Themistokles und die zweite Phase der Perserkriege. Die

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Geschichte
Marc Beuke
Themistokles und die zweite Phase der
Perserkriege. Die Auswirkungen der
Perserabwehr 480/79 v. Chr. auf die innere
Entwicklung Athens
Studienarbeit
1
Universität Osnabrück
WS 2005/06
Alte Geschichte
Seminar:
Die attische Demokratie
Thema der Hausarbeit:
Themistokles und die zweite Phase der Perserkriege:
Die Auswirkungen der Perserabwehr 480/79 v. Chr.
auf die innere Entwicklung Athens
Vorgelegt von:
Marc Beuke
LAGy Geschichte/Englisch
8. Semester
Inhalt
1. Einleitung ........................................................................................................3
2. Tendenzen der inneren Entwicklung Athens im Jahrzehnt nach Marathon....6
3. Die attische Flottenrüstung............................................................................11
3.1 Persien, Themistokles und das Flottenbauprogramm .............................11
3.2 Das Kriegsschiff Triere: technische Eigenschaften, Besatzung und
Kampfweise...................................................................................................15
3.3 Die innenpolitische Komponente der Seerüstung: Ruderdienst als
Instrument der Demokratisierung?................................................................18
4. Die Auswirkungen der Perserabwehr auf Athen...........................................21
4.1 Skizze des Kriegsverlaufs .......................................................................21
4.2 Die Auswirkungen des hellenischen Sieges auf die innere Entwicklung
Athens............................................................................................................22
5. Der Seebund und die Politisierung der Theten..............................................27
6. Schlussbetrachtung........................................................................................32
7. Quellen und Literatur ....................................................................................34
7.1 Quellen ....................................................................................................34
7.2 Literatur...................................................................................................34
3
1. Einleitung
Die Perserkriege und ihre Fortsetzung unter athenischer Führung, formuliert Christian Meier, waren die conditio sine qua non der attischen Demokratie.1 Schließlich
war die Abwehr der persischen Angriffe ja unerlässlich für das Überleben der von
Kleisthenes begründeten isonomen Verfassung, da ein Erfolg der Perser die Wiedererrichtung der Tyrannis bedeutet hätte. Der Kampf mit dem äußeren Feind hatte jedoch auch weitreichende Folgen für die innere Entwicklung der Polis. Entscheidend
war hierbei der Entschluss der Athener, der zu befürchtenden Invasion des Xerxes
durch den Aufbau einer starken Kriegsflotte zu begegnen: War Marathon noch der
Erfolg der Hopliten, also der Land besitzenden Bürger, gewesen, wurden zum Dienst
in der neuen Flotte nun alle Wehrfähigen, vor allem die unbemittelten Bürger, herangezogen. Da Kriegsdienst und das Recht auf politische Mitsprache nach damaliger Auffassung eine gedankliche Einheit bildeten, erwarben nun auch die Unbemittelten, die bislang weitgehend abseits des Heeresdienstes und somit auch des
politischen Lebens gestanden hatten, Anspruch auf aktive politische Partizipation.
Die großen Seesiege über die Perser und insbesondere die Entscheidung der Athener,
ihre Flotte nach dem persischen Abzug nicht abzumustern, sondern im Rahmen einer
groß angelegten maritimen Bündnispolitik einzusetzen, politisierten die als Rudermannschaften dienenden Massen und führten schließlich zur Entstehung der attischen Demokratie.
Die vorliegende Seminararbeit untersucht den Perserkrieg von 480/79 im Hinblick auf seine Bedeutung für die Entwicklung der kleisthenischen isonomen Gesellschaftsordnung zur klassischen Demokratie, wie diese nach 462/61 in Erscheinung
trat. Inwieweit war kann die Außenpolitik, die in Athen seit dem themistokleischen
Flottenbauprogramm praktisch Flottenpolitik war, als entscheidende Triebkraft für
die Entstehung der attischen Demokratie gewertet werden? Lassen sich dementsprechend die Perserkriege als Initialzündung der politischen Aktivierung der Massen
und somit der Demokratie interpretieren?
Der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit umfasst die gut drei Jahrzehnte von
der Schlacht bei Marathon (490) bis zu den Reformen des Ephialtes (462/61). Hauptquelle für die Perserkriege sind die in den 420er Jahren verfassten Historien des He1
Christian Meier, Die Rolle des Krieges im klassischen Athen, HZ 251 (1990), S. 555-605.
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