ; P1, P2, P3 ; Cross l, Cross l, b Sqrt Cross l, Cross l, b .Cross l, Cross l, b FullSimplify; L l Sqrt l.l ; B b Sqrt b.b ; P p Sqrt p.p ; II Int Sin ^ 2 Cos ^2 FullSimplify; II Int 2 Sin ^ 2 Cos ^ 2 Cos ^2 FullSimplify; II Int 2 Sin ^ 2 Cos ^ 2 Cos ^2 FullSimplify; Bstart 0, 1, 0 ; Manipulate Ltemp R .Bstart; Grid "", "Numerisch" , MatrixForm "I ", "I ", "I " , MatrixForm N II . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , , N II . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , , N II . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , , Grid Plot II . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 , B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , a , a, 0, , Plot II . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , a , a, 0, , Plot II . L1 Ltemp 1 , L2 Ltemp 2 , L3 Ltemp 3 , B1 Bstart 1 B2 Bstart 2 , B3 Bstart 3 , Int 1, , a , a, 0, l b p ep , , , , 0, "Winkel l,b " , 0, 2 , 16 , , 0 , 0, 2 , 16 linear II . ArcCos L.B , ArcSin P.ep FullSimplify, II . ArcCos L.B , ArcSin P.ep FullSimplify, II . ArcCos L.B , ArcSin P.ep FullSimplify ; 67 Literaturverzeichnis [AAB+ 02] M. Amoretti, C. Amsler, G. Bonomi et al. Production and detection of cold antihydrogen atoms. Nature, 419(6906):456–459, 2002. [AABR+ 10] G. B. Andresen, M. D. Ashkezari, M. Baquero-Ruiz et al. Trapped antihydrogen. Nature, 468(7324):673–676, 2010. [BBB+ 96] G. Baur, G. Boero, A. Brauksiepe et al. Production of antihydrogen. 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Energieaufspaltung des Wasserstoffatoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.2. Energieaufspaltung des 1S1/2 Niveaus im Magnetfeld . . . . . . . . . . . 11 2.3. Spektrale Energiedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.4. Übergänge im Atom bei unterschiedlichen Lichtpolarisationen . . . . . . 17 2.5. Extremale Einstellungen des E-Feldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2.6. Zerlegung einer linearen Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2.7. Zerlegung einer elliptischen Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.8. Zerlegung einer linearen Schwingung in 2 lineare . . . . . . . . . . . . . . 24 2.9. Schema der Ioffe Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.10. Skizze zur Herleitung des Magnetfeldes einer Helmholtzspule . . . . . . . 27 3.1. Datenstruktur der Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 3.2. Zeitlicher Ablauf einer Kühlsimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.3. Konsistenzüberprüfung der Breit-Rabi-Formeln . . . . . . . . . . . . . . 37 3.4. Anregungsrate mit sinusförmigem Geschwindigkeitsverlauf . . . . . . . . 39 3.5. Anteilige Intensität bei Einstrahlen von rechtszirkular polarisiertem Licht 41 3.6. Anteil der Intensität für den π-Übergang bei Einstrahlen von linear polarisiertem Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 3.7. Anteil der Intensität für die σ-Übergange bei Einstrahlen von linear polarisiertem Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 3.8. Vektorfeld des magnetischen Potentials in der z-x-Ebene . . . . . . . . . 44 3.9. Vektorfeld des magnetischen Potentials der in der x-y-Ebene . . . . . . . 45 3.10. Temperaturabweichung erzeugt durch das implementierte Runge-KuttaVerfahren bei einer Simulation ohne Laserlichtanregung . . . . . . . . . . 47 73 Abbildungsverzeichnis 3.11. Vergleich von analytischer und numerischer Lösung der DGL im harmonischen Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3.12. Relative Abweichung der Gesamtenergie bei numerischem Lösungsverfahren 50 74 4.1. Relative Abweichung der Gesamtenergie in der Ioffe-Falle ohne Laserlichtanregung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2. Trajektorie des Antiwasserstoffatoms in der Ioffe-Falle ohne Laserlichtanregung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3. Eine Kühlsimulation in der Ioffe-Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4. Kühlsimulationen in der Ioffe-Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5. Differenz der Anregungswahrscheinlichkeit für verschiedenen Temperaturen 54 56 57 58 A.1. Energieaufspaltung des 2S1/2 - und 2P1/2 Niveaus im Magnetfeld . . . . . A.2. Energieaufspaltung des 2P3/2 Niveaus im Magnetfeld . . . . . . . . . . . 63 64 52