Die Bedeutung des zentralen Blatt-Kohlenhydratstoffwechsels von Arabidopsis thaliana für die Interaktion mit Colletotrichum higginsianum Der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. rer. nat. vorgelegt von Timo Engelsdorf aus Braunschweig Als Dissertation genehmigt von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: 13. März 2013 Vorsitzender der Promotionskommission: Prof. Dr. Johannes Barth Erstberichterstatter: Prof. Dr. Uwe Sonnewald Zweitberichterstatter: PD Dr. Ruth Stadler Teile dieser Arbeit sind in folgender Publikation enthalten: Engelsdorf T, Horst RJ, Pröls R, Pröschel M, Dietz F, Hückelhoven R, Voll LM (2013) Reduced carbohydrate availability enhances susceptibility of Arabidopsis towards Colletotrichum higginsianum. Plant Physiology: doi: 10.1104/pp.112.209676 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 1 Summary 2 1 Einleitung 5 1.1 Biotischer Stress bei Pflanzen - Phytopathologie . . . . . . . . . . . . . . 5 1.2 Determinanten von Suszeptibilität und Resistenz . . . . . . . . . . . . . 6 1.2.1 Zellwand-basierte Abwehr von Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . 7 1.2.2 Die basale Abwehr von Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.2.3 Spezifische Abwehr in Pflanze-Pathogen Interaktionen . . . . . . 9 1.2.4 Hormonsignalwege in der Abwehrantwort . . . . . . . . . . . . . 9 Lebensweisen phytopathogener Pilze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.3.1 Das Arabidopsis - Colletotrichum Pathosystem . . . . . . . . . . 13 1.4 Kohlenhydratstoffwechsel in Arabidopsis-Blättern . . . . . . . . . . . . . 16 1.5 Biosynthese und Zusammensetzung der primären Zellwand in 1.3 2 Arabidopsis-Blättern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1.6 Die Bedeutung des pflanzlichen Primärmetabolismus für Suszeptibilität . 20 1.7 Zielsetzung dieser Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Material und Methoden 24 2.1 Chemikalien, Enzyme und Verbrauchsmaterialien . . . . . . . . . . . . . 24 2.2 Oligonukleotide und Sequenzierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.3 Biologisches Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.3.1 Arabidopsis thaliana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.3.2 Phytopathogene Pilze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.3.2.1 Colletotrichum higginsianum . . . . . . . . . . . . . . 24 2.3.2.2 Erysiphe cruciferarum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Anzucht- und Infektionsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.1 Anzucht von Arabidopsis thaliana . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.4.2 Kultivierung von Colletotrichum higginsianum . . . . . . . . . . 26 2.4.2.1 26 2.4 Infektion von A. thaliana mit C. higginsianum . . . . . i I NHALTSVERZEICHNIS 2.4.3 Kultivierung von Erysiphe cruciferarum . . . . . . . . . . . . . . 27 2.4.3.1 Infektion von A. thaliana mit E. cruciferarum . . . . . 27 Mikroskopische Methoden und histologische Färbungen . . . . . . . . . 27 2.5.1 Mikroskopie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2.5.2 Trypanblau Färbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2.5.3 Klassifizierung der Infektionsstadien von C. higginsianum . . . . 27 2.5.4 Anilinblau Färbung von Callose . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.5.5 Stärkefärbung mit Jod-Kaliumjodid . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Molekularbiologische Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.6.1 Molekularbiologische Standardmethoden . . . . . . . . . . . . . 28 2.6.2 Schnellpräparation genomischer DNA . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.6.3 Quantitative PCR genomischer DNA von C. higginsianum . . . . 29 2.6.4 Quantitative PCR genomischer DNA von E. cruciferarum . . . . 29 2.6.5 Isolation von RNA aus Pflanzengewebe . . . . . . . . . . . . . . 30 2.6.6 Northernblot-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.6.6.1 Sondenherstellung für Northernblot-Analysen . . . . . 31 Metabolitanalysen und physiologische Methoden . . . . . . . . . . . . . 31 2.7.1 Bestimmung der Gehalte an löslichen Zuckern und Stärke . . . . 31 2.7.2 Analyse der Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung . . . . 32 2.7.3 Protoplast Release Assay . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 2.7.4 Bestimmung der Gehalte an Salicylsäure und Camalexin . . . . . 34 2.7.5 Bestimmung der Gehalte löslicher Phenylpropane . . . . . . . . . 35 2.7.6 Bestimmung der Gehalte zellwandgebundener Phenylpropane . . 36 2.7.7 Bestimmung der Gehalte an Glucosinolaten . . . . . . . . . . . . 37 2.7.8 Bestimmung der Gehalte an Raphanusamsäure . . . . . . . . . . 38 2.7.9 Bestimmung von Chlorophyllgehalten . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.8 Chemische Mutagenese von Arabidopsis Saatgut . . . . . . . . . . . . . 39 2.9 Durchmusterung chemisch mutagenisierter Arabidopsis pgm Mutanten . . 40 2.10 Analyse selektierter Mutanten im Wildtyp-Hintergrund . . . . . . . . . . 41 2.11 Kartierung von Mutationen selektierter Kandidaten . . . . . . . . . . . . 42 2.12 Statistische Hypothesentests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Ergebnisse 43 2.5 2.6 2.7 3 3.1 3.2 Die Beeinträchtigung des Arabidopsis Stärke-Stoffwechsels erhöht die Suszeptibilität für C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Kohlenstoffmangel erhöht die Suszeptibilität für C. higginsianum . . . . . 49 ii I NHALTSVERZEICHNIS 3.3 Die induzierte Abwehrantwort ist in stärkefreien Arabidopsis-Mutanten beeinträchtigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4 Die Penetrationsresistenz von Arabidopsis-Mutanten mit beeinträchtigtem Stärkestoffwechsel gegen C. higginsianum ist reduziert . . . . . . . . 3.5 71 Stärkefreie Arabidopsis haben eine erhöhte Resistenz gegen Erysiphe cruciferarum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.9 68 Kohlenstoffmangel bewirkt eine Reduktion spezifischer Monosaccharide in der Zellwand von Arabidopsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.8 65 Veränderungen der Zellwand-Zusammensetzung können die Suszeptibilität für C. higginsianum beeinflussen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7 59 Die Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung stärkefreier ArabidopsisMutanten ist verändert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6 53 74 Identifizierung von Suszeptibilitäts-Suppressor-Mutationen mittels Vorwärtsgenetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 3.10 Chemische Mutagenese und Durchmusterung von Arabidopsis pgm Mu- 4 tanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 3.11 Genetische Charakterisierung potentieller Suppressormutanten . . . . . . 82 Diskussion 92 4.1 Die Kohlenhydratverfügbarkeit in Arabidopsis beeinträchtigt die Suszeptibilität für C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.1 Die Kohlenhydratverfügbarkeit begrenzt das Ausmaß induzierter Abwehrreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.2 92 94 Die Penetrationsresistenz gegenüber C. higginsianum ist in Mutanten des Stärkestoffwechsels beeinträchtigt - Welche Rolle spielen dabei Glucosinolate? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.3 98 Veränderungen in der Zellwandzusammensetzung beeinflussen die Interaktion von Pflanzen mit phytopathogenen Pilzen . . . . . 100 4.2 Die Kohlenhydratverfügbarkeit des Wirtes begrenzt das Wachstum biotropher Hyphen von C. higginsianum nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 4.3 Eine chemisch mutagenisierte Population stärkefreier Mutanten beinhaltet Colletotrichum higginsianum-resistente Linien . . . . . . . . . . . . . 105 4.3.1 Die angewandte Durchmusterung ermöglicht die Kartierung einer Teilmenge der selektierten Mutanten . . . . . . . . . . . . . . . . 106 4.3.2 Welche Mutationen könnten zu einer generellen Resistenz gegenüber C. higginsianum beitragen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 iii I NHALTSVERZEICHNIS 4.3.3 Die Suszeptibilität stärkefreier Mutanten kann durch induzierte Mutationen spezifisch supprimiert werden . . . . . . . . . . . . . 108 Literaturverzeichnis 111 Abbildungsverzeichnis 133 Tabellenverzeichnis 135 Abkürzungsverzeichnis 136 Anhang 137 A.1 Verwendete Oligonukleotide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 A.2 Kohlenhydratgehalte in Arabidopsis nach Infektion mit C. higginsianum und Kontrollbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 A.3 Elutionszeiten und Absorptionsmaxima analysierter Phenlypropane . . . 142 A.4 Analyse von Transkript-Daten von Genen des Zellwand-Metabolismus in pgm im Vergleich zu Col-0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 A.5 Kartierungsergebnisse der pgm EMS Linien 3-6-8, 7-16-2, 8-18-1 und 97-10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 A.6 Liste der Gene zwischen 21,1 Mb und 21,9 Mb auf Chromosom 3 von Arabidopsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 iv Zusammenfassung Hemibiotrophe Pathogene interagieren mit ihren Wirtspflanzen in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Phasen. In einer initialen biotrophen Phase wachsen die Pathogene innerhalb lebendender Wirtszellen, während das Wirtsgewebe in der nachfolgenden nekrotrophen Phase sequentiell abgetötet wird. Colletotrichum higginsianum ist ein hemibiotropher Pilz, der eine kompatible Interaktion mit Arabidopsis thaliana eingeht und dabei verschiedene klar definierte Infektionsschritte durchläuft. Nachdem die Zellwand des Wirtes mit einem Appressorium durchstoßen wurde, bildet der Pilz intrazelluläre biotrophe Hyphen die von der Plasmamembran der Wirtszelle umgeben sind. Nach einer kurzen biotrophen Phase wird das Blattgewebe von sekundären nekrotrophen Hyphen besiedelt, woraufhin großflächige nekrotische Läsionen auf Blättern der Wirtspflanze entstehen. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Kohlenhydratverfügbarkeit von Arabidopsis die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum beeinflusst. Mutanten mit einem beeinträchtigten Stärkestoffwechsel wurden schneller durch den Pilz besiedelt und wiesen nach Etablierung der Interaktion stärkere Krankheitssymptome auf. Quantitative Analysen des intrazellulären Pilzwachstums zeigten, dass diese Mutanten unabhängig von der Dauer der Lichtphase eine erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum aufwiesen. Daraus konnte geschlossen werden, dass nicht die Dauer des Zuckermangels, sondern die Reduktion des Kohlenhydratbudgets die erhöhte Suszeptibilität vermittelt. Dieser Zusammenhang wurde auch durch eine negative Korrelation zwischen der Kohlenhydratakkumulation während der Lichtphase und der Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum unterstützt. Durch die Untersuchung weiterer Genotypen mit einem nächtlichen Kohlenstoffmangel konnte eine klare Koinzidenz zwischen dem diurnalen Kohlenhydratumsatz und der Suszeptibilität weiter bekräftigt werden. Analysen verschiedener induzierter Abwehrreaktionen zeigten, dass die Kapazität zur Bildung von Sekundärmetaboliten wie Salicylsäure, Camalexin und Glucosinolaten in stärkefreien Mutanten aufgrund einer reduzierten Kohlenhydratverfügbarkeit vermindert war. Durch Dunkel-induzierten Kohlenhydratmangel während verschiedener Phasen der Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum konnte gezeigt werden, dass der Pilz während des biotrophen Wachstums nicht auf die Versorgung mit Kohlenhydraten durch 1 Z USAMMENFASSUNG den Wirt angewiesen ist. Außerdem wirkte sich ein induzierter Kohlenhydratmangel während der nekrotrophen Interaktionsphase besonders stark auf die Suszeptibilität für den Pilz aus. Beeinträchtigungen induzierter Abwehrreaktionen könnten sich folglich besonders während des nekrotrophen Wachstums des Pilzes auf die Suszeptibilität auswirken. Analysen der Zellwandzusammensetzung verschiedener Mutanten mit einem nächtlichen Kohlenhydratmangel zeigten, dass der regelmäßig wiederkehrende Kohlenhydratmangel zu verringerten Gehalten der Monosaccharide Arabinose, Galactose und Galacturonsäure im Pektinanteil der Zellwandmatrix führte. Vergleichende Analysen mit beschriebenen Zellwandmutanten lieferten klare Hinweise, dass dieser Zellwanddefekt die Penetrationsresistenz von Arabidopsis gegen C. higginsianum reduziert. Im Gegensatz zu der erhöhten Suszeptibilität für C. higginsianum hatten stärkefreie Mutanten eine erhöhte Resistenz gegen den obligat biotrophen Mehltaupilz Erysiphe cruciferarum, die nicht durch die beobachteten Zellwandveränderungen begründet war. Durch eine Mutagenese stärkefreier pgm Pflanzen konnte eine Population von Mutanten für vorwärtsgenetische Durchmusterungen erzeugt werden. Durch die Selektion auf Suppressor-Phänotypen der Hypersuszeptibilität von pgm konnten 63 Mutanten mit einer reduzierten Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum identifiziert werden, von denen 8 Mutanten eine pgm-spezifische Resistenz zeigten. Durch die Identifizierung einer Mutante, die bereits als resistent beschrieben war, konnte die Selektivität der Durchmusterung belegt werden. Zudem konnte eine Mutante mit pgm-spezifischer Resistenz auf einen 800 kb umfassenden Genombereich von Chromosom 3 kartiert werden, der interessante Kandidatengene für weiterführende Analysen beinhaltet. 2 Summary Hemibiotrophic pathogens interact with host plants in two consecutive phases. An initial biotrophic growth phase inside living host cells is followed by a necrotrophic phase, in which host tissue is sequentially killed. The hemibiotrophic fungus Colletotrichum higginsianum establishes itself through clearly defined infection steps on Arabidopsis thaliana in a compatible interaction. After breaching the host cell wall with an appressorium, the fungus forms intracellular biotrophic hyphae surrounded by the host plasma membrane. Following a short biotrophic phase, leaf tissue is colonized by secondary necrotrophic hyphae accompanied by extensive necrotic lesions on host leaves. In this study, it was shown that carbohydrate availability of Arabidopsis influences susceptibility towards C. higginsianum. Mutants with an impaired starch metabolism experienced faster fungal proliferation and showed increased disease symptoms. Accordingly, the reduced carbohydrate budget and not the duration of carbohydrate shortage increased susceptibility in this interaction. This observation was further supportet by a negative correlation between carbohydrate accumulation in the light and susceptibility towards C. higginsianum. By employing additional genotypes with nocturnal carbohydrate shortage, a clear coincidence between diurnal carbohydrate turnover and susceptibility was corroborated. Analyses of different defense responses revealed that the accumulation of secondary metabolites such as salicylic acid, camalexin and glucosinolates was limited due to reduced carbohydrate availability. Dark-induced carbohydrate shortage in different interaction phases indicated that carbohydrate supply by the host is dispensable during biotrophic growth of C. higginsianum. Furthermore, induced carbohydrate shortage affected susceptibility most during the necrotrophic interaction, indicating that affected defense increases susceptibility especially during necrotrophic colonization. An analysis of cell wall composition demonstrated that periodic carbohydrate shortage in different mutants suffering from nocturnal carbon starvation, caused reduced contents of the monosaccharides arabinose, galactose and galacturonic acid in pectic cell wall matrix polymers. Comparison to described cell wall mutants suggested that the observed cell wall defects reduce penetration resistance to C. higginsianum. 3 S UMMARY In contrast to the increased susceptibility towards C. higginsianum, starchless mutants were more resistant towards the biotrophic powdery mildew fungus E. cruciferarum, which was not due to the observed changes in cell wall composition. Mutagenesis of starchless pgm mutants yielded a mutant population for forward genetic screens. By selecting suppressors of pgm hypersusceptibility, 63 mutants with reduced susceptibility towards C. higginsianum including 8 mutants with pgm-specific resistance could be identified. Selectivity of the screening was proven by the identification of a previously described resistant mutant. Moreover, a mutant showing pgm-specific resistance could be mapped to a 800 kb genomic region on chromosome 3 containing interesting candidate genes for further analyses. 4 1 Einleitung Die Energiegewinnung von Pflanzen basiert auf der Assimilation von Kohlenstoff durch Photosynthese. Neben der Sicherstellung der Versorgung mit Sonnenenergie, ist dafür auch die Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen über Wurzeln notwendig. Pflanzen sind daher auf eine sessile Lebensweise angewiesen, die häufig Konfrontationen mit abiotischen und biotischen Stresssituationen impliziert. Stressreaktionen von Pflanzen verursachen einen zusätzlichen Energiebedarf, der in Konkurrenz zum Wachstum des Organismus steht und daher sehr genau reguliert sein muss (Herms und Mattson, 1992; Züst et al., 2011). 1.1 Biotischer Stress bei Pflanzen - Phytopathologie Phytopathogene Mikroorganismen verfolgen unterschiedliche Besiedelungsstrategien, die eine flexible pflanzliche Abwehrantwort erfordern. Bakterien, Pilze und Oomyceten können durch die Spaltöffnungen der Blätter oder Wunden im Pflanzengewebe in den Wirt eindringen, viele Pilze und Oomyceten nutzen zudem hochspezifische Infektionsstrukturen um die Epidermis von Blättern oder Wurzeln zu penetrieren (Faulkner und Robatzek, 2012). Pflanzen haben eine Vielzahl einfacher und komplexer Abwehrmechanismen entwickelt, welche auf zellulärer und systemischer Ebene ein Immunsystem bilden (Jones und Dangl, 2006). Wenn Pathogene nicht an einen Wirt angepasst sind, führt Nicht-Wirt Resistenz zu einer inkompatiblen Interaktion (Heath, 2000b). Resultiert aus dem Befall einer Pflanze hingegen eine Erkrankung, so handelt es sich um eine kompatible Interaktion (O’Connell und Panstruga, 2006). Adaptierte Mikroorganismen verursachen große Ertragseinbußen im Nutzpflanzenanbau, insbesondere bei Anbau von Monokulturen, welche durch eine hohe Dichte und genetische Homogenität die Adaption von Pathogenen begünstigen (Stukenbrock und McDonald, 2008). Der weltweite Ertragsverlust der wichtigsten Nutzpflanzen durch Pathogenbefall wird auf 10-15 % geschätzt (Strange und Scott, 2005; Oerke, 2006). 5 1 E INLEITUNG 1.2 Determinanten von Suszeptibilität und Resistenz Pflanzen haben im Unterschied zu Säugetieren kein Immunsystem mit mobilen Abwehrzellen, sondern ein zellbasiertes Immunsystem das Pathogene sowohl an der Zellperipherie als auch im Zytoplasma erkennen kann. Die Erkennung mikrobieller Proteine und die intrazelluläre Signalweiterleitung ist bei Säugetieren und Pflanzen allerdings bemerkenswert ähnlich (Nürnberger et al., 2004). Wie Säugetiere können auch Pflanzen zwischen selbst und fremd unterscheiden und sowohl beschädigungsassoziierte molekulare Muster (damage-associated molecular patterns, DAMPs) als auch mikrobenassoziierte molekulare Muster (pathogen-associated molecular patterns, MAMPs) erkennen. Während DAMPs Bestandteile pflanzlicher Zellen sind die durch Pathogene abgelöst werden können, handelt es sich bei MAMPs um konservierte Moleküle mikrobiellen Ursprungs die im Wirtsorganismus nicht vorkommen (Monaghan und Zipfel, 2012). Jones und Dangl (2006) haben ein sehr verständliches Modell entworfen, das eine Unterscheidung von basalen, universell wirkenden Abwehrreaktionen und pathogenspezifisch aktivierten Abwehrreaktionen beinhaltet. Demnach führt die Erkennung von MAMPs zu der sogenannten basalen Abwehrantwort, welche gegen potentielle Pathogene gerichtet ist und als MTI (MAMP-triggered immunity) bezeichnet wird. Ist ein Pathogen in der Lage Effektor-Proteine in die Wirtszelle einzubringen, so können diese die Abwehr der Wirtes unterdrücken und zu Suszeptibilität für das Pathogen, der sogenannten ETS (effector triggered susceptibility), führen. Im Zuge einer evolutionären Anpassung einer Wirtspflanze an ein spezifisches Pathogen können Effektorproteine durch die Bindung an spezifische Resistenzproteine als Avirulenz (Avr) Proteine erkannt werden und eine verstärkte Abwehrreaktion auslösen, die zu einer Resistenz gegen das Pathogen führt, welche als ETI (effector-triggered immunity) bezeichnet wird. Diese induzierten Abwehrreaktionen sind stark reguliert, da der benötigte Energieaufwand auf Kosten von Wachstum und Entwicklung der Pflanze geht. Die wichtigen Abwehrsignalmoleküle Jasmonsäure (JA) und Salicylsäure (SA) wirken negativ auf das Wachstum der Pflanze, während gleichzeitig vermehrt Energie für Abwehrreaktionen aufgewendet wird (Rivas-San Vicente und Plasencia, 2011; Yang et al., 2012). Kürzlich haben Pajerowska-Mukhtar et al. (2012) einen Transkriptionsfaktor beschrieben, der für das Umschalten von Wachstum auf Abwehr in Folge der Erkennung des bakteriellen MAMPs elf18 und des Hormons SA notwendig ist. TRANSLOCON1-BINDING TRANSCRIPTION FACTOR 1 (TBF1) bindet an das cis Element TRANSLOCON1 (TL1), das in den Promotoren vieler abwehrbezogener Gene zu finden ist. 6 1 E INLEITUNG 1.2.1 Zellwand-basierte Abwehr von Pflanzen Die erste Barriere gegen potentielle Pathogene bilden präformierte Strukturen wie die Kutikula und die Zellwand, die allerdings neben ihrer Funktion als physikalische Barriere auch flexibel umgestaltet werden um den Befall durch Pathogene einzuschränken (Reina-Pinto und Yephremov, 2009; Underwood, 2012). Es konnten bereits mehrere zellwandmodifizierende Proteine identifiziert werden, welche die Suszeptibilität für pilzliche Pathogene beeinflussen. In Arabidopsis wird die Suszeptibilität für das nekrotrophe Pathogen Botrytis cinerea durch O-Acetylierung der Wirtszellwand und die Expression einer Pektinmethylesterase erhöht (Manabe et al., 2011; Raiola et al., 2011). Resistenz gegen den biotrophen Mehltau-Erreger Erysiphe cichoracearum ist in zwei unabhängigen Mutanten mit einem erhöhten Pektinanteil der Zellwand und einer reduzierten Zellexpansion verbunden (Vogel et al., 2002, 2004). An zellwandbasierten Abwehrreaktionen, wie der Bildung von Zellwandauflagerungen (Papillen) oder dem gezielten Transport von Proteinen zu Infektionsstellen, ist zudem das Zytoskelett beteiligt (zusammengefasst von Day et al., 2011). In Papillen werden darüberhinaus antimikrobielle Sekundärmetabolite und das β -1,3-Glukan Callose eingelagert (Bednarek et al., 2009; Clay et al., 2009). Inwieweit Callose eine strukturelle Barriere für zellwandpenetrierende Pilze und Oomyceten darstellt ist jedoch unklar. Das Fehlen der pathogeninduzierbaren Isoform der Callose Synthase, POWDERY MILDEW RESISTANT 4 / GLUCAN SYNTHASE-LIKE 5 (PMR4/GSL5), beeinträchtigt die Penetrationsresistenz kaum, sondern führt zu einer verstärkten SA-abhängigen Abwehr (Jacobs et al., 2003; Nishimura et al., 2003). Die Ablagerung von Callose in Papillen ist wiederum durch verschiedene Abwehrsignalwege reguliert und stark von den Wachstumsbedingungen der untersuchten Pflanzen abhängig (Luna et al., 2011). 1.2.2 Die basale Abwehr von Pflanzen MAMPs und DAMPs können an plasmamembranlokalisierten Rezeptoren (pattern recognition receptors, PRRs) spezifisch erkannt werden. Eine aktuelle Zusammenfassung von PRRs mit bekannten Liganden wurde von Monaghan und Zipfel (2012) veröffentlicht. Viele PRRs, wie die gut untersuchten Rezeptoren bakterieller MAMPs in Arabidopsis, FLAGELLIN-SENSING 2 (FLS2; Gómez-Gómez und Boller, 2000; Chinchilla et al., 2006) und der EF-Tu Rezeptor (EFR; Zipfel et al., 2006), haben eine extrazelluläre Rezeptordomäne sowie eine intrazelluläre Kinasedomäne und werden als Rezeptor-ähnliche Kinasen (receptor like kinase, RLK) bezeichnet. Andere PRRs wie die Rezeptoren pilzlicher Xylanase in Tomate weisen keine Kinasedomäne auf und werden als Rezeptor-ähnliche 7 1 E INLEITUNG Proteine (receptor like protein, RLP) bezeichnet (Ron und Avni, 2004). Viele PRRs, darunter auch die drei oben genannten Beispiele, interagieren mit der RLK BRASSINOSTEROID INSENSITIVE 1-ASSOCIATED KINASE 1 (BAK1), die an der intrazellulären Signalweiterleitung beteiligt ist (Chinchilla et al., 2007; Bar et al., 2010; Roux et al., 2011). Kürzlich wurde gezeigt, dass Brassinosteroide die FLS2- und EFR-abhängigen Abwehrsignale inhibieren und die Suszeptibilität von Arabidopsis für verschiedene Pathogene beeinflussen können (Albrecht et al., 2012; Belkhadir et al., 2012). BAK1 ist daher an der Regulation der Balance zwischen Brassinosteroid-abhängigem Wachstum und MTIabhängigen Abwehrreaktionen beteiligt. Bislang wurden drei PRRs identifiziert, die an der Erkennung endogener molekularer Muster beteiligt sind. PEP RECEPTOR 1 (PEPR1) und PEPR2 binden pathogeninduzierte Arabidopsis Pep Proteine und tragen gemeinsam zu der Abwehr gegen Pathogene bei (Krol et al., 2010; Yamaguchi et al., 2010). Brutus et al. (2010) identifizierten die Zellwand-assoziierte Kinase WALL-ASSOCIATED KINASE 1 (WAK1) als Rezeptor für Oligogalacturonide (OGs) und zeigten die Bedeutung der Erkennung dieser DAMPs für die Abwehr gegen den phytopathogenen Pilz Botrytis cinerea. OGs sind Fragmente des Pektin-Polymers Homogalacturonan, die bei der Penetration der Wirts-Zellwand durch pektinolytische Enzyme von Pathogenen freigesetzt werden können. Die intrazellulären Ereignisse nach der Erkennung von MAMPs und DAMPs ähneln sich, unabhängig davon welcher PRR ein Ziel-Molekül gebunden hat. Besonders gut ist die Abwehrantwort infolge der Erkennung des bakteriellen flg22 Peptides untersucht. Unmittelbar nach der Behandlung von Arabidopsis mit flg22 kommt es zu einem erhöhten Ionenfluss über die Plasmamembran, der Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (reactive oxygen species, ROS), der Aktivierung einer MAPK (mitogen activated protein kinase) Kaskade und einer erhöhten Proteinphosphorylierung (Boller und Felix, 2009). An der Bildung von ROS sind neben plasmamembranlokalisierten NADPH Oxidasen auch apoplastische Peroxidasen beteiligt, welche eine oxidative Quervernetzung der Zellwand bewirken können (Bradley et al., 1992). Kürzlich wurde die Beteiligung zweier apoplastischer Peroxidasen an der MAMP-induzierten Bildung von ROS entdeckt, die eine Rolle in der Regulation von Polygalacturonase-inhibierenden Proteinen (PGIPs), einer Pektinacetylesterase (PAE) sowie einer Pektinmethylesterase (PME) spielen, und daher vermutlich an der Regulation der Zellwandmodifikation beteiligt sind (Daudi et al., 2012; O’Brien et al., 2012). Als weitere Folge der flg22 Erkennung wird der FLS2 Rezeptor internalisiert und eine Vielzahl an Genen differentiell reguliert (Zipfel et al., 2004; Robatzek et al., 2006). Unter den transkriptionell hochregulierten Genen finden sich neben Tran- 8 1 E INLEITUNG skriptionsfaktoren auch weitere PRRs und pathogenesebezogene (pathogenesis related, PR) Gene (Gómez-Gómez et al., 1999; Zipfel et al., 2004, 2006). 1.2.3 Spezifische Abwehr in Pflanze-Pathogen Interaktionen Die intrazelluläre Erkennung von Pathogen-Effektormolekülen ist die Grundlage zur Etablierung von ETI. Die Erkennung dieser Moleküle wird meist von einer Klasse von Rezeptoren mit Nukleotid-Bindedomöne (NB) und leucin-rich repeat-Domäne (LRR) vermittelt (Caplan et al., 2008). Gene, welche für NB-LRRs kodieren, werden als Resistenzgene (R-Gene) bezeichnet, da eine spezifische Erkennung individueller Effektoren zu Resistenz führt. Die Interaktion zwischen NB-LRRs und Effektoren kann entweder direkt oder indirekt stattfinden. Indirekte Interaktionen erfordern die Bindung eines weiteren Proteins, das entweder ein Zielprotein des Effektors oder ein strukturell ähnliches Köderprotein darstellen kann (Caplan et al., 2008). Darüberhinaus wurden in der Interaktion zwischen dem biotrophen Pilz Cladosporium fulvum und Tomate auch RLPs mit extrazellulärer LRR-Domäne als Produkte von R-Genen identifiziert (Dixon et al., 2000). Die intrazellulären Prozesse nach der Erkennung von Effektoren ähneln stark den Prozessen nach der Erkennung von MAMPs. ETI wird daher als eine schnellere und stärkere Form von MTI betrachetet (Jones und Dangl, 2006). Häufig führt ETI zu einer hypersensitiven Abwehrantwort (hypersensitive response, HR) der infizierten Zelle, was besonders in der Abwehr gegen biotrophe Pathogene, welche dauerhaft oder vorübergehend lediglich eine Zelle besiedeln, wirkungsvoll sein kann. Hypersensitive Abwehrantworten spielen zudem eine Rolle in der systemischen Weiterleitung von Abwehrsignalen (Heath, 2000a). Bislang konnten nur wenige zentrale Komponenten des ETI-induzierten Signalweges identifiziert werden. TIR (Toll-interleukin-like receptor)-NB-LRR abhängige Signale benötigen ENHANCED DISEASE SUSCEPTIBILITY 1 (EDS1), während NON-RACE-SPECIFIC DISEASE RESISTANCE 1 (NDR1) für viele CC (coiled-coil)NB-LRR abhängige Signale nötig ist (Parker et al., 1996; Aarts et al., 1998). 1.2.4 Hormonsignalwege in der Abwehrantwort Abwehrsignale der MTI und der ETI werden in ein stark reguliertes Netzwerk aus kooperativen und antagonistischen Hormonsignalwegen integriert. Eine zentrale Rolle in der Regulation und Weiterleitung von Abwehrsignalen haben die Hormone SA und JA, deren Signale stark antagonistisch reguliert sind. Während SA-abhängige Signale eine effektive Abwehr gegen biotrophe Pathogene begünstigen, sind JA-abhängige Signale häufig in der Abwehr gegen nekrotrophe Pathogene effektiv (Glazebrook, 2005). 9 1 E INLEITUNG SA kann durch zwei Synthesewege aus Chorismat synthetisiert werden, für die pathogeninduzierte Akkumulation von SA scheint allerdings nur der Syntheseweg über ISOCHORISMATE SYNTHASE (ICS) wichtig zu sein (Vlot et al., 2009). Die Akkumulation von SA wird durch die ETI-induzierten EDS1- und NDR1-abhängigen Signalwege ausgelöst (Feys et al., 2001; Shapiro und Zhang, 2001). Fu et al. (2012) diskutieren, dass ein hoher SA-Gehalt in pathogeninfizierten Zellen zu lokalem Zelltod führt, während systemisch induzierte niedrigere SA-Gehalte die Expression SA-induzierter Gene begünstigen. Spezifisch durch den SA-abhängigen Signalweg induzierte PR-Gene, wie PR-1, PR-2 (β 1,3-Glucanase) und PR-5 (thaumatin-like), sind gute Marker für diesen Signalweg (Uknes et al., 1992). Die Aktivierung des SA Signalweges an Infektionsstellen spielt darüberhinaus eine wichtige Rolle in der Etablierung von systemischen Abwehrreaktionen in nicht befallenen Bereichen der Pflanze, welche als systemisch erworbene Resistenz (systemic acquired resistance, SAR) bezeichnet werden (Vlot et al., 2008). JA wird ausgehend von α-Linolensäure aus Membranlipiden in Chloroplasten und Peroxisomen synthetisiert (Browse, 2009). JA kann daraufhin in eine Vielzahl von Derivaten umgewandelt werden, von denen besonders Jasmonyl-Isoleucin (JA-Ile) von Bedeutung für den JA-abhängigen Abwehrsignalweg ist (Staswick et al., 2002; Staswick und Tiryaki, 2004). Das F-Box Protein CORONATINE INSENSITIVE 1 (COI1) ist ein zentraler Regulator des JA Signalweges. COI1 fungiert als JA-Ile Rezeptor in dem E3 Ubiquitinligase SKP1/Cullin/F-Box Komplex SCF COI1 , der die Degradation von transkriptionellen Repressoren der JASMONATE-ZIM DOMAIN (JAZ) Familie durch das Proteasom vermittelt (Thines et al., 2007; Sheard et al., 2010). In Arabidopsis sind zwei verschiedene Zweige des JA-abhängigen Signalweges bekannt. Während in dem einen Zweig Transkriptionsfaktoren der MYC Familie reguliert werden (Pauwels et al., 2010), ist der andere Zweig zusätzlich von Ethylen (ET)-Signalen abhängig und an der Regulation der Transkriptionsfaktoren ETHYLENE RESPONSE FACTOR 1 (ERF1) und OCTADECANOID-RESPONSIVE ARABIDOPSIS 59 (ORA59) beteiligt (Zhu et al., 2011). Während der MYC-abhängige JA-Signalweg die Transkription verwundungsresponsiver Gene induziert, werden im JA/ET-abhängigen Signalweg pathogenresponsive Gene wie PLANT DEFENSIN 1.2 (PDF1.2), PR-3 (basic chitinase) und PR-4 (heveinlike) induziert (Lorenzo et al., 2003, 2004; Pré et al., 2008). Eine Analyse zu der Regulation der SA- und JA-abhängigen Abwehrantwort in 18 Arabidopsis Ökotypen in Gegenwart beider Hormone zeigte, dass JA-abhängige Abwehrsignale stark von SA supprimiert werden (Koornneef et al., 2008). Brodersen et al. (2006) berichteten, dass EDS1 zusammen mit PHYTOALEXIN DEFICIENT 4 (PAD4) stromabwärts von ERF1 als Repressor JA/ET-induzierter Abwehrsignale wirkt. MAP KINASE 4 10 1 E INLEITUNG (MPK4) reprimiert EDS1/PAD4 und ist daher für die Expression JA/ET-abhängiger Transkripte notwendig. Weitere Komponenten der Suppression von JA/ET-abhängigen Abwehrsignalen durch SA wie Redox Regulatoren, NPR1 und Transkriptionsfaktoren werden in Pieterse et al. (2012) diskutiert. Ein klarer antagonistischer Einfluss von JA auf SA-abhängige Abwehrreaktionen konnte bislang hingegen nicht gezeigt werden. Neben SA, JA und ET beeinflussen auch die Hormone Abscisinsäure (ABA), Gibberellinsäure (GA), Auxin und Cytokinine die Abwehrantwort gegen Pathogene (zusammengefasst von Pieterse et al., 2012). 1.3 Lebensweisen phytopathogener Pilze Phytopathogene Pilze besiedeln ihre Wirtspflanzen mit spezialisierten Hyphen, die jeweils an die Lebensweise des Pathogens angepasst sind. Anhand ihrer Ernährungsstrategie lassen sich pilzliche Pathogene in drei Klassen einordnen. Nekrotrophe Pilze haben meist ein breites Wirtsspektrum und sind nicht auf lebende Wirtszellen angewiesen um ihren Lebenszyklus abzuschließen. Sie sekretieren zellwanddegradierende Enzyme, Toxine und Nekrose-bezogene Proteine um die Zellen ihres Wirtes abzutöten und sich saprophytisch von den Abbauprodukten des Gewebes zu ernähren (Oliver und Ipcho, 2004; Divon und Fluhr, 2007). Biotrophe Pilze sind hingegen auf lebende Wirtszellen angewiesen um ihren Lebenszyklus zu vollenden. Sie haben ein enges Wirtsspektrum und sekretieren während der Penetrationsphase nur geringe Mengen lytischer Enzyme, um möglichst geringen Schaden an der Wirtszelle zu erzeugen (Oliver und Ipcho, 2004). Die Besiedelungsmechanismen biotropher Pilze sind sehr vielfältig und beinhalten inter-, intra- und extrazelluläres Wachstum (Mendgen und Hahn, 2002). Obligat biotrophe Mehltaupilze bilden in den penetrierten Epidermiszellen Haustorien, hochspezialisierte Hyphen, die der intrazellulären Nahrungsaufnahme dienen und auf eine Zelle des Wirtes begrenzt sind. Haustorien bleiben durch eine Membran vom Zytoplasma der Wirtszelle getrennt. Diese extrahaustorielle Membran (EHM) unterscheidet sich allerdings strukturell von der Plasmamembran der Wirtszelle (Koh et al., 2005). Es ist bisher unklar, ob die EHM durch Einstülpung der Plasmamembran mit einer nachfolgenden Differenzierung oder durch de novo Synthese gebildet wird. Die Grenzfläche zwischen der Zellwand des Pilzes und der EHM der Wirtszelle wird als extrahaustorielle Matrix (EHMx) bezeichnet. Diese Matrix wird als Interaktionsraum zwischen den Organismen interpretiert, in dem ein Austausch an molekularen Signalen und Nährstoffen stattfindet. Es wurden sowohl in der Wirtszelle als auch in Haustorien mulitvesikuläre Körper (multivesicular bodies, MVBs) beobachtet, die ver- 11 1 E INLEITUNG mutlich an Exo- und Endozytoseprozessen beteiligt sind (Meyer et al., 2009; Micali et al., 2011). Der haustorielle Komplex aus Haustorium, EHM und EHMx wird zudem im Laufe der Interaktion von Zellwandmaterial der Pflanze umhüllt, das Ähnlichkeit mit lokalen Zellwandauflagerungen hat (Meyer et al., 2009; Micali et al., 2011). Während viel zu Abwehrreaktionen gegen obligat biotrophe Pilze veröffentlicht wurde, ist nicht viel über die Mechanismen der Nahrungsbeschaffung und -aufnahme bekannt. In Haustorien von Rostpilzen ist ein Hexosetransporter lokalisiert, der gleichermaßen Glukose und Fruktose transportiert (Vögele et al., 2001). Die Verwertung dieser Hexosen könnte durch haustoriell lokalisierte Enzyme erklärt werden (Vögele et al., 2005; Vögele und Mendgen, 2011). Auch für Haustorien von Mehltaupilzen wurden Indizien für eine preferentielle Aufnahme von Glukose veröffentlicht (Sutton et al., 1999, 2007). Hexosen des Wirtes könnten Rostpilzen und Mehltaupilzen durch eine erhöhte Aktivität apoplastisch lokaliserter Invertasen nach der Infektion bereitgestellt werden, wobei diese Invertasen sowohl im Pathogen als auch im Wirt kodiert sein können (Vögele et al., 2006; Sutton et al., 2007). Obwohl haustoriell exprimierte Aminosäuretransporter eines Rostpilzes charakterisiert wurden, konnte bisher keine Lokalisierung in Haustorien gezeigt werden (Struck et al., 2002, 2004). Hemibiotrophe Pilze durchlaufen nach der Penetration einer Wirtszelle zumeist eine initiale biotrophe Wachstumsphase, die anschließend in ein nekrotrophes Wachstum übergeht (Mendgen und Hahn, 2002). Die Dauer der biotrophen Interaktionsphase und die Art der Besiedelung unterscheiden sich zwischen hemibiotrophen Pilzarten. Der Reisbrandpilz Magnaporthe oryzae kolonisiert Wirtszellen zunächst biotroph und geht sequentiell in zuvor besiedelten Zellen zu einem nekrotrophen Wachstum über (Kankanala et al., 2007). Auch innerhalb der Gattung Colletotrichum gibt es hemibiotrophe Arten, die Biotrophie in mehreren Zellen etablieren können, während die biotrophe Phase in anderen Colletotrichum spp. auf die erste infizierte Zelle beschränkt ist (Perfect und Green, 2001). Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit von Infektionshyphen, welche auf eine Wirtszelle beschränkt sind, und Haustorien obligat biotropher Pilze, wird eine vergleichbare Funktion in der Aufnahme von Nährstoffen und dem Austausch an Signalstoffen angenommen (O’Connell und Panstruga, 2006; Münch et al., 2008). Biotrophe Hyphen hemibiotropher Pilze sind häufig von einer Grenzflächenmatrix umgeben, die Ähnlichkeit mit der EHMx obligat biotropher Pilze hat (O’Connell und Panstruga, 2006). Während in verschiedenen Colletotrichum spp. Mutanten identifiziert wurden, die im Übergang aus der biotrophen in die nekrotrophe Wachstumsphase beeinträchtigt waren, konnten keine Mutanten mit einer fehlenden biotrophen Interaktionsphase gefunden werden (Münch et al., 2008; Huser et al., 2009). Nicht-adaptierte Colletotrichum spp. besiedeln verwundete Arabidopsis- 12 1 E INLEITUNG Blätter jedoch mit Hyphen, die morphologisch an nekrotrophe Hyphen erinnern (Hiruma et al., 2010, eigene Beobachtung). Die biotrophe Wachstumsphase von Colletotrichum spp. scheint daher für die intrazelluläre Etablierung in intaktem Wirtsgewebe notwendig zu sein. Über Genfunktionen, die an dem Übergang von der biotrophen in die nekrotrophe Phase regulatorisch beteiligt sind, ist bislang nichts bekannt. 1.3.1 Das Arabidopsis - Colletotrichum Pathosystem Colletotrichum higginsianum ist ein phytopathogener Pilz aus der Abteilung der Ascomycota, der von Brassica rapa isoliert wurde und virulent für die Modellpflanze Arabidopsis thaliana ist (O’Connell et al., 2004; Narusaka et al., 2004). Der Lebenszyklus von C. higginsianum basiert auf einer hemibiotrophen Interaktion mit der Wirtspflanze und ist stark von einer hohen Luftfeuchtigkeit abhängig. Wenn Conidien des Pilzes in Wassertropfen auf der Blattoberfläche von Arabidopsis landen, bilden sie schmale Keimschläuche, aus denen kuppelförmige Appressorien hervorgehen (Abbildung 1.1). Appressorien sind hochspezialisierte Infektionsstrukturen, die nach der Melanisierung der Zellwand und der Akkumulation osmotisch aktiver Substanzen einen hohen Turgordruck aufbauen. Dieser Turgor ist für die mechanische Penetration der Wirtszellen nötig, wobei auch lytische Enzyme eine Rolle spielen können (Bechinger et al., 1999; Deising et al., 2000). Nach der Penetration der Kutikula und der Zellwand des Wirtes bildet C. higginsianum knollige Infektionsvesikel und Primärhyphen aus, welche auf die erste penetrierte Zelle beschränkt sind und großflächig in Kontakt mit der intakten umgebenden Membran der penetrierten Epidermiszelle stehen (Kleemann et al., 2012). Im Gegensatz zu vielen anderen hemibiotrophen Pilzen scheint in der Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum keine kontinuierliche Grenzflächenmatrix zwischen biotrophen Hyphen und der Plasmamembran des Wirtes ausgebildet zu werden (O’Connell et al., 2004). Dagegen wurden separate Grenzflächenkörper beobachtet, die eine Matrix für den Austausch von Molekülen darzustellen scheinen (Kleemann et al., 2012). Der Übergang von der biotrophen Interaktion in die nekrotrophe Interaktion der beiden Organismen wird durch die Ausbildung schmaler sekundärer Infektionshyphen markiert, welche die Plasmamembran des Wirtes penetrieren und benachbarte Zellen besiedeln. Sekundärhyphen breiten sich schnell im Blattgewebe aus und führen zu lokalen Blattnekrosen und Anthraknose. Schließlich werden asexuelle Fruchtkörper, die Acervuli, gebildet, an denen durch Mitose wiederum Conidien entstehen. Von 116 untersuchten Arabidopsis Ökotypen sind 47% suszeptibel für C. higginsianum, darunter auch die in dieser Arbeit verwendeten Ökotypen Columbia (Col-0) und Lands- 13 1 E INLEITUNG Abbildung 1.1 Lebenszyklus von Colletotrichum higginsianum auf Arabidopsis. Conidien (C) keimen auf der Blattoberfläche aus und bilden einen schmalen Keimschlauch (K), aus dem ein Appressorium (A) hervorgeht. Nach der Melanisierung der Appressorien-Zellwand, der Akkumulation osmotisch aktiver Substanzen und der Bildung eines hohen Turgor, wird die Wirtszelle unterhalb des Appressoriums mit einem Infektionsstachel penetriert. Innerhalb der ersten infizierten Zelle wird ein Infektionsvesikel (IV) gebildet, das zu einer gelappten Primärhyphe (PH) differenziert. IV und PH gehen eine biotrophe Interaktion mit der lebenden Wirtszelle ein. Sobald schmale Sekundärhyphen (SH) aus der PH hervorgehen, werden auch benachbarte Zellen besiedelt und in einer nekrotrophen Interaktion abgetötet. Der asexuelle Zyklus des Pilzes wird durch die Bildung von Conidien an Acervuli abgeschlossen (nicht gezeigt). berg erecta (Ler) (Birker et al., 2009). In resistenten Ökotypen konnten zwei genomische Resistenz-Orte identifiziert werden. RCH1 (RECOGNITION OF COLLETOTRICHUM HIGGINSIANUM 1) vermittelt Resistenz in Eil-0, es ist jedoch nicht bekannt durch welchen Mechanismus diese Resistenz vermittelt wird (Narusaka et al., 2004). Ein zweiter Resistenz-Lokus, RCH2, ist für die Resistenz der Ökotypen Kondara, Can-0, Gifu-2 und Ws-0 nötig (Birker et al., 2009; Narusaka et al., 2009). RCH2 beinhaltet zwei Gene, die in der Interaktion mit Pseudomonas syringae bzw. Ralstonia solanacearum als R-Gene identifiziert wurden (Gassmann et al., 1999; Deslandes et al., 2002). RESISTANT TO PSEUDOMONAS SYRINGAE 4 (RPS4) und RESISTANT TO RALSTONIA SOLANACEARUM 1 (RRS1) vermitteln eine kooperative Resistenz gegenüber C. higginsianum, die nicht mit einer HR verbunden ist, sondern die Penetrationsresistenz von Arabidopsis erhöht (Birker et al., 2009; Narusaka et al., 2009). Die RCH1-vermittelte Resistenz geht in abgetrennten Blättern von Eil-0 verloren, obwohl die basale Abwehrantwort im Vergleich zu Infektionen von Col-0 stark erhöht bleibt (Liu et al., 2007). Dennoch scheint auch die basale Abwehr die Suszeptibilität von Arabidopsis für 14 1 E INLEITUNG C. higginsianum zu begrenzen, da eine NADP-MALIC ENZYME 2 (NADP-ME2)abhängige Akkumulation reaktiver Sauerstoffspezies zu Resistenz gegen das Pathogen beiträgt (Voll et al., 2012). Chanda et al. (2008) zeigten zudem, dass ein erhöhtes Verhältnis von Glycerin-3-Phosphat (G3P) zu Glycerin Resistenz gegen C. higginsianum vermittelt. In einer weiteren Studie konnte der Mechanismus dieser Resistenzreaktion aufgeklärt werden. G3P interagiert mit dem Lipid Transfer Protein DIR1 in der Etablierung von SAR und wirkt somit in einem basalen Abwehrmechanismus, der gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Pathogene immunisiert (Chanda et al., 2011). Nach einer Infektion mit C. higginsianum werden sowohl SA-abhängige, als auch JA/ET-abhängige PR-Gene in Arabidopsis akkumuliert (Narusaka et al., 2004; Liu et al., 2007). Untersuchungen zur Suszeptibilität von Mutanten zentraler Regulatoren der Abwehrsignalwege zeigten, dass die Suszeptibilität besonders durch den SA-abhängigen Signalweg und in geringerem Maße durch den ET-abhängigen Signalweg begrenzt wird, wobei keine quantitativen Daten zu der Proliferation des Pilzes erhoben wurden (O’Connell et al., 2004; Liu et al., 2007). Die Beeinträchtigung der Biosynthese des Phytoalexins Camalexin durch eine Mutation in PHYTOALEXIN DEFICIENT 3 (PAD3) führt zu einer stark erhöhten Suszeptibilität für C. higginsianum, die durch G3P-vermittelte SAR unterdrückt werden kann (Narusaka et al., 2004; Chanda et al., 2008). Inkompatibilität nicht adaptierter Colletotrichum spp. mit Col-0 wird ebenfalls während der Penetrationsphase etabliert. Shimada et al. (2006) konnten zeigen, dass Actinfilamente fokal an Kontaktstellen pilzlicher Appressorien angeheftet waren und vermehrt Zellwandauflagerungen an diesen Kontaktstellen gebildet wurden. Pathosysteme mit der Modellpflanze Arabidopsis thaliana sind besonders gut geeignet um die Auswirkungen spezifischer Genfunktionen auf die Interaktion zu untersuchen, da das Genom von Arabidopsis sehr gut charakterisiert ist und eine Vielzahl an Mutanten in Samenbanken hinterlegt ist (Arabidopsis, 2000; Scholl et al., 2000; Koornneef und Meinke, 2010). Darüberhinaus kann auch das Pathogen C. higginsianum, im Gegensatz zu obligat biotrophen phytopathogenen Pilzen, in Kultur gehalten und transformiert werden und wird daher als Modell für hemibiotrophe Interaktionen und zur Untersuchung des Übergangs zwischen der biotrophen und nekrotrophen Ernährungsstrategie verwendet (Kleemann et al., 2008, 2012; Huser et al., 2009; Takahara et al., 2009). Kleemann et al. (2012) konnten zeigen, dass Effektoren von C. higginsianum an der appressoriellen Penetrationspore sowie an Grenzflächenkörpern zwischen biotrophen Hyphen und der Wirtsmembran sekretiert werden. Bestimmte Gruppen von Effektoren sind zudem spezifisch in den verschiedenen Infektionsstrukturen von C. higginsianum exprimiert und sind vermutlich sowohl für die Aufrechterhaltung der biotrophen Lebensphase als auch für den 15 1 E INLEITUNG Übergang in die nekrotrophe Lebensphase von Bedeutung. Vor kurzem wurde die erste vorläufige Sequenz des Genoms von C. higginsianum veröffentlicht (O’Connell et al., 2012), was in der Zukunft gezielte genetische Analysen erleichtern wird. Aufgrund der Ähnlichkeit des Lebenszyklus von C. higginsianum mit anderen Colletotrichum spp. können Erkenntnisse aus diesem Pathosystem potentiell für eine Vielzahl von Anthraknose Erkrankungen von Kulturpflanzen von Bedeutung sein (Perfect et al., 1999; Münch et al., 2008). 1.4 Kohlenhydratstoffwechsel in Arabidopsis-Blättern Die photosynthetische Assimilation von Kohlenstoff kann formal in zwei Teilreaktionen unterschieden werden. In der Lichtreaktion der Photosynthese werden Reduktionsäquivalente und Adenosintriphosphat (ATP) erzeugt, welche für die Assimilation von Kohlenstoff im Calvin-Zyklus der Dunkelreaktion aufgewendet werden. Während der Lichtphase wird der assimilierte Kohlenstoff entweder für die Synthese von Saccharose aus Triosephosphaten oder für die Synthese transitorischer Stärke aus Fruktose-6-Phosphat des Calvin-Zyklus genutzt (Abbildung 1.2). Triosephosphate werden durch den Triosephosphattransporter (TPT) aus dem Chloroplasten in das Zytosol der Zelle exportiert und dort zu Hexosephosphaten und schließlich zu Saccharose umgesetzt. Die Entnahme von Triosephosphaten aus dem Calvin-Zyklus wird jedoch nicht auf Ebene des Exportes aus dem Chloroplasten, sondern durch die Regulation enzymatischer Reaktionen der Saccharosebiosynthese begrenzt. Von zentraler Bedeutung ist die allosterische Hemmung der Fruktose-1,6-Bisphosphatase, welche die erste irreversible Reaktion der Saccharosebiosynthese katalysiert. Durch die Bindung von Fruktose-2,6-Bisphosphat wird die Affinität des Enzyms für sein Substrat Fruktose1,6-Bisphosphat stark verringert. Da Triosephosphate die Synthese von Fruktose-2,6Bisphosphat allerdings konzentrationsabhängig hemmen, muss der Gehalt an Triosephosphaten einen Schwellenwert überschreiten, damit die Saccharosebiosynthese ablaufen kann. Saccharose-6-Phosphat wird aus Fruktose-6-Phosphat und UDP-Glukose synthetisiert. UDP-Glukose ist darüberhinaus die Ausgangssubstanz für die Synthese von Zuckernukleotiden der Zellwandbiosynthese und das Substrat für die Synthese von Cellulose. In Mutanten des TPT wird der fast vollständige Verlust des Triosephosphat-Exportes durch einen stark erhöhten Umsatz von Stärke und den Export von Hexosen aus dem Chloroplasten nahezu kompensiert, was zu einem erhöhten Stärkegehalt und leicht reduzierten Gehalten löslicher Zucker in tpt Mutanten führt (Schneider et al., 2002). Saccharose und Hexosen können in Vakuolen transportiert werden (Wormit et al., 2006; Martinoia et al., 16 1 E INLEITUNG 2007), wo Saccharose durch Invertasen in Hexosen gespalten werden kann (Roitsch und González, 2004; Yamada et al., 2010). Vakuolen können daher bei Stärkemangel und in Stressreaktionen als Kohlenhydratspeicher dienen. Während photoautotrophe Gewebe Assimilate überwiegend exportieren und daher als source-Organe bezeichnet werden, stellen Pflanzenorgane die auf den Import von Assimilaten angewiesen sind sink-Organe dar. Saccharose kann über das Phloem in sink-Organe der Pflanze exportiert werden. Um den Kohlenstoffbedarf der Pflanze während der Dunkelphase zu decken, wird in Chloroplasten transitorische Stärke als Kohlenhydratspeicher gebildet. Fruktose-6Phosphat aus dem Calvin-Zyklus ist das Ausgangsmolekül für die Stärkebiosynthese. Nach der Isomerisierung zu Glukose-6-Phosphat (Glu6P) katalysiert Phosphoglucomutase (PGM) die Umwandlung von Glu6P in Glukose-1-Phosphat (Glu1P). Glu1P dient als Substrat für ADP-Glukose Pyrophosphorylase (ADG), welche die ATP-abhängige Synthese von ADP-Glukose katalysiert. Arabidopsis-Mutanten mit einer beeinträchtigten Aktivität der Enzyme PGM oder ADG sind stärkefrei (Caspar et al., 1985; Lin et al., 1988). Während der Lichtphase ist der Gehalt an löslichen Zuckern in pgm und adg1 Mutanten dagegen stark erhöht (Caspar et al., 1985; Lin et al., 1988). ADP-Glukose dient als Substrat für Stärkesynthasen (SS), die in fünf Isoformen unterteilt sind. Stärkekorngebundene SS (granule bound starch synthase, GBSS) ist für die Synthese von Amylose verantwortlich, während die vier löslichen SS-Isoformen unterschiedliche Funktionen bei der Synthese von Amylopektin erfüllen (zusammengefasst von Streb und Zeeman, 2012). In der transitorischen Blattstärke von Arabidopsis beträgt der Amylose-Anteil am Ende einer 12h-Lichtphase lediglich rund 5%, da Amylose erst in eine bestehende semikristalline Matrix aus Amylopektin eingelagert wird (Zeeman et al., 2002). Darüberhinaus sind für die Synthese von Stärkekörnern Verzweigungs- und Entzweigungsenzyme nötig (Streb und Zeeman, 2012). In der Dunkelphase wird transitorische Stärke abgebaut um den Kohlenhydratbedarf der Pflanze in Abwesenheit von Photosynthese zu decken (Abbildung 1.2). Die Phosphorylierung von Stärkekörnern durch Glukan-Wasser-Dikinase (GWD1/SEX1) und Phosphoglukan-Wasser-Dikinase (PWD) löst die semikristalline Struktur von Glukanen an der Oberfläche der Stärkekörner und ermöglicht den Zugang von hydrolytischen Enzymen (Edner et al., 2007; Hejazi et al., 2008). Glukane werden daraufhin von verschiedenen Enzymen abgebaut, wobei β -Amylasen und Entzweigungsenzymen die wichtigste Funktion zugeschrieben wird (Streb und Zeeman, 2012). Es konnte zudem gezeigt werden, dass Phosphoglukan-Phosphatasen für eine effiziente Stärkemobilisierung nötig sind (Kötting et al., 2009; Hejazi et al., 2010; Santelia et al., 2011). Durch Entzweigungsenzyme freigesetzte lineare Glukane können durch β -Amylasen in Maltose oder durch 17 1 E INLEITUNG Abbildung 1.2 Schematische Darstellung des zentralen Blatt-Kohlenhydratstoffwechsels in Arabidopsis. In dieser Übersicht über den Saccharose- und Stärkestoffwechsel in ArabidopsisBlättern sind die zentralen Enzyme (blau) und Intermediate (schwarz) dargestellt, die im Text erläutert werden. In der Lichtphase werden Intermediate des Calvin-Zyklus für die Synthese von Stärke und den Export aus dem Chloroplasten verwendet. In der Dunkelphase wird Stärke mobilisiert, woraufhin Maltose und Glukose aus dem Chloroplasten exportiert werden. Die Saccharosebiosynthese erfolgt im Zytosol ausgehend von den exportierten Kohlenhydraten. P, Phosphat; BP, Bisphosphat; ATP, Adenosintriphosphat; AMP, Adenosinmonophosphat; Fru, Fruktose; Glu, Glukose; PGI, Phosphoglukose isomerase; PGM, Phosphoglukomutase; ADG, ADP-Glukose Pyrophosphorylase; SS, Stärke-Synthasen; BE, Verzweigungsenzym (branching enzyme); DBE, Entzweigungsenzym (debranching enzyme); SEX1, Glukan-Wasser-Dikinase; PWD, Phosphoglukan-Wasser-Dikinase; BAM, β -Amylase; DPE, Disproportionierungsenzym; HK, Hexokinase; BPase, Bisphosphatase; SPS, Saccharose-Phosphat Synthase; SPP, SaccharosePhosphat Phosphatase; MEX, Maltose Exporter; TPT, Triosephosphattransporter. ein Disproportionierungsenzym (DPE1) in Glukose gespalten werden (Critchley et al., 2001). Glukose und Maltose werden aus Chloroplasten in das Zytosol exportiert und dienen dort als Substrate der Synthese von Hexosephosphaten und Saccharose (Niittylä et al., 2004; Cho et al., 2011). Die Spaltung von Maltose in Glukose wird von DPE2 katalysiert (Chia et al., 2004; Lu und Sharkey, 2004). Arabidopsis-Mutanten mit einer beeinträchtigten Aktivität der Enzyme SEX1, PWD, verschiedener Phosphoglukan-Phosphatasen und der Disproportionierungsenzyme 1 und 2 haben einen Stärkeüberschuss (starch excess, SEX)-Phänotyp (Caspar et al., 1991; Critchley et al., 2001; Yu et al., 2001; Chia et al., 2004; Baunsgaard et al., 2005; Kötting et al., 2005, 2009; Comparot-Moss et al., 2010). In sex1 Mutanten ist der Stärkegehalt sowohl während der Licht-, als auch während der Dunkelphase stark erhöht und unterliegt nur sehr geringen diurnalen Schwankungen (Caspar 18 1 E INLEITUNG et al., 1991). Während der Lichtphase akkumulieren zudem verstärkt lösliche Zucker, um die reduzierte Stärkemobilisierung auszugleichen (Caspar et al., 1991). Graf et al. (2010) konnten zeigen, dass die Stärkeabbaurate durch die zirkadiane Uhr der Pflanze reguliert wird, so dass ein nahezu linearer Abbau transitorischer Stärke zu einem fast vollständigen Verbrauch am Ende der Dunkelphase führt. Bislang ist jedoch unklar, wie der verfügbare Stärkegehalt von der Pflanze erfasst wird (diskutiert von Stitt und Zeeman, 2012). Die Anpassung des Stärkestoffwechsels an die Dauer der Lichtphase funktioniert in Wildtyppflanzen nur bei diurnalen Zyklen von 24 Stunden, weshalb Abweichungen in der diurnalen Rhythmik oder Störungen in der Expression Uhr-abhängiger Gene zu unvollständigem oder frühzeitigem Stärkeabbau führen (Graf et al., 2010). Eine vorzeitige Erschöpfung der transitorischen Stärkereserven vor dem Ende der Dunkelphase führt ebenso wie der Verbrauch löslicher Zucker in stärkefreien Mutanten und Stärkeüberschussmutanten zu akutem Kohlenstoffmangel gegen Ende der Dunkelphase. In der Konsequenz ergibt sich eine vorübergehende Hemmung des Wachstums und eine erhöhte Kohlenhydratakkumulation zu Beginn der folgenden Lichtphase (Gibon et al., 2004b; Osuna et al., 2007). Andererseits führt auch ein unvollständiger Stärkeabbau zu einem reduzierten Wachstum, da Kohlenstoff in Stärke gelagert wird, welcher in der Folge für andere Stoffwechselprozesse nicht zur Verfügung steht (Graf et al., 2010). In einer umfassenden Analyse zur Wechselbeziehung von Biomasse und Metabolitgehalten in 94 Ökotypen von Arabidopsis, korrelierte der Stärkegehalt am Ende der Lichtphase negativ mit dem Pflanzenwachstum (Sulpice et al., 2009), während die Stärkeabbaurate in der Dunkelphase positiv mit der relativen Wachstumsrate (relative growth rate, RGR) korrelierte (Gibon et al., 2009). In Übereinstimmung mit den Daten von Sulpice et al. (2009) berichteten Wiese et al. (2007), dass die RGR während der Lichtphase deutlich gegenüber der RGR der Dunkelphase erhöht ist, weshalb eine erhöhte Stärkesynthese in der Lichtphase mit Wachstum konkurrieren könnte. Die Stärkesyntheserate ist in kurzen Lichtphasen zunehmend erhöht, während die Stärkeabbaurate in der Dunkelphase entsprechend reduziert ist (Gibon et al., 2009). 1.5 Biosynthese und Zusammensetzung der primären Zellwand in Arabidopsis-Blättern Die Hauptbestandteile der primären Zellwand in Arabidopsis-Blättern sind Cellulose (14% der Zellwand), Hemicellulose (24%) und Pektin (42%) (Zablackis et al., 1995). Zytosolische UDP-Glukose ist ein zentraler Metabolit für die Synthese dieser Zellwandmatrix-Komponenten. Cellulose ist ein lineares β -1,4-Glukan, das an Cellulo- 19 1 E INLEITUNG sesynthase (CesA)-Komplexen an der Plasmamembran aus UDP-Glukose synthetisiert wird. Bisher ist jedoch nur wenig über die Zusammensetzung der CesA-Komplexe und den Mechanismus der Cellulosesynthese bekannt (Endler und Persson, 2011). Es konnte jedoch gezeigt werden, dass CesA im Golgi-Apparat lokalisiert sind und über Microtubuli und Actinfilamente transportiert werden (Paredez et al., 2006; Crowell et al., 2009; Gutierrez et al., 2009). Im Golgi-Apparat werden 7 weitere UDP-Monosaccharide aus UDPGlukose synthetisiert, während 4 Monosaccharide ausgehend von Mannose mit GDP aktiviert werden (Reiter, 2008). Diese Zuckernukleotide stellen die Basiskomponenten zur Synthese der verschiedenen Hemicellulose- und Pektinpolymere durch Glycosyltransferasen im Golgi-Apparat dar (Mohnen, 2008; Scheller und Ulvskov, 2010). Die häufigsten Hemicellulosepolymere in primären Arabidopsis-Zellwänden sind Xyloglucan (20% der Zellwand) und Glucuronoarabinoxylan (4%), während Pektin vor allem aus den Polymeren Homogalacturonan (23%), Rhamnogalacturonan-I (11%) und RhamnogalacturonanII (8%) besteht (Zablackis et al., 1995). Obwohl die Struktur der verschiedenen Polymere gut beschrieben ist, ist bisher wenig über deren funktionelle Verknüpfung und die Regulation der Zellwandzusammensetzung bekannt. Lösliche Zellwandbestandteile, denen verschiedene regulatorische Funktionen zugeschrieben werden, sind ArabinogalactanProteine (AGPs). Bei AGPs handelt es sich um Glycoproteine mit komplexen Kohlenhydratketten, die einen hohen Anteil an Arabinose und Galactose aufweisen (zusammengefasst von Seifert und Roberts, 2007). 1.6 Die Bedeutung des pflanzlichen Primärmetabolismus für Suszeptibilität Durch Pathogenbefall induzierte Abwehrreaktionen und die Synthese von Sekundärmetaboliten benötigen Energie und Kohlenstoff, die entsprechend aus anderen Stoffwechselwegen umverteilt werden müssen (diskutiert von Bolton, 2009). Über die konkrete Rolle von Enzymen und Intermediaten des Primärmetabolismus in der Interaktion mit Pathogenen ist hingegen wenig bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass viele Pathogene durch die Infektion lokale sinks für photosynthestische Assimilate bilden und der Stoffwechsel in infizierten Zellen grundlegend umgesteuert wird (Biemelt und Sonnewald, 2006). Häufig wird in infiziertem Blattgewebe eine erhöhte Aktivität zellwandgebundener Invertase beobachtet, welche entweder pathogeninduziert der Ernährung apoplastisch lokalisierter (hemi-) biotropher Pathogene oder wirtsinduziert der Zurückhaltung exportierter Saccharose dienen könnte (Scharte et al., 2005; Vögele et al., 2006; Swarbrick et al., 2006; Sutton et al., 2007). Es ist gezeigt worden, dass das Saccharose-zu-Hexose-Verhältnis als Signal 20 1 E INLEITUNG für die Induktion der SA-abhängigen Abwehrantwort dient (Herbers et al., 1996; Chou et al., 2000; Berger et al., 2004). Chen et al. (2010) zeigten, dass in Arabidopsis bei Befall durch verschiedene Pathogene die Expression von Zucker-Efflux Transportern der SWEET-Familie induziert wird. Die Induktion von SWEETs nach Infektion mit dem Bakterium Pseudomonas syringae ist dabei von einem funktionalen Effektortranslokationssystem abhängig. In verschiedenen Pathosystemen waren unterschiedliche Gruppen von SWEETs induziert oder auch reprimiert, was auf eine pathogenspezifische Deregulation dieser Transportproteine hindeutet. Der Saccharose Uniporter OsSWEET11 aus Reis ist für eine erfolgreiche Infektion durch das Bakterium Xanthomonas oryzae notwendig und wird in der Interaktion von einem bakteriellen Effektorprotein induziert. Eine Mutation in der Effektorbindestelle des OsSWEET11-Promotors führte ebenso zu Resistenz gegenüber dem Bakterium wie eine Mutation des Effektorproteins (Yang et al., 2006; Chen et al., 2012). In Übereinstimmung damit konnte gezeigt werden, dass die reduzierte Verfügbarkeit photosynthetischer Assimilate in einer Gerstenmutante die Resistenz gegen einen obligat biotrophen Mehltaupilz erhöht (Jain et al., 2004). Im Gegensatz dazu zeigte die selbe Gerstenmutante eine erhöhte Suszeptibilität für einen hemibiotrophen Pilz, was auf einen uneinheitlichen Einfluss der Kohlenhydratverfügbarkeit in unterschiedlichen Pathogeninteraktionen hindeutet (Schäfer et al., 2004). Hinweise auf die Bedeutung der Kohlenhydratverfügbarkeit für eine effektive Abwehrantwort liefern auch Studien von Moreno et al. (2005) und Chaouch et al. (2010). Eine Mutation in SERIN HYDROXYMETHYLTRANSFERASE 1 (SHMT1) im photorespiratorischen Stoffwechselweg von Arabidopsis erzeugt oxidativen Stress und eine konstitutive Expression von PR-Genen. Dennoch hatten shmt1 Mutanten eine erhöhte Suszeptibilität für biotrophe und nekrotrophe Pathogene, da die Abwehrantwort nach einer Infektion nicht mehr gesteigert werden konnte (Moreno et al., 2005). Eine Beeinträchtigung des Primärstoffwechsels durch eine photorespirationsabhängige Hemmung des Calvin Zyklus könnte in shmt1 die Kohlenhydratverfügbarkeit für eine induzierte Abwehr begrenzen. In der photorespiratorischen Katalase Mutante (cat2) waren SA-abhängige Abwehrsignale lediglich unter Langtagbedingungen erhöht, wenn photosynthetische Assimilate reichlich vorhanden sind, aber nicht unter Kurztagbedingungen, in denen das Kohlenhydratbudget stärker begrenzt ist (Chaouch et al., 2010). Eine Akkumulation von Threonin durch die Beeinträchtigung der pflanzlichen Aminosäurebiosynthese führte zu Resistenz gegen den biotrophen Oomyceten Hyaloperonospora arabidopsidis, nicht aber gegen den biotrophen Mehltaupilz Golovinomyces orontii (Stuttmann et al., 2011). Allerdings ist diese Reaktion vermutlich auf eine Vergiftung des 21 1 E INLEITUNG Oomyceten und nicht auf einen Nährstoffbedarf oder eine regulatorische Beeinträchtigung der Abwehrantwort zurückzuführen. Eine Schnittstelle zwischen dem pflanzlichen Primärstoffwechsel und der induzierten Abwehrantwort stellt die Redox-Balance der Wirtszellen dar. Es wurde gezeigt, dass die Enzyme Glukose-6-Phosphat Dehydrogenase (Scharte et al., 2009), Prolin Dehydrogenase (Cecchini et al., 2011) und NADP-Malat Enzym (Parker et al., 2009; Voll et al., 2012) an der lokalen pathogeninduzierten Bildung von ROS an Infektionsstellen beteiligt sind. 22 1 E INLEITUNG 1.7 Zielsetzung dieser Arbeit In Vorarbeiten wurde festgestellt, dass der Stärkestoffwechsel in Arabidopsis-Blättern im Verlauf einer Infektion mit Colletotrichum higginsianum beeinträchtigt war, während lösliche Zucker akkumulierten. Zudem wiesen stärkefreie Muntanten der plastidären Phosphoglucomutase Isoform eine stark erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum auf (Engelsdorf, 2008). Es wurde daher angenommen, dass die veränderten Kohlenhydratgehalte in pgm die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum erhöhen. Folgende Fragestellungen sollen in dieser Arbeit adressiert werden: 1. Welcher Aspekt des veränderten Kohlenhydratstoffwechsels ist kausal für die erhöhte Suszeptibilität von pgm gegenüber C. higginsianum verantwortlich? Beeinträchtigt die veränderte Kohlenhydratverteilung in stärkefreien Mutanten die Ernährung des Pilzes oder die Abwehrantwort des Wirtes? 2. Hat ein veränderter Kohlenhydratstoffwechsel in einer bestimmten Phase der hemibiotrophen Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum einen besonders ausgeprägten Einfluss? Ist C. higginsianum während der biotrophen Wachstumsphase auf Kohlenhydrate der Wirtspflanze angewiesen? 3. Kann die erhöhte Suszeptibilität in stärkefreien Mutanten spezifisch durch andere Mutationen supprimiert werden? 23 2 Material und Methoden 2.1 Chemikalien, Enzyme und Verbrauchsmaterialien Soweit nicht anderweitig spezifiziert, wurden Produkte aus dem Sortiment der Firmen Acros Organics (Geel, Belgien), AppliChem (Darmstadt), Carl Roth (Karlsruhe), New England Biolabs (Ipswich, USA), Sigma-Aldrich (St. Louis, USA), Thermo Fisher Scientific (Waltham, USA) und VWR (Radnor, USA) bezogen. 2.2 Oligonukleotide und Sequenzierungen Alle Oligonukleotide wurden bei der Firma Metabion International AG (Martinsried) bestellt und sind im Anhang angeführt (Tabelle A.1). Sequenzierungen wurden von der Firma GATC (Konstanz) durchgeführt. 2.3 Biologisches Material 2.3.1 Arabidopsis thaliana Mit Ausnahme von N9808, N9809 (Ws-2 Hintergrund) und N4351 (Ler Hintergrund) wurden A. thaliana Genotypen mit einem genetischen Hintergrund des Ökotyp Columbia (Col-0) verwendet (Tabelle 2.1). 2.3.2 Phytopathogene Pilze 2.3.2.1 Colletotrichum higginsianum Für Infektionen mit C. higginsianum wurde ausschließlich das Isolat MAFF 305635 (Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries, Tokyo, Japan) verwendet. 2.3.2.2 Erysiphe cruciferarum Das verwendete E. cruciferarum-Isolat wurde von Dr. Reinhard Pröls und Dr. Ralph Hückelhoven (TU München) zur Verfügung gestellt. 24 2 M ATERIAL UND M ETHODEN Genotyp adg1-1 cca1-11/lhy-21 CCR2:LUC W1 coi1-21 Col-0 cyp79B2/cyp79B3 hig1-1 (myb51) HIG1-1D MEm4 mur4-1 (hsr8) mur8-1 mur11-1 (sac9) myb51/34 pad3-1 pad4-1 sex1-1 tpt1-2 pgm pgm (stf1) ADP glucose pyrophosphorylase circadian clock associated / late elongated hypocotyl Parentallinie von N9809 coronatine insensitive Columbia Wildtyp cytochrome P450 monooxygenase high indolic glucosinolate activation-tagged HIG1-1 transgene Expression des NADP-Malat Enzym aus Mais murus murus murus MYB-type transcription factor phytoalexin deficient phytoalexin deficient starch excess triose-phosphate/phosphate translocator plastidic phosphoglucomutase plastidic phosphoglucomutase AGI Linie / Referenz At5g48300 At2g46830 / At1g01060 N3094 N9809 At2g39940 At4g39950/ At2g22330 At1g18570 At1g18570 N9808 N535548 N1092 Zhao et al. (2002) Gigolashvili et al. (2007) Gigolashvili et al. (2007) Fahnenstich et al. (2007) At1g30620 unbekannt At1g59770 At1g18570/ At5g60890 At3g26830 At3g52430 At1g10760 At5g46110 N8568 N8575 N8579 Dr. Tamara Gigolashvili, Universität zu Köln N3805 N3806 N3093 N686324 At5g51820 At5g51820 N210 N4351 Tabelle 2.1 Verwendete Arabidopsis thaliana Genotypen. Von allen verwendeten Genotypen ist der AGI-code sowie die Lagernummer des Nottingham Arabidopsis Stock Centre bzw. eine Referenz aufgelistet. 2.4 Anzucht- und Infektionsmethoden 2.4.1 Anzucht von Arabidopsis thaliana A. thaliana Saatgut wurde auf Arabidopsis Erdmischung (65% Fruhstorfer Erde Typ P (Fa. Hawita, Vechta), 25% Sand, 10% Liadrain Blähton (Fa. Liapor, Pautzfeld)) ausgebracht und anschließend für 48h bei 8°C dunkel und feucht inkubiert. Diese Stratifizierung diente dem Brechen der Dormanz, um die Synchronität der Keimung zu erhöhen. Anschließend wurden die Sämlinge 2 Wochen unter Kurztag-Bedingungen (8 h (22°C)/16 h (19°C) Licht-/Dunkelrhythmus) angezogen, pikiert und in einer Phytokammer (GroBank; CLF, Weilheim) unter definierten Bedingungen (100 µmol m−2 s−1 , 70% relative Luftfeuchtigkeit) gehalten. Sofern nicht anders erwähnt, wurde ein 12h / 12h Licht- / Dunkelzyklus als Standard verwendet. Zwei Wochen nach dem Pikieren wurde jede Pflanze mit 40 ml 0,1% WUXAL-Super Dünger (Aglukon, Düsseldorf) gedüngt. 25 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.4.2 Kultivierung von Colletotrichum higginsianum Die Sporulation von C. higginsianum erfolgte auf Haferflocken Agarplatten (oatmeal agar, OMA). Für die Anfertigung einer Glycerin-Stammkultur wurden Conidien einer 7 Tage alten Platte in sterilem Wasser aufgenommen, mit dem gleichen Volumen NSYMedium gemischt und bei -80°C gelagert. Je 10 µl einer Stammkultur wurden zur Vorbereitung einer Infektion auf OMA ausplattiert und 7 Tage bei 22°C im Licht inkubiert. OMA Sporulationsmedium 50 g/l 12 g/l oatmeal (zerkleinerte Haferflocken) Agar 45 min bei 121°C autoklavieren NSY-Medium 0,8% (w/v) 0,1% (w/v) 0,5% (w/v) 70,0% (w/v) Nutrient Broth (Pepton und Fleischextrakt 5:3) Hefeextrakt Saccharose Glycerin 2.4.2.1 Infektion von A. thaliana mit C. higginsianum Zur Infektion von A. thaliana wurden C. higginsianum Conidien von 7 Tage alten OMAPlatten verwendet. Die Conidien wurden mit Wasser abgespült und der Sporentiter in einer Neubauer-Zählkammer bestimmt. Als Inokulum diente eine Conidiensuspension, die 2 Millionen Conidien pro Milliliter enthielt. Diese wurde zügig und gleichmäßig auf zuvor gut gewässerte Pflanzen ausgebracht. Die Inokulation erfolgte, sofern nicht anderweitig spezifiziert, 3 Wochen nach dem Pikieren unmittelbar vor Ende der Lichtperiode. Pflanzschalen wurde am Rand mit feuchtem Papier ausgelegt und mit einer befeuchteten Plastikhaube abgedeckt um eine hohe Luftfeuchtigkeit für einen gleichmäßigen und reproduzierbaren Infektionsprozess zu gewährleisten. 60h nach der Infektion wurden die Hauben abgenommen und die Feuchtigkeit in den Pflanzschalen reduziert. Als Kontrollen wurde Pflanzen aus der selben Anzucht mit Wasser besprüht und wie die infizierten Pflanzen behandelt. 26 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.4.3 Kultivierung von Erysiphe cruciferarum Der Arabidopsis Mehltau-Pilz E. cruciferarum wurde unter kontrollierten Bedingungen (10 h /14 h Licht-/Dunkelrhythmus, 22°C, 120 µmol m−2 s−1 , 65% relative Luftfeuchtigkeit) auf Arabidopsis pad4-1 Mutanten propagiert. 2.4.3.1 Infektion von A. thaliana mit E. cruciferarum Fünf Wochen alte Arabidopsis-Pflanzen wurden durch Abstreifen von E. cruciferarumConidien mit einem Pinsel inokuliert. Die Conidien-Dichte wurde mit einer NeubauerZählkammer bestimmt und betrug 3 bis 5 E. cruciferarum Conidien pro mm2 . 2.5 Mikroskopische Methoden und histologische Färbungen 2.5.1 Mikroskopie Zur Mikroskopie von Arabidopsis-Blattmaterial wurde ein Leica DMR-Mikroskop (Bensheim) verwendet. 2.5.2 Trypanblau Färbung Trypanblau färbt Pilzmaterial und tote Zellen blau an. Die Färbung nach Koch und Slusarenko (1990) wurde für die mikroskopische Beobachtung und Klassifizierung von C. higginsianum Infektionsstrukturen in planta eingesetzt. Das infizierte Blattgewebe wurde in einem Reaktionsgefäß mit der Trypanblau-Färbelösung (10 mg Trypanblau, 10 g Phenol, 10 ml H2 O, 10 ml Milchsäure, 10 ml Glycerin) bedeckt, für 1 min bei 99°C inkubiert und anschließend über Nacht bei Raumtemperatur gefärbt. Am folgenden Tag wurde das Blattmaterial in gesättigte Chloralhydratlösung (250% (w/v)) überführt, mindestens einen Tag entfärbt und in der selben Lösung gelagert. Mit Trypanblau gefärbte Präparate wurden im Hellfeld und im differentiellem Interferenzkontrast mikroskopiert. 2.5.3 Klassifizierung der Infektionsstadien von C. higginsianum Die Häufigkeit spezifischer Infektionsstrukturen wurde mikroskopisch untersucht und bewertet. Unter Berücksichtigung der Entwicklungsreihenfolge von Appressorien, Infektionsvesikeln, Primärhyphen und Sekundärhypen (s. Abb. 1.1), wurde jeweils nur die fortgeschrittenste Infektionsstruktur ausgezählt. Je Replikat wurden 400-800 Infektionsstrukturen auf 4 unabhängigen Blättern ausgewertet. 27 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.5.4 Anilinblau Färbung von Callose Arabidopsis Blätter wurden in 80% EtOH bei 80°C entfärbt, 30 min in 0,07 M NatriumPhosphat Puffer (pH 9) inkubiert und 60 min in 0,005% (w/v) Anilinblau-Lösung inkubiert. Anschließend wurden die Blätter gründlich mit H2 O gewaschen und die Ablagerung von Callose unter C. higginsianum-Appressorien unter UV-Licht untersucht. Je Replikat wurde die Callose-Ablagerung unter mindestens 100 Appressorien ausgewertet. 2.5.5 Stärkefärbung mit Jod-Kaliumjodid Um die lokale Verteilung von Stärke in Blattgewebe zu untersuchen, wurde Blattmaterial für 30 min in 80% Ethanol bei 80°C entfärbt, gründlich mit H2 0 gewaschen und 5 min mit Lugol’scher Lösung (1% Jod, 2% Kaliumjodid) inkubiert, um Blattstärke anzufärben. Anschließend wurde das Blattmaterial gründlich mit H2 O gewaschen (Yu et al., 2001). 2.6 Molekularbiologische Methoden 2.6.1 Molekularbiologische Standardmethoden Molekularbiologische Standardmethoden wie Restriktionsverdau, Polymerase- Kettenreaktion, Ligation und Agarose-Gelelektrophorese wurden wie beschrieben durchgeführt (Mülhardt, 2009). Für direkte Sequenzierungen oder Klonierungen von PCRProdukten wurden PCR-Reaktionen mit dem QIAquick® PCR Purification Kit (Qiagen, Hilden) aufgereinigt. Gelextraktionen wurden mit dem QIAquick® Gel Extraction Kit (Qiagen, Hilden) durchgeführt. 2.6.2 Schnellpräparation genomischer DNA Mit der Schnellpräparation nach (Edwards et al., 1991) kann aus kleinen Mengen von Pflanzengewebe genomische DNA extrahiert werden, die für eine analytische PCR geeignet ist. Blattproben wurden in flüssigem Stickstoff schockgefroren und entweder direkt in 400 µl Extraktionspuffer mit einem rotierenden Pistill (RZR 1, Heidolph, Schwabach) homogenisiert, oder zunächst mit einem Qiagen Tissue Lyser II aufgeschlossen und anschließend in 400 µl Extraktionspuffer homogenisiert. Die Zelltrümmer wurden 2 min bei 16000 g in einer Tischzentrifuge sedimentiert und 300 µl des Überstandes in ein neues Gefäß überführt. Zum Fällen der DNA wurden 300 µl Isopropanol zugegeben und 2 min bei RT inkubiert. Nach 5 min Zentrifugation bei 16000 g wurde der Überstand sorgfältig abgenommen, das DNA-Sediment optional mit 70% EtOH gewaschen und anschließend 28 2 M ATERIAL UND M ETHODEN getrocknet. Die extrahierte DNA wurde in 50-100 µl 1 x Tris-EDTA (10 mM Tris pH 7,5; 1 mM EDTA) Puffer resuspendiert und bei -20°C gelagert. DNA Extraktionspuffer 200 mM 250 mM 25 mM 0,5% Tris HCl pH 7,5 NaCl EDTA SDS 2.6.3 Quantitative PCR genomischer DNA von C. higginsianum Zur quantitativen Auswertung der Proliferation von C. higginsianum wurden DNA Extrakte von infiziertem Arabidopsis-Blattmaterial mit quantitativer PCR analysiert. Aus mindestens vier unabhängigen Blättern wurde mit einem Korkbohrer 2 cm2 Blattmaterial ausgestochen, unter flüssigem Stickstoff mit Mörser und Pistill homogenisiert und anschließend genomische DNA mit dem Qiagen DNeasy Kit (Qiagen, Hilden) extrahiert. Als interne Extraktionskontrolle wurde optional das Plasmid pA7-P19 (Vogel, 2009) zu dem Blattpulver gegeben. Die relative Menge pilzlicher DNA wurde mit einem Stratagene Mx3000P qPCR System (Agilent, Santa Clara, USA) analysiert. Dazu wurden von 200 µl Elutionsvolumen 10 µl einer 1:10 Verdünnung in einen 20 µl PCR Ansatz mit Brilliant II SYBR® Green QPCR Master Mix (Agilent, Santa Clara, USA) eingesetzt. Für die Quantifizierung von C. higginsianum wurden Primer für das TrpC Gen und die interne Kontrolle pA7-P19 verwendet (TE 15/16, RH 166/167; Tabelle A.1) und die Blattfläche zur Normalisierung der Messwerte verwendet. Folgendes PCR-Programm wurde verwendet: 10 min 95°C, gefolgt von 40 Zyklen 30 sek 95°C, 30 sek 56°C und 30 sek 72°C. Die Berechnung der relativen Menge (RQ, relative quantity) an pilzlicher DNA erfolgte wie beschrieben (Rieu und Powers, 2009) mit folgender Formel: RQ = 1 E Ct RQ relative quantity E experimentell bestimmte Primereffizienz Ct Zeitpunkt, zu dem das exponentielle Fluoreszenzsignal einen manuell festgelegten Schwellenwert von 300 überschreitet 2.6.4 Quantitative PCR genomischer DNA von E. cruciferarum Zur quantitativen Auswertung der Proliferation von E. cruciferarum wurde 60 mg Probenmaterial unter flüssigem Stickstoff mit Mörser und Pistill homogenisiert und wie für C. higginsianum beschrieben extrahiert. Von 100 µl Elutionsvolumen wurden 10 µl unverdünnt in einen 20 µl PCR Ansatz mit Brilliant II SYBR® Green QPCR Master Mix 29 2 M ATERIAL UND M ETHODEN (Agilent, Santa Clara, USA) eingesetzt. Die Quantifizierung von E. cruciferarum DNA erfolgte mit spezifischen Primern für ein β -Tubulin-Gen, während zur Normalisierung auf die extrahierte Menge an Pflanzenmaterial Primer für das Arabidopsis RbcS Gen verwendet wurden (TE 173/177, TE 74/75; Tabelle A.1). Das verwendete PCR-Programm und die Berechnung der relativen Menge an pilzlicher DNA erfolgte wie für C. higginsianum beschrieben. 2.6.5 Isolation von RNA aus Pflanzengewebe Für die Isolation von RNA aus Pflanzengewebe wurde die RNase-all Methode verwendet (Chomczynski und Sacchi, 1987). Alle wässrigen Lösungen wurden vor Benutzung 16 h mit 0,1% (v/v) Diethylpyrocarbonat (DEPC) behandelt und anschliesend autoklaviert, um RNAsen zu inaktivieren. Schockgefrorenes Material wurde im vorgekühlten Mörser zu einem feinen Pulver zerrieben und sofort mit 3 mL RNase-all Arbeitslösung (wassergesättigtes Phenol: RNAse-all, 1:1) bedeckt. Wahrend des Auftauens wurde die zähflüssige Masse regelmäßig vermengt, um zu garantieren, dass das Material ausschließlich im Puffer auftaute. Der Extrakt wurde auf zwei Reaktionsgefäße aufgeteilt, mit jeweils 0,3 mL CI (Chloroform:Isoamylalkohol, 24:1) versetzt und 10 s ausgeschüttelt. Nach 30 min Inkubation auf Eis wurde fur 15 min bei 16000 g und RT zentrifugiert. Der Überstand wurde mit 0,7 mL wassergesättigtem Phenol und 0,3 mL CI ausgeschüttelt, nochmals zentrifugiert und ein letztes Mal mit 0,3 mL CI gewaschen. Die RNA wurde durch die Zugabe von 1/20 Volumen 1 N Essigsäure und 1 Volumen Ethanol gefällt und durch 8 min Zentrifugation bei 16000 g und 4°C sedimentiert. Anschliesend wurde der RNA-Extrakt nacheinander mit 1 mL 3 M Natriumacetat (pH 6,0) und 1 mL 80% Ethanol gewaschen. Die RNA wurde unter der Sterilbank getrocknet und in 30-100 µl H2 Odd aufgenommen. Die RNA-Konzentration und Reinheit wurde nach 5 min Denaturieren bei 60°C photometrisch (Nanodrop® ND-1000, Peqlab, Erlangen) bei A260 , A280 und A230 bestimmt. RNA wurde bis zur weiteren Verwendung bei -80°C gelagert. RNAse-all 4M 25 mM 0,5% 0,7% (v/v) Guanidinisothiocyanat Natriumacetat N-Lauroylsarcosin β -Mercaptoethanol pH auf 7,0 eingestellt und sterilfiltriert 30 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.6.6 Northernblot-Analyse Nach einem Denaturierungsschritt von 10 min bei 65°C wurden 8 µg Gesamt-RNA in einem 1,5% (w/v) Formaldehyd-Agarosegel aufgetrennt und wie beschrieben durch Kapillartransfer über Nacht auf eine Nylonmembran (GeneScreen, NEN, Boston, USA) übertragen (Mülhardt, 2009). Nach Vernetzung der Nukleinsauren mit der Membran unter UV-Licht wurde die Membran 2 h in Church-Puffer (Church und Gilbert, 1984) bei 65°C prähybridisiert. Für die Detektion der nachzuweisenden mRNA wurden entsprechende cDNA-Fragmente mit 40 µCi [32 P]dCTP mittels High Prime Mix (Roche) nach Herstellerangaben radioaktiv markiert. Die radioaktiv markierte Sonde wurde 2 min bei 95°C denaturiert, zum Hybridisierungspuffer gegeben und über Nacht bei 65°C hybridisiert. Nach Waschen mit 6 x SSC/SDS-Puffer (900 mM NaCl, 90 mM Natriumcitrat, 0,1% SDS) wurde die Membran auf einem Röntgenfilm (Kodak) für minimal 3 Stunden bis maximal 7 Tage bei -80°C exponiert, um spezifische Signale zu detektieren. 2.6.6.1 Sondenherstellung für Northernblot-Analysen Sonden für Northernblot-Analysen wurden mittels PCR von cDNA amplifiziert. Zur Vermehrung wurden die Sonden in pGEM-T-easy (Promega) kloniert und vor der radioaktiven Markierung aus dem Plasmid ausgeschnitten. Die verwendeten PCR-Primer zur Amplifikation der Sequenzenzen von PR-1, PR-2, PR-4 und PDF1.2 sind in Tabelle A.1 aufgeführt (TE 112/113, 114/115, 118/119, 122/123). Sonden zur Detektion von 18 S rRNA wurden von Dr. Sophia Sonnewald zur Verfügung gestellt. 2.7 Metabolitanalysen und physiologische Methoden 2.7.1 Bestimmung der Gehalte an löslichen Zuckern und Stärke Lösliche Zucker wurden aus tiefgefrorenem Pflanzenmaterial mit zweimal 1 ml 80% Ethanol bei 80°C für je 30 min extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden in einem Vakuumkonzentrator eingeengt und unter Schütteln in 200 µl H2 Odd aufgenommen. Zur Extraktion von Stärke wurde das entfärbte Pflanzenmaterial mit 500 µl 0,2 M Kaliumhydroxid versetzt und mit einem rotierenden Pistill homogenisiert. Durch 45 min Inkubation bei 95°C wurde die Stärke in Lösung gebracht. Die Lösung wurde 1 min auf Eis inkubiert, mit 1 M Essigsäure auf einen pH-Wert von 5,5-6 eingestellt und nach Zugabe von 100 µl Enzymlösung (7,3 U α-Amylase, 5 U Amyloglukosidase in 0,1 M Natriumacetat) über Nacht bei RT inkubiert. Durch 10 minütiges Erhitzen bei 95°C wurde 31 2 M ATERIAL UND M ETHODEN die enzymatische Reaktion abgestoppt, unlösliches Material 5 min bei 16000 g abzentrifugiert, und der Stärkegehalt anhand der entstandenen Glukoseeinheiten im Überstand quantifiziert. Zur Bestimmung des Gehaltes der löslichen Zucker Glukose, Fruktose und Saccharose wurde nach Bergmeyer (1970) eine Substratkette ausgenutzt, bei welcher der Umsatz dieser Zucker an die Reduktion von NAD+ zu NADH/H+ und somit an eine Zunahme der Absorption bei 340 nm gekoppelt ist. Die Analyse wurde in einem Mikrotiterplattenlesegerät (EL808; Biotek, Bad Friedrichshall) durchgeführt. Reaktionsansatz des enzymatisch gekoppelten optischen Tests Prämix 5 - 10 % (v/v) 100 mM 0,6 mM 2 mM 10 mM 40 mU ad 200µl Enzymzugabe Extrakt Hepes/KOH-Puffer, pH 8 NAD+ ATP MgCl2 G6P-DH H2 Odd 60 mU 140 mU 30 U Hexokinase PGI Invertase Den Zusammenhang zwischen Extinktionsänderung und Konzentration beschreibt das Lambert Beer’sche Gesetz. Da anstatt einer Küvette hier eine Mikrotiterplatte verwendet wurde, wurde die Formel wie nachfolgend erweitert: ∆E · π · r2 ∆c = ε340 (NADH/H + ) ·V Extinktionsänderung ∆E Radius der Messkavität (0,35 cm) r ε340 V (NADH/H + ) Extinktionskoeffizient (6,3 mM−1 ·cm−1 ) eingesetztes Extrakt-Volumen 2.7.2 Analyse der Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung Die Präparation und Fraktionierung von Zellwandproben wurde wie beschrieben (Reiter et al., 1993, 1997) mit kleinen Veränderungen durchgeführt. Für die Analyse der Monosaccharid-Zusammensetzung der gesamten Zellwand, wurde 30-40 mg Blattmaterial zunächst zweimal mit 1 ml 80% EtOH für 20 min bei 80°C und einmal mit 1 ml Aceton für 5 min bei RT extrahiert. Das Blattmaterial wurde daraufhin für 10 min bei 60°C getrocknet, mit einem rotierenden Pistill in 1 ml 2 M Trifluoressigsäure (TFA) resuspendiert und 1 h bei 120°C hydrolysiert. Nach kurzer Zentrifugation bei 16000 g wurde der Überstand in einem Vakuumkonzentrator eingeengt und die Monosaccharide in H2 Odd resuspendiert. 32 2 M ATERIAL UND M ETHODEN Um Zellwandpräparate in pufferlösliche und pufferunlösliche Polymere zu fraktionieren, wurde Blattmaterial wie beschrieben extrahiert und getrocknet und anschließend mit einem rotierenden Pistill in eiskaltem Puffer A (100 mM MOPS pH 7,0; 1,5% SDS, 5 mM Natriumbisulfit) resuspendiert. Nach einem Ultraschallaufschluss für 5 min in einem EisWasser Bad (Sonopuls HD 2070 und UW 2027, 50% Betriebszyklus, 50% Energie; Bandelin, Berlin), wurde unlösliches Material für 10 min bei 16000 g und 4°C abzentrifugiert. Der Niederschlag wurde mit 1 ml eiskaltem Puffer B (100 mM MOPS pH 7,0; 0,5% SDS, 3 mM Natriumbisulfit) gewaschen und die Überstände als pufferlösliche Fraktion zusammengeführt. Nach Zugabe von 8 M Ammoniumacetat bis zu einer Endkonzentration von 1 M, wurden Zellwandpolymere für 16 h mit 5 Volumenanteilen EtOH/Aceton (1:1) bei RT ausgefällt. Nach einer Zentrifugation für 15 min bei 3200 g (Eppendorf 5810R, Rotor A-4-62), wurde der Niederschlag mit 5 ml 80% EtOH gewaschen. Die pufferunlösliche Fraktion wurde erneut mit 1 ml Puffer B, sowie dreimal mit 1 ml H2 Odd und einmal mit 1 ml 80% EtOH gewaschen. Beide Fraktionen wurden kopfüber getrocknet wie oben beschrieben hydrolysiert. Die extrahierten Monosaccharide wurde mittels Hochleistungsanionenaustauschchromatographie mit gepulster amperometrischer Detektion (HPAEC-PAD) über eine CarboPac® PA20 Säule (Dionex) bei einer Säulentemperatur von 30°C und einer Flussrate von 0,4 ml/min in einem Dionex ICS-3000 System (Sunnyvale, USA) aufgetrennt. Um eine vollständige Trennung von Xylose und Mannose zu erreichen, wurde zunächst 21 min isokratisch mit 100% Puffer C (2 mM NaOH, Fluka 72064) eluiert. Innerhalb von 2 min wurde der Eluent zu 5% Puffer A (20 mM NaOH, 1 M NaAc), 50% Puffer B (200 mM NaOH) und 45% buffer C, anschließend innerhalb von 19 min zu 30% Puffer A, 50% Puffer B und 20% Puffer C und danach innerhalb von 5 min zu 50% Puffer A und 50% Puffer B geändert. Nach einer isokratischen Elution von 2 min wurde der Eluent in 2 min zu 100% Puffer B geändert und 3 min isokratisch gehalten. In 3 min wurde der Eluent zu 100% C geändert und die Säule für 13 min reäquilibriert. Um eine vollständige Trennung von Rhamnose und Arabinose zu erreichen, wurde zunächst 14 min isokratisch mit 4% Puffer B und 96% Puffer C eluiert. Innerhalb von 2 min wurde der Eluent zu 2% Puffer A, 48% Puffer B und 50% buffer C, anschließend in 16 min zu 30% Puffer A, 50% Puffer B und 20% Puffer C und danach in 4 min zu 50% Puffer A und 50% Puffer B geändert. Anschließend wurde die Säule wie beschrieben gewaschen und reäquilibriert. 33 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.7.3 Protoplast Release Assay Zur Analyse der enzymatischen Verdaubarkeit der Zellwand verschiedener Arabidopsis Genotypen, wurden jeweils 4 Blattexplantate à 5 · 5 mm auf 500 µl sterilfiltrierte Enzymlösung (1% Cellulase Onozuka R-10, 1% Macerozyme R-10 (Duchefa) und 1% Driselase (Sigma D8037) in Gamborg B5 medium, 0.45 M mannitol) gelegt und auf einem Orbitalschüttler bei RT inkubiert. Die Freisetzungsrate von Protoplasten wurde nach 30 min, 60 min und 110 min in 2 µl Aliquots analysiert und mit einer Neubauer Zählkammer quantifiziert. 2.7.4 Bestimmung der Gehalte an Salicylsäure und Camalexin Freie Salicylsäure (SA), SA-Glucoside und Camalexin wurden wie beschrieben (Nawrath und Métraux, 1999) mit kleinen Veränderungen extrahiert. Blattmaterial mit einer Fläche von 2 cm2 oder 30-50 mg FG wurde mit 250 ng Ortho-Anissäure (o-ANI) als internem Standard versetzt und je einmal mit 600 µl 70% MeOH bzw. 600 µl 90% MeOH bei 65°C für 1 h extrahiert. Das Lösungsmittel der vereinigten Extrakte wurde in einem Vakuumkonzentrator (Bachofer, Reutlingen) eingeengt. Nach einer Proteinfällung mit 500 µl 5% (w/v) Trichloressigsäure wurden freie Phenole und Camalexin zweimal in 600 µl Cyclohexan/Ethylacetat (1:1) ausgeschüttelt. Die vereinigten organischen Phasen wurden wiederum im Vakuumkonzentrator eingeengt und in 400 µl 20% Acetonitril/80% 25 mM KH2 PO4 (pH 2.6), der mobilen Startphase der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC), resuspendiert. Freie SA und Camalexin wurden per HPLC (s.u.) quantifiziert. Für die Quantifizierung von gebundener SA wurde die verbleibende wässrige Phase mit einem Volumenanteil 8 M HCL versetzt und für 1 h bei 80°C inkubiert. Nach dieser sauren Hydrolyse wurde freigesetzte SA zweimal in 600 µl Cyclohexan/Ethylacetat (1:1) ausgeschüttelt, mit 20 µl H2 Odd versetzt, um die Sublimation von SA zu vermeiden und das Lösungsmittel im Vakuumkonzentrator eingeengt. Nach dem Resuspendieren in 400 µl 20% Acetonitril/80% 25 mM KH2 PO4 (pH 2,6), wurden SA, o-ANI und Camalexin über eine Phenomenex Luna Security Guard C18 Vorsäule (4,0 x 3,0 mm) und eine 5 µm Luna C18(2) reversed phase Hauptsäule (250 x 4,6 mm) (Torrance, USA) bei einer Säulentemperatur von 30°C und einer Flussrate von 1 ml/min in einer Dionex Summit HPLC (P680, ASI-100, TCC-100, RF-2000; Sunnyvale, USA) aufgetrennt. Nach einer isokratischen Elution mit der mobilen Startphase für 5 min wurde der Acetonitril-Anteil innerhalb von 23 min auf 50% und in 2 min auf 70% erhöht. Nach 2 min isokratischer Elution wurde der Anteil wieder auf 20% reduziert und die Säulen für 4 min reäquilibriert. Die Einstellungen des Fluoreszenzdetektors wurden dabei jeweils an 34 2 M ATERIAL UND M ETHODEN die Messung von o-ANI (0 - 14 min, Anregung 305 nm, Emission 365 nm), SA (14 22 min, Anregung 305 nm, Emission 407 nm) und Camalexin (22 - 28 min, Anregung 318 nm, Emission 370 nm) angepasst. Zur Quantifizierung von SA und Camalexin wurden Standardreihen der Reinsubstanzen verwendet. Camalexin wurde wie beschrieben über Dünnschichtchromatographie (Zhao und Last, 1996) aus C. higginsianum-infizierten Arabidopsis Blättern gewonnen und über eine Phenomenex Luna Security Guard C18 Vorsäule (4,0 x 3,0 mm) und eine 5 µm Luna C18(2) reversed phase Hauptsäule (250 x 4,6 mm) (Torrance, USA) chromatographisch analysiert (Glawischnig et al., 2004). Das UV Absorptionsspektrum wurde mit einem Dionex PDA-3000 Photodiodenarray Detektor aufgezeichnet und die Menge an extrahiertem Camalexin über den molaren Extinktionskoeffizient von 14,8 mM−1 cm−1 aus Tsuji et al. (1992) quantifiziert. 2.7.5 Bestimmung der Gehalte löslicher Phenylpropane Zur Extraktion löslicher Phenylpropane wurde 100 mg gefrorenes Blattmaterial in 500 µl 60% Methanol mit Mörser und Pistill zerrieben. Rückstände an Mörser und Pistill wurden mit 200 µl 60% Methanol abgespült und mit dem ersten Extrakt vereinigt. Die vereinigten Extrakte wurden zweimal für 30 sek bei 16000 g zentrifugiert und in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Der Extrakt wurde in einem Vakuumkonzentrator (Bachofer, Reutlingen) zur Trockne eingeengt und in 50 µl 60% Methanol resuspendiert. Nach erneuter Zentrifugation für 30 sek bei 16000 g wurde der Überstand für eine HPLC-Analyse eingesetzt. Die Auftrennung erfolgte über eine Phenomenex Luna Security Guard C18 Vorsäule (4,0 x 3,0 mm) und eine 5 µm Luna C18(2) reversed phase Hauptsäule (250 x 4,6 mm) (Torrance, USA) bei einer Säulentemperatur von 24°C und einer Flussrate von 750 µl/min in einer Dionex ULTIMATE 3000 HPLC (DGP-3600MB, WPS-3000TB, PDA3000; Sunnyvale, USA) aufgetrennt. Zur Elution löslicher Phenylpropane wurde ein binärer Gradient aus 1% Phosphorsäure (A) und Acetonitril (B) verwendet. Die Elution begann mit 90% A und 10% B, wurde innerhalb von 30 min auf 80% A, 20% B und innerhalb weiterer 10 min auf 60% A 40% B geändert. Der Acetonitril-Anteil wurde danach innerhalb von 2 min auf 95% gesteigert, woraufhin ein fünfminütiger Waschschritt mit dieser Zusammensetzung erfolgte. Anschließend wurde der Gradient innerhalb von 2 min auf 90% A und 10% A zurückgesetzt und die Säule für 6 min reäquilibriert. Zur Identifizierung der löslichen Phenylpropane wurden die Absorptionsmaxima der authentischen Aglyka Sinapinsäure, Kaempferol und Quercetin bei 325 nm verwendet. Phenylpropanderivate wurden durch die Integration der Peakflächen und anhand von externen Standards der authentischen Aglyka quantifiziert. 35 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.7.6 Bestimmung der Gehalte zellwandgebundener Phenylpropane Zur Extraktion zellwandgebundener Phenylpropane wurde 50 mg gefrorenes Blattmaterial in 1 ml 100% Ethanol mit Mörser und Pistill zerrieben. Rückstände an Mörser und Pistill wurden mit 200 µl 100% Ethanol abgespült und mit dem ersten Extrakt vereinigt. Die vereinigten Extrakte wurden 15 min bei 90°C erhitzt und anschließend 5 min mit Ultraschall zur Solubilisierung von Stärke sonifiziert (Sonopuls HD 2070 und UW 2027, 50% Betriebszyklus, 50% Energie; Bandelin, Berlin). Die Suspensionen wurden für 10 min bei 10000 g zentrifugiert und die Sedimente zum Waschen mit einem rotierenden Pistill einmal in 1 ml Methanol und zweimal in 1 ml Aceton bei Raumtemperatur homogenisiert, 20 min bei 1200 U/min geschüttelt und 10 min bei 10000 g zentrifugiert. Nach dem letzten Waschschritt wurden die Extrakte bei 60°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Für eine alkalische Hydrolyse wurde das Zellwandmaterial in 1 ml 2 M NaOH mit einem rotierenden Pistill homogenisiert und über Nacht unter Stickstoff im Dunkeln bei 37°C und 800 U/min geschüttelt. Die Extrakte wurden mit 1/10 Volumen 37% HCl auf pH 1-2 angesäuert und für 10 min bei 10000 g zentrifugiert. Phenylpropane wurden aus den Überständen dreimal in je 0,5 ml Ethylacetat extrahiert, indem kräftig ausgeschüttelt und für 10 min bei 3500 g zentrifugiert wurde. Die vereinigten Extrakte wurden in einem Vakuumkonzentrator (Bachofer, Reutlingen) getrocknet und bis zur HPLC-Analyse bei 4°C gelagert. Die Zellwandextrakte wurden vor der Analyse in 40 µl 100% Methanol resuspendiert, bei 10000 g für 30 sek zentrifugiert und über eine Phenomenex Luna Security Guard C18 Vorsäule (4,0 x 3,0 mm) und eine 5 µm Luna C18(2) reversed phase Hauptsäule (250 x 4,6 mm) (Torrance, USA) bei einer Säulentemperatur von 24°C und einer Flussrate von 750 µl/min in einer Dionex ULTIMATE 3000 HPLC (DGP-3600MB, WPS-3000TB, PDA-3000; Sunnyvale, USA) aufgetrennt. Zur Elution der Phenylpropane wurde ein binärer Gradient aus 1% Phosphorsäure (A) und Acetonitril (B) verwendet. Nach einer isokratischen Elution mit 70% A und 30% B für 10 min, wurde der Anteil an Acetonitril innerhalb von 15 min auf 60% erhöht. Innerhalb von 2 min wurde die Zusammensetzung des Laufmittels auf 5% A und 95% B geändert, woraufhin ein dreiminütiger Waschschritt mit dieser Zusammensetzung erfolgte. Anschließend wurde der Gradient innerhalb von 2 min auf 70% A und 30% A geändert und die Säule für 8 min reäquilibriert. Zur Identifizierung der zellwandgebundenen Phenylpropane wurden die Absorptionsmaxima authentischer Aglyka bei 325 nm herangezogen. Durch Integration der Peakflächen wurden die Phenylpropane quantifiziert, und gegebenenfalls anhand von Standardreihen der authentischen Aglyka quantifiziert. 36 2 M ATERIAL UND M ETHODEN 2.7.7 Bestimmung der Gehalte an Glucosinolaten Glucosinolate wurden wie beschrieben (Gigolashvili et al., 2007) mit kleinen Veränderungen extrahiert. Zur Aufreinigung der Glucosinolate wurden DEAE-AnionenAustauschersäulen wie folgt vorbereitet: Je Säule wurde 1 ml DEAE-Sepharose Fast Flow-Suspension (GE Healthcare, Little Chalfon, UK) 3 min bei 130 g zentrifugiert, das Ethanol der Suspension abgenommen und mit dem selben Volumen H2 Odd ersetzt. Je 1 ml der Suspension wurde in Säulen (1,5 ml Bio-Rad Micro Spin Chromatography Columns; Hercules, CA, USA) gefüllt und und 1 min bei 400 g zentrifugiert. Die Säulen wurden dreimal mit 0,5 ml H2 Odd und zweimal mit 0,5 ml 0,5 M Essigsäurepuffer pH 5,0 (NaOH) gewaschen und bis zur Verwendung in dem Puffer gelagert. Zur Abspaltung der Sufatgruppen von Glucosinolaten während der Aufreinigung wurde eine Sulfatase nach Graser et al. (2001) aufgereinigt. 260 mg Sulfatase (Helix pomatia, EC 3.1.6.1, Sigma S9626) wurden in 11 ml H2 Odd gelöst, mit 11 ml 100% Ethanol gemischt und für 20 min bei 3200 g zentrifugiert. Der Überstand wurde mit 33 ml 100% Ethanol gemischt und für 15 min bei 3200 g zentrifugiert. Das Pellet wurde in 9,2 ml H2 Odd gelöst und in Aliquots von jeweils 1 ml bei -20°C gelagert. 40 mg Blattmaterial wurde in flüssigem Stickstoff mit Mörser und Pistill zerrieben und in 1 ml 80% Methanol homogenisiert. Als interner Standard wurden 10 µl 1 mM Benzylglucosinolat (Glucotropaeolin; Phytoplan, Heidelberg) zugegeben. Der Extrakt wurde in ein Reaktionsgefäß überführt und bei 16000 g zentrifugiert. Der Überstand wurde in ein neues Reaktionsgefäß überführt und das Pellet zweimal mit 1 ml 80% Methanol gewaschen und bei 16000 g zentrifugiert. Die gesammelten Überstände wurden in sechs Aliquots à 0,5 ml auf eine Säulen gegeben. Durch die positive Ladung des Säulenmaterials wurden Glucosinolate mit der negativ geladenen Sulfatgruppe an die Säulenmatrix gebunden. Die Säule wurde fünfmal mit 0,5 ml H2 Odd und zweimal mit 0,5 ml 0,02 M Essigsäurepuffer pH 5,0 (NaOH) gewaschen. Um die Sulfatgruppe der Glucosinolate abzuspalten, wurden 50 µl der aufgereinigten Sulfatase-Lösung in 450 µl 0,02 M Essigsäurepuffer pH 5,0 (NaOH) zugegeben, die Säulen verschlossen und über Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Die Desulfoglucosinolate wurden mit dreimal 400 µl H2 Odd eluiert, in einem Vakuumkonzentrator eingeengt und in 200 µl H2 Odd resuspendiert. Nach einer Zentrifugation für 2 min bei 16000 g wurden 50 µl des Überstandes mittels HPLC analysiert. Die Desulfoglucosinolate wurden über eine Phenomenex Luna Security Guard C18 Vorsäule (4,0 x 3,0 mm) und eine 5 µm Luna C18(2) reversed phase Hauptsäule (250 x 4,6 mm) (Torrance, USA) bei einer Säulentemperatur von 25°C und einer Flussrate 37 2 M ATERIAL UND M ETHODEN von 1 ml/min in einer Dionex ULTIMATE 3000 HPLC (DGP-3600MB, WPS-3000TB, PDA-3000; Sunnyvale, USA) aufgetrennt. Zur Auftrennung wurde folgender Gradient aus H2 Odd und Acetonitril (ACN) verwendet: 0-5 min, 0% ACN; 5-30 min, 30% ACN; 30-32 min, 40% ACN; 32-36 min, 40% ACN; 36-40 min, 0% ACN; 40-50 min, 0% ACN. Die Detektion der Desulfoglucosinolate erfolgte bei 229 nm. Die Identifikation der Glucosinolate erfolgte durch den Vergleich der Retentionszeiten, der Elutionsreihenfolge und der Spektren der einzelnen Substanzen mit Literaturwerten (Agerbirk et al., 2001; Kiddle et al., 2001; Gigolashvili et al., 2007). Die Stoffmenge einzelner Glucosinolate (nGS ) wurde anhand einer Standardgerade von Benzylglucosinolat (Benzyl-GS) und der jeweiligen Response-Faktoren (RF) aus Brown et al. (2003) nach folgender Formel bestimmt: nGS = Peak f lache · RFBenzyl−GS · SteigungBenzyl−GS RFGS 2.7.8 Bestimmung der Gehalte an Raphanusamsäure Raphanusamsäure wurde wie beschrieben (Bednarek et al., 2005) mit kleinen Abwandlungen extrahiert. 100-250 mg gefrorenes Blattmaterial wurde in kleine Stücke zerbröselt und mit zweimal 300 µl und einmal 500 µl 80% Methanol für je 30 min bei Raumtemperatur extrahiert. Die vereinigten Überstände wurden in einem Vakuumkonzentrator (Bachofer, Reutlingen) eingeengt und der Extrakt wurde in 200 µl H2 Odd aufgenommen. Raphanusamsäure wurde über eine Phenomenex Luna Security Guard C18 Vorsäule (4,0 x 3,0 mm) und eine 5 µm Luna C18(2) reversed phase Hauptsäule (250 x 4,6 mm) (Torrance, USA) bei einer Säulentemperatur von 25°C und einer Flussrate von 1 ml/min in einer Dionex ULTIMATE 3000 HPLC (DGP-3600MB, WPS-3000TB, PDA-3000; Sunnyvale, USA) aufgetrennt. Zur Auftrennung wurde folgender Gradient aus H2 Odd /0,1% Trifluoressigsäure (TFA) und Acetonitril (ACN)/TFA verwendet: 0-3 min, 3% ACN/TFA; 3-13 min, 16% ACN/TFA; 13-16 min, 60% ACN/TFA; 16-18 min, 60% ACN/TFA; 1820 min, 3% ACN/TFA; 20-26 min, 3% ACN/TFA. Raphanusamsäure wurde bei 273 nm detektiert und anhand eines authentischen Standards (Sigma, S12770) quantifiziert. 2.7.9 Bestimmung von Chlorophyllgehalten Zur Bestimmung des Chlorophyllgehaltes von Arabidopsis Blattproben, wurden ethanolische Extrakte aus 2.7.1 in 0,2 ml H2 Odd mit 0,8 ml 99% Ethanol gemischt. Von dieser Lösung wurden 50 µl mit 750 µl 95% Ethanol verdünnt und photometrisch bei 664 und 648 nm vermessen. Der Gesamtchlorophyllgehalt wurde nach Lichtenthaler (1987) mit 38 2 M ATERIAL UND M ETHODEN der nachfolgenden Formel berechnet: Chla +Chlb (µg/ml) = 5, 24 · A(664) + 22, 24 · A(648) 2.8 Chemische Mutagenese von Arabidopsis Saatgut Die chemische Mutagenese von Arabidopsis pgm Saatgut mit Ethylmethansulfonat (EMS) wurde wie von Lightner und Caspar (1998) und Kim et al. (2006) beschrieben durchgeführt. Es wurden 400 mg pgm N210 Samen mutagenisiert, was bei einer experimentell bestimmten Zahl von 88 Samen je mg bei der pgm Mutante einer Anzahl von rund 35.000 Samen entspricht. Die Samen wurden in 40 ml 100 mM Kaliumphosphatpuffer pH 7.5 unter Rühren bei 4°C über Nacht inkubiert. Der Puffer wurde erneuert und mit 100 µl 0,25% (v/v) EMS (Sigma M0880) versetzt. Nach 16 h Inkubation unter langsamem Rühren bei RT unter einem Abzug wurde die Lösung abgegossen und das Saatgut 15 x mit H2 Odd gewaschen. Sämtliche Behälter wurden dreimal mit 3 M NaOH gespült, der Flüssigmüll nach Zugabe von 600 ml 3 M NaOH zwei Tage abgedeckt unter Rühren inkubiert und der Arbeitsplatz mit 1 M NaOH dekontaminiert. Nach der Mutagenese wurden 15 Parentalgruppen gebildet, wobei jeweils rund 1.500 vitale Samen gemeinsam ausgebracht wurden. Das übrige M1 Saatgut wurde getrocknet und aufbewahrt. Nach der Selbstung der M1 Pflanzen aller Parentalgruppen wurde das M2 Saatgut innerhalb einer jeden Gruppe vereinigt und für die Durchmusterung der nachfolgend beschriebenen Phänotypen verwendet. Eine gute Einschätzung der Mutationsfrequenz erlaubt das Auszählen von Pigment- Phänotypen und Mutanten mit veränderter Kotyledonenzahl (Lightner und Caspar, 1998). Bei einer Auszählung von 2.203 M2 Pflanzen der Parentalgruppe 6 ergab sich eine Frequenz von 2,2 % Mutanten mit Albino- Phänotyp und 0,3 % Mutanten mit drei Keimblättern, was mit publizierten Daten für gut mutagenisierte M2 Populationen von Arabidopsis und Sojabohne übereinstimmt (Lightner und Caspar, 1998; Kiang und Halloran, 1975). Da in Arabidopsis die genetisch wirksame Zellzahl (genetically effective cell number, GECN) durchschnittlich 2 beträgt und in der Nachkommenschaft nur ein Viertel eines heterozygoten Bereichs homozygot für die beobachtete Mutation ist, kann nur in einem Achtel der Nachkommen in der M2 Generation mit einer rezessiven Mutation gerechnet werden (Lightner und Caspar, 1998; Page und Grossniklaus, 2002). Um die Anzahl mehrfach selektierter Mutanten während der Durchmusterung möglichst gering zu halten, wurde die Analyse verschiedener Parentalgruppen der sättigenden Analyse einzelner Parentalgruppen vorgezogen. Aufgrund experimenteller Beschränkungen in Bezug auf die 39 2 M ATERIAL UND M ETHODEN Anzuchtdichte und den Anzuchtraum bei gleichzeitiger Durchmusterung möglichst vieler Parentalgruppen, wurden schließlich aus 9 Parentalgruppen in vier Durchmusterungen jeweils mindestens 100 mg (ca 8.800) Samen ausgebracht. Da jede Parentalgruppe in der M1 Generation ungefähr 1.500 Planzen enthielt, würden bei 8.800 M2 Pflanzen je Parentalgruppe durchschnittlich 6 Pflanzen je M2 Individuum untersucht. Unter Annahme einer sättigenden Mutagenese würde die Mutation eines betrachteten Lokus daher mit einer rechnerischen Wahrscheinlichkeit von ungefähr 55 % identifiziert: 1 7 i−1 ∑ · 8 i=1 8 6 2.9 Durchmusterung chemisch mutagenisierter Arabidopsis pgm Mutanten Die Durchmusterung der M2 Pflanzen (siehe Methode 2.8) auf eine Suppression der erhöhten Suszeptibilität von pgm sollte einem möglichst einfachen Verfahren folgen, um die Zahl an fälschlicherweise selektierten Mutanten, sogenannten Falsch-Positiven, gering zu halten. M2 Keimlinge wurden daher zusammen mit Kontrollen der hypersuszeptiblen pgm und der intermediär suszeptiblen Col-0 angezogen (Abbildung 2.1 A) und im Alter von 11 Tagen unter experimentellen Bedingungen mit C. higginsianum infiziert, welche das vollständige Absterben aller pgm Kontrollpflanzen bewirkten (16h L, 25°C / 8h D, 22°C; 70 % relative Luftfeuchtigkeit; 80 µmol m−2 s−1 ). Der gesuchte Phänotyp in der M2 Population war daraufhin das Überleben und weitere Wachstum, wobei die Col-0 Kontrollen als Anhaltspunkt für den Grad der erworbenen Resistenz verwendet werden konnten. Selektierte M2 Individuen wurden wiederum selbst befruchtet und in der nachfolgenden M3 Generation erneut durchmustert, um die Rate an Falsch-Positiven weiter zu verringern (Abbildung 2.1 B). 40 2 M ATERIAL UND M ETHODEN Abbildung 2.1 Durchmusterung chemisch mutagenisierter Arabidopsis pgm Mutanten. (A) Pflanzen der M2 Generation wurden für Durchmusterungsexperimente gleichmäßig auf Pflanzschalen angezogen und nach einer Infektion mit C. higginsianum selektiert. Im Randbereich der Schalen wurden pgm (blau) und Col-0 (weiß) als Kontrollen ausgebracht. (B) In der M2 Generation selektierte Pflanzen wurden nach Selbstbefruchtung in der M3 Generation erneut durchmustert. M3 Pflanzen (rote Schilder) wurden zusammen mit pgm (blaue Schilder) ausgebracht und mit C. higginsianum infiziert. 2.10 Analyse selektierter Mutanten im Wildtyp-Hintergrund Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten der pgm-Hypersuszeptibilität (pSSK) wurden in der M4 Generation mit Col-0 gekreuzt. Nach Selbstbefruchtung der F1 Generation wurden Col-0 / pSSK F2 Pflanzen 9 Tage nach der Aussaat mit C. higginsianum infiziert. Je Pflanzschale wurden 3 Col-0 / pSSK F2 Linien à 4 Replikaten, je 1 Topf der zugehörigen pSSK Parentallinie, 1 Topf pgm und 2 Töpfe Col-0 ausgebracht und zufällig auf der Schale verteilt. Durschnittlich wurden je Linie und Topf der Col-0 / pSSK F2 Pflanzen 133 keimende Samen ausgebracht (vergleiche Abbildung 3.18 A). Jede Schale wurde in 2 Replikaten zusammengestellt und die aus 48 zu untersuchenden Linien resultierende Anzahl von 32 Schalen wurde zufällig auf einem Gewächshaustisch verteilt. Alle angewachsenen Keimlinge wurden vor der Infektion mit C. higginsianum gezählt. Um die Überlebensrate der Col-0 Keimlinge nach der Infektion zu verringern, wurden alle Schalen für 3 Tage statt der üblichen 2,5 Tage nach der Infektion bei gesättigter Luftfeuchtigkeit inkubiert. Die Auszählung der Anzahl überlebender Pflanzen erfolgte 10 dpi. Zu diesem Zeitpunkt waren überlebende und weiter wachsende Pflanzen durch den Kontrast der grünen Blattfarbe gegen die grauen abgestorbenen Keimlinge optimal auswertbar. Der durchschnittliche Anteil an überlebenden Col-0 betrug 57 % bei einer Standardabweichung von 13 %. Um die Infektionsbedingungen jeder einzelnen Schale zu berücksichtigen, wurden die Mittelwerte der jeweils 4 Col-0 / pSSK F2 Replikate mit dem Mittelwert der jeweils 2 Col-0 Replikate derselben Schale verglichen. Unter der Annahme, dass die eingekreuzten Mutationen keine Resistenz in Col-0 vermitteln und alle Pflanzen die homzygot das pgm Allel tragen absterben, würde statistisch für 3 4 der Col-0 / pSSK F2 41 2 M ATERIAL UND M ETHODEN ein Phänotyp wie bei Col-0 erwartet. Der durchschnittliche Anteil an überlebenden pgm auf allen 32 Schalen betrug tatsächlich lediglich 1,3 % bei einer Standardabweichung von 2,3 %. Die Berechnung des Resistenzquotienten erfolgte daher mit der folgenden Formel: A NTEIL ÜBERLEBENDE C OL -0 / pSSK F2 3 4 A NTEIL ÜBERLEBENDE C OL -0 Bei einem Ergebnis größer 1 müsste die Annahme, dass die eingekreuzte Mutation keine Resistenz in Col-0 vermittelt demnach abgelehnt werden. Für die Einordung des Resistenzgrades wurde eine Bewertung der Resistenz auf Basis der Mittelwerte beider Replikate einer Linie eingeführt: < 0,8 = schwach; 0,8 bis 1,0 = mittel; > 1,0 = stark. Analog dazu wurde auch der Resistenzgrad der Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten in der M4 Generation bewertet. Als Kriterium diente der prozentuale Anteil überlebender Pflanzen: 0 % bis 9 % = schwach; 10 % bis 49 % = mittel; 50 % bis 100 % = stark. Die Einordnung der Resistenzphänotypen aller untersuchter Linien ist in Kapitel 3.10, Tabelle 3.10 aufgeführt. 2.11 Kartierung von Mutationen selektierter Kandidaten Selektierte Mutanten (siehe Methode 2.9) wurden mit stärkefreien pgm Mutanten im LerHintergrund (N4351) gekreuzt um Kartierungspopulationen zu erstellen. Nachkommen wurden in der F2 Generation wie beschrieben durchmustert (Methode 2.9) und mit einer markergestützten Kartierung untersucht (Kapitel 3.11, Lukowitz et al., 2000; Jander et al., 2002). Alle verwendeten Primer zur PCR-basierten Amplifikation genetischer Marker sind in Tabelle A.1 aufgelistet. 2.12 Statistische Hypothesentests Statistische Analysen der Daten aus molekularbiologischen und biochemischen Experimenten wurden in SigmaPlot12 (Systat Software Inc., Chicago, USA) durchgeführt. Nach dem Testen auf Normalverteilung (Shapiro-Wilk Test) und Gleichmäßigkeit der Streuung der Datenpunkte, wurde ein Students t-Test für homoskedastische oder heteroskedastische Varianz angewandt. 42 3 Ergebnisse In Vorarbeiten waren physiologische Veränderungen in Arabidopsis-Blättern nach einer Infektion mit C. higginsianum analysiert worden. Neben Veränderungen der Photosyntheseleistung und der Aminosäuregehalte, war in Wirtspflanzen besonders der Kohlenhydratstoffwechsel infolge der Infektion beeinträchtigt (Engelsdorf, 2008). Während lösliche Zucker im Vergleich zu Kontrollblättern zunehmend akkumulierten, war der Gehalt an transitorischer Stärke verringert, sobald Nekrosen auf den infizierten Blättern entstanden waren (Engelsdorf, 2008). Physiologische Analysen zu Veränderungen der Dynamik der Kohlenstoffverteilung zwischen Stoffwechselprodukten hatten zudem gezeigt, dass der Einbau von Kohlenstoff in transitorische Blattstärke in infizierten Blättern deutlich vermindert ist (Engelsdorf, 2008). Diese verminderte Stärkesynthese korrelierte mit einer reduzierten Transkript-Expression zentraler Gene des Stärkestoffwechsels (Engelsdorf, 2008). 3.1 Die Beeinträchtigung des Arabidopsis Stärke-Stoffwechsels erhöht die Suszeptibilität für C. higginsianum Um den Einfluss des Arabidopsis-Kohlenhydratstoffwechsels auf die Interaktion mit C. higginsianum näher zu untersuchen, wurden Arabidopsis-Mutanten mit Beeinträchtigungen in zentralen Enzymfunktionen des Stärkestoffwechsels und des Triose-Phosphat Exportes aus den Chloroplasten getestet. In den Mutanten der plastidären Phosphoglucomutase (pgm) und der ADP-Glukose Pyrophophorylase (adg1-1) ist die Synthese von Stärke vollständig verhindert (Caspar et al., 1985; Lin et al., 1988), während in der Mutante der stärkephosphorylierenden Glukan-Wasser-Dikinase STARCH-EXCESS11 (sex1-1) die Mobilisierung gespeicherter Stärke stark beeinträchtigt ist (Caspar et al., 1991; Yu et al., 2001; Ritte et al., 2002). Eine Verringerung des spezifischen TriosePhosphat-Transportes in der Mutante des Triose-Phosphat-Translocators (tpt1-2) ist mit einem erhöhten Umsatz von Stärke verknüpft (Schneider et al., 2002; Walters et al., 2003). Um Unterschiede im Wachstum von Col-0, pgm, adg1-1, sex1-1 und tpt1-2 möglichst gering zu halten, wurden die Pflanzen in einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus angezogen. Inokulationen mit C. higginsianum erfolgten zum Ende der vegetativen Phase. Um 43 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.1 Suszeptibilität von Arabidopsis Mutanten des zentralen Kohlenhydratstoffwechsels für C. higginsianum. (A) 5 Wochen alte Pflanzen in einem 12h/12h L/D Zyklus und (B) 4 Wochen alte Pflanzen in einem 20h/4h L/D Zyklus wurden mit C. higginsianum am Ende der jeweiligen vegetativen Wachstumsphase infiziert. Die relative Menge an C. higginsianum-DNA wurde 2 dpi (hellgraue Balken), 3 dpi (dunkelgraue Balken) und 4 dpi (schwarze Balken) als Maß für die pilzliche Proliferation bestimmt. Die untersuchten Genotypen sind unter den Balken angegeben. Die abgebildeten Werte sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler, wobei für jedes Replikat Blattproben von zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt wurden. Alle Daten wurden auf den Wert von Col-0 4 dpi im 12h/12h L/D Zyklus normalisiert und Sternchen markieren einen signifikanten Unterschied zu Col-0 unter den jeweiligen Anzuchtbedingungen (*P < 0.05; **P < 0.01; ***P < 0.001; Students t-Test). (C) Krankheitssymptome infizierter Pflanzen in einem 12h/12h L/D Zyklus und (D) in einem 20h/4h L/D Zyklus 4 dpi (untere Reihe) im Vergleich zu nicht infizierten Pflanzen des selben Alters (obere Reihe). quantitative Daten zu der Proliferation des Pilzes zu erheben, wurde die relative Menge genomischer DNA von C. higginsianum aus infizierten Blattproben gemessen. Bis 3 Tage nach Infektion (dpi, days post infection) waren kaum Veränderungen der pilzlichen DNA Menge im Vergleich zum Zeitpunkt der Inokulation messbar, was der DNA Menge der aufgesprühten Conidien entspricht. Im Vergleich zu Wildtyp Pflanzen (Col-0) war die relative DNA Menge des Pilzes in pgm, adg1-1 und sex1-1 ab 3 dpi signifikant erhöht, wobei das Wachstum in den stärkefreien Mutanten stärker erhöht war als in sex1-1. In diesen drei Mutanten wurde 4 dpi eine drei- bis vierfach erhöhte Menge pilzlicher DNA gemessen, während in tpt1-2 Proben keine Unterschiede zu Wildtyp-Pflanzen festgestellt wurden (Abbildung 3.1 A). Zu diesem Zeitpunkt sind bereits deutliche Blattnekrosen als Symptome der Anthraknose sichtbar und eine visuelle Zuordnung zu den quantitativ erhobenen Daten plausibel (Abbildung 3.1 B). Ein Vergleich von Infektionen von Col-0 und pgm Mutanten der selben Anzucht zum Ende der Lichtphase und zum Ende der Dunkelphase zeigte, dass die Suszeptibilität in stärkefreien pgm Mutanten unabhängig 44 3 E RGEBNISSE EL 3,5 dpi ED Col-0 pgm Col-0 pgm 1,00 ± 0,20 3,22 ± 0,53 0,66 ± 0,08 5,34 ± 0,68 Tabelle 3.1 Suszeptibilität von Col-0 und pgm bei Infektionen zu verschiedenen Tageszeiten. Fünf Wochen alte Pflanzen der Genotypen Col-0 und pgm wurden in einem 12h/12h Licht/Dunkelzyklus zum Ende der Lichtphase (EL) bzw. zum Ende der Dunkelphase (ED) mit C. higginsianum infiziert. Die relative Menge genomischer Pilz-DNA wurde 3,5 dpi aus drei biologischen Replikaten bestimmt. Abgebildet sind Mittelwerte ± Standardfehler. Für jedes Replikat wurde Blattmaterial aus zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt. vom Infektionszeitpunkt erhöht war, wobei ein tendenziell erhöhtes Wachstum des Pilzes auf pgm bei Infektion zum Ende der Dunkelphase beobachtet wurde (Tabelle 3.1). Um die Kohlenhydratgehalte der untersuchten Arabidopsis-Mutanten unter den verwendeten Wachstumsbedingungen genau zu untersuchen, wurde eine diurnale Analyse der Kohlenhydratgehalte in unbehandelten Pflanzen durchgeführt. Die Akkumulation der löslichen Zucker Glukose, Fruktose und Saccharose war in pgm und adg1-1 im Licht gegenüber Wildtyp Pflanzen zehnfach erhöht (Abbildung 3.2 A). Dabei korrelierte die Akkumulation löslicher Zucker mit der Suszeptibilität der untersuchten Genotypen (Abbildung 3.2 E). Dies könnte bedeuten, dass die Verfügbarkeit löslicher Zucker während der Lichtphase für die Nahrungsaufnahme und das Wachstum des Pilzes entscheidend ist. Andererseits führt das Fehlen eines transitorischen Stärkespeichers in pgm und adg1-1 zu einem periodisch wiederkehrenden Mangel an Kohlenhydraten während der Dunkelphase, da die im Licht akkumulierten Zucker bereits vor Ende der Dunkelphase aufgebraucht sind (Abbildung 3.2 A; Caspar et al., 1985; Lin et al., 1988; Thimm et al., 2004). Die Gesamtmenge der täglich akkumulierten Kohlenhydrate ist gegenüber Col-0 um 60% reduziert (Abbildung 3.2 C). Aufgrund des beeinträchtigten Umsatzes von Stärke ist die täglich verfügbare Menge an Kohlenhydraten in sex1-1 unter den verwendeten Anzuchtbedingungen in gleichem Maße reduziert wie in stärkefreien Pflanzen. Interessanterweise ergibt die Auftragung der relativen Akkumulation von löslichen Zuckern und Stärke im Licht gegen die Suszeptibilität für C. higginsianum eine klare negative Korrelation (Abbildung 3.2 F). Trotz der erhöhten Akkumulation löslicher Zucker, könnte die insgesamt gegenüber Col-0 reduzierte Kohlenhydratverfügbarkeit in pgm, adg1-1 und sex1-1 zu einer beeinträchtigten Abwehrreaktion führen. Diese Zusammenhänge zwischen dem Kohlenhydratmetabolismus der Wirtspflanze Arabidopsis und der Proliferation des phytopathogenen Pilzes C. higginsianum blieben auch bestehen, wenn das Pathosystem unter Wachstumsbedingungen mit stark verlängerter Lichtphase untersucht wurde (Abbildung 3.2 E-F). Bei einem diurnalen Zyklus von 20 45 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.2 Diurnaler Umsatz von Kohlenhydraten in Arabidopsis und Korrelationsanalysen mit der Suszeptibilität für C. higginsianum. Der Gehalt an löslichem Zucker und Stärke in Blättern von Arabidopsis wurde (A) in einem 12h/12h L/D Zyklus und (B) in einem 20h/4h L/D Zyklus über 24h bestimmt. Col-0, schwarze Kreise; pgm, weiße Kreise; adg1-1, schwarze Dreiecke; sex1-1, weiße Dreiecke; tpt1-2, schwarze Quadrate. Der diurnale Umsatz an Kohlenhydraten in (C) einem 12h/12h L/D Zyklus und (D) einem 20h/4h L/D Zyklus wurde aus den Daten aus (A) und (B) berechnet. Kohlenhydratakkumulation, weiße Balken; Kohlenhydratmobilisierung, schwarze Balken. Die dargestellten Werte sind Mittelwerte aus vier biologischen Replikaten ± Standardfehler. Korrelationsanalyse der Akkumulation an (E) löslichem Zucker und (F) GesamtKohlenhydraten (lösliche Zucker plus Stärke) relativ zu Wildtyp-Daten in 12h/12h L/D (schwarze Kreise) und 20h/4h L/D (weiße Kreise) Zyklen und der relativen Menge C. higginsianum DNA unter den jeweiligen Wachstumsbedingungen (Daten aus Abb. 3.1). 46 3 E RGEBNISSE h Licht und 4 h Dunkelheit war die potentielle Kohlenhydratmangelphase der Mutanten deutlich verkürzt (Abbildung 3.2 B), woraus geschlossen werden kann, dass deren Dauer keinen Einfluss auf die relativen Unterschiede zwischen den untersuchten Genotypen hat. Das Wachstum von C. higginsianum war unter diesen verlängerten Langtagbedingungen gegenüber einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus in allen Genotypen beschleunigt und eine lange Belichtungsdauer somit eindeutig von Nachteil für die Wirtspflanzen. Die relative Menge pilzlicher DNA in einem 20 h / 4 h Licht- / Dunkelzyklus 3 dpi war jeweils mit der DNA-Menge zum Zeitpunkt 4 dpi in einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus vergleichbar (Abbildung 3.1 B). Bemerkenswerterweise wuchsen Col-0, pgm und sex1-1 unter den verlängerten Langtagbedingungen mit 20 h Licht zu einer vergleichbaren Rosettengröße heran (Abbildung 3.1 D), obwohl die täglich verfügbare Menge an Kohlenhydraten in den Mutanten gegenüber Col-0 auch unter diesen Bedingungen um 60 - 70% verringert war (Abbildung 3.2 D). Das veringerte Wachstum der untersuchten Mutanten mit Beeinträchtigungen des Stärke-Stoffwechsels in kürzeren Lichtphasen ist somit nicht ursächlich für die erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum. Während Wachstumsbeeinträchtigungen auf Veränderungen in der Regulation von Enzymaktivitäten und Stoffwechselintermediaten nach akutem Kohlenstoffmangel beruhen (Gibon et al., 2004a,b, 2006; Osuna et al., 2007), ist die Suszeptibilität für C. higginsianum direkt von der Menge diurnal akkumulierter Kohlenhydrate abhängig. Um zu testen, ob die Infektion mit C. higginsianum einen Einfluss auf die Kohlenhydratakkumulation der verschiedenen Genotypen hat, wurde 3,5 dpi und 4 dpi der Gehalt an löslichen Zuchern und Stärke bestimmt (Tabelle A.2). In wasserbehandelten Kontrollpflanzen wurden keine Veränderungen gegenüber unbehandelten Pflanzen festgestellt, so dass die zuvor bestimmten Korrelationen (Abbildung 3.2 E-F) bestehen blieben (Abbildung 3.3 A-B). Darüberhinaus wurden keine klaren Zusammenhänge zwischen der Veränderung der Gehalte an Glukose, Fruktose oder Saccharose in C. higginsianum-infizierten Blättern und der Suszeptibilität für C. higginsianum festgestellt (Abbildung 3.3 C-F). Während Fruktose und Saccharose in allen untersuchten Genotypen unabhängig von der Suszeptibilität für C. higginsianum 4 dpi gegenüber Kontrollpflanzen akkumulierten, war der Gehalt an Glukose zu diesem Zeitpunkt uneinheitlich durch die Infektion beeinträchtigt (Tabelle A.2). Wildtyp-Pflanzen wiesen einen reduzierten Stärkegehalt aber einen unveränderten Glukosegehalt auf, wohingegen in den stärkefreien Genotypen pgm und adg1-1 4 dpi ein deutlich reduzierter Glukosegehalt gemessen wurde, der daraufhin etwa dem Gehalt in Col-0 entsprach. Reduzierte Stärkegehalte durch die Infektion beruhen auf einer verringerten Stärkebiosynthese (Engelsdorf, 2008) und wurden in allen stärkehaltigen Genotypen mit Ausnahme von sex1-1 beobachtet (Tabelle A.2). Zusammengenom- 47 3 E RGEBNISSE men deuten diese Daten darauf hin, dass die physiologischen Grundvoraussetzungen der einzelnen Genotypen eine deutlich größere Bedeutung für die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum haben, als die induzierten Veränderungen der Kohlenhydratgehalte. Abbildung 3.3 Korrelationsanalysen zwischen Veränderungen des Kohlenhydratgehaltes in infizierten Blättern und Kontrollen mit der Suszeptibilität für C. higginsianum. Die relative Akkumulation an (A) löslichen Zuckern und (B) Gesamt-Kohlenhydraten (lösliche Zucker plus Stärke) in wasserbehandelten Kontrollpflanzen 4 dpi sowie absolute Unterschiede im Gehalt an (C) Glukose, (D) Fruktose, (E) Saccharose und (F) löslichen Zuckern (Summe aus C-E) zwischen infizierten Pflanzen und Kontroll-Pflanzen 4 dpi wurden gegen die relative Menge an C. higginsianum DNA aufgetragen. Werte auf der Ordinate wurden aus Daten aus Tabelle A.2 berechnet und sind relativ zu Wildtyp-Daten (A-B) bzw. in [µmol · g−1 FW] (C-F) angegeben. Werte auf der Abszisse wurden aus Abb. 3.1 A übernommen. Dargestellt sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. 48 3 E RGEBNISSE 3.2 Kohlenstoffmangel erhöht die Suszeptibilität für C. higginsianum Gibon et al. (2004a) und Usadel et al. (2008) berichteten, dass bereits 4h nach einer Verlängerung der Dunkelphase der Stoffwechsel von Arabidopsis durch einen Mangel an Kohlenhydraten limitiert ist, während der Gehalt an löslichem Zucker und Stärke nach 8h bis 12h auf sehr geringe Werte fällt. Am Ende der regulären Dunkelphase verbleiben in Col-0 Blättern lediglich rund 10 % des in einer Lichtphase assimilierten Kohlenstoffes in der Form von löslichem Zucker und Stärke. Um herauszufinden, ob die erhöhte Verfügbarkeit löslicher Zucker oder der GesamtKohlenhydratmangel zu der erhöhten Suszeptibilität von pgm, adg1-1 und sex1-1 beitragen, wurde durch Verdunkelung spezifischer Lichtphasen vor und nach einer Infektion mit C. higginsianum ein Mangel an Kohlenhydraten induziert. Vorexperimente zeigten, dass die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum nur erhöht war, wenn auch eine zusätzliche Verdunkelung nach der Infektion durchgeführt wurde. Daher wurde eine systematische Analyse zu der Proliferation von C. higginsianum auf Pflanzen durchgeführt, welche nach einer Infektion unterschiedlichen Kombinationen aus verlängerten Dunkelphasen ausgesetzt waren. Durch Verdunkelung der ersten Lichtphase (DLP 1) nach der Infektion wurde eine Verlängerung der Dunkelphase um 24 h erreicht. Eine zusätzliche Verdunkelung der zweiten Lichtphase (DLP 2) verlängerte die Dunkelphase entsprechend um 48 h (Abbildung 3.4 A). In pgm und adg1-1 Mutanten ist der Blatt-Kohlenhydratspeicher bereits vor dem Ende der regulären Dunkelphase erschöpft (Abbildung 3.2). Nach einer Verlängerung der Dunkelphase um 12 h waren auch in Col-0 keine Kohlenhydratreserven mehr messbar (Tabelle 3.2). Die relative Menge an genomischer DNA des Pilzes wurde 3,5 dpi in Blattproben unterschiedlich behandelter Pflanzen analysiert, um die Auswirkung der verlängerten Dunkelphasen auf die Proliferation von C. higginsianum quantitativ zu bestimmen. Nach DLP 1 war die relative Menge pilzlicher DNA in pgm und adg1-1 ca. zweifach erhöht, wohingegen in Col-0 Blättern keine Unterschiede zu Kontrollen gemessen wurden. Nach DLP 1+2 war die Proliferation von C. higginsianum in den stärkefreien Genotypen vierfach und in Col-0 achtfach gegenüber den jeweiligen Kontrollen erhöht (Abbildung 3.4 B). In sex11 Mutanten war die Zunahme der Pilzmenge durch DLP 1+2 vergleichsweise nur leicht erhöht. Aufgrund der beeinträchtigten Stärkemobilisierung wurde unter den experimentellen Bedingungen keine Abwesenheit von Stärke in sex1-1 bewirkt, weshalb potentiell ein moderater Fluss in lösliche Zucker stattfinden könnte (Tabelle 3.2). Diese löslichen Zucker würden potentiell nicht akkumulieren, da sie direkt den Kohlenstoffbedarf der 49 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.4 Suszeptibilität von Arabidopsis für C. higginsianum nach induziertem Kohlenhydratmangel. Pflanzen der Genotypen Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1 wurden nach einer Infektion mit C. higginsianum zu unterschiedlichen Infektionsphasen dunkel inkubiert. (A) Schematische Darstellung der verwendeten Kombinationen verdunkelter Lichtphasen (DLP) nach der Infektion. Weiße Balken stellen Lichtphasen, schwarze Balken stellen Dunkelphasen dar. Der Zeitpunkt der Inokulation mit C. higginsianum, der ungefähre Zeitraum der Penetration und der Zeitpunkt der Probennahme sind gekennzeichnet. (B) Relative Menge an C. higginsianum-DNA zum Zeitpunkt der Probennahme 3,5 dpi. Kontrolle (12h/12h L/D), weiße Balken; DLP 1, hellgraue Balken; DLP 1+2, dunkelgraue Balken. (C) Relative Menge an C. higginsianum DNA in Col-0 Kontrollen und Col-0 mit DLP 1, DLP 2 und DLP 3. Es sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler dargestellt, wobei für jedes Replikat Blattproben von zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt wurden. Sternchen markieren einen signifikanten Unterschied zwischen DLP Proben und Kontroll Proben (*P < 0.05; **P < 0.01; Students t-Test). Pflanze speisen könnten. Zusammengenommen deuten die Daten darauf hin, dass eine zusätzliche Kohlenhydrat-Mangelphase von 24 h nach einer Infektion mit C. higginsianum ausreicht, um die Pilzproliferation in Arabidopsis-Pflanzen ohne Kohlenhydratreserven zu erhöhen. Um zu untersuchen, ob ein Kohlenhydratmangel der Wirtspflanze Col-0 zu einem spezifischen Zeitpunkt nach der Infektion mit C. higginsianum einen besonders ausgeprägten Einfluss auf die Interaktion hat, wurden neben der ersten Lichtphase nach der Infektion auch die zweite (DLP 2) und die dritte Lichtphase (DLP 3) separat verdunkelt. Tatsächlich war die Besiedelung durch den Pilz nur erhöht, wenn die dritte Lichtphase nach der Infektion verdunkelt worden war. In diesem Zeitraum, zwischen 2,5 und 3,5 dpi, hat ein Großteil der applizierten Conidien bereits sekundäre Hyphen ausgebildet. Folglich scheint sich ein Kohlenhydratmangel in Arabidopsis besonders während der nekrotrophen Interaktionsphase mit C. higginsianum auf die Suszeptibilität auszuwirken, während der 50 3 E RGEBNISSE Mangel an Kohlenhydraten während der biotrophen Interaktionsphase keinen messbaren Einfluss auf die pilzliche Proliferation hatte. Hexosen (µmol · g−1 FW) 0 dpi 1 dpi 2 dpi Col-0 Kontrolle 1,61 ± 0,23 1,24 ± 0,05 0,57 ± 0,12 11,82 ± 0,60 7,43 ± 0,29 0,92 ± 0,07 11,47 ± 1,63 8,88 ± 0,82 0,63 ± 0,11 3,59 ± 0,49 1,91 ± 0,25 0,84 ± 0,11 DLP 1 DLP 1+2 pgm Kontrolle DLP 1 DLP 1+2 adg1-1 Kontrolle DLP 1 DLP 1+2 sex1-1 Kontrolle DLP 1 DLP 1+2 2,08 ± 0,56 4,58 ± 0,61 0,69 ± 0,18 6,16 ± 0,68 19,74 ± 0,68 0,71 ± 0,09 8,92 ± 0,46 27,67 ± 2,57 0,79 ± 0,20 2,21 ± 0,54 7,13 ± 0,53 0,97 ± 0,32 Saccharose (µmol · g−1 FW) 0 dpi 1 dpi 2 dpi 1,26 ± 0,08 0,54 ± 0,06 0,14 ± 0,01 1,31 ± 0,32 0,50 ± 0,07 0,06 ± 0,02 1,85 ± 0,18 0,46 ± 0,03 0,06 ± 0,01 1,03 ± 0,14 0,43 ± 0,04 0,17 ± 0,02 0,34 ± 0,19 0,42 ± 0,05 0,00 ± 0,00 0,70 ± 0,12 0,67 ± 0,14 0,00 ± 0,00 0,18 ± 0,16 0,20 ± 0,33 0,00 ± 0,00 0,45 ± 0,10 0,27 ± 0,15 0,02 ± 0,02 Stärke (µmol · g−1 FW) 0 dpi 1 dpi 2 dpi 43,44 ± 3,42 42,49 ± 2,02 0,12 ± 0,06 0,80 ± 0,61 0,60 ± 0,25 0,45 ± 0,30 0,59 ± 0,08 0,25 ± 0,07 0,00 ± 0,00 154,50 ± 5,55 136,57 ± 9,36 117,28 ± 9,20 39,79 ± 2,51 39,36 ± 1,87 0,00 ± 0,00 0,72 ± 0,34 0,49 ± 0,38 0,31 ± 0,24 0,19 ± 0,14 0,23 ± 0,27 0,01 ± 0,01 113,16 ± 11,85 119,85 ± 7,33 113,92 ± 8,66 Tabelle 3.2 Gehalt an löslichen Zuckern und Stärke in Arabidopsis-Blättern nach verlängerten Dunkelphasen. Kohlenhydratgehalte wurden in Arabidopsis-Blättern, die für eine Lichtphase (DLP 1, 24h andauernde Dunkelheit) bzw. zwei aufeinanderfolgende Lichtphasen (DLP 1+2, 48h andauernde Dunkelheit) nach einer Infektion mit C. higginsianum dunkel inkubiert waren, bestimmt. Unter DLP 1 Bedingungen entspricht 1 dpi einer verlängerten Dunkelphase von 12h, während die Pflanzen 2 dpi bereits wieder für 12h belichtet worden waren. Unter DLP 1+2 Bedingungen waren Pflanzen bis zur Probennahme 2 dpi dauerhaft verdunkelt. Der Gehalt an Hexosen, Saccharose und Stärke wurde 0, 1 und 2 dpi unter Kontrollbedingungen (12h/12h Licht/Dunkelzyklus) und DLP Bedingungen zum Ende der regulären Lichtphase in Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1 bestimmt. Eine schematische Übersicht über die DLP Bedingungen ist in Abb. 3.4 A dargestellt. Alle Werte sind Mittelwerte aus vier biologischen Replikaten ± Standardfehler. Nachdem starke Hinweise dafür präsentiert wurden, dass der Mangel an diurnal verfügbaren Kohlenhydraten die Suszeptibilität für C. higginsianum in Mutanten mit Beeinträchtigungen des Stärke-Stoffwechsels erhöht, sollte überprüft werden, ob ArabidopsisGenotypen mit einem diurnalen Kohlenstoffmangel, aber enzymatisch intakten Stärkestoffwechsel, in der Interaktion mit dem Pathogen beeinträchtigt sind. In cca1/lhy Doppelmutanten ist die Oszillation der circadianen Uhr beschleunigt, was zu einem verfrühten Verbrauch der transitorischen Blattstärke und einem periodischen Kohlenhydratmangel zum Ende der Dunkelphase führt (Graf et al., 2010). Auch unter den verwendeten Bedingungen mit einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelrhythmus war die Blattstärke zum Ende der Dunkelphase in cca1/lhy Mutanten vollständig verbraucht (Tabelle 3.3). Die Quantifizierung der relativen DNA-Menge von C. higginsianum 3 dpi zeigte in 51 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.5 Suszeptibilität von Arabidospsis-Mutanten mit Kohlenstoffmangel für C. higginsianum. (A) 4 Wochen alte cca1/lhy Mutanten und die entsprechende Kontrolllinie (Tabelle 2.1) wurden in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus vor Beginn der generativen Phase mit C. higginsianum infiziert. Die Bestimmung der relativen Menge an C. higginsianum-DNA in Blattproben erfolgte 3 dpi. Transgene MEm4 Pflanzen wurden in einem (B) 8h/16h bzw. (C) 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus angezogen und im Alter von (B) sieben bzw. (C) fünf Wochen, zum Ende der jeweiligen vegetativen Phase, mit C. higginsianum infiziert. Die relative Menge pilzlicher DNA wurde 4 dpi bestimmt. Alle Werte sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. Für jedes Replikat wurde Blattmaterial aus zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu den jeweiligen Kontrollpflanzen (*P < 0.01; **P < 0.001; Students t-Test). (D) Krankheitssymptome der oben angegebenen Genotypen zum Zeitpunkt der jeweiligen Probennahme (untere Reihe) im Vergleich mit nicht infizierten Pflanzen des selben Alters (obere Reihe). den Mutanten gegenüber Kontrollpflanzen der Parentallinie eine stark erhöhte Suszeptibilität. Darüberhinaus wurde der Infektionsverlauf in Arabidopsis-Pflanzen mit einer konstitutiven Überexpression des NADP-Malat-Enzyms (MEm4) aus Mais untersucht. Diese Pflanzen haben einen verringerten transitorischen Malat- und Fumarat-Speicher und weisen unter Kurztagbedingungen gegen Ende der Dunkelperiode eine verringerte Respirationsrate auf (Fahnenstich et al., 2007; Zell et al., 2010). Die Suszeptibilität für C. higginsianum war in Übereinstimmung mit diesen publizierten Daten nur unter Kurztagbedingungen erhöht, nicht aber in einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelrhythmus, wenn die nächtliche Respirationsrate nicht beeinträchigt sein sollte (Abbildung 3.5 B-C). Die Ergebnisse dieser Analysen zur Suszeptibilität von cca1/lhy und MEm4 liefern weitere deutliche Hinweise darauf, dass ein nächtlicher Mangel an Kohlenstoff die Proliferation von C. higginsianum in Arabidopsis begünstigt. 52 3 E RGEBNISSE Kontrolle cca1/lhy ED EL ED EL lösliche Zucker (µmol · g−1 FW) Stärke (µmol · g−1 FW) 1,60 ± 0,16 3,00 ± 0,17 0,11 ± 0,06 1,89 ± 0,22 4,05 ± 0,92 76,49 ± 4,01 0,00 ± 0,00 57,27 ± 3,01 Tabelle 3.3 Gehalt an löslichen Zuckern und Stärke in cca1/lhy. Der Gehalt an löslichen Zuckern und Stärke wurde in cca1/lhy und dem parentalen Kontroll- Genotyp (Tabelle 2.1) zum Ende der Dunkelphase (ED) und zum Ende der Lichtphase (EL) in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus bestimmt. Angegeben sind Mittelwerte aus fünf biologischen Replikaten ± Standardfehler. 3.3 Die induzierte Abwehrantwort ist in stärkefreien Arabidopsis-Mutanten beeinträchtigt Kohlenstoff wird im Zuge einer induzierten Abwehrantwort bei der Besiedelung von Wirtspflanzen durch Pathogene in höherem Maße für die Synthese von Sekundärmetaboliten benötigt und Zuckermoleküle können darüberhinaus als Signale für die Induktion von Abwehrreaktionen fungieren (Bolton, 2009). Wie in Kapitel 3.2 gezeigt wurde, erhöht ein reduziertes diurnales Budget an Kohlenstoff die Suszeptibilität von Arabidopsis für C. higginsianum. Daher wurde untersucht, ob Komponenten der Wirts-Abwehrantwort in Mutanten mit Beeinträchtigungen im Stärkestoffwechsel gegenüber Wildtyp-Pflanzen verändert waren. Frühere Studien hatten gezeigt, dass SA-abhängige Abwehrreaktionen und die Akkumulation des Phytoalexins Camalexin zu einer wirkungsvollen Abwehr gegen C. higginsianum beitragen (Narusaka et al., 2004; O’Connell et al., 2004; Liu et al., 2007). In den stärkefreien Mutanten pgm und adg1-1 akkumulierte SA bis 2 dpi schneller als in Col-0 (Abbildung 3.6 A). Während 3 dpi keine Unterschiede im SA-Gesamtgehalt zwischen den Genotypen gemessen wurden, war der SA-Gehalt 4 dpi in den stärkefreien Mutanten und sex1-1 gegenüber Col-0 um 30-40% reduziert. Bemerkenswerterweise betrug der Anteil an freier SA in pgm und adg1-1 4 dpi rund 90% des SA-Gehaltes, während nur 10% der SA glycosyliert vorlag. In Wildtyppflanzen lag der Anteil an freier SA 4 dpi dagegen unter 20% des SA-Gehaltes, wohingegen über 80% SA-Glucoside (SAG) gemessen wurden. In sex1-1 betrug der Anteil freier SA 4 dpi 50% des SA-Gehaltes und war folglich intermediär zwischen den Werten in Col-0 und den stärkefreien Genotypen. In wasserbehandelten Kontrollpflanzen betrug der Gesamt-SA Gehalt in allen Messungen unter 14 ng · cm−2 . Freie SA stellt nach dem aktuellen Wissensstand die aktive Form von SA für die Induktion von Abwehrantworten dar und kann durch Pathogen-induzierbare Glycosyltransfera- 53 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.6 Induzierte Abwehrantwort in Arabidopsis nach Infektion mit C. higginsianum. (A) Freie Salicylsäure (SA, gefüllte Balken), Gesamt- SA (freie SA + SA- Glucoside, leere Balken) und (B) Camalexin wurden 1 dpi (blassgraue Balken), 2 dpi (hellgraue Balken), 3 dpi (dunkelgraue Balken) und 4 dpi (schwarze Balken) quantifiziert. Abgebildet sind Mittelwerte ± Standardfehler. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu Col-0 (*P < 0.05; **P < 0.01; ***P < 0.001; Students t-Test). (C) Northern Blot Analyse der Transkriptmengen von PR-1, PR2, PDF1.2 und PR-4. Untersucht wurden RNA- Extrakte aus Blattproben 0, 1, 2, 3 und 4 dpi mit C. higginsianum. Jede Spur wurde mit 8 µg Gesamt- RNA beladen. 54 3 E RGEBNISSE sen in inaktive SAG umgewandelt werden (Vlot et al., 2009). Es wäre daher zu erwarten, dass der erhöhte Gehalt an freier SA in pgm, adg1-1 und sex1-1 zu einer stärkeren Induktion SA-abhängiger PR-Gene führt. Tatsächlich wurden Transkripte des SA-responsiven Gens PR-2 analog zu dem erhöhtem Gehalt freier SA bereits 2 dpi in pgm und adg1-1, aber erst 3 dpi in Col-0 und sex1-1 detektiert (Abbildung 3.6 C). Allerdings war die Transkriptmenge von PR-2 in den stärkefreien Mutanten 4 dpi in Kontrast zu der fortschreitenden Akkumulation freier SA gegenüber Col-0 und sex1-1 verringert. Darüberhinaus konnte das ebenfalls SA-abhängig regulierte Gen PR-1 in allen Genotypen erst 3 dpi detektiert werden. In pgm und adg1-1 wurde 4 dpi eine leicht verringerte Menge an PR-1 Transkripten als in Col-0 und sex1-1 detektiert. Die Jasmonsäure (JA) und Ethylen (ET) abhängig regulierten PR-Gene PDF1.2 und PR-4 waren, in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Narusaka et al. (2004), bereits früher nach der Infektion mit C. higginsianum induziert als SA-abhängige PR-Gene. Die Akkumulation der JA/ET abhängigen Transkripte war in pgm, adg1-1 und sex1-1 bis 4 dpi reduziert. Um zu überprüfen, ob diese Reduktion der JA/ET-abhängigen Abwehrsignale zu der erhöhten Suszeptibilität in den stärkefreien Mutanten beitragen könnte, wurde die Suszeptibilität von coi1/pgm Doppelmutanten untersucht. COI1 kodiert für ein Jasmonyl-Isoleucin (JA-Ile) bindendes F-Box Protein mit zentraler Bedeutung für die pathogenresponsive JA/ET-abhängige Abwehrantwort in Arabidopsis (Lorenzo et al., 2003; Pré et al., 2008; Yan et al., 2009; Adams und Turner, 2010). Während 3,5 dpi kein Unterschied in der relativen Menge an C. higginsianum DNA in coi1-21 und Col-0 gemessen wurde, war die pilzliche DNA Menge in coi1-21/pgm Doppelmutanten gegenüber pgm um 50% reduziert (Abbildung 3.7). Dies deutet darauf hin, dass eine reduzierte JA/ET-abhängige Abwehrantwort in pgm die Suszeptibilität für C. higginsianum verringert, wobei eine verstärkte SA-abhängige Abwehrantwort in coi121/pgm Doppelmutanten eine Rolle spielen könnte. Das Phytoalexin Camalexin wird in Arabidopsis im Zuge von Abwehrreaktionen gegen zahlreiche Pathogene akkumuliert, wobei die Akkumulation nur teilweise SA-abhängig ist (Glawischnig, 2007). Da bereits gezeigt wurde, dass die Camalexin-BiosyntheseMutante pad3-1 hypersuszeptibel für C. higginsianum ist (Narusaka et al., 2004), wurde die Akkumulation dieser Abwehrsubstanz nach einer Infektion in Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1 untersucht. In wasserbehandelten Kontrollpflanzen und infizierten Pflanzen bis 1 dpi konnte kein Camalexin detektiert werden. In den stärkefreien Mutanten pgm und adg1-1 akkumulierte Camalexin zunächst schneller, wohingegen 4 dpi ein deutlich gegenüber Col-0 reduzierter Camalexingehalt gemessen wurde (Abbildung 3.6 B). In sex1-1 ähnelte die Camalexin-Akkumulation dahingegen stark dem Wildtyp, lediglich 3 dpi wur- 55 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.7 Suszeptibilität von coi1/pgm Doppelmutanten für C. higginsianum. (A) 5 Wochen alte Pflanzen der Genotypen Col-0, pgm, coi1 und coi1/pgm wurden in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus mit C. higginsianum infiziert. Die relative Menge genomischer pilzlicher DNA wurde 3,5 dpi bestimmt. Abgebildet sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. Für jedes Replikat wurde Blattmaterial aus zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt. (B) Krankheitssymptome der oben angegebenen Genotypen 3,5 dpi (untere Reihe) im Vergleich mit nicht infizierten Pflanzen des selben Alters (obere Reihe). de ein leicht erhöhter Gehalt gemessen. Generell zeigt die Akkumulation von Camalexin in den stärkefreien Mutanten ein sehr ähnliches Muster wie die Akkumulation von SA. Da mit SA und Camalexin zwei Metabolite eine Akkumulation nach Infektion mit C. higginsianum zeigten, die aus Produkten des Shikimatweges synthetisiert werden, wurde zusätzlich eine Analyse von Phenylpropanen nach Infektion durchgeführt. Es wurde untersucht, ob lösliche oder zellwandgebundene Phenylpropane nach Infektion mit C. higginsianum akkumulieren und ob die Akkumulation dieser Stoffe in pgm oder sex1-1 beeinträchtigt ist. Pathogenresponsiv akkumulierende Phenylpropane könnten als Phytoalexine wirken. Beispielsweise zeigten Arabidopsis Mutanten mit einer beeinträchtigten Phenylpropanbiosynthese eine erhöhte Suszeptibilität gegenüber dem nekrotrophen Pathogen Botrytis cinerea. Phenylpropane werden aus der aromatischen Aminosäure Phenylalanin synthetisiert und bilden eine große Gruppe aus Sekundärmetaboliten wie Flavonoiden (Kaempferol, Quercetin) und Monolignolen wie Lignin. Die charakteristische Grundstruktur von Phenylpropanen besteht aus einem Benzolring und einer C3 -Seitenkette, wie das Produkt der Desaminierung von Phenylalanin, Zimtsäure. In einer Analyse löslicher Phenylpropane konnten 3 einfache Phenole, 4 HydroxyZimtsäure (HCA)-Derivate, 3 Kaempferol-Derivate und 3 Quercetin-Derivate detektiert werden, die aufgrund des Vergleichs der Absorptionsspektren mit den Aglyka des externen Standards zugeordnet wurden. Aufgrund der quantitativen Verhältnisse der HCAGehalte sowie der Absorptionsspektren in dieser Analyse ist anzunehmen, dass es sich 56 3 E RGEBNISSE bei HCA 1 und HCA 2 um die beiden Haupt-HCA-Derivate in Arabidopsis-Blättern, Sinapoylmalat und Sinapoylglukose, handelt (Ruegger und Chapple, 2001). Weitere Substanzen konnten anhand der vorliegenden Daten nicht identifiziert werden. Während Phenole, HCA-Derivate und Kaempferol-Derivate im Wildtyp 2,5 dpi kaum akkumulierten, wurde eine Pathogen-abhängige Akkumulation der Quercetin-Derivate Q 1 und Q 2 in allen untersuchten Genotypen bestimmt (Tabelle 3.4). Die Phenylpropangehalte in Kontrollblättern von pgm und sex1-1 unterschieden sich kaum vom Wildtyp, lediglich das HCA-Derivat H 3 konnte in den Mutanten, nicht aber im Wildtyp, gemessen werden, während das Phenol P 2 in geringen Mengen im Wildtyp, nicht aber in den Mutanten detektiert wurde (Tabelle 3.4). Nach Infektion mit C. higginsianum nahmen die Gehalte der meisten analysierten Phenylpropane in pgm und sex1-1 gegenüber Col-0 ab, was auf eine generell limitierte Kapazität zur Bildung von Phenylpropanen in den Mutanten nach einer Infektion oder die Nutzung dieser Stoffe für die Synthese abwehrrelevanter Sekundärmetabolite hindeutet (Tabelle 3.4). Eine direkte antimikrobielle Wirkung einer der quantifizierten Substanzen erscheint nach Analyse der Daten unwahrscheinlich. In Zellwandextrakten konnten lediglich zwei Phenylpropane detektiert werden, ein HCADerivat sowie ein einfaches Phenol. Beide Substanzen wiesen jedoch weder zwischen Kontrollen und infizierten Blättern noch zwischen den untersuchten Genotypen Unterschiede auf (Tabelle 3.5). 57 3 E RGEBNISSE Col-0 Kaempferol-Derivate K 1 [nmol · g−1 FW] K 2 [nmol · g−1 FW] K 3 [nmol · g−1 FW] Quercetin-Derivate Q 1 [nmol · g−1 FW] Q 2 [nmol · g−1 FW] Q 3 [nmol · g−1 FW] HCA-Derivate H 1 [nmol · g−1 FW] H 2 [nmol · g−1 FW] H 3 [relativer Wert] H 4 [relativer Wert] Phenol-Derivate P 1 [relativer Wert] P 2 [relativer Wert] P 3 [relativer Wert] pgm sex1-1 C. h. K C. h. K C. h. K 8,55 ± 2,15 5,23 ± 0,64 3,60 ± 0,90 11,18 ± 2,05 4,92 ± 0,93 5,47 ± 1,00 11,99 ± 1,75 3,88 ± 0,59 5,14 ± 0,79 7,93 ± 1,04 2,55 ± 0,61 3,55 ± 0,90 8,88 ± 1,52 3,31 ± 0,61 4,50 ± 0,82 5,60 ± 0,90 1,09 ± 0,44 3,17 ± 0,40 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 0,04 ± 0,04 10,54 ± 1,74 0,91 ± 0,15 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 0,08 ± 0,08 7,85 ± 0,69 0,26 ± 0,09 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 0,04 ± 0,04 11,07 ± 1,01 0,31 ± 0,11 0,00 ± 0,00 72,45 ± 17,45 8,63 ± 1,27 0,00 ± 0,00 6,07 ± 1,19 90,70 ± 9,41 9,59 ± 1,93 0,84 ± 0,84 8,22 ± 1,12 88,21 ± 8,28 12,95 ± 1,43 8,99 ± 3,47 6,92 ± 1,02 49,23 ± 12,25 3,64 ± 2,13 0,00 ± 0,00 2,85 ± 1,49 104,80 ± 7,82 11,31 ± 1,11 2,92 ± 1,17 8,59 ± 0,45 81,59 ± 10,61 5,33 ± 0,71 1,30 ± 1,30 12,10 ± 1,97 8,08 ± 1,66 0,90 ± 0,37 0,00 ± 0,00 11,63 ± 1,82 0,00 ± 0,00 3,73 ± 1,06 7,31 ± 0,95 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 6,09 ± 1,02 0,00 ± 0,00 8,34 ± 0,28 5,41 ± 0,53 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 6,98 ± 0,84 0,00 ± 0,00 15,05 ± 4,46 Tabelle 3.4 Gehalt löslicher Phenylpropane in Arabidopsis nach einer Infektion mit C. higginsianum. Lösliche Phenylpropane wurden 2,5 dpi aus wasserbehandelten Kontrollpflanzen (K) und C. higginsianum-infizierten Pflanzen (C. h.) extrahiert. Die identifizierten Substanzen wurden anhand ihrer Absorptionsspektren Phenylpropan-Stoffklassen zugeordnet. Zur Quantifizierung der Phenylpropane diente die Absorption bei 325 nm. Die Kaempferol-, Quercetin- und Hydroxyzimtsäure (HCA)-Derivate K 1, K 2, K 3, Q 1, Q 2, Q 3, H 1 und H 2 wurden jeweils anhand von Standardsubstanzen der selben Stoffklasse mit vergleichbarer relativer Absorption bei 325 nm quantifiziert und sind in [nmol · g−1 FW] angegeben. Die HCA- und Phenol-Derivate H 3, H 4, P 1, P 2 und P 3 sind als relative Werte angegeben. Alle Werte sind Mittelwerte aus vier biologischen Replikaten ± Standardfehler. Statistisch signifikante Unterschiede zu Col-0Proben der jeweiligen Behandlung sind in Fettschrift hervorgehoben (P < 0.05; Students t-Test). Elutionszeiten und Absorptionsmaxima aller Substanzen sind in Tabelle A.3 aufgelistet. 58 3 E RGEBNISSE Col-0 HCA 5 [nmol · g−1 FW] Phenol 4 [relativer Wert] pgm sex1-1 C. h. K C. h. K C. h. K 19,23 ± 3,79 59,91 ± 13,56 23,70 ± 4,89 59,06 ± 7,61 18,53 ± 5,73 53,51 ± 15,24 15,01 ± 0,85 43,87 ± 3,38 25,57 ± 5,65 69,47 ± 18,01 23,72 ± 7,57 77,34 ± 25,54 Tabelle 3.5 Gehalt zellwandgebundener Phenylpropane in Arabidopsis nach einer Infektion mit C. higginsianum. Zellwandgebundene Phenylpropane wurden 2,5 dpi aus wasserbehandelten Kontrollpflanzen (K) und C. higginsianum-infizierten Pflanzen (C. h.) extrahiert. Die identifizierten Substanzen wurden anhand ihrer Absorptionsspektren Stoffklassen zugeordnet. Zur Quantifizierung diente die Absorption bei 325 nm. Der Gehalt des Hydroxyzimtsäure (HCA)-Derivates HCA 5 wurde relativ zu Sinapinsäure quantifiziert und ist in [nmol · g−1 FW] angegeben. Der Gehalt des Phenolderivates Phenol 5 ist als relativer Wert angegeben. Alle Werte sind Mittelwerte aus vier biologischen Replikaten ± Standardfehler. Elutionszeiten und Absorptionsmaxima der Substanzen sind in Tabelle A.3 aufgelistet. 3.4 Die Penetrationsresistenz von Arabidopsis-Mutanten mit beeinträchtigtem Stärkestoffwechsel gegen C. higginsianum ist reduziert Da der Besiedelungserfolg von C. higginsianum auf Arabidopsis während der nekrotrophen Phase der Interaktion aufgrund der massiven Akkumulation sekundärer Hyphen in infizierten Blättern schnell und effektiv quantifizierbar ist, wurde die Messung der relativen Menge pilzlicher DNA in dieser Arbeit als Standardmethode zur Bewertung der Suszeptibilität unterschiedlicher Genotypen eingesetzt. Eine quantitative Messung der DNA biotropher C. higginsianum Hyphen war hingegen nicht möglich, da (1) das Verhältnis von pilzlicher DNA zu Wirts-DNA in diesem Stadium der Interaktion zu klein ist, (2) die Menge extrahierbarer genomischer C. higginsianum-DNA während der ersten 24 Stunden der Interaktion nicht substantiell ansteigt und (3) bereits ein geringer Anteil sekundärer Hyphen den Gehalt an C. higginsianum DNA überproportional stark beeinflusst. Um zu untersuchen, ob Unterschiede in der Suszeptibilität bereits zu frühen Zeitpunkten in der biotrophen Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum auftreten, wurden daher Infektionsstrukturen auf infizierten Blättern mit Trypanblau angefärbt, mikroskopisch betrachtet, klassifiziert und quantifiziert. Dabei wurden alle Conidien bewertet, die ein Appressorium ausgebildet hatten, da nicht auskeimende Conidien keine Einschätzung der Penetrationsresistenz des Wirtes ermöglichen und zudem während der Färbung von der Blattoberfläche abgespült werden können. Während 1 dpi noch keine intrazellulären Infektionsstrukturen an der Basis melanisierter Appressorien sichtbar waren, hatten 8 % der Appressorien auf Col-0, 40 % der 59 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.8 Etablierung von C. higginsianum-Infektionsstrukturen während der frühen Interaktionsphase. Blätter der Genotypen Col-0, pgm und sex1-1 wurden 1, 2 und 3 dpi mit Trypanblau angefärbt und mikroskopisch analysiert. (A) Fotos zeigen Beispiele für die ausgewerteten pilzlichen Infektionsstrukturen. Die Länge der Balken entspricht jeweils 10 µm. (B) Die relative Häufigkeit spezifischer Infektionsstrukturen wurde ausgewertet um die frühe in planta Entwicklung von C. higginsianum zu untersuchen. Beginnend mit dem Auftreten von Appressorien, wurde jeweils die fortgeschrittenste Infektionsstruktur eines Conidiums gezählt. Die Entwicklungsreihenfolge und die Zuordnung zu den Balken im Diagramm sind nachfolgend angegeben: Appressorien, schwarze Balken; Infektionsvesikel, hellgrüne Balken; Primärhyphen, dunkelgrüne Balken; Sekundärhyphen, rote Balken. Abgebildet sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. Je Replikat wurden Infektionsstrukturen ausgehend von 400-500 Conidien von vier unabhängigen Blättern ausgewertet. Appressorien auf sex1-1 und 56 % der Appressorien auf pgm 2 dpi Infektionsvesikel oder Primärhyphen ausgebildet (Abbildung 3.8). In pgm wurde 2 dpi auch bereits ein Anteil von 3 % Sekundärhyphen beobachtet. 3 dpi betrug der Anteil sekundärer Hyphen in Col0 30 %, in sex1-1 68 % und in pgm 74 %. Diese Daten zeigen, dass die Penetration der Epidermiszellen von pgm und sex1-1 zu einem früheren Zeitpunkt nach der Infektion mit C. higginsianum stattfindet als in Wildtyp Pflanzen. Die beschleunigte intrazelluläre Entwicklung des Pilzes führt darüberhinaus zu einem früheren Auftreten sekundärer Hyphen und damit zu einem früheren Übergang in die nekrotrophe Phase der Interaktion. Bednarek et al. (2009) und Hiruma et al. (2010) konnten zeigen, dass IndolGlucosinolate (IGS) an der pathogeninduzierten PEN2-abhängigen Penetrationsresistenz 60 3 E RGEBNISSE 3,0 dpi 3,5 dpi Col-0 pgm cyp79b2/b3 1,00 ± 0,24 2,62 ± 0,34 2,32 ± 0,30 17,04 ± 2,04 11,59 ± 2,67 35,23 ± 7,26 hig1-1 HIG1-1D pad3 1,97 2,94 ± 0,45 ± 1,01 13,09 8,87 ± 1,53 ± 1,63 1,53 ± 0,17 7,85 ± 1,07 2,03 ± 0,19 18,79 ± 0,97 myb51/34 Tabelle 3.6 Suszeptibilität von Arabidopsis-Mutanten der Glucosinolat- und Camalexinbiosynthese. Fünf Wochen alte Pflanzen der Genotypen Col-0, pgm, cyp79b2/b3, myb51/34, hig1-1, HIG1-1D und pad3 wurden in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus mit C. higginsianum infiziert. Die relative Menge genomischer Pilz-DNA wurde 3,0 und 3,5 dpi bestimmt. Alle Werte sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. Für jedes Replikat wurde Blattmaterial aus zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt. Statistisch signifikante Unterschiede zu Col-0-Proben des jeweiligen Zeitpunktes sind in Fettschrift hervorgehoben (P < 0.01; Students t-Test). gegen nicht-adaptierte Mehltaupilze und Colletotrichum spp. beteiligt sind. Es wurde daher untersucht, ob dieser Abwehrweg auch an der reduzierten Penetrationsresistenz in pgm Mutanten beteiligt sein könnte. Um zu prüfen, ob IGS generell die Suszeptibilität von Arabidopsis gegenüber C. higginsianum beeinflussen, wurde zunächst die Suszeptibilität von beschriebenen Mutanten untersucht, die in der Biosynthese von IGS beeinträchtigt sind. Die Mutante cyp79b2/b3 ist in der Umwandlung von Tryptophan zu Indol-3-Aldoxim, dem Ausgangsstoff der meisten indolischen Tryptophan-Derivate wie z.B. Camalexin, beeinträchtigt (Glawischnig et al., 2004). In der pad3 Mutante ist die Biosynthese von Camalexin beeinträchtigt (Zhou et al., 1999; Schuhegger et al., 2006), weshalb diese Mutante geeignet ist, um den Einfluss von Camalexin auf die Suszeptibilität von C. higginsianum von dem Einfluss anderer fehlender Tryptophan-Derivate in cyp79b2/b3 zu trennen. MYB51 (HIG1) und MYB34 sind Transkriptionsfaktoren, welche die transkriptionelle Induktion der meisten enzymatischen Schritte in der IGS-Biosynthese maßgeblich steuern (Celenza et al., 2005; Gigolashvili et al., 2007). Es wurden hig1-1 Mutanten, myb51/34 Doppelmutanten und HIG1-1D activation-tagging-Mutanten analysiert. Die Suszeptibilität von cyp79b2/b3 Mutanten war bereits 3 dpi im Vergleich zum Wildtyp stark erhöht, während 3,5 dpi eine gegenüber Wildtyp-Pflanzen signifikant erhöhte relative C. higginsianumDNA Menge in allen untersuchten Mutanten gemessen wurde (Tabelle 3.6). Die höchste Suszeptibilität zeigten auch 3,5 dpi cyp79b2/b3 Mutanten, gefolgt von pad3, pgm, myb51/34, hig1-1 und HIG1-1D. Diese Daten zeigen deutlich, dass neben Camalexin auch andere Tryptophan-Derivate die Resistenz gegen C. higginsianum erhöhen. Um zu überprüfen, ob der beobachtete Grad an Suszeptibilität mit dem Gehalt an Glucosinolaten 61 3 E RGEBNISSE korreliert, wurden die Gehalte aliphatischer und indolischer Glucosinolate in Blättern von infizierten und von Kontrollpflanzen quantifiziert. Es konnten vier aliphatische Glucosinolate detektiert werden, deren Gehalte 3 dpi mit C. higginsianum jedoch nicht wesentlich verändert waren. Nur in pad3 Mutanten wurde ein Anstieg aliphatischer Glucosinolate nach der Infektion gemessen, während alle anderen Mutanten tendenziell leicht reduzierte Gehalte aufwiesen (Abbildung 3.9 A-D). In cyp79b2/b3 Mutanten konnten weder nach Kontroll-Behandlung noch nach Infektion mit C. higginsianum IGS detektiert werden, in myb51/34 wurde hingegen eine pathogeninduzierte Akkumulation von I3M (indol-3-yl-methyl-GS) und 4MOI3M (4-methoxyindol3-ylmethyl-GS) gemessen, die allerings deutlich unter dem Wildtyp-Gehalt der Substanzen lag (Abbildung 3.9 E-G). Die Mutante hig1-1 hatte einen deutlich reduzierten I3M und einen leicht reduzierten 4MOI3M-Gehalt und war in der pathogeninduzierten IGSAkkumulation beeinträchtigt. In HIG1-1D Pflanzen war besonders der I3M-Gehalt in Kontrollen stark erhöht, nach Infektion wurde zusätzlich ein erhöhter Gehalt an 1MOI3M (1-methoxyindol-3-ylmethyl-GS) gemessen. Die camalexinfreie pad3 Mutante hatten in Kontrollen einen geringeren IGS-Gehalt als Col-0, während die pathogeninduzierte IGSAkkumulation dem Wildtyp entsprach (Abbildung 3.9 E-G). Zusammengenommen entsprechen die Glucosinolatgehalte von cyp79b2/b3, hig1-1 und HIG1-1D den beschriebenen Daten (Gigolashvili et al., 2007; Bednarek et al., 2009), während die Gehalte von myb51/34 gut mit den Erwartungen aufgrund der Funktion der Transkriptionsfaktoren übereinstimmen. Lediglich die Glucosinolatgehalte in pad3 sind überraschend, da der Verlust einer pathogeninduzierten Camalexin-Akkumulation nicht zu einer verstärkten Akkumulation der ebenfalls aus Indol-3-Aldoxim synthetisierten IGS führte. Stärkefreie pgm Mutanten hatten im Vergleich zum Wildtyp keine signifikant veränderten IGS-Gehalte in Kontrollen, die Gehalte an I3M und 4MOI3M waren nach Infektion mit C. higginsianum allerdings im Vergleich zu Col-0 um 50-60% reduziert (Abbildung 3.9 E-G). 62 3 E RGEBNISSE 63 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.9 (vorausgehende Seite) Glucosinolat- und Raphanusamsäuregehalt in Arabidopsis nach einer Infektion mit C. higginsianum. Der Gehalt der aliphatischen Glucosinolate (GS) (A) 3MSOP, (B) 4MSOB, (C) 5MSOP und (D) 4MTB, der Indolglucosinolate (E) I3M, (F) 4MOI3M und (G) 1MOI3M, sowie des vermutlichen Abbauproduktes indolischer Glucosinolate, Raphanusamsäure, wurde 3 dpi in wasserbehandelten Kontrollpflanzen (graue Balken) und C. higginsianum-infizierten Pflanzen (schwarze Balken) bestimmt. Abgebildet sind Mittelwerte aus vier biologischen Replikaten ± Standardfehler, die untersuchten Genotypen sind unter den Diagrammen angegeben. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu Col-0 (*P < 0.05; **P < 0.01; ***P < 0.001; Students t-Test). 3MSOP: 3methylsulfinylpropyl-GS, 4MSOB: 4-methylsulfinylbutyl-GS, 5MSOP: 5-methylsulfinylpentylGS, 4MTB: 4-methylthiobutyl-GS, I3M: indol-3-yl-methyl-GS, 4MOI3M: 4-methoxyindol-3ylmethyl-GS, 1MOI3M: 1-methoxyindol-3-ylmethyl-GS. Das Cystein-Derivat Raphanusamsäure (RA) ist vermutliche ein Abbauprodukt der indolischen Glucosinolate I3M und 4MOI3M und damit ein mutmaßliches Nebenprodukt der durch die Aktivität der atypischen Myrosinase PEN2 gebildeten Indolamine, denen teilweise eine bislang ungeklärte, aber wichtige Bedeutung bei der Etablierung der Penetrationsresistenz zukommen soll (Bednarek et al., 2009). In Übereinstimmung mit der Analyse von Bednarek et al. (2009), wurde eine pathogenresponsive Akkumulation von RA in allen untersuchten Genotypen gemessen (Abbildung 3.9 H). In den Genotypen cyp79b2/b3, myb51/34, hig1-1 und HIG1-1D korreliert die RA-Akkumulation mit dem IGS-Gehalt. In pad3 und pgm Mutanten war dagegen keine Korrelation zu erkennen. Beide Mutanten akkumulierten nach Infektion mit C. higginsianum mehr RA als Col0. Dies könnte durch einen erhöhten Abbau von IGS erklärt werden, wobei nicht untersucht werden konnte welche Indolamine gebildet wurden. Lediglich das Abbauprodukt von 4MOI3M wurde als antimykotisch beschrieben (Bednarek et al., 2009), die Akkumulation von RA in infizierten pgm Mutanten ist hingegen deutlich geringer als die Verringerung der Gehalte an I3M und 4MOI3M in infizierten pgm Pflanzen im Vergleich zum infizierten Wildtyp. Da anhand der analysierten IGS-Biosynthesemutanten gezeigt wurde, dass Beeinträchtigungen der IGS-Biosynthese die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum erhöhen, deuten diese Daten zusammengenommen auf einen Einfluss der reduzierten pathogeninduzierten IGS-Gehalte für die Suszeptibilität von pgm hin. Aus der Analyse des vermutlichen Nebenproduktes der IGS-Spaltung, RA, konnten hingegen keine klaren Schlüsse gezogen werden. Der IGS-Biosyntheseweg und 4MOI3M sind auch für die MAMP-induzierte Akkumulation von Callose notwendig (Clay et al., 2009). Callose ist ein β -1,3-Glukan und ein häufiger Bestandteil von Zellwandauflagerungen, die eine erste Infektionsbarriere an Infektionsstellen von Pathogenen darstellen (Underwood, 2012). In der Interaktion mit 64 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.10 Callosehaltige Papillen unter C. higginsianum Appressorien. Um die Häufigkeit der Ablagerung papillärer Callose an der Wirtszellwand unterhalb von C. higginsianum Appressorien zu quantifizieren, wurden Blätter der Genotypen Col-0, pgm und sex1-1 3 dpi mit Anilinblau inkubiert und unter Fluoreszenzlicht betrachtet. Mindestens 100 Appressorien je Replikat wurden mikroskopisch ausgewertet. Abgebildet sind Mittelwerte aus acht biologischen Replikaten ± Standardfehler. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu Col-0 (*P < 0.05; Students t-Test). C. higginsianum lagert Arabidopsis bereits vor der Penetration durch den Pilz Papillen an der Innenseite der Zellwand unterhalb der Infektionsstelle auf, im Verlauf der Infektion wird Callose in diesen Papillen abgelagert (Kleemann et al., 2012). Callose ist daher einige Tage nach der Infektion ein guter Marker für Papillen. Eine mikroskopische Analyse der Häufigkeit von papillärer Callose unter Appressorien 3 dpi ergab einen um 30 % gegenüber Col-0 verringerten Anteil unter pilzlichen Infektionsstellen bei pgm und sex1-1 (Abbildung 3.10). Allerdings sind die großen Unterschiede in der Penetrationsgeschwindigkeit zwischen Col-0, pgm und sex1-1 vermutlich nicht allein auf die Unterschiede in der Ablagerung von Papillen zu erklären, da bislang kein direkter Zusammenhang zwischen callosehaltigen Ablagerungen und dem Penetrationserfolg von C. higginsianum festgestellt werden konnte (Birker et al., 2009; Narusaka et al., 2004). Huser et al. (2009) haben zudem gezeigt, dass die Pathogen-induzierbare Isoform der Callose Synthase, PMR4/GSL5, nicht zur Penetrationsresistenz von Col-0 gegen C. higginsianum beiträgt. 3.5 Die Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung stärkefreier Arabidopsis-Mutanten ist verändert Die Geschwindigkeit und Effizienz der Penetration phytopathogener Pilze kann außer durch induzierbare Abwehrreaktionen auch durch die Beschaffenheit der Zellwand des Wirtes beeinflusst werden, wie bereits für die biotrophen Pilze Erysiphe cichoracearum und Erysiphe orontii, sowie die nekrotrophen Pilze Plectosphaerella cucumerina und Botrytis cinerea gezeigt wurde (Vogel et al., 2002, 2004; Hernández-Blanco et al., 2007; Raiola et al., 2011; Manabe et al., 2011). Um zu untersuchen, ob die enzymatische Verdaubarkeit der Zellwand in pgm, adg1-1 oder sex1-1 im Vergleich zu Col-0 verändert ist, wurde die Freisetzung von Protoplasten aus Blattproben während der Inkubation auf einer Lösung zellwandabbauender Enzyme quantifiziert. Dieser protoplast release assay liefer- 65 3 E RGEBNISSE te keine Hinweise auf eine unterschiedliche Effizienz bei der enzymatischen Degradation von Zellwandpolymeren (Tabelle 3.7). Col-0 pgm adg1-1 sex1-1 30 min 60 min 110 min 3,2 ± 1,4 10,7 ± 1,7 6,0 ± 0,8 6,7 ± 2,6 100,7 ± 14,6 98,7 ± 28,0 93,8 ± 16,4 75,2 ± 14,5 196,7 ± 38,6 178,8 ± 35,5 221,4 ± 35,0 142,4 ± 9,7 Tabelle 3.7 Protoplast Release Assay der Genotypen Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1. Blattexplantate fünf Wochen alter Pflanzen aus der Anzucht in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus wurden auf einer Lösung Zellwand-degradierender Enzyme inkubiert. Die Freisetzung von Protoplasten in die Lösung wurde zu den angegebenen Zeitpunkten in 2 µl Aliquots quantifiziert. Angegeben sind Mittelwerte aus sechs biologischen Replikaten ± Standardfehler. Die Beschaffenheit der Zellwand könnte sich alternativ direkt auf die Widerstandsfähigkeit gegen die mechanische Kraft der Appressorien von C. higginsianum auswirken. Da die Zellwand während des Wachstums und der Differenzierung verschiedener Zelltypen unterschiedliche Grade an Flexibilität benötigt, wird die Steifheit der Wand durch Kreuzvernetzungen und Modifikationen unterschiedlicher Polymere reguliert (Keegstra, 2010). Eine besonders wichtige Rolle in der Regulation der Zellwand-Flexibilität wird Pektin zugeschrieben (Caffall und Mohnen, 2009). Bläsing et al. (2005) hatten eine vergleichende diurnale Transkript-Expressionsanalyse von Col-0 und pgm veröffentlicht. Eine Untersuchung dieses Datensatzes zeigte, dass herabregulierte Transkripte Zellwand-bezogener Gene in pgm zum Ende der Dunkelphase zweifach überrepräsentiert waren (Tabelle A.4). Sowohl unter den heraufregulierten, als auch unter den herabregulierten Transkripten befinden sich Transkripte Pektin- und Hemicellulose-modifizierender Enzyme. Es erscheint daher wahrscheinlich, dass der nächtliche Kohlenhydratmangel in pgm Mutanten die Zusammensetzung und die strukturellen Eigenschaften der Zellwand beeinträchtigen könnte. Um Hinweise zu der Zusammensetzung der Zellwand in pgm zu bekommen, wurden Monosaccharide aus Zellwandextrakten analysiert und mit Wildtyp-Daten verglichen. Darüberhinaus wurden aus einer Kollektion bereits beschriebener Zellwandmutanten (Reiter et al., 1997) drei Mutanten, mur4-1, mur8-1 und mur11-1, mit charakteristischen Veränderungen in der Zellwandzusammensetzung in die vergleichende Analyse mit einbezogen. MUR4 kodiert für eine UDP-D-Xylose 4-Epimerase (Burget et al., 2003), mur11-1 trägt eine Mutation in SAC9, das für eine Phosphoinositid-Phosphatase kodiert (Austin et al., 2011), während der genomische Lokus von MUR8 bislang unbekannt ist. Die Analyse von pgm Zellwänden ergab eine Verringerung der relativen Gehalte an Arabinose und Galaktose zu Gunsten von Fucose, Rhamnose, Xylose und Mannose (Abbildung 3.11 A). Auf die Analyse von Glukose wurde aus methodischen Gründen verzich- 66 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.11 Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung von pgm und mur Mutanten. Der Gehalt der Monosaccharide Fucose (Fuc), Rhamnose (Rha), Arabinose (Ara), Galactose (Gal), Xylose (Xyl) und Mannose (Man) in Zellwandextrakten von Arabidopsis ist (A) als das molare Verhältnis der einzelnen Zucker in den einzelnen Genotypen (mol %) und (B) in Prozent des Gesamt-Monosaccharid Gehaltes in Wildtyp-Zellwandextrakten (normalisiert auf das Blattfrischgewicht) dargestellt. Col-0, weiße Balken; pgm, schwarze Balken; mur4-1, dunkelgraue Balken; mur8-1, hellgraue Balken; mur11-1, blassgraue Balken. Abgebildet sind Mittelwerte aus sechs biologischen Replikaten ± Standardfehler. tet, da eine potentielle Kontamination mit Glukose aus der Blattstärke befürchtet wurde. Vergleichbar wie von Reiter et al. (1997) beschrieben, wiesen die Zellwände von mur4-1 weniger Arabinose bei einem erhöhten Anteil von Galaktose und Xylose auf, während in den Zellwänden von mur8-1 der Anteil an Rhamnose verringert und der Anteil an Xylose erhöht war. Die Mutante mur11-1 zeigte hingegen anders als berichtet unter den verwendeten Anzuchtbedingungen keine Unterschiede in der relativen Zusammensetzung der Zellwand im Vergleich zu Col-0. Da die Betrachtung der molaren Anteile einzelner Monosaccharide in einer Zellwandpräparation eine gute Einschätzung der Zellwandzusammensetzung, aber keinen direkten Vergleich der Absolutmengen einzelner Zucker zwischen verschiedenen Genotypen ermöglicht, wurden die einzelnen Monosaccharidgehalte in Zellwandextrakten im Vergleich zum Wildtyp berechnet. Der Absolutgehalt an Arabinose und Galactose war nach Normalisierung auf das Blatt-Frischgewicht in pgm um 40% bzw. 30% gegenüber Col-0 verringert, während sich die Gehalte der anderen Zucker nicht unterschieden (Abbildung 3.11 B). Die Mutante mur4-1 enthielt spezifisch weniger Arabinose, während in mur8-1 neben einer Reduktion an Rhamnose auch ein deutlich, wenngleich mathematisch insignifikant, verringerter Gehalt an Galactose messbar war. In mur11-1 war der Gehalt aller gemessenen Monosaccharide durchschnitlich um 70 % gegenüber Col-0 erhöht, was auf ein deutlich erhöhtes Zellwand zu Zytosol Verhältnis hinweist und sich in der kleinen Rosettengröße der Mutante widerspiegelt (Abbildung 3.12 B). 67 3 E RGEBNISSE 3.6 Veränderungen der Zellwand-Zusammensetzung können die Suszeptibilität für C. higginsianum beeinflussen Um den möglichen Einfluß der Zellwandzusammensetzung von Arabidopsis auf die Interaktion mit C. higginsianum zu untersuchen, wurde die Suszeptibilität der ZellwandMutanten mur4-1, mur8-1 und mur11-1 (siehe Kapitel 3.5 und Reiter et al., 1997) für C. higginsianum bestimmt. Während die Mutanten mur4-1 und mur11-1 keine veränderte Suszeptibilität für C. higginsianum zeigten, ergab die Quantifizierung pilzlicher DNA 3,5 dpi eine stark erhöhte pilzliche Proliferation und einen ausgeprägten Krankheitsphänotyp in mur8-1 (Abbildung 3.12 A-B). Bemerkenswerterweise war nicht nur das relative Ausmaß der nekrotrophen Besiedelung von mur8-1 und pgm sehr vergleichbar, sondern auch die Geschwindigkeit der Etablierung biotropher Pilzstrukturen. Bereits 1,5 dpi hatten 19 % der Appressorien auf pgm und 13 % der Appressorien auf mur8-1 Infektionshyphen ausgebildet, während auf Col-0 noch keine Penetration stattgefunden hatte (Abbildung 3.12 C). Die beschleunigte Etablierung von C. higginsianum war daher in beiden Mutanten bereits in der Penetrationsphase evident, setzte sich aber auch, wie bereits in Kapitel 3.4 gezeigt, in einem beschleunigten Übergang in die nekrotrophe Wachstumsphase und somit einem schnelleren Krankheitsverlauf fort. Die veränderte Zellwandzusammensetzung in mur8-1 ist im Gegensatz zu pgm nicht auf Beeinträchtigungen des zentralen Kohlenhydratmetabolismus zurückzuführen, da die diurnale Akkumulation von löslichen Zuckern und Stärke gegenüber Wildtyp-Pflanzen kaum verändert ist (Abbildung 3.13). Zudem sind mur8-1 Mutanten nicht kleinwüchsig, sondern wachsen auf eine vergleichbare Rosettengröße wie Col-0 (Abbildung 3.12 B). Die Blätter von mur8-1 sind jedoch im Gegensatz zu Col-0 und pgm stärker zur abaxialen Seite gebogen und weisen eine leicht spiralige Anordnung auf. Um zu untersuchen, ob der reduzierte Gehalt an Arabinose und Galactose in pgm durch Unterschiede im Anteil löslicher Arabinogalactan-Proteine (AGPs) oder durch Veränderungen in der Zellwand-Matrix aus Hemicellulose und Pektin bedingt ist, wurden Zellwand-Präparationen in Puffer-lösliche und -unlösliche Polymere fraktioniert. Außerdem wurde Zellwandmaterial von mur8-1 fraktioniert, um zu untersuchen, ob innerhalb dieser Fraktionen Unterschiede zu Col-0 deutlich werden. Interessanterweise war der Gehalt an Arabinose und Galactose in der unlöslichen Matrix-Fraktion gegenüber dem Wildtyp in beiden Mutanten signifikant reduziert, in pgm auf 47 % Arabinose bzw. 53 % Galactose und in mur8-1 auf 82 % Arabinose bzw. 83 % Galactose der Wildtyp-Gehalte (Abbildung 3.12 D). Darüberhinaus wurde ein reduzierter Gehalt an Galacturonsäure fest- 68 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.12 Suszeptibilität von mur Mutanten gegenüber C. higginsianum und Zellwandanalyse von pgm und mur8-1. (A) Der relative Gehalt an C. higginsianum-DNA in Blattproben von Col-0, pgm, mur4-1, mur8-1 und mur11-1 wurde 3,5 dpi bestimmt. Mittelwerte wurden aus drei biologischen Replikaten berechnet und sind ± Standardfehler angegeben. Für jedes Replikat wurde Blattmaterial aus zwei unabhängigen Pflanzen vereinigt. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu Col-0 (*P < 0.01; Students t-Test). (B) Krankheitssymptome der über den Fotos der Pflanzen angegebenen Genotypen zum Zeitpunkt der Probennahme (untere Reihe) im Vergleich mit nicht infizierten Pflanzen des selben Alters (obere Reihe). (C) Die frühe in planta Entwicklung von C. higginsianum wurde durch eine mikroskopische Auswertung der Infektionsstrukturen auf Col-0, pgm und mur8-1 analysiert. Beginnend mit dem Auftreten von Appressorien, wurde jeweils die fortgeschrittenste Infektionsstruktur eines Conidiums gezählt. BeispielFotos der Infektionsstrukturen sind in Abbildung 3.8 A gezeigt und die Entwicklungsreihenfolge ist nachfolgend angegeben: Appressorien, schwarze Balken; Infektionsvesikel, hellgrüne Balken; Primärhyphen, dunkelgrüne Balken; Sekundärhyphen, rote Balken. Abgebildet sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. Je Replikat wurden Infektionsstrukturen ausgehend von 600-800 Conidien von vier unabhängigen Blättern ausgewertet. (D) Fraktionierung von Zellwandextrakten der Genotypen Col-0 (weiße Balken), pgm (schwarze Balken) und mur8-1 (hellgraue Balken). Es wurde der Gehalt an Arabinose (Ara), Galactose (Gal) und Galacturonsäure (GalA) in der unlöslichen Zellwand- Matrix Fraktion (linkes Feld) und der Gehalt an Arabinose (Ara) und Galactose (Gal) in der löslichen Zellwand Fraktion (rechtes Feld) bestimmt. Alle Werte sind Mittelwerte aus sechs biologischen Replikaten und relativ zu Wildtyp Daten ± Standardfehler angegeben. 69 3 E RGEBNISSE gestellt, der Anteil dieser Uronsäure betrug in pgm 77 % und in mur8-1 69 % des WildtypGehaltes. Während in den löslichen Zellwandfraktionen keine Unterschiede im Gehalt an Galactose zwischen den untersuchten Genotypen gemessen wurden, war der Gehalt an Arabinose in pgm gegenüber Col-0 etwas verringert und in mur8-1 leicht erhöht (Abbildung 3.12 D). Es scheint daher, dass in mur8-1 Gesamt-Zellwandextrakten ein leicht erhöhter Gehalt an Arabinose den reduzierten Gehalt dieses Zuckers in der Matrix der Zellwand ausgleicht. Da Galacturonsäure, Galactose, Arabinose und Rhamnose die vorwiegenden Zucker in Pektin sind, während Hemicellulose in Arabidopsis vorwiegend aus Xylose, Galactose und Fukose aufgebaut ist (Zablackis et al., 1995), deuten die erhobenen Daten klar auf eine veränderte Pektin-Zusammensetzung in pgm und mur8-1 hin. Obwohl diese Unterschiede im Vergleich zu Col-0 unterschiedliche Ursachen und auf Ebene der Monosaccharidgehalte unterschiedliche Ausprägungen haben, kann aus der vergleichbar erhöhten Suszeptibilität für C. higginsianum abgeleitet werden, dass die Pektinstruktur ein Suszeptibilitätsfaktor in der Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum darstellt. 70 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.13 Diurnaler Umsatz von Kohlenhydraten in mur8-1. Der Gehalt an (A) löslichen Zuckern und (B) Stärke in mur8-1 Blattproben (schwarze Dreiecke) wurde zum Ende der Dunkelphase (ED) und zum Ende der Lichtphase (EL) in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus mit dem Gehalt in von Col-0 (schwarze Kreise) und pgm (weiße Kreise) verglichen. (C) Der diurnale Umsatz an Kohlenhydraten wurde aus den Daten in (A) und (B) berechnet. Kohlenhydrat-Akkumulation, weiße Balken; Kohlenhydrat-Mobilisierung, schwarze Balken. Abgebildet sind Mittelwerte aus vier biologischen Replikaten ± Standardfehler. 3.7 Kohlenstoffmangel bewirkt eine Reduktion spezifischer Monosaccharide in der Zellwand von Arabidopsis Die Analyse der Zellwandzusammensetzung von pgm hatte einen verringerten Anteil an Arabinose und Galactose in der Zellwandmatrix gezeigt. Da diese Zucker über separate Stoffwechselwege synthetisiert werden, die jedoch alle auf die Bereitstellung von UDPD-Glukose angewiesen sind (Reiter, 2008), ist anzunehmen, dass die limitierte Verfügbarkeit an Kohlenhydraten ursächlich für die gezeigten Veränderungen in der pgm Zellwand ist. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurde die Monosaccharidzusammensetzung von Gesamt-Zellwandextrakten und Fraktionen löslicher und unlöslicher Polymere in den Genotypen adg1-1, sex1-1, cca1/lhy und MEm4, welche ebenfalls diurnalen 71 3 E RGEBNISSE Kohlenstoffmangel zeigen (siehe Kapitel 3.1 und 3.2), analysiert. MEm4-Pflanzen waren dabei von besonderem Interesse, da der Kohlenstoffmangel und die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum in diesen Pflanzen von der Tageslänge abhängt (Abbildung 3.5). Tatsächlich war der Gehalt an Arabinose und Galactose, wie für pgm beschrieben, in Zellwandextrakten von adg1-1, sex1-1, cca1/lhy und unter Kurztag-Bedingungen angezogenen MEm4 gegenüber den jeweiligen Kontrollen signifikant reduziert (Abbildung 3.14 A). Darüberhinaus war der Gehalt an Fucose und Xylose in cca1/lhy und der Gehalt an Xylose in MEm4 reduziert, was auf zusätzliche Veränderungen in HemicellulosePolymeren hindeutet. MEm4-Pflanzen, welche in einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus angezogen worden waren, wiesen keine signifikanten Unterschiede zu Col-0 auf. Eine Fraktionierung der Zellwandextrakte in Puffer-lösliche und -unlösliche Bestandteile zeigte darüberhinaus, dass der verringerte Galactosegehalt vollständig und der verringerte Arabinosegehalt größtenteils auf Unterschieden in Matrix-Polymeren beruhen (Abbildung 3.14 B). Lediglich in cca1/lhy war die Reduktion des Arabinosegehaltes in der löslichen Fraktion mit 80 % des Kontrollwertes signifikant. Der Gehalt an Galacturonsäure war in allen beschriebenen Genotypen mit Kohlenstoffmangel tendenziell reduziert, wegen starker Schwankungen der Werte zwischen den biologischen Replikaten waren diese Unterschiede jedoch mathematisch nicht signifikant. 72 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.14 Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung von Genotypen mit periodischem Kohlenstoffmangel. (A) Der relative Gehalt der Monosaccharide Fucose (Fuc), Rhamnose (Rha), Arabinose (Ara), Galactose (Gal), Xylose (Xyl) und Mannose (Man) in Zellwandextrakten von Arabidopsis ist in Prozent des Gesamt Zellwand-Monosaccharid Gehaltes des jeweiligen Kontroll-Genotyps (normalisiert auf Blatt-FG) dargestellt. (B) Fraktionierung von Zellwandextrakten. Der Gehalt an Arabinose (Ara), Galactose (Gal) und Galacturonsäure (GalA) in der unlöslichen Zellwand- Matrix Fraktion (linkes Feld) und der Gehalt an Arabinose (Ara) und Galactose (Gal) in der löslichen Zellwand Fraktion (rechtes Feld) sind in Prozent der jeweiligen KontrollGenotypen dargestellt. Col-0, weiße Balken; pgm, schwarze Balken; adg1-1, dunkelgraue Balken; sex1-1, hellgraue Balken; MEm4, blassgraue Balken; cca1/lhy Kontrolle, schraffierte weiße Balken; cca1/lhy, schraffierte graue Balken; Col-0 Kurztag, horizontal schraffierte weiße Balken; MEm4 Kurztag, horizontal schraffierte graue Balken. Alle Werte sind Mittelwerte aus sechs biologischen Replikaten ± Standardfehler. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu den entsprechenden Kontrollen (*P < 0.05; **P < 0.01; ***P < 0.001; Students t-Test). 73 3 E RGEBNISSE 3.8 Stärkefreie Arabidopsis haben eine erhöhte Resistenz gegen Erysiphe cruciferarum Der Lebenszyklus hemibiotropher phytopathogener Pilze wird gemeinhin per definitionem als sequentielle Abfolge einer biotrophen Interaktionsphase mit der Wirtspflanze unmittelbar nach der Penetration und einer nachfolgenden nekrotrophen Interaktionsphase betrachtet (Oliver und Ipcho, 2004). Dies impliziert eine physiologisch ähnlichen Bedeutung der biotrophen Phase bei biotrophen und hemibiotrophen Pilzen. Um zu untersuchen, ob die veränderte Zusammensetzung der Zellwandmatrix in pgm und mur8-1 auch die Suszeptibilität gegenüber biotrophen Pathogenen beeinflusst, wurden die Mutanten mit dem obligat biotrophen Mehltaupilz Erysiphe cruciferarum konfrontiert. In Voruntersuchungen konnten keine klaren Unterschiede zwischen Pflanzen, welche zu Beginn oder am Ende der Lichtphase infiziert wurden, festgestellt werden. In der ersten Analyse wurden daher zwei Experimente mit beiden unterschiedlichen Infektionszeitpunkten gemeinsam ausgewertet. Die Suszeptibilität von mur8-1 gegenüber E. cruciferarum war im Vergleich zum Wildtyp nicht verändert, interessanterweise wurde allerdings eine stark verringerte Proliferation des Pilzes auf pgm beobachtet (Abbildung 3.15). Die Veränderungen in der Zusammensetzung von Pektin stellen daher offensichtlich keinen Suszeptibilitätsfaktor für die Interaktion zwischen Arabidopsis und E. cruciferarum dar. Die Suszeptibilität von pgm Mutanten schien allerdings bei einer Infektion zu Beginn der Lichtphase etwas deutlicher reduziert zu sein, als bei einer Infektion zum Ende der Lichtphase. Daher könnte der Kohlenhydratmangel zu Beginn der Lichtphase entscheidend für die Suszeptiblität gegenüber E. cruciferarum sein. Jain et al. (2004) hatten bereits gezeigt, dass der Infektionserfolg des Gersten-Mehltau Pilzes auf photosythetisch inaktivem Blattgewebe der variegierten Gersten albostrians Mutanten reduziert ist. FolgAbbildung 3.15 Proliferation von E. cruciferarum auf Col-0, pgm und mur8-1. Arabidopsis-Pflanzen wurden zu Beginn und am Ende der Lichtphase mit E. cruciferarum infiziert und Blattproben 7 dpi angefärbt. Der relative Anteil der Blattfläche der von pilzlichem Mycel bedeckt war wurde mikroskopisch ausgewertet. Dargestellt sind Mittelwerte aus jeweils drei biologischen Replikaten (n=6) je Infektionszeitpunkt ± Standardfehler. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu Col-0 (*P < 0.001; Students t-Test). 74 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.16 Suszeptibilität von Arabidopsis Stärkestoffwechsel- Mutanten gegenüber E. cruciferarum. ArabidopsisPflanzen wurden zu Beginn der Lichtphase mit E. cruciferarum infiziert. (A) Die relative Menge genomischer E. cruciferarum DNA wurde 6 dpi auf Blättern von Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1 bestimmt. (B) Der Gehalt an freier Salicylsäure (SA, dunkelgraue Balken), GesamtSA (freie SA + SA- Glucoside, leere Balken) und Camalexin (hellgraue Balken) wurde 6 dpi mit E. cruciferarum bestimmt. Alle Werte sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. Sternchen zeigen einen signifikanten Unterschied zu Col-0 (*P < 0.05; **P < 0.001; Students t-Test). lich könnte sich eine reduzierte Kohlenhydratverfügbarkeit in albostrians Mutanten direkt negativ auf die Proliferation von Mehltaupilzen auswirken. Um die Proliferation des Mehltaupilzes genauer quantifizieren zu können, wurde eine Analyse der relativen DNA Menge, analog zu der Quantifizierung von C. higginsianum-DNA, etabliert. Eine Analyse von zu Beginn der Lichtphase infizierten Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1 Pflanzen 6 dpi zeigte, dass die stärkefreien Mutanten eine im Vergleich zum Wildtyp um 60% reduzierte Besiedelung mit E. cruciferarum aufwiesen (Abbildung 3.16 A). Auf sex1-1 war die relative Menge E. cruciferarum DNA um etwa 20% gegenüber Wildtyp-Pflanzen reduziert, der Unterschied war allerdings mathematisch nicht signifikant. Nach der Infektion mit E. cruciferarum akkumulierten weder freie Salicylsäure noch Camalexin wesentlich in Col-0, pgm, adg1-1 oder sex1-1, was auf eine effiziente Unterdrückung der induzierten Abwehrantwort des Wirtes durch das adaptierte Pathogen hindeutet (Abbildung 3.16 B). Wie bereits in Kapitel 3.3 gezeigt wurde, ist die Gesamtmenge an akkumulierter SA und Camalexin in stärkefreien Mutanten gegenüber Col-0 allerdings reduziert, obwohl das Blattgewebe durch eine Infektion mit E. cruciferarum im Gegensatz zu einer Infektion mit C. higginsianum nicht stark geschädigt wird. Diese unterschiedliche Kapazität für die Synthese von Abwehrmolekülen ist daher vermutlich metabolisch limitiert. 75 3 E RGEBNISSE 3.9 Identifizierung von Suszeptibilitäts-Suppressor-Mutationen mittels Vorwärtsgenetik Arabidopsis ist aufgrund einer kurzen Generationszeit, eines hohen Samenertrages und eines kleinen, diploiden Genomes sehr gut für vorwärtsgenetische Ansätze geeignet. Dabei wird die genetische Variation in einer Pflanzenpopulation durch Mutagenese massiv erhöht und diese Population in der Folge auf Phänotypen durchmustert, welche einem definierten Selektionskriteritum entsprechen (Page und Grossniklaus, 2002). Zwei Fragestellungen sollten in dieser Arbeit mit einem vorwärtsgenetischen Ansatz addressiert werden. Zum einen wurde nach Genfunktionen gesucht, deren Verlust die erhöhte Suszeptibilität der stärkefreien pgm Mutanten für C. higginsianum spezifisch supprimiert. Dabei könnten Modifikationen des Wirtsstoffwechsels oder Veränderungen in der Signalübertragung zwischen Stoffwechsel und Abwehr des Wirtes eine Rolle spielen. Vergleichbare Ansätze wurden beispielsweise für Suppressoren des NPR1-abhängigen Abwehrsignalweges und des Gene Silencing am Arabidopsis SUPERMAN-Lokus beschrieben (Li et al., 1999; Lindroth et al., 2001). Zum anderen wurde nach Genfunktionen gesucht, die unabhängig von der spezifischen genetischen Beeinträchtigung in pgm die Suszeptibilität von Arabidopsis reduzieren. Dabei wurde der hypersuszeptible Krankheitsphänotyp von pgm ausgenutzt, um Verminderungen in der Ausprägung von Krankheitssymptomen deutlicher makroskopisch zu erkennen. Eine vergleichbare Strategie wurde erfolgreich in der Interaktion von Arabidopsis mit dem Erreger des sogenannten Falschen Mehltau, Hyaloperonospora parasitica durchgeführt. Eine mutagenisierte Kollektion der hypersuszeptiblen Arabidopsis Linie Ler enhanced disease susceptibility1-2 (eds1-2) wurde nach Individuen durchmustert, die eine Reduktion der Krankheitssymptome für das Pathogen zeigten (van Damme et al., 2005). Bereits zuvor wurde ein erfolgreiches Experiment beschrieben, in welchem aus einer mutagenisierten Arabidopsis Col-0 Population sechs unabhängige Mutanten mit einer Resistenz gegen den obligat biotrophen Mehltaupilz Erysiphe cichoracearum isoliert wurden (Vogel und Somerville, 2000; Vogel et al., 2002). 3.10 Chemische Mutagenese und Durchmusterung von Arabidopsis pgm Mutanten Die Mutagenese von pgm (N210) Saatgut wurde mit EMS durchgeführt, einer Verbindung, die alkylierend auf Nukleotide wirkt, was während der Replikation der DNA zu Nukleotidfehlpaarungen führt (Kim et al., 2006). Insgesamt wurden in der M1 Generation 15 Parentalgruppen gebildet, von denen 9 Gruppen durchmustert wurden. Aus diesen 76 3 E RGEBNISSE 1. Durchmusterung 2. Durchmusterung 3. Durchmusterung 4. Durchmusterung ParentalGruppe Samen je Gruppe 6 5 1 2 3 4 7 8 9 200 mg 300 mg 100 mg 100 mg 100 mg 100 mg 100 mg 100 mg 100 mg Kandidaten M2 selektiert M2 analysiert 12 105 53 28 10 64 53 47 12 0 52 25 14 7 48 26 37 12 M3 0 2 9 4 3 15 10 18 2 Tabelle 3.8 Selektierte Kandidaten aus der Durchmusterung chemisch mutagenisierter Arabidopsis pgm Mutanten. In vier aufeinanderfolgenden Durchmusterungen von M2 Pflanzen wurde die angegebene Zahl an Kandidaten pro Parentalgruppe selektiert. In Abhängigkeit von der Stärke des Phänotyps wurde nur eine Teilmenge dieser Kandidaten weiter analysiert. Nach einer erneuten Durchmusterung der Kandidaten in der M3 Generation konnte die angegebene Anzahl an Individuen selektiert werden. 9 Parentalgruppen wurden in vier separaten Durchmusterungen insgesamt rund 100.000 M2 Pflanzen nach Infektionen mit C. higginsianum durchmustert und 384 fruchtbare Kandidaten mit einem Hypersuszeptibilitätssuppressorphänotyp selektiert, wobei der Grad der erworbenen Resistenz bewertet wurde. Nach einer erneuten Durchmusterung der 222 Kandidaten mit der stärksten Resistenz in der M3 Generation, wurden 75 Kandidaten behalten. Schließlich konnten nach dem Ausschluss von 12 stärkehaltigen Kontaminanten (11 aus Gruppe 5, 1 aus Gruppe 8) 63 Kandidaten der M3 Generation aus 8 unabhängigen Parentalgruppen selektiert werden (Tabelle 3.8). Die Anzahl der Kandidaten je Parentalgruppe variiert deutlich. Dies kann mit unterschiedlichen Infektionsbedingungen bei der Durchmusterung der verschiedenen Parentalgruppen im Zuge der experimentellen Optimierung und eventuell mit mehrfacher Selektion starker Kandidaten aus einer Parentalgruppe zusammenhängen. An dem Verhältnis der selektierten Kandidaten in der M3 Generation zu dem in der M2 Generation eingesetzten Samengewicht ist deutlich zu erkennen, dass die Effizienz der Durchmusterung im Zuge einer Optimierung zwischen der ersten und der vierten Runde gesteigert wurde (Tabelle 3.8). Um die selektierten Kandidaten in Suppressormutanten der pgm Hypersuszeptibilität und in pgm-unabhängige Mutanten mit erhöhter Resistenz zu unterteilen, wurden möglichst viele der Kandidatenlinien in der M4 Generation mit Col-0 gekreuzt. Parallel wurden Kandidaten aus unterschiedlichen Parentalgruppen zur Erstellung von Kartierungspopulationen mit der Arabidopsis Linie N4351 ausgekreuzt, welche eine Deletion in PGM im genetischen Hintergrund von Ler trägt (Kofler et al., 2000). Dieses parallele Verfahren wurde aufgrund zeitlicher Überlegungen gewählt, um möglichst schnell auf Kartierungs- 77 3 E RGEBNISSE Linie x Col-0 1-31-1 1-33-1 1-38-4 1-42-1 1-52-1 1-53-3 1-54-3 1-56-2 1-58-1 2-1-1 2-5-2 2-9-2 2-10-1 3-1-1 3-2-2 3-6-8 4-1-2 4-4-2 4-8-2 4-11-1 4-19-2 x x x x x x x x N4351 x x x x x x x x x x x x x x x x x Linie 4-20-2 4-21-1 4-23-2 4-35-3 4-51-1 4-54-4 4-57-1 4-63-2 4-65-1 4-69-3 5-64-1 5-107-1 7-1-1 7-2-1 7-10-1 7-11-2 7-12-4 7-14-1 7-15-1 7-16-2 7-18-3 x Col-0 x N4351 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Linie 7-43-2 8-2-2 8-4-1 8-10-2 8-13-1 8-18-1 8-20-4 8-21-1 8-22-2 8-23-2 8-25-2 8-27-2 8-29-3 8-30-2 8-31-1 8-32-1 8-38-2 8-39-2 8-40-2 9-7-10 9-13-2 x Col-0 x N4351 x x x x x x x x x x x x x x x Tabelle 3.9 Übersicht der 63 pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten und Informationen zu Kreuzungen. Alle Linien der selektierten pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten (pSSK) aus der M4 Generation sind nach Parentalgruppen sortiert aufgelistet. pSSK wurden mit Col0 gekreuzt, um den Einfluss der Mutationen in stärkehaltigen Pflanzen auf Infektionen mit C. higginsianum zu testen. Kreuzungen von pSSK mit pgm Mutanten im Hintergrund des Ökotypen Ler (N4351) wurden durchgeführt, um Kartierungspopulationen für die Analyse mit genetischen Markern anzulegen. Kreuze in der Tabelle zeigen erfolgreiche Kreuzungen mit Col-0 bzw. N4351, die in der F2 Generation vorliegen. populationen zurückgreifen zu können. Es wurde darauf geachtet, dass sowohl Kandidaten mit stark, als auch intermediär ausgeprägtem Resistenzphänotyp für die Kreuzung mit N4351 ausgewählt wurden, um die Wahrscheinlichkeit der Identifizierung unterschiedlich wirkender Resistenzmechanismen zu erhöhen. Die erfolgreiche Kreuzung der unterschiedlichen Genotypen wurde in der F1 Generation mittels PCR Analyse überprüft. Da Nachkommen der Kreuzungen von Col-0 mit pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten (pSSK) außer der Mutation in PGM (Periappuram et al., 2000) und unbekannten chemisch induzierten Mutationen keine genomischen Unterschiede aufweisen, wurde ein Einzelnukleotidpolymorphismus (SNP, single nucleotide polymorphism) des PGM Gens in der pgm N210 Mutante ausgenutzt, um einen PCR-amplifizierten Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (CAPS, cleaved amplified polymorphic sequence) zu erzeugen (Abbildung 3.17). F1 Pflanzen aus Kreuzungen der pgm Genotypen N210 und N4351 wurden mit PCR-abhängigen Markern für einfache Längenpolymorphismen zwischen genomischen Sequenzen der Ökotypen Col-0 und Ler (SSLP, simple sequence 78 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.17 CAPS Marker zur Identifizierung von pgm N210. (A) Um Kreuzungen zwischen Col-0 und pgm N210 in der F1 Generation zu testen wurde eine EMS induzierte Punktmutation in pgm ausgenutzt, welche von Periappuram et al. (2000) charakterisiert worden war. Die Mutation in Exon 7 führt zu einem Austausch von Guanin zu Adenin und auf Ebene der Translation zu einem Stop- Codon. (B) Durch das Adenin entsteht in pgm eine Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuklease DdeI (CTNAG). Mit den angezeichneten Oligonukleotid-Primern (P1, P2) wurde via PCR ein 303 bp langes DNA- Fragment amplifiziert, welches in pgm durch DdeI in 2 Fragmente (64 bp, 239 bp) gespalten werden kann. Die Sequenzen der verwendeten Primer sind in Tabelle A.1 angegeben (TE 167/168). length polymorphisms) überprüft. Alle erfolgreichen Kreuzungen sind in Tabelle 3.9 markiert. Nach einer Selbstbefruchtung der Col-0 / pSSK F1 Pflanzen wurde die F2 Generation 9 Tage nach der Aussaat mit C. higginsianum infiziert. Es wurden möglichst selektive Infektionsbedingungen gewählt, um die Überlebensrate der Col-0 Keimlinge nach der Infektion zu verringern. Überlebende Pflanzen wurden 10 dpi ausgezählt und mit Col0- und pgm-Kontrollen verglichen. Aus dem Anteil der überlebenden Col-0 / pSSK F2 Pflanzen und der überlebenden Col-0 Kontrollen wurde ein Resistenzquotient ermittelt, der eine Einschätzung zu dem Einfluss der untersuchten Mutationen für die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum im stärkehaltigen Col-0 Hintergrund ermöglicht. Die Anzahl der angewachsenen Keimlinge aller Col-0 und Col-0 / pSSK F2 Linien je Topf korrelierte nicht mit dem entsprechenden Anteil überlebender Keimlinge (Abbildung 3.18 A). Es konnte daher ausgeschlossen werden, dass eine überdurchschnittlich hohe Anzuchtdichte die Infektionseffizienz verschlechtert. Um pSSK nach dem in Kapitel 3.11 beschriebenen Verfahren kartieren zu können, ist ein verlässlich starker Resistenzphänotyp der Mutanten unabdingbar. Daher wurde auch der Grad der Resistenz der Mutanten im stärkefreien pgm Hintergrund bewertet. Die besonders selektiven Infektionsbedingungen in diesem Experiment waren geeignet, um Unterschiede in der erworbenen Resistenz der verschiedenen pSSK hervorzuheben. Gute pSSK sollten idealerweise eine schwache bis mittlere Resistenz in Col-0, aber eine mittlere bis starke Resistenz in pgm bewirken. In Anbetracht der experimentellen Ergebnisse sind die 8 Linien 4-54-4, 7-18-3, 4-51-1, 3-2-2, 9-7-10, 9-13-2, 7-10-1 und 2-10-1 besonders vielversprechende pSSK (Tabelle 3.10, in Fettschrift hervorgehoben; Abbildung 3.18 79 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.18 Korrelationsanalysen zur Untersuchung der Infektionseffizienz und der Resistenz in pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten (pSSK)). (A) Die Anzahl an Col-0 und Col0 / pSSK F2 Pflanzen Keimlingen je Topf wurde gegen den prozentualen Anteil überlebender Keimlinge je Topf nach der Infektion mit C. higginsianum aufgetragen, um einen Einfluss der Wachstumsdichte in den einzelnen Töpfen auf die Infektionseffizienz des Pilzes auszuschließen. (B) Um zu überprüfen ob eine Korrelation zwischen der Resistenz selektierter pgm Mutanten und dem berechneten Resistenz-Quotienten der eingekreuzten Mutationen in Col-0 / pSSK F2 Pflanzen besteht, wurde der Resistenzquotient im Col-0 Hintergrund gegen den prozentualen Anteil überlebender Keimlinge im pgm Hintergrund aufgetragen. Für weitere Analysen besonders interessante pSSK sind im Diagramm benannt und werden im Text diskutiert. Das Bestimmtheitsmaß einer linearen Korrelationsanalyse ist jeweils in den Diagrammen angegeben. B). Schwache Resistenz in Col-0 zeigten insgesamt 9 Linien (19 %), mittlere Resistenz 16 Linien (33 %) und starke Resistenz 23 Linien (48 %). Der Resistenzquotient der untersuchten Kandidaten im Col-0 Hintergrund korreliert nicht mit der Überlebensrate der Kandidaten im pgm Hintergrung (Abbildung 3.18 B). Dies deutet klar auf eine Mischung pgm-abhängiger und -unabhängiger Resistenzphänotypen hin. 80 3 E RGEBNISSE Linie 4-54-4 7-18-3 1-53-3 4-35-3 4-51-1 1-52-1 3-2-2 9-7-10 4-63-2 8-39-2 4-65-1 4-69-3 4-57-1 9-13-2 8-2-2 4-20-2 1-54-3 1-58-1 4-21-1 7-10-1 8-29-3 2-10-1 4-19-2 1-38-4 8-25-2 3-6-8 2-5-2 8-30-2 4-4-2 1-31-1 8-38-2 1-42-1 8-27-2 7-11-2 8-21-1 7-12-4 8-18-1 1-33-1 5-107-1 7-14-1 4-8-2 8-22-1 5-64-1 4-11-1 2-9-2 8-32-1 2-1-1 4-1-2 Quotient F2 / Col-0 Replikat A Replikat B 0,57 0,52 0,75 0,53 0,73 0,78 0,59 0,73 0,83 0,75 0,66 0,63 0,88 0,87 0,84 0,86 0,90 0,95 0,68 0,90 1,18 0,76 1,00 1,24 1,10 0,88 0,95 0,82 0,98 1,21 1,04 0,87 1,18 1,15 1,25 1,17 1,29 0,98 0,85 1,12 1,00 1,32 0,95 1,06 1,15 1,26 1,27 1,06 0,55 0,72 0,65 0,88 0,72 0,69 0,89 0,76 0,71 0,86 0,96 1,00 0,81 0,84 0,89 0,89 0,86 0,81 1,10 0,95 0,66 1,09 0,95 0,75 0,89 1,14 1,07 1,25 1,11 0,88 1,08 1,28 0,97 1,04 0,95 1,04 0,94 1,28 1,41 1,15 1,28 0,99 1,43 1,32 1,32 1,23 1,33 1,64 Resistenz in Col-0 schwach schwach schwach schwach schwach schwach schwach schwach schwach mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel mittel stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark stark Überlebende in pgm (%) Replikat A Replikat B 10,6 62,5 1,0 0,0 9,9 0,0 39,0 63,2 0,0 0,0 0,0 2,1 0,0 2,5 0,0 3,3 2,1 1,3 1,9 66,7 0,0 100,0 0,0 5,1 6,1 43,8 2,8 8,5 0,0 2,9 0,0 0,7 1,7 49,6 0,0 0,0 11,4 3,4 1,4 6,8 37,7 6,1 1,0 0,0 71,4 0,8 1,1 61,7 13,8 57,1 1,1 0,0 23,5 0,0 32,7 55,7 0,0 5,7 0,0 10,7 0,0 16,7 0,0 5,2 2,2 0,0 0,8 33,3 2,5 66,7 2,6 0,0 6,0 23,2 6,1 3,4 9,1 1,4 8,1 0,8 2,0 82,0 0,0 6,3 6,1 0,0 1,7 16,4 55,7 0,0 3,2 0,0 76,9 3,7 0,0 46,6 Resistenz in pgm mittel stark schwach schwach mittel schwach mittel stark schwach schwach schwach schwach schwach mittel schwach schwach schwach schwach schwach stark schwach stark schwach schwach schwach mittel schwach schwach schwach schwach schwach schwach schwach stark schwach schwach schwach schwach schwach mittel mittel schwach schwach schwach stark schwach schwach stark 81 3 E RGEBNISSE Tabelle 3.10 (vorausgehende Seite) Tabellarische Auflistung des Resistenzgrades der selektierten EMS Mutanten im Col-0 und pgm Hintergrund. Der Resistenzquotient der untersuchten Mutationen im stärkehaltigen Col-0 Hintergrund wurde wie in Kapitel 2.10 beschrieben berechnet und ist für beide Replikate der angegebenen Linien aufgelistet. Die Resistenz, welche die Mutation in Col-0 vermittelt, wurde anhand des (in der Tabelle nicht dargestellten) Mittelwertes der Replikate wie folgt bewertet: < 0,8 = schwach; 0,8 bis 1,0 = mittel; > 1,0 = stark. Alle Linien in dieser Tabelle sind anhand dieser Bewertung nach aufsteigender Resistenz in der Col-0 F2Population sortiert. Der Anteil der überlebenden Parentallinien im stärkefreien pgm Hintergrund ist für beide Replikate in Prozent angegeben. Der Grad der Resistenz, welche die jeweilige Mutation in pgm bewirkt, wurde anhand der Mittelwerte beider Replikate bewertet (Mittelwerte sind nicht gezeigt): 0 % bis 9 % = schwach; 10 % bis 49 % = mittel; 50 % bis 100 % = stark. Besonders vielversprechende pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten werden im Text diskutiert und sind in Fettschrift hervorgehoben. 3.11 Genetische Charakterisierung potentieller Suppressormutanten Von 12 verfügbaren Kartierungspopulationen potentieller Suppressormutanten (Tabelle 3.9) wurden 4 Kandidaten aus unterschiedlichen Parentalgruppen durchmustert. Kartierungspopulationen der Linien 3-6-8 (34 mg Samen), 7-16-2 (34 mg Samen), 8-181 (15 mg Samen) und 9-7-10 (42 mg Samen) wurden zusammen mit Col-0 und pgm Kontrollen gleichmäßig auf Pflanzschalen ausgebracht und im Alter von 11 Tagen mit C. higginsianum infiziert (Abbildung 3.19 A). Die Selektion überlebender Kandidaten erfolgte 11 dpi entsprechend ihres Grades an Resistenz. Nach der Überführung der Kandidaten in neue Schalen (Abbildung 3.19 B) wurden Blattproben der einzelnen Individuen für die Extraktion genomischer DNA und zur Analyse der Abwesenheit von Blattstärke genommen (Abbildung 3.19 C). Insgesamt konnten 321 Individuen der Linie 3-6-8, 393 Individuen der Linie 7-16-2, 38 Individuen der Linie 8-18-1 und 264 Individuen der Linie 9-7-10 selektiert werden. Um erste Hinweise auf den genomischen Lokus der für den Resistenzphänotyp relevanten Mutation zu erhalten, wurde eine PCR Analyse mit vereinigten DNA Extrakten mehrerer Individuen einer Linie (bulked segregant analysis) durchgeführt. Im ersten Durchgang wurden die Linie 3-6-8 mit intermediärem Resistenzphänotyp und die Linie 7-16-2 mit starkem Resistenzphänotyp untersucht. Vereinigte DNA Extrakte von je 42 Individuen wurden wie von Lukowitz et al. (2000) beschrieben mit SSLP Markern analysiert. Da die Mutagenese an pgm Mutanten im Col-0 Hintergrund durchgeführt worden war, ist eine Anreicherung von Col-0 spezifischen genomischen Sequenzen im Bereich der gesuchten Mutation zu erwarten, die mit SSLP Markern nachgewiesen werden können. Für beide Linien wurde eine starke Akkumulation des Col-0 spezifischen Fragmentes des Markers nga 168 beobachtet (Abbildung 3.20 A), eine Analyse der einzelnen Individuen 82 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.19 Durchmusterung von Kartierungspopulationen. (A) Selektierte Mutanten der M4 Generation wurden mit pgm Mutanten im Ler Hintergrund (N4351) gekreuzt. Nach Selbstbefruchtung der F1 Pflanzen wurden Pflanzen der F2 Generation mit C. higginsianum infiziert und auf den Suszeptibilitätsphänotyp durchmustert. Diese F2 Pflanzen bildeten die Kartierungspopulation und wurden gleichmäßig auf Pflanzschalen angezogen. Im Randbereich der Schalen dienten pgm (blau) und Col-0 (weiß) als Kontrollen. (B) Selektierte Pflanzen des Durchmusterungsexperimentes wurden zur weiteren Untersuchung in ein System mit 96 Kennungen überführt. (C) Der stärkefreie pgm Phänotyp von Blättern der selektierten Pflanzen wurden mit einer Stärkefärbung bestätigt. zeigte jedoch, dass Col-0 spezifische Fragmente an diesem Lokus nicht angereichert sind (Tabellen A.5 und A.6). Der Marker nga 168 ist folglich nicht für bulked segregant Analysen geeignet. Im vereinigten Extrakt der Linie 3-6-8 war zudem eine Anreicherung des Col-0 Fragmentes der Marker nga 162 und ciw 11 auf Chromosom 3 zu erkennen (Abbildung 3.20 A), die auch in weiteren Analysen bestätigt werden konnte (Tabelle A.5). Die Analyse des DNA Extraktes der Linie 7-16-2 ergab hingegen deutliche Hinweise auf eine Anreicherung von Col-0 Erbgut im Bereich der Marker ciw 8, PHYC und ciw 9 auf Chromosom 5. Analog wurden Kartierungspopulationen der Linie 8-18-1 mit intermediärem Resistenzphänotyp und der Linie 9-7-10 mit starkem Resistenzphänotyp untersucht. Die Analyse des vereinigten DNA Extraktes von 42 Individuen der Linie 9-7-10 ergab eine Anreichung von Col-0 Fragmenten der Marker ciw 11, ciw 4 und nga 6 auf Chromosom 3, während keine eindeutigen Hinweise auf den gesuchten Lokus in der Linie 8-18-1 gefunden werden konnten (Abbildung 3.20 B). Mit einer markergestützten Kartierung (Lukowitz et al., 2000; Jander et al., 2002) wurde der genomische Lokus der gesuchten Mutationen basierend auf den Ergebnissen der bulked segregant analysis weiter eingegrenzt. Sofern keine genetische Kopplung zwischen der selektierten Mutation und einem genetischen Marker besteht, ist eine zufällige Segregation der genomischen Abschnitte aus den Ökotypen Col-0 und Ler während 83 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.20 Bulked segregant analysis von Kartierungspopulationen. Um Hinweise auf den genomischen Lokus der für den Selektionsphänotyp relevanten Mutation in Pflanzen der Kartierungspopulationen zu erhalten, wurden DNA Extrakte von je 42 (Linien 3-6-8, 7-16-2, 9-7-10) bzw. 38 (Linie 8-18-1) Individuen vereinigt und via PCR mit simple sequence length polymorphism (SSLP) Markern analysiert. Es wurde auf eine publizierte Kollektion von 22 SSLP Markern zurückgegriffen, die relativ gleichmäßig über das Arabidopsis-Genom verteilt sind (Lukowitz et al., 2000). (A) Bulked segregant analysis von Kartierungspopulationen der Linien 3-6-8 und 716-2. Für jeden Marker wurde, jeweils von links nach rechts, (1) Arabidopsis pgm N210 / N4351 F1 DNA als Kontrolle für einen gleichmäßigen Anteil an Col-0 und Ler DNA, (2) N4351 / 3-6-8 F2 DNA, (3) N4351 / 7-16-2 F2 DNA und (4) eine Wasserkontrolle untersucht und auf einem 2,5 % Agarosegel aufgetrennt. (B) Bulked segregant analysis von Kartierungspopulationen der Linien 9-7-10 und 8-18-1. Für jeden Marker wurde (1) Arabidopsis pgm N210 / N4351 F1 DNA, (2) 9-7-10 / N4351 F2 DNA, (3) 8-18-1 / N4351 F2 DNA und (4) eine Wasserkontrolle untersucht und auf einem 2,5 % Agarosegel aufgetrennt. Sternchen markieren jeweils die Fragmentgröße von Col-0 Transkripten. 84 3 E RGEBNISSE der meiotischen Rekombination bei einer Selbstbefruchtung der F1 Pflanzen zu erwarten. Da alle untersuchten Mutationen im genetischen Hintergrund des Ökotyps Col-0 erzeugt wurden, erfolgte die Berechnung der Rekombinationsfrequenz eines betrachteten Lokus mit folgender Formel: R(%) = A NZAHL HEZ · 1 + A NZAHL Ler · 2 G ESAMTZAHL · 2 Ein Lokus, welcher keine genetische Kopplung mit der Mutation aufweist auf deren Phänotyp eine Pflanze selektiert wurde, hätte demnach eine Rekombinationsfrequenz von 50 %. Je niedriger die Rekombinationsfrequenz bei einem analysierten Lokus ist, desto stärker ist die genetische Kopplung dieses Lokus mit der gesuchten Mutation. Die weitere Kartierung der Linie 3-6-8 gestaltete sich aufgrund vieler potenziell falschpositiver Individuen schwierig und der Mutationsort konnte bislang lediglich auf einen Bereich von circa 6 Megabasenpaaren (Mb) am oberen Arm von Chromosom 3 eingegrenzt werden (Tabelle A.5). Da in der bulked segregant analysis keine Hinweise für den Lokus der Mutation der Linie 8-18-1 gewonnen werden konnten, wurden die einzelnen selektierten Individuen mit Markern auf allen fünf Chromosomen getestet. Die Rekombinationsfrequenz lag lediglich am unteren Ende des zweiten Chromosoms unter 30 %, für eine weitere Eingrenzung des Lokus wäre eine zusätzliche Kartierungspopulation notwendig (Tabelle A.7). In der Linie 7-16-2 konnte eine niedrige Rekombinationsfrequenz im Bereich zwischen den Markern ciw 8 und PHYC bestätigt werden. Ein relatives Minimum lag bei dem Marker nga 139 bei 8,43 Mb auf Chromosom 5 (Abbildung 3.21 A). Da in unmittelbarer Nähe bei 8,38 Mb das Gen DMR6 lokalisiert ist, welches van Damme et al. (2005) in einer Analyse H. parasitica-resistenter Mutanten gefunden hatten (siehe Kapitel 3.10), wurde eine Sequenzierung dieses Genes in der Linie 7-16-2 durchgeführt. Es konnte eine Mutation im dritten Exon von DMR6 identifiziert werden, welche bei der Translation zu einem Austausch von Aspartat zu Asparagin an Position 214 führt (Abbildung 3.21 B). DMR6 wurde als 2-Oxoglutarat-Fe(II) Oxygenase (Pfam PF03171) beschrieben, bei der das katalytische Zentrum die drei Eisen-bindenden Aminosäuren Histidin 212, Aspartat 214 und Histidin 268 beinhaltet (Abbildung 3.21 C; Roach et al., 1997; van Damme et al., 2008). Die Autoren beschrieben die Nullmutante dmr6-1 im genetischen Hintergrund von Ler/eds1-2 sowie die Mutante dmr6-2 mit einer T-DNA Insertion in Intron 2 im genetischen Hintergrund von Ws-4. Die induzierte Mutation in Linie 7-16-2 führt durch den D214N-Austausch vermutlich zur Zerstörung des katalytischen Zentrum in DMR6 (Abbildung 3.21 C), weshalb das Allel dieser Mutation als dmr6-3 bezeichnet wurde. 85 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.21 Linie 7-16-2 trägt eine Mutation im katalytischen Zentrum des DMR6-Gens. (A) Die Kartierung der Mutation in 7-16-2, welche Resistenz gegen C. higginsianum vermittelt, ergab ein relatives Rekombinationsminimum für den genetischen Marker nga 139 auf Chromosom 5. Die Position verwendeter Marker auf Chromosom 5 ist schematisch dargestellt, detaillierte Ergebnisse der Kartierung sind in Tabelle A.6 aufgelistet. (B) Bei einer Sequenzierung des 50 Kilobasenpaare entfernten Gens DMR6 wurde eine Punktmutation in Exon 3 identifiziert, die zu einem Aminosäureaustausch von Aspartat 214 zu Asparagin im katalytischen Zentrum der mutmaßlichen Oxidoreduktase DMR6 führt. (C) In diesem Modell nach Roach et al. (1997, PDB 1BK0) sind die Aminosäuren Histidin 212, Aspartat 214 und Histidin 268 hervorgehoben, welche ein Eisenatom im katalytischen Zentrum der 2-Oxoglutarat-Fe(II) Oxygenase Isopenicillin N Synthase koordinieren. Birker (2008) hatte bereits gezeigt, dass dmr6-1 auch eine starke Resistenz gegenüber C. higginsianum aufweist. Die Genfunktion von DMR6, welche die Resistenz gegenüber den untersuchten Pathogenen vermittelt, ist jedoch unbekannt. Während dmr6-3 eine PGM unabhängige Resistenz gegen C. higginsianum vermittelt, wurde die Linie 9-7-10 als pSSK identifiziert (Tabelle 3.10). Die stärkefreie Linie 9-7-10 weist einen Wachstumsphänotyp mit schmalen, gezähnten Blättern und einem reduzierten Rosettendurchmesser auf (Abbildung 3.22). Eine Marker- gestützte Kartierung dieser Linie ergab eine sehr niedrige Rekombinationsfrequenz zwischen den Markern ciw 4 und nga 6 auf dem unteren Arm von Chromosom 3 (Abbildung 3.23). Da im Bereich zwischen ciw 4 und nga 6 das Gen PMR6 liegt, welches für eine Pektatlyase kodiert deren Verlust eine reduzierte Suszeptibilität für Mehltau bedingt (Vogel et al., 2002), wurde eine Sequenzierung von PMR6 in 9-7-10 durchgeführt. Es konnte eine Punktmutation in Exon zwei festgestellt werden, die einen Aminosäureaustausch von Prolin 129 zu Glutamin bewirkt (Abbildung 3.24 A). Eine Modellierung von PMR6 auf Basis der Struktur von Pektatlyase E aus Erwinia chrysanthemi (PDB 1AIR; Lietzke et al., 1996) zeigte jedoch 86 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.22 Wachstums-Phänotyp der resistenten stärkefreien Linie 9-7-10. (A) Resistenzphänotyp von Keimlingen der Linie 9-7-10. Keimlinge der pgm Mutante (oben) und der Linie 9-7-10 (unten) wurden im Alter von 9 Tagen mit C. higginsianum infiziert und 10 dpi fotografiert. (B) Wachstumsphänotyp der pgm Mutante (oben) und der Linie 9-7-10 (unten) im Alter von 4 Wochen in einem 12h/12h Licht-/Dunkelzyklus. (C) Stärke in Blättern von Col-0 (links) sowie der in (B) gezeigten Rosetten von pgm (mitte) und 9-7-10 (rechts) wurde zum Ende der Lichtphase mit Jod-Kaliumjodid angefärbt. keine strukturelle Veränderung von PMR6 aufgrund des Austausches (Abbildung 3.24 B). Zudem ist die betroffene Aminosäure räumlich nicht in der Nähe des mutmaßlichen katalytischen Zentrums oder der Calcium-Bindestelle des Enzyms lokalisiert (Scavetta et al., 1999; Vogel et al., 2002). Mit weiteren SSLP Markern konnte im Bereich zwischen 21,3 und 21,7 Mb eine Rekombinationsfrequenz von unter 1 % bestimmt werden (Abbildung 3.23). Der Bereich der angrenzenden Marker 3-9081 und 3-9336 umfasst den Bereich zwischen 21,1 und 21,9 Mb auf Chromosom 3. In diesem genomischen Bereich liegen 310 Gene, von denen 13 Gene und ein Gen-Cluster mögliche Kandidaten für eine erhöhte Resistenz in der Linie 9-7-10 darstellen könnten (Tabelle A.9). Darunter sind 3 Gene, welche für β -1,3-Glucanasen kodieren. BGL2/PR2 (At5g57260) und BG3 (At5g57240) sind im Apoplasten lokalisiert (Boudart et al., 2005) und könnten an der Erkennung von PAMPs beteiligt sein. BG1 (At5g57270) ist homolog zu BG3 und kodiert ebenfalls für ein vermutlich apoplastisch lokalisiertes Protein. Zudem könnten 6 potentiell für zellwandmodifizierende Enzyme kodierende Gene des betrachteten Genombereichs den Resistenzphänotyp von 9-7-10 begründen. Diese sind als Polygalacturonasen (At3g57510, ADPG3; At3g57790), Pektinmethylesterase (At3g59010, PME35), Galacturonosyltransferase (At5g58790, GAUT15), extrazellulär lokalisierte Glycosyltransferase (At3g57380) bzw. als potentielles Arabinogalactanprotein (At3g57690, AGP23) annotiert. Da Callose und Callose Synthasen an zahlreichen Abwehreaktionen beteiligt sind (Luna et al., 2011), könnten auch die mutmaßliche Callose Synthase GSL11 (At3g59100) und das Glukan- 87 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.23 Genetische Kartierung der EMS Mutante 9-7-10. Schematisch dargestellt ist die Rekombinationsfrequenz genetischer Marker in einem Abschnitt auf dem unteren Chromosomenarm von Chromosom 3. Die niedrigste Rekombinationsfrequenz wurde im Bereich zwischen 21,3 und 21,7 Megabasenpaaren (Mb) festgestellt. Die beiden Individuen #50 und #109 der Kartierungspopulation zeigen Rekombination innerhalb dieses Bereiches, ergeben jedoch widersprüchliche Resultate in Bezug auf den Marker pss 7. Die Position des suszeptibilitätsassoziierten Pekatlyasegens PMR6 ist zum Vergleich angegeben. Detaillierte Ergebnisse der einzelnen Marker für die Kartierung sind in Tabelle A.8 aufgelistet. bindende Protein PDCB5 (At3g58100) die Interaktion mit phytopathogenen Pilzen beeinflussen. Die Transkriptionsfaktoren BZIP61 (At3g58120) und WRKY69 (At3g58710) sind generell pathogenresponsiv (Genevestigator, Zimmermann et al., 2004; Grewal et al., 2012) und in der Interaktion mit C. higginsianum differentiell reguliert (Microarray Expressionsdaten aus Engelsdorf, 2008). Innerhalb des Genombereiches zwischen 21,1 und 21,9 Mb auf Chromosom 3 befindet sich zudem ein genomischer Abschnitt der für 18 TRAF (tumor necrosis factor receptor associated factor)-ähnliche Proteine mit MATH Domäne kodiert (Cosson et al., 2010). Durch einen Sequenzvergleich der Ökotypen Col-0 und Ler konnten vier weitere Marker entworfen werden, um die Kartierung weiter zu verbessern. Mit zwei SSLP Markern (pss 2, pss 3) und zwei SNP Markern (pss 7, pss 8) wurden die Individuen #50 und #109 weiter untersucht. Überraschenderweise wurde in #50 ein Rekombinationsereignis centromerisch von pss 7 und in #109 ein Rekombinationsereignis telomerisch von pss 7 gefunden, was eine übereinstimmende an Col-0 gekoppelte Mutation in beiden Individuen ausschließen müsste (Abbildung 3.23). Bemerkenswerterweise liegen 9 der Gene des TRAF-Clusters centromerisch und 9 der Gene telomerisch von pss 7. Dies könnte bedeuten, dass in den Kartierungsindividuen #50 und #109 jeweils Mutationen in einer Hälfte 88 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.24 PMR6 ist in der EMS Mutante 9-7-10 nicht strukturell beeinträchtigt. (A) Eine Sequenzierung des suszeptibilitätsassoziierten Pekatlyasegens PMR6 in der Mutante 9-7-10 zeigte eine Punktmutation in Exon 2, welche zu einem Austausch von Prolin 129 gegen Glutamin führt. (B) Eine Modellierung von PMR6 auf Basis der Struktur von Pektatlyase E aus Erwinia chrysanthemi (PDB 1AIR; Lietzke et al., 1996) mit SWISS-MODEL (Arnold et al., 2006) ergab jedoch keine Hinweise für strukturelle Veränderungen von PMR6 aufgrund des Austausches. Glutamin 129 ist in gelb hervorgehoben, während die vorhergesagten Reste des katalytischen Zentrums und der Calcium-Bindestelle nach Vogel et al. (2002) in rot und blau dargestellt sind. des Clusters zu dem beobachteten Resistenzphänotyp von 9-7-10 führen könnten. TRAFs haben in Säugetierzellen wichtige Funktionen in der angeborenen und der adaptiven Immunantwort (Chung et al., 2002). Nach einer Vorhersage der AtPID (Arabidopsis thaliana Protein Interactome Database, Cui et al., 2008) interagieren zweimal 2 TRAF-ähnliche Proteine und eine Gruppe von 7 TRAF-ähnlichen Proteinen miteinander (Abbildung 3.25 C). Interessanterweise sind 5 der Proteine der großen Interaktionsgruppe centromerisch von pss 7 (At3g58210, At3g58240, At3g58250, At3g58260, At3g58270) und 2 der Proteine telomerisch von pss 7 (At3g58350, At3g58380) kodiert. Auch die beiden Gene einer Interaktionspaarung (At3g58290, At3g58410) liegen dies- bzw. jenseits des Markers (Abbildung 3.25 C). Eine Analyse mit der Gen-Coexpressionsdatenbank ATTED-II (Obayashi et al., 2009) zeigte eine Coexpression zweier TRAF-ähnlicher Gene mit Genen, welche für wichtige Proteine des Kohlenhydratstoffwechsels und der Stressreaktion von Arabidopsis kodieren. Zum einen ist das TRAF-ähnliche Gen At3g58290 mit den Zuckertransportergenen STP2 (Truernit et al., 1999; Fotopoulos et al., 2003) und SWEET8 (Chen et al., 2010) sowie dem Phosphattransporter PHT1;6 (Mudge et al., 2002) coexprimiert (Abbildung 3.25 A). Zum anderen ist das von Cosson et al. (2010) charakterisierte TRAF-ähnliche Gen RTM3 (At3g58350) mit den Saccharose Synthase Genen SUS5 und SUS6 (Baud et al., 2004; Baroja-Fernández et al., 2012), mit zwei Genen des Redox Metabolismus (At4g35970, APX5; At1g02950, GSTF4), sowie den beiden Reticulon (Pfam PF02453)-ähnlichen 89 3 E RGEBNISSE Genen RTLNB9 (At3g18260) und RTLNB14 (At1g68230) coexprimiert (Abbildung 3.25 B). Vor kurzem hatten Lee et al. (2011) gezeigt, dass die Proteine RTLNB1 und RTLNB2 mit dem Flagellinrezeptor FLS2 interagieren. Das TRAF-ähnliche Protein RTM3 ist an der Resistenz von Arabidopsis gegen Potyviren beteiligt und interagiert mit sich selbst sowie dem Potyvirus-Resistenzprotein RTM1 (Chisholm et al., 2000; Cosson et al., 2010). Der rund 61 Kilobasen große Cluster TRAF-ähnlicher Gene am unteren Arm des Arabidopsis Chromosom 3 ist ein besonders interessanter Kandidat für die weitere Analyse der EMS-Mutante 9-7-10, da die genetische Kartierung die am dichtesten beieinander liegenden Rekombinationsereignisse in diesem Bereich ergab und die potentielle Co-Regulation mit Kohlenhydratstoffwechselgenen und stressresponsiven Genen eine pgm-spezifische Resistenz gegen C. higginsianum erklären könnte. 90 3 E RGEBNISSE Abbildung 3.25 in silico Coexpressions- und Interaktionsanalyse TRAF-ähnlicher Gene im Bereich der resitenzvermittelnden Mutation in 9-7-10. In der Gen-Coexpressionsdatenbank ATTEDII (Obayashi et al., 2009) wurde nach der Coexpression bekannter Gene des Kohlenhydratstoffwechsels und der Stressantwort in Arabidopsis mit TRAF-ähnlichen Genen des TRAF-Clusters am untern Arm von Chromosom 3 gesucht. (A) Das TRAF-ähnliche Gen At3g58290 ist mit den Zuckertransportergenen STP2 (At1g07340) und SWEET8 (At5g40260), sowie dem Phosphattransporter PHT1;6 (At5g43340) coexprimiert. (B) Das TRAF- ähnliche Gen RTM3 (At3g58350) ist mit den Saccharose Synthase Genen SUS5 (At5g37180) und SUS6 (At1g73370), mit zwei Genen des Redox-Metabolismus (At4g35970, APX5; At1g02950, GSTF4), sowie den beiden potentiell an der MTI-abhängigen Abwehrantwort beteiligten Reticulon (Pfam PF02453)-ähnlichen Gene RTLNB9 (At3g18260) und RTLNB14 (At1g68230) coexprimiert. Die Sucheingabe ist jeweils gelb hinterlegt, oben genannte coexprimierte Gene sind grün umrandet. Farbige Punkte markieren Gene, die zu übereinstimmenden Stoffwechselwegen zugeordnet wurden. (C) Interaktionsvorhersage TRAF-ähnlicher Proteine, welche in dem untersuchten TRAF-Cluster codiert sind. Die Vorhersage durch die Arabidopsis thaliana Protein Interactome Database (Cui et al., 2008) basiert auf einer phylogenetischen Methode zur Vorhersage von Coevolution oder auf einer Genfusionsmethode, welche die Fusion von homologen Proteinen in anderen Organismen als Indiz für eine Interaktion wertet. 91 4 Diskussion Spezifische Erkennungs- und Abwehrmechanismen gegenüber Pathogenen wurden in den letzten Jahren intensiv untersucht. Diese Bemühungen führten zu einer deutlich erweiterten Kenntnis über die Rolle von Rezeptor-ähnlichen Kinasen und Pathogen-exprimierten Effektormolekülen, welche das Resultat mikrobieller Infektionen wechselseitig beeinflussen (Jones und Dangl, 2006; Boller und Felix, 2009). Über die Rolle des primären Stoffwechsels von Wirtspflanzen für die Etablierung von Suszeptibilität oder Resistenz ist hingegen wenig bekannt, obwohl schon früh ein Einfluss veränderter Metabolitgehalte des Wirtes auf Pflanze-Pathogen-Interaktionen beobachtet wurde. Horsfall und Dimond (1957) berichteten, dass die chemisch induzierte Akkumulation löslicher Zucker in Tomatenblättern die Suszeptibilität für obligat biotrophe Pilze erhöhte, während nekrotrophe Pilze von einem chemisch induzierten Zuckermangel profitierten. Nach Pathogenbefall akkumulieren zudem in vielen Pflanze-Pathogen-Interaktionen lösliche Zucker in infiziertem Gewebe (Berger et al., 2007). 4.1 Die Kohlenhydratverfügbarkeit in Arabidopsis beeinträchtigt die Suszeptibilität für C. higginsianum Stärkefreie Arabidopsis-Mutanten akkumulieren hohe Gehalte löslicher Zucker während der Lichtphase, wohingegen die diurnale Kohlenhydratverfügbarkeit in diesen Mutanten gegenüber Wildtyp-Pflanzen stark reduziert ist (Caspar et al., 1985; Lin et al., 1988). Analysen der diurnalen Kohlenhydratgehalte in den stärkefreien Mutanten pgm und adg1-1 in der vorliegenden Arbeit ergaben einen zehnfach erhöhten Gehalt löslicher Zucker in einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus, während die Kohlenhydratakkumulation in der Lichtphase um 60% gegenüber dem Wildtyp verringert war. Trotz der stark erhöhten Akkumulation löslicher Zucker war das diurnale Kohlenhydratbudget aufgrund der fehlenden transitorischen Stärke daher stark reduziert. In einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus sind stärkefreie pgm Mutanten einer nächtlichen Hungerphase ausgesetzt, die zu einer Repression von Stoffwechselprozessen und Wachstum zum Ende der Dunkelphase und zu Beginn der folgenden Lichtphase führen (Gibon et al., 2004b; Wiese et al., 2007). Die Anzucht von pgm Mutanten in einer verlängerten Lichtphase von 20 h konnte 92 4 D ISKUSSION die Wachstumsrepression nahezu aufheben, während die Gehalte löslicher Zucker in der Lichtphase hoch und das diurnale Kohlenhydratbudget niedrig blieben. Unabhängig von der Dauer der Lichtphase wurde eine positive Korrelation zwischen der Akkumulation löslicher Zucker in der Lichtphase und der Suszeptibilität für C. higginsianum beobachtet. Im Gegensatz dazu wurde eine starke negative Korrelation zwischen der Akkumulation an Gesamt-Kohlenhydraten in der Lichtphase und der Suszeptibilität für das Pathogen festgestellt, da sowohl stärkefreie Mutanten als auch Mutanten mit einer beeinträchtigten Stärkemobilisierung eine stark erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum zeigten. In Anbetracht dieser Beobachtungen stellte sich die Frage, welcher dieser Aspekte des veränderten Kohlenhydratstoffwechsels kausal für die erhöhte Suszeptibilität stärkefreier Mutanten gegenüber C. higginsianum verantwortlich war. Durch den Vergleich der relativen pilzlichen Proliferation in Mutanten des Stärkestoffwechsels und Wildtyp-Pflanzen in Lichtphasen mit einer Dauer von 12 h bzw. 20 h konnte gezeigt werden, dass die erhöhte Suszeptibilität der Mutanten unabhängig von der Dauer des nächtlichen Kohlenhydratmangels war. Darüberhinaus deuten diese Daten darauf hin, dass auch die Dauer der täglichen Verfügbarkeit löslicher Zucker die Suszeptibilität der Stärkestoffwechsel-Mutante relativ zum Wildtyp nicht beeinflusst. Eine Untersuchung der pathogeninduzierten Kohlenhydratakkumulation verschiedener Mutanten des Kohlenhydratstoffwechsels ergab keine klaren Korrelationen zwischen der Akkumulation einzelner Zucker und der Suszeptibilität der unterschiedlichen Genotypen. Während Fruktose und Saccharose in allen untersuchten Genotypen nach Infektion mit C. higginsianum akkumulierten, veränderten sich die Glukosegehalte uneinheitlich. In den stärkefreien Mutanten pgm und adg1-1 wurde ein verringerter Glukosegehalt nach Infektion gemessen, während im Wildtyp keine Änderung festgestellt wurde. Da im Wildtyp jedoch der Gehalt an Stärke nach Infektion deutlich reduziert ist, scheint der Glukosespeicher stärkefreier Mutanten in der Interaktion mit C. higginsianum anstelle des fehlenden Stärkespeichers reduziert zu werden. Die im Infektionsverlauf sinkenden Gehalte von Stärke im Wildtyp, bzw. von Glukose in pgm und adg1-1 könnten entweder durch die erhöhte Zuckeraufnahme pilzlicher Hyphen oder durch einen erhöhten Kohlenstoffbedarf induzierter Wirts-Abwehrantworten verursacht werden. Dunkel-induzierter Kohlenhydratmangel erhöhte sowohl in stärkefreien Mutanten als auch in Wildtyp-Pflanzen die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum. Daraus kann gefolgert werden, dass sehr niedrige Gehalte löslicher Zucker das Wachstum von C. higginsianum nicht begrenzen. Es erscheint daher wahrscheinlicher, dass der beobachtete erhöhte Kohlenstoffbedarf nach Infektion für Abwehrreaktionen des Wirtes aufgewendet wird. Durch systematische Verdunkelungen verschiedener Lichtphasen nach ei- 93 4 D ISKUSSION ner Infektion konnte darüberhinaus gezeigt werden, dass sich ein Kohlenstoffmangel im Wildtyp besonders während der nekrotrophen Wachstumsphase von C. higginsianum auf die Suszeptibilität auswirkt. Eine um 24 h verlängerte Dunkelphase erhöhte die Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum nur, wenn die dritte Lichtphase, nicht aber die erste oder die zweite Lichtphase nach einer Infektion verdunkelt wurde. Während der nekrotrophen Interaktionsphase ist die pilzliche Proliferation stark erhöht, weshalb sich eine Begrenzung von Abwehrreaktionen durch Kohlenhydratmangel in dieser Phase der Interaktion besonders stark auswirken könnte. In Übereinstimmung mit diesen Ergebnissen wiesen zwei unabhängige ArabidopsisGenotypen mit nächtlichen Kohlenstoffmangelphasen eine erhöhte Suszeptibilität für C. higginsianum auf. In Doppelmutanten der zentralen Regulatoren der circadianen Rhythmik, CCA1 und LHY, ist der transitorische Stärkespeicher aufgrund eines verkürzten circadianen Zyklus vor Ende der Dunkelphase verbraucht (Graf et al., 2010). Diese Mutanten hatten darüberhinaus ein reduziertes diurnales Kohlenhydratbudget und einen kleinwüchsigen Phänotyp. Da der Kohlenhydratspeicher in cca1/lhy Mutanten, vergleichbar wie in pgm Mutanten, vor Ende der Dunkelphase verbraucht ist, ist anzunehmen, dass auch die Kohlenhydratverwertung und die Wachstumsrhythmik, vergleichbar beeinträchtigt sind (Gibon et al., 2004b; Wiese et al., 2007). In cca1/lhy Mutanten konnte eine stark erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum nachgewiesen werden. Die transgene Überexpression des NADP-Malat Enzyms aus Mais (MEm) in Arabidopsis führt zu einem reduzierten Gehalt an organischen Säuren und einer beeinträchtigten nächtlichen Zellatmung unter Kurztagbedingungen (Zell et al., 2010). Eine Infektion der MEm-Mutanten unter verschiedenen Lichtbedingungen zeigte, dass die Suszeptibilität diser Mutanten nur unter Kurztagbedingungen, nicht aber in einem 12h / 12h Licht- / Dunkelzyklus erhöht war. Dies deutet darauf hin, dass die Interaktion mit C. higginsianum auch in dieser Mutante durch Kohlenstoffmangel beeinträchtigt wird. Zusammengenommen konnte mit diesen Experimenten gezeigt werden, dass der reduzierte diurnale Kohlenhydratmangel und nicht der erhöhte Gehalt löslicher Zucker oder die Dauer der Kohlenhydratmangelphase in stärkefreien Arabidopsis-Mutanten zu einer erhöhten Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum führt. 4.1.1 Die Kohlenhydratverfügbarkeit begrenzt das Ausmaß induzierter Abwehrreaktionen In Analysen zur Suszeptibilität von Mutanten mit Beeinträchtigungen in pathogeninduzierten Abwehrsignalwegen gegenüber C. higginsianum wurde gezeigt, dass SA- und ET- 94 4 D ISKUSSION abhängige Abwehrsignale zu einer wirksamen Abwehrantwort beitragen, während JAabhängige Signale die Suszeptibilität nicht beeinflussten (O’Connell et al., 2004; Liu et al., 2007). Allerdings wurde auch berichtet, dass Transkripte der JA/ET-abhängigen PR-Gene PR-4 und PDF1.2 früher akkumulierten als Transkripte der SA-abhängigen PR2 und PR-5 (Narusaka et al., 2004). Es stellte sich daher die Frage, ob SA-abhängige Abwehrreaktionen durch C. higginsianum unterdrückt werden, zumal diese, in Analogie zu der Abwehr gegen obligat biotrophe Pilze, in der biotrophen Interaktionsphase besonders wirksam sein könnten. Freie SA akkumulierte nach Infektion mit C. higginsianum in allen Genotypen und korrelierte positiv mit dem Grad der Symptomausbildung. Zu einem frühen Zeitpunkt nach der Infektion war die Akkumulation freier und glycosilierter SA in stärkefreien Mutanten stark erhöht. Im Gegensatz dazu wurden 4 dpi nur stark erhöhte Gehalte freier SA gemessen, während SA-Glucoside deutlich gegenüber dem Wildtyp reduziert waren. Die SA-Gesamtmenge war in stärkefreien Mutanten 4 dpi um rund 40% reduziert. Zusammengefasst bedeutet dies, dass die SA-Akkumulation in stärkefreien Mutanten zu einem späten Zeitpunkt der Infektion begrenzt war, während nahezu die gesamte SA in freier Form vorlag. In Wildtyp-Pflanzen war der größte Teil der SA hingegen glycosiliert. Die Glycosilierung freier SA wird durch pathogeninduzierte Glycosyltransferasen katalysiert (Vlot et al., 2009) und könnte in den Mutanten durch akuten Kohlenhydratmangel begrenzt sein. In sex1-1 Mutanten lag sowohl der Gehalt an freier SA, als auch der Anteil freier SA am Gesamt-SA Gehalt zwischen den Werten der stärkefreien Mutanten und des Wildtyps, was gut mit dem intermediären Suszeptibilitätsphänotyp der Mutante in Verbindung zu bringen ist. Freie SA wird als die physiologisch aktive Form zur Induktion SAabhängiger Genexpression angesehen (Vlot et al., 2009). Obwohl freie SA in den stärkefreien Mutanten dreimal stärker akkumulierte als im Wildtyp, wurde jedoch keine erhöhte Expression der SA-abhängigen PR-Gene PR-1 und PR-2 beobachtet. Da auch die Akkumulation der JA/ET-abhängig exprimierten PR-Gene PDF1.2 und PR-4 in stärkefreien Mutante verzögert war, scheint das eingeschränkte Ansprechen SA-abhängiger Abwehrsignale nicht auf einem Antagonismus zwischen den Hormonsignalwegen zu beruhen. Dagegen könnte der Kohlenhydratmangel stärkefreier Mutanten den Umfang an Abwehrsignalen hormonunspezifisch beeinflussen. Es ist bereits bekannt, dass SA-insensitive Mutanten eine erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum haben, während keine veränderte Suszeptibilität von JA-insensitiven Mutanten beobachtet wurde (O’Connell et al., 2004; Liu et al., 2007). Um zu überprüfen, ob JA/ET-abhängige Abwehrsignale die Suszeptibilität in pgm beeinflussen wurden Doppelmutanten mit Mutationen in PGM und COI1 untersucht. Interessanterweise war die Suszeptiblität von coi1/pgm Doppelmutan- 95 4 D ISKUSSION ten gegenüber C. higginsianum im Vergleich zu pgm reduziert, während die Suszeptibilität von coi1 und Col-0 vergleichbar war. Dieses Ergebnis zeigt erstens, dass die JA/ETabhängige Abwehrantwort nicht an der Suszeptibilität von pgm beteiligt ist. Zweitens legt es die Vermutung nahe, dass durch das Abschalten der JA/ET-abhängigen Abwehrantwort andere Abwehrreaktionen in pgm weniger limitiert sind, welche eine größere Wirksamkeit gegen C. higginsianum aufweisen. Das Pathogen-abhängig akkumulierende Phytoalexin Camalexin trägt zur Begrenzung der Suszeptibilität von Arabidopsis gegenüber C. higginsianum bei (Narusaka et al., 2004) und akkumulierte in stärkefreien Mutanten zu einem frühen Zeitpunkt der Interaktion stärker als in Wildtyp-Pflanzen. Die maximale Akkumulation von Camalexin war in pgm und adg1-1 allerdings, analog zu den SA-Gehalten, geringer als im Wildtyp. Eine Begrenzung der SA- und Camalexingehalte durch stärkere Nekrotisierung des Blattgewebes als in Wildtyp-Pflanzen kann ausgeschlossen werden, da die stärkefreien Mutanten auch in der Interaktion mit dem obligat biotrophen Mehltaupilz E. cruciferarum signifikant geringere Mengen an SA- und Camalexin akkumulierten. Mit einer Analyse löslicher Phenylpropane wurde zudem gezeigt, dass auch die Gehalte nicht abwehrbezogener Sekundärmetabolite in infizierten Blättern, nicht aber in Kontrollblättern der Mutanten pgm und sex1-1 im Vergleich zum Wildtyp deutlich reduziert sind. Dies deutet auf eine limitierte Kapazität zur Synthese von Sekundärmetaboliten in infizierten Mutanten mit Kohlenhydratmangel hin, da sowohl die Gehalte nicht abwehrbezogener Phenylpropane, als auch die pathogeninduzierte Akkumulation von SA und Camalexin in pgm gegenüber Wildtyp-Pflanzen reduziert sind. In Übereinstimmung mit diesen Beobachtungen zeigte eine mikroskopische Analyse pilzlicher Penetrationsstellen unter Appressorien von C. higginsianum eine reduzierte Ablagerung des β -1,3-Glukans Callose in pgm und sex1-1. Obwohl der Anteil an Infektionsstellen mit Callose Ablagerungen in nicht-adaptierten Colletotrichum spp. gegenüber dem adaptierten C. higginsianum deutlich erhöht ist, ist es bisher jedoch unklar ob diese Auflagerungen zu Penetrationsresistenz gegen C. higginsianum beitragen oder ob sie vielmehr eine Folge nicht erfolgreicher Penetration sind (Shimada et al., 2006). Analysen der photorespiratorischen Mutanten shmt und cat2 unterstützen die Vorstellung einer kohlenstoffabhängig begrenzten Kapazität der Abwehrantwort in Arabidopsis (Moreno et al., 2005; Chaouch et al., 2010). Hinweise auf eine Anpassung zwischen der Kohlenhydratverfügbarkeit und Abwehrantworten wurden kürzlich von Wang et al. (2011) veröffentlicht. Sowohl basale, als auch R-Gen-abhängige Abwehrsignale werden von CCA1, einem zentralen Bestandteil der circadianen Uhr, beeinflusst und sind zu Beginn der Lichtphase stärker ausgeprägt als zu Beginn der Dunkelphase. In Überein- 96 4 D ISKUSSION stimmung mit dieser Beobachtung ist die Suszeptibiltät von Arabidopsis für den biotrophen Oomyceten Hyaloperonospora arabidopsidis bei Infektionen zu Beginn der Dunkelphase deutlich erhöht (Wang et al., 2011). In der Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum konnte eine vergleichbare Tendenz festgestellt werden. Bei einer Infektion zu Beginn der Lichtphase war die quantifizierte Pilzmenge tendenziell geringer als bei einer Infektion zu Beginn der Dunkelphase, ein statistisch signifikanter Unterschied wurde bei drei biologischen Replikaten allerdings nicht festgestellt. Die Suszeptibilität der stärkefreien pgm Mutante war im Gegensatz dazu tendenziell nach Infektionen zu Beginn der Lichtphase erhöht, was darauf hindeutet, dass der akute Kohlenhydratmangel in dieser Mutante den Einfluss der circadianen Abwehrregulation überschreibt. In pgm Mutanten ist neben der transkriptionellen Regulation kohlenstoffabhängig exprimierter Gene auch die Expression vieler Gene der circadianen Rhythmik gegenüber dem Wildtyp verändert. Die diurnale Expression von CCA1 ist im Vergleich zum Wildtyp allerdings kaum beeinträchtigt (Bläsing et al., 2005). In der Interaktion zwischen Arabidopsis und E. cruciferarum war die Resistenz stärkefreier Mutanten gegenüber Wildtyp-Pflanzen wiederum nach Infektionen zu Beginn der Lichtphase tendenziell stärker ausgeprägt, während im Wildtyp kein Einfluss der Infektionszeit auf das pilzliche Wachstum beobachtet wurde. Folglich scheint auch in dieser Interaktion, in der die Kohlenhydratversorgung des Pathogens durch pgm begrenzt ist, die Kohlenhydratverfügbarkeit von größerer Bedeutung zu sein, als die circadiane Regulation der Abwehrantwort. Im Gegensatz zu der Interaktion mit C. higginsianum begünstigt die gedämpfte Abwehrantwort in stärkefreien Arabidopsis-Mutanten das Wachstum von E. cruciferarum nicht. Die Akkumulation freier SA war in allen Genotypen unterdrückt, was auf eine prinzipiell effektivere Unterdrückung der Wirts-Abwehrantwort durch das obligat biotrophe Pathogen hindeutet. Obwohl die Akkumulation von SA und Camalexin in den Mutanten im Vergleich zum Wildtyp reduziert war, hatten sie gegenüber dem Mehltaupilz eine deutlich reduzierte Suszeptibilität. Es ist daher anzunehmen, dass die begrenzte Kohlenhydratverfügbarkeit in den Mutanten das Wachstum des Pilzes direkt begrenzt und daher in der Interaktion mit obligat biotrophen Pilzen als Resistenzfaktor betrachtet werden kann. Eine vergleichbare Beobachtung war für die Suszeptibilität der variegierten Gersten albostrians Mutanten gemacht worden. Während die photosynthetisch inaktiven Blätter eine erhöhte Resistenz gegen den Gersten-Mehltaupilz Blumeria graminis aufwiesen, waren sie hypersuszeptibel für den hemibiotrophen Pilz Bipolaris sorokiniana (Jain et al., 2004; Schäfer et al., 2004). Die Kohlenhydratverfügbarkeit in Wirtspflanzen beeinflusst folglich sowohl die Abwehrantwort, als auch die Ernährung von Pathogenen, und kann sich 97 4 D ISKUSSION daher in unterschiedlichen Pflanze-Pathogen-Interaktionen völlig unterschiedlich auf die Krankheitsentwicklung auswirken. 4.1.2 Die Penetrationsresistenz gegenüber C. higginsianum ist in Mutanten des Stärkestoffwechsels beeinträchtigt - Welche Rolle spielen dabei Glucosinolate? Eine mikroskopische Analyse der Hyphenentwicklung von C. higginsianum zeigte, dass Infektionsvesikel in den Stärkestoffwechsel-Mutanten pgm und sex1-1 früher gebildet wurden als im Wildtyp. Diese frühe Entwicklung direkt nach der Penetration deutet darauf hin, dass die Penetrationsresistenz in den Mutanten beeinträchtigt ist. An der Penetrationsresistenz gegen biotrophe Pilze und nicht adaptierte Colletotrichum spp. ist ein PEN2abhängiges Stoffwechselprodukt beteiligt, das durch Spaltung von Indol-Glucosinolaten gebildet wird (Bednarek et al., 2009; Hiruma et al., 2010). Hiruma et al. (2010) zeigten, dass in pen2 Mutanten besonders die Penetration durch nicht vollständig differenzierte Appressorien begünstigt war. Penetrationsereignisse ausgehend von nicht vollständig differenzierten Appressorien konnten in der Interaktion zwischen Arabidopsis-Wildtypen und C. higginsianum nicht beobachtet werden. Allerdings wurde auf pen2 Mutanten eine um rund 30% erhöhte Penetrationsrate von C. higginsianum bestimmt (Huser et al., 2009). Indol-Glucosinolate (IGS) werden wie Camalexin aus Tryptophan synthetisiert. Der erste enzymatische Schritt in der Synthese indolischer Tryptophan-Derivate von Tryptophan zu Indol-3-Aldoxim (IAOx) wird durch die Cytochrom P450-Monooxygenasen CYP79B2 und CYP79B3 katalysiert (Hull et al., 2000; Mikkelsen et al., 2000). RobertSeilaniantz et al. (2011) berichteten, dass die Akkumulation von IGS und Camalexin antagonistisch reguliert wird, was aufgrund der Konkurrenz um IAOx sinnvoll erscheint. Allerdings war die Suszeptibilität von cyp79b2/b3 Mutanten gegenüber C. higginsianum im Vergleich zu Camalexin-freien pad3 Mutanten deutlich erhöht, was auf einen Einfluss weiterer Tryptophan-Derivate als nur Camalexin auf die Interaktion schließen ließ. Es konnte gezeigt werden, dass auch die Mutanten hig1-1 und myb51/34, welche reduzierte Gehalte an IGS aufweisen, eine erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum haben. Das Pilzwachstum in myb51/34 war vergleichbar mit dem in pgm und pad3, was einen starken Einfluss der IGS auf die Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum nahelegt. Einen deutlichen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen IGS-Gehalten und der Suszeptibilität ergab zudem der Vergleich mit der MYB51-Mutante hig1-1, in der sowohl intermediäre IGS-Gehalte, als auch eine intermediäre Suszeptibilität, zwischen 98 4 D ISKUSSION myb51/34 und dem Wildtyp beobachtet wurden. In der Doppelmutante myb51/34 konnten unter Kontrollbedingungen kaum IGS detektiert werden, dennoch akkumulierte 4MOI3M Pathogen-responsiv, was auf die Beteiligung zusätzlicher transkriptioneller Regulatoren neben MYB51 und MYB34 in der IGS-Biosynthese hindeutet. Überraschenderweise war auch die Suszeptibilität der Mutante HIG1-1D erhöht, in der erhöhte Gehalte an IGS, aber deutlich reduzierte Gehalte an aliphatischen GS akkumulierten. Es wurde jedoch bereits gezeigt, dass neben CYP79B2/B3-abhängigen Tryptophan-Derivaten und Camalexin auch aliphatische GS an der Resistenz von Arabidopsis gegen die nekrotrophen Pilze Botrytis cinerea und Sclerotinia sclerotiorum beteiligt sind (Kliebenstein et al., 2005; Stotz et al., 2011). Darüberhinaus wäre es möglich, dass der Camalexin-Gehalt aufgrund der antagonistischen Regulation mit IGS in HIG1-1D verringert ist. Der Gehalt an Camalexin wurde in dieser Mutante allerdings nicht analysiert. Während Camalexin in der Interaktion mit Botrytis cinerea unmittelbar am Rand von Nekrosen akkumuliert, ist der Gehalt indolischer und aliphatischer GS im Abstand von einigen Millimetern von der Läsion am höchsten (Kliebenstein et al., 2005). Die umfassende Mutanten-Analyse von Bednarek et al. (2009) legt zudem nahe, dass IGS und Camalexin zeitlich getrennt in der Penetrationsresistenz bzw. der Post-Penetrationsresistenz wirksam sind. Diese Daten deuten zusammengenommen auf eine zeitliche und räumliche Regulation der Akkumulation von Glucosinolaten und Camalexin in der induzierten Abwehrantwort gegen phytopathogene Pilze hin. In der stärkefreien pgm Mutante war die Pathogen-induzierte Akkumulation von 4MOI3M reduziert und die Pathogen-induzierte Reduktion von I3M im Vergleich mit Wildtyp-Pflanzen verstärkt. Gleichzeitig wurde eine reduzierte Ablagerung der PEN2abhängig synthetisierten Callose an Infektionsstellen beobachtet für die auch 4MOI3M eine Rolle spielen soll (Clay et al., 2009). Diese Daten deuten auf ein vermindertes Ansprechvermögen der IGS- und PEN2-abhängigen Abwehrantwort hin und unterstützen die Hypothese einer generell von der Kohlenhydratverfügbarkeit begrenzten Pathogenabwehr in pgm. Bednarek et al. (2009) präsentierten Hinweise dafür, dass Raphanusamsäure (RA) ein Nebenprodukt der PEN2-abhängigen Synthese des antimykotischen Amines 4MOI3A aus 4MOI3M darstellt. Da RA aber auch in IGS-freien cyp79b2/b3 Mutanten detektiert wurde, muss noch ein weiterer Syntheseweg für RA vorhanden sein. Die Pathogeninduzierte Akkumulation von RA war allerdings abhängig von PEN2 (Bednarek et al., 2009). In der Interaktion mit C. higginsianum korrelierte die Pathogen-induzierte Akkumulation von RA weitgehend positiv mit den Gehalten an IGS. In pgm akkumulierte RA hingegen trotz reduzierter IGS-Gehalte nach einer Infektion stärker als im Wildtyp. Ein Vergleich der Differenzen zwischen den Gehalten an 4MOI3M und RA in infizierten 99 4 D ISKUSSION Blättern von pgm und Col-0 zeigt jedoch, dass kein äquimolarer Umsatz von 4MOI3M zu RA erfolgte. Diese Beobachtung stützt auch ein Vergleich der Gehalte an 4MOI3M und RA nach einer Infektion mit Mehltaupilzen (Bednarek et al., 2009). Zudem ist unklar ob der beobachtete Umsatz von I3M nach Infektionen über 4MOI3M zu 4MOI3A stattfindet oder ob I3M stattdessen direkt PEN2-abhängig gespalten wird (Bednarek et al., 2009). 4.1.3 Veränderungen in der Zellwandzusammensetzung beeinflussen die Interaktion von Pflanzen mit phytopathogenen Pilzen Wie im vorhergehenden Abschnitt diskutiert, könnte die PEN2-abhängige Abwehrantwort an der reduzierten Penetrationsresistenz von pgm Mutanten gegenüber C. higginsianum beteiligt sein. Eine Analyse der diurnalen Transkriptom-Daten zu pgm und Col-0 aus Bläsing et al. (2005) zeigte außerdem, dass Gene des Zellwandstoffwechsels in pgm zum Ende der Dunkelphase vermehrt transkriptionell herabreguliert sind. Diese Daten deuteten darauf hin, dass sich die reduzierte Kohlenhydratverfügbarkeit in stärkefreien Arabidopsis-Mutanten auch auf die strukturelle Zusammensetzung der Zellwand auswirken könnte. Tatsächlich wurden spezifische Veränderungen in der ZellwandMonosaccharid Zusammensetzung in stärkefreien Mutanten und in allen untersuchten Mutanten mit einer reduzierten Kohlenstoffverfügbarkeit beobachtet. Dies deutet darauf hin, dass der nächtliche Kohlenstoffmangel in den untersuchten Mutanten die Zellwandzusammensetzung beeinflusst. Besonders stark waren die Gehalte an Arabinose und Galaktose in der unlöslichen Zellwandmatrix in allen Genotypen reduziert. In geringerem Maße waren auch Galacturonsäure- und Xylosegehalte reduziert. In MEm-Pflanzen wurden diese Veränderungen der Zellwandzusammensetzung nur unter Kurztagbedingungen, wenn Kohlenstoffknappheit herrschte, beobachtet. In einem 12 h / 12 h Licht- / Dunkelzyklus angezogene MEm-Pflanzen hatten dagegen eine Zellwandzusammensetzung wie der Wildtyp. Da die betroffenen Monosaccharide in unabhängigen biochemischen Reaktionen synthetisiert werden (Reiter, 2008), liegt die Vermutung nahe, dass kein spezifischer Syntheseweg, sondern vielmehr ein Zellwandpolymer in den Mutanten beeinträchtigt ist. Auch eine generelle Begrenzung der Biosynthese von Zuckernukleotiden durch einen Mangel an UDP-Glukose erscheint unwahrscheinlich, da in diesem Fall reduzierte Gehalte aller Monosaccharide erwartet würden. Die geringen Gehalte an Arabinose, Galactose und Galacturonsäure deuten stark auf einen verringerten Pektinanteil in der Zellwand hin, da diese Zucker die Hauptbestandteile von Pektinpolymeren darstellen und in dieser Kombination in keinem anderen Matrixpolymer zu finden sind (Zablackis et al., 1995). Diese Inter- 100 4 D ISKUSSION pretation wird von der Beobachtung gestützt, dass die Zellwandmutante mur8-1, welche reduzierte Gehalte in den Pektin-Monosacchariden Rhamnose, Arabinose, Galactose und Galacturonsäure aufweist, eine stark erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum zeigt. Dagegen hatte die Arabinose-Synthese Mutante mur4-1 keine veränderte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum, was auf die Notwendigkeit komplexer struktureller Veränderungen in der Zellwand für einen Einfluss auf die Suszeptibilität hindeutet. Es ist zudem wichtig anzumerken, dass mur8-1 Mutanten keine nächtliche Kohlenstoffmangelphase aufweisen. Die Pektinzusammensetzung kann daher unabhängig von der Kohlenhydratverfügbarkeit in der Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum als Kompatibilitätsfaktor angesehen werden. Da sowohl in pgm und sex1-1, als auch in mur8-1 die frühe Entwicklung biotropher Hyphen beschleunigt war, ist eine beeinträchtigte Penetrationsresistenz durch die veränderte Pektinzusammensetzung sehr wahrscheinlich. Beispielsweise könnte ein reduzierter Anteil an Arabinose und Galactose in den Seitenketten des Pektinpolymers Rhamnogalacturonan-I die Flexibilität der Zellwand beeinträchtigen (Caffall und Mohnen, 2009). Da auch durch Verdunkelung induzierter Kohlenhydratmangel zu einer erhöhten Suszeptibilität von Arabidopsis gegenüber C. higginsianum führte, könnten auch unter diesen Kohlenhydratmangel-Bedingungen Beeinträchtigungen der Zellwandstruktur eine Rolle spielen. Eine Studie von Lee et al. (2007) zeigte, dass der Gehalt an allen Monosacchariden der Zellwandbestandteile Pektin und Hemicellulose mit Ausnahme von Mannose nach zwei Tagen des Kohlenstoffmangels stark reduziert war. Das erhöhte Wachstum von C. higginsianum auf Pflanzen mit induziertem Kohlenhydratmangel könnte daher ebenfalls durch strukturelle Zellwandveränderungen begünstigt sein. Ein akuter Kohlenstoffmangel scheint allerdings zu einer eher unspezifischen Mobilisierung von Monosacchariden aus der Zellwand zu führen, während der periodisch wiederkehrende Kohlenstoffmangel in den untersuchten Mutanten vermutlich spezifische Polymere der Zellwand in besonderem Maße betrifft. Es ist nicht auszuschließen, dass auch die induzierte Abwehrantwort durch eine reduzierte oder veränderte Freisetzung von DAMPs beeinträchtigt sein könnte. Besonders gut untersuchte DAMPs sind Oligogalacturonide, welche durch lytische Enzyme phytopathogener Pilze aus Pektin herausgelöst werden können und infolge einer spezifischen Erkennung durch die Rezeptorkinase WAK1 Abwehrreaktionen in Arabidopsis auslösen (Ferrari et al., 2007; Galletti et al., 2008; Brutus et al., 2010; Galletti et al., 2011). Da eine reduzierte Kohlenstoffverfügbarkeit allerdings vor allem zu reduzierten Arabinose- und Galactosegehalten führt, ist es unwahrscheinlich, dass das Pektinpolymer Homogalacturonan 101 4 D ISKUSSION stark beeinträchtigt ist, welches die Quelle von OGs darstellt (Hématy et al., 2009). Allerdings könnten auch bislang nicht identifizierte Zellwandfragmente als DAMPs wirken. Hinweise auf einen Einfluss der Pektinzusammensetzung für die Suszeptibilität gegen phytopathogene Pilze konnten bereits in verschiedenen Pathosystemen gesammelt werden. Ein erhöhter Pektingehalt in den Arabidopsis-Mutanten pmr5 und pmr6 führte zu Resistenz gegen den adaptierten Mehltaupilz Erysiphe cichoracearum (Vogel et al., 2002, 2004). Vogel et al. (2002) berichteten, dass PMR6 für ein Pektatlyase-ähnliches Protein kodiert. In pmr5/pmr6 Doppelmutanten ist der Gehalt an Galacturonsäure, Arabinose und Galactose erhöht (Vogel et al., 2004). Interessanterweise weisen beide Mutanten eine erhöhte Resistenz gegenüber C. higginsianum auf (Birker, 2008), was zusammen mit den zuvor diskutierten Daten auf eine negative Korrelation zwischen dem Pektingehalt in der Wirtszellwand und der Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum hinweist. Da jedoch keine beeinträchtigte Suszeptibilität der mur8-1 Mutanten gegenüber E. cruciferarum beobachtet wurde, scheint die Pektinzusammensetzung der Zellwand verschiedene Pathogeninteraktionen unterschiedlich zu beeinflussen. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die erhöhte Resistenz stärkefreier Arabidopsis-Mutanten für E. cruciferarum auch auf die Zellwandstruktur der Mutanten zurückzuführen ist. Die Suszeptibilität von Arabidopsis für das nekrotrophe Pathogen Botrytis cinerea ist abhängig von der O-Acetylierung von Pektin und Hemicellulose durch REDUCED WALL ACETYLATION 2 (RWA2) (Manabe et al., 2011). Interessanterweise wird aufgrund struktureller Homologie zu O-Acetylasen vermutet, dass PMR5 ebenfalls an der O-Acetylierung der Zellwand beteiligt ist (Gille und Pauly, 2012). Die biologische Funktion von O-Acetylierungen ist bisher unbekannt. Der Methylierungsgrad von Pektin beeinflusst stark die Spaltung durch Pektatlyasen und Endopolygalacturonasen und kann durch Pektinmethylesterasen reguliert werden (Limberg et al., 2000). Kürzlich wurde gezeigt, dass eine sekretierte Pektatlyase von Colletotrichum coccodes an der Ausprägung von Anthraknose-Symptomen auf Tomaten beteiligt ist (Ben-Daniel et al., 2012). B. cinerea sekretiert bei Kontakt mit Pektin neun pektinabbauende Enzyme und induziert in der Interaktion mit Arabidopsis eine wirtskodierte Pektinmethylesterase (Shah et al., 2009; Raiola et al., 2011). Im Genom von C. higginsianum wurden 86 mutmaßlich pektinabbauende Enzyme identifiziert, von denen 51 während der nekrotrophen Interaktionsphase induziert sind (O’Connell et al., 2012). Folglich scheint der Verdau von Pektin auch in nekrotrophen Interaktionen von zentraler Bedeutung zu sein. 102 4 D ISKUSSION 4.2 Die Kohlenhydratverfügbarkeit des Wirtes begrenzt das Wachstum biotropher Hyphen von C. higginsianum nicht In Interaktionen zwischen Pflanzen und Pathogenen herrscht ein ständiger Wettbewerb um Primärmetabolite des Wirtes. Während Wirtspflanzen Metabolite in Abwehrreaktionen der infizierten Zellen umleiten (Bolton, 2009), konkurrieren phytopathogene Pilze bei der Besiedelung des Wirtes um Nährstoffe für ihr eigenes Wachstum (Divon und Fluhr, 2007). Biotrophe Pathogene sind auf die Aufnahme von Nährstoffen aus lebenden Wirtszellen angewiesen, während nekrotrophe Pathogene Abbauprodukte toter Zellen nutzen können (Divon und Fluhr, 2007). Ein gutes Beispiel für die Abhängigkeit biotropher Pathogene von Kohlenhydraten des Wirtes wurde in Untersuchungen zur Interaktion zwischen Reis und Xanthomonas oryzae gefunden. Das Bakterium ist auf die Effektor-vermittelte Induktion des Saccharose-Transporters SWEET11 angewiesen, um eine kompatible Interaktion mit der Wirtspflanze einzugehen (Yang et al., 2006; Chen et al., 2010, 2012). Bislang konnte nicht gezeigt werden, ob hemibiotrophe Pathogene während der biotrophen Interaktionsphase auf die Aufnahme von Metaboliten des Wirtes angewiesen sind. Es wird allgemein angenommen, dass hemibiotrophe Pathogene von einer hohen Kohlenhydratverfügbarkeit in ähnlicher Weise wie biotrophe Pathogene profitieren könnten (Münch et al., 2008). Von 94 annotierten Zuckertransportern im Genom von C. higginsianum, sind allerdings nur fünf vorzugsweise während der biotrophen Interaktionsphase induziert (O’Connell et al., 2012). In dieser Arbeit wurden mehrere Anhaltspunkte dafür präsentiert, dass pilzliches Wachstum während der biotrophen Interaktionsphase zwischen Arabidopsis und C. higginsianum nicht durch die Kohlenhydratverfügbarkeit im Wirtsgewebe begrenzt ist. Drei Arabidopsis-Mutanten mit reduzierter nächtlicher Kohlenhydratverfügbarkeit zeigten eine erhöhte Suszeptibilität gegenüber C. higginsianum. Da die untersuchten Mutanten drei unabhängige genetische Defekte aufwiesen, ist es unwahrscheinlich, dass sekundäre Ursachen für die erhöhte Suszeptibilität verantwortlich sind. Wäre C. higginsianum während der biotrophen Wachstumsphase von der Aufnahme löslicher Zucker des Wirtes abhängig, so sollte die nächtliche Hungerphase in stärkefreien Mutanten die pilzliche Proliferation ab der zweiten Dunkelphase nach Infektion einschränken, da zu diesem Zeitpunkt bereits biotrophe Infektionsvesikel und Primärhyphen in den Wirtszellen ausgebildet sind. Der Kohlenhydratmangel zum Ende der Dunkelphase ist in stärkefreien Mutanten so stark ausgeprägt, dass die Kohlenhydratverwertung und das Wachstum noch einige Stunden zu Beginn der folgenden Lichtphase gehemmt sind (Gibon et al., 2004b). Darüberhinaus wurde durch Dunkel-induzierten Kohlenhydrat- 103 4 D ISKUSSION mangel während der biotrophen Wachstumsphase von C. higginsianum (DLP 1+2) die pilzliche Proliferation in stärkefreien Mutanten und Wildtyp-Pflanzen erhöht. Bei einer Abhängigkeit der biotrophen Hyphen von Kohlenhydraten des Wirtes wäre dagegen eine erhöhte Resistenz des Wirtes durch mangelnde Verfügbarkeit von Kohlenhydraten für das Pathogen während der frühen Interaktionsphase zu erwarten. Der induzierte Kohlenhydratmangel könnte jedoch zu einem Abbau von Zellwandpolymeren führen. Lee et al. (2007) hatten gezeigt, dass der Monosaccharidgehalt in Pektin und Hemicellulose von Arabidopsis-Zellwänden nach einer Verdunkelung von zwei Tagen um rund 40% reduziert ist. Dies deutet darauf hin, dass die Zellwand bei Kohlenstoffmangel als Kohlenhydratquelle dient, wie es beispielsweise für Zellwand-Speicherpolysaccharide in Samen und Keimblättern bekannt ist (Buckeridge, 2010). Tatsächlich wurden auch nach einer Verdunkelung von zwei Tagen noch geringe Glukosegehalte in den untersuchten Genotypen gemessen. Es erscheint allerdings unwahrscheinlich, dass derart geringe Mengen löslicher Zucker ausreichen, um die Versorgung biotropher Hyphen von C. higginsianum substantiell zu begünstigen. Verschiedene Arbeiten haben schon Hinweise darauf geliefert, dass die spezialisierten Infektionsstrukturen phytopathogener Pilze an der Unterdrückung induzierter Wirtsabwehrantworten beteiligt sind. Hiruma et al. (2010) zeigten, dass Appressorien von Colletorichum spp. neben ihrer Funktion bei der Turgor-getriebenen Durchstoßung der Wirts-Zellwand auch für die Unterdrückung der PEN2-abhängigen Penetrationsresistenz notwendig sind. In einer ausführlichen mikroskopischen Analyse zu der Sekretion mikrobieller Effektoren von C. higginsianum konnte zudem gezeigt werden, dass sowohl an der Basis von Appressorien, als auch an Grenzflächen zwischen biotrophen Hyphen und der Plasmamembran des Wirtes Effektoren sekretiert werden, die an der Unterdrückung von Zelltod in den Wirtszellen beteiligt sind (Kleemann et al., 2012). Zusammengenommen deuten diese Daten darauf hin, dass die biotrophe Wachstumsphase von C. higginsianum eher für die Unterdrückung induzierter Abwehrreaktionen des Wirtes, als für die Nahrungsaufnahme von Bedeutung ist. Das reduzierte Wachstum des obligat biotrophen Mehltaupilzes E. cruciferarum auf stärkefreien Mutanten zeigt hingegen, dass biotrophe Pathogene direkt von der Verfügbarkeit von Metaboliten der Wirtszelle abhängig sind. Die biotrophe Wachstumsphase von C. higginsianum scheint daher, trotz morphologischer Parallelen zu Haustorien obligat biotropher Pilze, in erster Linie der Vorbereitung des anschließenden nekrotrophen Wachstums zu dienen. 104 4 D ISKUSSION 4.3 Eine chemisch mutagenisierte Population stärkefreier Mutanten beinhaltet Colletotrichum higginsianum-resistente Linien Durchmusterungen genetisch veränderter Organismen stellen eine nützliche Strategie zur Identifizierung unbekannter Genfunktionen dar. Die Selektion von Individuen basiert auf der Betrachtung von Phänotypen, deren zugrunde liegende genetische Sequenz zunächst unbekannt ist und durch genetische Kartierungen aufgeklärt werden kann. Die Charakterisierung eines unbekannten Genotyps in einer Mutante mit bekanntem Phänotyp wird als Vorwärtgenetik bezeichnet. Entscheidend für den Erfolg einer EMS-basierten vorwärtsgenetischen Analyse ist die Gestaltung einer geeigneten Identifizierungsstrategie von erzeugten Mutanten. Diese kann beispielsweise auf klar definierten Phänotypen einzelner Organe, physiologischen Veränderungen, der Expression oder Suppression von Reportergenen, oder der Verstärkung bzw. Suppression eines primären Mutanten-Phänotypen durch eine sekundäre Mutation basieren (Page und Grossniklaus, 2002). In dieser Arbeit wurde eine selektive Durchmusterung angewendet um Suppressormutanten des Hypersuszeptibilitätsphänotyps stärkefreier pgm Mutanten gegenüber C. higginsianum zu identifizieren. Die Infektionsbedingungen wurden so gewählt, dass lediglich Mutanten von Interesse wachsen sollten, um ein sehr einfaches Selektionskriteritum anzulegen. Vergleichbare Ansätze wurden bereits für die Interaktion von Arabidopsis mit Mehltaupilzen (Vogel et al., 2002), Oomyceten (van Damme et al., 2005) und auch C. higginsianum (Birker, 2008) durchgeführt. Während diese Analysen allerdings auf der Reversion des Suszeptibilitätsphänotyps einer beliebigen hochsuszeptiblen Wirtspflanze beruhten, war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, auch spezifisch pgm-abhängige Suppressormutanten zu identifizieren. Dafür war eine zweistufige Durchmusterung nötig, in der zunächst unspezifisch resistente Mutanten selektiert wurden, welche in einer zweiten Durchmusterung auf die Spezifität für pgm getestet wurden. In der ersten Stufe der Analyse selektierte Mutanten wurden ausschließlich nach erhöhter Resistenz gegenüber C. higginsianum bewertet. Diese Individuen können daher in ganz unterschiedlichen Abwehrreaktionen der Pflanze beeinflusst sein. In der zweiten Stufe der Analyse wurde der Suszeptibilitätsphänotyp der Mutanten in einem stärkehaltigen Hintergrund (Col-0) gestestet. Eine pgm-spezifische Suppressormutante sollte ihre Resistenz im Col-0 Hintergrund verlieren. Da der Lokus der Mutationen in den selektierten pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten (pSSK) allerdings unbekannt war, konnte die Suszeptibilität lediglich in segregierenden Col-0 / pSSK F2 Populationen untersucht werden. Die Berechnung eines Resistenzquotienten diente der Näherung auf Basis der statistisch zu erwartenden Rekombinationsereignisse in diesen F2 Pflanzen. Es konn- 105 4 D ISKUSSION ten deutliche Unterschiede zwischen den Resistenzquotienten unterschiedlicher Linien beobachtet werden. Da der Resistenzquotient dieser Col-0 / pSSK F2 Pflanzen nicht mit der Stärke der Resistenz der parentalen pSSK Linien korrelierte, ist anzunehmen, dass sowohl pgm-unabhängig, als auch pgm-abhängig resistente Mutanten selektiert wurden. Dabei stellen letztere echte Suppressormutanten dar. 4.3.1 Die angewandte Durchmusterung ermöglicht die Kartierung einer Teilmenge der selektierten Mutanten Eine wichtige Grundvoraussetzung einer guten Durchmusterung ist ein niedriger Anteil Falsch-Positiver unter den selektierten Individuen. Diese werden durch eine Fehlinterpretation des Phänotyps in einem Experiment mit unklaren oder variablen Selektionskriterien ausgewählt. Eine bewährte Vorgehensweise um die Anzahl falsch-positiver Kandidaten zu reduzieren ist es, Mutanten nach einer Durchmusterung in der M2 Generation erneut in der M3 Generation zu analysieren. In einer Durchmusterung EMS-mutagenisierter Arabidopsis Col-0 wurden aus 26.000 analysierten M2 Pflanzen 20 Kandidaten mit erhöhter Mehltauresistenz selektiert, die 6 unabhängige powdery mildew resistant (pmr)-Loci beinhalteten (Vogel und Somerville, 2000; Vogel et al., 2002). Aus rund 100.000 analysierten Ler/eds1-2 M2 Pflanzen isolierten van Damme et al. (2005) ebenfalls 20 Kandidaten mit 6 unabhängigen downy mildew resistant (dmr)-Loci. Von diesen 12 beschriebenen Mutanten beider Versuchsansätze konnte bisher in der Hälfte die zugrunde liegende Mutation kartiert werden (Vogel et al., 2002, 2004; Nishimura et al., 2003; Consonni et al., 2006; van Damme et al., 2008, 2009). In der Durchmusterung von über 200.000 mutagenisierten Pflanzen auf eine erhöhte Resistenz gegenüber C. higginsianum identifizerte Birker (2008) 36 Kandidaten, die allerdings aufgrund eines zu schwachen Resistenzphänotyps und dem daraus folgenden großen Anteil falsch-positiver Kandidaten nicht für eine verlässliche Durchmusterung geeignet waren. Die in dieser Arbeit durchgeführte Durchmusterung von rund 100.000 M2 Individuen führte zur Selektion von 63 M3 Kandidaten, die jedoch noch nicht auf Allelismus getestet wurden. Darüberhinaus sollten alle Kandidaten auf eine eventuelle konstitutive Expression SA-abhängiger PR-Gene getestet werden, da in den oben beschriebenen Analysen Linien mit konstitutiver PR-1 Expression gefunden wurden. Mutanten mit einer konstitutiven SA-Akkumulation weisen häufig einen sehr starken Wachstumsphänotyp auf, wie es beispielsweise für mpk4 Mutanten beschrieben wurde (Petersen et al., 2000). Ein starker Zwergwuchs kann daher ebenfalls als Erkennungsmerkmal von Mutanten mit konstitutiv erhöhten Abwehrreaktionen dienen. Von vier Linien, die in einer markergestützten Kartierung untersucht wurden, konnten 106 4 D ISKUSSION nur die beiden Mutanten mit einem starken Resistenzphänotyp (7-16-2, 9-7-10) auf einen engen genomischen Abschnitt eingegrenzt werden, während die Mutationen der beiden Linien mit einem schwächeren Resistenzphänotyp (3-6-8, 8-18-1) aufgrund einer hohen Zahl falsch-positiver Individuen, bzw. einer niedrigen Zahl selektierter Individuen, nicht näher lokalisiert werden konnten. Dieser Vergleich der durchgeführten vorwärtsgenetischen Analyse mit bestehenden Literaturdaten zeigt, dass die Ergebnisse im Rahmen der zuvor in vergleichbaren Durchmusterungen beobachteten Größenordnungen liegen. Interessanterweise konnte in dieser Analyse ein neues Allel von dmr6 isoliert werden (Linie 7-16-2), was die biologische Validität der Analyse belegt, da dmr6 bereits als toleranter gegenüber C. higginsianum beschrieben worden ist (Birker, 2008). Um die Kartierung von Mutanten mit einem schwächeren Resistenzphänotyp zu ermöglichen, müsste die Selektivität der Durchmusterung optimiert werden. 4.3.2 Welche Mutationen könnten zu einer generellen Resistenz gegenüber C. higginsianum beitragen? Grundsätzlich würden zwei unterschiedliche Klassen von Mutanten erwartet werden, die zu einer generellen Resistenz gegen C. higginsianum führen. Zum einen könnten dies Mutanten mit einer erhöhten Abwehrantwort sein, in denen entweder die Aktivierung eines zentralen Abwehrweges oder die Akkumulation einer toxisch wirkenden Substanz Resistenz vermittelt. Zum anderen könnten Mutationen aufgrund struktureller Veränderungen des Wirtes oder aufgrund des Fehlens einer für die Kompatibilität essentiellen Substanz den Verlust von Suszeptibilität bewirken. Beispielsweise wurde berichtet, dass die Mutanten pmr5 und pmr6, welche einen erhöhten Pektinanteil in der Zellwand aufweisen, resistent gegenüber C. higginsianum sind (Birker, 2008). Induzierbare Abwehrreaktionen waren in diesen Mutanten jedoch nicht beeinträchtigt, weshalb vermutlich die veränderte Zellwandzusammensetzung zur Pathogenresistenz beiträgt (Vogel et al., 2002, 2004). Im Gegensatz dazu ist die Transkription von PR-Genen in dmr6 Mutanten erhöht (van Damme et al., 2008). Außerdem ist die Transkription von DMR6 nach Infektion mit Hyaloperonospora parasitica und C. higginsianum induziert (van Damme et al., 2008, eigene Beobachtung), was auf eine Funktion des Genproduktes in der Abwehrantwort hindeutet. DMR6 kodiert für eine 2-Oxoglutarat-Fe(II) Oxygenase unbekannter Funktion (van Damme et al., 2008). Bislang konnten jedoch keine Hinweise auf den Resistenzmechanismus der dmr6 Mutanten gefunden werden. Aufgrund einer hohen Homologie zu Flavanon 3Hydroxylasen wurde eine Funktion von DMR6 in der Flavonoidbiosynthese in Betracht 107 4 D ISKUSSION gezogen. Aktuelle Arbeiten deuten allerdings darauf hin, dass die Synthese löslicher Phenylpropane in diesen Mutanten nicht beeinträchtigt ist (Renz und Voll, unveröffentlicht). In weiteren Analysen sollen die Gehalte an Glucosinolaten und Cutin bestimmt werden, da Oxoglutarat-abhängige Dioxygenasen in der Biosynthese dieser Substanzen eine Rolle spielen könnten und da sowohl Glucosinolate, als auch Cutin an der Penetrationsresistenz gegen phytopathogene Pilze beteiligt sind (Bessire et al., 2007; Bednarek et al., 2009; Hiruma et al., 2010). 4.3.3 Die Suszeptibilität stärkefreier Mutanten kann durch induzierte Mutationen spezifisch supprimiert werden In einer zweistufigen Durchmusterung chemisch mutagenisierter pgm Pflanzen konnten 63 Mutanten mit einer erhöhten Resistenz gegenüber C. higginsianum identifiziert werden, von denen 25 Linien einen schwachen bis mittelstarken Resistenzphänotyp in Col-0 erzeugten. In acht dieser Mutanten wurde wiederum ein Resistenzphänotyp im pgm Hintergrund beobachtet, der ausreichend selektiv für die Durchmusterung einer Kartierungspopulation sein könnte. Da es sich bei der Bestimmung des Resistenzquotienten im Col-0 Hintergrund wegen der Betrachtung segregierender Col-0 / pSSK F2 Pflanzen allerdings nur um eine Näherung handelt und beispielsweise Auswirkungen der induzierten Mutationen auf die Fertilität der Pflanzen nicht bekannt sind, konnten nur relative Unterschiede zwischen den einzelnen Mutanten verglichen werden. Eine Wiederholung dieser zweiten Selektionsstufe der Durchmusterung wäre sinnvoll, um die beobachteten Resistenzphänotypen zu überprüfen. Generell stellt sich die Frage, welche genetischen Veränderungen zu einer spezifischen Suppression der Hypersuszeptibilität gegenüber C. higginsianum in stärkefreien Pflanzen führen könnten. Da in dieser Arbeit gezeigt wurde, dass die Kohlenhydratverfügbarkeit Abwehrreaktionen gegen C. higginsianum begrenzt, könnte eine veränderte Balance zwischen Wachstum und Abwehr die Resistenz in pSSK beeinflussen. Auch strukturelle Veränderungen der Zellwandzusammensetzung könnten zu einer erhöhten Resistenz führen, da Defekte in Pektin an der Penetrationsresistenz gegen C. higginsianum beteiligt zu sein scheinen. In beiden Fällen könnte die Suszeptibilität von pgm supprimiert werden, während sich die Veränderungen auf den Krankheitsphänotyp der Mutante im stärkehaltigen Col-0 Hintergrund nicht deutlich auswirken würden, da beide Faktoren die Interaktion zwischen Col-0 und C. higginsianum nicht einschränken. Es wäre darüberhinaus möglich, dass die Wahrnehmung zuckerabhängiger Signale verändert wird. Aufgrund der großen Unterschiede in der Kohlenhydratverteilung von Col-0 und pgm könnte die Suszeptibi- 108 4 D ISKUSSION lität beider Genotypen dadurch unterschiedlich beeinträchtigt werden. Es konnte bereits gezeigt werden, dass zuckerabhängige Signale pathogenresponsive Hormonsignalwege und Abwehrantworten beeinflussen (Bolouri Moghaddam und Van den Ende, 2012). Die EMS-Mutante 9-7-10 zeigte eine starke Resistenz im pgm Hintergrund, während ihre Suszeptibilität im Col-0 Hintergrund nicht beeinträchtigt zu sein schien. Die Mutation in dieser Linie, welche mit dem Resistenzphänotyp gegenüber C. higginsianum gekoppelt vererbt wurde, konnte auf den unteren Arm von Chromosom 3 kartiert werden. In einem 800 kb umfassenden Bereich liegen mehrere Gene, die an der Modifikation der Zellwand, der Erkennung von MAMPs oder der Induktion von Abwehrreaktionen beteiligt sein könnten. In diesem genomischen Abschnitt befindet sich darüberhinaus auch ein Gen-Cluster mit 18 TRAF (tumor necrosis factor receptor-associated factor)-ähnlichen Genen (Cosson et al., 2010). TRAF-Proteine haben in Säugertieren wichtige Funktionen in der Signalweiterleitung von Stresssignalen der Immunantwort. Es wurde gezeigt, dass TRAF-Proteine mit PRRs interagieren und an der Aktivierung von MAP-Kinase Signalwegen beteiligt sind (Häcker et al., 2011). Darüberhinaus interagieren TRAF-Proteine in Säugerzellen miteinander, weshalb die Vermutung naheliegt, dass auch Genprodukte des TRAF-Clusters in der Arabidopsis Mutante 9-7-10 miteinander interagieren könnten. In zwei der selektierten Individuen der Kartierungspopulation der Mutante 9-7-10 ergab sich eine ungewöhnliche Kopplung des Resistenzphänotyps an zwei unterschiedliche Bereiche in diesem TRAF-Cluster. Es kann daher spekuliert werden, dass zwei unabhängige Mutationen innerhalb des TRAF-Clusters zu der beobachteten Resistenz der Mutante 9-7-10 führen könnten. Es ist ebenfalls möglich, dass in der Durchmusterung der Kartierungspopulation ein falsch-positives Individuum selektiert wurde. Allerdings ist es viel unwahrscheinlicher als die zuvor dargelegte Erklärung, dass dieses Individuum zufällig in unmittelbarer Nähe der gesuchten Mutation ein Rekombinationsereignis aufweist. Auf der Basis in silico bestimmter phylogenetischer Profile wird eine funktionelle Verbindung der Genprodukte von 11 der TRAF-ähnlichen Gene vorausgesagt (Pellegrini et al., 1999; Cui et al., 2008). Bemerkenswerterweise liegt jeweils ein Teil der Gene in einem der zwei zuvor erwähnten Bereiche der selektierten Individuen. Unter der Annahme, dass das TRAF-Cluster an der Resistenz in 9-7-10 beteiligt ist, impliziert dies entweder die Notwendigkeit einer Interaktion TRAF-ähnlicher Proteine oder die funktionelle Redundanz mehrerer TRAF-ähnlicher Proteine dieses Clusters. Unter diesen Genen befindet sich das bereits beschriebene RTM3 (Cosson et al., 2010). Eine Abfrage der Gen-Coexpressionsdatenbak ATTED-II ergab eine mögliche Coexpression von RTM3 mit zwei Genen des Redox-Metabolismus und zwei Reticulon-ähnlichen Genen (RTLNB9, RTLNB14). Kürzlich wurde berichtet dass die Reticulon-ähnlichen Proteine RTLNB1 und 109 4 D ISKUSSION RTLNB2 mit dem MAMP-Rezeptor FLS2 interagieren und an dem Transport von FLS2 an die Plasmamembran beteiligt sind (Lee et al., 2011). RTM3 könnte daher am intrazellulären Vesikeltransport oder an der MTI beteiligt sein. Darüberhinaus wurde eine Coexpression von RTM3 mit zwei Saccharose Synthase Genen vorausgesagt, die an der Biosynthese von Cellulose und Stärke aus Saccharose beteiligt sind (Baroja-Fernández et al., 2012). Saccharose Synthasen katalysieren die Umwandlung von Saccharose in Fruktose und UDP-Glukose, dem Ausgangspunkt für die Synthese von UDP-Monosacchariden in der Zellwandbiosynthese (Reiter, 2008). Es wäre daher möglich, dass die Zellwandabhängig beeinträchtigte Penetrationsresistenz in 9-7-10 durch strukturelle Zellwandveränderungen supprimiert wird. Cosson et al. (2010) identifizierten RTM3 in einer vorwärtsgenetischen Analyse zu Resistenz gegenüber Potyviren und konnten zeigen, dass RTM3 an der Begrenzung der Verbreitung von Potyviren in Arabidopsis beteiligt ist. Interessanterweise wurde von ATTED-II außerdem die Coexpression des TRAF-ähnlichen Gens At3g58290 mit dem Phosphattransportergen PHT1;6, sowie den Zuckertransportergenen STP2 und SWEET8 vorausgesagt. Es wurde berichtet, dass SWEET8 nach Infektion mit dem Bakterium Pseudomonas syringae in Arabidopsis-Blättern exprimiert wird, während in unbehandelten Pflanzen keine Transkripte detektiert werden konnten (Chen et al., 2010). Es könnte daher spekuliert werden, dass das TRAF-ähnliche Gen At3g58290 an der Regulation des Zuckertransportes oder der Erfassung zuckerabhängiger Signale nach Infektionen beteiligt ist. In der Interaktion zwischen Arabidopsis und C. higginsianum war bereits die transkriptionelle Induktion mehrerer Zuckertransporter beobachtet worden (Engelsdorf, 2008). Eine Sequenzierung des TRAF-Clusters in der EMS-Linie 9-7-10 könnte nun klären, ob dieser Lokus an der Suppression des Hypersuszeptibilitätsphänotyps von pgm beteiligt ist. 110 Literaturverzeichnis Aarts N, Metz M, Holub E, Staskawicz BJ, Daniels MJ, Parker JE (1998) Different requirements for EDS1 and NDR1 by disease resistance genes define at least two R gene-mediated signaling pathways in Arabidopsis. Proc Natl Acad Sci U S A 95: 10306–10311 Adams E, Turner J (2010) COI1, a jasmonate receptor, is involved in ethylene-induced inhibition of Arabidopsis root growth in the light. J Exp Bot 61: 4373–4386 Agerbirk N, Petersen BL, Olsen CE, Halkier BA, Nielsen JK (2001) 1,4Dimethoxyglucobrassicin in Barbarea and 4-Hydroxyglucobrassicin in Arabidopsis and Brassica. J Agric Food Chem 49: 1502–1507 Albrecht C, Boutrot F, Segonzac C, Schwessinger B, Gimenez-Ibanez S, Chinchilla D, Rathjen JP, de Vries SC, Zipfel C (2012) Brassinosteroids inhibit pathogenassociated molecular pattern-triggered immune signaling independent of the receptor kinase BAK1. Proc Natl Acad Sci U S A 109: 303–308 Arabidopsis G (2000) Analysis of the genome sequence of the flowering plant Arabidopsis thaliana. Nature 408: 796–815 Arnold K, Bordoli L, Kopp J, Schwede T (2006) The SWISS-MODEL workspace: a web-based environment for protein structure homology modelling. Bioinformatics 22: 195–201 Austin RS, Vidaurre D, Stamatiou G, Breit R, Provart NJ, Bonetta D, Zhang J, Fung P, Gong Y, Wang PW, McCourt P, Guttman DS (2011) Next-generation mapping of Arabidopsis genes. Plant J 67: 715–725 Bar M, Sharfman M, Ron M, Avni A (2010) BAK1 is required for the attenuation of ethylene-inducing xylanase (Eix)-induced defense responses by the decoy receptor LeEix1. Plant J 63: 791–800 Baroja-Fernández E, Munoz FJ, Li J, Bahaji A, Almagro G, Montero M, Etxeberria E, Hidalgo M, Sesma MT, Pozueta-Romero J (2012) Sucrose synthase activity in the sus1/sus2/sus3/sus4 Arabidopsis mutant is sufficient to support normal cellulose and starch production. Proc Natl Acad Sci U S A 109: 321–326 Baud S, Vaultier MN, Rochat C (2004) Structure and expression profile of the sucrose synthase multigene family in Arabidopsis. J Exp Bot 55: 397–409 Baunsgaard L, Lütken H, Mikkelsen R, Glaring MA, Pham TT, Blennow A (2005) A novel isoform of glucan, water dikinase phosphorylates pre-phosphorylated α-glucans and is involved in starch degradation in Arabidopsis. Plant J 41: 595–605 111 L ITERATURVERZEICHNIS Bechinger C, Giebel KF, Schnell M, Leiderer P, Deising HB, Bastmeyer M (1999) Optical Measurements of Invasive Forces Exerted by Appressoria of a Plant Pathogenic Fungus. Science 285: 1896 – 1899 Bednarek P, Pislewska-Bednarek M, Svatos A, Schneider B, Doubsky J, Mansurova M, Humphry M, Consonni C, Panstruga R, Sanchez-Vallet A, Molina A, SchulzeLefert P (2009) A Glucosinolate Metabolism Pathway in Living Plant Cells Mediates Broad-Spectrum Antifungal Defense. Science 323: 101–106 Bednarek P, Schneider B, Svatos A, Oldham NJ, Hahlbrock K (2005) Structural Complexity, Differential Response to Infection, and Tissue Specificity of Indolic and Phenylpropanoid Secondary Metabolism in Arabidopsis Roots. Plant Physiol 138: 1058– 1070 Belkhadir Y, Jaillais Y, Epple P, Balsemao-Pires E, Dangl JL, Chory J (2012) Brassinosteroids modulate the efficiency of plant immune responses to microbe-associated molecular patterns. Proc Natl Acad Sci U S A 109: 297–302 Ben-Daniel BH, Bar-Zvi D, Tsror (Lahkim) L (2012) Pectate lyase affects pathogenicity in natural isolates of Colletotrichum coccodes and in pelA gene-disrupted and gene-overexpressing mutant lines. Mol Plant Pathol 13: 187–197 Berger S, Papadopoulos M, Schreiber U, Kaiser W, Roitsch T (2004) Complex regulation of gene expression, photosynthesis and sugar levels by pathogen infection in tomato. Physiol Plant 122: 419–28 Berger S, Sinha AK, Roitsch T (2007) Plant physiology meets phytopathology: plant primary metabolism and plant-pathogen interactions. J Exp Bot 58: 4019–4026 Bergmeyer H, Methoden der Enzymatischen Analyse (Verlag Chemie, Weinheim, 1970) Bessire M, Chassot C, Jacquat AC, Humphry M, Borel S, Petétot JMC, Métraux JP, Nawrath C (2007) A permeable cuticle in Arabidopsis leads to a strong resistance to Botrytis cinerea. EMBO J 26: 2158 – 2168 Biemelt S, Sonnewald U (2006) Plant-microbe interactions to probe regulation of plant carbon metabolism. J Plant Phys 163: 307–318 Birker D (2008) Determinants of compatibility between Arabidopsis and the hemibiotroph Colletotrichum higginsianum. Dissertation, Universität zu Köln Birker D, Heidrich K, Takahara H, Narusaka M, Deslandes L, Narusaka Y, Reymond M, Parker JE, O’Connell R (2009) A locus conferring resistance to Colletotrichum higginsianum is shared by four geographically distinct Arabidopsis accessions. Plant J 60: 602–613 Bläsing OE, Gibon Y, Günther M, Höhne M, Morcuende R, Osuna D, Thimm O, Usadel B, Scheible WR, Stitt M (2005) Sugars and Circadian Regulation Make Major Contributions to the Global Regulation of Diurnal Gene Expression in Arabidopsis. Plant Cell 17: 3257–3281 112 L ITERATURVERZEICHNIS Boller T, Felix G (2009) A Renaissance of Elicitors: Perception of Microbe-Associated Molecular Patterns and Danger Signals by Pattern-Recognition Receptors. Annu Rev Plant Biol 60: 379–406 Bolouri Moghaddam MR, Van den Ende W (2012) Sugars and plant innate immunity. J Exp Bot 63: 3989–3998 Bolton MD (2009) Primary Metabolism and Plant Defense-Fuel for the Fire. Mol Plant Microbe Interact 22: 487–497 Boudart G, Jamet E, Rossignol M, Lafitte C, Borderies G, Jauneau A, EsquerréTugayé MT, Pont-Lezica R (2005) Cell wall proteins in apoplastic fluids of Arabidopsis thaliana rosettes: Identification by mass spectrometry and bioinformatics. Proteomics 5: 212–221 Bradley D, Kjellbom P, Lamb C (1992) Elicitor and wound-induced oxidative crosslinking of a prolin-rich plant cell wall protein: A novel, rapid defense response. Cell 70: 21–30 Brodersen P, Petersen M, Nielsen HB, Zhu S, Newman MA, Shokat KM, Rietz S, Parker J, Mundy J (2006) Arabidopsis MAP kinase 4 regulates salicylic acid- and jasmonic acid/ethylene-dependent responses via EDS1 and PAD4. Plant J 47: 532–546 Brown PD, Tokuhisa JG, Reichelt M, Gershenzon J (2003) Variation of glucosinolate accumulation among different organs and developmental stages of Arabidopsis thaliana. Phytochemistry 62: 471–481 Browse J (2009) Jasmonate Passes Muster: A Receptor and Targets for the Defense Hormone. Annu Rev Plant Biol 60: 183–205 Brutus A, Sicilia F, Macone A, Cervone F, De Lorenzo G (2010) A domain swap approach reveals a role of the plant wall-associated kinase 1 (WAK1) as a receptor of oligogalacturonides. Proc Natl Acad Sci U S A 107: 9452–9457 Buckeridge MS (2010) Seed Cell Wall Storage Polysaccharides: Models to Understand Cell Wall Biosynthesis and Degradation. Plant Physiol 154: 1017–1023 Burget EG, Verma R, Mølhøj M, Reiter WD (2003) The Biosynthesis of L-Arabinose in Plants: Molecular Cloning and Characterization of a Golgi-Localized UDP-DXylose 4-Epimerase Encoded by the MUR4 Gene of Arabidopsis. Plant Cell 15: 523– 531 Caffall KH, Mohnen D (2009) The structure, function, and biosynthesis of plant cell wall pectic polysaccharides. Carbohydr Res 344: 1879–1900 Caplan J, Padmanabhan M, Dinesh-Kumar SP (2008) Plant NB-LRR Immune Receptors: From Recognition to Transcriptional Reprogramming. Cell Host Microbe 3: 126–135 113 L ITERATURVERZEICHNIS Caspar T, Huber S, Somerville C (1985) Alterations in Growth, Photosynthesis, and Respiration in a Starchless Mutant of Arabidopsis thaliana (L.) Deficient in Chloroplast Phosphoglucomutase Activity. Plant Physiol 79: 11–17 Caspar T, Lin TP, Kakefuda G, Benbow L, Preiss J, Somerville C (1991) Mutants of Arabidopsis with Altered Regulation of Starch Degradation. Plant Physiol 95: 1181– 1188 Cecchini NM, Monteoliva MI, Alvarez ME (2011) Proline Dehydrogenase Contributes to Pathogen Defense in Arabidopsis. Plant Physiol 155: 1947–1959 Celenza JL, Quiel JA, Smolen GA, Merrikh H, Silvestro AR, Normanly J, Bender J (2005) The Arabidopsis ATR1 Myb Transcription Factor Controls Indolic Glucosinolate Homeostasis. Plant Physiol 137: 253–262 Chanda B, Venugopal SC, Kulshrestha S, Navarre DA, Downie B, Vaillancourt L, Kachroo P (2008) Glycerol-3-phosphate levels are associated with basal resistance to the hemibiotrophic fungus Colletotrichum higginsianum in Arabidopsis. Plant Physiol 147: 2017–2029 Chanda B, Xia Y, Mandal MK, Yu K, Sekine KT, Gao Qm, Selote D, Hu Y, Stromberg A, Navarre D, Kachroo A, Kachroo P (2011) Glycerol-3-phosphate is a critical mobile inducer of systemic immunity in plants. Nat Genet 43: 421–427 Chaouch S, Queval G, Vanderauwera S, Mhamdi A, Vandorpe M, LangloisMeurinne M, Van Breusegem F, Saindrenan P, Noctor G (2010) Peroxisomal Hydrogen Peroxide Is Coupled to Biotic Defense Responses by ISOCHORISMATE SYNTHASE1 in a Daylength-Related Manner. Plant Physiol 153: 1692–1705 Chen LQ, Hou BH, Lalonde S, Takanaga H, Hartung ML, Qu XQ, Guo WJ, Kim JG, Underwood W, Chaudhuri B, Chermak D, Antony G, White FF, Somerville SC, Mudgett MB, Frommer WB (2010) Sugar transporters for intercellular exchange and nutrition of pathogens. Nature 468: 527–532 Chen LQ, Qu XQ, Hou BH, Sosso D, Osorio S, Fernie AR, Frommer WB (2012) Sucrose Efflux Mediated by SWEET Proteins as a Key Step for Phloem Transport. Science 335: 207–211 Chia T, Thorneycroft D, Chapple A, Messerli G, Chen J, Zeeman SC, Smith SM, Smith AM (2004) A cytosolic glucosyltransferase is required for conversion of starch to sucrose in Arabidopsis leaves at night. Plant J 37: 853–863 Chinchilla D, Bauer Z, Regenass M, Boller T, Felix G (2006) The Arabidopsis Receptor Kinase FLS2 Binds flg22 and Determines the Specificity of Flagellin Perception. Plant Cell 18: 465–476 Chinchilla D, Zipfel C, Robatzek S, Kemmerling B, Nürnberger T, Jones JDG, Felix G, Boller T (2007) A flagellin-induced complex of the receptor FLS2 and BAK1 initiates plant defence. Nature 448: 497–500 114 L ITERATURVERZEICHNIS Chisholm ST, Mahajan SK, Whitham SA, Yamamoto ML, Carrington JC (2000) Cloning of the Arabidopsis RTM1 gene, which controls restriction of long-distance movement of tobacco etch virus. Proc Natl Acad Sci U S A 97: 489–494 Cho MH, Lim H, Shin DH, Jeon JS, Bhoo SH, Park YI, Hahn TR (2011) Role of the plastidic glucose translocator in the export of starch degradation products from the chloroplasts in Arabidopsis thaliana. New Phytol 190: 101–112 Chomczynski P, Sacchi N (1987) A single-step method of RNA isolation by acid guanidinium thiocyanate-phenol-chloroform extraction. Anal Biochem 162: 156–9 Chou HM, Bundock N, Rolfe SA, Scholes JD (2000) Infection of Arabidopsis thaliana leaves with Albugo candida (white blister rust) causes a reprogramming of host metabolism. Mol Plant Pathol 1: 99–113 Chung JY, Park YC, Ye H, Wu H (2002) All TRAFs are not created equal: common and distinct molecular mechanisms of TRAF-mediated signal transduction. J Cell Sci 115: 679–688 Church GM, Gilbert W (1984) Genomic sequencing. Proc Natl Acad Sci 81: 1991–1995 Clay NK, Adio AM, Denoux C, Jander G, Ausubel FM (2009) Glucosinolate Metabolites Required for an Arabidopsis Innate Immune Response. Science 323: 95–101 Comparot-Moss S, Kötting O, Stettler M, Edner C, Graf A, Weise SE, Streb S, Lue WL, MacLean D, Mahlow S, Ritte G, Steup M, Chen J, Zeeman SC, Smith AM (2010) A Putative Phosphatase, LSF1, Is Required for Normal Starch Turnover in Arabidopsis Leaves. Plant Physiol 152: 685–697 Consonni C, Humphry ME, Hartmann HA, Livaja M, Durner J, Westphal L, Vogel J, Lipka V, Kemmerling B, Schulze-Lefert P, Somerville SC, Panstruga R (2006) Conserved requirement for a plant host cell protein in powdery mildew pathogenesis. Nat Genet 38: 716–720 Cosson P, Sofer L, Hien Le Q, Léger V, Schurdi-Levraud V, Whitham SA, Yamamoto ML, Gopalan S, Le Gall O, Candresse T, Carrington JC, Revers F (2010) RTM3, Which Controls Long-Distance Movement of Potyviruses, Is a Member of a New Plant Gene Family Encoding a Meprin and TRAF Homology Domain-Containing Protein. Plant Physiol 154: 222–232 Critchley JH, Zeeman SC, Takaha T, Smith AM, Smith SM (2001) A critical role for disproportionating enzyme in starch breakdown is revealed by a knock-out mutation in Arabidopsis. Plant J 26: 89–100 Crowell EF, Bischoff V, Desprez T, Rolland A, Stierhof YD, Schumacher K, Gonneau M, Höfte H, Vernhettes S (2009) Pausing of Golgi Bodies on Microtubules Regulates Secretion of Cellulose Synthase Complexes in Arabidopsis. Plant Cell 21: 1141–1154 Cui J, Li P, Li G, Xu F, Zhao C, Li Y, Yang Z, Wang G, Yu Q, Li Y, Shi T (2008) AtPID: Arabidopsis thaliana protein interactome database - an integrative platform for plant systems biology. Nucleic Acids Res 36: D999–D1008 115 L ITERATURVERZEICHNIS Daudi A, Cheng Z, O’Brien JA, Mammarella N, Khan S, Ausubel FM, Bolwell GP (2012) The Apoplastic Oxidative Burst Peroxidase in Arabidopsis Is a Major Component of Pattern-Triggered Immunity. Plant Cell 24: 275–287 Day B, Henty JL, Porter KJ, Staiger CJ (2011) The Pathogen-Actin Connection: A Platform for Defense Signaling in Plants. Annu Rev Phytopathol 49: 483–506 Deising HB, Werner S, Wernitz M (2000) The role of fungal appressoria in plant infection. Microbes Infect 2: 1631–1641 Deslandes L, Olivier J, Theulières F, Hirsch J, Feng DX, Bittner-Eddy P, Beynon J, Marco Y (2002) Resistance to Ralstonia solanacearum in Arabidopsis thaliana is conferred by the recessive RRS1-R gene, a member of a novel family of resistance genes. Proc Natl Acad Sci U S A 99: 2404–2409 Divon HH, Fluhr R (2007) Nutrition acquisition strategies during fungal infection of plants. FEMS Microbiol Lett 266: 65–74 Dixon MS, Golstein C, Thomas CM, van der Biezen EA, Jones JDG (2000) Genetic complexity of pathogen perception by plants: The example of Rcr3, a tomato gene required specifically by Cf-2. Proc Natl Acad Sci U S A 97: 8807–8814 Edner C, Li J, Albrecht T, Mahlow S, Hejazi M, Hussain H, Kaplan F, Guy C, Smith SM, Steup M, Ritte G (2007) Glucan, Water Dikinase Activity Stimulates Breakdown of Starch Granules by Plastidial β -Amylases. Plant Physiol 145: 17–28 Edwards K, Johnstone C, Thompson C (1991) A simple and rapid method for the preparation of plant genomic DNA for PCR analysis. Nucl Acids Res 19: 1349 Endler A, Persson S (2011) Cellulose Synthases and Synthesis in Arabidopsis. Molecular Plant 4: 199–211 Engelsdorf T (2008) Einfluss ausgesuchter Genfunktionen auf die Kompatibilität zwischen Arabidopsis thaliana und Colletotrichum higginsianum. Diplomarbeit, FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg Fahnenstich H, Saigo M, Niessen M, Zanor MI, Andreo CS, Fernie AR, Drincovich MF, Flügge UI, Maurino VG (2007) Alteration of Organic Acid Metabolism in Arabidopsis Overexpressing the Maize C4 NADP-Malic Enzyme Causes Accelerated Senescence during Extended Darkness. Plant Physiol 145: 640–652 Faulkner C, Robatzek S (2012) Plants and pathogens: putting infection strategies and defence mechanisms on the map. Curr Opin Plant Biol in press: – Ferrari S, Galletti R, Denoux C, De Lorenzo G, Ausubel FM, Dewdney J (2007) Resistance to Botrytis cinerea Induced in Arabidopsis by Elicitors Is Independent of Salicylic Acid, Ethylene, or Jasmonate Signaling But Requires PHYTOALEXIN DEFICIENT3. Plant Physiol 144: 367–379 116 L ITERATURVERZEICHNIS Feys BJ, Moisan LJ, Newman MA, Parker JE (2001) Direct interaction between the Arabidopsis disease resistance signaling proteins, EDS1 and PAD4. EMBO J 20: 5400– 5411 Fotopoulos V, Gilbert MJ, Pittman JK, Marvier AC, Buchanan AJ, Sauer N, Hall JL, Williams LE (2003) The monosaccharide transporter gene, AtSTP4, and the cellwall invertase Atbfruct1, are induced in Arabidopsis during infection with the fungal biotroph Erysiphe cichoracearum. Plant Physiol 132: 821–829 Fu ZQ, Yan S, Saleh A, Wang W, Ruble J, Oka N, Mohan R, Spoel SH, Tada Y, Zheng N, Dong X (2012) NPR3 and NPR4 are receptors for the immune signal salicylic acid in plants. Nature 486: 228–232 Galletti R, Denoux C, Gambetta S, Dewdney J, Ausubel FM, De Lorenzo G, Ferrari S (2008) The AtrbohD-Mediated Oxidative Burst Elicited by Oligogalacturonides in Arabidopsis Is Dispensable for the Activation of Defense Responses Effective against Botrytis cinerea. Plant Physiol 148: 1695–1706 Galletti R, Ferrari S, De Lorenzo G (2011) Arabidopsis MPK3 and MPK6 Play Different Roles in Basal and Oligogalacturonide- or Flagellin-Induced Resistance against Botrytis cinerea. Plant Physiol 157: 804–814 Gan X, Stegle O, Behr J, Steffen JG, Drewe P, Hildebrand KL, Lyngsoe R, Schultheiss SJ, Osborne EJ, Sreedharan VT, Kahles A, Bohnert R, Jean G, Derwent P, Kersey P, Belfield EJ, Harberd NP, Kemen E, Toomajian C, Kover PX, Clark RM, Ratsch G, Mott R (2011) Multiple reference genomes and transcriptomes for Arabidopsis thaliana. Nature 477: 419–423 Gassmann W, Hinsch ME, Staskawicz BJ (1999) The Arabidopsis RPS4 bacterialresistance gene is a member of the TIR-NBS-LRR family of disease-resistance genes. Plant J 20: 265–277 Gibon Y, Bläsing OE, Hannemann J, Carillo P, Höhne M, Hendriks JH, Palacios N, Cross J, Selbig J, Stitt M (2004a) A Robot-Based Platform to Measure Multiple Enzyme Activities in Arabidopsis Using a Set of Cycling Assays: Comparison of Changes of Enzyme Activities and Transcript Levels during Diurnal Cycles and in Prolonged Darkness. Plant Cell 16: 3304–3325 Gibon Y, Bläsing OE, Palacios-Rojas N, Pankovic D, Hendriks JH, Fisahn J, Höhne M, Günther M, Stitt M (2004b) Adjustment of diurnal starch turnover to short days: depletion of sugar during the night leads to a temporary inhibition of carbohydrate utilization, accumulation of sugars and post-translational activation of ADP-glucose pyrophosphorylase in the following light period. Plant J 39: 847–862 Gibon Y, Pyl ET, Sulpice R, Lunn JE, Höhne M, Günther M, Stitt M (2009) Adjustment of growth, starch turnover, protein content and central metabolism to a decrease of the carbon supply when Arabidopsis is grown in very short photoperiods. Plant Cell Environ 32: 859–874 117 L ITERATURVERZEICHNIS Gibon Y, Usadel B, Blaesing O, Kamlage B, Hoehne M, Trethewey R, Stitt M (2006) Integration of metabolite with transcript and enzyme activity profiling during diurnal cycles in Arabidopsis rosettes. Genome Biol 7: R76 Gigolashvili T, Berger B, Mock HP, Müller C, Weisshaar B, Flügge UI (2007) The transcription factor HIG1/MYB51 regulates indolic glucosinolate biosynthesis in Arabidopsis thaliana. Plant J 50: 886–901 Gille S, Pauly M (2012) O-acetylation of Plant Cell Wall Polysaccharides. Front Plant Sci 3 Glawischnig E (2007) Camalexin. Phytochemistry 68: 401–406 Glawischnig E, Hansen BG, Olsen CE, Halkier BA (2004) Camalexin is synthesized from indole-3-acetaldoxime, a key branching point between primary and secondary metabolism in Arabidopsis. Proc Natl Acad Sci 101: 8245–8250 Glazebrook J (2005) Contrasting Mechanisms of Defense Against Biotrophic and Necrotrophic Pathogens. Annu Rev Phytopathol 43: 205–27 Gómez-Gómez L, Boller T (2000) FLS2: An LRR Receptor-like Kinase Involved in the Perception of the Bacterial Elicitor Flagellin in Arabidopsis. Mol Cell 5: 1003–1011 Gómez-Gómez L, Felix G, Boller T (1999) A single locus determines sensitivity to bacterial flagellin in Arabidopsis thaliana. Plant J 18: 277–284 Graf A, Schlereth A, Stitt M, Smith AM (2010) Circadian control of carbohydrate availability for growth in Arabidopsis plants at night. Proceedings of the National Academy of Sciences 107: 9458–9463 Graser G, Oldham NJ, Brown PD, Temp U, Gershenzon J (2001) The biosynthesis of benzoic acid glucosinolate esters in Arabidopsis thaliana. Phytochemistry 57: 23–32 Grewal R, Gupta S, Das S (2012) Xanthomonas oryzae pv oryzae triggers immediate transcriptomic modulations in rice. BMC Genomics 13: 49 Gutierrez R, Lindeboom JJ, Paredez AR, Emons AMC, Ehrhardt DW (2009) Arabidopsis cortical microtubules position cellulose synthase delivery to the plasma membrane and interact with cellulose synthase trafficking compartments. Nat Cell Biol 11: 797–806 Häcker H, Tseng PH, Karin M (2011) Expanding TRAF function: TRAF3 as a tri-faced immune regulator. Nat Rev Immunol 11: 457–468 Heath MC (2000a) Hypersensitive response-related death. Plant Mol Biol 44: 321–334 Heath MC (2000b) Nonhost resistance and nonspecific plant defences. Curr Opin Plant Biol 3: 315–319 Hejazi M, Fettke J, Haebel S, Edner C, Paris O, Frohberg C, Steup M, Ritte G (2008) Glucan, water dikinase phosphorylates crystalline maltodextrins and thereby initiates solubilization. Plant J 55: 323–334 118 L ITERATURVERZEICHNIS Hejazi M, Fettke J, Kötting O, Zeeman SC, Steup M (2010) The Laforin-Like Dual-Specificity Phosphatase SEX4 from Arabidopsis Hydrolyzes Both C6- and C3Phosphate Esters Introduced by Starch-Related Dikinases and Thereby Affects Phase Transition of α-Glucans. Plant Physiol 152: 711–722 Herbers K, Meuwly P, Frommer W, Métraux JP, Sonnewald U (1996) Systemic acquired resistance mediated by the ectopic expression of invertase: possible hexose sensing in the secretory pathway. Plant Cell 8: 793–803 Herms DA, Mattson WJ (1992) The Dilemma of Plants: To Grow or Defend. Q Rev Biol 67: 283–335 Hernández-Blanco C, Feng DX, Hu J, Sánchez-Vallet A, Deslandes L, Llorente F, Berrocal-Lobo M, Keller H, Barlet X, Sánchez-Rodríguez C, Anderson LK, Somerville S, Marco Y, Molina A (2007) Impairment of Cellulose Synthases Required for Arabidopsis Secondary Cell Wall Formation Enhances Disease Resistance. Plant Cell 19: 890–903 Hiruma K, Onozawa-Komori M, Takahashi F, Asakura M, Bednarek P, Okuno T, Schulze-Lefert P, Takano Y (2010) Entry Mode-Dependent Function of an Indole Glucosinolate Pathway in Arabidopsis for Nonhost Resistance against Anthracnose Pathogens. Plant Cell 22: 2429–2443 Hématy K, Cherk C, Somerville S (2009) Host-pathogen warfare at the plant cell wall. Curr Opin Plant Biol 12: 406–413 Horsfall J, Dimond A (1957) Interactions of tissue sugar, growth substances and disease susceptibility. Z Pflanzenkr Pflanzenschutz 64: 415–421 Hull AK, Vij R, Celenza JL (2000) Arabidopsis cytochrome P450s that catalyze the first step of tryptophan-dependent indole-3-acetic acid biosynthesis. Proc Natl Acad Sci U S A 97: 2379–2384 Huser A, Takahara H, Schmalenbach W, O’Connell R (2009) Discovery of Pathogenicity Genes in the Crucifer Anthracnose Fungus Colletotrichum higginsianum, Using Random Insertional Mutagenesis. Mol Plant Microbe Interact 22: 143–156 Jacobs AK, Lipka V, Burton RA, Panstruga R, Strizhov N, Schulze-Lefert P, Fincher GB (2003) An Arabidosis Callose Synthase, GSL5, Is Required for Wound and Papillary Callose Formation. Plant Cell 5: 2503–2513 Jain SK, Langen G, Hess W, Börner T, Hückelhoven R, Kogel KH (2004) The White Barley Mutant Albostrians Shows Enhanced Resistance to the Biotroph Blumeria graminis f. sp. hordei. Mol Plant-Microbe Interact 17: 374–382 Jander G, Norris SR, Rounsley SD, Bush DF, Levin IM, Last RL (2002) Arabidopsis Map-Based Cloning in the Post-Genome Era. Plant Physiol 129: 440–450 Jones JDG, Dangl JL (2006) The plant immune system. Nature 444: 323–329 119 L ITERATURVERZEICHNIS Kankanala P, Czymmek K, Valent B (2007) Roles for Rice Membrane Dynamics and Plasmodesmata during Biotrophic Invasion by the Blast Fungus. Plant Cell 19: 706– 724 Keegstra K (2010) Plant Cell Walls. Plant Physiol 154: 483–486 Kiang LC, Halloran G (1975) Chemical mutagenesis in soybean (Glycine max (L.) Merrill) using ethyl methanesulphonate and hydroxylamine hydrochloride. Mutat Res 33: 373–382 Kiddle G, Bennett RN, Botting NP, Davidson NE, Robertson AAB, Wallsgrove RM (2001) High-performance liquid chromatographic separation of natural and synthetic desulphoglucosinolates and their chemical validation by UV, NMR and chemical ionisation-MS methods. Phytochem Anal 12: 226–242 Kim Y, Schumaker KS, Zhu JK, EMS Mutagenesis of Arabidopsis. J Salinas, JJ Sanchez-Serrano (Hg.) Arabidopsis Protocols (Humana Press, 2006), Band 323 von Methods in Molecular Biology, ISBN 978-1-59745-003-4, 101–103, 10.1385/1-59745003-0:101 Kleemann J, Rincon-Rivera LJ, Takahara H, Neumann U, van Themaat EVL, van der Does HC, Hacquard S, Stüber K, Will I, Schmalenbach W, Schmelzer E, O’Connell RJ (2012) Sequential Delivery of Host-Induced Virulence Effectors by Appressoria and Intracellular Hyphae of the Phytopathogen Colletotrichum higginsianum. PLoS Pathog 8: e1002643 Kleemann J, Takahara H, Stüber K, O’Connell R (2008) Identification of soluble secreted proteins from appressoria of Colletotrichum higginsianum by analysis of expressed sequence tags. Microbiology 154: 1204–1217 Kliebenstein DJ, Rowe HC, Denby KJ (2005) Secondary metabolites influence Arabidopsis/Botrytis interactions: variation in host production and pathogen sensitivity. Plant J 44: 25–36 Koch E, Slusarenko A (1990) Arabidopsis is susceptible to infection by a downy mildew fungus. Plant Cell 2: 437–45 Kofler H, Häusler RE, Schulz B, Gröner F, Flügge UI, Weber A (2000) Molecular characterisation of a new mutant allele of the plastid phosphoglucomutase in Arabidopsis, and complementation of the mutant with the wild-type cDNA. Mol Gen Genet 263: 978–986 Koh S, André A, Edwards H, Ehrhardt D, Somerville S (2005) Arabidopsis thaliana subcellular responses to compatible Erysiphe cichoracearum infections. Plant J 44: 516–529 Koornneef A, Leon-Reyes A, Ritsema T, Verhage A, Den Otter FC, Van Loon L, Pieterse CM (2008) Kinetics of Salicylate-Mediated Suppression of Jasmonate Signaling Reveal a Role for Redox Modulation. Plant Physiol 147: 1358–1368 120 L ITERATURVERZEICHNIS Koornneef M, Meinke D (2010) The development of Arabidopsis as a model plant. Plant J 61: 909–921 Krol E, Mentzel T, Chinchilla D, Boller T, Felix G, Kemmerling B, Postel S, Arents M, Jeworutzki E, Al-Rasheid KAS, Becker D, Hedrich R (2010) Perception of the Arabidopsis Danger Signal Peptide 1 Involves the Pattern Recognition Receptor AtPEPR1 and Its Close Homologue AtPEPR2. J Biol Chem 285: 13471–13479 Kötting O, Pusch K, Tiessen A, Geigenberger P, Steup M, Ritte G (2005) Identification of a Novel Enzyme Required for Starch Metabolism in Arabidopsis Leaves. The Phosphoglucan, Water Dikinase. Plant Physiol 137: 242–252 Kötting O, Santelia D, Edner C, Eicke S, Marthaler T, Gentry MS, Comparot-Moss S, Chen J, Smith AM, Steup M, Ritte G, Zeeman SC (2009) STARCH-EXCESS4 Is a Laforin-Like Phosphoglucan Phosphatase Required for Starch Degradation in Arabidopsis thaliana. Plant Cell 21: 334–346 Lee EJ, Matsumura Y, Soga K, Hoson T, Koizumi N (2007) Glycosyl Hydrolases of Cell Wall are Induced by Sugar Starvation in Arabidopsis. Plant Cell Physiol 48: 405– 413 Lee HY, Bowen CH, Popescu GV, Kang HG, Kato N, Ma S, Dinesh-Kumar S, Snyder M, Popescu SC (2011) Arabidopsis RTNLB1 and RTNLB2 Reticulon-Like Proteins Regulate Intracellular Trafficking and Activity of the FLS2 Immune Receptor. Plant Cell 23: 3374–3391 Li X, Zhang Y, Clarke JD, Li Y, Dong X (1999) Identification and Cloning of a Negative Regulator of Systemic Acquired Resistance, SNI1, through a Screen for Suppressors of npr1-1. Cell 98: 329–339 Lichtenthaler HK (1987) Chlorophylls and Carotenoids, Pigments of Photosynthetic Biomembranes. Methods Enzymol 148: 350–382 Lietzke SE, Scavetta RD, Yoder MD, Jurnak F (1996) The Refined Three-Dimensional Structure of Pectate Lyase E from Erwinia chrysanthemi at 2.2 A Resolution. Plant Physiol 111: 73–92 Lightner J, Caspar T, Seed Mutagenesis of Arabidopsis. JM Martinez-Zapater, J Salinas (Hg.) Arabidopsis Protocols (Humana Press, 1998), Band 82 von Methods in Molecular Biology, ISBN 978-1-59259-268-5, 91–102 Limberg G, Körner R, Buchholt HC, Christensen TM, Roepstorff P, Mikkelsen JD (2000) Analysis of different de-esterification mechanisms for pectin by enzymatic fingerprinting using endopectin lyase and endopolygalacturonase II from A. Niger. Carbohydr Res 327: 293–307 Lin TP, Caspar T, Somerville C, Preiss J (1988) Isolation and Characterization of a Starchless Mutant of Arabidopsis thaliana (L.) Heynh Lacking ADPglucose Pyrophosphorylase Activity. Plant Physiol 86: 1131–1135 121 L ITERATURVERZEICHNIS Lindroth AM, Cao X, Jackson JP, Zilberman D, McCallum CM, Henikoff S, Jacobsen SE (2001) Requirement of CHROMOMETHYLASE3 for Maintenance of CpXpG Methylation. Science 292: 2077–2080 Liu G, Kennedy R, Greenshields DL, Peng G, Forseille L, Selvaraj G, Wei Y (2007) Detached and Attached Arabidopsis Leaf Assays Reveal Distinctive Defense Responses Against Hemibiotrophic Colletotrichum spp. Mol Plant Microbe Interact 20: 1308– 1319 Lorenzo O, Chico JM, Sánchez-Serrano JJ, Solano R (2004) JASMONATEINSENSITIVE1 Encodes a MYC Transcription Factor Essential to Discriminate between Different Jasmonate-Regulated Defense Responses in Arabidopsis. Plant Cell 16: 1938–1950 Lorenzo O, Piqueras R, Sánchez-Serrano JJ, Solano R (2003) ETHYLENE RESPONSE FACTOR1 Integrates Signals from Ethylene and Jasmonate Pathways in Plant Defense. Plant Cell 15: 165–178 Lu Y, Sharkey TD (2004) The role of amylomaltase in maltose metabolism in the cytosol of photosynthetic cells. Planta 218: 466–473 Lukowitz W, Gillmor CS, Scheible WR (2000) Positional Cloning in Arabidopsis. Why It Feels Good to Have a Genome Initiative Working for You. Plant Physiol 123: 795– 806 Luna E, Pastor V, Robert J, Flors V, Mauch-Mani B, Ton J (2011) Callose Deposition: A Multifaceted Plant Defense Response. Mol Plant-Microbe Interact 24: 183–193 Manabe Y, Nafisi M, Verhertbruggen Y, Orfila C, Gille S, Rautengarten C, Cherk C, Marcus SE, Somerville S, Pauly M, Knox JP, Sakuragi Y, Scheller HV (2011) Lossof-Function Mutation of REDUCED WALL ACETYLATION2 in Arabidopsis Leads to Reduced Cell Wall Acetylation and Increased Resistance to Botrytis cinerea. Plant Physiol 155: 1068–1078 Martinoia E, Maeshima M, Neuhaus HE (2007) Vacuolar transporters and their essential role in plant metabolism. J Exp Bot 58: 83–102 Mendgen K, Hahn M (2002) Plant infection and the establishment of fungal biotrophy. Trends Plant Sci 7: 352–356 Meyer D, Pajonk S, Micali C, O’Connell R, Schulze-Lefert P (2009) Extracellular transport and integration of plant secretory proteins into pathogen-induced cell wall compartments. Plant J 57: 986–999 Micali CO, Neumann U, Grunewald D, Panstruga R, O’Connell R (2011) Biogenesis of a specialized plant-fungal interface during host cell internalization of Golovinomyces orontii haustoria. Cell Microbiol 13: 210–226 122 L ITERATURVERZEICHNIS Mikkelsen MD, Hansen CH, Wittstock U, Halkier BA (2000) Cytochrome P450 CYP79B2 from Arabidopsis Catalyzes the Conversion of Tryptophan to Indole-3acetaldoxime, a Precursor of Indole Glucosinolates and Indole-3-acetic Acid. J Biol Chem 275: 33712–33717 Mülhardt C, Der Experimentator: Molekularbiologie/ Genomics (Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, 2009) Münch S, Lingner U, Floss DS, Ludwig N, Sauer N, Deising HB (2008) The hemibiotrophic lifestyle of Colletotrichum species. J Plant Physiol 165: 41–51 Mohnen D (2008) Pectin structure and biosynthesis. Curr Opin Plant Biol 11: 266–277 Monaghan J, Zipfel C (2012) Plant pattern recognition receptor complexes at the plasma membrane. Curr Opin Plant Biol 15: 349–357 Moreno JI, Martín R, Castresana C (2005) Arabidopsis SHMT1, a serine hydroxymethyltransferase that functions in the photorespiratory pathway influences resistance to biotic and abiotic stress. Plant J 41: 451–463 Mudge SR, Rae AL, Diatloff E, Smith FW (2002) Expression analysis suggests novel roles for members of the Pht1 family of phosphate transporters in Arabidopsis. Plant J 31: 341–353, ISSN 1365-313X Narusaka M, Shirasu K, Noutoshi Y, Kubo Y, Shiraishi T, Iwabuchi M, Narusaka Y (2009) RRS1 and RPS4 provide a dual Resistance-gene system against fungal and bacterial pathogens. Plant J 60: 218–226 Narusaka Y, Narusaka M, Park P, Kubo Y, Hirayama T, Seki M, Shiraishi T, Ishida J, Nakashima M, Enju A, Satou TSM, Kobayashi M, Shinozaki K (2004) RCH1, a Locus in Arabidopsis That Confers Resistance to the Hemibiotrophic Fungal Pathogen Colletotrichum higginsianum. Mol Plant Microbe Interact 17: 749–762 Nawrath C, Métraux JP (1999) Salicylic Acid Induction-Deficient Mutants of Arabidopsis Express PR-2 and PR-5 and Accumulate High Levels of Camalexin after Pathogen Inoculation. Plant Cell 11: 1393–1404 Niittylä T, Messerli G, Trevisan M, Chen J, Smith AM, Zeeman SC (2004) A previously unknown maltose transporter essential for starch degradation in leaves. Science 303: 87–89 Nishimura MT, Stein M, Hou BH, Vogel JP, Edwards H, Somerville SC (2003) Loss of a callose synthase results in salicylic acid-dependant disease resistance. Science 301: 969–972 Nürnberger T, Brunner F, Kemmerling B, Piater L (2004) Innate immunity in plants and animals: striking similarities and obvious differences. Immunol Rev 198: 249–266 Obayashi T, Hayashi S, Saeki M, Ohta H, Kinoshita K (2009) ATTED-II provides coexpressed gene networks for Arabidopsis. Nucleic Acids Res 37: D987–D991 123 L ITERATURVERZEICHNIS O’Brien JA, Daudi A, Finch P, Butt VS, Whitelegge JP, Souda P, Ausubel FM, Bolwell GP (2012) A Peroxidase-Dependent Apoplastic Oxidative Burst in Cultured Arabidopsis Cells Functions in MAMP-Elicited Defense. Plant Physiol 158: 2013– 2027 O’Connell R, Herbert C, Sreenivasaprasad S, Khatib M, Esquerré-Tugayé MT, Dumas B (2004) A Novel Arabidopsis-Colletotrichum Pathosystem for the Molecular Dissection of Plant-Fungal Interactions. Mol Plant Microbe Interact 17: 272–282 O’Connell RJ, Panstruga R (2006) Tête à tête inside a plant cell: establishing compatibility between plants and biotrophic fungi and oomycetes. New Phytol 171: 699–718 O’Connell RJ, Thon MR, Hacquard S, Amyotte SG, Kleemann J, Torres MF, Damm U, Buiate EA, Epstein L, Alkan N, Altmuller J, Alvarado-Balderrama L, Bauser CA, Becker C, Birren BW, Chen Z, Choi J, Crouch JA, Duvick JP, Farman MA, Gan P, Heiman D, Henrissat B, Howard RJ, Kabbage M, Koch C, Kracher B, Kubo Y, Law AD, Lebrun MH, Lee YH, Miyara I, Moore N, Neumann U, Nordstrom K, Panaccione DG, Panstruga R, Place M, Proctor RH, Prusky D, Rech G, Reinhardt R, Rollins JA, Rounsley S, Schardl CL, Schwartz DC, Shenoy N, Shirasu K, Sikhakolli UR, Stuber K, Sukno SA, Sweigard JA, Takano Y, Takahara H, Trail F, van der Does HC, Voll LM, Will I, Young S, Zeng Q, Zhang J, Zhou S, Dickman MB, Schulze-Lefert P, Ver Loren van Themaat E, Ma LJ, Vaillancourt LJ (2012) Lifestyle transitions in plant pathogenic Colletotrichum fungi deciphered by genome and transcriptome analyses. Nat Genet 44: 1060–1065 Oerke EC (2006) Crop losses to pests. J Agr Sci 144: 31–43 Oliver RP, Ipcho SVS (2004) Arabidopsis pathology breathes new life into the necrotrophs-vs.-biotrophs classification of fungal pathogens. Mol Plant Pathol 5: 347– 352 Osuna D, Usadel B, Morcuende R, Gibon Y, Bläsing OE, Höhne M, Günter M, Kamlage B, Trethewey R, Scheible WR, Stitt M (2007) Temporal responses of transcripts, enzyme activities and metabolites after adding sucrose to carbon-deprived Arabidopsis seedlings. Plant J 49: 463–491 Page DR, Grossniklaus U (2002) The art and design of genetic screens: Arabidopsis thaliana. Nat Rev Genet 3: 124–136 Pajerowska-Mukhtar K, Wang W, Tada Y, Oka N, Tucker C, Fonseca J, Dong X (2012) The HSF-like Transcription Factor TBF1 Is a Major Molecular Switch for Plant Growth-to-Defense Transition. Curr Biol 22: 103–112 Paredez AR, Somerville CR, Ehrhardt DW (2006) Visualization of Cellulose Synthase Demonstrates Functional Association with Microtubules. Science 312: 1491–1495 Parker D, Beckmann M, Zubair H, Enot DP, Caracuel-Rios Z, Overy DP, Snowdon S, Talbot NJ, Draper J (2009) Metabolomic analysis reveals a common pattern of metabolic re-programming during invasion of three host plant species by Magnaporthe grisea. Plant J 59: 723–737 124 L ITERATURVERZEICHNIS Parker JE, Holub EB, Frost LN, Falk A, Gunn ND, Daniels MJ (1996) Characterization of eds1, a mutation in Arabidopsis suppressing resistance to Peronospora parasitica specified by several different RPP genes. Plant Cell 8: 2033–46 Pauwels L, Barbero GF, Geerinck J, Tilleman S, Grunewald W, Pérez AC, Chico JM, Bossche RV, Sewell J, Gil E, García-Casado G, Witters E, Inzé D, Long JA, De Jaeger G, Solano R, Goossens A (2010) NINJA connects the co-repressor TOPLESS to jasmonate signalling. Nature 464: 788–791 Pellegrini M, Marcotte EM, Thompson MJ, Eisenberg D, Yeates TO (1999) Assigning protein functions by comparative genome analysis: Protein phylogenetic profiles. Proc Natl Acad Sci U S A 96: 4285–4288 Perfect SE, Green JR (2001) Infection structures of biotrophic and hemibiotrophic fungal plant pathogens. Mol Plant Pathol 2: 101–108 Perfect SE, Hughes HB, O’Connell RJ, Green JR (1999) Colletotrichum: A Model Genus for Studies on Pathology and Fungal-Plant Interactions. Fungal Genet Biol 27: 186–198 Periappuram C, Steinhauer L, Barton DL, Taylor DC, Chatson B, Zou J (2000) The Plastidic Phosphoglucomutase from Arabidopsis. A Reversible Enzyme Reaction with an Important Role in Metabolic Control. Plant Physiol 122: 1193–1200 Petersen M, Brodersen P, Naested H, Andreasson E, Lindhart U, Johansen B, Nielsen HB, Lacy M, Austin MJ, Parker JE, Sharma SB, Klessig DF, Martienssen R, Mattsson O, Jensen AB, Mundy J (2000) Arabidopsis MAP Kinase 4 Negatively Regulates Systemic Acquired Resistance. Cell 103: 1111–1120 Pieterse CM, Van der Does D, Zamioudis C, Leon-Reyes A, Van Wees SC (2012) Hormonal Modulation of Plant Immunity. Annu Rev Cell Dev Biol 28: 489–521 Pré M, Atallah M, Champion A, De Vos M, Pieterse CMJ, Memelink J (2008) The AP2/ERF Domain Transcription Factor ORA59 Integrates Jasmonic Acid and Ethylene Signals in Plant Defense. Plant Physiol 147: 1347–1357 Raiola A, Lionetti V, Elmaghraby I, Immerzeel P, Mellerowicz EJ, Salvi G, Cervone F, Bellincampi D (2011) Pectin Methylesterase Is Induced in Arabidopsis upon Infection and Is Necessary for a Successful Colonization by Necrotrophic Pathogens. Molecular Plant-Microbe Interactions 24: 432–440 Reina-Pinto JJ, Yephremov A (2009) Surface lipids and plant defenses. Plant Physiol Biochem 47: 540–549 Reiter WD (2008) Biochemical genetics of nucleotide sugar interconversion reactions. Curr Opin Plant Biol 11: 236–243 Reiter WD, Chapple C, Somerville CR (1997) Mutants of Arabidopsis with altered cell wall polysaccharide composition. Plant J 12: 335–345 125 L ITERATURVERZEICHNIS Reiter WD, Chapple CCS, Somerville CR (1993) Altered Growth and Cell Walls in a Fucose-Deficient Mutant of Arabidopsis. Science 261: 1032–1035 Rieu I, Powers SJ (2009) Real-Time Quantitative RT-PCR: Design, Calculations, and Statistics. Plant Cell 21: 1031–1033 Ritte G, Lloyd JR, Eckermann N, Rottmann A, Kossmann J, Steup M (2002) The starch-related R1 protein is an α-glucan, water dikinase. Proc Natl Acad Sci U S A 99: 7166–7171 Rivas-San Vicente M, Plasencia J (2011) Salicylic acid beyond defence: its role in plant growth and development. J Exp Bot 62: 3321–3338 Roach P, Clifton I, Hensgens C, Shibata N, Schofield C, Hajdu J, Baldwin J (1997) Structure of isopenicillin N synthase complexed with substrate and the mechanism of penicillin formation. Nature 387: 827–830 Robatzek S, Chinchilla D, Boller T (2006) Ligand-induced endocytosis of the pattern recognition receptor FLS2 in Arabidopsis. Genes Dev 20: 537–542 Robert-Seilaniantz A, MacLean D, Jikumaru Y, Hill L, Yamaguchi S, Kamiya Y, Jones JDG (2011) The microRNA miR393 re-directs secondary metabolite biosynthesis away from camalexin and towards glucosinolates. Plant J 67: 218–231 Roitsch T, González MC (2004) Function and regulation of plant invertases: sweet sensations. Trends Plant Sci 9: 606–613 Ron M, Avni A (2004) The Receptor for the Fungal Elicitor Ethylene-Inducing Xylanase Is a Member of a Resistance-Like Gene Family in Tomato. Plant Cell 16: 1604–1615 Roux M, Schwessinger B, Albrecht C, Chinchilla D, Jones A, Holton N, Malinovsky FG, Tor M, de Vries S, Zipfel C (2011) The Arabidopsis Leucine-Rich Repeat Receptor-Like Kinases BAK1/SERK3 and BKK1/SERK4 Are Required for Innate Immunity to Hemibiotrophic and Biotrophic Pathogens. Plant Cell 23: 2440–2455 Ruegger M, Chapple C (2001) Mutations That Reduce Sinapoylmalate Accumulation in Arabidopsis thaliana Define Loci With Diverse Roles in Phenylpropanoid Metabolism. Genetics 159: 1741–1749 Santelia D, Kötting O, Seung D, Schubert M, Thalmann M, Bischof S, Meekins DA, Lutz A, Patron N, Gentry MS, Allain FHT, Zeeman SC (2011) The Phosphoglucan Phosphatase Like Sex Four2 Dephosphorylates Starch at the C3-Position in Arabidopsis. Plant Cell 23: 4096–4111 Scavetta RD, Herron SR, Hotchkiss AT, Kita N, Keen NT, Benen JAE, Kester HCM, Visser J, Jurnak F (1999) Structure of a Plant Cell Wall Fragment Complexed to Pectate Lyase C. Plant Cell 11: 1081–1092 Scharte J, Schön H, Tjaden Z, Weis E, von Schaewen A (2009) Isoenzyme replacement of glucose-6-phosphate dehydrogenase in the cytosol improves stress tolerance in plants. Proc Natl Acad Sci U S A 106: 8061–8066 126 L ITERATURVERZEICHNIS Scharte J, Schön H, Weis E (2005) Photosynthesis and carbohydrate metabolism in tobacco leaves during an incompatible interaction with Phytophthora nicotianae. Plant Cell Environ 28: 1421–1435 Scheller HV, Ulvskov P (2010) Hemicelluloses. Annu Rev Plant Biol 61: 263–289 Schäfer P, Hückelhoven R, Kogel KH (2004) The White Barley Mutant Albostrians Shows a Supersusceptible but Symptomless Interaction Phenotype with the Hemibiotrophic Fungus Bipolaris sorokiniana. Mol Plant-Microbe Interact 17: 366–373 Schneider A, Häusler RE, Kolukisaoglu, Kunze R, van der Graaff E, Schwacke R, Catoni E, Desimone M, Flügge UI (2002) An Arabidosis thaliana knock-out mutant of the chloroplast triose phosphate/phosphate translocator is severely compromised only when starch synthesis, but not starch mobilisation is abolished. Plant J 32: 685–699 Scholl RL, May ST, Ware DH (2000) Seed and Molecular Resources for Arabidopsis. Plant Physiol 124: 1477–1480 Schuhegger R, Nafisi M, Mansourova M, Petersen BL, Olsen CE, Svatos A, Halkier BA, Glawischnig E (2006) CYP71B15 (PAD3) Catalyzes the Final Step in Camalexin Biosynthesis. Plant Physiol 141: 1248–1254 Seifert GJ, Roberts K (2007) The Biology of Arabinogalactan Proteins. Annu Rev Plant Biol 58: 137–161 Shah P, Gutierrez-Sanchez G, Orlando R, Bergmann C (2009) A proteomic study of pectin-degrading enzymes secreted by Botrytis cinerea grown in liquid culture. Proteomics 9: 3126–3135 Shapiro AD, Zhang C (2001) The Role of NDR1 in Avirulence Gene-Directed Signaling and Control of Programmed Cell Death in Arabidopsis. Plant Physiol 127: 1089–1101 Sheard LB, Tan X, Mao H, Withers J, Ben-Nissan G, Hinds TR, Kobayashi Y, Hsu FF, Sharon M, Browse J, He SY, Rizo J, Howe GA, Zheng N (2010) Jasmonate perception by inositol-phosphate-potentiated COI1-JAZ co-receptor. Nature 468: 400– 405 Shimada C, Lipka V, O’Connell R, Okuno T, Schulze-Lefert P, Takano Y (2006) Nonhost Resistance in Arabidopsis-Colletotrichum Interactions Acts at the Cell Periphery and Requires Actin Filament Punction. Mol Plant Microbe Interact 19: 270–279 Staswick PE, Tiryaki I (2004) The Oxylipin Signal Jasmonic Acid Is Activated by an Enzyme That Conjugates It to Isoleucine in Arabidopsis. Plant Cell 16: 2117–2127 Staswick PE, Tiryaki I, Rowe ML (2002) Jasmonate Response Locus JAR1 and Several Related Arabidopsis Genes Encode Enzymes of the Firefly Luciferase Superfamily That Show Activity on Jasmonic, Salicylic, and Indole-3-Acetic Acids in an Assay for Adenylation. Plant Cell 14: 1405–1415 Stitt M, Zeeman SC (2012) Starch turnover: pathways, regulation and role in growth. Curr Opin Plant Biol 15: 282–292 127 L ITERATURVERZEICHNIS Stotz HU, Sawada Y, Shimada Y, Hirai MY, Sasaki E, Krischke M, Brown PD, Saito K, Kamiya Y (2011) Role of camalexin, indole glucosinolates, and side chain modification of glucosinolate-derived isothiocyanates in defense of Arabidopsis against Sclerotinia sclerotiorum. Plant J 67: 81–93 Strange RN, Scott PR (2005) Plant Disease: A Threat to Global Food Security. Annu Rev Phytopathol 43: 83–116 Streb S, Zeeman SC (2012) Starch Metabolism in Arabidopsis. The Arabidopsis Book : e0160 Struck C, Ernst M, Hahn M (2002) Characterization of a developmentally regulated amino acid transporter (AAT1p) of the rust fungus Uromyces fabae. Mol Plant Pathol 3: 23–30 Struck C, Müller E, Martin H, Lohaus G (2004) The Uromyces fabae UfAAT3 gene encodes a general amino acid permease that prefers uptake of in planta scarce amino acids. Mol Plant Pathol 5: 183–189 Stukenbrock EH, McDonald BA (2008) The Origins of Plant Pathogens in AgroEcosystems. Annu Rev Phytopathol 46: 75–100 Stuttmann J, Hubberten HM, Rietz S, Kaur J, Muskett P, Guerois R, Bednarek P, Hoefgen R, Parker JE (2011) Perturbation of Arabidopsis Amino Acid Metabolism Causes Incompatibility with the Adapted Biotrophic Pathogen Hyaloperonospora arabidopsidis. Plant Cell 23: 2788–2803 Sulpice R, Pyl ET, Ishihara H, Trenkamp S, Steinfath M, Witucka-Wall H, Gibon Y, Usadel B, Poree F, Piques MC, Von Korff M, Steinhauser MC, Keurentjes JJB, Guenther M, Hoehne M, Selbig J, Fernie AR, Altmann T, Stitt M (2009) Starch as a major integrator in the regulation of plant growth. Proc Natl Acad Sci U S A 106: 10348–10353 Sutton PN, Gilbert MJ, Williams LE, Hall JL (2007) Powdery mildew infection of wheat leaves changes host solute transport and invertase activity. Physiol Plant 129: 787–795 Sutton PN, Henry MJ, Hall JL (1999) Glucose, and not sucrose, is transported from wheat to wheat powdery mildew. Planta 208: 426–430 Swarbrick PJ, Schulze-Lefert P, Scholes JD (2006) Metabolic consequences of susceptibility and resistance (race-specific and broad-spectrum) in barley leaves challenged with powdery mildew. Plant Cell Environ 29: 1061–1076 Takahara H, Dolf A, Endl E, O’Connell R (2009) Flow cytometric purification of Colletotrichum higginsianum biotrophic hyphae from Arabidopsis leaves for stage-specific transcriptome analysis. Plant J 59: 672–683 Thimm O, Bläsing O, Gibon Y, Nagel A, Meyer S, Krüger P, Selbig J, Müller LA, Rhee SY, Stitt M (2004) mapman: a user-driven tool to display genomics data sets onto diagrams of metabolic pathways and other biological processes. Plant J 37: 914–939 128 L ITERATURVERZEICHNIS Thines B, Katsir L, Melotto M, Niu Y, Mandaokar A, Liu G, Nomura K, He SY, Howe GA, Browse J (2007) JAZ repressor proteins are targets of the SCFCOI1 complex during jasmonate signalling. Nature 448: 661–665 Truernit E, Stadler R, Baier K, Sauer N (1999) A male gametophyte-specific monosaccharide transporter in Arabidopsis. Plant J 17: 191–201 Tsuji J, Jackson EP, Gage DA, Raymond-Hammerschmidt, Somerville SC (1992) Phytoalexin Accumulation in Arabidopsis thaliana during the Hypersensitive Reaction to Pseudomonas syringae pv syringae. Plant Physiol 98: 1304–1309 Uknes S, Mauch-Mani B, Moyer M, Potter S, Williams S, Dincher S, Chandler D, Slusarenko A, Ward E, Ryals J (1992) Acquired Resistance in Arabidopsis. Plant Cell 4: 645–656 Underwood W (2012) The plant cell wall: A dynamic barrier against pathogen invasion. Front Plant Sci 3: doi: 10.3389/fpls.2012.00085 Usadel B, Bläsing OE, Gibon Y, Retzlaff K, Höhne M, Günther M, Stitt M (2008) Global Transcript Levels Respond to Small Changes of the Carbon Status during Progressive Exhaustion of Carbohydrates in Arabidopsis Rosettes. Plant Physiol 146: 1834–1861 van Damme M, Andel A, Huibers RP, Panstruga R, Weisbeek PJ, Van den Ackerveken G (2005) Identification of Arabidopsis Loci Required for Susceptibility to the Downy Mildew Pathogen Hyaloperonospora parasitica. Mol Plant Microbe Interact 18: 583–592 van Damme M, Huibers RP, Elberse J, den Ackerveken GV (2008) Arabidopsis DMR6 encodes a putative 2OG-Fe(II) oxygenase that is defense-associated but required for susceptibility to downy mildew. Plant J 54: 785–793 van Damme M, Zeilmaker T, Elberse J, Andel A, de Sain-van der Velden M, van den Ackerveken G (2009) Downy Mildew Resistance in Arabidopsis by Mutation of HOMOSERINE KINASE. Plant Cell 21: 2179–2189 Vögele RT, Hahn M, Lohaus G, Link T, Heiser I, Mendgen K (2005) Possible Roles for Mannitol and Mannitol Dehydrogenase in the Biotrophic Plant Pathogen Uromyces fabae. Plant Physiol 137: 190–198 Vögele RT, Mendgen KW (2011) Nutrient uptake in rust fungi: how sweet is parasitic life? Euphytica 179: 41–55 Vögele RT, Struck C, Hahn M, Mendgen K (2001) The role of haustoria in sugar supply during infection of broad bean by the rust fungus Uromyces fabae. Proc Natl Acad Sci 98: 8133–8138 Vögele RT, Wirsel S, Möll U, Lechner M, Mendgen K (2006) Cloning and Characterization of a Novel Invertase from the Obligate Biotroph Uromyces fabae and Analysis of Expression Patterns of Host and Pathogen Invertases in the Course of Infection. Mol Plant Microbe Interact 19: 625–634 129 L ITERATURVERZEICHNIS Vlot AC, Dempsey DA, Klessig DF (2009) Salicylic Acid, a Multifaceted Hormone to Combat Disease. Annu Rev Phytopathol 47: 177–206 Vlot AC, Klessig DF, Park SW (2008) Systemic acquired resistance: the elusive signal(s). Curr Opin Plant Biol 11: 436–442 Vogel F (2009) Molekulare Analyse des Makromolekültransports in Pflanzen anhand eines viralen Transportproteins. Dissertation, Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg Vogel J, Somerville S (2000) Isolation and characterization of powdery mildew-resistant Arabidopsis mutants. Proc Natl Acad Sci U S A 97: 1897–1902 Vogel JP, Raab TK, Schiff C, Somerville SC (2002) PMR6, a Pectate Lyase-Like Gene Required for Powdery Mildew Susceptibility in Arabidopsis. Plant Cell 14: 2095–2106 Vogel JP, Raab TK, Somerville CR, Somerville SC (2004) Mutations in PMR5 result in powdery mildew resistance and altered cell wall composition. Plant J 40: 968–978 Voll LM, Zell MB, Engelsdorf T, Saur A, Wheeler MG, Drincovich MF, Weber APM, Maurino VG (2012) Loss of cytosolic NADP-malic enzyme 2 in Arabidopsis thaliana is associated with enhanced susceptibility to Colletotrichum higginsianum. New Phytol 195: 189–202 Walters RG, Shephard F, Rogers JJ, Rolfe SA, Horton P (2003) Identification of Mutants of Arabidopsis Defective in Acclimation of Photosynthesis to the Light Environment. Plant Physiol 131: 472–481 Wang W, Barnaby JY, Tada Y, Li H, Tor M, Caldelari D, Lee Du, Fu XD, Dong X (2011) Timing of plant immune responses by a central circadian regulator. Nature 470: 110–114 Wiese A, Christ MM, Virnich O, Schurr U, Walter A (2007) Spatio-temporal leaf growth patterns of Arabidopsis thaliana and evidence for sugar control of the diel leaf growth cycle. New Phytol 174: 752–761 Wormit A, Trentmann O, Feifer I, Lohr C, Tjaden J, Meyer S, Schmidt U, Martinoia E, Neuhaus HE (2006) Molecular Identification and Physiological Characterization of a Novel Monosaccharide Transporter from Arabidopsis Involved in Vacuolar Sugar Transport. Plant Cell 18: 3476–3490 Yamada K, Osakabe Y, Mizoi J, Nakashima K, Fujita Y, Shinozaki K, YamaguchiShinozaki K (2010) Functional Analysis of an Arabidopsis thaliana Abiotic Stressinducible Facilitated Diffusion Transporter for Monosaccharides. J Biol Chem 285: 1138–1146 Yamaguchi Y, Huffaker A, Bryan AC, Tax FE, Ryan CA (2010) PEPR2 Is a Second Receptor for the Pep1 and Pep2 Peptides and Contributes to Defense Responses in Arabidopsis. Plant Cell 22: 508–522 130 L ITERATURVERZEICHNIS Yan J, Zhang C, Gu M, Bai Z, Zhang W, Qi T, Cheng Z, Peng W, Luo H, Nan F, Wang Z, Xie D (2009) The Arabidopsis CORONATINE INSENSITIVE1 Protein Is a Jasmonate Receptor. Plant Cell 21: 2220–2236 Yang B, Sugio A, White FF (2006) Os8N3 is a host disease-susceptibility gene for bacterial blight of rice. Proc Natl Acad Sci U S A 103: 10503–10508 Yang DL, Yao J, Mei CS, Tong XH, Zeng LJ, Li Q, Xiao LT, Sun Tp, Li J, Deng XW, Lee CM, Thomashow MF, Yang Y, He Z, He SY (2012) Plant hormone jasmonate prioritizes defense over growth by interfering with gibberellin signaling cascade. Proc Natl Acad Sci U S A 109: E1192–E1200 Yu TS, Kofler H, Häusler RE, Hille D, Flügge UI, Zeeman SC, Smith AM, Kossmann J, Lloyd J, Ritte G, Steup M, Lue WL, Chen J, Weber A (2001) The Arabidopsis sex1 mutant is defective in the R1 protein, a general regulator of starch degradation in plants, and not in the chloroplast hexose transporter. Plant Cell 13: 1907–1918 Zablackis E, Huang J, Müller B, Darvill AC, Albersheim P (1995) Characterization of the Cell-Wall Polysaccharides of Arabidopsis thaliana Leaves. Plant Physiol 107: 1129–1138 Zeeman SC, Tiessen A, Pilling E, Kato KL, Donald AM, Smith AM (2002) Starch Synthesis in Arabidopsis. Granule Synthesis, Composition, and Structure. Plant Physiol 129: 516–529 Zell MB, Fahnenstich H, Maier A, Saigo M, Voznesenskaya EV, Edwards GE, Andreo C, Schleifenbaum F, Zell C, Drincovich MF, Maurino VG (2010) Analysis of Arabidopsis with Highly Reduced Levels of Malate and Fumarate Sheds Light on the Role of These Organic Acids as Storage Carbon Molecules. Plant Physiol 152: 1251– 1262 Zhao J, Last RL (1996) Coordinate regulation of the tryptophan biosynthetic pathway and indolic phytoalexin accumulation in Arabidopsis. Plant Cell 8: 2235–2244 Zhao Y, Hull AK, Gupta NR, Goss KA, Alonso J, Ecker JR, Normanly J, Chory J, Celenza JL (2002) Trp-dependent auxin biosynthesis in Arabidopsis: involvement of cytochrome P450s CYP79B2 and CYP79B3. Genes Dev 16: 3100–3112 Zhou N, Tootle TL, Glazebrook J (1999) Arabidopsis PAD3, a Gene Required for Camalexin Biosynthesis, Encodes a Putative Cytochrome P450 Monooxygenase. Plant Cell 11: 2419–2428 Zhu Z, An F, Feng Y, Li P, Xue L, A M, Jiang Z, Kim JM, To TK, Li W, Zhang X, Yu Q, Dong Z, Chen WQ, Seki M, Zhou JM, Guo H (2011) Derepression of ethylenestabilized transcription factors (EIN3/EIL1) mediates jasmonate and ethylene signaling synergy in Arabidopsis. Proc Natl Acad Sci U S A 108: 12539–12544 Zimmermann P, Hirsch-Hoffmann M, Hennig L, Gruissem W (2004) GENEVESTIGATOR. Arabidopsis Microarray Database and Analysis Toolbox. Plant Physiol 136: 2621–2632 131 L ITERATURVERZEICHNIS Zipfel C, Kunze G, Chinchilla D, Caniard A, Jones JD, Boller T, Felix G (2006) Perception of the Bacterial PAMP EF-Tu by the Receptor EFR Restricts AgrobacteriumMediated Transformation. Cell 125: 749–760 Zipfel C, Robatzek S, Navarro L, Oakeley EJ, Jones JDG, Felix G, Boller T (2004) Bacterial disease resistance in Arabidopsis through flagellin perception. Nature 428: 764–767 Züst T, Joseph B, Shimizu KK, Kliebenstein DJ, Turnbull LA (2011) Using knockout mutants to reveal the growth costs of defensive traits. Proc R Soc B 278: 2598–2603 132 Abbildungsverzeichnis 1.1 1.2 Lebenszyklus von Colletotrichum higginsianum auf Arabidopsis . . . . . Schematische Darstellung des zentralen Blatt-Kohlenhydratstoffwechsels in Arabidopsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.1 Durchmusterung chemisch mutagenisierter Arabidopsis pgm Mutanten . . 41 3.1 Suszeptibilität von Arabidopsis-Mutanten des zentralen Kohlenhydratstoffwechsels für C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diurnaler Umsatz von Kohlenhydraten in Arabidopsis und Korrelationsanalysen mit der Suszeptibilität für C. higginsianum . . . . . . . . . . . . Korrelationsanalysen zwischen Veränderungen des Kohlenhydratgehaltes in infizierten Blättern und Kontrollen mit der Suszeptibilität für C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suszeptibilität von Arabidopsis für C. higginsianum nach induziertem Kohlenhydratmangel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suszeptibilität von Arabidospsis-Mutanten mit Kohlenstoffmangel für C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Induzierte Abwehrantwort in Arabidopsis nach Infektion mit C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Suszeptibilität von coi1/pgm Doppelmutanten für C. higginsianum . . . . Etablierung von C. higginsianum-Infektionsstrukturen während der frühen Interaktionsphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glucosinolat- und Raphanusamsäuregehalt in Arabidopsis nach einer Infektion mit C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Callosehaltige Papillen unter C. higginsianum Appressorien . . . . . . . Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung von pgm und mur Mutanten Suszeptibilität von mur Mutanten gegenüber C. higginsianum und Zellwandanalyse von pgm und mur8-1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diurnaler Umsatz von Kohlenhydraten in mur8-1 . . . . . . . . . . . . . Zellwand-Monosaccharid Zusammensetzung von Genotypen mit periodischem Kohlenstoffmangel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Proliferation von E. cruciferarum auf Col-0, pgm und mur8-1 . . . . . . . Suszeptibilität von Arabidopsis Stärkestoffwechsel- Mutanten gegenüber E. cruciferarum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CAPS Marker zur Identifizierung von pgm N210 . . . . . . . . . . . . . Korrelationsanalysen zur Untersuchung der Infektionseffizienz und der Resistenz in pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten (pSSK) . . . . . 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 3.14 3.15 3.16 3.17 3.18 14 44 46 48 50 52 54 56 60 64 65 67 69 71 73 74 75 79 80 133 A BBILDUNGSVERZEICHNIS 3.19 3.20 3.21 3.22 3.23 3.24 3.25 Durchmusterung von Kartierungspopulationen . . . . . . . . . . . . . . . Bulked segregant analysis von Kartierungspopulationen . . . . . . . . . . Linie 7-16-2 trägt eine Mutation im katalytischen Zentrum des DMR6-Gens Wachstums-Phänotyp der resistenten stärkefreien Linie 9-7-10 . . . . . . Genetische Kartierung der EMS Mutante 9-7-10 . . . . . . . . . . . . . . PMR6 ist in der EMS Mutante 9-7-10 nicht strukturell beeinträchtigt . . . in silico Coexpressions- und Interaktionsanalyse TRAF-ähnlicher Gene im Bereich der resitenzvermittelnden Mutation in 9-7-10 . . . . . . . . . 83 84 86 87 88 89 91 134 Tabellenverzeichnis 2.1 Verwendete Arabidopsis thaliana Genotypen . . . . . . . . . . . . . . . Suszeptibilität von Col-0 und pgm bei Infektionen zu verschiedenen Tageszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Gehalt an löslichen Zuckern und Stärke in Arabidopsis-Blättern nach verlängerten Dunkelphasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Gehalt an löslichen Zuckern und Stärke in cca1/lhy . . . . . . . . . . . . 3.4 Gehalt löslicher Phenylpropane in Arabidopsis nach einer Infektion mit C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5 Gehalt zellwandgebundener Phenylpropane in Arabidopsis nach einer Infektion mit C. higginsianum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6 Suszeptibilität von Arabidopsis-Mutanten der Glucosinolat- und Camalexinbiosynthese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7 Protoplast Release Assay der Genotypen Col-0, pgm, adg1-1 und sex1-1 . 3.8 Selektierte Kandidaten aus der Durchmusterung chemisch mutagenisierter Arabidopsis pgm Mutanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.9 Übersicht der 63 pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidaten . . . . . . . 3.10 Tabellarische Auflistung des Resistenzgrades der selektierten EMS Mutanten im Col-0 und pgm Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3.1 A.1 Liste der verwendeten Oligonukleotide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.2 Kohlenhydratgehalte in Arabidopsis nach Infektion mit C. higginsianum und Kontrollbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.3 Elutionszeiten und Absorptionsmaxima analysierter Phenlypropane . . . A.4 Analyse von Transkript-Daten von Genen des Zellwand-Metabolismus in pgm im Vergleich zu Col-0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.5 Kartierung der Linie 3-6-8. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker . . . . . . . . . . . . . . . . . A.6 Kartierung der Linie 7-16-2. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker . . . . . . . . . . . . . . . A.7 Kartierung der Linie 8-18-1. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker . . . . . . . . . . . . . . . A.8 Kartierung der Linie 9-7-10. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker . . . . . . . . . . . . . . . A.9 Liste der Gene auf Chromosom 3 von Arabidopsis im Bereich von 21,1 Mb bis 21,9 Mb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 51 53 58 59 61 66 77 78 82 139 141 142 144 144 145 145 146 153 135 Abkürzungsverzeichnis AGP Arabinogalactan-Protein A. thaliana Arabidopsis thaliana ATP Adenosintriphosphat AtPID Arabidopsis thaliana Protein Interactome Database CAPS cleaved amplified polymorphic sequence C. higginsianum Colletotrichum higginsianum Col-0 Columbia DAMP damage-associated molecular pattern E. cruciferarum Erysiphe cruciferarum EHM extrahaustorielle Membran EHMx extrahaustorielle Matrix EMS Ethylmethansulfonat ET Ethylen HPAEC-PAD Hochleistungsanionenaustauschchromatographie mit gepulster amperometrischer Detektion HPLC Hochleistungsflüssigkeitschromatographie H. parasitica Hyaloperonospora parasitica HR hypersensitive response IGS Indol-Glucosinolat JA Jasmonsäure JA-Ile Jasmonyl-Isoleucin Ler Landsberg erecta MAMP microbe-associated molecular pattern H2 Odd doppelt destilliertes Wasser MTI MAMP-triggered immunity o-ANI Ortho-Anissäure PCR Polymerase-Kettenreaktion pSSK pgm Suszeptibilitäts-Suppressor Kandidat PR pathogenesis related PRA protoplast release assay PRR pattern recognition receptor RGR relative growth rate RLK receptor like kinase RLP receptor like protein ROS reactive oxygen species SA Salicylsäure SAR systemic acquired resistance SDS Natriumlaurylsulfat SEX starch excess SSLP simple sequence length polymorphism SNP single nucleotide polymorphism TFA Trifluoressigsäure TRAF tumor necrosis factor receptor-associated factor 136 Anhang A.1 Verwendete Oligonukleotide Nummer Name Sequenz (5’-3’) Verwendung TE 15 TE 16 RH 166 RH 167 TE 74 TE 75 TE 173 TE 177 TE 112 TE 113 TE 114 TE 115 TE 118 TE 119 TE 122 TE 123 TE 167 TE 168 TE 153 TE 154 TE 155 TE 156 TE 157 TE 158 TE 159 TE 160 TE 161 TE 162 TE 178 TE 179 TE 180 TE 181 TE 182 TE 183 TE 184 TE 185 TE 186 TE 187 TE 188 TE 189 TEM 3 TEM 4 TEM 5 TEM 6 ChTrpC_fw ChTrpC_rv PA7-P19 qPCR rv PA7-P19 qPCR fw AtRBCS1A-fw2 AtRBCS1A-rv2 Ec-Q_fw1 Ec-Q_rv PR1-probe-fw PR1-probe-rv PR2-probe-fw PR2-probe-rv PR4-probe-fw PR4-probe-rv Pdf1.2a-probe-fw Pdf1.2a-probe-rv N210_CAPS-fw N210_CAPS-rv dmr6 fw, dmr6_78,5 fw dmr6 rv, dmr6_82,5 rv dmr6_78,5 rv dmr6_79,5 fw dmr6_79,5 rv dmr6_80,5 fw dmr6_80,5 rv dmr6_81,5 fw dmr6_81,5 rv dmr6_82,5 fw pmr6_1 fw pmr6_1 rv pmr6_2 fw pmr6_2 rv pmr6_3 fw pmr6_3 rv pmr6_4 fw pmr6_4 rv pmr6_5 fw pmr6_5 rv pmr6_6 fw pmr6_6 rv 2-AC004697-8295 fw 2-AC004697-8295 rv 3-AB022217-2402 fw 3-AB022217-2402 rv AGGTTCAGACTGCCGAAGAG TCAGCCTGCTTGTTGTGTTC CGAAGGATAGTGGGATTGTGCGTC CCATCATTGCGATAAAGGAAAGGC TGATGGACGGTACTGGACAA GAAGCTTGGTGGCTTGTAGG TGACAGCCCGGAATGAGT TTGTCTTCGTTTCCCAGGTC CTAAGGGTTCACAACCAGGC CGTTCACATAATTCCCACGA CCACTGACACCACCACTGATAC CGACACCACGATTTCCAAC GAGCCGTGAGTGCTTATTGC AATATCAAACGCGATCAATGG TTGCTTCCATCATCACCCTT AACAACAACGGGAAAATAAACATT CTCACAGGCAAATGGAGGAT CAGGCTGACCACTGCTGTAA CATTAACCAAATTAACCAAGAACC CACGAAATCCACCCATCATAC GACGGCCACTCATTGACATA CAGACGATCCAACGAAGACA AAACCAAATGGGACCACAAG CGATTCGATTTGTTTGAAGGA CGAAGAATTTGTGGCGAATA GGAAGAGACGTCACTGTACAC GGGCCGGATCACATTTATTT GGTTGGTTTCGACTTCAACTTT TGCTTTAGCGACGACTTTGA GGGTTTGTTGGGTTGTTGTC ACCCAACACCAGGAACACTC CTCTTTGGCGCTAGGATCAG CTGATCCTAGCGCCAAAGAG ATTCACCATCGTCCTTCGAG ATTGTTTGCTGATCGGTGGT AGAACCTCAAACAAGAAAGAACC GGTTCTTTCTTGTTTGAGGTTCT GAATTGCCACTCTGACCTTGA GGGTTAGGGATGATCAAGGTC TCGCTATTAGCATCACTTGAAGA ATGAACGGAGTAGCTATC CGCGTAGAACATAATCTGTA ACCTGTTCAGTCTATGTTAC GGGAATTATTAACATTATCA C. h. qPCR C. h. qPCR C. h. qPCR C. h. qPCR E. c. qPCR E. c. qPCR E. c. qPCR E. c. qPCR Nb-Sonde Nb-Sonde Nb-Sonde Nb-Sonde Nb-Sonde Nb-Sonde Nb-Sonde Nb-Sonde N210 CAPS N210 CAPS DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq DMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq PMR6 Seq SSLP SSLP SSLP SSLP 137 A NHANG TEM 7 TEM 8 TEM 15 TEM 16 TEM 17 TEM 18 TEM 19 TEM 20 TEM 31 TEM 32 TEM 33 TEM 34 TEM 35 TEM 36 TEM 37 TEM 38 TEM 39 TEM 40 TEM 41 TEM 42 TEM 43 TEM 44 TEM 47 TEM 48 TEM 49 TEM 50 TEM 51 TEM 52 TEM 57 TEM 58 TEM 83 TEM 84 TEM 85 TEM 86 TEM 93 TEM 94 TEM 95 TEM 96 3-AC011623-0832 fw 3-AC011623-0832 rv 3-AC009325-0089 fw 3-AC009325-0089 rv 3-AB028622-3297 fw 3-AB028622-3297 rv 3-AC009540-0422 fw 3-AC009540-0422 rv 1-AC018848-9929 fw 1-AC018848-9929 rv 2-AC005309-9927 fw 2-AC005309-9927 rv 2-AC005662-8750 fw 2-AC005662-8750 rv 1-AC007396-9378 fw 1-AC007396-9378 rv 3-AL132970-8703 fw 3-AL132970-8703 rv 3-AL049655-8652 fw 3-AL049655-8652 rv 3-AL138655-8996 fw 3-AL138655-8996 rv 3-AL133248-9081 fw 3-AL133248-9081 rv 3-AL353032-9255 fw 3-AL353032-9255 rv 3-AL356014-9336 fw 3-AL356014-9336 rv 3-AL138642-9749 fw 3-AL138642-9749 rv pss2 fw pss2 rv pss3 fw pss3 rv pss7 fw pss7 rv pss8 fw pss8 rv F21M12 fw F21M12 rv ciw 12 fw ciw 12 rv ciw 1 fw ciw 1 rv nga 280 fw nga 280 rv nga 111 fw nga 111 rv ciw 2 fw ciw 2 rv ciw 3 fw ciw 3 rv nga 1126 fw nga 1126 rv nga 168 fw nga 168 rv ACTGCACATTGCACGAACA GGATGGCAACTTAGGCTGAA CAATCTAACAAGGCAAAAG CTCGCAACCAACCTACAAG GTCGGCAAAATAAAGAGGAA CATGGAAATCTTTGAAAGTT CAATGGGAAGAAGGTGTGAG CGCATTTCCATAAGTTTGTT CCGAATGGCACAAACATA AACCACCAAACTCCAAATAA ACGAATATTGATTGTCTAAG AACCTAAGGGAAGGCTAC TGTGTGAATCGTGATTGA CACCACCATGTAAAACTTAG AGCCCTCCCTCTACAAAAAC CAAAGCACATACCTGGGAAC GCCAGGACCAGACGATATT AGCCATTTCACTTTGTAAGG TCTTTTCTGTACCCTGAG ATGTTGCTTATGAGTCTG ATGTTCACGATTTCGTACAC TGCTAGCCATAACAATACAC TGTCGGCAAAATAGGACC GCGGGAATACACTACCAC CGTTTGTGTTATGACTTAT ATGTTTTTGAAGTTGTTGT TATGTGGCAAATCAGAGCTT TTTTGAATGTTGCCAATTTA ACGTCGTCGTTTCTTAAACA AACCCAGCTTTTGGAACTTG GTATTTGAATTATTTACTAAAGAG GATTAGTAACAAACGGTTAAAC TGGCATTATAATCAAACTGAAAC GCTAGACAAACTAATTTAATGCC TTTTCAAAACCCCATCCGGG TTGGGTTTTCTTGCAGGCGT CTCTGGACCATTTGGAGGGT GGAAAGCTACCGCATGATTGT TTACTTTTTGCCTCTTGTCATTG GGCTTTCTCGAAATCTGTCC AGGTTTTATTGCTTTTCACA CTTTCAAAAGCACATCACA ACATTTTCTCAATCCTTACTC GAGAGCTTCTTTATTTGTGAT GGCTCCATAAAAAGTGCACC CTGATCTCACGGACAATAGTGC TGTTTTTTAGGACAAATGGCG CTCCAGTTGGAAGCTAAAGGG CCCAAAAGTTAATTATACTGT CCGGGTTAATAATAAATGT GAAACTCAATGAAATCCACTT TGAACTTGTTGTGAGCTTTGA GCACAGTCCAAGTCACAACC CGCTACGCTTTTCGGTAAAG GAGGACATGTATAGGAGCCTCG TCGTCTACTGCACTGCCG SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SNP SNP SNP SNP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP 138 A NHANG nga 162 fw nga 162 rv ciw 11 fw ciw 11 rv ciw 4 fw ciw 4 rv nga 6 fw nga 6 rv ciw 5 fw ciw 5 rv ciw 6 fw ciw 6 rv ciw 7 fw ciw 7 rv nga 1107 fw nga 1107 rv CTR 1 fw CTR 1 rv ciw 8 fw ciw 8 rv PHYC fw PHYC rv ciw 9 fw ciw 9 rv ciw 10 fw ciw 10 rv nga 151 fw nga 151 rv nga 139 fw nga 139 rv nga 76 fw nga 76 rv CTCTGTCACTCTTTTCCTCTGG CATGCAATTTGCATCTGAGG CCCCGAGTTGAGGTATT GAAGAAATTCCTAAAGCATTC GTTCATTAAACTTGCGTGTGT TACGGTCAGATTGAGTGATTC ATGGAGAAGCTTACACTGATC TGGATTTCTTCCTCTCTTCAC GGTTAAAAATTAGGGTTACGA AGATTTACGTGGAAGCAAT CTCGTAGTGCACTTTCATCA CACATGGTTAGGGAAACAATA AATTTGGAGATTAGCTGGAAT CCATGTTGATGATAAGCACAA CGACGAATCGACAGAATTAGG GCGAAAAAACAAAAAAATCCA CCACTTGTTTCTCTCTCTAG TATCAACAGAAACGCACCGAG TAGTGAAACCTTTCTCAGAT TTATGTTTTCTTCAATCAGTT AAACTCGAGAGTTTTGTCTAGATC CTCAGAGAATTCCCAGAAAAATCT CAGACGTATCAAATGACAAATG GACTACTGCTCAAACTATTCGG CCACATTTTCCTTCTTTCATA CAACATTTAGCAAATCAACTT CAGTCTAAAAGCGAGAGTATGATG GTTTTGGGAAGTTTTGCTGG GGTTTCGTTTCACTATCCAGG AGAGCTACCAGATCCGATGG AGGCATGGGAGACATTTACG GGAGAAAATGTCACTCTCCACC SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP SSLP Tabelle A.1 Liste der verwendeten Oligonukleotide. Die Sequenzen sind in 5’-3’ Leserichtung angegeben. Sofern vorhanden, ist neben dem Namen der Oligonukleotide auch eine Lager-Nummer angegeben. Die Liste ist nach dem Verwendungszweck der Oligonukleotide sortiert. C. h.: Colletotrichum higginsianum, E. c.: Erysiphe cruciferarum, Seq: Sequenzierung, Nb: Northernblot, SSLP: simple sequence length polymorphism, SNP: single nucleotide polymorphism. 139 A NHANG A.2 Kohlenhydratgehalte in Arabidopsis nach Infektion mit C. higginsianum und Kontrollbehandlung Glukose Fruktose Saccharose lösliche Zucker Stärke Gesamt 3,90 ± 0,82 3,28 ± 0,21 49,23 ± 1,48 15,76 ± 3,16 0,75 ± 0,42 0,27 ± 0,27 0,30 ± 0,18 0,00 ± 0,00 0,00 ± 0,00 0,24 ± 0,24 0,27 ± 0,27 0,00 ± 0,00 109,16 ± 5,23 169,97 ± 7,43 130,84 ± 6,84 190,84 ± 38,19 0,76 ± 0,38 6,34 ± 3,75 33,82 ± 2,03 8,15 ± 0,91 4,79 ± 1,83 1,72 ± 0,38 46,26 ± 1,37 12,90 6,22 ± 0,74 10,48 ± 1,14 53,97 ± 1,74 27,74 ± 6,23 1,62 ± 0,36 9,29 ± 4,69 11,75 ± 1,00 15,46 ± 0,44 1,09 ± 0,06 5,14 ± 0,67 14,72 ± 0,82 12,15 ± 4,88 110,48 ± 5,21 174,87 ± 8,51 135,25 ± 6,74 206,36 ± 36,08 2,36 ± 0,40 16,64 ± 5,11 37,23 ± 2,25 16,09 ± 1,78 6,81 ± 1,78 5,90 ± 1,55 49,73 ± 1,17 23,55 (µmol · g−1 FW) Col-0 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert pgm 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert adg1-1 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert sex1-1 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert mur8-1 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert MEm4 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert 0,96 ± 0,24 1,92 ± 0,38 2,01 ± 0,45 2,68 ± 1,05 0,84 ± 0,17 1,85 ± 0,90 7,49 ± 0,71 2,98 ± 0,75 1,09 ± 0,06 1,35 ± 0,36 9,72 ± 0,43 1,98 ± 0,89 1,23 ± 0,12 1,48 ± 0,16 2,66 ± 0,22 4,76 ± 0,39 0,86 ± 0,04 1,27 ± 0,07 1,31 ± 0,30 1,02 ± 0,28 0,82 ± 0,20 1,67 ± 0,47 1,04 ± 0,14 1,75 0,10 ± 0,02 1,37 ± 0,16 0,29 ± 0,07 1,91 ± 0,66 0,00 ± 0,00 2,71 ± 1,35 1,32 ± 0,20 3,83 ± 0,44 0,00 ± 0,00 2,20 ± 0,41 1,73 ± 0,42 3,40 ± 2,13 0,00 ± 0,00 1,32 ± 0,08 0,22 ± 0,04 4,42 ± 0,18 0,07 ± 0,02 1,60 ± 0,20 0,13 ± 0,02 1,92 ± 0,46 0,11 ± 0,03 0,55 ± 0,08 0,19 ± 0,04 1,55 0,63 ± 0,03 1,96 ± 0,35 1,22 ± 0,15 3,69 ± 0,73 0,02 ± 0,02 2,23 ± 1,38 1,32 ± 0,12 4,33 ± 0,38 0,00 ± 0,00 0,67 ± 0,19 1,50 ± 0,09 3,38 ± 1,13 0,04 ± 0,02 0,89 ± 0,38 0,77 ± 0,06 3,17 ± 0,95 0,34 ± 0,02 3,72 ± 0,87 0,98 ± 0,04 2,50 ± 0,59 0,55 ± 0,08 0,98 ± 0,47 1,12 ± 0,03 3,67 2,32 ± 0,26 7,20 ± 0,97 4,74 ± 0,74 11,98 ± 3,09 0,87 ± 0,15 9,02 ± 4,92 11,45 ± 1,13 15,46 ± 0,44 1,09 ± 0,06 4,90 ± 0,43 14,46 ± 0,92 12,15 ± 4,88 1,32 ± 0,10 4,58 ± 0,70 4,41 ± 0,28 15,52 ± 2,11 1,60 ± 0,02 10,30 ± 1,68 3,41 ± 0,27 7,95 ± 1,49 2,02 ± 0,12 4,17 ± 1,17 3,47 ± 0,20 10,65 140 A NHANG tpt1-2 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert Col-0 SD 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert MEm4 SD 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert N9808 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert cca1/lhy 3,5 dpi Kontrolle infiziert 4 dpi Kontrolle infiziert ± 0,10 1,59 ± 0,14 0,89 ± 0,16 3,49 ± 0,53 0,82 ± 0,08 2,80 ± 0,73 0,95 ± 0,44 3,44 ± 1,03 4,07 ± 0,47 1,03 ± 0,37 0,58 ± 0,08 1,81 ± 0,74 2,76 ± 0,54 1,72 ± 0,14 7,43 ± 1,15 2,45 ± 0,29 8,06 ± 0,55 0,55 ± 0,35 0,72 ± 0,08 2,20 ± 0,30 3,68 ± 1,18 ± 0,14 0,43 ± 0,06 0,79 ± 0,06 0,40 ± 0,07 0,96 ± 0,27 0,53 ± 0,17 0,50 ± 0,03 1,11 ± 0,68 2,95 ± 0,16 0,21 ± 0,12 0,20 ± 0,06 0,14 ± 0,03 2,06 ± 0,33 0,09 ± 0,05 3,50 ± 0,46 0,28 ± 0,22 5,99 ± 0,74 0,45 ± 0,30 1,07 ± 0,15 1,82 ± 0,26 6,16 ± 1,50 ± 0,48 1,09 ± 0,25 1,93 ± 0,53 1,26 ± 0,01 2,11 ± 0,18 0,63 ± 0,11 0,02 ± 0,01 1,05 ± 0,21 1,62 ± 0,19 0,55 ± 0,02 0,18 ± 0,10 0,76 ± 0,11 3,72 ± 1,01 0,44 ± 0,07 0,80 ± 0,14 0,98 ± 0,08 2,40 ± 0,14 0,14 ± 0,12 0,48 ± 0,23 1,56 ± 0,27 2,49 ± 0,66 ± 0,79 4,20 ± 0,35 5,54 ± 0,86 6,41 ± 0,57 6,00 ± 0,66 4,59 ± 1,12 1,49 ± 0,44 6,65 ± 2,12 10,27 ± 0,08 2,35 ± 0,46 1,13 ± 0,22 3,48 ± 0,71 12,26 ± 2,48 2,70 ± 0,10 12,52 ± 1,77 4,69 ± 0,27 18,84 ± 1,23 1,28 ± 0,88 2,75 ± 0,56 7,14 ± 1,07 14,82 ± 3,80 ± 2,23 9,26 ± 2,70 10,50 ± 1,34 57,94 ± 3,77 18,19 ± 2,85 5,71 ± 1,04 1,39 ± 0,01 40,49 ± 2,69 20,80 ± 5,37 5,06 ± 0,94 0,93 ± 0,53 38,87 ± 1,84 11,41 ± 1,95 3,90 ± 0,59 6,20 ± 1,04 51,29 ± 3,47 28,95 ± 3,74 0,74 ± 0,38 2,40 ± 1,21 28,08 ± 6,08 7,50 ± 2,75 ± 1,49 13,46 ± 3,04 16,05 ± 2,05 64,35 ± 3,96 24,19 ± 3,21 10,30 ± 1,96 2,87 ± 0,43 47,13 ± 0,88 31,07 ± 5,44 7,41 ± 1,38 2,06 ± 0,39 42,35 ± 2,35 23,67 ± 3,42 6,61 ± 0,50 18,72 ± 2,16 55,99 ± 3,44 47,79 ± 3,46 2,02 ± 1,21 5,14 ± 1,41 35,22 ± 6,97 22,32 ± 3,81 Tabelle A.2 Kohlenhydratgehalte in Arabidopsis nach Infektion mit C. higginsianum und Kontrollbehandlung. Der Gehalt an Glukose, Fruktose, Saccharose, löslichen Zuckern (Summe aus Glukose, Fruktose, Saccharose), Stärke und Gesamt-Kohlenhydraten (Summe aus löslichen Zuckern und Stärke) wurde 3,5 dpi und 4 dpi in den angegebenen Arabidopsis Genotypen nach Infektion mit C. higginsianum bzw. nach Kontrollbehandlung analysiert. Alle Werte sind Mittelwerte aus drei biologischen Replikaten ± Standardfehler. 141 A NHANG A.3 Elutionszeiten und Absorptionsmaxima analysierter Phenlypropane lösliche Kaempferol-Derivate K1 K2 K3 lösliche Quercetin-Derivate Q1 Q2 Q3 lösliche HCA-Derivate H1 H2 H3 H4 lösliche Phenol-Derivate P1 P2 P3 zellwandgebundene Phenylpropane HCA 5 Phenol 4 Elutionszeit (min) Absorptionsmaxima (nm) 36,8 35,9 28,2 197, 265, 343 198, 266, 346 197, 266, 347 37,3 33,9 25,3 209, 262, 354 211, 263, 357 200, 260, 355 38,4 36,0 25,6 37,9 197, 239, 330 197, 238, 329 198, 220sh, 330 199, 232sh, 330 20,5 24,3 41,4 210, 232sh, 319 206, 242sh, 307 204, 237, 303 8,8 9,6 193, 238, 324 200, 314 Tabelle A.3 Elutionszeiten und Absorptionsmaxima analysierter Phenlypropane. Die Elutionszeiten und Absorptionsmaxima der löslichen Kaempferol-, Quercetin-, Hydroxyzimtsäure (HCA) und Phenol-Derivate aus Tabelle 3.4 und der zellwandgebundenen Phenylpropane HCA 5 und Phenol 4 aus Tabelle 3.5 sind aufgelistet. Schultern (sh) der Spektren sind entsprechend gekennzeichnet. 142 A NHANG A.4 Analyse von Transkript-Daten von Genen des Zellwand-Metabolismus in pgm im Vergleich zu Col-0 Kennung Gen-Modell 247866_at 247925_at 260568_at 263565_at 253666_at endoxyloglucan transferase TCH4 protein endochitinase isolog unknown protein xyloglucan endo-1,4-beta-D-glucanase precursor hypothetical protein putative pectinesterase chitinase hevein-like protein precursor (PR-4) putative chitinase putative protein kinase putative endochitinase basic chitinase hypothetical protein putative glucan synthase pectinesterase - like protein cytochrome P450 putative protein trehalose-6-phosphate synthase pectinesterase precursor-like protein allergen like protein class I chitinase putative indole-3-acetate beta-glucosyltransferase putative glycosyl transferase putative pectin methylesterase hypothetical protein putative UDP-N-acetylmuramoylalanylD-glutamate-2,6-diaminopimelate ligase hypothetical protein putative cytochrome P450 putative glucosyltransferase putative xyloglucan endotransglycosylase putative xyloglucan endo-transglycosylase polygalacturonase PG1 pectin methylesterase - like protein putative protein pectinesterase - like protein pectinesterase unknown protein cytochrome P450 - like protein subtilisin-like serine protease cellulose synthase catalytic subunit endo-xyloglucan transferase putative beta-expansin/allergen protein expansin 10 cellulose synthase catalytic subunit hypothetical protein putative protein unknown protein 266156_at 245148_at 259443_at 258791_at 255595_at 255844_at 260556_at 256243_at 259553_x_at 263183_at 253370_at 247949_at 247487_at 263136_at 251509_at 245463_at 261279_at 264873_at 257816_at 264573_at 265175_at 260292_at 260867_at 264052_at 265824_at 257203_at 263841_at 260727_at 250490_at 247563_at 252255_at 260857_at 252827_at 253218_at 252886_at 261825_at 253815_at 261266_at 250505_at 262109_at 253925_at 259763_at d0 d4 d8 d 12 d 16 d 20 11,16 7,11 6,49 3,85 3,75 3,33 2,87 8,38 1,79 2,22 0,97 1,55 6,51 1,60 1,15 1,83 1,33 6,76 1,32 1,57 8,45 6,80 7,10 3,06 2,71 8,38 8,40 5,88 3,23 4,05 3,64 3,58 3,44 2,87 2,73 2,57 2,55 2,46 2,41 2,41 2,22 2,08 2,07 -2,00 -2,02 -2,03 -2,05 -2,05 1,54 1,57 2,32 2,69 6,31 4,00 2,48 2,54 1,61 2,41 1,27 1,05 1,82 0,78 0,87 0,62 0,83 1,28 1,76 0,84 1,78 2,01 2,89 2,00 2,25 2,56 2,01 1,78 1,29 0,87 1,54 0,85 0,93 1,24 0,92 1,47 1,88 1,04 1,48 2,44 1,26 1,94 1,57 3,16 2,30 1,52 1,82 0,74 2,60 1,00 0,96 1,40 0,79 1,15 1,94 1,87 3,21 2,91 1,87 2,52 2,52 2,53 2,03 1,65 1,37 1,88 1,86 0,61 0,70 0,99 0,92 0,92 4,56 2,99 3,57 3,98 2,86 2,75 3,53 3,82 2,50 2,66 1,30 3,78 2,56 0,43 0,42 0,55 0,65 0,48 -2,12 -2,20 -2,20 -2,23 0,97 0,63 0,90 1,08 1,04 0,91 1,02 0,98 1,18 0,80 0,76 0,90 0,63 0,91 1,04 0,72 0,44 0,49 0,46 0,76 -2,31 -2,35 -2,42 -2,43 -2,43 -2,50 -2,50 -2,53 -2,59 -2,59 -2,64 -2,71 -2,73 -2,76 -2,77 -2,83 -2,84 -2,87 -3,07 -3,10 0,58 1,14 1,10 0,83 0,64 0,43 0,84 1,11 0,98 1,00 3,06 1,46 0,89 1,02 0,53 0,94 1,43 0,38 0,96 1,25 0,78 0,79 0,90 0,67 1,02 0,55 1,05 1,25 0,97 1,10 2,76 1,34 1,08 0,77 1,36 0,86 1,56 0,70 0,63 1,13 0,99 0,85 0,92 1,05 0,72 1,11 1,11 0,87 0,96 1,38 2,32 0,80 0,61 0,73 0,95 0,57 0,93 0,85 0,69 0,86 0,75 1,00 0,86 0,47 0,59 0,77 0,72 0,86 0,36 0,67 0,81 0,55 0,72 0,34 1,60 0,58 0,58 0,82 0,70 0,83 0,47 0,65 0,72 0,38 0,50 0,43 0,48 0,52 0,32 0,33 0,47 0,57 0,51 0,23 0,51 0,44 0,38 0,52 0,58 0,38 143 A NHANG 266790_at 258003_at 252607_at 248085_at 261834_at 267595_at 259736_at 250892_at 253040_at expansin AtEx6 expansin At-EXP5 xyloglucan endo-transglycosylase putative protein polygalacturonase PG1 putative glucanse endo-beta-1,4-glucanase putative protein beta-(1-3)-glucosyl transferase endo-xyloglucan transferase - like protein -3,24 -3,41 -3,87 -3,88 -4,11 -4,20 -4,34 -4,41 1,02 1,13 0,31 1,12 0,69 1,01 0,73 0,91 1,51 1,31 0,80 0,98 1,65 1,38 0,98 1,17 1,26 0,90 0,32 1,00 1,29 1,05 0,83 0,66 0,84 0,52 0,30 0,77 0,93 0,81 0,37 0,48 0,43 0,28 0,16 0,42 0,21 0,29 0,16 0,16 -6,82 0,95 0,97 1,31 0,86 0,15 Tabelle A.4 Analyse von Transkript-Daten von Genen des Zellwand-Metabolismus in pgm im Vergleich zu Col-0. Die vergleichende Transkript-Analyse von Col-0 und pgm aus Bläsing et al. (2005) wurde re-analysiert um transkriptionelle Unterschiede in der Expression von Genen des Zellwand-Metabolismus zwischen den Genotypen zu identifizieren. Gene wurden nach Zellwandbezogenen Gene Ontology (GO) Bezeichnungen selektiert. Aufgelistet sind Expressionsunterschiede von Transkripten in pgm gegenüber Col-0 mit einer mindestens zweifachen Deregulation. Die Zeitpunkte d 4, d 8 und d 12 entsprechen 4 h, 8 h und 12 h nach Beginn der Lichtphase, die Zeitpunkte d 16, d 20 und d 0 entsprechen 4 h, 8 h und 12 h nach Beginn der Dunkelphase in einem 12 h/12 h Licht-/Dunkelzyklus. Die Daten sind nach Unterschieden in pgm gegenüber Col-0 am Ende der Dunkelphase (d 0) sortiert. A.5 Kartierungsergebnisse der pgm EMS Linien 3-6-8, 7-16-2, 8-18-1 und 9-7-10 Marker Chromosom Position (bp) Gesamt (n) Col-0 HEZ Ler R (%) nga 168 2-AC004697-8295 2 2 16298919 16339214 35 41 20 18 10 18 5 5 28,6 34,1 3-AC009325-0089 3-AC009540-0422 3-AC011623-0832 nga 162 3-AB022217-2402 3-AB028622-3297 ciw 11 3 3 3 3 3 3 3 209239 989952 1951552 4608284 5634662 7734158 9775545 19 29 74 114 113 115 29 16 26 71 112 111 112 23 1 1 2 1 1 1 5 2 2 1 1 1 2 1 13,2 8,6 2,7 1,3 1,3 2,2 12,1 Tabelle A.5 Kartierung der Linie 3-6-8. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker. Alle SSLP Marker wurden von Lukowitz et al. (2000) oder auf http://amp.genomics.org.cn veröffentlicht. Angegeben ist der genaue Lokus jedes Markers, die jeweilige Anzahl an Rekombinationsereignissen, sowie die berechnete Rekombinationsfrequenz (R) des Markers. Die Anzahl an getesteten Individuen mit den verschiedenen Markern variierte. Zunächst wurden stets Individuen mit einem starken Phänotyp bevorzugt. Da bei der Analyse zusätzlicher Individuen der Anteil an Falsch- Positiven anstieg, wurden potentiell Falsch- Positive Individuen nicht berücksichtigt, um einen Vergleich der Rekombinationsfrequenzen zu ermöglichen. 144 A NHANG Marker Chromosom Position (bp) Gesamt (n) Col-0 HEZ Ler R (%) nga 168 2-AC004697-8295 2 2 16298919 16339214 42 40 14 13 23 22 5 5 39,3 40,0 nga 151 ciw 8 nga 139 nga 76 PHYC ciw 9 5 5 5 5 5 5 4669929 7485588 8428133 10418610 14025127 17061229 42 42 42 42 41 41 23 37 40 35 29 20 17 5 2 7 11 15 2 0 0 0 1 6 25,0 6,0 2,4 8,3 15,9 32,9 Tabelle A.6 Kartierung der Linie 7-16-2. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker. Alle SSLP Marker wurden von Lukowitz et al. (2000), auf http://www.arabidopsis.org oder auf http://amp.genomics.org.cn veröffentlicht. Angegeben ist der genaue Lokus jedes Markers, die jeweilige Anzahl an Rekombinationsereignissen, sowie die berechnete Rekombinationsfrequenz (R) des Markers. Marker Chromosom Position (bp) Gesamt (n) Col-0 HEZ Ler R (%) F21M12 ciw 1 nga 111 1-AC007396-9378 1-AC018848-9929 1 1 1 1 1 3212189 18363881 27353212 28533866 30211403 31 23 33 32 31 9 5 9 7 7 11 12 23 23 22 11 6 1 2 2 53,2 52,2 37,9 42,2 41,9 ciw 3 2-AC004697-8295 2-AC005662-8750 2-AC005309-9927 2 2 2 2 6402846 16339214 17235779 19554916 20 32 29 22 8 14 13 12 8 14 15 9 4 4 1 1 40,0 34,4 29,3 25,0 ciw 11 ciw 4 3 3 9775545 18890837 25 32 5 9 14 20 6 3 52,0 40,6 ciw 5 nga 1107 4 4 737954 18096137 33 32 13 10 11 17 9 5 43,9 42,2 CTR 1 ciw 9 5 5 979764 17061229 30 31 6 5 17 15 7 11 51,7 59,7 Tabelle A.7 Kartierung der Linie 8-18-1. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker. Alle SSLP Marker wurden von Lukowitz et al. (2000) oder auf http://amp.genomics.org.cn veröffentlicht. Angegeben ist der genaue Lokus jedes Markers, die jeweilige Anzahl an Rekombinationsereignissen, sowie die berechnete Rekombinationsfrequenz (R) des Markers. 145 A NHANG Marker Chromosom Position (bp) Gesamt (n) Col-0 HEZ Ler R (%) ciw 4 3-AL049655-8652 3-AL132970-8703 3-AL138655-8996 3-AL133248-9081 pss 2 pss 3 pss 7 pss 8 3-AL353032-9255 3-AL356014-9336 3-AL138642-9749 nga 6 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 18890837 20297877 20415935 21104151 21303420 21437350 21509856 21589833 21608191 21713192 21903190 22871575 23031050 38 37 104 103 96 16 81 4 4 180 38 35 37 31 30 97 101 95 15 80 2 2 179 37 32 33 7 3 7 2 1 1 1 2 1 1 1 3 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9,2 4,1 3,4 1,0 0,5 CTR 1 5 979764 41 18 16 7 36,6 0,6 0,3 1,3 4,3 5,4 Tabelle A.8 Kartierung der Linie 9-7-10. Tabellarische Auflistung der Rekombinationsereignisse im Bereich genetischer Marker. Verwendete Marker wurden von Lukowitz et al. (2000) bzw. auf http://amp.genomics.org.cn veröffentlicht (nur SSLP Marker), oder auf Basis von Polymorphismen in der genomischen Sequenz von Col-0 (TAIR10) bzw. Ler (Gan et al., 2011) entworfen (SSLP: pss 2, pss 3; SNP: pss 7, pss 8). Angegeben ist der genaue Lokus jedes Markers, die jeweilige Anzahl an Rekombinationsereignissen, sowie die berechnete Rekombinationsfrequenz (R) des Markers. Die Anzahl an getesteten Individuen mit den verschiedenen Markern variierte. Zunächst wurden stets Individuen mit einem starken Phänotyp bevorzugt. Da bei der Analyse zusätzlicher Individuen der Anteil an Falsch-Positiven anstieg, wurden potentiell falsch-positive Individuen nicht berücksichtigt, um einen Vergleich der Rekombinationsfrequenzen zu ermöglichen. 146 A NHANG A.6 Liste der Gene zwischen 21,1 Mb und 21,9 Mb auf Chromosom 3 von Arabidopsis Lokus AGI Gen-Modell: Beschreibung 21109614-21111432 21111700-21114636 21111700-21114643 21111700-21114662 21114798-21121051 21114867-21121113 21121338-21122569 21121346-21121878 21123924-21125647 21125699-21125836 21125857-21127636 21128530-21130189 21133013-21134482 21134924-21135334 21138905-21140610 21147558-21148664 21147835-21150027 21150422-21153507 21150422-21153596 21153973-21156009 21157011-21157247 21157610-21158816 21159407-21163184 21163545-21166138 21166403-21168376 21169265-21172316 21172827-21174172 21174455-21177119 21177423-21180932 21177710-21180874 21181742-21183075 21186719-21187251 21188517-21189859 21191237-21193189 21193780-21195716 21196550-21199183 21199488-21207885 AT3G57040.1 AT3G57050.3 AT3G57050.2 AT3G57050.1 AT3G57060.1 AT3G57060.2 AT3G57062.2 AT3G57062.1 AT3G57070.1 AT3G57072.1 AT3G57080.1 AT3G57090.1 AT3G57100.1 AT3G57110.1 AT3G57120.1 AT3G57130.2 AT3G57130.1 AT3G57140.1 AT3G57140.2 AT3G57150.1 AT3G57157.1 AT3G57160.1 AT3G57170.1 AT3G57180.1 AT3G57190.1 AT3G57200.1 AT3G57210.1 AT3G57220.1 AT3G57230.1 AT3G57230.2 AT3G57240.1 AT3G57250.1 AT3G57260.1 AT3G57270.1 AT3G57280.1 AT3G57290.1 AT3G57300.1 21199488-21207885 AT3G57300.2 21208200-21208511 AT3G57310.1 21209957-21210863 21209957-21210863 21211456-21216375 21218973-21220485 21219008-21220485 21220387-21225305 21225540-21226692 21226839-21228475 AT3G57320.2 AT3G57320.1 AT3G57330.1 AT3G57340.1 AT3G57340.2 AT3G57350.1 AT3G57360.1 AT3G57370.1 ARR9:response regulator-like protein CBL CBL CBL unknown protein unknown protein unknown protein unknown protein Glutaredoxin family protein unknown protein NRPE5:Nuclear DNA-dep. RNA polymerase V subunit BIGYIN:similarity to yeast FIS proteins Protein of unknown function (DUF677) unknown protein Protein kinase superfamily protein BOP1 BOP2 SDP1-LIKE:sugar-dependent 1-like SDP1-LIKE:sugar-dependent 1-like NAP57:putative pseudouridine synthase other RNA unknown protein N-acetylglucosaminyl transferase component family protein BPG2:BRZ INSENSITIVE PALE GREEN 2 peptide chain release factor, putative unknown protein Protein of unknown function (DUF626) Glycosyl transferase family 4 protein AGL16:MADS-box transcription factor AGL16:MADS-box transcription factor BG3:glycosyl hydrolase family 17 Emsy N Terminus (ENT) domain-containing protein BGL2:beta 1,3-glucanase BG1:glycosyl hydrolase family 17 Transmembrane proteins 14C EIF3E:eif3 complex protein INO80:Arabidopsis INO80 ortholog of the SWI/SNF ATPase family INO80:Arabidopsis INO80 ortholog of the SWI/SNF ATPase family Bifunctional inhibitor/lipid-transfer protein/ seed storage 2S albumin superfamily protein unknown protein unknown protein ACA11:autoinhibited Ca2+-ATPase 11 Protein of unknown function (DUF1977) Protein of unknown function (DUF1978) Nucleoporin interacting component (Nup93/Nic96-like) unknown protein Cyclin family protein 147 A NHANG 21229802-21231729 21233701-21235911 21233716-21235907 21238433-21240228 21243136-21251100 21252419-21255276 21255635-21258480 21258680-21260596 21261934-21262622 21263086-21265797 21269261-21276013 21269261-21276013 21269270-21276013 21277936-21279354 21279666-21280948 21281848-21282591 21283338-21285941 21288765-21293158 21288765-21293158 21288765-21293158 21296554-21299591 21301397-21303061 21306723-21309464 21306723-21309464 21310825-21312312 AT3G57380.1 AT3G57390.1 AT3G57390.2 AT3G57400.1 AT3G57410.1 AT3G57420.1 AT3G57430.1 AT3G57440.1 AT3G57450.1 AT3G57460.1 AT3G57470.2 AT3G57470.1 AT3G57470.3 AT3G57480.1 AT3G57490.1 AT3G57500.1 AT3G57510.1 AT3G57520.1 AT3G57520.2 AT3G57520.3 AT3G57530.1 AT3G57540.1 AT3G57550.2 AT3G57550.1 AT3G57560.1 21312444-21320365 21312498-21320299 21320491-21322379 21322564-21329357 21330182-21331396 21332783-21333863 AT3G57570.2 AT3G57570.1 AT3G57580.1 AT3G57586.1 AT3G57590.1 AT3G57600.1 21334284-21336674 21337564-21339301 21339302-21343152 21339302-21343796 21344800-21346057 21346342-21347204 21349507-21353174 AT3G57610.1 AT3G57620.1 AT3G57630.2 AT3G57630.1 AT3G57640.1 AT3G57645.1 AT3G57650.1 21353746-21362814 AT3G57660.1 21370903-21373446 21381054-21383629 21384204-21384572 21384676-21387399 21384917-21385939 21387722-21389726 21389964-21391562 21392671-21393744 21393979-21395244 21394024-21395288 21395593-21397244 21395617-21397242 21395618-21397242 AT3G57670.1 AT3G57680.1 AT3G57690.1 AT3G57710.1 AT3G57700.1 AT3G57720.1 AT3G57730.1 AT3G57740.1 AT3G57750.2 AT3G57750.1 AT3G57760.1 AT3G57760.3 AT3G57760.2 Glycosyltransferase family 61 protein AGL18:MADS-box containing protein AGL18:MADS-box containing protein unknown protein VLN3:high homology to animal villin Protein of unknown function (DUF288) OTP84:chloroplast RNA editing factor unknown protein unknown protein catalytics;metal ion binding Insulinase (Peptidase family M16) Insulinase (Peptidase family M16) Insulinase (Peptidase family M16) zinc finger (C2H2 type, AN1-like) Ribosomal protein S5 family protein unknown protein ADPG1:polygalacturonase protein SIP2:seed imbibition 2 SIP2:seed imbibition 3 SIP2:seed imbibition 4 CPK32:Calcium-dependent Protein Kinase Remorin family protein AGK2:guanylate kinase AGK2:guanylate kinase NAGK:N-acetylglutamate kinase, involved in arginine biosynthesis ARM repeat superfamily protein ARM repeat superfamily protein F-box-containing protein transposable element gene; non-LTR retrotransposon family F-box and associated interaction domains-containing protein encodes a member of the DREB subfamily A-2 of ERF/AP2 transcription factor family ADSS:adenylosuccinate synthetase glyoxal oxidase-related protein exostosin family protein exostosin family protein Protein kinase superfamily protein U2.2:snRNA; ATU22 Arabidopsis thaliana U2 RNA gene LPAT2:endoplasmic reticulum localized protein with lysophosphatidyl acyltransferase activity NRPA1:subunit of RNA polymerase I (aka RNA polymerase A) NTT:NO TRANSMITTING TRACT (NTT) Peptidase S41 family protein AGP23:putative arabinogalactan-protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein Protein kinase superfamily protein 148 A NHANG 21397262-21398132 21397542-21398853 21399766-21402899 21404574-21405217 21405387-21407624 21407789-21411612 21407809-21411721 21415784-21417948 21415799-21417948 21416083-21417948 21418281-21418824 21419517-21422546 21422823-21423287 21424377-21424791 21425479-21425926 21426314-21428253 AT3G57765.1 AT3G57770.1 AT3G57780.1 AT3G57785.1 AT3G57790.1 AT3G57800.1 AT3G57800.2 AT3G57810.2 AT3G57810.1 AT3G57810.3 AT3G57820.1 AT3G57830.1 AT3G57840.1 AT3G57850.1 AT3G57854.1 AT3G57860.1 21428496-21430200 21430983-21434600 AT3G57870.1 AT3G57880.1 21438084-21441888 21438203-21442021 21442281-21442574 21442748-21444312 21444321-21446035 21447107-21447959 21447109-21448690 21449298-21455961 21449444-21455961 21460423-21460968 21462681-21462881 21463091-21464194 21464702-21466627 21465226-21466677 21466919-21469148 21470002-21471486 21474950-21475477 21475805-21477569 21479480-21481349 21484156-21487054 21484467-21487042 21484469-21487010 21484479-21487051 21487317-21487398 21488516-21491488 AT3G57890.2 AT3G57890.1 AT3G57900.1 AT3G57910.1 AT3G57920.1 AT3G57930.2 AT3G57930.1 AT3G57940.1 AT3G57940.2 AT3G57950.1 AT3G57958.1 AT3G57960.1 AT3G57965.1 AT3G57970.1 AT3G57980.1 AT3G57990.1 AT3G58000.1 AT3G58010.1 AT3G58020.1 AT3G58030.4 AT3G58030.1 AT3G58030.3 AT3G58030.2 AT3G58035.1 AT3G58040.1 21492539-21497157 21497778-21499676 21506613-21507654 21510306-21510562 21512319-21514281 21515199-21516487 AT3G58050.1 AT3G58060.1 AT3G58070.1 AT3G58080.1 AT3G58090.1 AT3G58100.1 21516745-21519862 21516745-21519862 21520974-21523327 AT3G58110.1 AT3G58110.2 AT3G58120.1 U2.3:encodes a small nuclear RNA Protein kinase superfamily protein unknown protein unknown protein Pectin lyase-like superfamily protein basic helix-loop-helix (bHLH) DNA-binding superfamily basic helix-loop-helix (bHLH) DNA-binding superfamily Cysteine proteinases superfamily protein Cysteine proteinases superfamily protein Cysteine proteinases superfamily protein 60S ribosomal protein L21 (RPL21F), pseudogene Leucine-rich repeat protein kinase family protein Plant self-incompatibility protein S1 family unknown protein pseudogene similar to self-incompatibility UVI4-LIKE:Encodes a protein that controls entry into the second meiotic division SCE1:SUMO ligase Calcium-dependent lipid-binding (CaLB domain) plant phosphoribosyltransferase family protein Tubulin binding cofactor C domain-containing protein Tubulin binding cofactor C domain-containing protein unknown protein D111/G-patch domain-containing protein SPL15:Encodes a putative transcriptional regulator unknown protein unknown protein Domain of unknown function (DUF1726) Domain of unknown function (DUF1726) unknown protein unknown protein Emsy N Terminus (ENT) domain-containing protein Potential natural antisense gene Emsy N Terminus (ENT)/plant Tudor-like DNA-binding bromodomain-containing protein unknown protein VQ motif-containing protein PGL34:plastoglobulin 34kD Chaperone DnaJ-domain superfamily protein RING/U-box superfamily protein RING/U-box superfamily protein RING/U-box superfamily protein RING/U-box superfamily protein pre-tRNA; tRNA-Ser (anticodon: GCT) SINAT2:RING finger domain containing protein that interacts with AtRAP2.2 unknown protein Cation efflux family protein GIS:Putative transcription factor, contains C2H2 domain unknown protein Disease resistance-responsive (dirigent-like protein) family PDCB5:member of the X8-GPI family of proteins predicted to bind callose unknown protein unknown protein BZIP61:member of the BZIP TF family 149 A NHANG 21527640-21529905 AT3G58130.1 21527641-21529905 AT3G58130.2 21529731-21532572 21532813-21534089 21534797-21541877 21542282-21542352 21542359-21543974 21544097-21546180 21548484-21549558 21559060-21559139 21559244-21559320 21559893-21561465 21562442-21564067 21564450-21566482 21564450-21566482 21566860-21567396 21568530-21569827 21570745-21572143 21573754-21575369 21575887-21577845 AT3G58140.1 AT3G58150.1 AT3G58160.1 AT3G58165.1 AT3G58170.1 AT3G58180.1 AT3G58190.1 AT3G58193.1 AT3G58196.1 AT3G58200.1 AT3G58210.1 AT3G58220.2 AT3G58220.1 AT3G58230.1 AT3G58240.1 AT3G58250.1 AT3G58260.1 AT3G58270.1 21575887-21577830 AT3G58270.2 21578512-21579767 AT3G58280.1 21580572-21581861 21580572-21581861 21580572-21581861 21582764-21583390 21584038-21585030 21585567-21586328 21587362-21588002 21589071-21590401 21591188-21591388 21591452-21592962 AT3G58290.1 AT3G58290.2 AT3G58290.3 AT3G58300.1 AT3G58310.1 AT3G58320.1 AT3G58330.1 AT3G58340.1 AT3G58347.1 AT3G58350.1 21593505-21594866 21595774-21596538 21597799-21599568 21600030-21601217 21602667-21604063 21604871-21606229 21609307-21612409 21613163-21616183 21618446-21621249 21621997-21623166 21622002-21623166 21623179-21626448 21623202-21626701 21626671-21628569 21629106-21631853 21632812-21635106 21632812-21635101 21635226-21639105 AT3G58360.1 AT3G58370.1 AT3G58380.1 AT3G58390.1 AT3G58400.1 AT3G58410.1 AT3G58420.1 AT3G58430.1 AT3G58440.1 AT3G58450.2 AT3G58450.1 AT3G58460.1 AT3G58460.2 AT3G58470.1 AT3G58480.1 AT3G58490.2 AT3G58490.1 AT3G58500.1 N-acetylglucosaminylphosphatidylinositol de-N-acetylase family protein N-acetylglucosaminylphosphatidylinositol de-N-acetylase family protein phenylalanyl-tRNA synthetase class IIc family protein Optic atrophy 3 protein (OPA3) XIJ:Class XI myosin gene pre-tRNA; tRNA-Gly (anticodon: GCC) BS14A:Bet1/Sft1-like SNARE protein ARM repeat superfamily protein LBD29:contains two auxin-responsive elements (AuxRE) snoRNA snoRNA TRAF-like family protein TRAF-like family protein TRAF-like family protein TRAF-like family protein Ubiquitin-specific protease family C19-related protein TRAF-like superfamily protein TRAF-like family protein TRAF-like family protein Arabidopsis phospholipase-like protein (PEARLI 4) with TRAF-like domain Arabidopsis phospholipase-like protein (PEARLI 4) with TRAF-like domain Arabidopsis phospholipase-like protein (PEARLI 4 with TRAF-like domain TRAF-like superfamily protein TRAF-like superfamily protein TRAF-like superfamily protein Arabidopsis phospholipase-like protein (PEARLI 4) family Protein of unknown function (DUF26) Ubiquitin-specific protease family C19-related protein Arabidopsis phospholipase-like protein (PEARLI 4) family TRAF-like family protein Pseudogene of AT3G58330 RTM3:RTM3 (Restricted Tobacco etch potyvirus Movement), TRAF homology (MATH) domain TRAF-like family protein TRAF-like family protein TRAF-like family protein Eukaryotic release factor 1 (eRF1) family protein TRAF-like family protein TRAF-like family protein TRAF-like superfamily protein TRAF-like family protein TRAF-like superfamily protein Adenine nucleotide alpha hydrolases-like superfamily Adenine nucleotide alpha hydrolases-like superfamily RBL15:RHOMBOID-like protein 15 RBL15:RHOMBOID-like protein 16 nucleic acid binding;methyltransferases calmodulin-binding family protein Phosphatidic acid phosphatase (PAP2) family protein Phosphatidic acid phosphatase (PAP2) family protein PP2A-4:one of the isoforms of the catalytic subunit 150 A NHANG 21639978-21643795 21640010-21643795 21640045-21643795 21643770-21645486 21643770-21645486 21645547-21648368 21648593-21649390 21649364-21650287 AT3G58510.1 AT3G58510.3 AT3G58510.2 AT3G58520.1 AT3G58520.2 AT3G58530.1 AT3G58540.1 AT3G58550.1 21650596-21654200 21656504-21660532 AT3G58560.1 AT3G58570.1 21660598-21664095 21666082-21668625 21668515-21671167 21671433-21674841 21671433-21675090 21671434-21674800 21680326-21683135 AT3G58580.1 AT3G58590.1 AT3G58600.1 AT3G58610.1 AT3G58610.3 AT3G58610.2 AT3G58620.1 21683568-21685941 21686741-21693841 21686743-21693831 21696246-21699998 21701534-21703114 21703390-21706079 21703390-21706020 21703393-21706079 21706819-21706938 21707276-21708911 21709170-21711381 21711563-21712955 21715007-21716916 21715192-21716916 21716866-21717948 21716920-21717892 21718257-21719980 21720773-21723790 21724314-21727690 21728714-21731928 21732258-21735327 21738460-21741907 21738460-21741900 21738460-21742517 21742071-21746324 AT3G58630.1 AT3G58640.2 AT3G58640.1 AT3G58650.1 AT3G58660.1 AT3G58670.1 AT3G58670.2 AT3G58670.3 AT3G58676.1 AT3G58680.1 AT3G58690.1 AT3G58700.1 AT3G58710.1 AT3G58710.2 AT3G58720.2 AT3G58720.1 AT3G58730.1 AT3G58740.1 AT3G58750.1 AT3G58760.1 AT3G58770.1 AT3G58780.1 AT3G58780.2 AT3G58780.3 AT3G58790.1 21745707-21746545 21748228-21749928 21749966-21752006 21749966-21752008 21752533-21754615 21755053-21756641 21757312-21758772 21757499-21758714 21759352-21759942 AT3G58795.1 AT3G58800.1 AT3G58810.1 AT3G58810.2 AT3G58820.1 AT3G58830.1 AT3G58840.1 AT3G58840.2 AT3G58850.1 of protein phosphatase 2A DEA(D/H)-box RNA helicase family protein DEA(D/H)-box RNA helicase family protein DEA(D/H)-box RNA helicase family protein Ubiquitin carboxyl-terminal hydrolase family protein Ubiquitin carboxyl-terminal hydrolase family protein RNI-like superfamily protein unknown protein Bifunctional inhibitor/lipid-transfer protein/seed storage 2S albumin superfamily protein DNAse I-like superfamily protein P-loop containing nucleoside triphosphate hydrolases superfamily protein DNAse I-like superfamily protein Pentatricopeptide repeat (PPR) superfamily protein Adaptin ear-binding coat-associated protein 1 NECAP-1 ketol-acid reductoisomerase ketol-acid reductoisomerase ketol-acid reductoisomerase TTL4:carboxylate clamp (CC)-tetratricopeptide repeat (TPR) protein sequence-specific DNA binding transcription factors Mitogen activated protein kinase kinase kinase-related Mitogen activated protein kinase kinase kinase-related unknown protein Ribosomal protein L1p/L10e family Protein of unknown function (DUF1637) Protein of unknown function (DUF1637) Protein of unknown function (DUF1637) unknown protein MBF1B:multiprotein bridging factor 1 Protein kinase superfamily protein Ribosomal L5P family protein WRKY69:member of WRKY Transcription Factor WRKY69:member of WRKY Transcription Factor RING/U-box superfamily protein RING/U-box superfamily protein vacuolar ATP synthase subunit D (VATD) CSY1:peroxisomal citrate synthase CSY2:peroxisomal citrate synthase Integrin-linked protein kinase family unknown protein SHP1:required for fruit dehiscence SHP1:required for fruit dehiscence SHP1:required for fruit dehiscence GAUT15:protein with putative galacturonosyltransferase activity Potential natural antisense gene unknown protein MTPA2:Member of Zinc transporter (ZAT) family MTPA2:Member of Zinc transporter (ZAT) family F-box/RNI-like superfamily protein haloacid dehalogenase (HAD) superfamily protein Tropomyosin-related Tropomyosin-related PAR2:PHYTOCHROME RAPIDLY REGULATED2 151 A NHANG 21763742-21765306 21765879-21766823 21768188-21768367 21768485-21770167 21771046-21772577 21772813-21774044 21772838-21774743 21772838-21774743 21772857-21774743 21775306-21776079 21776293-21777988 21778210-21780433 21780785-21783663 21784116-21785840 21787146-21788807 21789332-21791359 21792142-21794029 21794445-21797006 21797058-21798303 21799276-21801743 21799276-21801743 21802805-21805214 21810260-21817555 21810260-21817555 21819071-21821440 21821349-21824312 21821349-21824348 21824696-21827509 21824696-21827509 21827978-21830507 21827978-21830097 21827978-21830507 21828005-21830507 21832343-21832701 21832364-21834514 AT3G58860.1 AT3G58865.1 AT3G58877.1 AT3G58880.1 AT3G58890.1 AT3G58900.2 AT3G58900.3 AT3G58900.4 AT3G58900.1 AT3G58910.1 AT3G58920.1 AT3G58930.1 AT3G58940.1 AT3G58950.1 AT3G58960.1 AT3G58970.1 AT3G58975.1 AT3G58980.1 AT3G58990.1 AT3G59000.2 AT3G59000.1 AT3G59010.1 AT3G59020.2 AT3G59020.1 AT3G59030.1 AT3G59040.2 AT3G59040.1 AT3G59050.1 AT3G59052.1 AT3G59060.4 AT3G59060.3 AT3G59060.2 AT3G59060.1 AT3G59068.1 AT3G59070.1 21836579-21838620 21836579-21838620 21839197-21842755 21839197-21842727 21839198-21842755 21843407-21853860 21854719-21858204 21857876-21860221 21860986-21862807 21863420-21868701 21872706-21874735 21875023-21876641 21878167-21879799 21880719-21882459 21884527-21886776 21887172-21889344 21889571-21891776 21889638-21891915 21889638-21891915 21889638-21891915 AT3G59080.2 AT3G59080.1 AT3G59090.1 AT3G59090.2 AT3G59090.3 AT3G59100.1 AT3G59110.1 AT3G59120.1 AT3G59130.1 AT3G59140.1 AT3G59150.1 AT3G59160.1 AT3G59170.1 AT3G59180.1 AT3G59190.1 AT3G59200.1 AT3G59210.1 AT3G59210.3 AT3G59210.4 AT3G59210.2 F-box/RNI-like superfamily protein SADHU10-1:Sadhu non-coding retrotransposon family unknown protein F-box/RNI-like superfamily protein RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like/FBD-like domains-containing protein MGT6:Transmembrane magnesium transporter pseudogene of F-box family protein F-box family protein IPMI1:isopropylmalate isomerase 1 F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein PME35 (PME61):pectin methylesterase ARM repeat superfamily protein ARM repeat superfamily protein TT12:proton antiporter Tetratricopeptide repeat (TPR)-like superfamily protein Tetratricopeptide repeat (TPR)-like superfamily protein PAO3:polyamine oxidase 3 CPuORF18:Upstream open reading frame PIL6:Myc-related bHLH transcription factor PIL6:Myc-related bHLH transcription factor PIL6:Myc-related bHLH transcription factor PIL6:Myc-related bHLH transcription factor Potential natural antisense gene Cytochrome b561/ferric reductase transmembrane with DOMON related domain Eukaryotic aspartyl protease family protein Eukaryotic aspartyl protease family protein Protein of unknown function (DUF1084) Protein of unknown function (DUF1084) Protein of unknown function (DUF1084) GSL11:protein similar to callose synthase Protein kinase superfamily protein Cysteine/Histidine-rich C1 domain family protein Cysteine/Histidine-rich C1 domain family protein MRP14:member of MRP subfamily F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein Protein with RNI-like/FBD-like domains F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein F-box/RNI-like superfamily protein 152 A NHANG 21894134-21895623 21896052-21897787 21898682-21900364 AT3G59220.1 AT3G59230.1 AT3G59240.1 PRN:cupin-domain containing protein RNI-like superfamily protein RNI-like superfamily protein Tabelle A.9 Liste der Gene auf Chromosom 3 von Arabidopsis im Bereich von 21,1 Mb bis 21,9 Mb. Bei der Kartierung der pgm Suszeptibilitäts-supprimierenden Mutation in der Arabidopsis EMS Linie 9-7-10 wurde der mit dem Phänotyp gekoppelte genomische Bereich auf diesen Abschnitt von Chromosom 3 eingegrenzt (Tabelle A.8). Die tabellarische Auflistung der Gene enthält Angaben zu dem Lokus, dem AGI Code und dem Namen jedes Gen-Modells sowie gegebenenfalls eine Beschreibung der Funktion und Angaben zu Homologien. Alle Angaben stammen aus der TAIR10 Annotation. 153 DANKSAGUNG Danksagung Ich danke Herrn Prof. Dr. Uwe Sonnewald für die Bereitstellung und Finanzierung des bearbeiteten Projekts und der ausgezeichneten technischen Ausstattung. Ganz besonders möchte ich mich bei Dr. Lars Voll bedanken, der auf dem Fahrrad stets zahlreiche Ideen entwickelt hat und immer bereit war, diese auch kontrovers zu diskutieren. Danke Lars, für das über Jahre konstant tolle Klima in Deinem Labor, das ist zu großen Teilen Dein Verdienst! Vielen Dank an Dr. Ruth Stadler für die kurzfristige Übernahme des Zweitgutachtens und an Dr. Reinhard Pröls von der TU München für die Durchführung von MehltauInfektionsexperimenten. Das Voll-Labor hat in den vergangenen Jahren eine große Vielfalt unterschiedlicher Charaktere beherbergt, vielen Dank an alle von ihnen! Besonders hervorheben möchte ich Robin, Doreen, Alexandra, Pierre, Sabine und Anna, die die langjährigsten Kollegen waren, aber auch Ümran, Susi, Conny, Marlene, Christine und nochmal Susi, die tolle Arbeit während ihrer Bachelorarbeiten geleistet haben und deren Ergebnisse zum Teil in die vorliegende Arbeit mit eingeflossen sind. Ein großer Dank geht an Prof. Dr. Christian Koch und sein ganzes Labor, besonders Marlis, Martin, Johannes, Susi und Johanna, für die große Kooperations- und Diskussionsbereitschaft und natürlich für die Octi-Taq. Ich möchte mich beim gesamten Lehrstuhl für Biochemie bedanken. Jeder Einzelne war immer bereit für praktische und theoretische Hilfsleistungen. Besonderen Dank an Christine Hösl für die engagierte Organisation des Gewächshauses und Moritz Thran für die unzähligen gemeinsamen Mittagspausen. Das Analytikteam um Dr. Jörg Hofmann und Alfred Schmiedl hat immer mit großem Einsatz zu der Optimierung verschiedenster Methoden beigetragen, vielen Dank dafür! Vielen Dank für die kurzfristigen, überwiegend nächtlichen, Korrekturen von Fehlern in dieser Arbeit durch Aga, Papa, Susan und Pierre. Ein großer Dank gilt meiner gesamten Familie, den Engelsdorfs, Osers und Kochanskis. Ganz besonders möchte ich meinen Eltern für ihre verlässliche Unterstützung danken. Meiner Frau Agnieszka danke ich für all das was ich mit Worten nicht ausdrücken kann. Lebenslauf Persönliche Informationen Name: Timo Engelsdorf Geburtsdatum: 01.08.1982 Geburtsort: Braunschweig Nationalität: deutsch Ausbildung 1989 – 1992 Grundschule Besigheim 1992 – 1993 Grundschule Bretzfeld 1993 – 2002 Hohenlohe-Gymnasium Öhringen 2003 – 2008 Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Studium Biologie Diplom (Hauptfach Biochemie) seit Oktober 2008 Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Dissertation am Lehrstuhl für Biochemie Ersatzdienst 2002 – 2003 Evangelische Jugendhilfe Friedenshort GmbH Öhringen Veröffentlichungen Engelsdorf T, Horst RJ, Pröls R, Pröschel M, Dietz F, Hückelhoven R, Voll LM (2013) Reduced carbohydrate availability enhances susceptibility of Arabidopsis towards Colletotrichum higginsianum. Plant Physiology, doi: 10.1104/pp.112.209676 Vogelmann K, Drechsel G, Bergler J, Subert C, Philippar K, Soll Jr, Engelmann JC, Engelsdorf T, Voll LM, Hoth S (2012) Early Senescence and Cell Death in Arabidopsis saul1 Mutants Involves the PAD4-Dependent Salicylic Acid Pathway. Plant Physiology 159, 14771487 Voll LM, Zell MB, Engelsdorf T, Saur A, Wheeler MG, Drincovich MF, Weber APM, Maurino VG (2012) Loss of cytosolic NADP-malic enzyme 2 in Arabidopsis thaliana is associated with enhanced susceptibility to Colletotrichum higginsianum. New Phytologist 195, 189-202 Horst RJ, Engelsdorf T, Sonnewald U, and Voll LM (2008) Infection of maize leaves with Ustilago maydis prevents establishment of C4 photosynthesis. Journal of Plant Physiology 165, 19-28 Vorträge und Posterpräsentationen The role of Arabidopsis carbohydrate metabolism for susceptibility towards Colletotrichum higginsianum; Vortrag; 29.Wallenfelser Rundgespräch zur Pflanzenbiochemie; Wallenfels, May 2012. Arabidopsis thaliana carbohydrate metabolism represents a compatibility factor in the interaction with Colletotrichum higginsianum; Posterpräsentation; Botanikertagung; Berlin, September 2011. Arabidopsis thaliana carbohydrate metabolism represents a compatibility factor in the interaction with Colletotrichum higginsianum; Posterpräsentation; Communication in Plants and their Responses to the Environment; Halle (Saale), May 2011. Carbohydrate metabolism represents a compatibility factor in the Arabidopsis thaliana – Colletotrichum higginsianum interaction; Vortrag; Tri-National Arabidopsis Meeting; Salzburg, September 2010. Arabidopsis thaliana carbohydrate metabolism is altered by Colletotrichum higginsianum and represents a compatibility factor; Posterpräsentation; Botanikertagung; Leipzig, September 2009.