1983 – 2010 28. Ausgabe - European Cultural News

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21. September – 09. Oktober 2010
1983 – 2010
28. Ausgabe
40 Veranstaltungen
65 Komponisten
113 Werke
37 Uraufführungen und französische Erstaufführungen
Nationaler und
Internationaler
Presseservice
Opus 64
Valérie Samuel
Marine Nicodeau
Amélie de Pange
71, rue Saint-Honoré
F-75001 Paris
Tel.: 00 33 (0)1 40 26 77 94
Fax: 00 33 (0)1 40 26 44 98
Email: [email protected]
[email protected]
[email protected]
Festivalbüro
Cité de la musique et de la danse
1, place Dauphine
BP 90048
F-67065 Strasbourg CEDEX
Tel.: 00 (0)3 88 23 46 46
Email: [email protected]
Regionaler Presseservice
Charlotte Michaillard
Deutscher Presseservice
Joerg Jokisch
1, place Dauphine / BP 90048
F-67065 Strasbourg
Tel.: 00 33 (0)3 88 23 46 48
Fax.: 00 33 (0)3 88 23 46 47
Email: [email protected]
Pressedossier, Stand 14. Juni 2010, Änderungen vorbehalten.
Ausführliche Programminformationen finden Sie auf unserer Internetseite www.festival-musica.org.
Fotos sind auf Anfrage erhältlich.
Übersetzt aus dem Französischen von Thomas Amann.
Visuel Musica 2010: Patrice Normand / TempsMachine
Graphisches Konzept: Poste 4
1
Inhalt
Musica feiert den musikalischen Ungehorsam
3
Rémy Pflimlin, Vorsitzender
Jean-Dominique Marco, Direktor
Gleich/Ungleich
4
Antoine Gindt
Veranstaltungskalender
5
Liste der Interpreten
7
Komponisten und Werke
10
Detailliertes Programm
Veranstaltungen 01 bis 12, 21. – 26. Sept.
Veranstaltungen 13 bis 27, 28. Sept. – 03. Okt.
Veranstaltungen 28 bis 40, 05. – 09. Okt.
14
15
27
43
Gespräch mit Sabine von Schablowsky
57
Diskographie
63
Präsentation des Festivals Musica
Porträt
Die Ziele
Mitglieder
Die Partner Musicas
65
66
67
68
69
Spielstätten
73
Preise und Tarife
74
Verkauf und Reservation
76
Nützliche Informationen
77
3
2
Musica feiert den musikalischen Ungehorsam
Iannis Xenakis, der dieses Jahr von Musica geehrt wird, träumte davon, die Musik neu zu erfinden, und
erklärte, dass sie eine Kunst der Töne, eine Kunst des Ausdrucks sei. Er wollte, dass sie fluktuierend ist
und vor Energie strotzt, wie eine Art klanglicher Rausch. Ein halbes Jahrhundert nach Matasteis behauptet
Raphael Cendo, dass seine Musik für unreine, gesättigte Klänge gemacht und dass sie aufsässig sei. Er
ruft zum musikalischen Ungehorsam auf. Sehnen sie sich nicht nach der gleichen Sache, jeder auf seine
Art: Die Kunst muss erneuert werden, was als gemein gültig angesehen wird, muss in Frage gestellt
werden – Widerstand leisten und ständig experimentieren. Muss infolgedessen nicht jeder Form des
Akademismus aus dem Weg gegangen werden, sich jeder Nachsicht entzogen werden, indem nach dem
Unerhörten, wie einer Art der Regenerierung, der Stimulierung des Geistes, gestrebt wird? In einem
besorgniserregenden Umfeld ist das keine so leichte Aufgabe und es ist oft leichter, sich für beruhigende
und stärkende Sachen zu interessieren.
Seit seiner Gründung hat Musica stets das große Abenteuer der neuen musikalischen Ausdrucksformen
des XX. und XXI. Jahrhunderts erforscht, indem einem breiten Publikum die Möglichkeit geboten wurde, die
markantesten zeitgenössischen Werke (neu) zu hören und die aktuellste Tonschöpfung zu entdecken.
Indem das Erworbene und das Künftige assoziiert, die verschiedenen Ästhetikformen konfrontiert wurden,
hat Musica ein Herbstfest ins Leben gerufen, eine Reihe von Events nach der Sommerpause, das jedes
Jahr in Straßburg ein neugieriges und begeistertes Publikum um die Komponisten und deren Interpreten
versammelt.
Auch das Festival 2010 bleibt diesen Prinzipien treu: mit etwa vierzig Veranstaltungen, ca. einhundert
Werken, davon ein drittel Uraufführungen und Französische Erstaufführungen, sowie mehr als fünfzig
Komponisten. Wenn auch Xenakis und Zimmermann unsere großen Referenzen sind, so sind Peter
Eötvös und Michael Jarrell unsere Meilensteine. Oscar Bianchi ist der Hauptvertreter einer neuen
Generation, die – mit Johannes Maria Staud, Aureliano Cattaneo, Raphaël Cendo oder Yann Robin –
bereits seine Ältesten auf den Kopf stellt. Mit fünf Sinfonieorchestern, einer Oper, einem Musiktheater und
Kino sowie den besten Ensembles und zahlreichen Solisten gestaltet das Festival eine breite Landschaft
der heutigen Musik.
Wenn aber Musica dieser einmalige Treffpunkt ist, dann auch, weil es seit eh und je die Bedingungen
zahlreicher Partnerschaften und Initiativen schafft. Dieses Jahr sind insbesondere die Beziehungen mit der
Straßburger Universität zu erwähnen, die sich durch das ganze Festival hindurch entfalten: vom FilmKonzert von Wolfgang Mitterer zur Eröffnung bis zum abschließenden Kolloquium Bernd Alois
Zimmermann, ohne dabei den dem Komponisten Xenakis gewidmeten Abend music’Arte zu vergessen und
die damit verbundene Unterstützung der Universitätsstiftung. Die Schlagzeugkonzerte auf dem
Münstervorplatz, der Sonntag der Portes Ouvertes in der Cité de la musique et de la danse (in
Partnerschaft mit dem Conservatoire de Strasbourg) oder die Konzerte in Sélestat, Bischwiller und
Strassburg mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg (unter der Schirmherrschaft des Conseil
Général des Bas-Rhin) zeigen, dass die Initiativen zur Erneuerung des Publikums an Bedeutung gewinnen.
Die an das Ircam und das Internationale Musikinstitut Darmstadt erteilten Cartes blanches (dabei haben
diese freie Hand) sowie die Programme der Musikhochschulen von Paris und Lyon haben Teil an der
Förderung der jungen Komponisten und Interpreten und an deren beruflichen Eingliederung. Begegnungen
mit der Sacem, dem CDMC oder um den Xenakis-Tag ergänzen diese Reihe von Veranstaltungen mit der
Absicht, diejenigen zu überzeugen, die es bis jetzt noch nicht gewagt haben, zu Musica zu kommen.
Wir möchten an dieser Stelle dem Ministerium für Kultur und Kommunikation, der Stadt Straßburg, der
Region Elsass und dem Departement Bas-Rhin sowie unseren privaten und institutionellen Partnern ganz
herzlich für ihre unentbehrliche Hilfe danken. Ihnen verdanken wir, dass wir diese neue Ausgabe des
Festivals mit Ihnen teilen können, und hoffen, dass sie für Entdeckungen und Überlegungen sorgen, aber
auch Spaß bringen wird, so wie wir es uns gedacht haben.
Rémy Pflimlin
Vorsitzender
Jean-Dominique Marco
Leiter
3
Gleich/Ungleich
Im Pantheon der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts nehmen Ianis Xenakis (1922-2001) und Bernd
Alois Zimmermann (1918-1978) zwei besondere Plätze ein: Xenakis, der zu Tode Verurteilte,
Zimmermann der Selbstmörder – die Wege zweier seltener und eigensinniger Männer mit komplexer
Abstammung, ohne direkte Linien. Es sind stattliche Bäume, die durch die Wurzeln mehr übertragen als
durch die Blume. Deren Erbe lässt sich nicht leicht spielen, keine Willensstärke könnte ihm ohne
Schüchternheit entgegentreten. Xenakis und Zimmermann, diese so ungleichen Persönlichkeiten, haben
einen Krieg gemeinsam, der sie nicht an der gleichen Stelle packt, der aber jeden tiefgründig, auch
körperlich, geprägt hat.
Ihre Werke zeugen davon, besonders durch deren kompromisslose Form und unmögliche Suche – nach
einem brutalen Kosmos bei dem griechischen Komponisten, nach Pein bei dem deutschen, Oresteia
einerseits, Die Soldaten andererseits, Nuits bei dem einen, Requiem pour un jeune poète bei dem anderen.
Diese äußersten Erfahrungen, die die Geschichte einigen auferlegt, sind mit Le Père, einer Inszenierung
von Michael Jarrell nach dem Text von Heiner Müller, in Form eines lebendigen Gedächnisses wieder zu
finden. Dieses Werk stellt eine kritische Beschreibung dessen dar, was der Mensch durch den Menschen
erleidet, und der Last, die vom Sohn getragen wird, der schweigend zusieht, als der Vater abgeführt wird –
Schweigen, das ein Leben lang bestehen bleibt. Wie kann man heute über diese Erfahrung berichten, über
dieses tiefe innere Trauma? Von Europa ausgehend hat sich das Gespenst nie wirklich entfernt und lässt
schon seit langer Zeit anderen Erdteilen keine Ruhe. Kann die Musik es wagen, kann das Theater immer
über das Entsetzen berichten, das in den Seelen und in den Körpern des XXI. Jahrhunderts fortbesteht?
Die Funktion der Kunst ist es, das Unaussprechliche zu beschreiben, das Wunderbare hervorkommen zu
lassen, das Unerklärliche zu erforschen, Höhen und abgründige Tiefen auf die Probe zu stellen. Die
Kompositionen Peter Eötvös’ (1944*), der erste Gast des Festivals, übernehmen diese: vom
symphonischen Tauchgang Atlantis, Traum oder Alptraum einer verlorenen Menschheit, bis zur lyrischen,
verliebten, exorzistischen Leidenschaft des Sierva Maria von Todos Los Angeles. Die seltsamen
Windungen, die Ariel Garcia Márquez in seinem Roman De l’amour et autres démons zum Ausdruck
brachte, werden hier zur Oper. Dramaturgie und Ton befinden sich dabei am Scheideweg der reinen
Vorstellungskraft und des konkreten Zuhörens, Geist und Körper gehen ineinander über und verbinden
akkustische Schwingung und mystische Dimension.
Auch die neue Generation setzt sich nicht über die Berufung der Musik hinweg, Engagement und Suche zu
vereinen. Oscar Bianchi (1975*), der dieses Jahr eine der Hauptfiguren Musicas ist, benutzt das Symbol
gern als eine Art Talisman. Ajna Concerto, sein erstes Werk für großes Orchester, dessen Titel dem
sechsten indischen Chakra entliehen ist, folgt auf eine Reihe von Partituren, in denen sich Energie und
Verinnerlichung neu verteilen. Der junge Komponist drückt mit viel Kraft jenen Zweifel aus, der sich überall
auf der Welt breit macht, wobei sich unter den Zügen einer regressiven klanglichen Religiosität keine
Alternative zur unverkörperten Rationalität finden lässt. Rapahaël Cendo (1975*) mit seinem Werk
Introduction aux Ténèbres, welches durch Apocalypse nach dem Heiligen Johannes inspiriert wurde, oder
der Älteste unter ihnen, Philippe Leroux, der die Ausdrucksformen von Guillaume de Machaut aufweist
(mon commencement est ma fin), verzichten ebenso nicht darauf, ihre Kunst außerhalb der strikten
gegenwärtigen Zeit zu erproben.
Musica interessiert sich für ihre Vielseitigkeit, ihr Gleiches/Ungleiches. Es ist eine Art des Engagements,
ein klanglicher Horizont mit seinen Fluchtlinien, die von Wolfgang Mitterers Orgelspiel oder der Freiheit
Anthony Braxtons ausgehen – ein breiter Remix der Zeit, umweht vom Geiste Zimmermanns, Anhänger
der Pluralität, und Xenakis’, Anhänger der weitläufigsten menschlichen Ambitionen.
Antoine Gindt
4
Veranstaltungskalender
So 26. Sept
Di 21. Sept
10 11:00 Uhr, Salle de la Bourse
01 20:30 Uhr, Les Tanzmatten, Sélestat
J.-S. Dureau / V. Planès, Klavier
Tournée Musica / Orchestre
Philharmonique de Strasbourg
Eötvös / Beethoven / Crumb
11 14:00 – 18:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Mozart / Mantovani / Schoenberg
Portes ouvertes
22 kostenlose Konzerte in Folge
Do 23. Sept
12 19:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
02 20:30 Uhr, Palais Universitaire de Strasbourg, Aula
Vienna Vegetable Orchestra
Nosferatu, une symphonie de la terreur
Konzert mit Instrumenten aus frischem Gemüse
Musik, W. Mitterer
Film, F. W. Murnau
Di 28. Sept
Fr 24. Sept
13 20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
03 18:30 Uhr, Église du Bouclier
Lévinas / Robin / Cendo
Ictus
W. Mitterer, Orgel
Bach / Mitterer
14 20:30 Uhr, Maison des Associations et de la Culture,
Bischwiller
04 20:30 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès
Tournée Musica / Orchestre
Philharmonique de Strasbourg
Orchestre Philharmonique de Radio
France
Mozart / Mantovani / Schoenberg
Staud / Bianchi / Eötvös
Mi 29. Sept
05 22:00 Uhr, Quartier de la Laiterie
L’Ososphère
15 18:30 Uhr, France 3 Alsace
Elektronische Musik und digitale Künste
Akademie Opus XXI
Tadini / Papadopoulos / Carinola / Naegelen /
Lino Lemke
Sa 25. Sept
16 20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
06 11:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Klangforum Wien
www.musiquecontemporaine.fr
Cattaneo / Aperghis / Lang
Presentation des Portals für zeitgenössische Musik
17 20:30 Uhr, Espace Rohan, Saverne
07 14:00 Uhr und 16:00 Uhr, Place de la Cathédrale,
Broglie, de l’Homme de Fer und Saint-Étienne
Tournée Musica / Orchestre
Philharmonique de Strasbourg
Perkussionisten in der Stadt
Mozart / Mantovani / Schoenberg
Xenakis / Guerrero / Zappa
Do 30. Sept
08 17:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Remix Ensemble
18 18:30 Uhr, France 3 Alsace
Moreira / Bianchi / Rzewski
Perkussions-Ensemble
Schoeller / Xenakis / Matalon / Robin
09 20:00 Uhr, Opéra national du Rhin
Love and Other Demons
19 20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Oper von P. Eötvös
Regie, S. Purcarete
Tournée Musica / Orchestre
Philharmonique de Strasbourg
Mozart / Mantovani / Schoenberg
5
Fr 01. Okt
Mi 6. Okt
20 18:30 Uhr, Salle de la Bourse
30 18:30 Uhr, France 3 Alsace
S. Fröhlich, Paetzold Flöte / P. Pitko,
Cembalo
Carte Blanche Internationales
Musikinstitut Darmstadt
Ligeti / Romitelli / Casale / Tiensuu / Bianchi
Janssens / Bång / Kreidler / Prins
21 20:30 Uhr, Palais Universitaire de Strasbourg
31 20:30 Uhr, Église Saint-Pierre-le-Jeune
Konzert Xenakis #1
Les Solistes XXI
music’Arte: Film und Konzert
Leroux
Sa 2. Okt
Do 7. Okt
22 11:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
32 18:30 Uhr, Salle de la Bourse
Begegnung mit dem Werk Iannis Xenakis’
Carte blanche Ircam
Moderation, A. Surrans
Rivas / Momi / Sakai
23 14:30 Uhr, Salle de la Bourse
33 20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Konzert Xenakis #2
Anthony Braxton Septet
A. Deforce, Cello / J. Michiels, Klavier / Kammerchor
des Radio Lettone
Jazz
Fr 8. Okt
24 17:00 Uhr, France 3 Alsace
Konzert Xenakis #3
musikFabrik
34 9:00 Uhr – 12:30 Uhr / 14:00 – 17:00 Uhr,
Universität Straßburg, Konferenzsaal des ISIS
25 20:30 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès
Kolloquium B. A. Zimmermann #1
Konzert Xenakis #4
Brussels Philharmonic – the Orchestra of Flanders / Les
Percussions de Strasbourg / Chöre der Radios
Flamande und Lettone
35 18:30 Uhr, Salle de la Bourse
So 3. Okt
36 20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Zebra Trio
Zimmermann / Salonen / Wallin
Ensemble intercontemporain
26 11:00 Uhr, Salle de la Bourse
Jarrell / Robin
M. Caroli, Flöte / E. Hashimoto, Klavier
Varèse / Lino Lemke / Leroux / Hosokawa / Mantovani /
Harvey
Sa 9. Okt
27 18:00 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès
37 9:00 Uhr – 11:45 / 14:15 – 16:45 Uhr, Universität
Straßburg, Konferenzsaal des ISIS
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und
Freiburg
Kolloquium B. A. Zimmermann #2
Donatoni / Jarrell / Cattaneo / Schoenberg
38 12:45 Uhr, Buchhandlung Kléber
P. Strauch, Cello / K. Murakami, Flöte
Di 5. Okt
Zimmermann
28 18:30 Uhr, Salle de la Bourse
39 17:00 Uhr, Salle de la Bourse
Accroche Note
A. Grau / G. Schumacher, Klavier
Robin / Bertrand / Combier
Debussy / Zimmermann / Höller
29 20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
40 20:30 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès
Le Père
Orchestre Philharmonique du
Luxembourg
Musiktheater
Musik, M. Jarrell
Regie, A. Wilms
Zimmermann
6
Liste der Interpreten
→ Verweis auf die Veranstaltungsnummer
ORCHESTER
musikFabrik → Nr. 24
Leitung, James Wood
Brussels Philharmonic – the Orchestra of
Flanders → Nr. 21, 25
Leitung, Michel Tabachnik
Nadar Ensemble → Nr. 30
Leitung, Daan Janssens
Orchestre Philharmonique de Radio
France → Nr. 04
Leitung, Pascal Rophé
Perkussions-Ensemble,
Studenten des CNSMDP → Nr. 18
Leitung, Michel Cerutti
Orchestre Philharmonique de Strasbourg
Leitung, Peter Eötvös → Nr. 09
Leitung, Bruno Mantovani → Nr. 01, 14, 17,
19
PiSDig → Nr. 07
Musikalische Leitung, Jonathan Botteselle,
Brett Knorpp, Beat Schürpf
Orchestre Philharmonique du
Luxembourg → Nr. 40
Leitung, Peter Hirsch
Remix Ensemble → Nr. 08
Leitung, Baldur Brönnimann
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und
Freiburg → Nr. 27
Leitung, Emiliano Pomárico
ENSEMBLES UND KAMMERORCHESTER
Schlagwerkstudenten des
Konservatoriums Straßburg und der
Hochschule für Künste Bremen → Nr. 07
Künstlerische Leitung, Jean-Paul Bernard,
Olaf Tzschoppe (Les Percussions de
Strasbourg), Emmanuel Séjourné
(Konservatorium Straßburg)
Accroche Note → Nr. 28, 32
Vienna Vegetable Orchestra → Nr. 12
Ictus → Nr. 13
Leitung, Georges-Elie Octors
Zebra Trio → Nr. 35
Ensemble intercontemporain → Nr. 36
Leitung, Susanna Mälkki
CHÖRE UND VOKALENSEMBLE
Akademie Opus XXI → Nr. 15
Leitung, Fabrice Pierre
Chöre der Opéra national du Rhin
→ Nr. 09
Leitung, Peter Eötvös
Klangforum Wien → Nr. 16
Leitung, Peter Hirsch
Chor des Radio Flamande → Nr. 25
Leitung, Michel Tabachnik
Les Percussions de Strasbourg → Nr. 25,
29
Kammechor des Radio Lettone
Leitung, Kaspars Putniņš → Nr. 23
Leitung, Michel Tabachnik → Nr. 25
Musiker des Konservatoriums Straßburg
→ Nr. 07, 11
Solistes XXI → Nr. 31
Leitung, Rachid Safir
7
SOLISTEN
BEGEGNUNGEN
Anthony Caillet, Euphonium → Nr. 11
Mario Caroli, Flöte
und Erika Hashimoto, Klavier → Nr. 26
Arne Deforce, Cello → Nr. 23, 24
Uwe Dierksen, Posaune → Nr. 11
Jean-Sébastien Dureau
und Vincent Planès, Klavier → Nr. 10
Henry Fourès, Klavier
und Carlo Rizzo, Schellentrommel → Nr. 11
Susanne Frölich, Paetzold Flöte
und Petteri Pitko, Cembalo → Nr. 20
Andreas Grau
und Götz Schumacher, Klavier → Nr. 39
Bruno Mantovani, Klavier → Nr. 11
Donatienne Michel-Dansac, Sopran
und Vincent Leterme, Klavier→ Nr. 11
Jan Michiels, Klavier→ Nr. 23
Wolfgang Mitterer, Orgel → Nr. 03
Musiker des Konservatoriums
Straßburg→ Nr. 11
Pierre Strauch, Cello
und Keiko Murakami, Flöte → Nr. 38
François Thuillier, Tuba → Nr. 11
Internationales Kolloquium Bernd Alois
Zimmermann → Nr. 34, 37
In Zusammenarbeit mit der Universität
Straßburg und der Akademie der Künste,
Berlin
Presentation des Portals für
zeitgenössische Musik
www.musiquecontemporaine.fr
→ Nr. 06
Initiiert von Michel Fingerhut (Vorsitzender
der Mediathek des Ircam) und mit
Unterstützung des Ministère de la Culture et
de la Communication und der Sacem, liefert
dieses Portal eine einzigartige Datenbank für
zeitgenössische Musik und stellt die Beiträge
von 21 Partnern, darunter Musica, in digitaler
Form zur Verfügung.
Begegnung mit dem Werk Iannis Xenakis’
→ Nr. 22
Moderation, Alain Surrans
MUSIC’ARTE
MUSIKTHEATER UND OPER
Filmvorführung La vie et la musique de
Iannis Xenakis von Mark Kidel (1990) →
Nr. 21
Produktion BBC / La Sept / RM Arts
Le Père (2009-10) → Nr. 29
Musiktheater
JAZZ, ELEKTRONISCHE MUSIK UND
DIGITALE KÜNSTE
Musik, Michael Jarrell
Text, Heiner Müller Le Père
Übersetzung, Jean Jourdheuil (Édition de
Minuit)
Regie, André Wilms
Licht, Hervé Audibert
Video, Stéphane Gatti
Bühnenbild und Kostüme, Adriane
Westerbarkey
Bühnenbild- und Kostümassistenz,
Stéphanie Rauch
Technisch-musikalische Umsetzung, Serge
Lemouton
Toningenieur Ircam, Sylvain Cadars
Anthony Braxton Septet → Nr. 33
Les Percussions de Strasbourg
L’Ososphère → Nr. 05
Schauspiel, André Wilms
Sopran, Susanne Leitz-Lorey
Mezzo-Sopran, Raminta Babickaite
Alt, Truike van der Poel
CINÉ-CONCERT
Nosferatu, une symphonie de la terreur →
Nr. 02
Nosferatu (1921)
Stummfilm, Friedrich Wilhelm Murnau
Musik, Orgel und Live-Elektronik, Wolfgang
Mitterer (2001)
8
Erstmals aufgeführt bei den Schwetzinger Festspielen
am 03. Juni 2010
Im Auftrag des Ministère de la Culture et de la
Communication, des Ircam-Centre Pompidou, Les
Percussions de Strasbourg und den Schwetzinger
Festspielen.
Koproduktion zwischen dem Ircam-Centre Pompidou,
Les Percussions de Strasbourg und den Schwetzinger
Festspielen
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer
Kulturstiftung, der SACD. des Réseau Varèse
Dauer: 1h15
Love and Other Demons (2007) → Nr. 09
Oper in zwei Akten
Musik, Peter Eötvös
Libretto, Kornél Hamvai nach Gabriel
García Márquez Del amor y otros demonios
Regie, Silviu Purcarete
Bühnenbild, Kostüme und Licht, Helmut
Stürmer
Video, Andu Dumitrescu
Chor der Opéra national du Rhin
Orchestre Philharmonique de Strasbourg
Leitung, Peter Eötvös
Sierva Maria, Allison Bell
Don Ygnacio, Robert Brubaker
Cayetano Delaura, Miljenko Turk
Abrenuncio, André Riemer
Don Toribio, Mats Almgren
Dominga de Adviento, Jovita Vaskeviciute
Josefa Miranda, Susan Bickley
Martina Laborde, Laima Jonutyte
Französische Erstaufführung in der Opéra national du
Rhin, präsentiert im Rahmen des Festivals Musica
2010,
Erstmals aufgeführt am 10. August 2008.
Koproduktion des Glyndebourne Festivals und der
Litauischen Nationaloper
Englische Vorführung mit französischen und deutschen
Untertiteln
Weitere Vorstellungen in
Straßburg: 27. und 29. September., 20 Uhr (Leitung, P.
Eötvös)
in Mulhouse: La Filature, 09. Oktober, 20 Uhr (Leitung,
R. Sochaczewsky)
Dauer: 2h
9
Komponisten und Werke
65 Komponisten, 19 Nationalitäten
15 Komponisten unter 36 Jahren **
10 Komponisten zwischen 36 und 50 *
113 Werke
13 Uraufführungen U
24 Französische Erstaufführung FE
→ Verweis auf die Veranstaltungsnummer
Serge ADAM (1957)
Vincent-Raphaël CARINOLA (1965) *
Frankreich
Spanien
Anthrax → Nr. 11
Neues Werk FE → Nr. 15
Georges APERGHIS (1945)
Emanuele CASALE (1974)*
Griechenland
Italien
SEESAW FE → Nr. 16
Studio 2a → Nr. 20
Johann Sebastian BACH (1685-1750)
Aureliano CATTANEO (1974) *
Deutschland
Italien
Präludium und Fuge in Es-Dur BWV 552
→ Nr. 03
Giano, repainted FE → Nr. 16
Selfportrait with orchestra U → Nr. 27
Malin BÅNG (1974) *
Raphaël CENDO (1975) **
Schweden
Frankreich
turbid motion FE → Nr. 30
Introduction aux ténèbres → Nr. 13
Ludwig van BEETHOVEN (1770-1827)
Jérôme COMBIER (1971) *
Deutschland
Frankreich
Große Fuge opus 134 für Klavier zu vier
Händen → Nr. 10
Gone U → Nr. 28
George CRUMB (1929)
Luciano BERIO (1925-2003)
USA
Italien
Sequenza V → Nr. 11
Celestial Mechanics (Makrokosmos IV)
→ Nr. 10
Christophe BERTRAND (1981) **
Claude DEBUSSY (1862-1918)
Frankreich
Frankreich
Diadème U → Nr. 28
En blanc et noir → Nr. 39
Prélude à l’après-midi d’un faune
Version für zwei Klaviere → Nr. 39
Oscar BIANCHI (1975) **
Italien / Schweiz
Ajna Concerto U → Nr. 04
Anahata Concerto FE → Nr. 08
Crepuscolo → Nr. 20
Trasparente II FE → Nr. 08
Uwe DIERKSEN (1959)
Deutschland
Loom → Nr. 11
Franco DONATONI (1927-2000)
Italien
John CAGE (1912)
Voci → Nr. 27
USA
Sonata for Two Voices → Nr. 11
Peter EÖTVÖS (1944)
Ungarn
Anthony CAILLET (1982) **
Atlantis U → Nr. 04
Kosmos → Nr. 10
Love and Other Demons FE → Nr. 09
Frankreich
Neues Werk U → Nr. 11
10
Luc FERRARI (1929-2005)
Philippe LEROUX (1959)
Frankreich
Frankreich
Mon commencement est ma fin U → Nr. 31
PPP → Nr. 26
À la recherche du rythme perdu → Nr. 11
Henry FOURÈS (1948)
Frankreich
Michaël LÉVINAS (1949)
Célébration de la caresse → Nr. 11
Frankreich
Concerto pour un piano espace n° 2 U
→ Nr. 13
Francisco GUERRERO (1951-97)
Spanien
Acte préalable → Nr. 07
György LIGETI (1923-2006)
Ungarn
Continuum → Nr. 20
Hungarian Rock → Nr. 20
Jonathan HARVEY (1939)
Vereinigtes Königreich
Nataraja → Nr. 26
Sascha LINO LEMKE (1976) **
York HÖLLER (1944)
Deutschland
Neues Werk FE → Nr. 15
Hellerau lesen – 4 persönliche
Transkriptionsversuche → Nr. 26
Deutschland
Partita → Nr. 39
Toshio HOSOKAWA (1955)
Japan
Bruno MANTOVANI (1974) *
Atem-Lied → Nr. 26
Frankreich
Concerto pour violoncelle → Nr. 01, 14, 17,
19
Quatre Mélodies arméniennes FE → Nr. 26
Daan JANSSENS (1983) **
Belgien
(...en paysage de nuit...) FE → Nr. 30
Martin MATALON (1958)
Michael JARRELL (1958)
Argentinien
Schweiz
Short stories → Nr. 18
La Chambre aux échos → Nr. 36
Le Père → Nr. 29
Paysages avec figures absentes - Nachlese
IV U → Nr. 27
Wolfgang MITTERER (1958)
Österreich
Filmmusik zu Nosferatu, une symphonie de la
terreur, Friedrich Wilhelm Murnau FE
→ Nr. 02
Stop playing FE → Nr. 03
Mauricio KAGEL (1931-2008)
Argentinien
Mirum → Nr. 11
Marco MOMI (1978) **
Sylvain KASSAP (1956)
Italien
Frankreich
Iconica → Nr. 32
Articulations → Nr. 11
Daniel MOREIRA (1983) **
Johannes KREIDLER (1980) **
Portugal
Deutschland
Limiar (Hommage à Haydn) FE → Nr. 08
in hyper intervals FE → Nr. 30
Wolfgang Amadeus MOZART (1756-91)
Bernhard LANG (1957)
Österreich
Österreich
Don Giovanni – Ouverture → Nr. 01, 14, 17,
19
Monadologie VII « ...for Arnold... » FE
→ Nr. 16
Karl NAEGELEN (1979) **
Paul LAY (1984) **
FrankreichNeues Werk U → Nr. 11
Frankreich
Neues Werk FE → Nr. 15
11
Mico NISSIM (1947)
Johannes Maria STAUD (1974) *
Frankreich
Österreich
Le steak → Nr. 11
Incipit II → Nr. 11
On Comparative Meteorology U → Nr. 04
Ioannis PAPADOPOULOS (1978) **
Brasilien
Michele TADINI (1964) *
Neues Werk FE → Nr. 15
Italien
Miroir écrasé - doucement → Nr. 15
Stefan PRINS (1979) **
Belgien
François THUILLIER (1967) *
Fremdkörper FE → Nr. 30
France
Le roi Albert → Nr. 11
Neues Werk U → Nr. 11
Oreilles sans préjugés → Nr. 11
Roque RIVAS (1975) **
Chile
Conical Intersect → Nr. 32
Mutations of matter → Nr. 32
Jukka TIENSUU (1948)
Finland
Études – Auszug: drain FE → Nr. 20
Musica ambigua – Auszug: Veto FE → Nr. 20
Yann ROBIN (1974) *
Frankreich
Art of Metal II → Nr. 28
Chants contre champs → Nr. 13
Phigures → Nr. 28
Titans → Nr. 18
Vulcano U → Nr. 36
Edgar VARÈSE (1883-1965)
Frankreich/USA
Density 21.5 → Nr. 26
Rolf WALLIN (1957)
Norwegen
Fausto ROMITELLI (1963-2004)
Sway U → Nr. 35
Italien
Seascape → Nr. 20
Iannis XENAKIS (1922-2001)
Frankreich
Frederic RZEWSKI (1938)
À R. (Hommage à Ravel) → Nr. 23
Cendrées → Nr. 25
Epicycle → Nr. 24
Evryali → Nr. 23
Jalons → Nr. 24
Metastaseis → Nr. 25
Mists → Nr. 23
Nomos Alpha → Nr. 23
Nuits → Nr. 23
Persephassa → Nr. 25
Pléiades – Auszug: Peaux → Nr. 07
Rebonds A und B → Nr. 18
Synaphaï → Nr. 25
Terretektorh → Nr. 21
Thalleïn → Nr. 24
USA
Coming Together → Nr. 08
Kenji SAKAI (1977) **
Japan
Astral/Chromoprojection → Nr. 32
Esa-Pekka SALONEN (1958)
Finnland
knock, breathe, shine FE → Nr. 35
Philippe SCHOELLER (1957)
Frankreich
Archaos Infinita I & II → Nr. 18
Arnold SCHOENBERG (1874-1951)
Österreich
Variationen für Orchester opus 31 → Nr. 27
Verklärte Nacht für Streichorchester
→ Nr. 01, 14, 17, 19
Frank ZAPPA (1940-93)
USA
Revised Music for Low Budget Orchestra
→ Nr. 11
The Black Page → Nr. 7
Martial SOLAL (1927)
Frankreich
Tubisme → Nr. 11
12
Bernd Alois ZIMMERMANN (1918-70)
Deutschland
Dialoge FE → Nr. 40
Metamorphose → Nr. 40
Monologe Version für zwei Klaviere → Nr. 39
Musique pour les soupers du Roi Ubu
→ Nr. 40
Sonate für Geige allein → Nr. 35
Sonate für Cello allein → Nr. 38
Stille und Umkehr → Nr. 40
Tempus loquendi → Nr. 38
Trio FE → Nr. 35
Vier kurze Studien → Nr. 38
13
Detailliertes Programm
Veranstaltungen 01 bis 12
Di 21. Sept – So 26. Sept
14
DIENSTAG 21. SEPTEMBER
20:30 Uhr, Tanzmatten, Sélestat
01 Tournée Musica / Orchestre Philharmonique de Strasbourg
Orchestre Philharmonique de Strasbourg
Leitung, Bruno Mantovani
Cello, Marc Coppey
Mit
Musica
geht
das
Orchestre
Philharmonique de Strasbourg dieses Jahr
zum ersten Mal auf Tournée durch das
Departement Bas-Rhin. Der Komponist Bruno
Mantovani verbindet dabei die Musik Mozarts
und Schoenbergs mit seiner eigenen und
lässt
Klassik,
späte
Romantik
und
zeitgenössische Modernität aufeinandertreffen.
Wolfgang Amadeus MOZART
Don Giovanni (1787) – Ouverture
Bruno MANTOVANI
Concerto pour violoncelle (2003)
Bruno Mantovani ist seit fast zehn Jahren in
Straßburg bekannt. Das Orchester spielte
2006 seine große Oper L’Autre côté, eine
Uraufführung, und vergangenes Jahr, unter
der Leitung von Pascal Rophé, das im Jahre
2007 komponierte Finale. Zwischen den Musikern
und dem Komponisten ist es ein neuartiges
Wiedersehen, wobei Letzterer dieses Mal als
Dirigent auftritt.
//// Pause
Arnold SCHOENBERG
Verklärte Nacht (1917 / 1943)
Für Streichorchester
Ende des Konzerts: 22:00 Uhr
Weitere Konzerte:
28. Sept., Maison des Associations et de la Culture,
Bischwiller
29. Sept., Espace Rohan, Saverne
30. Sept., Cité de la musique et de la danse, Straßburg
An seiner Seite steht der gebürtige
Straßburger Marc Coppey, ein weiterer
„Stammgast“ der elsässischen Bühne. Als Leiter
des Festivals „Musicales“ in Colmar lässt er jedes
Jahr im Frühling die bemerkenswertesten
Interpreten zusammentreffen, um mit ihnen seine
Leidenschaft für Kammermusik zu teilen.
Bei der diesjährigen Tournée Musica
interpretiert er das im Jahre 2003
komponierte Werk concerto pour violoncelle
von Bruno Mantovani, welches aus einem
„Zustand
improvisierten
Einfallsreichtums“
hervorgegangen ist.
Koproduktion Conseil Général du Bas-Rhin /
Orchestre Philharmonique de Strasbourg /
Musica
Eintritt frei, entsprechend der zur Verfügung stehenden
Plätze
Umrahmt von zwei hervorragenden Werken –
der berühmten Ouvertüre von Don Giovanni,
die Mozart in der Nacht vor der Genralprobe
komponiert hat, und Schoenbergs Verklärte
Nacht, in der Fassung für Streichorchester –
enthüllt dieses Programm einmal mehr die
eklektischen Affinitäten von Bruno Mantovani.
15
DONNERSTAG 23. SEPTEMBER
20h30 Palais Universitaire, Aula
02 Nosferatu, une symphonie de la terreur
Nosferatu (1921)
Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau
An den Tastaturen der Orgel, allein gegenüber
dem Bildschirm, erfindet Wolfgang Mitterer
den Expressionismus von Murnaus Meisterwerk
neu und liefert uns ein ergreifendendes FilmKonzert.
Musik, Orgel und Elektronik live, Wolfgang
Mitterer (2001)
Französische Erstaufführung
Die Bilder von Nosferatu beherrschen die
Traumwelt des Filmfans. Dieser fantastische
Film, frei nach Bram Stockers Dracula, der
1921 in Wismar, Lübeck, Lauenburg und
Rostock in echter Kulisse gedreht wurde,
gehört zu den Klassikern des deutschen
Stummfilms und verhalf seinem Autor zu
Weltruhm.
Ende des Konzerts: 22:15 Uhr
In Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg
Sein Held ruft zugleich Abscheu und Terror
hervor. Aber besonders das ausdrucksvolle
Spiel der Schauspieler sowie die Technik des
Regisseurs – Benutzung von blauen und
sepiabraunen Filtern, Verwendung von
Negativbildern – haben irreversibel zum
Durchbruch des Horrorfilms beigetragen.
Aufgrund seiner Referenz für dieses Filmgenre
wurden zahlreiche Begleitmusiken für
Nosferatu komponiert.
Wolfgang Mitterer, an dessen jüngste Oper
Massacre sich in Straßburg noch viele
erinnern (Musica 2008), schafft um die Bilder
des deutschen Meisters ein erstaunliches
klangliches Abbild. An der Orgel mit ergänzender
Elektronik wird er zu einer Figur des Films, einer
dieser dämmerhaften Schauspieler, deren
Anwesenheit für Beunruhigung und Faszination
sorgt.
Der Film gliedert sich, wie bei den Sätzen
einer Sinfonie, in fünf Akte. Musik sowie Bild
rufen dabei starke Emotionen hervor.
16
FREITAG 24. SEPTEMBER
18:30 Uhr, Église du Bouclier
03 Wolfgang Mitterer, Orgel
Johann Sebastian BACH
Präludium in Es-Dur BWV 552 (1739)
Sein letztes Orgelstück interpretiert der
österreichische Komponist an der Orgel der
Église du Bouclier.
Wolfgang MITTERER
Stop playing (2010)
Französische Erstaufführung
Es liegt immer ein Hauch von Ironie und
Humor in der Art und Weise, wie Wolfgang
Mitterer sein Programm aufstellt. Indem er an
den Anfang und an das Ende seines
Solostücks das Präludium und die Fuge in
Es-Dur von Johann Sebastian Bach setzt,
„weiss das Publikum, wann es zu Ende ist“.
Bach zu spielen, ist nicht nur eine Referenz,
sondern auch eine große Freude für Mitterer.
In
Anlehnung
an
den
berühmten
Komponisten, bedient er sich einer Vielzahl
von Vertonungstechniken und komponiert
diese
in
Stop
playing
auf
sehr
zeitgenössische Art.
Johann Sebastian BACH
Fuge in Es-Dur BWV 552 (1739)
Ende des Konzerts: 19:45 Uhr
Mit dem eindeutigen Hinweis auf das
englische Wort („stops“), wie es das
Orgelregister aufweist, geht dieses lange
Stück bis zum Äußersten, um das akustische
Spektrum des Instruments zu erweitern. Zum
Beispiel durch die leichte Verschiebung des
Mechanismuses des Registers, werden neue,
wie durch einen übertriebenen Schwung
erstaunlicherweise gesättigte Klänge erzielt.
In Stop playing ist die Orgel, entweder live
gespielt oder im Vorab aufgenommen, die
einzige Tonquelle, die diesen Verfremdungseffekt
erzeut.
17
FREITAG 24. SEPTEMBER
20:30 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès, Saal Érasme
04 Orchestre Philharmonique de Radio France
Leitung, Pascal Rophé
Bariton, Christian Miedl ( Atlantis)
Cimbalom, Cyril Dupuy ( Atlantis)
Kinderstimme der Maîtrise des Radio France
(Atlantis)
Pascal Rophé, Leiter des Orchestre
Philharmonique de Radio France, dem ersten
der fünf teilnehmenden Orchester in
diesem Jahr, eröffnet das Festival. Peter
Eötvös und Oscar Bianchi sind als
Komponisten die beiden Meilensteine
dieses ersten Wochenendes.
Als Dirigent und gefragter Komponist ist Peter
Eötvös eine der wesentlichen Figuren der
europäischen Musik und führt mit 66 Jahren
seine bemerkenswerte Karriere fort. Seit 1997
haben seine Opern – darunter Love and Other
Demons, die in der Opéra du Rhin in
Straßburg zum ersten Mal in Frankreich
aufgeführt wird – reichlich zu dieser
Anerkennung beigetragen.
Atlantis (1995), das in den letzten Monaten
nochmals überarbeitet wurde, ist ein großes
Oratorium,
welches
den
Mythos
der
versunkenen Insel aufgreift und jene lyrische
Stimmung zum Ausdruck bringt. Das Orchester,
der virtuelle Chor, eingespielt mit dem
Synthesizer, die Kinder- und Baritonstimmen
sowie die im Raum verteilten Musiker geben
dieser Partitur ihre narrative und spektakuläre
Dimension.
Ajna Concerto von Oscar Bianchi (1975*), sein
erstes Stück für großes Orchester, setzt einen
Zyklus fort, zu dem bereits die Kantate Matra
(2007 in Straßburg uraufgeführt) und zwei
glänzende Partituren für Instrumental-Ensemble
(Anahata und Visshuda Concerto) gehören.
Diese Uraufführung schöpft aus den gleichen
philosophischen Quellen Indiens und führt zur
gleichen Virtuosität. Sie ist ganz das Ebenbild der
überschäumenden wie geistreichen Persönlichkeit
ihres Komponisten.
Von dieser aufkommenden Generation ist
Johannes Maria Staud (1974*) ein weiterer
faszinierender Vertreter. On Comparative
Meteorology wurde 2009 vom Cleveland
Orchestra uraufgeführt und bereichert die
betreuende Beziehung, die Musica seit 2006 mit
dem jungen Komponisten aufgebaut hat. Ein
Stück, dass, wie er sagt, von seiner erschütterten
Entdeckung des Schriftstellers Bruno Schultz
geprägt ist.
Johannes Maria STAUD
On Comparative Meteorology (2008-09)
Premiere neue Version
Oscar BIANCHI
Ajna Concerto (2009-10)
Uraufführung
//// Pause
Peter EÖTVÖS
Atlantis (1995 / 2010)
Premiere endgültige Version
Gedicht von Sándor Weöres, Auszug: Néma zene
Ende des Konzerts: 22:30 Uhr
Mit Unterstützung des Ministère de la Culture et de la
Communication - DRAC Alsace, der Stadt Straßburg,
der Region Elsass, des Conseil Général du Bas-Rhin
18
FREITAG 24. SEPTEMBER
05 L'Ososphère
Das multidisziplinäre Festival L’Ososphère,
welches von der Kulturinstitution
La Laiterie/Artefact initiiert wurde, fördert
die kreativen und digitalen Künste und
erzeugt durch dessen Aktionen einen
ganz eigenen, jedoch gemeinsamen Blick
auf das Leben der Stadt.
Jedes Jahr arbeiten Musica und La
Laiterie/Artefact Hand in Hand, um
Verbindungen zwischen künstlerischen
Sphären herzustellen. Jede Veranstaltung
auf
ihre
Art
erforscht
dabei
die
zeitgenössischen Praktiken.
19
SAMSTAG 25. SEPTEMBER
11:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
06 www.musiquecontemporaine.fr
Präsentation des Portals für zeitgenössische Musik
Initiiert von Michel Fingerhut (Vorsitzender der
Mediathek des Ircam) und entwickelt von dem
Centre de Documentation de la Musique
Contemporaine, liefert dieses Portal eine
einzigartige Datenbank für zeitgenössische Musik
und stellt die Beiträge von 21 Partnern, darunter
Musica, in digitaler Form zur Verfügung.
Das Portal für zeitgenössische Musik wurde mit
Unterstützung des Ministère de la culture et de la
communication, der Mission de la Recherche et
de la Technologie sowie der Sacem entwickelt.
Ende der Präsentation: 12:30 Uhr
Mit Unterstützung der Sacem
Eintritt frei entsprechend der zur Verfügung stehenden
Plätze
Die Initiatoren und Partner des Projektes
(das Kultusministerium, die Sacem, das
Cdmc und Ircam) stellen die Internetseite,
die der zeitgenössischen Musik gewidmet
ist, in Straßburg vor.
Diese wird seit 2006 ausgebaut und umfasst
mittlerweile die Ressourcen von etwa 30
französischen Organisationen, die sich mit
der Musik nach 1945 auseinandersetzen.
Mehr als 130 000 Referenzen wurden
registriert und zahlreiche Daten digitalisiert, um
deren Konservierung zu gewährleisten und
deren Übertragung zu ermöglichen.
Mit Hilfe des Portals kann ein Dokument
(Buch, Partitur, Schallplatte, Film ...)
lokalisiert, Auszüge von Tonaufnahmen
gehört, die Aktualität der zeitgenössischen
Musik verfolgt oder ein Kontakt ermittelt
werden. Dabei begleiten praktische und
pädagogische Werkzeuge die Navigation:
Lexikon,
Kartographie,
chronologische
Anordnung.
Dieses „Werkzeug“ wendet sich an die
verschiedensten Benutzer: Schüler und
Studenten,
Forscher
und
Profis,
Musikfreunde sowie an das Publikum der
Konzerte zeitgenössischer Musik.
20
SAMSTAG 25. SEPTEMBER
14:00 und 16:00 Uhr, Place de la Cathédrale, de l’Homme de Fer, Broglie und Saint-Étienne
07 Perkussionisten in der Stadt
PiSDiG
Umzug des Baseler Trommel-Ensembles
Musikalische Leitung, Jonathan Botteselle, Brett
Knorpp, Beat Schürpf
Beginn: 14:00 Uhr und 16:00 Uhr von den Plätzen
Broglie, Homme de Fer, Saint-Étienne
Ankunft: 14:20 und 16:20 Uhr, Place de la Cathédrale
Studenten des Konservatoriums Straßburg
und der Hochschule für Künste Bremen
Künstlerische Leitung, Jean-Paul Bernard, Olaf
Tzschoppe (Les Percussions de Strasbourg),
Emmanuel Séjourné (Konservatorium Straßburg)
Iannis XENAKIS
Pléïades (1978) – Auszug: Peaux
Das Zusammenspiel der Perkussionisten
sorgt auch dieses Jahr wieder für die
traditionelle Festivalstimmung auf den
Straßen Straßburgs. Mit Xenakis, Guerrero
oder Zappa ist das zeitgenössische
Repertoire auch in der Öffentlichkeit zu
hören!
2009 löste Luca Francesconi mit seinem
Blasorchester auf dem Münsterplatz eine wahre
Musikwoge aus. Dieses Jahr präsentieren sich
die Perkussionisten in Straßburgs Zentrum und
überraschen ihr Publikum mit einem Konzert
von unglaublicher Stärke. Dabei bedienen sie
sich der Partituren aus den 70er Jahren und
spielen drei Musikstücke, die die Vielfalt der
zeitgenössichen Musikenergien verdeutlichen.
11'
Pleïades, ein Auftragswerk der Stadt Straßburg,
vereinigt die Schlagzeugkunst mit mythologischen
12'
Elementen und Andeutungen an den Kosmos,
der Xenakis lieb und teuer ist. Acte préalable
von Francisco Gerrero lässt Schlagwerk und
Theatralität
aufeinandertreffen,
und
die
Transkription des berühmten Black Page von
15'
Frank Zappa erinnert schließlich an die
Querverbindungen des Schlagzeugs, als
plurales, traditionelles, populäres und zugleich
ausgeklügeltes Instrument.
Francisco GUERRERO
Acte préalable (1977-78)
Frank ZAPPA
The Black Page (1976)
Beginn der Konzerte: 14:30 und 16:30 Uhr, Place de la
Cathédrale
Ende der Konzerte: 15:15 und 17:15 Uhr
Koproduktion Konservatorium Straßburg, Les
Percussions de Strasbourg, Musica
Das Zusammenlaufen verschiedener Genre wird
symbolisch durch die Trommler von Basel zum
Ausdruck gebracht, deren rhythmisches und
synchrones
Umherziehen
allen
eine
unvergessliche Show bietet.
21
SAMSTAG 25. SEPTEMBER
17:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
Das zweite Künstlerportrait, welches
Musica dem Komponisten Oscar Bianchi
widmet, leitet, mit Engagement, das
Remix Ensemble der Casa da Música de
Porto.
Oscar Bianchi (1975*) beabsichtigt, seine
eigene Suche mit der Intuition in Einklang zu
bringen und Energie als eine für die Form
notwendige Vitalität zu nutzen. Diese Suche
nach einem dynamisch mobilen Objekt,
wobei er sich von außermusikalischen
Motivationen leiten lässt, bestimmt seine
Arbeit.
Das Instrumental Ensemble mit wechselnder
Besetzung – 10 Musiker für Trasparente II,
16 für Anahata Concerto (darunter Akkordeon
und Saxophon) – ist das ideale Werkzeug,
um diese Reflexion zum Ausdruck zu bringen.
Beide Partituren sind in den Jahren 2007-08
entstanden und offenbaren das Wesen ihres
Autors.
Anahata Concerto, bei dem sich Oscar
Bainchi vom vierten indischen Chakra
inspirieren ließ, erfordert eine hohe Virtuosität
und experimentiert mit zwei Musikfiguren: den
glissandi (eine Herausforderung für das
Gesetz der Schwerkraft) und den rythmischen
ostinati (der unerbittliche Vormarsch der Zeit).
In Trasparente II werden mit neuer
Instrumentierung
die
im
vorherigen
Trasparente (2007) entwickelten Figuren
wieder
aufgenommen:
„Eine
Art
Untersuchung der ersten Version, sagt er, um
eine weitläufigere Erforschung meiner
eigenen Musik vorzunehmen.“
08 Remix Ensemble
Leitung, Baldur Brönnimann
Daniel MOREIRA
Limiar (Hommage à Haydn) (2008-09)
Französische Erstaufführung
Oscar BIANCHI
Trasparente II (2007-08)
Französische Erstaufführung
Frederic RZEWSKI
Coming Together (1971)
Arrangement, Remix Ensemble
Oscar BIANCHI Anahata Concerto (2008)
Französische Erstaufführung
Ende des Konzerts: 18:30 Uhr
22
SAMSTAG 25. SEPTEMBER
20:00 Uhr, Opéra national du Rhin
09 Love and Other Demons
Oper in zwei Akten (2007)
Die fünfte Oper von Peter Eötvös, Love
and
Other
Demons,
nach
dem
eponymen Roman von Gabriel García
Márquez, wird in der Opéra national du
Rhin erstmals in Frankreich aufgeführt.
Musik, Peter Eötvös
Libretto, Kornél Hamvai
nach Gabriel García Márquez Del amor y otros
demonios
Regie, Silviu Purcarete
Bühnenbild, Kostüme und Licht, Helmut Stürmer
Video, Andu Dumitrescu
In der fantastischen und tropischen
Atmosphäre des Kolumbiens des XVIII.
Jahrhunderts erzählt
Love and Other
Demons die Geschichte einer verbotenen
Liebe. Die Liebe eines blutjungen
Mädchens, Sierva Maria de tous les Saints,
zu Cayetano Delaura, einem Exorzisten,
der vom Bischhoff von Karthagena damit
beauftragt
wurde,
es
von
seiner
Besessenheit zu befreien. Sehr bald aber
ist er selbst betroffen ... von den Dämonen
der Liebeslust.
Chor der Opéra national du Rhin
Orchestre Philharmonique de Strasbourg
Leitung, Peter Eötvös
Sierva Maria, Allison Bell
Don Ygnacio, Robert Brubaker
Cayetano Delaura, Miljenko Turk
Abrenuncio, André Riemer
Don Toribio, Mats Almgren
Dominga de Adviento, Jovita Vaskeviciute
Josefa Miranda, Susan Bickley
Martina Laborde, Laima Jonutyte
Französische Erstaufführung in der Opéra national du
Rhin, präsentiert im Rahmen des Festivals Musica
2010,
Erstmals aufgeführt am 10. August 2008.
In dieser ersten Oper über die Liebe
entscheidet sich Peter Eötvös für die
mehrsprachige Belcanto Technik und
bearbeitet die Musik, indem er sich auf drei
Einflüsse
beruft
(auf
musikalische
Elemente aus dem Afrikanischen, die von
den Spaniern im XVII. Jahrhundert
transformiert wurden, der Melismatik
armenischen Ursprungs sowie seinen
eigenen zeitgenössischen Stil). Indem er
das Orchester teilt, schafft er einen
“stereophonischen” Dialog und verleiht
damit der dramatischen Handlung den
Effekt der Spannung, Vorahnung und
Vorwegnahme.
Koproduktion des Glyndebourne Festivals und der
Litauischen Nationaloper
Englische Vorführung mit französischen und deutschen
Untertiteln
Weitere Vorstellungen in
Straßburg: 27. und 29. September., 20 Uhr (Leitung, P.
Eötvös)
in Mulhouse: La Filature, 09. Oktober, 20 Uhr (Leitung,
R. Sochaczewsky)
Ende der Vorstellung: 22:30 Uhr
Gesonderter Zutritt, bitte lesen Sie dazu S. 76.
Die Oper Love and Other Demons wurde
im Agust 2008 auf dem Glyndebourne zum
ersten Mal gezeigt. Im selben Jahr folgte
eine weitere Aufführung – in der
Originalfassung von Silviu Purcaret – in
Vilnius sowie in Deutschland in einer
anderen Produktion. Die Erstaufführung in
Frankreich wird vom Komponisten selbst
dirigiert.
23
SONNTAG 26. SEPTEMBER
11:00 Uhr, Salle de la Bourse
10 Jean-Sébastien Dureau / Vincent Planès, Klavier
Peter EÖTVÖS
Kosmos (1961 / 1999)
Musica entdeckte die beiden Pianisten
2009 bei einem Konzert mit den Werken
György Kurtágs. Dieses Jahr widmen sie
sich Eötvös, Crumb und Beethoven mit
einem höchst erstaunlichen, den Raum
thematisierenden Programm.
Ludwig VAN BEETHOVEN
Große Fuge opus 134 (1826)
George CRUMB
Celestial Mechanics (Makrokosmos IV) (1979)
Peter Eötvös berichtet gern darüber, wie er
als Siebzehnjähriger am 12. April 1961 durch
den Flug des Russen Gagarine geprägt
wurde: „Es war plötzlich so, als ob sich die
Welt geöffnet hätte und unendlich sei.“
Beinahe vierzig Jahre später dient ihm diese
Erinnerung als Vorlage, um mit einem
gewissen Humor Kosmos für zwei Klaviere zu
komponieren. Das Stück beginnt mit einer Art
Big Bang, gefolgt von einer Reihe
verschiedener Zustände und Episoden, die
an die Entwicklung des Weltalls denken
lassen. Das Werk geht eine Viertelsekunde
vor dem nächsten Urknall zu Ende!
Ende des Konzert: 12:15 Uhr
Georges Crumb vertraut den vierten Teil
seiner Reihe Makrokosmos dem Klavier für
vier Hände an. Celestial Mechanics, dessen
Titel dem französischen Mathematiker
Laplace entliehen wurde, suggeriert eine
kosmische Choreografie, einen majestätischen
Sternensatz, eine Art himmlischen Ballsaal. Es
ist eine Übung voller Virtuosität, die mit der
Transkription für vierhändiges Klavier von
Beethovens berühmter Großen Fuge B-Dur
op. 133 bestätigt wird.
24
SONNTAG 26. SEPTEMBER
14:00 – 18:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
11 Portes Ouvertes
22 Konzerte in Folge zur Entdeckung der zeitgenössischen Musik
Anthony Caillet, Euphonium
Uwe Dierksen, Posaune
Henry Fourès, Klavier
Vincent Leterme, Klavier
Bruno Mantovani, Klavier
Donatienne Michel-Dansac, Sopran
Carlo Rizzo, Schellentrommel
François Thuillier, Tuba
Studenten des Konservatoriums Straßburg
2009 war der Tag der offenen Türen eines
der Highlights des Festivals. Einen ganzen
Sonntag-Nachmittag folgte ein Konzert
nach dem anderen, zu dem jeder, der
wollte, leichten Zugang hatte und die
heutige Musik im Moment ihrer Entstehung
entdecken konnte.
Dauer der einzelnen Konzerte: 45 min
Eintritt frei entsprechend der zur Verfügung stehenden
Plätze
Die Straßburger Cité de la musique, als
symbolischer
Ort
Musicas
und
des
Konservatoriums, öffnet zum zweiten Mal in
Folge seine Türen und zahlreichen Säle. Dies
ist ein Appel an das Publikum, sich nach der
Sommerpause auf das Festival und die
Begegnung mit einem neuen Repertoire
einzulassen. In den kleinen und großen Sälen,
im Café des Konservatoriums oder auf der
Terrasse, aber auch in den Zuhörerschlangen,
wo geduldig diskuitert wird, kommt Leben auf.
Wenn die Türen sich jedoch öffnen, lässt das
Wort der Musik den Vorrang und es wechseln
sich Dialog und Zuhören konstruktiv ab.
Mit dieser neuartigen Veranstaltung soll ein
ungehemmter Zugang zur zeitgenössischen
Musik geschaffen werden. Die Musiker sind
dabei
ihre
eigenen
Vermittler.
Sie
interpretieren und kommentieren gleichzeitig,
ernste Musik und leichte Musik wechseln
einander ab und der Spass, etwas
Künstlerisches zu leisten, ist genauso groß
wie die Freude, einfach zusammen zu sein.
25
SONNTAG 26. SEPTEMBER
19:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
12 Vienna Vegetable Orchestra
Konzert mit Instrumenten aus frischem Gemüse
Vienna Vegetable Orchestra
Ablauf Florenz
Ur-Gem-X
Die Wiener Gruppe Vienna Vegetable
Orchestra gründete sich 1998. Deren
Konzerte,
bei
denen
Gemüse
zu
Instrumenten wird, vermitteln zugleich
das Närrische wie Ernste.
Radian / Kraftwerk
Radian/Saftwerk
Arrangement Vienna Vegetable Orchestra
Es ist zuerst eine Liste „à la Prévert“: 22
Gemüse-,
Kräuterund
Wurzelarten,
Auberginen, Gurken, Möhren, Sellerie, rote,
grüne oder gelbe Paprikaschoten und
natürlich Petersilie oder Kartoffeln … Eine
Liste von Gemüse, die sich geschnitzt,
ausgehölt,
zugeschnitten
in
ein
gleichermaßen seltsames wie spektakuläres
Instrumentarium verwandeln.
Vienna Vegetable Orchestra
Scoville
Nightshades
Malang
Stoik
Transplants
Krautrock
Prelay
Massacre D. P.
Greenhouse
„Wir lieben die Musik, die Kochkunst und das
Gemüse“, so lässt sich in wenigen Worten die
Motivation der Musiker zusammenfassen, die
diese originelle Idee realisieren, eine Idee, die
überlebt, nachdem sie bei weitem das
Pennäler Prinzip der Initiative übertroffen hat.
Das Vienna Vegetable Orchestra, bestehend
aus fünfzehn Mitgliedern, die sowohl aus der
Musik,
der
visuellen
Kunst,
der
Gesangsdichtung, des Designs und sogar
aus der Medizinwelt stammen, kreiert ganz
neue Interpretationen der Werke Johann
Strauss’, Stravinskys, Xenakis’ oder der
Elektro-Pop Gruppen Kraftwerk und Radian
…
Ende des Konzerts: 20:00 Uhr
Die Konzerte des VVO sind zugleich für das
Auge und das Ohr – sie enden mit der
Vorbereitung einer risigen Suppe, die an die
köstliche Funktion dieser vergänglichen
Instrumente erinnert!
26
Veranstaltungen 13 bis 27
Di 28. Sept – So 03. Okt
27
Dienstag 28. September
20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
13 ICTUS
Leitung, Georges-Elie Octors
Bass, Romain Bischoff ( Introduction aux
ténèbres)
Kontrabass, Nicolas Crosse ( Introduction aux
ténèbres)
Klavier, Jean-Luc Plouvier (Concerto pour un
piano espace n° 2)
Technisch-musikalische Umsetzung Ircam,
Grégory Beller
Toningenieur, Alex Fostier
Raphaël Cendo ist Vertreter einer
aufsteigenden Generation, die eine neue
Beziehung
zur
Tonalität
anstrebt.
Introduction aux ténèbres ist sein
jüngstes und ehrgeizigstes Werk.
Üblicherweise teilt sich die Welt der
Komponisten in zwei Großfamilien: in jene,
für
die
das
Wort
gegenüber
der
musikalischen Aufstellung dominiert, und
diejenige, welche den Ton als unüberwindbar
an das Werk gebunden sieht. Raphaël
Cendos (1975*) Werke lassen sich der
zweiten Familie zuordnen, auch wenn sich
sein Engagement als Musiker seit einigen
Jahren zugleich durch die Entwicklung einer
originellen
Ausdrucksweise
(„unreiner,
gesättigter, elektrifizierter Ton…“) sowie
engagierte Worte auszeichnet.
Michaël LÉVINAS
Concerto pour un piano espace n° 2 (1980 / 2010)
Premiere der vollständigen Version
Yann ROBIN
Chants contre champs (2005)
//// Pause
Raphaël CENDO
Introduction aux ténèbres (2009)
Libretto, Auszug: Apocalypse selon Saint Jean
45’
Seine Auslegung der Apocalypse selon SaintJean folgt der Regel, eine gebieterische
Abkürzung zwischen Vernunft und Gefühl zu
finden. „Was hier vorherrscht, ist ein aufgrund
zu großer Energie verwüstetes Umfeld (…).
Es ist das Reich der Stätten, die wegen der
Zwietracht der Vergangenheit nicht zur Ruhe
kommen und in unendliche Finsternis
versunken
sind.“
Die
ausdrucksvolle
Dimension der Finsternis erscheint hier auf
einzigartige Weise in den tiefsten Registern
des akustischen Spektrums.
Ende des Konzerts: 22:15 Uhr
Mit Unterstützung der Sacem
Cendo teilt dieses bewusst organische
Verhältnis zur Tonalität mit Yann Robin
(1974*), einst Schüler von Michaël Levinas
(1949*). Mit Chants contre champs und dem
Concerto pour pianos suggeriert das
Ensemble Ictus eine Reise inmitten der
zeitgenössischen Tonwelt.
28
Dienstag 28. September
20:30 Uhr, Maison des Associations et de la Culture, Bischwiller
14 Tournée Musica / Orchestre Philharmonique de Strasbourg
siehe S. 17
29
MITTWOCH 29. September
18:30 Uhr, France 3 Alsace
15 Akademie Opus XXI
Akademie Opus XXI
Leitung, Fabrice Pierre
Zu dieser vor zehn Jahren gegründeten
Akademie gehört das Conservatoire
Supérieur de Lyon und die Hamburger
Hochschule für Musik. Sie fördert den
Austausch
zwischen
den
jungen
Interpreten und Komponisten.
Michele TADINI
Miroir écrasé – doucement (2005)
Ioannis PAPADOPOULOS
Neues Werk (2010)
Französische Erstaufführung
Vincent-Raphaël Carinola, 1965 in
Alcàsser (Spanien) geboren, hat in
Toulouse dann in Lyon studiert, wo von
1998 bis 2002 er das Komponieren in
Verbindung mit den neuen Technologien
lehrt (CNR). Arbeitet zur Zeit aIs Ausbilder
am Cefedem-Bourgogne von Dijon, lebt
und arbeitet in Lyon.
Vincent-Raphaël CARINOLA
Neues Werk (2010)
Französische Erstaufführung
Karl NAEGELEN
Neues Werk (2010)
Französische Erstaufführung
Karl Naegelen, 1979 in Bourg-en-Bresse
geboren, hat das Komponieren am
CNSMD von Lyon dann an der Hamburger
Musikhochschule studiert. Er beteiligt sich
unter anderem mit Georges Aperghis an
MasterClasses. Begeistert sich für die
aussereuropäische Musik und hat sich
mehrmals in Indonesien aufgehalten.
Sascha LINO LEMKE
...Qi zuò bù néng píng (2010)
Gedicht von Li Yu
Französische Erstaufführung
Ende des Konzerts: 19:30 Uhr
Sascha Lino Lemke, 1976 in Hamburg
geboren, hat in seiner Geburtsstadt das
Komponieren
studiert
und
den
Informatikkurs des Ircam besucht, erhielt
mehrere
Stipendien
darunter
ein
Stipendium
für
den
Darmstädter
Sommerkurs. Er lebt in Hamburg, wo er an
der Hochschule für Musik und Theater
arbeitet.
Ioannis Papadopoulos, 1978 in São
Paulo (Brasilien) geboren, hat das
Komponieren in Thessaloniki dann in Köln,
Stuttgart (Marco Stroppa) und in Hamburg
studiert. Er hat ebenfalls die MasterClass
von Rihm, Manoury, Lachenmann oder
Kaija Saariaho belegt.
30
MITTWOCH 29. September
20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
16 Klangforum Wien
Klangforum Wien
Leitung, Peter Hirsch
Anlässlich des 25. Geburtstages des
Klangforum Wiens, eines der berühmtesten
Ensembles Europas, werden drei Partituren
komponiert, welche von ihm selbst zur
Erstaufführung in Frankreich interpretiert
werden.
Aureliano CATTANEO
Giano, repainted (2009-10)
Französische Erstaufführung
Georges APERGHIS
SEESAW (2008)
Französische Erstaufführung
Seit einem Vierteljahrhundert schreibt das
Klangforum Wien, das regelmäßig von
Sylvain Cambreling, Friedrich Cerha und Beat
Furrer dirigiert wird – eine außerordentliche
Musikgeschichte:
beinahe
fünfhundert
Partituren wurden uraufgeführt, mehr als
sechzig CDs aufgenommen, Konzerte in der
ganzen Welt gegeben und einmalige
pädagogische Aktivitäten an der Universität
Graz realisiert.
//// Pause
Bernhard LANG
Monadologie VII « ...for Arnold... » (2009)
Französische Erstaufführung
Ende des Konzerts: 22:10 Uhr
Die drei Partituren des Programms haben
einen sehr ungleichen Aufbau und sind
charakteristisch für die Vielseitgkeit der
musikalischen Auswahl des Ensembles.
Seesaw von Georges Aperghis – von dem
das Klangforum Wien diesen Frühling Les
Boulingrin nach Courteline an der Pariser
Opéra Comique uraufgeführt hat – ist die
Aufeinanderfolge „unvollendeter Einführungen, die
nur kurzfristig eine Erinnerung hinterlassen,
aber zusammen letztendlich einen einzigen
großen Satz bilden“.
In Monadology VII bezieht sich Bernhard Lang
(1957*) auf Schoenbergs Sinfonie opus 38 und
unterzieht
dessen
Kompostionstechniken
seiner eigenen Handschrift – basierend auf
loops, Zellen und sonstigen Verfahren der
automatischen Verfielfältigung.
Das symetrische Quintett nimmt Janus von
Aureliano Cattaneo (1974*) wieder auf, dies
jedoch mit dem Gedanken, dass sich ein
vollendetes
Bild
nach
mehrfacher
Reproduktion degradiert, schließlich verfällt
und nur eine Art Gerippe hinterlässt: Giano,
repainted …
31
MITTWOCH 29. September
20:30 Uhr, Espace Rohan, Saverne
17 Tournée Musica / Orchestre Philharmonique de Strasbourg
siehe S. 17
32
DONNERSTAG 30. September
18:30 Uhr, France 3 Alsace
18 Perkussions-Ensemble
Studenten des Conservatoire national
supérieur de musique et de danse de Paris
Leitung, Michel Cerutti
Victor Hanna (Rebond A)
Emmanuel Hollebeke (Rebond B)
Adrien Pineau (Short stories)
Die jungen Schlagzeuger der Klasse von
Michel Cerutti schneiden das zeitgenössische
Repertoire mit Leuchtkraft und Begeisterung
an.
Das Schlagzeuginstrument war besonders seit
Dimitri Chostakovitch (Le Nez, 1927-28) und
Edgar Varèse (Ionisation, 1929-31) eines der
innovativsten Instrumente des XX. Jahrhunderts.
Die ihm gewidmeten auf seine immensen
Möglichkeiten zurückzuführende Partiturenvielfalt
sind nun unzählig.
Philippe SCHOELLER
Archaos Infinita I & II (2006)
Iannis XENAKIS
Rebonds A et B (1987-89)
Martin MATALON
Short stories (2005)
Zwei Solistenstücke veranschaulichen die
Vertonungsvielfalt, die das Schlagzeuginstrument
hervorrufen
kann.
Rebonds
ist
ein
spektakuläres in zwei unterschiedliche Teile
aufgeteiltes Solo, das den Willen von Xenakis
bescheinigt, der Auswirkung den Vorrang zu
geben, den Zuhörer durch das fast primitive
Verhalten zu prägen, das der Schlagzeuger
gegenüber seinem Instrument finden muss.
Hingegen erfordert Short stories von Martin
Matalon
(1958*)
das
zivilisierteste
Schlagzeugisntrument und offenbart ein
wohltemperiertes Klavier.
Yann ROBIN
Titans (2008)
Ende des Konzerts: 19:45 Uhr
Mit Unterstützung der Sacem
Musica wird von France 3 Alsace empfangen
Die Partituren von Philippe Schoeller und von
Yann Robin, die beide für das SchlagzeugerEnsemble der von Michel Cerutti geleiteten
Luzerner Akademie in Auftrag gegeben
wurden,
verpflichten
beide
zwölf
Schlagzeuger. Auch hier eine entfernte
Referenz an die Originalfassung von
Ionisation.
33
DONNERSATG 30. September
20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
19 Tournée Musica / Orchestre Philharmonique de Strasbourg
siehe S. 17
34
FREITAG 01. OKTOBER
18:30 Uhr, Salle de la Bourse
20 Susanne Fröhlich, Paetzold Flöte / Petteri Pitko, Cembalo
György LIGETI
Hungarian Rock (1978)
Die junge deutsche Flötistin spielt bei
Festival Musica ein Konzert, bei dem
modernster
Instrumentenbau
Elektronik in der Suche nach
Unerhörten einigen.
Fausto ROMITELLI
Seascape (1994)
György LIGETI
Continuum (1968)
dem
sich
und
dem
Die Paetzold Flöte, die in den siebziger
Jahren von dem schweizer Flötenbauer
Joachim Paetzold hergestellt wurde, ist das
erstaunliche Ergebnis des Versuchs, altes
Know how (Blockflöte) und Innovation zu
verbinden. Diese quadratische Flöte hat eine
außerordentliche Tonpalette, die erst seit
kurzem von den Komponisten der neuen
Generation erforscht wird.
Emanuele CASALE
Studio 2a (1999)
Jukka TIENSUU
Etudes – extrait : drain (2000)
Französische Erstaufführung
Oscar BIANCHI
Crepuscolo (2004)
Wie es sein gesamtes Werk verdeutlicht, ist
Fausto Romitelli gewillt, die Beziehung
zwischen der Schrift und dem Ton zu
erneuern, ab 1994 öffnet er mit Seascape den
Weg hierfür. Sein Landsmann Emmanule
Casale (1974*) führte dies fort, indem er
aufgenommene Töne hinzufügte.
Jukka TIENSUU
Musica ambigua (1996-98) – extrait : Vet
Französische Erstaufführung
Ende des Konzerts: 19:45 Uhr
2004 komponierte Oscar Bianchi das Werk
Crepusculo und wurde Teil einer noch
weitläufigeren Forschungsarbeit des Ircam.
Crepusculo spielt mit der Gegenüberstellung
von Nähe und Ferne, des lokalisierten
Instruments und des akustischen Raumes.
„Dieses Stück, sagt er, ist eine Hommage an
die Unterbrechung von Raum und Zeit“
Susanne Fröhich ist Absolventin des
Amsterdamer Konservatoriums. Sie lebt in
Berlin, wo sie Blockflöte lehrt. Zudem ist sie
eine der außergewöhnlichsten Virtuosinnen
der modernen und einzigartigen Paetzold
Flöte.
35
FREITAG 01. OKTOBER
20:30 Uhr, Palais Universitaire, Aula
21 Konzert Xenakis #1
music'Arte: Veranstaltung in zwei Teilen, in Zusammenarbeit mit ARTE
Mit
Terretektorh
–
das
die
Orchester/Publikum-Beziehung aus dem
Konzept bringt – und der Vorführung des
Films von Mark Kidel starten Musica und
Arte ein spannendes Wochenende, dessen
Konzerte und Begegnungen Iannis Xenakis
gewidmet sind.
Nach den großen Schocks der fünfziger Jahre
mit Metastaseis und Pithoprakta, gefolgt von
einem Intermezzo, in dem er sich anderen
Musikbereichen zuwendet (Entwicklung von
mathematischen, elektroakustischen Modellen,
Kammermusik, Bühnenwerken), kehrt Iannis
Xenakis zum Orchester zurück, mit dem
Gedanken, einen „Sonotron bzw. einen
Beschleuniger von Tonpartikeln“ zu schaffen.
Wenn die Erfindung solch eines Werkzeuges
unmissverständlich auf das wissenschaftliche
Streben des Komponisten verweist, so
verdeutlicht sie insbesondere dessen Wunsch
nach einem neuen klanglichen Rausch.
Dazu wird das Orchester inmitten des Publikums
spielen, wodurch eine außergewöhnliche Nähe
zu den Musikern entsteht, wie es voher noch
nicht der Fall war. Terretekthor wird für den
Zuhörer zu einem unvergesslichen Erlebnis:
Schnelligkeit, klangliche Nähe und Entfernung,
das Hören der Musik aus „dem Inneren“, die
Inszenierung der Musiker, die nicht nur ihr
Instrument, sondern
auch verschiedenes
klangvolles Zubehör handhaben (Pfeifen,
Schlagzeuginstrumente, Sirenen…) … ein
Gefühl der unmittelbaren Teilnahme und des
erstaunlichen Klangs.
Um dem Publikum die Möglichkeit zu bieten, das
Werk von verschiedenen Plätzen zu hören, wird
Terretektorh zweimal hintereinander inszeniert.
Brussels Philharmonic – the Orchestra of
Flanders
Leitung, Michel Tabachnik
La vie et la musique de Iannis Xenakis (1990)
Film, Mark Kidel
Produktion BBC, LA Sept, RM Arts
//// Pause
Iannis XENAKIS
Terretektorh (1965-66)
Ende der Veranstaltungen: 22:30 Uhr
Hommage an Iannis Xenakis, unterstützt durch das
Réseau Varèse
Mit Unterstützung der Sacem
Musica wird von der Universität Straßburg empfangen
Musica arbeitet mit der Fondation Université de
Strasbourg zusammen, um deren Aktivitäten zu födern.
36
SAMSTAG 02. OKTOBER
11:00 Uhr, Cité de la musique et de la danse
22 Begegnung mit dem Werk Iannis Xenakis’
Leitung, Alain Surrans,
President der Vereinigung “Amis de Xenakis”
Am Rande des reichen Konzertprogramms,
das Iannis Xenakis gewidmet ist, bringt uns
diese Begegnung die Persönlichkeit des
Komponisten nahe.
Zehn Jahre nach seinem Tod bleibt Iannis
Xenakis eine zugleich beeindruckende wie
umstrittene Figur, einer dieser beispiellosen
Künstler ohne Nachkommen, von denen es in
jedem Jahrhundert nur eine Handvoll in allen
Fachbereichen gibt. Als Komponist, Mathematiker,
Architekt und Informatiker beeindruckt Xenakis vor
allem dadurch, dass es ihm gelungen ist,
zwischen Wissenschaft und Kunst eine
Verbindung
zu
schaffen.
Mit
dem
philosophischen Bestreben, an die Denker der
Antike und Renaissance zu erinnern, schafft
er eine Verbindung zwischen Komposition,
Intellekt und Tonerfahrung, Utopie und
Realität, Kosmos, Natur und Menschheit.
Zu dieser Begegnung werden Gäste geladen,
die dem Komponisten nahe standen: seine
Tochter Mâkhi, sein enger Freund und
Komponist François-Bernard Mâche sowie
Michel Tabachnik, der am Dirigentenpult über
mehr
als
zwanzig
Jahre
zahlreiche
Orchesterseiten von Xenakis uraufgeführt hat.
Der wissenschaftlichen Annäherung an das
Werk Xenakis’ durch den Musikologen Makis
Solomos werden dabei die Erinnerungen
seiner Freunde gegenübergestellt – Aussagen
über einen Menschen, so faszinierend wie
dessen Werk, und einen so sonderbaren
Künstler wie Visionär.
Teilnehmer:
François-Bernard Mâche, Komponist,
Musikwissenschaftler und Mitglied des Institut de
France
Makis Solomos, Musikwissenschaftler, Professor
der Universität Paul-Valéry Montpellier III und
ehrenwertes Mitglied des Institut universitaire de
France
Michel Tabachnik, Dirigent und Komponist
Mâkhi Xenakis, Künstlerin und Autorin
Mit Unterstützung der Sacem
Eintritt frei, entsprechend der zur Verfügung stehenden
Plätze
Alain Surrans
37
SAMSTAG 02. OKTOBER
14:30 Uhr, Salle de la Bourse
23 Konzert Xenakis #2
Xenakis komponierte Nuits im Jahre 1967
als die Militärjunta in Griechenland die
Macht ergriff.
Kammerchor des Radio Lettone
Leitung, Kaspars Putniņš (Nuits)
Jan Michiels, Klavier
(Evryali, Mists, À R. (Hommage à Ravel))
Nuits ist eine kurze und ergreifende Partitur für
Chor, die den damaligen politischen Häftlingen
gewidmet war, und hat für die künftigen
Generationen eine Dimension universellen
Ausmasses. Aufgrund ihrer Originalität und
einer Kraft sondergleichen gehört sie nun zum
Erbe der Hymnen gegen die Unterdrückung.
Arne Deforce, Cello
(Nomos Alpha)
Iannis XENAKIS
Nuits (1967)
À R. (Hommage à Ravel) (1978)
Nomos Alpha (1965-66)
Evryali (1973)
Mists (1981)
Um dieses Stück wird Xenakis als eklektische
Figur dargestellt, die Maurice Ravel würdigt (A
R) und „eine zeitlose Architektur“ erforscht,
„die sich auf die Transformationsgruppen stützt „
(Nomos Alpha) oder die Schwierigkeiten bis
in die Grenzen des Unmöglichen zurückstößt
(Evryali).
Hommage an Iannis Xenakis, unterstützt durch das
Réseau Varèse
Mit Unterstützung der Sacem
Ende des Konzerts: 15:45 Uhr
Die Musik des griechischen Komponisten wird
von außergewöhnlichen Interpreten gespielt
und behauptet ihren originellen Charakter
zwischen Engagement und Utopie.
38
SAMSTAG 02. OKTOBER
17:00 Uhr, France 3 Alsace
24 Konzert Xenakis #3
musikFabrik
Leitung, James Wood
Cello, Arne Deforce (Epicycle)
Diese drei Partituren für «kleines
Orchester» sind repräsentativ für die
Achziger Jahre Ces trois partitions
pour « petit orchestre » sont
représentatives de ses années quatrevingt.
Iannis XENAKIS
Jalons (1986)
Epicycle (1989)
Thalleïn, Jalons und Epicycle wurden für
ein quasi identisches KammermusikEnsemble komponiert (ca. fünfzehn
Musiker) und kann mit der Symphonie de
chambre op. 9 von Arnold Schœnberg
verglichen
werden,
die
das
XX.
Jahrhundert einleitet. In Epicycle tritt das
Cello aus dem Ensemble hervor, um einen
konzertanten Solopart zu übernehmen.
Thalleïn (1984)
Ende des Konzerts: 18:10 Uhr
Hommage an Iannis Xenakis, unterstützt durch das
Réseau Varèse
Mit Unterstützung der Sacem
Musica wird von France 3 Alsace empfangen
Xenakis greift eher auf das Grossorchester
(von Metastaseis oder Pithoprakta, bis
Jonchaies)
oder
auf
unerwartete,
spezifische Aufstellungen (Eonta, A
Colone,
Persephassa…)
als
auf
das « Miniatur-Sinfonieorchester » zurück.
Er verzichtet dennoch nicht auf seine
Sprache und auf seine instrumentale
Arbeit. Bei den Streichern ist das Vibrato
vorgeschrieben und der Klangeffekt
übertönt alle weiteren harmonischen,
melodischen oder rythmischen Parameter.
Seine herben manchmal massigen und
kompromisslosen
Werke
sind
das
Ergebnis
des
allgemeineren
Gedankengangs
des
Komponisten
gegenüber universellen Fragen unter
anderem über die Zeit als zentrales
Element. « Wir sehen, dass die Musik in
all ihren Aspekten von der Zeit geprägt
wird. Die Zeit als unantastbarer Strom
oder die Zeit in ihrer erstarrten Form,
zeitlos und durch das Gedächtnis möglich
geworden. Die Zeit ist ein schwarzes Brett
auf dem alle Phänomene und deren
zeitlosen
Beziehungen
in
unserer
familiären Welt angeschlagen werden. »
schrieb er 1988.
39
SAMSTAG 02. OKTOBER
20:30 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès, Saal Érasme
25 Konzert Xenakis #4
Die Hommage an Xenakis endet mit einem
Finale, das vier sinnbildliche Werke des
Komponisten vereint: vier Musikstücke,
die die Musik des XX. Jahrhunderts
wahrlich zum erzittern brachten.
Um
den
Xenakis-Tag
gebührend
abzuschließen, bedarf es einer musikalischen
Aufstellung, die den Ambitionen des Werkes
gerecht
wird:
Zu
hören
sind
das
Schlagzeugorchester der Percussions de
Strasbourg, die vereinten Chöre aus Flandern
und Vilnius, das Brussels Philharmonic und
ein Pianist mit feuriger Virtuosität – Geoffrey
Madge – unter der erfahrenen Leitung von
Michel Tabachnik.
Xenakis prägte unter anderem dank dieser
vier Partituren sein Jahrhundert wie kein
anderer. Er konfrontiert sein Publikum mit
noch nie gehörten klanglichen Explosionen
und ungewöhnlichen musikalischen Ideen,
indem er sich über übliche Auffassungen und
allgemein gültige Formen hinwegsetzt. Von
den Glissandi in Metastaseis zu den Chören
von Cendrées, von den unglaublichen
Schlagzeuginstrumenten in Persephassa bis
zur extremen Virtuosität in Synaphaï, fasst
dieses Programm zwanzig Jahre Musik
zusammen, in denen das Werk von Xenakis
ein außerordentliches Bestreben zum Ausdruck
bringt, welches mit den unglaublichsten
menschlichen Herausforderungen verglichen
werden kann.
Eine Musik, die man mit Worten nur sehr
schwer wiedergeben kann, die sich über die
rituellen Themen der Modernität und Klassik
hinwegsetzt.
Brussels Philharmonic – the Orchestra of
Flanders
Les Percussions de Strasbourg
(Persephassa)
Chor des Radio Flamande /
Chor des Radio Lettone
(Cendrées)
Leistung, Michel Tabachnik
Geoffrey Madge, Klavier (Synaphaï)
Iannis Xenakis
Persephassa (1969)
Synaphaï (1969)
//// Pause
Metastaseis (1953-54)
Cendrées (1973-74)
Ende des Konzerts: 22:40 Uhr
Hommage an Iannis Xenakis, unterstützt durch das
Réseau Varèse
Mit Unterstützung der Sacem
40
SONNTAG 03. OKTOBER
11:00 Uhr, Salle de la Bourse
26 Mario Caroli, Flöte
Mario Caroli, Flöte
Erika Hashimoto, Klavier
(PP, Nataraja)
Von Edgar Varèse bis Bruno Mantovani,
Solo, mit Klavier oder Elektronik,
interessiert sich Mario Caroli für alle
Ausdrucksformenen und technischen
Möglichkeiten der Flöte.
Seit mehreren Jahren gibt es keinen
Musikkritiker und keinen Komponisten, der
sich nicht voller Lob über die Begabung und
unglaubliche Leichtigkeit geäußert hat, mit
der dieser
italienische Flötist, der in
Straßburg lebt und lehrt, das gesamte
Repertoire interpretiert. Dieser Musiker ohne
Limits ist wahrhaftig ein Phänomen: Technik,
Kraft, Poesie, Klangschönheit … Mario Carolli
ist ein unglaubliches Talent und findet
allgemeinen Beifall.
Bei diesem Matinee-Konzert werden sechs
Partituren präsentiert, von Densité 21,5, das
Varèse für den Flötenspieler Georges Barrère
anlässlich seines ersten Solokonzerts mit
seiner Platinflöte geschrieben hat (Metall mit
einer Dichte von ca. 21,5 g/cm3), bis zu den
Mélodies arméniennes, komponiert von
Bruno Mantovani für den ARD Wettbewerb
2010 in München. Toshio Hosokawa und
Jonathan Harvey berufen sich auf andere
Instrumente als die klassische Flöte – Bass
Flöte, Piccolo –, während Sascha Lino Lemke
und Philippe Leroux das Instrument mit der
Elektronik und dem Klavier in Verbindung
bringen.
Ein Parcours, der eine Vielfalt von Klängen
und musikalischen Auslassungen kreiert, mit
denen sich der Interpret messen kann.
Edgard VARÈSE
Density 21.5 (1936 / 1946)
Sascha LINO LEMKE
Hellerau lesen - 4 persönliche
Transkriptionsversuche (2003)
Philippe LEROUX
PPP (1993)
Toshio HOSOKAWA
Atem-Lied (1997)
Bruno MANTOVANI
Quatre Mélodies arméniennes (2009-10)
Französische Erstaufführung
Jonathan HARVEY
Nataraja (1983)
Ende des Konzerts: 12:15 Uhr
41
SONNTAG 03. OKTOBER
18:00 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès, Saal Érasme
27 SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und
Freiburg
Leitung, Emilio Pomárico
Geige, Ilya Gringolts
(Paysages avec figures absentes – Nachlese IV)
Von Schoenberg bis Cattaneo spielt sich ein
Jahrhundert Musik in vier Generationen ab und
wird von einem ausgezeichneten Orchester
interpretiert, auf das sich Musica immer
wieder freut.
In diesem Programm treten mehrere
(un)willkürliche Verbindungen auf: Franco
Donatoni (1927-2000) kommt in Verona zu
dem Zeitpunkt auf die Welt als Schoenberg
seine Variationen für Orchester opus 31
komponiert. Ein Jahr nach der Uraufführung
von Voci wird Aureliano Cattaneo (1974*) in
Italien geboren. Bei Schoenberg erscheint das
BACH Motiv gleich nach der Einführung seiner
Variationen ... Die von Jarrell und Cattaneo
geltend gemachten Referenzen deuten auch
Verwandtschaften oder Antagonismen an,
dem Werk Paysage avec figures absentes
setzt sich das Selfportrait with orchestra
entgegen. Hier sind zwei mehr oder weniger
introspektive Beobachtungen zu erkennen, da
die Figuren Jarrells mit Absicht rein
musikalisch sind. Der Titel des Werkes ist eine
Art Hommage an den Schriftsteller Philippe
Jaccottet.
Franco DONATONI
Voci (1972-73)
Michael JARRELL
Paysages avec figures absentes – Nachlese IV
(2009 / 2010)
Premiere neue Version
//// Pause
Aureliano CATTANEO
Selfportrait with orchestra (2010)
Uraufführung
Arnold Schoenberg
Variationen für Orchester opus 31 (1926-28)
Ende des Konzerts: 19:50 Uhr
42
Veranstaltungen 28 bis 40
Di 05. Okt – Sa 09. Okt
43
DIENSTAG 05. OKTOBER
18:30 Uhr, Salle de la Bourse
28 Accroche Note
Accroche Note
Sopran, Françoise Kubler (Diadème)
Klarinette, Armand Angster ( Art of Metal II)
Technisch-musikalische Umsetzung Ircam,
Robin Meier (Gone),
Yann Robin ( Art of Metal II)
Toningenieur Ircam, Maxime Le Saux
Drei Komponisten erneuerten in den
letzten Jahren die französische Landschaft
der Tonschöpfung und beehren dieses
Jahr das Straßburger Ensemble.
Sie sind die wahren Vertreter einer neuen
Generation. Ihre Wege kreuzen sich
manchmal, ihre Musik ist oft unterschiedlich.
Alle drei sind Träger von Projekten, die über
ihre
eigene
Aktivität
als
Komponist
hinausgehen. Jérôme Combier (1971*) mit
dem Ensemble Cairn, Yann Robin (1974*) mit
dem Ensemble Multilatéral, Christophe
Bertrand (Jahrgang 1981) in Strassburg
besonders mit In Extremis.
Yann ROBIN
Phigures (2004)
Christophe BERTRAND
Diadème (2008)
Uraufführung
Yann ROBIN
Art of Metal II (2007)
Mit dieser Aktivität sind sie nicht in ihrer
alleinigen Welt abgekapselt, ganz im
Gegenteil. Ihre Musik wird überall gespielt: in
Frankreich, in Europa und manchmal sogar
viel weiter weg. Mit Accroche Note, die sie für
dieses Programm zusammenbringt, wird ihnen
die Gelegenheit der Wiederholung (Art of
Metal II, zum Beispiel, dessen Partitur für
Bassklarinette spektakulär ist) und der
Schaffung neuer Werke gegeben, darunter
Diadème, einem Stück in vier Sätzen, die
durch eine Klavierkadenz von einander
getrennt sind.
Jérôme COMBIER
Gone (2009-10)
Uraufführung
Ende des Konzerts: 19:45 Uhr
Koproduktion Ircam-Centre Pompidou
Mit Unterstützung der Sacem
Diese Partitur wurde bereits vor zwei Jahren
von Christophe Bertrand komponiert und
versucht den Hang des Komponisten für
Schnelligkeit und Virtuosität mit Wohlklang,
Gediegenheit und Ruhe, wie sie aus den
Gedichten von Pierre Jean Jouve (1887-1976)
ausgehen, in Einklang zu bringen.
44
DIENSTAG 05. OKTOBER
20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
29 Le Père
Musiktheater (2009-10)
Musik, Michael Jarrell
Text, Heiner Müller Le Père
Übersetzung, Jean Jourdheuil (Édition de Minuit)
Regie, André Wilms
Licht, Hervé Audibert
Video, Stéphane Gatti
Bühnenbild und Kostüme, Adriane
Westerbarkey
Bühnenbild- und Kostümassistenz, Stéphanie
Rauch
Technisch-musikalische Umsetzung, Serge
Lemouton
Toningenieur Ircam, Sylvain Cadars
Les Percussions de Strasbourg
Schauspiel, André Wilms
Sopran, Susanne Leitz-Lorey
Mezzo-Sopran, Raminta Babickaite
Alt, Truike van der Poel
Erstmals aufgeführt bei den Schwetzinger Festspielen
am 03. Juni 2010
Das Musiktheater von Michael Jarrell beruht
auf dem autobiographischen Bericht des
Schriftstellers Heiner Müller.
Die stichhaltige und schneidende Sprache des
ostdeutschen Schriftstellers Heiner Müller
(1929-95), die er stets mit aussagekräftigen
Bildern unterlegt, inspiriert seit den siebziger
Jahren zahlreiche Musiker.
Auch Michael Jarrell (1958*) übernimmt
dessen Sprachstil, indem er die französische
Übersetzung von Der Vater dem erzählerischen
Kurztext anpasst. Der Bericht in zehn Teilen
beschreibt die komplexe Beziehung des
Autors zu seinem Vater, von der Zeit seiner
Verhaftung durch die Gestapo im Jahre 1933
bis zu seinem letzten Besuch in einem
Krankenhaus von Charlottenburg in WestBerlin.
Der Komponist verändert die Erzählung, die
dem Schauspieler anvertraut wird, nur sehr
wenig und integriert die menschliche Stimme
in die Schlagwerkskunst, was zur Dramatisierung
beiträgt. Drei tiefe Frauenstimmen sorgen für eine
quasi rituelle Distanz in Form eines Requiems.
Im Auftrag des Ministère de la Culture et de la
Communication, des Ircam-Centre Pompidou, Les
Percussions de Strasbourg und den Schwetzinger
Festspielen.
Koproduktion zwischen dem Ircam-Centre Pompidou,
Les Percussions de Strasbourg und den Schwetzinger
Festspielen
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer
Kulturstiftung, der SACD. des Réseau Varèse
Ende der Veranstaltung: 22:00 Uhr
45
18:30 Uhr, France 3 Alsace
MITTWOCH 06. OKTOBER
30 Carte blanche Internationales
Musikinstitut Darmstadt
Die 1946 ins Leben gerufenen Darmstädter
Sommerkurse waren die Hochburg der
Avantgarde der Nachkriegszeit. Sie sind auch
heute noch eine der wichtigsten Stätten, die der
europäischen Tonschöpfung gewidmet sind.
Nadar Ensemble
Leitung, Daan Janssens
Elektronik, Stefan Prins
Daan JANSSENS
(...en paysage de nuit...) (2010)
Französische Erstaufführung
Daan Janssens, 1983 in Brügge geboren,
beginnt das Studium der Musik in seiner
Geburtsstadt und wechselt später zum Studium
der Komposition in Gent. 2008 nimmt er an den
Darmstädter Sommerkursen teil und besucht
2009 die Kurse des Centre Acanthes. Als
Komponist und Dirigent arbeitet er insbesondere
mit dem Nadar Ensemble zusammen und ist
zudem an der Universität von Gent im Bereich
der Forschung tätig.
Malin BÅNG
turbid motion (2010)
Französische Erstaufführung
Johannes KREIDLER
in hyper intervals (2008)
Französische Erstaufführung
Stefan PRINS
Fremdkörper (2008)
Französische Erstaufführung
Malin Bång, 1974 in Schweden geboren, studiert
Kompostion in Piteå, Berlin, Stockholm und
Göteborg. Durch die Teilnahme an verschiedenen
Master Classes begegnet er Brian Ferneyhough,
Philippe Manoury oder Chaya Czernowin.
Ende des Konzert:19:50 Uhr
Mit Unterstützung der Sacem
Johannes Kreidler, 1980 in Esslingen
(Deutschland) geboren, beginnt in Stuttgart
Komposition zu studieren. Später wechselt er
nach Freiburg, wo er von Matthias Spahlinger
unterrichtet wird und studiert parallel dazu
Philosophie in Freiburg und elektronische
Musik in Den Haag. Er war Schüler von
Lachenmann, Ferneyhough und Richard
Barrett bevor er 2006 in Rostock und Delmot
selbst mit dem Lehren begonnen hat.
Musica wird empfangen von France 3 Alsace
Stefan Prins, 1979 in Belgien geboren,
beginnt nach seinem abgeschlossenen
Studium der Physik in Antwerpen das
Studium der Komposition und setzt dieses in
Brüssel, Den Haag und Freiburg fort. Zudem
besucht er die Kurse von Beat Furrer und
Vladimir Tarnopolski. Heute ist er sowohl im
Bereich der Vertonung als auch Improvisation
tätig.
46
MITTWOCH 06. OKTOBER
20:30 Uhr, Église Saint-Pierre-le-Jeune
31 Solistes XXI
Solistes XXI
Leitung, Rachid Safir
Als Leiter des Ensembles Solistes XXI
beabsischtigt Rachid Safir stets, die
verschiedenen
Musikepochen
zu
verbinden und besonders zwischen den
früheren
und
dem
zeitgenössichen
Repertoire eine Brücke zu schlagen. Die
Schöpfung von Philippe Leroux ist ein
erneuter Versuch.
Dieses Projekt entstand während einer
Künstlerresidenz in der neuen Gastinstitution
Maison Gracq, Cité européenne des
écritures in Saint-Florent-le-Vieil. In diesem
Familienhaus, das der im Jahre 2007
verstorbene Schriftsteller seiner Geburtsstadt
am
Loire-Ufer
hinterließ,
wurden
im
September 2009 Philippe Leroux (1959*) und
die Solistes XXI empfangen. In Anlehnung an
das Werk Guillaume de Machauts (≈13001377),
in
dem
Poesie
und
Musik
unüberwindbar verbunden sind, entstanden
dort alle Niederschriften zu diesem Programm.
Der Komponist erklärt seinen Vorgang
folgendermaßen: „Zum Teil wie ein großer
Palindrom um das Rondo von Machaut Ma fin
et mon commencement gebaut, stützt sich
dieses Werk vor allem auf die Grafik seiner
Manuskripte. Die neumatische Schrift des XIV.
Jahrhunderts war noch eng an die klangliche
Geste gebunden, die sie hervorruft. Das
Musikprojekt besteht darin, seine Gestik aus
den Schriften von Machaut zu schöpfen und
diese Gestik sowohl klanglich als auch
strukturell zu inszenieren“.
Philippe LEROUX
Mon commencement est ma fin (2009-10)
Uraufführung
Leroux komponierte dieses Werk während eines
Gastaufenthaltes in der “Maison Julien Gracq – Cité
Européenne des Ecritures” in Saint-Florent-le-Vieil.
Ende des Konzerts: 22:15 Uhr
Zur Erinnerung an Marcel Rudloff, ehemaliger
Bürgermeister von Straßburg
47
DONNERSTAG 07. OKTOBER
18:30 Uhr, Salle de la Bourse
32 Ircam
Carte blanche
Gilles Durot, Schlagzeug
Astral/Chromoprojection
Accroche note
(Iconica)
Brice Martin, Bass
(Conical Intersect)
Drei Komponisten, die zwischen 1975 und
1978 geboren sind und den „cursus
Ircam“ in Paris belegt haben, präsentieren
ihre letzten Partituren mit oder ohne
Elektronik, mit oder ohne Bilder.
Technisch-musikalische Umsetzung Ircam,
Roque Rivas (Conical Intersect),
Kenji Sakai ( Astral/Chromoprojection)
Toningenieur Ircam, Jérémie Henrot
Technische Regie Ircam, Thomas Goepfer
Roque Rivas, 1975 in Santiago de Chile
geboren, studiert Komposition, Elektroakustik
und Informatik in Lyon, später in Paris. Von
2006 bis 2008 belegt er den Ircam Kursus.
Anschließend wurde Mutation of Matter
geschrieben.
Roque RIVAS
Conical Intersect (2007)
Marco Momi, 1978 in Perugia (Italien)
geboren,
studiert
Musik
in
seiner
Geburtsstadt und Komposition in Straßburg
(mit Ivan Fedele), Den Haag und 2007-08 am
Ircam (mit Yann Maresz). Seine Partituren
wurden bereits ausgewählt und von
zahlreichen europäischen Ensembles interpretiert,
So wurde Ionica im Jahre 2009 vom
Amsterdamer Nieuw Ensemble uraufgeführt.
Marco MOMI
Iconica (2007)
Roque RIVAS und Carlos FRANKLIN
Mutations of matter (2008)
Filmprojektion
Kenji SAKAI
Astral/Chromoprojection (2009)
Kenji Sakai, 1977 in Osaka (Japan) geboren,
beginnt das Studium der Komposition in
Kyoto und setzt dieses in Paris (bei Frédéric
Durieux, Allain Gaussin, Marco Stroppa) und
Genf (bei Michael Jarrell) fort. Von 2007 bis
2009 studiert er am Ircam (mit Yann Maresz)
und schreibt anschließend Astral/Chromoprojection.
Ende des Konzerts: 19:45 Uhr
Mit Unterstützung der Sacem und der Stiftung Jean-Luc
Lagardère
Carlos Franklin, kolumbianischer Künstler,
der 1979 geboren ist und zur Zeit in
Frankreich lebt, schafft umfassende Fotos,
Zeichnungen, Musiken und Videos, oft von
Texten ausgehend. Mutation of Matter ist
seine erste Zusammenarbeit mit Roque
Rivas.
48
DONNERSTAG 07. OKTOBER
20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
33 Anthony Braxton Septet
Saxophon und Klarinetten, Anthony Braxton
Horn, Bügelhorn, Posaune, Taylor Ho Bynum
Geige, Alto, Jessica Pavone
Elektrogitarre, Mary Halvorson
Tuba, Jay Rozen
Kontrabass und Klarinette, Carl Testa
Schlagzeug und Vibraphon, Aaron Siegel
Seine Musik hat sowohl die Jazz-Szene als
auch die Welt der klassischen Musik
verwirrt. Der legendäre von Cage oder
Stockhausen beeinflusste Saxophonist
aus der Free Music Welt hat sehr kraftvolle
und freie Musik komponiert.
Schon im Laufe seiner Lehrjahre in Chicago,
wo er Musik und Philosophie (1959-63)
studierte, bringt Anthony Braxton einen
eklektischen
Geschmack,
die
Lust
umzuwälzen und das Bedürfnis die allgemein
gültigen Regeln zu brechen zum Ausdruck.
Nachdem er aus dem amerikanischen
Militärdienst nach dem Krieg in Korea, wo er
einige Zeit lang stationniert war, entlassen
wurde, setzt er seine Veranlagung innerhalb
des AACM (Association for the Advencement
of Creative Musicians) in die Praxis um, jedes
Gefangensein zu vermeiden. Er begegnet in
diesem Verein Musikern wie Dave Holland,
Chick Corea, Barry Altschul, George Lewis
oder Kenny Wheeler…
Dann lernt er Max Roach und die Italiener der
Gruppe Musica Elettronica Viva oder den
emblematischen Gitarristen Derek Bailey
kennen. Ein Stipendium der MacArthur
Stiftung erlaubt ihm in den neunziger Jahren
größere Projekte zu entwickeln, darunter eine
Oper, Trillium R., die Nelson Mandela
gewidmet ist.
Seine Instrumentaltechnik, die Art, wie er mit
dem Rythmus und den Klangfarben umgeht,
sind charakteristisch für seine Musik zwischen
afro-amerikanischer und westlicher Tradition.
Das Septett, das mehrere Generationen von
Musikern um ihn vereint, ist hierfür ein sehr
lebhafter Beweis.
Ende des Konzerts: 21:50 Uhr
Koproduktion Jazzdor, Festival de Jazz de Strasbourg /
Pôle Sud, scène conventionnée pour la danse et la
musique / Musica
49
FREITAG 08. OKTOBER
9:00-17:00 Uhr, Universität Straßburg, Konferenzsaal des ISIS
34 Kolloquium Bernd Alois Zimmermann #1
Das Werk des Komponisten aus heutiger Sicht
Koordination und Realisation, Pierre Michel,
Universität Straßburg, Forschungsgruppe “
Approches contemporaines de la réflexion et de la
création artistique”
In Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste,
Berlin
Mit Unterstützung des DAAD (Deutsch
Akademischer Austausch Dienst)
Auf Initiative der Straßburger Universität
hin findet im Laufe des Musica Festivals
das erste französische Kolloquium über
eine der wesentlichen Figuren der Musik
des XX. Jahrhunderts statt.
Bernd Alois Zimmermann ist eine der schillerndsten
Persönlichkeiten der Tonschöpfung der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg. Nach seinem
Selbstmord im Jahre 1970 hinterliess er ein
eigenartiges und markantes Werk. Seine
einzige und gigantische Oper Die Soldaten
nach dem Stück von Jakob Lenz und sein
berühmtes Requiem für einen jungen Dichter
sind unter anderem zwei unumgängliche
Werke, deren Ambition und Ausdruckskraft
ungewöhnlich sind.
9:00 Uhr: Einführung durch Pierre Michel, Philippe
Albèra, Heribert Henrich
9:00 -12:30 Uhr: Das Werk Zimmermann aus
heutiger Sicht: Analyse, Rezeption, neue
Perspektiven
Mit: Pascal Decroupet (Université de Nice ),
Beat Föllmi (Université de Strasbourg), Oliver
Korte (Musikhochschule Lübeck), Heribert
Henrich (Akademie der Künste, Berlin)
Zimmermann ist dennoch in Frankreich nur
wenig bekannt. Sein Name wird selten mit der
emblematischen Avantgarde der fünfziger
Jahre in Verbindung gebracht und seine Musik
weniger gespielt als die Werke der anderen
Musiker. Strassburg hat jedoch regelmässig
seine Musik gespielt (1968 wurde sein
Cellokonzert von Ernest Bour uraufgeführt)
und Musica hat ihn schon in den achtziger
Jahren als eine der Schutzfiguren des
Festivals aufgenommen (das Requiem wurde
1986 gespielt, Die Soldaten im Jahre 1988),
eine
humanistische,
vielseitige
und
grosszügige Figur.
14:00 – 17:00 Uhr: Ballet, Oper, Kammermusik
Mit: Ulrich Mosch (Paul Sacher Stiftung, Basel),
Laurence Helleu (Institut d’esthétique des arts et
technologies CNRS, Universität Paris I), Dörte
Schmidt (Universität der Künste, Berlin), Werner
Strinz (Konservatorium Straßburg)
In Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg
Gesonderter Zutritt, bitte lesen dazu S. 77.
Die größten Zimmermann-Experten (Musikologen
und Interpreten) sind zu diesem Kolloquium
eingeladen und vierzig Jahre nach seinem
Tod sollte es endlich möglich werden, den
wahren Platz dieses Komponisten zu
ermitteln, der sich als « eine typische
Mischung aus rheinischem Mönch und
Dionysos » bezeichnete.
50
FREITAG 08. OKTOBER
18:30 Uhr, Salle de la Bourse
35 Zebra Trio
Geige, Ernst Kovacic
Alt, Steven Dann
Celle, Anssi Karttunen
Drei außergewöhnliche
Musiker haben
entschieden, ihre vielseitigen persönlichen
Karrieren zu vereinen, um den einmaligen
Versuch zu machen, im Streichertrio zu
spielen, und haben sich für das Emblem
des Zebras entschieden, für das einzige
Einhufer, das nie domestiziert wurde!
Oft ist das Streichertrio etwas abseits vom
Quartett obwohl es eine der anspruchsvollsten und
bemerkenswertesten Formationen ist. Seit 2009
haben der Österreicher Ernst Kovacic, der
Kanadier Steven Dann und der Finne Anssi
Karttunen ihre unvergleichlichen Karrieren
vereint, um dieses Repertoire zu interpretieren
und sich an Uraufführungen zu beteiligen.
Jeder ist getrennt mit den grössten
Komponisten der heutigen Zeit in Kontakt
gekommen, von Friedrich Cehra bis Beat
Furrer, von Kaija Saariaho bis Luca
Francesconi… Als Solisten haben sie mit den
Wiener Philharmoniker, dem BBC Symphony
Orchestra
oder
dem
Los
Angeles
Philharmonic. Ensemble gespielt und legen
ihre Karrieren zusammen.
In Straßburg nehmen sie teil am Programm, das
besonders mit der französischen Premiere eines
Jugendterzetts und mit der Violinsonate, seinen
ersten Werk für Soloinstrument, aus dem Jahre
1951 mit der Zwölftontechnik als Hommage an
Johann Sebastian Bach, Bernd Alois
Zimmermann gewidmet ist.
Sie liessen uns auch eine ihrer ersten
Aufträge entdecken, die sie dieses Jahr bei
Rolf Wallin (1957*), dem unbeständigsten
Komponisten aus Norwegen, aufgegeben haben.
Bernd Alois ZIMMERMANN
Trio (1944)
Französische Erstaufführung
Esa-Pekka SALONEN
knock, breathe, shine (2010)
Französische Erstaufführung
Bernd Alois ZIMMERMANN
Sonate für Geige allein (1951)
Rolf WALLIN
Sway (2010)
Uraufführung
Ende des Konzerts: 19:45 Uhr
51
FREITAG 08. OKTOBER
20:30 Uhr, Cité de la musique et de la danse
36 Ensemble intercontemporain
Ensemble intercontemporain
Leitung, Susanna Mälkki
Zwei Komponisten, zwei Generationen, zwei
verschiedene Weisen die Tonschöpfung zu
verstehen. Das Ensemble intercontemporain
und seine Musikleiterin Mälkki sind seit vielen
Jahren beiden treu.
Michael JARRELL
La Chambre aux échos (2010)
Nach dem Roman von Richard Powers
Vulcano, der Titel des Werkes von Yann
Robin (1974*), ist nicht nur eine Anspielung
auf das jüngste Ereignis in Island und auf
seine
lähmende
Konsequenzen,
die
ausgiebig kommentiert wurden. Seine Musik
ist eruptiv und feurig. Sie stützt sich häufig auf
brutale und ausdrucksvolle Klangelemente,
radikalisiert den instrumentalen Klang und fügt ihn
Strukturen ein, in denen das Klangliche zugleich
akustisch und orchestral ist.
Die Anspielung auf die Vulkankraft für dieses
neue Werk, das dem Grossensemble
gewidmet ist (29 Musiker), wird also
niemanden überraschen. Vielmehr wird auf
Anhieb durch die Auswahl der traditionnellen
Instrumente (Blasinstrumente zu zweit,
Streicher, Schlagzeug, Klavier und Harfe)
beim Zuhörer für Neugierde gesorgt: „Alle
aufbrausenden vulkanischen Demonstrationen
nähren das Imaginäre und geben Hinweise über
die künftige Klangrichtung und Laufbahn“.
//// Pause
Yann ROBIN
Vulcano (2009-10)
Uraufführung
Ende des Konzerts: 22:00 Uhr
Mit Unterstützung der Sacem
Von der gleichen Orchesterstruktur erzeugt
Mickaël Jarrell offensichtlich eine ganz
andere klangliche Textur, deren Raffinesse
und deren Farben auch hier sozusagen im
Titel voller Reminiszensen enthalten sind. La
Chambre aux échos ist die dritte und letzte
Partitur des schweizer Komponisten im
Programm von Musica 2010 und zeugt von
einer intensiven kreativen Zeit.
Über die musikalische Voreingenommenheit
hinaus ist die Konfrontation dieser beiden
neuen Partituren schön und in der Tat das
Spiegelbild
von
sich
entwickelnden
Schreibweisen und der Auswirkung der
neuen Klangfelder
52
SAMSTAG 09. OKTOBER
9:00-16:45 Uhr, Universität Straßburg, Konferenzsaal des ISIS
37 Kolloquium Bernd Alois Zimmermann #1
Das Werk des Komponisten aus heutiger Sicht
Koordination und Realisation, Pierre Michel,
Universität Straßburg, Forschungsgruppe “ Approches contemporaines de la réflexion et de la création
artistique”
In Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin
Mit Unterstützung des DAAD (Deutsch Akademischer Austausch Dienst)
9:00-11:45 Uhr: Interpretation der Ästhetik und des Werkes Zimmermanns,
Mit Hans Zender Dirigent, Komponist),
Peter Hirsch (Dirigent), Pierre Strauch (Cello)
14:00-16:45 Uhr: außermusikalische Quellen, Raum, Ästhetik,
Mit Laurent Feneyrou (CNRS), Ralph Paland (Universität Köln), Jörn Peter Hiekel (Hochschule für
Musik Carl Maria von Weber Dresden)
In Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg
Gesonderter Zutritt, bitte lesen dazu S. 77.
53
SAMSTAG 09. OKTOBER
12:45 Uhr, Buchhandlung Kléber
38 Pierre Strauch, Cello / Keiko Murakami, Flöte
Bernd-Alois ZIMMERMANN
Vier kurze Studien (1970)
Dieses
„Aperitif-Konzert“
in
der
Buchhandlung
Kléber
beendet
den
zweiten Tag des Kolloqiums Bernd Alois
Zimmermann und verdeutlicht dessen
wahnsinniges instrumentales Schaffen.
Sonate für Cello allein (1960)
Tempus loquendi (1963)
Pierre Strauch ist seit 1978 Solist des
Ensemble Intercontemporain. Zimmermanns
Solopartituren gehören seit langem zu
seinem Repertoire. Die fünf-teilige Sonate,
die das Buch Jesus Sirach zitiert, wurde bei
der Uraufführung von Siegfried Palm im Jahre
1960 als derart schwierig zu interpretieren
betrachtet, dass der Musikverlag Schott sich
weigerte, dieses Werk zu veröffentlichen. Ein
halbes Jahrhundert später jedoch ist es eines
der Werke, mit dem die Cellisten gerne
konfrontiert werden, und das auf dem
Programm der meisten Konservatorien in
Europa steht. Zehn Jahre später werden auf
Wunsch des gleichen Siegfried Palm diese
Schwierigkeiten für eine Reihe von „Studien
zur Interpretation der neuen Cellomusik“ (4
Kurzstudien) erneut behandelt.
Vor dem Konzert, 12:00 Uhr: Begegnung mit
Philippe Albèra (Musikwissenschaftler am
Konservatorium Lausanne) zur Herausgabe der
neuen Version der Schriften von B. A.
Zimmermann (Contrechamps Verlag, Genf) sowie
mit Laurence Helleu (CNRS) anlässlich der
Veröffentlichung ihres Buches Les Soldats de
Zimmermann. Une approche scénique (Die
Soldaten von Zimmermann. Ein Bühnensatz) (MF
Verlag, Paris)
In Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg und
der Buchhandlung Kléber
Eintritt frei, entsprechend der zur Verfügung stehenden
Plätze
Tempus loquendi für Flöten bezieht sich
ebenfalls auf das Buch Jesus Sirach. Dieses
Werk wurde 1963 komponiert und weist
ebenfalls
beim
ersten
Anschein
unüberwindbare
Schwierigkeiten
auf,
insbesondere durch die Überlagerung von
drei Simultanschichten, die Zimmermann
vorschlägt, „virtuell“ zu erreichen. Eine
weitere Besonderheit der Partitur ist das
Vorhandensein
von
zufallsbedingten
Elementen, die Zimmermann in keinem
anderen Werk verwendet.
54
SAMSTAG 09. OKTOBER
17:00 Uhr, Salle de la Bourse
39 Andreas Grau / Götz Schumacher, Klavier
Claude DEBUSSY
Prélude à l’après-midi d’un faune
(1892-94 / Version für zwei Klaviere: 1895)
Das zweite von Musica 2010 geladene
Pianisten-Duo mit Andreas Grau und
Götz Schumacher interpretiert Bernd
Alois Zimmermann und York Höller, die
sich auf Claude Debussy beziehen.
Indem er seinem zweiten Klavierduo den
Titel
Monologe gibt, bezieht sich
Zimmermann auf das Orchesterwerk, das
ihn inspiriert: Dialoge (Konzert für zwei
Klaviere) und als Hommage an Claude
Debussy 1960 für die Brüder Alfons und
Aloys Kontarsky komponiert wurde. Er
benutzt hier die « Pluralmethode des
Komponierens», die er später für seine
Oper Die Soldaten verwendet, und man
müsste eigentlich von einem doppelten
Monolog sprechen: „Die beiden Pianisten,
erklärt der Komponist, spielen gleichzeitig
aber nicht immer im selben Moment und
jeder ist in seinen eigenen Gedanken
versunken, …“ und in den zahlreichen
Zitaten (Mozart, Messiaen, Beethoven,
Bach …).
York Höller war Schüler von Zimmermann,
der ihn dazu ermutigte, diese beiden
wesentlichen Einflüsse zu mischen und zu
transformieren, und komponiert im Sinne
von Bach und Debussy 1996 seine Partita.
Diese lange Suite in sechs Sätzen trägt so
vielsagende Titel wie Präludium, Fugue,
Fantasie... und entfaltet nach Art der
Barockmusik eine grosse harmonische
und metrische Komplexität.
En blanc et noir (1915)
Bernd-Alois ZIMMERMANN
Monologe (1965)
York HÖLLER
Partita (1996)
Ende des Konzerts: 18:15 Uhr
Die Transkription für zwei Klaviere des
Prélude à l’après-midi d’un faune und
besonders das Meisterwerk En blanc et
noir aus dem Jahre 1915 geben diesem
Konzert
eine
faszinierende
und
einzigartige Farbe.
55
SAMSTAG 09. OKTOBER
20:30 Uhr, Palais de la Musique et des Congrès, Saal Érasme
40 Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Orchestre Philharmonique du Luxembourg
Leitung, Peter Hirsch
Klavier, Pascal Meyer
und Xenia Pestova (Dialoge)
Das Festival wird mit diesen vier
Orchesterwerken beendet, die einen
Überblick über die Vielseitigkeit geben,
auf die der deutsche Künstler Anspruch
erhob – zwanzig Jahre Vertonung, die uns
erlauben, einen genialen und verkannten
Musiker (wieder) zu entdecken.
Bernd Alois ZIMMERMANN
Musique pour les soupers du Roi Ubu (1962-66)
Dialoge (1960 / 1965)
Französische Erstaufführung
Von der mehr oder weniger leichten und
klassischen Musik, die das Kino-Essay von
Michael
Wolgensinger
(Metamorphose)
begleitet, bis zum düsteren Werk Stille und
Umkehr vor seinem Selbstmord im August
1970, hat Bernd Alois Zimmermann vielseitige
und sehr persönliche Orchesterwerke komponiert.
Seine Musik strahlt in zahlreiche Richtungen,
wie es der beissende Humor der Musique
pour les soupers du Roi Ubu oder, Dialogue,
oder seine Beziehung zu Debussy belegt.
Das Zitat ist eine bei Zimmermann typische
Kunst. Er belebt diese Kunstform, schöpft im
vergangenen Repertoire, übernimmt sie von
seinen Zeitgenossen (Stockhausen, Henze,
Dallapicolla in den „soupers“), geht über
Genre und Stil hinaus (Konzerto aber auch
Einführung der Jazz-Musik, der Tanz- siehe
der Popmusik …, auf die er versessen war).
//// Pause
Metamorphose (1954)
Stille und Umkehr (1970)
Ende des Konzerts: 22:20 Uhr
Sogar mit Stille und Umkehr, seiner letzten
Partitur (sie wird in Nürnberg 1971 nach
seinem Ableben uraufgeführt), verzichtet er
trotz der massiven Reduzierung des Materials
und der totalen Reglosigkeit dieser Musik
nicht darauf, üblicherweise orchesterfremde
Instrumente (eine Musiksäge, ein Akkordeon)
und flüchtig ein Blues-Rhythmus … hinzuzufügen,
vermutlich eine Art und Weise mit der er zu
verstehen geben will, dass auch in der
tiefsten Verzweiflung ein Schimmer von
Fantasie bestehen sollte.
56
1
Gespräch mit Sabine von Schablowsky
« Wissen Sie, er hatte seine Welt … »
Sabine von Schablowsky war mit Bernd Alois Zimmermann von 1950 bis zu seinem Tod,
1970, verheiratet. Die gebürtige Breslauerin begann ihr Medizinstudium in ihrer Heimatstadt
und beendete ihre Ausbildung in Köln. Während der Kriegsjahre arbeitete sie u.a. als
Blindenlehrerin. Nach Zimmermanns Tod praktizierte sie als ärztliche Therapeutin.
Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit
Bernd Alois Zimmermann?
Oh ja! Ich studierte damals Medizin zu Ende, musste aber nebenbei Geld verdienen. Also
schrieb ich für Studenten Doktorarbeiten mit der Schreibmaschine ab. Irgendwann wurde
einer dieser Studenten krank, und er bat mich, seine Arbeit einem anderen Studenten in der
Uni zu übergeben. Das war Bernd Alois. Wir sprachen nicht sehr viel miteinander, aber er
sagte dann: »Kommen Sie doch nach Krefeld, ich habe da eine Aufführung.« Das war 1949.
Ich ging dann tatsächlich mit einer Kollegin ins Konzert, irgendwann im Oktober war das.
Wir haben vorher noch einen Kaffee getrunken. Als wir das Café verließen, habe ich drei
Stufen übersehen und knickte mit dem Fuß um. Ich hatte einen Kapselriss und habe dann
unter großen Schmerzen das Konzert meines späteren Mannes angehört. Er hat mich dann
besucht, und dann ging alles sehr schnell weiter.
Welchen Eindruck hinterließ seine Musik bei Ihnen?
Sie spielten Lob der Torheit, eine Kantate nach Goethe. Damit hatte ich keine
Schwierigkeiten. Ich kannte ja Goethes sehr amüsanten Text, das machte mir den Zugang
leicht. Ich war immer sehr musikorientiert gewesen, aber natürlich sehr klassisch. Man muss
sich vorstellen, dass wir ja damals nichts hören konnten, weder Bartók, noch Hindemith,
noch die ganz modernen Komponisten. Ich hatte zusammen mit einer Freundin ein winziges
Radiogerät, mit dem wir uns ein wenig auf dem Laufenden hielten. Durch Bernd Alois lernte
ich schnell sehr bewusst und viel von Hindemith, Strauss, Bartók kennen, und Sachen, von
denen ich noch nie gehört hatte. Man kann sich heute gar nicht vorstellen, wie die Nazis
gewütet haben. Abgesehen von all dem Grauen – wie diese Verbrecher das tägliche Leben
beengt haben! Wenn ich die heutigen Möglichkeiten sehe, fühle ich mich betrogen – nicht
nur um meine Jugend, sondern um die Kenntnis von der Welt.
Und Bernd Alois Zimmermann hat Sie in diese Welt geführt?
Ja, ich hatte plötzlich Zugang. Und wir haben uns dann sehr bald zusammen getan. Ich erlebte
ihn am Klavier und in Gesprächen, ununterbrochen. Das war für mich eine neue Welt –
nein, es war eigentlich unsere Welt, die wir gründeten.
Ihr Mann war damals Anfang dreißig. Können Sie ihn beschreiben?
Die Erscheinung war eigentlich nicht besonders. Er war damals furchtbar mager. Das
Bestechende war: Wir haben unendliche Gespräche geführt. Da ich in ziemlich beengten
Verhältnissen zusammen mit einer Freundin wohnte, hatten wir keinen Ort, wo wir bleiben
konnten. So stiegen wir in Köln-Lindenthal in die Straßenbahn und sind von Endstation zu
Endstation gefahren, weil wir auch kein Geld für Kaffee oder ähnliches hatten. Diese
Gespräche waren so intensiv – ich muss zugeben, dass ich auf das Äußere nicht sehr
geachtet habe.
1
Das Interview wurde vom Chefdramaturgen Thomas Wördehoff anlässlich der Inszenierung von Die Soldaten
bei der Ruhrtriennale 2006 geführt und in dem Programmheft zur Produktion erstmals veröffentlicht.
57
Über was haben Sie gesprochen?
Über unser Leben, über den Krieg, über aktuelle Theateraufführungen. Das war ja ganz toll
in Köln: In zerstörten Kirchen wurde Offenbach aufgeführt oder der Jedermann. In der halb
zerbombten Uni sah man Draußen vor der Tür, der Hauptmann von Köpenick und all diese
neuen Stücke. Das waren sehr wilde Jahre.
Wie waren seine Kriegserlebnisse?
Er kam zunächst nach Frankreich. Es mag grotesk klingen, aber zu allererst besorgte er
sich in Paris Noten, die er in Deutschland nicht kriegen konnte. Bald wurde er dann nach
Russland versetzt, als Melde-Reiter. Er hat mir von einem Erlebnis erzählt, als er einmal die
Verbindung zu seinen Leuten verloren hatte. Irgendwann in einem heißen Sommer kam er
in ein Dorf und ging in ein Haus. Er bemerkte wohl viel zu spät, dass die Anwesenden Russen
waren. Irgendwie hat er es dann geschafft, sich zurück zu ziehen und konnte dann unbehelligt
fliehen. Auf dem Pferd! Eine absurde Situation.
Wie kam es zu seiner Kriegsversehrung?
Er erzählte davon nicht gerne. Irgendwo musste er wohl auf etwas warten und längere Zeit
bis über die Knie im Wasser stehen. Als man ihn dann herausholte, war er total vergiftet. Er
musste dann über viele Jahre noch behandelt werden, weil sich die Haut ablöste. Er verlor
sämtliche Haare und war am ganzen Körper wund. Wenn man sich überlegt, dass die Haut
ein wichtiges Atmungsorgan ist …! Er sagte, dass er eine Bleibenzin-Vergiftung hatte.
Wie war seine Beziehung zu den Eltern?
Sein Vater arbeitete bei der Eisenbahn im Stellwerk – er ging auch die Gleise ab – das war
ein ganz lieber, einfacher Mann ...! Als Bernd Alois in Ostpreußen in einem Lazarett lag, hat
der Vater, weil er die Möglichkeit hatte, umsonst mit der Eisenbahn zu fahren, seinen Sohn
in Ostpreußen besucht. Und er hat immer erzählt: »Ja, der Papa …« – Sie müssen sich
vorstellen, er sprach Dialekt – »der Papa saß dann da und fragte:
»Na Alois, wie geht’s Dir?« Und dann sagte Bernd Alois: »Na et jeit juht!« – in ländlichem
Platt. Von oben bis unten verbunden. Dann schwiegen sie beide. Nach einer langen Weile
sagte der Vater dann irgendwann: »Jetzt geht mein Zug, jetzt muss ich wieder weg.«
Er hat seine Eltern sehr geliebt?
Ja. Sie mussten für dieses Internat sehr viel zahlen. Sie haben sich krumm gelegt! Ab dem
zehnten Lebensjahr war er im Kloster Steinfeld. Er kam nur in den Ferien nach Hause. Dann
kamen die Nazis und schlossen das Internat – es war schließlich ein Priesterseminar.
Deshalb ist er nach Köln aufs Apostel-Gymnasium gegangen und hat dort 1937 das Abitur
gemacht. Kurz darauf Arbeitsdienst und dann Militär.
War Zimmermann, als Sie ihn kennen lernten, eher ein Mann,
der verletzt worden war, oder doch eher ein Mann im Aufbruch?
Schon ein Mann, der extrem verletzt worden war, aber vor allem ein Mann, der so viel
Impetus in sich hatte, dass ich mich gar nicht entziehen konnte. Er war ja auch so eloquent!
Es war klar, dass wir zusammen- bleiben würden. Er sagte mir: »Wir werden arm sein, wir
werden es sehr schwer haben. Du wirst wahrscheinlich Deinen Beruf erst gar nicht ausüben. Ich werde weiterhin sehr krank sein.« Das ist alles eingetroffen.
Was war die Krankheit?
Die Augen. Seit der Jugend litt er unter gravierenden Hornhautentzündungen. Die Hornhaut
ist ein sehr schmerzempfindlicher Teil des Auges. Wenn sie entzündet ist und Geschwüre
hat, tut es furchtbar weh. Diese Entzündungen hinterlassen Narben, die wie Milchglas
wirken. Er konnte dann nicht mehr schreiben! Das war für ihn das Schrecklichste. Bald kam
dann Cortison auf, das er auch benutzte. Man hat aber damals nicht gewusst, dass durch
die Anwendung von Cortison die Hornhaut dünner wird. Es bestand die Gefahr einer
58
Deszemetozele. Er konnte dann später nur bei Tageslicht oder bei Kunstlicht arbeiten.
Deshalb stand er immer sehr früh, zwischen 4 und 5 Uhr auf. Den Wechsel von Tages- zu
Kunstlicht vertrug er nicht.
Wozu führte das?
Ich glaube zu einem sehr intensiven Leben. Er arbeitete ununterbrochen. Um Geld zu
verdienen, an Hörspielmusiken, für die Schulmusik, für das Hagestedt Tanzorchester …
... für Tanzorchester?
Ja, es gab hier in Köln das berühmte Tanzorchester von Hermann Hagestedt. Bei ihm
probierte Zimmermann alles Mögliche aus, vor allem aber Instrumentationen und
Arrangements.
Anfang der sechziger Jahre kamen die Beatles auf. Hatte er zu
dieser Musik ein Verhältnis?
Das mochte er unglaublich gerne. Jazz – das hören Sie ja in den -Soldaten! Er hat ja
Tanzmusik auf dem Dorf gespielt, am Klavier. In Bliesheim, wo er geboren wurde, gab es
jede Woche Tanzmusik. Und er ging auch in die Nachbardörfer und spielte dort – und dort
fanden dann auch öfters Prügeleien um Mädchen statt. Das hat er immer sehr dramatisch
geschildert.
Wie sah Ihr Leben aus, nachdem sie 1950 geheiratet hatten?
Sehr ulkig! Wir lebten zur Untermiete bei einer alten Dame in einem Zimmer, in der
Piusstraße. Das war ein Zimmer mit Küchen- und Badbenutzung. Wir hatten einen
geliehenen Flügel und ein geliehenes Bett. Bald bekamen wir den Sohn Gereon, und der
schlief in einem Waschkorb unter dem Flügel.
War das eine glückliche Zeit?
Sehr. Sehr. Intensiv und glücklich. Ich kann überhaupt nicht sagen, dass ich unglücklich
war. Ich war sehr hart im Nehmen.
Haben Sie in Ihrem Beruf gearbeitet?
Ich konnte nicht. Ich hätte niemanden für die Kinder bezahlen können. Bettina wurde 13
Monate nach Gereon geboren. Wir bekamen dann zwar im gleichen Haus eine Wohnung
mit zwei Zimmern, aber auch dort gab es kaum Platz. Aber es war toll, es war herrlich!
Hat er Ihnen je vermittelt, dass er an einem großen,
bedeutenden Werk arbeitet?
Er hat eigentlich ständig an einer großen Idee gearbeitet. Wie das jemand tut, der eine
eigene Handschrift hat. Wenn jemand so arbeitet, braucht er Geld und Zeit. Oft haben wir
reihum bei Freunden gepumpt und wieder zurückgegeben. Denn er musste einen Freiraum
haben. Freiraum für das Stück, das er in sich trug – und das musste geboren werden. Und
nach Möglichkeit auch aufgeführt werden. Dafür musste eben ein Auftrag erteilt werden.
Und in den fünfziger Jahren gab es Donaueschingen, es gab Darmstadt, den Südwestfunk
Baden-Baden; das waren Instanzen, die gaben Kompositionsaufträge, auch an ihn. Das war
sehr wichtig, aber die Not blieb. Und quälte ihn. Später wurde es etwas besser.
Wie verhielt er sich, wenn er sich in der intensiven Arbeit
an einem Werk befand?
Die Idee war ja immer da. Irgendwie war das Werk immer schon weit vorgedaut, wenn er
anfing zu schreiben. Wenn er mit einer Idee -›schwanger‹ ging, hat er immer unsere
Freunde eingeladen. Wir führten dann sehr intensive Gespräche, meistens in der Küche, wo
ich kochte. Später wohnten wir in der Luxemburger Straße, da hatten wir etwas mehr Platz
und hatten eine große Küche. Und dort saßen wir mit Michael Gielen, Edith Kertész-Gabry,
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Siegfried Palm oder den Brüdern Kontarsky. Die Gespräche animierten ihn sehr. Es war ein
sehr schöpfendes Leben, ich war eigentlich ständig übermüdet ...
... vom langen Aufbleiben und Reden.
Ja, und die Kinder kamen in die Küche und sagten: »Bitte lacht nicht so laut!« Ich kann
diese Jahre nur unzureichend beschreiben – es war einfach unglaublich toll!
Wie war seine Haltung zu Institutionen und Gruppen
im musikalischen Bereich?
Er wurde ja sehr spät vom Schott Verlag akzeptiert. Zimmermann konnte ungeheuer
aggressiv werden. Ich musste ihn immer dämpfen. Wenn wir beispielsweise zum Schott
Verlag gefahren waren, wurde dort mit wechselnden Gesprächspartnern bis zu sechs
Stunden verhandelt. Ich bin dann immer mitgefahren, er wäre denen sonst an die Krawatte
gesprungen. Er war so intensiv im Gespräch! Wissen Sie, er hatte seine Welt und er wollte
das, was er in sich fühlte auch ausdrücken. Das sollte seinen Wert haben, das sollte uns
ernähren und ihn am Leben erhalten.
Was machte ihn besonders aggressiv?
Er hatte sich ja immer gegen eine feste Beschäftigung gewehrt, weil er sich nicht an
Institutionen binden wollte. An der Kölner Hochschule konnte er seine Anwesenheit
begrenzen und konzentrieren. Er hatte dort Schüler, die für ihn durchs Feuer gingen, die ihn
liebten. Aber die damaligen Lehrer der Hochschule waren so gemein und böse – die stellten
ihm für seine Konzerte oft genug nicht mal ihre Studenten zur Verfügung.
Warum das?
Moderne Musik! Die kamen einfach nicht mit, die standen Kopf! Die rasselten auch schon
mal mit Schlüsseln, wenn seine Schüler Konzerte gaben. Oder schickten ihre Musiker nicht
zu seinen Proben. Er konnte nur in die Hochschule gehen, wenn er wusste, dass ich ihn
hinbringe und wieder abhole. Verstehen Sie das?
Ich denke schon. Für einen schöpferischen Menschen …
… ja, das war er! Und das war das bewegende Moment zwischen uns bis zuletzt. Und das
ich mit ihm in einem ständigen intensiven Gespräch lebte.
Welche Bücher las er?
Er war ungeheuer belesen. Er hatte im Priesterseminar Steinfeld -einen hervorragenden
Unterricht genossen. Sie konnten ihn alles fragen. Er las wo er ging und stand. Wir lasen
uns gegenseitig vor. Wir lasen -Dostojewski auch den Kindern vor.
Welche Autoren waren ihm noch wichtig?
Die kommen eigentlich alle in seinen Werken vor. Das ist erst einmal die Bibel, dann die
Philosophen – Wittgenstein finden Sie überall. Für Requiem für einen jungen Dichter haben
wir den ganzen Hans Henny Jahnn gelesen, und er wollte ja nach den Soldaten auch
Jahnns Medea vertonen – das Libretto war schon fertig.
Erinnern Sie sich an die Zeit als er zum Soldaten-Stoff fand?
Ja. Als er das Stück von Lenz gelesen hatte, überlegte er zuerst, ob nicht Erich Bormann
vom Schauspielhaus Köln das Libretto schreiben könnte. Aber dann schrieb er es selbst
und teilte den Text sofort musikalisch ein.
Hat er zu jener Zeit ausschließlich an den Soldaten gearbeitet?
Nein. Die Kölner Oper hat ja Die Soldaten sabotiert. Und da schrieb er – aus Rache – die
Sonate für Cello solo – und die hat er nicht zu Schott gegeben. Weil er sich von Schott
verlassen fühlte. Schott wollte Die Soldaten nicht mehr drucken. Das Stück war zwar fertig,
aber die Leitung der Kölner Oper, Oscar Fritz Schuh und Wolfgang Sawallisch, wollten
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nichts mehr davon wissen. Zu schwer, zu unüblich. Die Musiker besorgten sich Atteste von
Ohrenärzten, um zu dokumentieren, dass sie den Krach nicht aushalten können. Und im
Hintergrund hat Günter Wand gegen das Stück gearbeitet. Er hat seine Musiker abgezogen
bzw. nicht zur Verfügung gestellt. Das war der Hass auf die Neue Musik.
Wie bitte? Günter Wand?
Ja, Günter Wand war ein Busenfreund von Bernd Alois und betrachtete sich als seinen
Entdecker von ihm, weil er ihn in Köln 1946 zuerst aufgeführt hatte. Als Bernd Alois ihm
dann die erste Szene der Soldaten zeigte, sagte er: »Also Bernd Alois, das goutiere ich
nicht!« Er hat sich mit ihm richtig verkracht. Das wurde nie wieder gut. Wand hat aus dem
Hintergrund schwer gegen ihn gearbeitet.
Wie war Zimmermanns Reaktion auf die Absage der Kölner Oper?
Er bekam einen akuten Glaukom-Anfall, bei dem er hätte erblinden -können! Ein Glaukom ist
der Grüne Star. Bei einem Anfall wie er ihn hatte, mit einer Drucksteigerung in beiden Augen,
hätte er innerhalb von 24 Stunden blind werden können. Es konnte Gott sei Dank abgewendet
werden. Aber er war total wütend, auch auf seine Augen, die nicht mitmachten.
Konnte er sich abreagieren?
Er sagte: »Weißt Du, was wir jetzt machen? Jetzt kaufen wir uns ein neues Auto! Und das
muss ein Citroën werden!« Dann haben wir eine Probefahrt gemacht und schließlich diesen
Citroën gekauft. Ein Traumauto, hellblau. Wir grüßten uns als Citroën-Fahrer – wenn man
einen anderen Citroën-Fahrer sah, grüßte man sich!
War das ein DS?
Nein, eine ID. Eine ganz einfache Ausführung. Ohne besondere Raffinessen. Na ja, er war
dann längere Zeit krank und konnte lange, lange nicht schreiben. Und da haben seine Schüler
sehr zu ihm gehalten, die liebten ihn sehr und haben ihm unter anderem bei der
Instrumentierung eines Stücks von Frescobaldi geholfen. 1963 hatten wir schließlich das
große Glück, das zweite Rom-Stipendium in der Villa Massimo zugesprochen zu bekommen.
Das war für die ganze Familie toll.
Wie kam es denn zu Zimmermanns erneuter Beschäftigung
mit den Soldaten?
Durch Rom. Rom gab ihm Zeit und damit die Möglichkeit zu arbeiten.
Aber das Stück war doch fertig gestellt.
Es war fertig und nicht fertig. Es fehlte das Vorspiel, es fehlten Zwischenspiele, er revidierte
einige Stellen. Der Verlag hatte ja nichts gedruckt!
Wie kam es dann schließlich zur Uraufführung in Köln?
Es gab in der Neuen-Musik-Szene einen jungen Mann und der hieß Dr. Otto Tomek. Dieser
Dr. Tomek hat drei Szenen aus den Soldaten beim WDR als ›Vokalsinfonie‹ aufgeführt. Da
war wohl dann in Köln ein Knoten geplatzt. Ich glaube, dass die Neue Musik in der
Zwischenzeit an Bedeutung gewonnen hatte. Jedenfalls wurde das Stück zu Ende gedruckt
und hergestellt, und Michael Gielen als Dirigent engagiert.
Wie waren die Reaktionen des Publikums?
Die Leute waren vollkommen konsterniert. Sowohl im positiven, als auch im negativen Sinn.
Sie waren böse und begeistert – in allen Schattierungen. Bernd Alois hat das gar nicht so
richtig wahrgenommen. Es war vorher alles so anstrengendgewesen, eine einzige Strapaze.
Er war -physisch fertig.
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Gab es Auseinandersetzungen zwischen Zimmermann, Gielen und
dem Regisseur, Hans Neugebauer?
Michael Gielen hatte einige Striche, die Bernd Alois nicht passten. Er hat die Step-Einlage
nicht gemacht, er hatte mehrere Striche, wo er sagte: »Wir können das nicht machen, sonst
werden alle wahnsinnig!« Darüber war Bernd Alois natürlich wütend. Bei einem Treffen bei
uns in der Luxemburger Straße hatten Gielen und der Regisseur Hans Neugebauer ihn von
ein paar Strichen in Kenntnis gesetzt. Als sie dann gegangen waren, merkte ich schon, wie
wütend er war. Und dann warf er eine Flasche Whisky an die Wand – um sich zu entladen.
Er war einfach verzweifelt. Es ist für einen Komponisten ungeheuer wichtig, dass sein
Stück, für das er sein Herzblut gegeben hat, auch aufgeführt wird. Er muss es doch hören!
Wenn man sich vorstellt, dass er Requiem für einen jungen Dichter und sein letztes Stück,
Ich wandte mich um und sah alles Unrecht das geschah unter der Sonne, nie gehört hat …!
Aber er hat es innerlich gehört.
Wie war sein Verhältnis zu anderen Komponisten?
Er mochte Luigi Nono, und er mochte den jungen Hans-Werner Henze. Aber grundsätzlich
hatte er nicht viele Kontakte, er blieb da sehr für sich. Komponisten untereinander sind ein
schwieriges Thema. Da gibt es eine sehr ulkige Geschichte. Bernd Alois und ich fanden,
dass wir mal eine Einladung aussprechen müssen. Wir entwarfen also ein Menü und luden
Stockhausen und seine Frau, Boulez, Otto Tomek und ein paar andere ein. Es gab unter
anderem Röllchen mit scharfem, frisch geriebenem Meerrettich. Diese Meerrettich-Röllchen
waren für uns ein Test in Sachen Humor. Boulez hat sich totgelacht, Stockhausen hat keine
Miene verzogen. Der war total sauer.
Bernd Alois Zimmermann – der humorvolle Unterhalter?
Er war total extravertiert und mitteilsam. Er hat sich ja selbst als Mischung aus Dionysos
und Mönch bezeichnet. Aber wissen Sie, wenn ich das alles so erzähle, merke ich, dass ich
ihn nur ganz unvollständig beschreiben kann.
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Diskographie
Einige Verweise auf die Werke, die bei Musica 2010 vorgstellt werden.
Oscar BIANCHI
Matra
Ictus
Leitung, Georges-Elie Octors
Neue Vocalsolisten Stuttgart
Label: Cyprès
Herausgabe Herbst 2010
Peter EÖTVÖS
Atlantis
WDR Sinfonie Orchester
Köln
Cimbalom, Márta Fábián
Bass, Dietrich Henschel
Kinderstimme des Kölner
Domchor
Leitung, Peter Eötvös
Label: BMC Records 1998
Ref.: BMC CD 07
Cosmos
Klavier, Andreas Grau, Götz
Schumacher
Label: BMC Records 2003
Ref.: BMC CD 085
Michael JARELL
…Prisme / Incidences … ,
Sillages, Trois Études de
Debussy, Abschied
Orchester des Welschland
(Suisse Romande)
Leitung, Pascal Rophé
Label: æon 2007
Ref.: AECD0752
Wolfgang MITTERER
Massacre
Oper für fünf Sänger, 9
Instrumente und Elektronik
Remix Ensemble
Leitung, Peter Rundel
Elektronik, Wolfgang Mitterer
Label: col legno
Herausgabe 2010
Sopop
Solist, Birgit Minichmayr
Schlagzeug, Wolfgang
Reisinger
Gitarre, Karl Ritter
Kontrabass, Peter Herbert
Elektronik, Wolfgang Mitterer
Gesang, Georg Nigl, Eva
Maria Jozek, Melita Jurisic
Label: col legno 2008
Ref.: WWE 20901
Yann ROBIN
Vulcano
Ensemble intercontemporain
Leitung, Susanna Mälkki
Label: KAIROS, Kollektion
« Sirènes »
Herausgabe 2011
Johannes Maria STAUD
A map is not the territory,
Bewegungen, Polygon,
Black Moon, Berenice, Lied
vom Verschwinden
Klavier, Marino Formenti
Sopran, Petra Hoffmann
Bassklarinette, Ernesto
Molinari
Klavier, Thomas Larcher
Klangforum Wien
Leitung, Sylvain Cambreling
Radio Symphonieorchester
Wien
Leitung, Bertrand de Billy
Label: KAIROS 2003
Ref.: 0012392KAI
Apeiron, Incipit III, Towards
a brighter hue, Violent
incidents (hommage à
Nauman), Peras
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Berliner Philharmoniker
Leistung, Sir Simon Rattle
WDR Sinfonieorchester
Leitung, Lothar Zagrosek
Windkraft Tirol
Leitung, Kasper de Roo
Saxophon, Marcus Weiss
Posaune, Uwe Dierksen
Klavier, Marino Formenti
Violone, Ernst Kovacic
Label: KAIROS 2007
Ref.: 0012672KAI
Iannis XENAKIS
Synaphaï, Métastaséis
Orchestre Philharmonique
du Luxembourg
Leitung, Arturo Tamayo
Klavier, Hiroaki Ooï
Label: Timpani 2000-2008
Terretektorh
Ensemble Ars Nova de
l'O.R.T.F.
Leitung, Marius Constant
Label: Edition RZ 2003
Ref.: RZ 1015-1016
Jalons, Nomos Alpha,
Thallein
Ensemble intercontemporain
Leitung, Pierre Boulez
(Jalons), Michel Tabachnik
(Thalleïn)
Violoncello, Pierre Strauch
(Nomos Alpha)
Label: Erato 1992
Ref.: WEA - Erato 229245770-2
Persephassa
Les Percussions de
Strasbourg
Label: Philips 1993
Ref.: Philips 442 218-2
Bernd Alois ZIMMERMANN
Stille und Umkehr
Philharmonisches
Staatsorchester Hamburg
Leitung, Ingo Metzmacher
Label: EMI 2000
Ref.: 7243 5 56970 2 8
Dialoge, Monologe
Klavier, Andreas Grau, Götz
Schumacher
Deutsches
Symphonieorchester Berlin
Leitung Bernhard Kontarsky
Label: col legno 1997
Ref.: WWE 20002
Musique pour les soupers du
Roi Ubu
Rundfunk-Sinfonieorchester
Saarbrücken
Leitung, Hans Zender
Label: col legno 1991
Ref.: AU 31833
Die Soldaten
Gürzenich-Orchester Köln
Leitung, Michael Gielen
Label: Wergo 2007
Ref.: WER 6698 2
64
Musica
65
Porträt
Musica wurde 1983 auf Initiative des Ministeriums für Kultur und der Stadt Straßburg gegründet,
mit dem Ziel, die relevanten Werke der musikalischen Bewegungen der zweiten Hälfte des XX.
Jahrhunderts vorzustellen und sie zeitgenössischer Tendenzen musikalischer Kreation
gegenüberzustellen.
Musica hat der Treue seiner öffentlichen und privaten Partner viel zu verdanken, dennoch
bestätigt seine Langlebigkeit auch, dass es essentiell ist, gegenwärtiger Musik ein Festival in
Straßburg zu widmen.
Inzwischen ist Musica zu einem unvermeidlichen Treffpunkt für Schöpfer, Anhänger und
Unterstützer moderner Kreation geworden und vereinigt im Rahmen eines anspruchsvollen
Programms nicht nur die größten Komponisten und Interpreten unserer Zeit, sondern auch die
vielversprechendsten Nachwuchstalente. Musica begnügt sich nicht damit, lediglich ein Festival
akustischen Charakters zu sein, es steht auch Live Performances und transversalem
künstlerischen Schaffen offen gegenüber.
Seit seinen Anfängen gilt das Festival als Beispiel für Dezentralisierung. Es findet hauptsächlich
in Straßburg statt, jedoch wird die Zusammenarbeit mit den wichtigsten kulturellen Partnern des
Oberrheins (Elsass, Schweiz, Deutschland) sowie Österreich intensiv gefördert. Sie ist heute
elementarer Bestandteil des Selbstverständnisses Musicas. Das Festival liegt im Zentrum eines
Europas, das sich täglich durch wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen und
menschlichen Austausch verwirklicht, Neues wagt und in seiner Vielfalt einen
gemeinschaftlichen Charakter besitzt.
Die feierliche, gastfreundliche Stimmung Musicas ist weit entfernt von elitären Vorurteilen. Sie
verzaubert jährlich ein breites Publikum ohne jegliche Altersgrenze – im Gegenteil: Gerade auch
einem jungen Publikum soll die Faszination für zeitgenössische musikalische Kreation nahe
gelegt werden.
Eine Partnerschaft mit Musica bedeutet eine Assoziation mit einem Musikereignis europäischer
Dimension, das sich entschlossen schöpferischem Wirken zuwendet, jedem zugänglich ist, mit
anspruchsvollster Sorgfalt organisiert wird und sich jeden Herbst aufs Neue in Höchstform
präsentiert.
66
Die Ziele
Kreation unterstützen
-
-
den Komponisten und den Interpreten einen wirklichen Freiraum für ihr künstlerisches
Schaffen sichern, frei von wirtschaftlichen Zwängen oder definierten gesellschaftlichen
Verpflichtungen
schöpferische Prozesse durch Auftragspolitik fördern
zur sozialen Integration der Komponisten beitragen durch eine gastaufenthaltsfördernde
Politik im Conservatoire National de Région de Strasbourg
Verbreitung
-
-
-
die musikalische Kreation demokratisieren, indem einem breiten Publikum der
allmähliche Zugang zu den verschiedenen zeitgenössischen Formen des künstlerischen
Schaffens ermöglicht wird
die Treue des Publikums durch eine äußerst günstige Eintrittspreispolitik belohnen, die
vor allem der Jugend zu Gute kommt
die Pluridisziplinarität im Rahmen des Festivals fördern, und zwar durch eine
Entfächerung der musikalischen Gattungen und die Begegnung mit Tanz, plastischer
Kunst, Theater und Film
die Jugend mit heutigen musikalischen Formen und Techniken durch die Begegnung mit
den Komponisten vertraut machen.
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Mitglieder
Rechtsmitglieder:
Roland Ries
Oberbürgermeister der Stadt
Straßburg
Philippe Richert
President des Regionalrats
Elsass
Guy-Dominique Kennel
Präsident des Generalrats
Bas-Rhin
Georges-François Hirsch
Generaldirektor der
Abteilung «künstlerische
Kreation» des Ministeriums
für Kultur und
Kommunikation
Denis Louche
Präsident des Kultursenats
Elsass
Fernand Vandenbogaerde
Kontrollbeauftragter der
Abteilungen «Kreation» und
«kulturelle Bildung»
Vereinsmitglieder:
Rémy Pflimlin
Präsident
Olivier Bernard
Direktor der kulturellen
Abteilung der
SACEM
Bénédicte Affholder
künstlerische Leitung
Jérôme Cloquet
Adélaïde Rauber
stellvertr. künstlerische
Leitung
Détlef Kieffer
Komponist
Didier Coudry
technische Leitung
André Lobstein
Magali Pagniez
Direktionsassistentin und
Kartenverkauf
Philippe Marland
Botschafter, Vertreter
Frankreichs in der OECD
Marie Casterant
stellvertr. zuständig für den
Kartenverkauf
Das Team:
Jean-Dominique Marco
Direktor
Frédéric Puysségur
Verwaltungsdirektor
Fabrice Mathieu
stellvertr.
Verwaltungsdirektor
Mafalda Kong-Dumas
zuständig für Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit,
unterstützt von Benjamin
Lassauzet
(Öffentlichkeitsarbeit),
Sarah Braun und Wenke
Dietrich (Kommunikation)
Catherine Leromain
Empfang der Künstler
Sarah Melhaa
Sekretärin
Antoine Gindt
Berater der
Programmgestalter
Opus 64 : Marine
Nicodeau, Amélie de
Pange, Valérie Samuel
nationale und internationale
Presse
Charlotte Michaillard
regionale Presse
Joerg Jokisch
deutsche Presse
68
Die Partner Musicas
Musica wäre nicht imstande, sein anspruchsvolles künstlerisches Niveau aufrechtzuerhalten
ohne die wesentliche Hilfe des Staates und der regionalen Instanzen sowie die bemerkenswerte
Unterstützung seiner privaten und kulturellen Partner. Ihr treuer und aktiver Einsatz trägt zum
Erfolg des Festivals bei. Dafür wollen wir uns bei Ihnen bedanken.
Musica wird von folgenden Instanzen gefördert:
Dem Ministerium für Kultur und
Kommunikation
Direction de la Musique, de la Danse, du
Théâtre et des Spectacles (DMDTS)
Délégation au Développement et aux Affaires
Internationales (DDAI)
Direction Régionale des Affaires Culturelles
d’Alsace (DRAC)
Der Stadt Straßburg
Der Region Elsass
Dem Generalrat des Bas-Rhin
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Mit finanzieller Unterstützung von:
La Société des Auteurs, Compositeurs, et
Éditeurs de Musique (SACEM)
L’Université de Strasbourg
La Fondation Jean-Luc Lagardère
L’Orchestre philharmonique de Strasbourg
Le Réseau Varèse, réseau européen pour la
Création et la Diffusion musicales, soutenu
par le Programme Culture de la Commission
Européenne
L’Opéra national du Rhin
L’UGC ciné Cité
Strasbourg Festivals
La Société des Auteurs et Compositeurs
Dramatiques (SACD)
Musicas Medienpartner:
Le Fond pour la Création Musicale (FCM)
Les Dernières Nouvelles d’Alsace
La Caisse des Dépôts
France 3 Alsace
Pro Helvetia, fondation suisse pour la culture
France Musique
ARTE
Télérama
Le Consulat Général d’Autriche à Strasbourg
Mit Beteiligung von:
Mit der Teilnahme folgender kultureller
Partner:
ADT 67
Jazzdor, festival de jazz de Strasbourg
Les services de la Ville de Strasbourg
Pôle Sud, scène conventionnée pour la
musique et la danse
L’Agence Culturelle d’Alsace
AMB Communication
La Laiterie Artefact
Le Conservatoire de Strasbourg
Musica ist Mitglied des kulturellen Netzwerks
Strasbourg Festivals und des Réseau
Varèse, einem europäischen Netzwerk für
musikalische Schöpfung und Verbreitung
La Médiathèque André Malraux
70
Réseau Varèse
Das Réseau Varèse wurde 1999 in Rom gegründet und vereinigt rund 21 Partner aus 17
verschiedenen europäischen Ländern. Dank des Kulturprogramms 2000 der Europäischen
Kommission ist es der Vereinigung möglich, den europäischen Austausch sowie die Initiativen
ihrer Mitglieder zur Förderung und Verbreitung der musikalischen Kreation zu unterstützen.
Folgende Programme wurden von 2006 bis 2009 durch das Réseau Varèse unterstützt:
Stefano Gervasoni, Com que voz
György Kurtág, Kafka-Fragmente
Wolfgang Mitterer, Massacre
Hommage an Karlheinz Stockhausen
Portrait des Komponisten Emmanuel Nunes
Portrait des Komponisten Francisco Guerrero
Consequenza, eine Hommage an Luciano Berio
Pascal Dusapin, Medea
Yan Maresz, Paris qui dort
Klaus Huber, Miserere Hominibus
Magnus Lindberg, Dos Coyotes
Sylvano Bussotti, Silvano, Sylvano
Fausto Romitelli, An Index of Metals
Georges Aperghis, Avis de tempête
Chaya Czernowin, Maim
Hanspeter Kyburz / Emio Greco, Double Point
Pan Sonic / Alter Ego, Microwaves
Salvatore Sciarrino, Vento d’ombra
James Dillon, Philomela
Pascal Dusapin, Momo
Réseau Varèse
T&M (Paris), Festival Musica (Strasbourg), Ircam (Paris), Schauspiel Frankfurt, Konzerthaus (Berlin),
Festspiele (Berlin), Wien Modern (Vienne), Ars Musica (Bruxelles), Casa da Musica (Porto), Musicadhoy
(Madrid), Romaeuropa (Rome), Rai Trade (Milan), Megaron Concerts Hall (Athènes), South Bank Centre
(Londres), Huddersfield Contemporary Music Festival, Festival Ultima (Oslo), Stockholm New Music
Festival, Musica Nova (Helsinki), Festival d’Automne de Budapest, Festival Ljubljana (Slovénie), Gaida
Festival (Vilnius), Arena Festival (Riga), Nyyd Festival (Tallinn), Holland Festival (Amsterdam).
Das Réseau Varèse wird subventioniert durch das Kulturprogramm 2000 der Europäischen
Union und unterstützt vom Ministerium für Kultur und Kommunikation (DDAI, DRAC Alsace).
71
Strasbourg Festivals
Straßburg hat eine traditionsreiche Geschichte an interkulturellen Events und veranstaltet jedes
Jahr sieben Festivals mit einem breiten Spektrum an moderner Kunst.
Mehr als 65 000 Zuschauer verfolgen zwischen September und Juni jeden Jahres die
verschiedenen Veranstaltungen, die eine große nationale und internationale Ausstrahlung
besitzen.
Jedes der sieben Festivals – wobei diese sich hervorragend komplementieren – besitzt eine
einzigartige Ästhetik. Künstler sind aktiv miteinander vernetzt und verfolgen gemeinsam das
Ziel, zeitgenössische Kunst zu vermitteln und deren Wahrnehmung in der Gesellschaft zu
erweitern.
Im Zuge der neuen Vorgaben der Kulturpolitik schlossen sich die einzelnen Kulturveranstalter
zusammen, um die finanziellen Mittel genossenschaftlich zu verwalten und ihre künstlerische
Überzeugung zu verteidigen.
Mit einer beispiellosen Initiative und in Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit werden neue
Gestaltungsmöglichkeiten versucht, zeitgenössische Kunst darzustellen.
Musica, Les Nuits Électroniques de l’Ososphère, Jazzdor, Les Giboulées de la Marionnette,
Artefacts, Nouvelles Strasbourg Danse und Premières bieten mit Beginn der Veranstaltungen
2010 für Straßburg und Ortenau ein Abonnement für alle Festivals an.
www.Strasbourg-festivals.com
72
Spielstätten
SB > Straßenbahnlinie
HS > Haltestelle
Auditorium France 3 Alsace
5, place de Bordeaux
SB B und E: HS Lycée Kléber
Palais de la Musique et des Congrès
(PMC)
Saal Érasme
Avenue Schutzenberger
SB B und E: HS Wacken
Boutique Culture
Place de la Cathédrale
SB A und D: HS Langstross Grand Rue
Place de la Cathédrale
SB A und D: HS Langstross Grand Rue
Cité de la Musique et de la Danse
1, place Dauphine
SB A und D: HS Étoile Bourse
Salle de la Bourse
1, place de Lattre de Tassigny
SB A und D: HS Étoile Bourse
Église du Bouclier
4, rue du Bouclier
SB A und D: HS Langstross
Grand Rue
Universität Straßburg,
Aula des Palais Universitaire
9, palce de l’Université
SB C und E: HS Gallia
Église Saint-Pierre-le-Jeune
Place Saint-Pierre-le-Jeune
SB B und C: HS Broglie
Universität Straßburg, Konferenzsaal des
ISIS (Institut de Science et d’Ingénierie
Supramoléculaires)
8, allée Gaspard Monge
SB C und E: HS Observatoire
Librairie Kléber
1, rue des Francs Bourgeois
SB A, B, C und D: HS Homme de Fer
Opéra national du Rhin
19, place Broglie
SB B und C: HS Broglie
+ Bischwiller
Maison des Associations et de la Culture
1, rue du Stade
+ Saverne
Espace Rohan
Place du Général de Gaulle
+ Sélestat
Les Tanzmatten
Quai de l’Ill
73
Preise und Tarife
CARTE LIBERTÉ: 24 €
Ermäßigter Preis: 18 €, für Studenten,
Senioren und Mitglieder von IRCOS
Mit der Carte Liberté hat das Publikum die
Möglichkeit,
sein
persönliches
Festivalprogramm selbst zusammen zu
stellen, einzeln oder in Begleitung. Sie
zahlen einmalig 24 € (18 €) und erhalten für
zwei Veranstaltungen ihrer Wahl je eine Karte
zum Sonderpreis von 6,50 €.
Davon ausgeschlossen ist die Veranstaltung
Nr. 05 L’Ososphère (Festpreis 25 €).
Die Veranstaltungen Nr. 34 und 37 sind
kostenlos (im Rahmen der zur Verfügung
stehenden Plätze), eine Reservierung ist
generell erforderlich (mit der Carte Liberté bis
spätestens 48 h vor der Veranstaltung).
Stellen
Sie
sich
Ihr
persönliches
Festivalprogramm zusammen, entweder im
Voraus oder last Minute, zum Beispiel:
- Parcours Dialogue contemporain mit
Bach, Beethoven, Debussy und Mozart, ein
Programm, welches zeitgenössische und
klassische Werke zusammenbringt: Nr. 03 W.
Mitterer, Orgel – Nr. 01, 14, 17 oder 19
Tournée Orchestre Philharmonique de
Strasbourg/Musica (Eintritt frei entsprechend
der freien Plätze) – Nr. 10 J.-S. Dureau/V.
Planès, Klavier – Nr. 11 Portes Ouvertes
(Eintritt frei entsprechend der freien Plätze) –
Nr. 39 A. Grau/G. Schumacher, Klavier
- Parcours Jeunes artistes, für diejenigen,
die die Talente von morgen schon heute
kennenlernen wollen:
Nr. 07 Perkussionisten in der Stadt
(Freiluftkonzert, kostenlos)
– Nr.
15
Académie Opus XXI – Nr. 18 PerkussionsEnsemble – Nr. 27 SWR Sinfonieorchester
Baden-Baden und Freiburg – Nr. 28
Accroche Note – Nr. 30 Carte blanche
Internationales Musikinstitut Darmstadt – Nr.
32 Carte blanche Ircam – Nr. 38 Ensemble
intercontemporain
- Parcours Oscar Bianchi, zur Entdeckung
der jungen Komponisten des Festivals
Musica 2010:
Nr. 04 Orchestre Philharmonique de Radio
France – Nr. 08 Remix Ensemble – Nr. 20 S.
Fröhlich, Paetzold Flöte, P. Pitko, Cembalo
74
- Parcours Iannis Xenakis:
Nr. 07 Perkussions-Konzert (Freiluftkonzert,
kostenlos), Nr. 18 Perkussions-Ensemble, Nr.
21 Konzert Xenakis #1 – Nr. 22 Begegnung
mit dem Werk Xenakis' (Eintritt frei
entsprechend der freien Plätze) – Nr. 23
Konzert Xenakis #2 – Nr. 24 Konzert Xenakis
#3 – Nr. 25 Konzert Xenakis #4
- Parcours Bernd Alois Zimmermann:
Nr. 34 Kolloquium Bernd Alois Zimmermann
#1 – Nr. 35 Zebra Trio – Nr. 37 Kolloquium
Bernd Alois Zimmermann #2 – Nr. 38 P.
Strauch, Violoncello – Nr. 39 A. Grau/G.
Schumacher, Klavier – Nr. 40 Orchestre
Philharmonique du Luxembourg
MUSICA PASS 2010: 119 €
Mit dieser Karte haben Festivallliebhaber und
diejenigen, die es werden wollen, Zutritt zu
allen Veranstaltungen, mit der Ausnahme der
Veranstaltung Nr. 05 L’Ososphère. Für diese
zahlen Sie mit dem Musica Pass jedoch nur
18 € statt 25 €.
Der Eintritt für die Veranstaltungen Nr. 01, 06,
07, 11, 14, 17, 19, 22, 38 ist frei, solange
freie Plätze zur Verfügung stehen.
Die Veranstaltungen Nr. 34 und 37
Kolloquium B. A. Zimmermann sind im
Musica Pass enthalten.
Sie können den Musica Pass, entsprechend
der zur Verfügung stehenden Karten, bis zum
24. September in der Boutique Culture sowie
durch den Fernverkauf erhalten. Der Musica
Pass 2010 ist nicht übertragbar.
EINZELKARTENVERKAUF
Gesonderte
Tarife
für
folgende
Veranstaltungen:
- Veranstaltungen Nr. 01, 06, 07, 11, 14, 17, 19, 22
und 38: Eintritt frei entsprechend der freien Plätze
- Veranstaltungen Nr. 34 und 37: reserviert für
Inhaber des Musica Passes und der Carte Liberté;
bitte wenden Sie sich zum Erhalt von Einzeltickets
direkt an die Universität Straßburg (0033 (0)3 68
85 64 80, [email protected])
- Veranstaltung Nr. 09 Love and Other Demons:
reserviert für Inhaber des Musica Passes und der
Carte Liberté; bitte wenden Sie sich zum Erhalt
von Einzeltickets direkt an die Opéra national du
Rhin
- Veranstaltung Nr. 05 L’Ososphère: Reservation
und Verkauf der Karten über [email protected]
Tournée Orchestre Philharmonique de
Strasbourg
Kartenreservation für die Veranstaltungen:
Nr. 01 über Tanzmatten, Sélestat:
Tel.: 0033 (0) 3 88 58 45 45
Nr. 14 über la Maison des associations et de
la culture, Bischwiller:
Tel.: 0033 (0)3 88 53 75 00
Nr. 17 Espace Rohan, Saverne:
Tel.: 0033 (0)3 88 01 80 40
Für alle anderen Veranstaltungen gilt:
Normalpreis: 18 €
Ermäßigter Preis (*) 14 €
Jugendliche (**) 6,50 €
Cartes Culture und Atout Voir 5,50 €
(die Angabe der Carte Culture- oder Atout
Voir-Kartennummer ist erforderlich)
(*) die Ermäßigung ist folgenden Personen und
Einrichtungen vorbehalten: Senioren, Cezam-Ircos,
Richard Wagner Musikkreis, Accent 4, den Abonnenten
des TNS, Le-Maillon, Pôle-Sud / Jazzdor, LaiterieArtefact, TJP, Orchestre Philharmonique de Strasbourg.
den Ticketkäufern der Veranstaltung L’Ososphère, dem
Presseclub, den Angestellten der offiziellen Partner, des
Konservatoriums, der Musikschulen und der Universität
Straßburg, den Inhabern der Carte UGC Illimitée sowie
Gruppen von mehr als 10 Personen.
(**) Ermäßigung für Personen unter 26 Jahren, Schüler
der Musikschulen und des Konservatoriums Straßburg,
freischaffenden Künstlern sowie Arbeitssuchenden.
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Verkauf und Reservierung
VERKAUFSSTELLEN
Boutique culture
Place de la Cathédrale – Strasbourg
Vom 15.06. bis 17.07.2010 und vom 17.08 bis 09.10.2010
Dienstags bis samstags von 12:00 bis 19:00 Uhr.
Tel.: 00 33 (0)3 88 23 47 23
[email protected]
An den Abendkassen
30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung, solange freie Plätze zur Verfügung stehen. Die
Tickets in Verbindung mit der Carte Liberté werden nicht an der Abendkasse verkauft.
Fnac, Carrefour
www.fnac.fr – Tel.: 00 33 (0)8 92 68 36 22
FERNVERKAUF
Internet: www.festival-musica.org
Via Schriftverkehr:
Bis 04.10.2010 können Sie Ihre Kartenbestellungen an folgende Adresse senden:
Festival Musica
1, place Dauphine – BP 90048
67065 Strasbourg CEDEX
Per Telefon: 00 33 (0)3 88 23 47 23
Dienstags bis samstags von 12:00 bis 19:00 Uhr.
Die per Telefon bestellten Karten werden zum Zeitpunkt der Reservierung mit Bankkarte
bezahlt.
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Nützliche Informationen
FESTIVALBÜRO
Cité de la musique et de la danse
1, place Dauphine - BP 90048
F-67065 Strasbourg CEDEX
Tel.: 00 33 (0)3 88 23 46 46
Fax: 00 33 (0) 388 23 46 47
Email : [email protected]
Internetseite: www.festival-musica.org
AVENTAGE AIR FRANCE
Festivalbesucher, die mit dem Flugzeug anreisen, erhalten im Zeitraum vom 16. September bis
19. Oktober 2010 auf verschiedene Flüge der Air France ermäßigte Preise. Geben Sie hierzu
bitte folgenden Identifizierungscode an: 10178AF
Die Ermäßigungen gelten weltweit für eine Vielzahl von Transportmöglichkeiten und
Reiseklassen der Air France. Für die Online-Reservierung verwenden Sie bitte folgende
Website: www.airfranceklm-globalmeetings.com. Beim Kauf eines Online-Tickets erhalten Sie
zusätzlich zu Ihrem Reiseticket einen Berechtigungsnachweis, dieser kann zu jedem Zeitpunkt
Ihrer Reise verlangt werden.
Ihre nächstmögliche
Air
France und
KLM
Reiseagentur finden Sie unter:
http://w9.traveldoo.com/mice/connect.jsf?eid=04689AF sowie unter www.airfrance.com.
AVENTAGE SNCF
Fragen Sie uns nach Ihrem „fichet congrès“ und erhalten Sie an allen Bahnhofsschaltern eine
Fahrkarte für die Hin- und Rückreise zum „tarif congrès“.
Dieser Sonderpreis ist für alle SNCF-Strecken gültig und sichert Ihnen eine Ermäßigung von
20% in der 1. oder 2. Klasse.
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