2010 KURZPROFIL „Quartiersmanagement Heger-Tor-Viertel“ Modellprojekt: Osnabrück Stand: Januar 2011 Zentralörtliche Einordnung: Oberzentrum Landkreis: Osnabrück Einwohnerzahl: 163.000 Gebietsgröße: Bewohner: Gewerbe: Eigentümer: Leerstände: 6,4 ha 686 115 277 8 Projektbeschreibung Charakteristik des Quartiers Um das Heger-Tor-Viertel langfristig neu zu stärken und es innerhalb Osnabrücks deutlich wahrnehmbar zu positionieren, ist eine grundlegende Stadtteilentwicklung unabdingbar. Dies ist allerdings nicht alleine aus dem Viertel heraus umsetzbar. Vielmehr ist eine Unterstützung von außen zwingend erforderlich. Diese wird in den Anfängen des Entwicklungsprozesses durch das Citymanagement der Stadt Osnabrück geboten. Gemeinsam muss das Heger-Tor-Viertel zunächst grundlegend neu aufgestellt werden. Hierbei sind der Handel im Viertel, die Imageverbesserung einhergehend mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit, die Wohnumfeldverbesserung sowie eine bessere Vernetzung innerhalb des Viertels und mit anderen Quartieren der Stadt dringend anzugehende Punkte. Sobald das Viertel seine Selbstständigkeit wiedererlangt hat und die Federführung bei der Quartiersgemeinschaft liegt, wird sich das Citymanagement schrittweise zurückziehen. Das Heger-Tor-Viertel ist „die gute Stube“ Osnabrücks und Teil des historischen Kerns der Friedensstadt. Die Historie des Viertels bedingt die heute noch vorzufindende Kleinteiligkeit des Viertels, das seit jeher von einer lebendigen Mischung von Wohnnutzung, privaten Erholungsflächen, öffentlichen Freiräumen, Geschäften, Handwerksbetrieben, Gaststätten und Gemeinbedarfseinrichtungen geprägt ist. Heute finden sich in den Erdgeschoss-Immobilien vorwiegend hochwertige inhabergeführte Geschäfte mit Antiquitäten, Kunsthandel und Kunsthandwerk sowie Gastronomie. Akteure Für die Realisierung des QiN-Projektes haben sich die Interessengemeinschaft Heger-Tor-Viertel sowie die Osnabrück – Marketing und Tourismus GmbH (OMT) zusammengeschlossen. Zudem sollen auch die Immobilieneigentümer aus dem Viertel in den Prozess integriert werden. Die Interessengemeinschaft Heger-Tor-Viertel ist der lockere Zusammenschluss der hier ansässigen Händler, Gastronomen sowie einiger Privatpersonen. Dieser besteht schon seit einigen Jahren. Im Jahr 2010 stand ein Sprecherwechsel in der Gemeinschaft an, der mit in den QiN-Prozess integriert wurde. Die OMT stellt mit dem Citymanagement einen konstanten Ansprechpartner für alle Anlieger im Viertel und ist zunächst projektbegleitender Partner. Aufgrund sehr guter Kontakte in die Verwaltung ist die OMT im gesamten Prozess auch vermittelnd tätig. Mit dem Voranschreiten des Projektes ist ein schrittweiser Rückzug der OMT aus dem Viertel angestrebt. Um trotz der großen Zahl der Betroffenen im Viertel effektiv arbeiten zu können, haben sich einige Anlieger sowie die OMT zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengefunden. Eingeladen, in der Arbeitsgemeinschaft mitzuwirken war jeder Anlieger. Ergänzt wird das Einzelhandelsangebot durch eine Reihe hochwertiger kultureller Angebote. So liegen das weit über die Grenzen der Stadt bekannte Felix-NussbaumHaus sowie die Kunsthalle Dominikanerkirche am Rand des Viertels. Das Viertel sieht sich jedoch zwei Herausforderungen gegenüber: Zum einen der Lage abseits der Haupteinkaufsstraßen Osnabrücks sowie der historisch bedingte Kleinteiligkeit der Grundstücke und Immobilien. KURZPROFIL: Osnabrück 2010 Vorgehensweise Der in der Interessengemeinschaft Heger-Tor-Viertel anstehende Sprecherwechsel wurde als Startpunkt für den QiN-Prozess genutzt. Die OMT, die bereits im Vorfeld unabhängig von QiN mit Partnern aus unterschiedlichsten Bereichen versucht hatte, eine neue Strategie zur Stärkung des Viertels zu entwickeln, sah in der Initiative eine neue Chance für das Viertel. Mithilfe des Anfang 2009 ins Leben gerufene Citymanagements war zudem eine konstante Anlauf- und Beratungsstelle verfügbar. Diese soll den gesamten QiN-Prozess fortan ausführlich moderieren. Gemeinsam mit dem ausscheidenden Sprecher der Interessengemeinschaft hat die OMT im Rahmen von QiN 2010 zunächst einen Nachfolger gesucht. Im nächsten Schritt wurde den Mitgliedern der Interessengemeinschaft die grobe Ausrichtung des QiN-Projektes dargelegt und zugleich klargemacht, dass die OMT lediglich moderierend tätig ist, während die Gemeinschaft die Zukunft ihres Viertels aktiv gestalten soll. Um effizient Visionen und Pläne für das Viertel entwickeln zu können, wurde eine kleinere Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. In diesem Kreis wurden zunächst die Schwachstellen und Potenziale des Viertel definiert. Darauf aufbauend wird nun eine Vision für das Viertel entwickelt, die aus drei Hauptbausteinen besteht: • • • Anlieger- und Besucherbefragung im Viertel Etablierung eines fest installierten Marktes mit regionalen Produkten Etablierung eines „Pfades der Merkwürdigkeiten“ Um eine fundierte Basis für weitere Schritte zu haben, lässt die OMT seit Anfang Februar 2011 eine ausführliche Anlieger- und Besucherbefragung im Viertel vorbereiten und durchführen. So sollen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche bei der Gruppen deutlich werden und abschließende Handlungsempfehlungen gegeben werden. Für die Etablierung des „Pfades der Merkwürdigkeiten“ wurden inzwischen konkrete Ideen entwickelt. Einige Künstler wurden mit der Entwicklung erster Ideen zum Pfad beauftragt. Dieser soll aus zwei Teilprojekten bestehen und sich sowohl durch die Geschäfte als auch den öffentlichen Straßenraum ziehen. So erhofft man sich, nicht nur mehr Besucher in das Viertel zu bekommen, sondern auch den hier ansässigen Handel zu beleben. Ein langfristigeres Projekt ist die Etablierung eines Marktes im Quartier. Hierzu muss zunächst ein geeigneter Standort gefunden werden. Da aufgrund der historisch bedingten Enge nur wenig öffentlicher Straßenraum zur Verfügung steht, wird auch die Idee einer Lösung in einer bestehenden Immobilie geprüft. Parallel müssen ein oder mehrere Betreiber gefunden werden, die den Markt bestücken könnten. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Heger-Tor-Viertel Rechtsform der Quartiersinitiative Da es sich bei dem diesjährigen QiN-Projekt um eine Vorstadiumsförderung handelt und alle Beteiligten hoch motiviert mitarbeiten, wurde bisher auf die Festlegung einer verbindlichen Rechtsform verzichtet. Finanzierung Gesamtkosten des Projekts: 37.500 € Stadt/ Private: Land: 22.500 € 15.000 € Kontakt Oliver Mix, Geschäftsführer, Osnabrück – Marketing und Tourismus GmbH [email protected] Katrin Haneklaus-Klingsiek, Citymanagement, Osnabrück – Marketing und Tourismus GmbH [email protected] Heger-Tor-Viertel