Stretta Februar 2013 KSch Michael Heltau beim FREUNDE-Brunch am 10. Februar © Gabriela Brandenstein In eigener Sache Liebe Opernfreunde! Ich schreibe diese Zeilen im Hochgefühl einer gelungenen Premiere in unserer Staatsoper. Von der letzten Salzburger Inszenierung unterscheidet sich unsere Ariadne vor allem in zweifacher Hinsicht: durch das ganz andere Vorspiel und durch das Dirigat. Das Molière-Vorspiel ist in Salzburg ja wunderbar gelungen – im Gegensatz etwa zur letzten großen Präsentation der Ariadne in dieser Fassung anlässlich der Wiedereröffnung des Grazer Schauspielhauses vor knapp 40 Jahren (an die sich die Experten und Kritiker im Sommer offenbar gar nicht mehr erinnerten). Aber dennoch: Mir ist die Wiener Fassung der Ariadne lieber, nicht zuletzt wegen des wunderbaren Zusammenklanges von Wort und Ton, ganz im Stil des ersten Aktes des Rosenkavalier. Es mag Opernfreunde geben, die das anders sehen; aber ich habe keinen gefunden, der das Dirigat von Franz Welser-Möst nicht als Wohltat empfunden hätte – gerade im Vergleich mit Harding in Salzburg, der die Philharmoniker dirigiert hat, als wären sie ein mitteldeutsches Rundfunkorchester. Karl Korinek © Achim Bieniek Lesung Prof. Karl Korinek „Der Rosenkavalier - eine wienerische Maskerad’ und weiter nichts“ Di. 26.2.2013 18.00 Uhr Haus Hofmannsthal (Details siehe S. 22) INHALT 2 /13 links: Ildebrando D’Arcangelo © DG/Fadil Berisha rechts: Tomasz Konieczny © Hans-Jörg Michel Inzwischen haben wir das Neue Jahr begonnen und konnten – via TV – an verschiedenen Events teilnehmen. Musikalisch großer Sieger war erwartungsgemäß das Wiener Neujahrskonzert. Obwohl der ORF ziemlich versagte – etwa durch teilweise unplausible Bild-Einspielungen und eine elende Bildregie; der Vergleich mit früheren Jahren macht mich sicher. Aber die dargebotene Musik und die Qualität des Orchesters und des Dirigenten setzten sich letztlich durch und machten das Konzert zu einem Triumph österreichischer Kultur. Und ich erinnerte mich anlässlich mancher dümmlicher Wortspenden an die ermutigende Wirkung, die die Neujahrskonzerte in der Nazizeit wohl unbeabsichtigt für jene große Zahl von Österreichern hatten, die an die österreichische Nation – die war damals noch nicht als „Missgeburt“ verunglimpft, sondern ein Kampfbegriff in der Zeit der Unterdrückung – und ein Wiedererstehen Österreichs glaubten. Ein gutes und friedliches Jahr 2013 und als Draufgabe viel Freude in und mit unserer Oper wünscht Ihnen Ihr Karl Korinek Präsident VERANSTALTUNGEN Künstlergespräche Ildebrando D’Arcangelo So. 10.3./ S. 19 Tomasz Konieczny So. 24.3./ S. 18 Ballettmatinee Grete Wiesenthal/ S. 18 Veranstaltungen auf einen Blick/ S. 34 SCHWERPUNKTE I. Comprimari der Opernwelt vor den Vorhang (Oswald Panagl)/ S. 6 II. Tanzperspektiven Vier Blickwinkel - Zukunftsperspektiven des Balletts (Verena Franke)/ S. 10 Windspiele (Susanne Kirnbauer-Bundy)/ S. 13 III. 200 Jahre Ges. der Musikfreunde Wien Rede GMD Franz Welser-Möst/ S. 14 FREUNDE-Reise Verona Juni 2013/ S. 23 Grafenegg-Kontingente 2013/ S. 22 PORTRAIT Dmitry Korchak/ S. 20 KOLUMNEN con brio/ S. 17 Misterioso/ S. 28 SERVICETEIL Spielpläne/ S. 24 Radio, TV/ S. 26 Tipps/ S. 29 3 Forum Sehr geehrter Damen und Herren! In puncto Publikums- und Medieninteresse schlägt der Wiener Opernball alljährlich alle Rekorde: Die glanzvolle Eröffnung, das festlich geschmückte Haus am Ring, die freudigen Besucher – das sind Bilder, die um die Welt gehen. Mich freut das besonders auch, weil es in den letzten beiden Jahren gelungen ist, den Wiener Opernball wieder zu einem echten Künstlerball zu machen und unser Haus verstärkt zu zentrieren. Mehr Ereignis, weniger Event! So bin ich glücklich darüber, dass die Eröffnung unter anderem vom Staatsopernorchester unter der Leitung unseres Generalmusikdirektors Franz Welser-Möst, den jungen Ensemblemitgliedern Valentina Nafornita und Adam Plachetka, dem Wiener Staatsballett und den Studierenden der Ballettschule der Wiener Staatsoper gestaltet wird. Dominique Meyer © Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn Gleich am nächsten Tag – am 8. Februar – gehört die Wiener Staatsoper bei der wunderbaren Zauberflöte für Kinder wieder ganz dem jungen Publikum, das heuer wieder zu Tausenden in die Welt des Musiktheaters entführt wird. Jetzt aber die Hauptsache: Mit Simon Boccanegra, Salome, Cenerentola, Madama Butterfly, Un ballo in maschera, Tosca sowie den Ballettabenden Manon und Tanzperspektiven und der Wiederaufnahme der Kinderoper Die Feen bieten wir einen mehr als abwechslungsreichen Februar. Auf die Besetzungen von Domingo und Alagna bis Kovalevska und Nylund (um nur ganz wenige zu nennen!) können wir uns – so meine ich – wirklich freuen, und so manches Ausnahmeprojekt, wie der Weill-Abend von Angela Denoke, verspricht Besonderes. Seien Sie also auch in diesem Februar möglichst oft unser Gast! Und genießen Sie die Wiener Oper – ob am Ball oder in Vorstellungen! Ihr Dominique Meyer Musical meets Opera 3 Jörg Schneider, Raimundtheater, 4.3.2012 © VBW/Rolf Bock Erratum Termine JÖRG SCHNEIDER 4., 7. April 2013/Tokio: Die Meistersinger von Nürnberg 28. April 2013/Düsseldorf: Don Giovanni 12. Jänner, 3., 5., 20. Februar 2013/ Volksoper Wien: Der Barbier von Sevilla 24. Februar, 1. März, 8., 20. April 2013/ Düsseldorf: Die Entführung aus dem Serail 11., 14. März 2013/Budapest: Capriccio 21., 22. März 2013/Wales: Bruckner Te Deum, Beethoven Symphonie Nr. 9 Erratum BALLETTSCHULE 4 Im Rahmen des Portraits wurden in der letzten Stretta leider falsche Termine abgedruckt – hier nun die richtige Version: Im letzten Artikel über die Ballettschule der Wiener Staatsoper wurde von mir irrtümlicherweise behauptet, dass man hier den akademischen Titel Bachelor of Arts erhält – dies ist unrichtig! Er wird 25., 26., 28. September 2013/ Philharmonie München: Schubert As-Dur Messe Jänner 2014 Paris September 2014/Baden-Baden: Il ritorno d’Ulisse in patria (siehe auch www.joergschneider.at) nur am Konservatorium Wien Privatuniversität verliehen – ich bitte um Entschuldigung. Susanne Kirnbauer-Bundy © Waismayer Roswitha Liebe Freunde, ´ KSch PETER MATIC er im Gespräch mit Haide Tenn r Sonntag, 17. Februar 15.00 Uh Der Opernsalon. Von Opernfreunden für Opernfreunde. Aus dem Veranstaltungsprogramm der Freunde der Wiener Staatsoper präsentieren wir Ihnen einmal im Monat Highlights und Gespräche mit Legenden und Lieblingen des Wiener Opernpublikums. Der Opernsalon auf Radio Stephansdom. Jeden dritten Sonntag im Monat ab 15.00 Uhr. Klassik verpflichtet. www.radiostephansdom.at Auch kleine Rollen können uns entzücken I. Präludium Theo Adam als Minister in Fidelio mit James King (Florestan) und Gwyneth Jones (Leonore) © Wiener Staatsoper/Axel Zeininger Elisabeth Kulman als Waltraute in Götterdämmerung © Wiener Staatsoper/ Axel Zeininger 6 Es gibt keine großen und kleinen Partien, sondern nur gute oder schlechte Interpreten. Mit diesem Spruch pflegen Intendanten und Regisseure ihre Sänger zu trösten, wenn sie für eine Produktion oder bei einem Neuengagement nicht alle Wünsche ihrer Ensemblemitglieder erfüllen können. Die einschlägige Fachprosa weiß es freilich anders: Das Handbuch der Oper aus der Feder von Rudolf Kloiber und Wulf Konold, seit Jahrzehnten die Bibel und Fibel der künstlerischen Betriebsbüros, unterscheidet bündig zwischen großen, mittleren und kleinen Partien, was sich bei Vertragsabschlüssen und Gagenforderungen finanziell zu Buche schlägt. Aber nicht davon soll in diesem Text die Rede sein, sondern vom spezifischen künstlerischen Gewicht jener zahlreichen - oder besser zahllosen - Episodenrollen, die zumeist am Ende des Besetzungszettels stehen und nicht selten ein zweistelliges Quantum erreichen. Diese Partien der sogenannten Comprimarii auch nur aufzulisten, ist in diesem Rahmen so unmöglich wie letztlich reizlos. Es gilt also, eine strenge Auswahl zu treffen, wobei es auf die bevorzugten Kriterien ankommt. Soll man nach Prominenz, stimmlicher Anforderung oder Anzahl der zu singenden Takte vorgehen? Ich entscheide mich bei diesem Beitrag für einen anderen Parameter, den ich in der Folge erläutern will. II. Aufschlusswert und Verweischarakter Diese beiden selektiven Begriffe unterscheiden typisierte Partien von Rollen, die - unabhängig von ihrer Länge - im Sujet Wirkung entfalten und dieses dramaturgisch strukturieren – sei es als Verknüpfung oder im Sinne eines Kontrasts. Was der Leser in diesem Essay vergeblich sucht, sind alle jene weiblichen Vertrauten, die Inez, Annina oder Giovanna heißen und auf ihre Primadonnen namens Leonora, Violetta oder Gilda hören. Ein Gleiches gilt, um beim „mittleren Verdi“ zu bleiben, für die tenoralen Begleiter Ruiz, Gaston oder Borsa, die den zugehörigen Protagonisten – Manrico, Alfredo, Duca – kaum von der Seite weichen, obwohl sie die weitaus geringere Gage beziehen! Wieder andere – schon eher „mittelgroße“ – Partien sind der Tradition des antiken Dramas verpflichtet. Der Minister im Fidelio und der Eremit im Freischütz sind in den jeweiligen Schlussbildern späte Ableger jenes Deus ex machina, der in griechischen Tragödien mitunter ausweglose Situationen durch irrationalgöttliches Eingreifen überraschend löst und die betroffenen Personen erlöst. Waltraute wiederum, in der Walküre noch eine der Wunschmaiden Wotans, trägt in der Götterdämmerung eine wichtige Episode. In ihrer großen Erzählung vom Niedergang Walhalls führt sie gleichsam die beiden dramaturgischen Funktionen von Botenbericht und Teichoskopie zusammen (der griechische Begriff „Mauerschau“ geht auf einen Kunstgriff von Homer zurück, der im dritten Gesang der Ilias Priamos der neben ihm auf der Mauer von Troja stehenden Helena die anrückenden Griechen beschreibt: im Gegensatz zum Botenbericht, der über Vergangenes berichtet, wird in der Teichoskopie über gerade stattfindende Vorgänge berichtet, die der Zuhörer aber nicht sieht). Einen Sonderfall stellen jene Formate dar, die der Fachjargon gern als Edelwurz’n bezeichnet. Zwei Puccini-Rollen zählen prototypisch zu diesem Profil: Angelotti in Tosca und der Fürst Yamadori in Madama Butterfly. Der eine darf sich schon nach dem ersten Akt, den er vokal eröffnet, dezent zurückziehen. Der andere braucht erst im zweiten Akt für ein paar gesungene Takte aufzutreten. Beide sind typische Anfängerund „Aufhörer“-Partien, von den Sängern meist wenig geliebt, aber eben doch von Libretto und Partitur vorgeschrieben. Comprimari der Opernwelt vor den Vorhang!/ Oswald Panagl Wer sie auf dem Höhepunkt seiner Karriere immer noch – oder gar ausschließlich – verkörpern muss, hat entweder begrenzte stimmliche Möglichkeiten oder wenig Verhandlungsgeschick. Und doch nähern sich die beiden Charaktere schon sehr jenem Idealtypus eines Episodisten an, dem dieser Beitrag gilt. Angelotti demonstriert bereits zu Anfang das Schreckensregime des Baron Scarpia, das auch die Tragödie des Liebespaares auslöst. Yamadori wiederum bietet ChoCho-San seine Liebe und großzügige Unterstützung an, als die Protagonistin noch ahnungslos an die Treue des längst amerikanisch verheirateten Pinkerton glaubt. Der Mesner in der Tosca hingegen gilt zu Recht als arrivierte kleine Partie mit gestaltbarem Charakter: Nicht nur macht er dramaturgisch durch das nicht Beherrschen der ausgelassenen Ministranten den Gegensatz zum Auftritt des gnadenlosen Scarpia deutlich, er ist auch derjenige, der als Erster merkt, dass da mit dem Essenskorb des Cavaradossi etwas nicht stimmt, und durch sein Verdachtschüren die Handlung vorwärts treibt. KS Alfred Šramek als Mesner in Tosca © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Eine Kleinstpartie hingegen und eigentlich schon Karikatur einer Edelwurz’nRolle ist hingegen der Bahnhofsvorstand in Gottfried von Einems Besuch der alten Dame, der außer „Abfahrt!“ nichts zu sagen oder zu singen hat. Doch noch einmal zurück zu den eher farblosen und quasi auswechselbaren Klein(st)partien, etwa bei Wagner: Ich will mich nicht mit dem ersten Knappen und zweiten Gralsritter (Parsifal) oder dem dritten Edelknaben (Tannhäuser) befassen, im letzteren Stück auch nicht mit Heinrich dem Schreiber oder Reinmar von Zweter, die anders als Walther von der Vogelweide und Biterolf nicht individuell hervortreten, sondern nur die Ensembles der Minnesänger verstärken und harmonisch ergänzen. III. Scharnierfiguren In aller gebotenen Kürze will ich unter diesem Titel zwei Gestalten funktional zusammenfassen, die anscheinend so gar nichts miteinander zu tun haben. Der Sprecher aus der Zauberflöte, dem unbedarfte Opernbesucher vielleicht gar keinen Gesang zutrauen, ist in Wahrheit – wie in der Politik ein Regierungssprecher! – der offizielle Vertreter von Sarastros Reich. Dramaturgisch bildet er als Gestalt gleichsam das Gelenk zwischen den beiden Teilen der Handlung. Er ist es, dessen Botschaft den verunsicherten Tamino vom Rückzug abhält und auf den rechten Lebensweg führt. Der Waldvogel, ein seltsames Zwitterwesen, ein Vermittler zwischen Natur und Menschenwelt, vielleicht ein Werkzeug Wotans zur Manipulation von Siegfried, erklärt dem tumben Helden zunächst den Wert von Tarnhelm und Ring, warnt ihn dann vor der Tücke Mimes und weist ihm endlich den Pfad zum Felsen der schlafenden Brünnhilde. Auch dieses sprechende bzw. Siegfrieds erweitertem Bewusstsein verständliche Tier erfüllt eine Brückenfunktion, indem es dem Toren die Möglichkeit weist und eröffnet, seine Naivität los zu werden und den Zugang zur realen Welt zu finden. IV. Die Zunft und ihre Meister Im Verband der kunstbegeisterten Meistersinger von Nürnberg gibt es drei echte Hauptrollen: den Schuster Hans Sachs, den vermögenden Goldschmied Veit Pogner und den Stadtschreibe Sixtus Beckmesser, der als „Intellektueller“ in diesem Kreis denn auch das Amt des Merkers ausübt. Den Gegenpol bildet die Vielzahl der Kleinmeister, der Schneider und Zinngießer, Strumpfwirker und Kupferschmiede, die zwar individuelle Namen tragen (Moser, Ortel, Schwarz, Foltz), aber kaum subjektiv gezeichnet sind, sieht man von den etymologischen Wortspielen mit dem Namen des Kürschners Kunz Vogelgesang und des Fortsetzung S. 8 7 Auch kleine Rollen können uns entzücken Spenglers Konrad Nachtigall einmal ab. Eingebettet zwischen diese Extreme ist der Bäcker Fritz Kothner, schon vom vokalen Anspruch her eine „mittlere“ Partie, quasi als Gildenmeister und Sitzungsleiter auch funktionell hervorgehoben, wiewohl er im Rollenverzeichnis vor zwei echten Episodisten, dem Zinngießer Balthasar Zorn und dem Würzkrämer Ulrich Eißlinger rangiert. Manches von der Thematik des Stückes wird da vorweggenommen: die Antithese von Abschied und Heimkehr, die Spannung zwischen ambivalenten Gefühlen. Ist die „wilde, minnige Maid“ nicht eine Projektion Isoldes? Und wie doppeldeutig ist die Wortform „wehe:“ Auftrag an den Wind, zugleich Ausdruck emotionaler Betroffenheit! VI. Wahrheit im Narrenkleid Eine wirklich kleine Rolle mit Verweischarakter ist für mich der anonyme Nachtwächter: Seine beiden Auftritte im zweiten Aufzug markieren wesentliche Zäsuren im zeitlichen wie auch im dramaturgischen Ablauf. Das Erscheinen um zehn Uhr steht zwischen dem Fluchtversuch des Liebespaares und dem nächtlichen Diskurs zwischen Sachs und Beckmesser. Und um elf Uhr hat er nicht bloß das letzte Wort am Ende des Aktes, sondern seiner Rede kommt nach dem Aufruhr der Prügelfuge sogar symbolische Bedeutung zu: „Bewahrt euch vor Gespenstern und Spuk, daß kein böser Geist eu’r Seel beruck!“. V. Im Wasser wie am Lande Heinz Zednik als Gottesnarr in Boris Godunow © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Seeleute und Steuermänner sind die idealen Mittler zwischen den beiden prototypischen Lebensmilieus. Der Steuermann im Fliegenden Holländer ist ein engagierter Vertreter seines Standes; und doch beschwört er den Südwind, ihn möglichst bald in den heimatlichen Hafen zu befördern – denn: „Mein Mädel verlangt nach mir.“ Ein Sonderfall ist der junge Seemann in Tristan und Isolde, eigentlich keine Person, nur eine Stimme, die gleichwohl zu Beginn der Handlung nicht bloß Atmosphäre schafft, sondern auch Merkmale des Geschehens verdichtet: „Westwärts schweift der Blick; ostwärts streift das Schiff … mein irisch Kind, wo weilest du? Sind’s deiner Seufzer Wehen, die mir die Segel blähen? Wehe, wehe, du Wind! Weh, ach wehe, mein Kind! Irische Maid, du wilde, minnige Maid!“. 8 Ein bekanntes Sprichwort stellt Kinder und Narren auf den gleichen Nenner. Beiden schreibt der Volksmund übersinnliche Fähigkeiten, bisweilen schier prophetische Gaben zu. Zwei Episodenrollen mit Aufschlusswert für den Verlauf der Handlung seien kurz angesprochen. Der Narr in Alban Bergs Wozzeck hat seinen kurzen Auftritt in der Wirtshausszene des zweiten Akts, in der sich die dramaturgischen Fäden verschlingen: Marie tanzt aufreizend mit dem Tambourmajor, im Titelhelden reifen düstere Gedanken. Der Narr aber „drängt sich an ihn heran“ und verkündet ein zweideutiges „lustig“, dem er das ahnungsvolle „Ich riech’ Blut“ folgen lässt. Wozzeck greift diese Ahnung verzweifelt auf: „Blut? … Blut! Mir wird rot vor den Augen. Mir ist, als wälzten sich alle übereinander.“ Eine andere Spezies des Außenseiters verkörpert jener Gottesnarr in Modest Mussorgskys Boris Godunow, den die Übersetzungen abwechselnd und zumeist unscharf als Idioten oder Einfältigen (engl. Simpleton, Innocent) bezeichnen. Dieser Typus ist im Glauben und der Mentalität des Alten Russland tief verankert: Er steht unter Gottes Schutz, hat Anrecht auf Almosen, wird aber oft zum Opfer kindlichen Spottes. Alle diese Momente begegnen uns auch im Ablauf von Mussorgskys Oper, freilich differenziert nach deren unterschiedlichen Fassungen. Erschütternd ist jedenfalls die prophetische Klage über das künftige Schicksal des Landes: „Weine, weine, du armes Volk!“. Comprimari der Opernwelt vor den Vorhang!/ Oswald Panagl VII. Pastorales Hirten waren die Hauptpersonen in Barockopern nach antiken Sujets. Auch Paris wird in Offenbachs La belle Helène als einem Hirten auf dem Berge Ida die schönste Frau der Welt verheißen. Und im 20. Jahrhundert sind Pedro in Eugène d’Alberts Tiefland oder Leukippos in Daphne von Richard Strauss gewichtige Vertreter dieses Standes. Ileana Tonca als Hirt im Tannhäuser © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Prof. Dr. Oswald Panagl hat es übernommen, die Internationale Richard Strauss Gesellschaft Wien zu revitalisieren. Dem Vorstand der Gesellschaft hat er als überzeugter Richard Strauss Fan schon bisher angehört, nun hat er die Funktion des Präsidenten übernommen. Ihm zur Seite stehen wird als Vize Mag. Christoph Wagner-Trenkwitz. Wir wünschen Oswald Panagl, der auch Mitglied des Ehrenkomitees der FREUNDE ist, viel Erfolg! Doch es gibt im Sinne unseres Themas auch bemerkenswerte Comprimarii im Schäfergewand. Der junge Hirt in Wagners Tannhäuser erscheint an der Schnittstelle des ersten Aktes, als der Titelheld „plötzlich in ein schönes Tal versetzt“ wird. Das pastorale Lied besingt „Frau Holda“, also Venus, die „aus dem Berg (!)“ hervorkam, „zu ziehn durch Fluren und Auen“, um endlich im Jubelton zu verkünden: „Der Mai ist da, der liebe Mai!“. Einige Worte in der Mitte des Gesanges verdienen wohl Aufmerksamkeit: „Gar süßen Klang vernahm da mein Ohr, mein Auge begehrte zu schauen; da träumt ich manchen holden Traum, und als mein Aug erschlossen kaum, da strahlte warm die Sonnen… “. Spiegelt sich darin nicht in nuce das Geschick Tannhäusers? Erst recht, wenn der Knabe den Pilgern nachruft: „Glück auf nach Rom! Betet für meine arme Seele!“ Der Hirt im dritten Aufzug von Tristan und Isolde ist dagegen ein älterer Mann, wie Kurwenal über das rätselhafte Siechtum seines Herren besorgt. Als Späher – gleichfalls ein ererbter dramatischer Rollentypus und übrigens ein weiteres Beispiel für Teichoskopie – hält er Ausschau auf das Meer und soll im Duktus seiner Hirtenweise das Geschehen musikalisch umsetzen. Das traurige Melos bedeutet Resignation, der Wechsel im Tonfall signalisiert die Ankunft Isoldes: „Eine andre Weise hörtest du dann, so lustig, als ich sie nur kann.“ Knabenstimme hinter der Bühne gesungen, ist im Text seines Liedes mit der Handlung auf eigenwillige Weise verknüpft: Seufzer, Qualen des Herzens, Liebeskummer, Trostlosigkeit sind die verbalen Leitwörter des Gesanges, der damit das letale Ende der Protagonisten der Oper vorwegnimmt. Die kleinste pastorale Episode aber findet sich in Debussys Pelléas et Mélisande. Als der kleine Yniold im vierten Akt seinen Ball unwiederbringlich verliert und das Blöken einer vorbeiziehenden Schafherde verstummt, deutet es ihr Hirt mit den rätselhaften Worten: „Das ist, weil dies nicht der Weg in den Stall ist.“ Der Satz mag ebenso den Gang der Tiere zur Schlachtbank bedeuten wie das ausweglose Ende des Geschehens versinnbildlichen. VIII. Postludium Das gewählte Thema ließe sich mit vielen weiteren Beispielen fortschreiben, wäre da nicht der Umfang eines Essays einzuhalten. Ich bin mir bewusst, dass meine Leser etliche ihnen vertraute Episodenrollen vermissen, andere hier behandelte hingegen vielleicht für entbehrlich halten. Wenn ich eine Partie ausgelassen habe, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass ich sie nicht kenne! Eine Rückmeldung aus dem Leserkreis mit einer kleinen Wunschliste wäre dem Autor jedenfalls willkommen! Dr. Oswald Panagl ist emeritierter Professor für Sprachwissenschaft an der Universität Salzburg. Der Pastore in Giacomo Puccinis Tosca, zu Beginn des dritten Aktes von einer 9 Vier Blickwinkel – Zukunftsperspektiven des Balletts A "A Million Kisses to my Skin" David Dawson Johann Sebastian Bach Vladimir Shishov, Nina Poláková Copyright: Wiener Staatsballett/ Balázs Delbó, Luis Casanova Wiener Staatsoper Premiere TANZPERSPEKTIVEN Dawson | Pickett | Maillot | de Bana A MILLION KISSES TO MY SKIN Choreographie und Bühne: David Dawson Musik: Johann Sebastian Bach, Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll BWV 1052 Kostüme: Yumiko Takeshima Licht: Bert Dalhuysen Dirigent: Markus Lehtinen Klavier: Igor Zapravdin 10 usblick, Betrachtungsweise, Blickwinkel oder auch Zukunftsaussicht lauten nach dem Online-Wortschatzlexikon der Universität Leipzig die Synonyme für „Perspektive“ – abgesehen von der räumlichen Begrifflichkeit des Fluchtpunkts. Dieser Begrifflichkeiten hat sich der Chef des Wiener Staatsballetts Manuel Legris bedient, als er die im kommenden Februar stattfindende Premiere an der Wiener Staatsoper mit Tanzperspektiven betitelte. Blickwinkel des Tanzes dem Publikum näher zu bringen, ist seit Legris Direktion kein Novum: Neben seiner Nurejew-Werkpflege widmete er sich Klassikern wie La Sylphide des Ballett-Archäologen Pierre Lacotte, aber auch der Pflege zeitgenössischer Starchoreographen, deren Werke am aktuellen Spielplan (Balanchine/ Neumeier/ Robbins-Abend, Meisterwerke des 20. Jahrhunderts) stehen. Mit der kommenden Premiere erweitert Legris nun einmal mehr jene mannigfaltigen Sichtweisen und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten des gegenwärtigen Balletts auf. Die Tanzperspektiven geben einen Blick auf das Schaffen von vier Choreographen der Gegenwart frei: der Brite David Dawson, die US-Amerikanerin Helen Pickett, der Deutsche Patrick de Bana und der Franzose Jean-Christophe Maillot, deren Oeuvre nicht unterschiedlicher sein könnte. Bei genauer Recherche der Lebensläufe findet man einen kleinsten gemeinsamen Nenner: Meisterchoreograph William Forsythe, der sich als Tanzschaffender, Kompagnie-Chef oder Kollege als verbindendes Element entpuppt. Dies sei aber nur nebenbei erwähnt. Mit einer verschärften Betrachtungsweise auf die Möglichkeiten des Tanzkörpers startet die Produktion: David Dawsons A Million Kisses to My Skin, das er im Jahr 2000 für das Het Nationale Ballet kreierte. Es erzählt vom großen Glücksgefühl, das ein Tänzer im Laufe seiner Karriere erlebt. „Die unzähligen Male, die ich als Tänzer auf der Bühne stand, empfand ich wie Millio- nen von Küssen auf meiner Haut“, umschreibt der Choreograph seine Emotionen. Ferner beschreibt der britische Tanzschaffende selbst sein Werk mit „Die Tänzer strecken ihre Glieder auf das Weiteste, und die Betonung liegt auf Asymmetrie, schrägen Drehungen und der gebrochenen Linie“. Die Körper würden durch die Luft wirbeln, und die Tänzer würden diese einmalige Gelegenheit nützen, um ihr Können in diesem Wirbelwind einer Choreographie zu zeigen. „Fast hat es den Anschein, sie verbrächten mehr Zeit in der Luft, als auf dem Boden“, so Dawson, der zum Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll BWV 1052 von Johann Sebastian Bach das Staatsballett scheinbar in die Lüfte erheben wird - eingebettet in das wohl am häufigsten aufgeführte Werk von Bachs sieben Konzerten für ein Cembalo, Streicher und Basso Continuo, das sich durch eine ungewöhnlich leidenschaftliche Stimmung auszeichnet. Die Sprache des gegenwärtigen Tanzes lernte David Dawson sozusagen von der Pike auf: Er absolvierte seine Ausbildung zum Tänzer unter anderem an der renommierten Royal Ballet School in London, um dann in der Kompanie des Birmingham Royal Ballet, des English National Ballet und des Het Nationale Ballet (Amsterdam) ins Engagement zu treten – in Amsterdam entstanden übrigens auch seine ersten choreographischen Arbeiten. Im Jahr 2000 ernannte ihn William Forsythe zum Ersten Solisten seines Frankfurt Balletts. Bereits zwei Jahre später beendete er seine aktive Tänzerlaufbahn, um sich ausschließlich dem Choreographieren zu widmen. In dieser Funktion war er von 2004 bis 2006 am Het Nationale Ballet in Amsterdam tätig und erhielt 2005 als erster englischer Choreograph eine Einladung vom renommierten russischen Mariinski- KirowBallett. Nach seiner vierjährigen Amtszeit als Hauschoreograph des Balletts der Semperoper Dresden wurde er 2010 zum Hauschoreographen des Königlichen Ballett Flandern in Antwerpen ernannt. Seine Choreographien werden heute in Verena Franke mehr als 25 Ländern aufgeführt und sind fixer Bestandteil des Repertoires vieler Kompanien geworden. Dawsons A Million Kisses to My Skin wird dem Wiener Publikum eine Veranschaulichung seines in das 21. Jahrhundert transformierten klassischen Stils bieten. "Eventide" Helen Pickett - Philip Glass, Ravi Shankar, Jan Garbarek u. a. Ketevan Papava, Robert Gabdullin Copyright: Wiener Staatsballett/ Balázs Delbó, Luis Casanova EVENTIDE (Neufassung) Choreographie: Helen Pickett Musik: Philip Glass, Ravi Shankar Offering Jan Garbarek, Anouar Brahem, Ustad Shaukat Hussain Ramy Philip Glass, Ravi Shankar, Meetings Along the Edge Bühne: Benjamin Philips Kostüme: Charles Heightchew Licht: John Cuff, Mark Stanley Die darauffolgende Produktion der Tanzperspektiven zeigt Eventide der USamerikanischen Choreographin Helen Picketts. In Österreich und Deutschland kennt man sie vor allem als Tänzerin der William-Forsythe-Kompanie, deren Mitglied sie doch mehr als ein Jahrzehnt war. Während ihres letzten Jahres im Engagement trat sie auch mit der in New York City sesshaften Theatergruppe Wooster Group auf, mit der sie fünf Jahre verbunden blieb. 2005 kehrte sie jedoch zum Tanz zurück: Mikko Nissinen, Direktor des Boston Ballet, erteilte der im kalifornischen San Diego Geborenen den ersten Choreographieauftrag: Etesian. Seitdem schuf sie Werke für das Boston Ballet, Washington Ballet, Aspen Santa Fé Ballet, Sacramento Ballet, Louisville Ballet und Ballet X, Königliches Ballett Flandern, Ballet West, Atlanta Ballet und Dance Theatre of Harlem. Ein wesentliches Merkmal ihrer Stücke ist die Zusammenarbeit mit Video- und Installationskünstlern (etwa Eve Sussman, Toni Dove oder Laurie Simmons), sowie eine feine, aber doch erkennbare, choreographische Handschrift der frühen Werke Forsythes: Die Gebundenheit der Bewegungssprache an das klassische Ballett ist deutlich. Für das Wiener Staatsballett wird die Tanzschaffende nun eine überarbeitete Neuinszenierung der im Jahr 2008 für das Boston Ballet kreierten Produktion schaffen, frei nach dem Motto, dass jedes Ensemble seine eigene künstlerische Identität besitzt. Die klassischen Linien erweitert sie in Eventide mit Körperbewegungen in scheinbaren Kurven, gepaart mit erotischen Elementen zu indischen und indonesischen Klängen und zeitgenössischen Komponisten wie Philip Glass und Jan Garbarek. Als „magische Stunde“ bezeichnet die Tanzschaffende das Stück. Es sei eine Lichtmischung, die den Tag mit der Nacht verbinden würde. „Die Dämmerung scheint die Farbschattierungen der Erde zum blauen Äther hin zu ziehen, die Grenze hebt die gesehenen und ungesehenen physischen Welten auf. Die Farbe, die hervortritt, schafft auf göttliche Weise eine Einheit, einen Kuss, der uns für kurze Zeit mit dem Kosmos verbindet“, so Helen Pickett über die Produktion. Eventide würde die Zuseher und Akteure „in der zyklischen Energie des Übergangs“ versammeln und es würde versucht werden, „die magische Stunde zu schaffen, in der alles möglich ist.“ Magisch wird es dann auch bei der darauffolgenden Uraufführung von Windspiele: Patrick de Bana bringt nach Marie Antoinette eine weitere, eigens für das Wiener Staatsballett geschaffene Produktion auf die Bühne. De Bana studierte an der von John Neumeier und Truman Finney geleiteten Ballettschule der Hamburgischen Staatsoper. 1987 wurde er an das Béjart Ballet Lausanne engagiert, dem er bis 1992 als Solotänzer angehörte. Danach war er zehn Jahre lang Solotänzer der von Nacho Duato geleiteten Compañia Nacional de Danza in Spanien, trat in Stücken von Nacho Duato, Jiří Kylián, William Forsythe, Mats Ek und Ohad Naharin auf. Darüber hinaus war er Tänzer und Choreograph in Carlos Sauras Filmen Iberia (2004) und Fados (2006). Seine erste Zusammenarbeit mit dem Staatsballett-Chef Manuel Legris erfolgte 2008 mit The Portrait of … , das in Tokio Premiere feierte, im Jahr darauf kreierte er für Agnès Letestu und sich selbst das Duo Marie Antoinette, das der Premiere des abendfüllenden Balletts Marie Antoinette 2010 an der Volksoper Wien zu Grunde liegt. 2009 entstanden auch Encounter für einen Tänzer und einen Schlagzeuger, sowie das von Manuel Legris und ihm selbst getanzte Duo Nefes. Seine jüngsten Arbeiten sind White Shadows für das Tokyo Ballet und Einstudierungen Fortsetzung S. 12 11 Vier Blickwinkel – Zukunftsperspektiven des Balletts/ Verena Franke "Vers un Pays Sage" Jean-Christophe Maillot - John Adams Olga Esina, Roman Lazik Copyright: Wiener Staatsballett/ Balázs Delbó, Luis Casanova VERS UN PAYS SAGE Choreographie: Jean-Christophe Maillot Musik: John Adams Fearful Symmetries Bühne/Licht: Dominique Drillot Originalgemälde: Jean Maillot Kostüme: Jean-Christophe Maillot, Jean-Michel Lainé "Windspiele" Patrick de Bana - Peter Iljitsch Tschaikowski Kirill Kourlaev Copyright: Wiener Staatsballett/ Balázs Delbó, Luis Casanova 12 von Creatures für Istanbul State Opera and Ballet und das National Ballet of China sowie eine Tanzproduktion für die bekannte Shaman Dance Group. Noch lässt sich der deutsche Choreograph mit nigerianischen Wurzeln nicht in die Tanzkarten seiner jüngsten Produktion an der Staatsoper schauen. Gewiss ist aber, dass Patrick de Banas Kreation auf dem leidenschaftlichen – und einzigen - Violinkonzert Peter I. Tschaikowskis basiert. Es gehört heute noch zu den bekanntesten, meistaufgeführten und meisteingespielten Violinkonzerten weltweit. De Bana möchte in Windspiele die Zuseher in vielschichtige Räume entführen: Zum einen in die Weite eines Landes, gesehen aus der Perspektive des freien Fliegens. Zum anderen in die gedankliche Ebene, die im Innehalten in nicht bekannte Dimensionen driftet. Dieses Spiel der Ebenen gleicht – mit dem Choreographen als Vermittler – dann dem eines Windspieles. So eine kurze inhaltliche Skizzierung der Ballettdirektion. 1986 arbeitete er das erste Mal für die Ballets de Monte-Carlo. 1993 ernannte Caroline von Monaco, Prinzessin von Hannover, Maillot zum Direktor der Ballets de Monte-Carlo. Die Vielfalt seiner Produktionen wurde der Grundstein seines eigenen Repertoires. Auch er arbeitet mit bildenden Künstlern, Komponisten und Modedesignern zusammen. Das Repertoire der Kompanie erweitert er ferner mit Gastchoreographen wie William Forsythe, Jiri Kylián, Sidi Larbi Cherkaoui oder Marco. Kennzeichnend für Maillot ist, dass er stilistisch Elemente des Klassischen Balletts beibehält, sie dennoch zeitgenössisch bearbeitet, indem er die Vielseitigkeit beider Genres nutzt. So auch in Vers un Pays Sage: Basierend auf der Komposition Fearful Symmetries des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten John Adams schuf Maillot eine leidenschaftliche und sentimentale Hommage an seinen Vater, den Maler Jean Maillot, dessen Gemälde Pays Sage zur Inspirationsquelle für das Stück wurde. Abschließend darf in dem ChoreographenQuartett auch ein Franzose nicht fehlen: Jean-Christophe Maillot, Direktor der Ballets de Monte-Carlo. Er entführt in ein weises Land - Vers un Pays Sage lautet der Titel seines 1995 entstandenen Balletts. Auch seine Karriere führte ihn zu den renommierten Tanzschaffenden des 20. Jahrhunderts: Maillot begann sehr früh Tanz und Klavier in seiner Geburtsstadt Tours am Conservatoire National zu studieren, bevor er bei Rosella Hightower in Cannes sein Tanzstudium fortsetzte. 1977 erhielt er den Prix de Lausanne und wurde direkt von John Neumeier nach Hamburg engagiert, wo er fünf Jahre lang als Solist tanzte. Ein Unfall beendete abrupt seine Bühnenkarriere. Dies veranlasste ihn, 1983 in seinen Heimatort zurückzukehren, wo er zum Künstlerischen Leiter des Ballet du Grand Théatre de Tours ernannt wurde. Für diese Kompanie kreierte Maillot zahlreiche Ballette und rief das Festival Le Choreographique ins Leben. Vier Choreographen – vier sehr verschiedenartige Blickwinkel: So lautet die Devise der Premiere, die den Zusehern des Staatsopern-Ballettabends wortwörtlich neue Perspektiven des heutigen Tanzes eröffnen wird. Mag. Verena Franke ist Redakteurin im Feuilleton der „Wiener Zeitung“ mit Schwerpunkt Tanz und Performance. TANZPERSPEKTIVEN Dawson | Pickett | Maillot | de Bana Premiere: Mittwoch, 20. Februar 2013 Reprisen: 23., 26. Februar, 3., 21., 26. März 2013 Besetzungen siehe S. 24! Windspiele Susanne Kirnbauer-Bundy E Patrick de Bana © Javier Gareche WINDSPIELE (Uraufführung) Choreographie: Patrick de Bana Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35, 1. Satz Bühne: Alain Lagarde Kostüme: Agnès Letestu Dirigent: Markus Lehtinen Solovioline: Rainer Küchl Kirill Kourlaev © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn r kommt gerade aus Istanbul, wo er mit einer Volkstanzgruppe ein Projekt erarbeitet hat, davor war er in Shanghai und hat ein Handlungsballett (Jane Eyre) choreographiert und zwischendurch war er mal in Moskau, um im Bolschoi Theater Cleopatra (ein 1 ½ stündiges Ballett) zu kreieren. Jetzt ist er hier in Wien, um für den neuen Ballettabend des Wiener Staatsballetts Tanzperspektiven eine Uraufführung mit dem Namen Windspiele zu erarbeiten. Mein Gegenüber ist Patrick de Bana, den sicher einige von Ihnen noch als Choreograph des Balletts Marie Antoinette (2010 an der Volksoper Wien) in Erinnerung haben. Naheliegend war ihn zu fragen wie es zu diesem Titel kam und wie seine Vorgangsweise ist, ein Tanzstück zu entwickeln. Stichwortartig kommt die Antwort: wie der Anblick eines Adlers, der das Gefühl der Freiheit vermittelt, der Wind, der frei ist, der Versuch, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Bilder entstehen im Kopf, Schrittmaterial erst bei den Proben im Ballettsaal. Und da sind wir schon bei den Tänzern, die schon feststehen und die für den Choreographen Patrick de Bana intelligent und wie ein Tangopartner sein müssen. Das heißt es, gibt einen, der führt, aber einen zweiten, der mitdenkt, mitführt, und diese zwei Personen sollten einfach harmonieren. Diese zweite Person findet de Bana bei seinem Wunschkandidaten Kirill Kourlaev, mit dem er schon bei Marie Antoinette wunderbar zusammengearbeitet hat, seine Stärken kennt und ihn deshalb sehr schätzt. Man darf also auf die Umsetzung des speziellen Bewegungsvokabulars gespannt sein, obwohl es in nur 3 Wochen Proben erarbeitet werden soll. Unterstützung finden Choreograph und Tänzer in der Musik, die im Fall von Windspiele der 1. Satz aus Peter Iljitsch Tschaikowskis Violinkonzert in D-Dur op. 35 sein wird. Wie wichtig ist Patrick de Bana die Musik? „Most important“ sagt er, denn sie ist manchmal zuerst da und dann kommt die Idee oder es ist umgekehrt, es beginnt die Suche nach der passenden Musik, ein Vorgang, der auch sehr lange dauern kann. Bach und Vivaldi sind seine bevor- zugten Komponisten, Barockmusik liebt er! Der nächste Schritt führt den Choreographen zu der Überlegung, welche Outfits der Tänzer tragen soll, um diese seine Vorstellungen zu unterstreichen und einen ästhetischen Eindruck zu sichern. Agnès Letestu wird für Windspiele die Kostüme entwerfen und betreuen, wobei ihr – nach eigenen Angaben – Patrick de Bana eine große Möglichkeit an eigener Kreativität einräumt. Er gibt lediglich Anhaltspunkte und lässt sich dann von diversen Entwürfen überraschen. Ähnlich ist seine Vorgangsweise bei den Bühnenbildnern. Mit strahlenden Augen erzählt er mir von einem höchst interessanten Objekt, das offensichtlich ein wichtiger Bestandteil dieses ganzen Windspiels sein wird. Es wäre zu schade, schon Details zu verraten, sehen Sie selbst?! Mit Alain Lagarde hat Patrick de Bana schon öfter und gut zusammengearbeitet und, wie es meistens üblich ist, heißt hier auch die Devise: „Never change a winning team!“ Der Prozess schreitet im Ballettsaal immer weiter fort, bis es zu den Bühnenproben kommt. Manches muss dem Raum neu angepasst werden – mögen die Platzverhältnisse denen der Bühne noch so ähneln , der Abstand, das Ganze als „Publikum“ im Zuschauerraum zu sehen, bedingt manche Änderungen. Auch Patrick de Bana lässt sich diese Möglichkeit offen, und die Tänzer sind mit dieser Situation vertraut. Trotzdem sollte ein guter Choreograph auch ein Psychologe und Diplomat sein, sagt er. Denn nicht nur in diesen Momenten ist es für Tänzer ungemein wichtig, jenes Vertrauen, das während der Periode des Erarbeitens aufgebaut wurde, bis zur Premiere zu kultivieren, um sich gefordert aber auch verstanden und betreut zu fühlen. Ich bedanke mich für das Interview und wünsche Patrick de Bana und den Tänzern einen guten Probenstart und eine kreative Zeit. Das Resultat sowie drei weitere Choreographien von David Dawson, Helen Pickett und Jean-Christophe Maillot werden wir ab 20. Februar 2013 unter dem Titel Tanzperspektiven an der Wiener Staatsoper bestaunen können. 13 200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Wien Am 29. November 1812 führte die Gesellschaft der Musikfreunde die große Kantate Händels „Timotheus oder die Gewalt der Musik“ auf und gab mit diesem Gründungskonzert und dem Vereinsziel „Die Emporbringung der Musik in allen ihren Zweigen“ die Richtung vor, die heute wie damals unverändert gilt. Exakt 200 Jahre später erfolgte zur Feier dieses Jubiläums die neuerliche Aufführung dieses Werkes mit einem vorangehenden Festakt, in der der Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper die Festrede hielt, die diesen Namen auch verdiente. GMD Franz Welser-Möst © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn 14 Diese Rede finden Sie hier im vollen Wortlaut: Ihr Inhalt gilt nämlich generell gesellschaftspolitisch und für Kulturveranstalter insgesamt, mit oder ohne Jubiläum. Sie ist der seltene Fall einer Festrede, bei der man bei jedem Absatz „absetzen“ und zu denken beginnen kann. Für Welser-Möst ist nämlich das Jubiläum nicht Anlass für eine gloriose Rükkschau, sondern für die Frage, wohin die Reise gehen soll. So wie die gesellschaftspolitischen Veränderungen der letzten 200 Jahre zu kultivieren waren, so ist es (fast schon nicht mehr morgen) die Globalisierung, die den anthropologischen Kreislauf von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung in Gang hält und die es zu kultivieren gilt. Und Welser-Möst gibt auch Antworten, und da es um Veränderung geht, sind es eher unbequeme: Erneuerung ist ebenso wichtig wie Erhaltung. Nicht die Breite des Angebots mit ihrer dabei drohenden Verflachung, sondern die Tiefe muss uns Anliegen sein. Kultivierung braucht Kreativität. Kreativität entsteht aber nur dort, wo keine Selbstzufriedenheit herrscht. Was wir brauchen, sind Menschen und Institutionen, die sich nicht scheuen, Elite zu sein. Kunst leitet uns dazu, uns mit unserem Sein zu beschäftigen, in die Tiefe zu gehen, sie ist auch der Versuch, zum Kern unserer individuellen Existenz vorzudringen. Eigentlich hätte man diese Rede jedem Kulturveranstalter diskret unter den Christbaum legen können. (hig) Die Liebe zur Musik hat vor 200 Jahren Enthusiasten dazu veranlasst eine Gesellschaft zu gründen, die in den Gründungsstatuten festhält: „Die Emporbringung der Musik in all ihren Zweigen ist der Hauptzweck der Gesellschaft; der Selbstbetrieb und Selbstgenuss derselben sind nur untergeordnete Zwecke.“ Abgesehen davon, dass die Gründung der Gesellschaft nicht nur aus Gründen der Liebe zur Musik erfolgte, sondern auch aus patriotischen und sozialen Gründen, ist die Gründung auch eine große kulturpolitische Tat. Weil sich hier durch verschiedene Gesellschaftsschichten, vor allem durch das erstarkende Bürgertum, ein Wille zur Freiheit und Unabhängigkeit zu manifestieren beginnt, und damit Kunst als wichtiger Teil der eigenen Kultur angesehen wird und sich als identitätsstiftend darstellt. Es ist durchaus berechtigt, aus Anlass eines solchen Jubiläums zurückzuschauen und sich der weltweit singulären Stellung dieses Hauses bewusst zu sein, Stolz zu zeigen, aber ich finde, dass eine solche Feier vor allem dazu dienen sollte, sich die Frage als Institution, als Land und als Gesellschaft zu stellen, wohin die Reise denn gehen soll. Diese Stadt hat seit vielen Jahrhunderten gewusst, dass der Mensch ohne Träume nicht sein kann. Kunst stiftet Identität, weil sie uns daran erinnert, dass wir ohne Träume nicht lebensfähig sind. Vor zweihundert Jahren war es der Traum nach Freiheit, der sich in dieser Gesellschaftsgründung zeigt, die politische und gesellschaftliche Freiheit, wie wir sie in Beethovens Musik ganz plastisch, emotional vorgeführt bekommen und bis heute genau so erfahren können. Vor hundert Jahren war es der Traum von der unbegrenzten Fortbewegungsmöglichkeit, die eine enorme Beschleunigung des Lebens gebracht hat, und die der Mensch bis heute nicht wirklich zur Gänze verdaut hat. Und der sich nach weiteren hundert Jahren wiederum in der Kommunikationsbeschleunigung wiederfindet, die wie ein unbezwingbarer Berg vor uns steht. GMD Franz Welser-Möst In die Nebel der Zukunft zu schauen ist unmöglich, aber wenn wir nicht nur wissen wollen, wohin die Reise gehen soll, sondern vor allem, wenn wir sie mitgestalten wollen, dann bedarf es zuerst einer Bestandsaufnahme, einer Analyse auch unseres Kulturbetriebes als Teil des Ganzen, wie er sich im Moment darstellt. Euterpe, die Muse der Musik, mit Aola. Deckengemälde im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. In: Angyan,Eva; Biba,Otto; Wagner, Manfred: Goldene Klänge. Künstler im Musikverein. Herausgeber Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Verlag Holzhausen Wien, 1995. Clara Schumann etwa in dem Alter, als sie das Eröffnungskonzert in dem nach ihrem Lebensfreund benannten Brahms-Saal gab. Ihre Büste findet sich in einem der beiden Stiegenaufgänge zu den Konzertsälen. Foto: Bestand der Universität Frankfurt, Photo: unbezeichnet Um einen besseren Blick zu erhalten auf diesen Kulturbetrieb, ihn im größeren Zusammenhang zu verstehen, ist es hilfreich, einen Schritt zurück zu treten und den größtmöglichen Rahmen anzusehen. Vor hundert Jahren - Stichwort Beschleunigung - reagierte die Kunstwelt mit Rückgriffen auf das Archaische, denken Sie nur an Strawinskys Frühlingsopfer. Amerika begann damals Führer der westlichen Welt zu werden, und die europäische Kultur begann nicht nur Amerika neugierig zu betrachten und in ihre Kunst einzuarbeiten, sondern in einem langen, weil auch durch die starken politischen Erdbeben des 20. Jahrhunderts verlangsamten, aber trotzdem unaufhaltbaren Prozess mehr und mehr von Amerika zu übernehmen. Vieles in Europa ist heute „veramerikanisiert“. Als „Teilzeitamerikaner“ stelle ich das vollkommen wertfrei fest. Heute wird die westliche Welt - so scheint es mir - inklusive Amerika wieder von grundlegenden Änderungen in unserer Kultur und unserem Kulturverständnis erfasst. Stehen wir vor einer „Verasiatisierung“, ähnlich der „Veramerikanisierung“ vor hundert Jahren? Durchaus vorstellbar, wenn man weiß, dass aufgrund des Phänomens Lang Lang in China allein heute eine Million Kinder Klavier lernen und ihm auf Twitter 10 Millionen Menschen in seiner Heimat allein folgen. Dann kann man das aber nicht einfach nur als eine Art Popkultur innerhalb der klassischen Musik abtun, sondern es zeigt uns, dass wir in Europa, aber auch in Amerika, der westlichen Welt insgesamt, nicht mehr so selbstverständlich die Führerschaft in uns überbrachten kulturellen Dingen beanspruchen können, und sich da ganz deutlich eine Überholspur neben uns auftut. Es gibt in der indischen Götterwelt die Götter Brahma, den Schöpfer, Vishnu, den Erhalter, und Shiva, den Zerstörer die alle drei gleichberechtigt sind. Übertragen auf uns in der westlichen Welt: Wir sind allzu sehr Anbeter von Vishnu, dem Erhalter! Allein zu erhalten und allzu oft auch nur zu verwalten, sich nicht eingedenk zu sein, dass es die Schöpfung, aber auch die Zerstörung braucht, unterspült die Fundamente jeder Kultur auch der unseren. Kultivierung, die ein Grundanliegen einer jeden Gesellschaft sein muss, braucht Kreativität. Darüber sollten wir uns mehr Gedanken machen, uns neue Träume formulieren, uns Ziele setzen. Auch nicht nur uns sondern auch den nächsten Generationen das Unmögliche vorzugeben, um vielleicht genau diesem ein kleines Stück näher zu kommen, auch in dem Bewusstsein, dass wir es vielleicht nie erreichen werden. Jeder Mensch, der Besonderes erreichen will, sei es in der Kunst oder auch im Sport, visiert genau das an: Er erklärt das Unmögliche zum Ziel, das ist seine Motivation - Scheitern ist dabei mit einberechnet und sogar ein wesentlicher Faktor auf dem Wege des Fortschritts. Die Pflege der Kultur ist wichtig, aber auch die Erneuerung. Allein in die Breite zu gehen, wie wir es heute auch bei vielen Festivals erleben, bedeutet Verflachung und nicht eine Öffnung, wie es fälschlicherweise dargestellt wird. Kunst soll und muss für alle zugänglich sein, aber eine „Verboulevardisierung“, in der nur mehr der „Event“ zählt, sich über Berichte in Hochglanzmagazinen definiert, Veranstalter sich selbst über mangelnde Qualität mit Ergebnissen von Einnahmen hinweg zu täuschen versuchen, zeugt von Kurzsichtigkeit und ist auch ein Beitrag zum Erosionsprozess von Kunst und Kultur. Kunst muss in die Tiefe gehen, ist ein wichtiger Teil unserer Traumwelt, der Fortsetzung S. 16 15 200 Jahre Gesellschaft der Musikfreunde Wien/ GMD Franz Welser-Möst Umbau des Musikvereins 1911 Unter anderem wurden die ursprünglich am vorderen Rand der Logen stehenden sichtbehindernden Karyatiden an die Rückwände versetzt. Foto aus dem Archivbestand des Musikvereins. Das von Schönberg dirigierte „Skandalkonzert“ vom 31.3.1913 in der Karikatur. Am Programm standen außer Mahlers Kindertotenliedern auch Werke von Schönberg, Zemlinsky, Anton von Webern und Alban Berg. Abbildung aus dem Archivbestand des Archivs des Musikvereins. 16 Welt, die wir uns erträumen sollen, sie ist und muss aber auch ein Ausdruck ihrer Zeit sein. Wir leben in einer Zeit der Oberflächlichkeit, aber genau deswegen gilt es dagegen anzugehen und zu zeigen, dass es mehr gibt als die schnelle Befriedigung und Sucht nach Rekorden, die ich in Kunstveranstaltungen pervers finde, da man damit Kunst zu Massenware degradiert. Subtilität und komplexe Auseinandersetzung mit unserem Sein ist schwer zu vermitteln, aber eine unabdingbare Aufgabe der Kunst und Kulturschaffenden. Veranstalter müssen genau das ermöglichen und nicht mit „Events“ unterlaufen. Ein Wort über die Kunst und vor allem die Musik von heute Denjenigen, die sich heute so gerne in Sachen zeitgenössischer Musik fälschlicherweise und missverständlich auf Adorno berufen und sich zu Gralshütern der Moderne selbst erhoben haben, sei gesagt: Pierre Boulez, den ich sehr verehre, hat schon vor zwanzig Jahren in einem Interview mit der Los Angeles Times gesagt, dass ein Baum viele Äste hat! Ich möchte dem hinzufügen: Arroganz ist unkreativ und lähmend. Musik in ihrer kunstvollsten Form hat sich auch immer Kraft aus Nährböden wie der Populärmusik und der Natur geholt. Heute, wo wir „globalisiert“ sind und auch so agieren, wäre es ein Beitrag zum Verfall unserer Kultur, sich in der neuen Musik in den Elfenbeinturm der kulturellen „Überlegenheit“ zurück zu ziehen. Die Verbindung von Intellekt und Emotion, die Musik braucht, und ohne die sie nicht lebensfähig ist, ist aber auch nur in der Auseinandersetzung mit dem Publikum erfahrbar. Wir haben zu oft in den vergangenen Jahrzehnten in der Programmierung von neuer Musik politische Korrektheit und Anbiederung an selbst ernannte Hohepriester der Moderne erlebt statt Überzeugung, Feigenblätter statt Neugierde. Dies hat zu oft Kreativität eingeengt, ja oft abgewürgt. Manche Philosophen unserer Zeit meinen, dass Wissenschaft die Religion abgelöst hat. Träfe das auch auf die Kunst zu, würde das die Aufgabe ihrer selbst bedeuten. Damit würden wir uns aber unserer Träume berauben! Wohin geht also die Reise? Wir brauchen auch in unserer Kultur Menschen und Institutionen, die sich nicht scheuen, Elite zu sein, sich trotzdem nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen, schlicht - die auch bereit sind, voran zu gehen. Außergewöhnliches wird immer zuerst als suspekt angesehen, um später als Vision erkannt und bejubelt zu werden. Ich wünsche dem geliebten Musikverein, dieser Stadt, dem Land, Europa, der westlichen Welt, unbeirrbaren Sinn für Qualität in unserer Kultur, dass wir sie nicht nur pflegen, verwalten oder im schlimmsten Fall für selbstverständlich nehmen, sondern und vor allem auch Offenheit, Neugierde und Mut gegenüber dem Neuen und Anderen zeigen. Hegel hat gesagt: „Die Freiheit der Kunst verurteilt sie zur Unverbindlichkeit.“ Natürlich hat er damit gemeint, dass die Freiheit auch in der Kunst in der Ordnung liegt, jeder Musiker weiß das. Liest man den Satz aber anders, nämlich kulturpolitisch, ist dieser Satz fatal und muss uns allen Auftrag sein, ihm zu widersprechen. Kreativität entsteht nur dort, wo keine Selbstzufriedenheit herrscht. Kunst leitet uns dazu, uns mit unserem Sein zu beschäftigen, in die Tiefe zu gehen, sie ist auch der Versuch, zum Kern unserer individuellen Existenz vorzudringen. Auf der Reise im Nebel der Zukunft scheint man im Kreise zu gehen, dabei ist es ein Weg auf der Spirale zur Tiefe, zum Kern des Wesens schlechthin. Die Energie dafür ist die Investition in Kreativität. Jede Gesellschaft, jedes Land, jede Institution muss sich dieser Aufgabe geistiger Investition und Innovation stellen. Nur so geht die Reise auch tatsächlich weiter. Die Gründungsgeschichte der Gesellschaft dieses Hauses hat es gezeigt und muss es in neuem Ausmaß auch in Zukunft zeigen. con brio Wagner-Theater Heinz Irrgeher (c) Foto Fayer U Das Teatro Colón in Buenos Aires von außen ... … und von innen aus Bühnensicht nter diesem doppelbödigen Titel hat Nike Wagner vor einigen Jahren ein kritisches Buch über Wagner-Theater und das „Theater“ mit den Wagners geschrieben. 2013 ist als Jubiläumsjahr prädestiniert, zum Wagner-Theater zu werden, denn allein die Anzahl der neuinszenierten Ringe, nicht nur in Deutschland, ist weder konsumierbar und auch fast nicht überschaubar. Aber auch das „Theater“, das die Wagners auch ganz ohne Bühne zum Wagner-Jahr zu Stande bringen, ist durchaus bemerkenswert. Begonnen hat es schon damit, dass für den in Bayreuth vorgesehenen Ring im Jubiläumsjahr nach vielen Verhandlungen und Absagen erst in letzter Minute mit Frank Castorf ein Regisseur gefunden wurde, der mit der Aussage auffiel, dass er mit Rücksicht auf den Dirigenten Kirill Petrenko keine Änderungen in der Partitur vornehmen werde. In Dankbarkeit dafür versuchen seither die zukünftigen RingBesucher ihre Skepsis für alles Kommende zu unterdrücken. Die Hoffnung, dass, wie seit Jahren diskutiert wird, das renovierungsbedürftige Haus Wahnfried im Jubiläumsjahr in neuem Glanz erstrahlen werde und die veraltete Präsentation durch ein modernes Konzept ersetzt wird, hat sich in Nichts aufgelöst, weil man sich inhaltlich und baulich bis heute nicht einigen konnte. Fazit: Zwei gefällte Bäume, und das Haus bleibt im Wagner-Jahr gesperrt. Zumindest im Detail ist die Wahnfried-Renovierung aber schon unterwegs: Der Richard Wagner Verband Wien spart auf eine Spende von € 10.000,- für die Wiederherstellung des Wiener Stadtwappens im großen Saal von Wahnfried. Unverdient unbeachtet aber blieb das Schicksal des Projektes von Katharina Wagner, der Urenkelin des Bayreuther Meisters, den Ring in Buenos Aires im Teatro Colón (3000 Sitzplätze) zu inszenieren. Das Projekt war ein gemeinsames: Der Arrangeur Cord Garben stellte eine auf sieben (!) Stunden gekürzte Ring-Fassung her, und Katharina entwarf das Regie- konzept. Am 27.11. sollte Premiere sein und sechs Wochen vorher flog Katharina ein. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme der Vorbereitungsarbeiten befand sie, dass „einfach nichts von dem da war, was vorher verabredet war“, und flog noch mit derselben Maschine, mit der sie aus Frankfurt gekommen war (Flugzeit insgesamt 26 Stunden), wieder zurück. Sie muss wirklich böse gewesen sein, denn laut ihrem Rückflugticket, das sie in der Tasche hatte, wäre ihr Rückflug erst am nächsten Tag gewesen. Im Nachhinein erfuhr man auch den Grund: Sie hatte es übernommen, beim Bayreuther Hauptsponsor AUDI in Ingoldstadt ein „Event“ für 150 Künstler zu inszenieren. Und außerdem war in der Colón-Probenzeit die Verleihung des Bayerischen Kulturpreises an sie und ihre Schwester geplant. Im gerade 2010 neueröffneten und nach vielen Schließjahren neurenovierten Colón aber hatte man eine Alternative parat (das von Katharina versuchte Hinausschieben der Premiere wurde wegen der damit verbundenen Kosten abgelehnt): ein vorausschauender Direktor, Pedro Pablo García Caffi, hatte bereits die argentinische Regisseurin Valentina Carrasco als Ersatz ins Auge gefasst. Bevor der Flieger mit Katharina wieder abhob, überwand man den Schock und einigte sich noch rasch über eine einvernehmliche Vertragsauflösung, Überlassung der Rechte für die bisherige Vorbereitung, keine Erhebung gegenseitiger finanzieller Forderungen und das Unterlassen böser Nachrede. Noch am selben Tag begann Carrasco problemlos mit den Proben. Und die Premiere des Readers Digest-Ringes fand planmäßig statt: mit dem Rheingold-Es-Dur Dreiklang zu Beginn. Was der Arrangeur entgegenkommenderweise genehmigte. Seine mit Wagners Urenkelin nämlich abgesprochene Fassung sah vor, dass das Rheingold ohne Vorspiel in den zweiten Akt Walküre hätte eingefügt werden sollen. Falls Nike Wagner noch ein Buch über Wagner-Theater schreibt, sollte diese Geschichte unbedingt dabei sein. 17 Ballettmatinee/ Künstlergespräch Tomasz Konieczny Grete Wiesenthal, Photo: unbezeichnet Ballettmatinee Grete Wiesenthal Sa. 16. März 2013, 11.00 Uhr Stadttheater Walfischgasse Moderation: Susanne Kirnbauer-Bundy Künstlergspräch Tomasz Konieczny So. 24. März 2013 Gustav Mahler-Saal 11.00 Uhr Moderation: Ursula Magnes Karten € 10,- (Mitglieder), € 20,- (Nichtmitglieder) Karten ab 11.3. im FREUNDE-Büro Premiere: 27. April 2013 Reprisen: 3., 7., 28. Mai 2013 „Kreation“ und „Tradition“ – zwei unabdingbar miteinander verbundene Begriffe jedweder künstlerischen Äußerungen – sind auch Movens für die Kunst des Tanzes. Ballettdirektor Manuel Legris erhebt diese Begriffe zum Motto eines Abends, der zweierlei aufzeigen soll: Zum einen, der Verpflichtung zur verantwortungsvollen Pflege von wertvollen Stücken aus dem so vielfältigen Reservoir tradierter Werke des klassischen Balletts nachzukommen, zum anderen, sich der noch wichtigeren Aufgabe zu stellen, den Fortbestand der Kunstgattung durch Kreation neuer Werke zu sichern. www.wiener-staatsballett.at www.volksoper.at Karten: € 10,- (Mitglieder), € 20,- (Nichtmitglieder) Karten ab 27.2. im FREUNDE-Büro Besucher des letzten Künstlergesprächs mit Tomasz Konieczny (im Oktober 2010) werden sich noch erinnern, dass dieses etwas hektisch und in stark verkürzter Form ablief, da der Künstler noch am selben Tag als Einspringer im Musikverein unter Daniele Gatti in Verdis Messa da Requiem zu hören war. Seit damals konnte man eine neue Facette des vielseitigen Künstlers kennen lernen: Der sensationelle Alberich des neuen Rings präsentierte sich mittlerweile auch als Mandryka, Walküren-Wotan sowie als Jochanaan in Richard Strauss' Salome. führten ihn unter anderem nach Leipzig, St. Gallen, Chemnitz und Mannheim, wo er 2002 festes Ensemblemitglied am Nationaltheater wurde. Seine Karriere hat Konieczny bisher an zahlreiche renommierte Häuser geführt. In der jüngeren Vergangenheit debütierte an der Opéra National de Paris als Biterolf in Wagners Tannhäuser sowie als Pizarro an der Washington Opera und an der Bayerischen Staatsoper München. Bei den letzten Salzburger Festspielen konnte man ihn als Stolzius in Zimmermanns Soldaten erleben. In der laufenden Spielzeit wird Koniecny im Haus am Ring erstmals alle drei Wotane übernehmen, in der Neuinszenierung des Tristan den Kurwenal singen und zu Ostern abermals als Amfortas zu hören sein. Neben seiner Opernkarriere ist Tomasz Konieczny auch im Konzertfach erfolgreich. Sein Repertoire umfasst etwa Bachs Matthäus-Passion und Weihnachts-Oratorium, Händels Messias, das Requiem von Mozart, Verdi und Dvorak, Beethovens 9. Symphonie, Dvoraks Stabat Mater, Pendereckis Kosmogonia, Lukaspassion, Seven Gates of Jerusalem sowie die Messa da Requiem von Maciejewski. rw Vorbereitung zur Premiere an der Volks oper Wien – mit Videozuspielungen, Gästen und LIVE-Auftritten KREATION UND TRADITION Ein Abend mit dem Wiener Staatsballett Künstlerische Leitung: Manuel Legris Dirigent: Guido Mancusi Liudmila Konovalova, Irina Tsymbal, Maria Yakovleva, Natalie Kusch, Ketevan Papava, Denys Cherevychko, Kirill Kourlaev, Roman Lazik, Vladimir Shishov, Robert Gabdullin, Mihail Sosnovschi Die Opernkarriere des 1972 in Polen geborenen Künstlers war keineswegs vorgezeichnet, denn Konieczny widmete sich zunächst dem Schauspiel und war an Theaterproduktionen ebenso beteiligt wie an verschiedenen Film- und Fernsehprojekten. Sein Gesangsstudium begann er an der Chopin-Akademie in Warschau und setzte es an der Hochschule für Musik in Dresden fort. 1998 war er Preisträger beim 33. Internationalen Dvorak-Gesangswettbewerb 1998 in Karlsbad. Sein Debüt als Sänger gab er vor 16 Jahren an der Oper Posen/Polen mit der Titelpartie in Le nozze di Figaro. Verschiedene Engagements 18 Als Jochanaan mit Camilla Nylund (Salome) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Künstlergespräch Ildebrando D’Arcangelo Ildebrando D’Arcangelo © DG/Fadil Berisha Künstlergespräch Ildebrando D’Arcangelo So. 10. März 2013 Gustav Mahler-Saal 11.00 Uhr Moderation: Thomas Dänemark Übersetzung: Christine Springer Karten € 10,- (Mitglieder), € 20,- (Nichtmitglieder) Karten ab 27.2. im FREUNDE-Büro Als Don Giovannni © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Mit seinem Wiener Rollendebüt als Conte in Mozarts Le nozze di Figaro wird Ildebrando D'Arcangelo zu den wenigen Interpreten zählen, die im Haus Ring alle für einen Bassbariton möglichen Hauptrollen in Mozarts da Ponte-Oper gesungen haben: Man hörte ihn als Leporello und Don Giovanni sowie als Guglielmo und Don Alfonso in Così fan tutte. In Le nozze di Figaro interpretierte er darüber hinaus auch den Don Bartolo, mit dem er 1994 an der Staatsoper debütierte. Auch wenn man den aus Pescara stammenden Künstler vor allem mit dem Mozartrepertoire assoziiert, sang er an der Staatsoper auch Escamillo, Dulcamara, Enrico VIII (Anna Bolena), Mustafà (L'Italiana in Algeri) sowie den Conte Rodolfo (La Sonnambula). Die Karriere des 1969 geborenen Künstlers ist generell eng mit Mozart verbunden: Seine ersten Rollen waren Don Alfonso (Così fan tutte) und Masetto (Don Giovanni) am Teatro Comunale di Treviso. Wie der Künstler in Interviews immer wieder betont, ist ihm eine ausgewogene Mischung aus Mozartpartien und Rollen anderer Komponisten wichtig: "Ich habe zunächst Mozart über seine Klaviermusik kennen gelernt, da ich zuerst zehn Jahre Klavier gelernt habe. Mein Schlüsselerlebnis was Mozarts Opern betrifft, hatte ich, als ich die Böhm-Aufnahme des Don Giovanni mit Dietrich Fischer-Dieskau und Ezio Flagello hörte. Das Finale des zweiten Akts hat mir eine neue Welt geöffnet. Bei aller Begeisterung für Mozart bin ich aber nicht nur ein MozartInterpret, sondern wende mich auch mehr und mehr dem Belcanto-Repertoire zu, was aber natürlich nicht bedeutet, dass ich die Mozartrollen ablege. Denken Sie an Samuel Ramey, der hat auch von Bach bis Bartók immer ein enorm breites Repertoire gesungen. Für den Reifungsprozess meiner Stimme war Mozart enorm wichtig." Gergiev, Claudio Abbado, Seiji Ozawa, Bernard Haitink, Christopher Hogwood, Riccardo Muti, Sir John Eliot Gardiner, Myung-Whun Chung, Riccardo Chailly, Nikolaus Harnoncourt, Daniele Gatti, René Jacobs, Antonio Pappano und Sir Georg Solti zusammen. Ildebrando D’Arcangelo ist regelmäßig zu Gast an der Wiener Staatsoper, am Teatro alla Scala di Milano, am Theater an der Wien, am Royal Opera House, Covent Garden, an der New Yorker Metropolitan Opera, an der Lyric Opera of Chicago sowie bei den Festspielen von Baden-Baden und bei den Salzburger Festspielen. In der Spielzeit 2010/11 führten ihn neue Produktionen von Don Giovanni zu den Festspielen von Baden-Baden, an die Deutsche Oper Berlin und an die Wiener Staatsoper. In Wien trat er in der Premiere von Donizettis Anna Bolena an der Seite von Anna Netrebko und Elı̄na Garanča als Enrico VIII. auf, sowie als Guglielmo in Così fan tutte – eine Partie, die er auch an der Pariser Opéra Bastille verkörpern wird. In der laufenden Spielzeit wird er als Alidoro (Neuproduktion von Rossinis La Cenerentola) sowie als Conte d’Almaviva in Mozarts Figaro zu hören sein. Ildebrando D’Arcangelo ist auf vielen CDs und DVDs zu erleben. Zu den jüngsten Veröffentlichungen zählen La sonnambula von Bellini mit Cecilia Bartoli, Bizets Carmen (aus dem Royal Opera House Covent Garden mit Anna Katerina Antonacci und Jonas Kaufmann unter Antonio Pappano), ein Solo-Recital mit Händel-Arien sowie eine Einspielung mit Mozart-Arien. Seine Auftritte als Figaro und Leporello bei den Salzburger Festspielen 2006 unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt sind ebenfalls auf DVD erhältlich. rw Im Lauf seiner Karriere arbeitete Ildebrando D'Arcangelo mit Dirigenten wie Valery 19 Portrait Dmitry Korchak H Dmitry Korchak, Photo: unbezeichnet Als Conte d’Almaviva in Il barbiere di Siviglia © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn 20 err Korchak, Sie singen nun den Prinzen in der Neuproduktion von Rossinis „La Cenerentola". An der Staatsoper haben Sie im Jänner 2010 als Don Ottavio debütiert. Es folgten Auftritte als Nemorino und Conte d'Almaviva im „Barbiere di Siviglia". Viele Wiener Opernbesucher kennen Sie auch von Ihren Auftritten beim Rossini Opera Festival in Pesaro. Es ist ziemlich unüblich, dass ein russischer Sänger gerade mit diesem Repertoire verbunden wird. Ich muss gleich anfangs betonen, dass ich mich nicht als Rossini-Tenor sehe oder vorgebe einer zu sein. Das ist ein Teil meines Repertoires, das mir gefällt und das ich eben singen kann. Ich fühle derzeit, dass sich meine Stimme ändert und es für mich daher leichter ist, Donizetti oder Bellini zu singen. Ich bin jedenfalls froh, dass ein kleiner Teil meines Sängerlebens mit Rossini und den Festspielen in Pesaro verbunden ist. Ich habe allerdings dort nicht alle mir angebotenen Rollen gesungen, denn ich kenne meine Grenzen. Wir werden Sie in dieser Saison auch noch als Lenski hören - auffallend ist, dass Sie kaum russisches Repertoire singen. Haben Sie bereits während des Studiums daran gedacht, sich einmal so intensiv der italienischen Oper zu widmen? In Russland ist Rossini nicht so verbreitet, da wir einfach nicht die Sänger für dieses Repertoire haben und auch nicht der Belcanto-Stil unterrichtet wird. Bei den Proben zu Cenerentola hat Maestro LópezCobos die für Rossini wichtigsten Interpretationsaspekte so zusammengefasst: Die Musik ist rein wie bei Mozart, man muss den gesamten Ausdruck durch Stimmfarben erzeugen, dann gibt es natürlich den Stil, was die Verzierungen betrifft, und die Balance zwischen Orchester und Bühne. Rossini ist für junge Sänger/Innen sehr wichtig, da man hier das Gefühl für Phrasierung lernt, denn wie bereits gesagt - bei dieser Musik kann man Schwächen mit oberflächlicher Emotion kaschieren. Dadurch habe ich bei Rossini viel gelernt, was bei einem anderen Repertoire nicht der Fall gewesen wäre. Die russischen Opern verlangen eine dramatischere Stimme, da auch der emotionale Ausdrucksgehalt anders ist. Als ich meine Laufbahn in Moskau begonnen habe, sang ich russische Rollen, aber auch bereits den Alfredo. Mir von Beginn an klar, dass ich in Westeuropa nicht als „russischer" Sänger Karriere machen kann, da man hier nur sehr wenige russische Stücke wie etwa Pique Dame oder Eugen Onegin regelmäßig aufführt. Mein Debüt im Westen war schließlich in Rom als Elvino in La Sonnambula. Ihre Karriere hat sie sehr früh von Russland weggeführt, mittlerweile wohnen Sie und Ihre Familie in Wien. War es schwierig, Ihr Heimatland zu verlassen? Die Musik ist etwas Internationales und ich wusste, dass es für meinen Stimmtyp wenige russische Rollen gibt. Der Schlüssel zu der Karriere war eben das zu singen, wofür sich die eigene Stimme am besten eignet. Natürlich ist es nicht leicht, sein Heimatland zu verlassen, aber das bringt der Beruf mit sich. Wenn man gerne an den großen Opernhäusern der Welt singt, muss man dies eben in Kauf nehmen und nicht zuviel darüber nach denken. In Ihrer Biographie ist zu lesen, dass Sie auch Dirigieren studiert haben. Gerade bei Rossini ist es schwierig, gute Dirigenten zu finden. Es ist bei jedem Stück schwierig, ideale Sänger und Dirigenten zu finden. Bei Rossini ist es leider so, dass viele Dirigenten Rossini einfach nicht interessiert, weil man sich bei Mahler oder Wagner mehr profilieren kann. Das stimmt zwar, aber für mich sind Rossini-Dirigenten wie Juweliere. Wenn sich ein Dirigent darauf beschränkt, nur die in der Partitur gedruckten Noten zu spielen, weil er sich mit Verzierungen nicht auskennt, sollte er besser das Repertoire wechseln. Rainhard Wiesinger Als Don Ottavio in Don Giovanni © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Wann und weshalb haben Sie sich entschlossen, doch nicht Dirigent zu werden? Nach dem ersten Diplom in Dirigieren habe ich mich dann dem Gesang zugewendet. Ich habe auch niemals selbst eine Vorstellung dirigiert. Die Motive für diese Entscheidung hängen damit zusammen, dass man als Dirigent mit zahllosen Musikern kommunizieren und sich arrangieren muss. Als Sänger ist man für sich weitgehend selbst verantwortlich. Ob nun der Dirigenten- oder Sängerberuf leichter oder schwieriger ist, kann und möchte ich nicht entscheiden. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass ich das Dirigieren sozusagen verloren habe, im Gegenteil, es hilft mir jeden Tag, wie mir mein damaliger Professor auch prophezeite. Wenn Sie auf der Bühne stehen, denken Sie oft aus der Perspektive des Dirigenten? Ja, immer! Mir bestätigen auch die Dirigenten, mit denen ich zusammenarbeite immer, dass sie sich schnell verstanden fühlen. Man muss grundsätzlich bedenken, dass eine Vorstellung wie ein Schiff ist, das eben nur in eine Richtung steuern kann, die der Kapitän vorgeben muss. Termine 2013 Wiener Staatsoper 26., 29. Jänner, 1., 4., 10., 14. Februar 2013 1., 5., 8., 11. Juni 2013 La Cenerentola Don Ramiro 12., 15., 18., 22. April 2013 Eugen Onegin Lensky 15., 17., 19., 22., 24., 26., 28. März 2013 Opera Capitole du Toulouse Don Giovanni Don Ottavio 29. April 2013 Moscow International House of Music "Tenorissimo" recital Kommen wir nochmals auf Gioacchino Rossini zurück: Sie sind einer der ganz wenigen Interpreten des Conte, die an der Wiener Staatsoper die große Tenorarie im zweiten Akt „Cessa di più resistere" singt. Ich nehme an, diese an sich schon schwierige Arie ist noch schwieriger, wenn man sie in einer ungeprobten Repertoirevorstellung singt? Ich finde Repertoirevorstellungen nicht aus musikalischen Gründen schwierig, sondern eher aus psychologischen. Ich kann mich noch erinnern, als ich hier zum ersten Mal den Nemorino sang, fühlte ich mich wie in ein Meer geworfen, in dem ich nicht wusste, wo ich hinschwimmen soll. Natürlich kann man das nicht mit Rollen machen, mit denen man noch keine Erfahrung hat. Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie bereits den Alfredo gesungen haben. Könnten Sie sich vorstellen, die Partie eines Tages wieder in Ihr Repertoire aufzunehmen? Das sind Dinge, die einer sehr reichlichen Überlegung bedürfen. Nämlich auch dahingehend, wer dann der Dirigent wäre, und was dessen Erwartungshaltung ist. Ich sang die Rolle damals, da der Dirigent mit mir alle Proben machte. Auch der Werther würde mich interessieren. Es ist durchaus wichtig, dass man einmal an seine Grenzen geht, das bedeutet ja nicht, dass man gleich einen Fachwechsel anstrebt. Es ist bei einem solchen Vorhaben auch wichtig, die Rollen, die man davor und danach singt, klug auszuwählen, da man Partien verschiedener Stile nicht in unmittelbarer Folge singen kann. Haben Sie einen Gesangspädagogen, der sie bei diesen Entscheidungen berät? Ja, Ernesto Palacio, der auch mein Agent ist. Er ist eine große Hilfe, da er selbst auch mit Mozart und Rossini Karriere gemacht hat. Wenn ich heute eine neue Partie einstudiere, arbeite ich zuerst alleine und gehe sie dann mit ihm durch In der Wiener Produktion des „Barbiere di Siviglia" war einer Ihrer Vorgänger Fritz Wunderlich. Damit drängt sich natürlich die Frage auf, ob Sie Vorbilder haben? Ich hatte nie die Absicht, das Spiegelbild eines anderen Sängers zu sein. Da ja vor Jahrzehnten auch der Gesangsstil ein anderer war, finde ich es falsch, jemanden imitieren zu wollen. Wesentlich ist für mich zu verstehen, warum diese Künstler Erfolg hatten. Dies bezieht sich ja nicht nur auf die Stimme allein. Abgesehen von Pavarotti und Domingo haben mich immer Alfredo Kraus und Nicolai Gedda fasziniert, die beide klug genug waren, um nie Fehlentscheidungen in Bezug auf Rollen zu treffen. www.dmitrykorchak.com 21 Grafenegg-Kontingente 2013/ Lesung Rosenkavalier I. Voraufführung Sommernachtsgala, Do. 20.Juni., 20.15, Wolkenturm Karita Mattila, Luca Pisaroni, Martin Grubinger ACHTUNG: nur 10 Karten à € 16,- (ohne Schlechtwetterplatz) II. Wien, nur du allein - Christopher Maltman, Sa. 6. Juli, 20.00, Wolkenturm* Webern, Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen, Schubert: Symphonie Nr. 8 C-Dur Karten: € 16/20/26/36/46/55,III. Festival-Eröffnungskonzert: Elisabeth Kulman, Fr. 16. August, 19.30, Wolkenturm* Dean: Amphiteatre, Mahler: Symphonie Nr. 3 d-moll Karten: € 45/76/95/109,IV: Licht und Liebe: Christiane Karg, Michael Schade, Sunnyi Melles Do. 22. August, 19.30, Auditorium Schumann, Mendelssohn Bartholdy, Brahms Karten: € 31/51/68/84/99,- VI. Konzert Wiener Philharmoniker, Lorin Maazel, Westbroek, Seiffert, Salminen, Mo. 2. September, 19.15, Wolkenturm* Wagner: Siegfried-Idyll, Die Walküre 1. Aufzug Karten: € 57/76//97/121/139,- Karita Mattila © Lauri Eriksson Luca Pisaroni © Marco Borggreve Christopher Maltman © Pia Clodi Elisabeth Kulman © Elisabeth Novy Christiane Karg © Gisela Schenker Michael Schade © Harald Hoffmann Rosenkavalier-Lesung Di. 26. März 2013, 18.00 Haus Hofmannsthal VII. Abschlusskonzert Verdi-Requiem, So. 8. September, 19.00, Wolkenturm* Maria Luigi Borsi, Michelle de Young, Saimir Pirgu, Dimitry Ivashchenko Karten: € 60/76/95/109,- Auf Wunsch Bustransfer (ab Wien Musikverein, € 12,-) Programmheft GRATIS, GUTSCHEIN für ein Glas Wein in der „Vinothegg“ Anmeldeschluss: 28.2. * bei Schlechtwetter im Auditorium Unser Präsident Prof. Dr. Karl Korinek liest aus seinem neuen Buch. Die Lesung wird durch Musik-Einspielungen ergänzt. Kartenreservierungen telefonisch im FREUNDE-Büro Der Opernliebhaber Karl Korinek geht der Entstehungsgeschichte des Rosenkavalier nach, zeigt die aktuelle Bedeutung vieler seiner Aussagen und erzählt G‘schichterln rund um diese Oper. An einer Reihe von Beispielen wird die fruchtbare Zusammenarbeit von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss deutlich gemacht; 22 Diana Damrau © Michael Tammaro V. Matinee Diana Damrau, Xavier de Maistre, So. 1. September, 12.00, Auditorium Schubert, Tárrega, Strauss, Hahn, Chausson, Duparc u.a. Karten: € 10/22/36/48/59/70,- manche Passage der Oper erscheint dabei in einem neuen Licht. Auch zeigt Korinek die Bedeutung von Alfred Roller und Max Reinhardt für das Entstehen des Gesamtkunstwerks. Das Buch schließt mit Anekdoten aus der Aufführungsgeschichte des Rosenkavalier und G’schichterln über die Verwendung von Opernzitaten im Juristenleben und im Alltag. Karl Korinek: Der Rosenkavalier Eine wienerische Maskerad’ - und weiter nichts? (MANZ Verlag 2012 ISBN: 978-3-214-00691-4, € 14,80) FREUNDE-Reise nach Verona Aida, Nabucco FREUNDE-Reise zu den Festspielen der Arena von Verona Giuseppe Verdi: Aida (Premiere) Nabucco 13.-16. Juni 2013 Preis pro Person: € 1.190,Einzelzimmerzuschlag: € 75,Flug: ca. € 300,Opernkarten: Aida: € 119,- (Kat. IV) Nabucco: € 104,- (Kat. IV) Stornoversicherung € 73,Mindestteilnehmerzahl: 15 Personen Anmeldeschluss: 18.3. Reisebetreuung: Elisabeth Janisch Reiseablauf: Donnerstag, 13. Juni Um 08.40 Uhr Abflug aus Wien mit Linienflug der Austrian Airlines nach Verona, wo die Ankunft um 10.15 Uhr vorgesehen ist. Transfer ins Hotel Crowne Plaza. Am Nachmittag unternehmen wir einen Stadtspaziergang, der uns mit den interessantesten Plätzen und Sehenswürdigkeiten der Stadt bekannt macht und werden unser Abendessen im berühmten Restaurant „I 12 Apostoli“ einnehmen. Freitag, 14. Juni Am Vormittag Ausflug nach Sirmione, welches auf einer Halbinsel am Südufer des Gardasees gelegen ist, wo wir die Ruinen der „Villa des Catull“ aus der frühen römischen Kaiserzeit besichtigen. Anschließend Schiffsfahrt nach Garda und Mittagessen in der stilvollen „Locanda di San Vigilio“. Danach Rückfahrt ins Hotel und Zeit zur freien Verfügung. Um 21.15 Uhr findet die Premiere von Aida in der Arena in einer Neuinszenierung von „La Fura dels Baus“ unter der musikalischen Leitung von Omer Meir Wellber statt. Samstag, 15. Juni Am Vormittag Ausflug nach Mantua und Besuch der großartigen Paläste, die die dortige Herrscherfamilie der Gonzaga über einen Zeitraum von 300 Jahren errichten ließ und in denen bedeutende Künstler ihre Werke hinter-ließen. Das Mittagessen wird in einer typischen Trattoria in Mantua eingenommen. Anschließend Rückfahrt nach Verona. Um 21.15 Uhr Aufführung von Nabucco in der Arena unter der musikalischen Leitung von Julian Kovatchev. Sonntag, 16. Juni Am Vormittag unternehmen wir einen Halbtagsausflug nach Vicenza, wo wir unser Augenmerk auf Palladios Villa La Rotonda und das Teatro Olimpico sowie auf Tiepolos Fresken in der Villa Valmarana wenden. Zum Mittagessen sind wir zurück im Hotel Crowne Plaza und um 18.15 Uhr erfolgt der Rückflug nach Wien mit einem Linienflug der Austrian Airlines, wo die Ankunft um 19.50 Uhr vorgesehen ist. Ihr Hotel: Das Hotel Crowne Plaza Verona**** liegt nahe dem Messegelände mit guter Verbindung zum 3 km entfernten Zentrum Veronas. Die Zimmer bieten sämtliche Annehmlichkeiten (Klimaanlage, Internet-Anschluss, Haartrockner, Mini-Bar etc). Darüber hinaus verfügt das Hotel über ein Gourmet-Restaurant und eine Wellness-Oase. www.crowneplazaverona.it Leistungen: * 3 Nächtigungen im Hotel Crowne Plaza (Doppelzimmer inkl. Frühstück) * Besichtigungen, Eintritte * deutschsprachige Reiseleitung laut Programm * 4 Mahlzeiten * Alle Transfers lt. Programm * Service und alle Abgaben * Reisebetreuung ab/bis Wien 23 Spielpläne Staatsoper Februar Staatsoper Fr. 1.2., 19.30 La Cenerentola, Abo 6, López-Cobos/ Korchak, Priante, Corbelli, Erraught, Nafornita, Gritskova, D’Arcangelo Sa. 2.2., 19.30 B:Manon, Florio/Tsymbal, Avraam, Kronberger, Shishov, Peci, Kaydanovskiy, Forabosco, Dempc So. 3.2., 19.00 Un ballo in maschera, Auguin/Alagna, Viviani, Radvanovsky, Bohinec, Tonca, Arduini, Moisiuc, Hong, Jelosits Mo. 4.2., 19.00 La Cenerentola, Abo 13, wie 1.2. Di. 5.2., Mi. 6.2. Keine Vorstellung Do. 7.2. Wiener Opernball 2013 Fr. 8.2., 14.30/18.00 Die Zauberflöte für Kinder, Welser-Möst Sa. 9.2., 19.30 B:Manon, Zykl. Ball.klassiker, wie 2.2. So. 10.2., 19.30 La Cenerentola wie 1.2. Mo. 11.2., 20.00 Salome, Zykl. 2, Schneider/Moser, Schuster, Nylund, Rutherford Di. 12.2. Keine Vorstellung Mi. 13.2., 20.00 Solistenkonzert Angela Denoke, Zykl. S Do. 14.2., 19.30 La Cenerentola wie 1.2. Fr. 15.2., 20.00 Salome, Abo 5, wie 11.2. Sa. 16.2., 11.00 M:Kammermusik Wr. Philharmoniker 6 19.30 Madama Butterfly, Soltesz/Carosi, Talaba, Daniel, Bohinec So. 17.2., 11.00 M:Ensemble stellt sich vor 6, Kolosova, Plachetka; Kelly 19.00 Simon Boccanegra, Pidò/Domingo, Kovalevska, Pertusi, De Biasio, Caria Mo. 18.2., 20.00 Salome, Abo 14, wie 11.2. Di. 19.2., 19.30 Madama Butterfly, Abo 2, wie 16.2. Mi. 20.2., 19.30 B:Tanzperspektiven (Dawson/Picket/ de Bana/Maillot), P, Lehtinen/Esina, Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Hashimoto, Kusch, Papava, Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Shishov, Gabdullin, Peci Do. 21.2., 19.00 Simon Boccanegra wie 17.2. Fr. 22.2., 19.30 Madama Butterfly, Zykl. 1, wie 16.2. Sa. 23.2., 19.30 B:Tanzperspektiven wie 20.2. So. 24.2., 11.00 M:Opernschule der Wr. Staatsoper 19.00 Simon Boccanegra, Verdi-Zykl. 1, wie 17.2. Mo. 25.2., 19.30 Tosca, Abo 15, Soltesz/Siri, Antonenko Sgura, Unterreiner, Bankl Di. 26.2., 19.30 B:Tanzperspektiven, Abo 1, wie 20.2. Mi. 27.2., 19.30 Tosca, Abo 12, wie 25.2. Do. 28.2., 19.00 Simon Boccanegra wie 17.2. FREUNDE-Kontingente: fett gedruckt ww.wiener-staatsoper.at 24 März Staatsoper Fr. 1.3., 19.30 L’elisir d’amore, Abo 7, Abel/Pérez, Costello, Werba, Regazzo, Nafornita Sa. 2.3., 19.00 Don Giovanni, Langrée/Abdrazakov, Hörl, Rebeka, Spence, Gens, Schrott, Schwartz, Yang So. 3.3., 11.00 M:Ensemble stellt sich vor 7, Belkina, Bruns; Kelly 19.30 B:Tanzperspektiven, Abo 23, wie 20.2. Mo. 4.3., 20.00 L’elisir d’amore, , Abo 14, wie 1.3. Di. 5.3., 19.00 Don Giovanni wie 2.3. Mi. 6.3., 19.00 B:Meisterwerke d. 20.Jh., Abo 9, Lehtinen/Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Hashimoto, Kusch, Cherevychko, Lazik, Shishov, Gabdullin, Sosnovschi Do. 7.3., 19.00 Don Giovanni wie 2.3. Fr. 8.3., 19.30 L’elisir d’amore wie 1.3. Sa. 9.3., 19.30 La Traviata, Carignani/Petersen, Belkina, Ellen, Villazón, Capitanucci So. 10.3., 16.00 Don Giovanni, Nachm.Zykl., wie 2.3. Mo. 11.3., 19.00 B:Meisterwerke d. 20.Jh., Abo 13, wie 6.3. Di. 12.3., 19.30 La Traviata wie 9.3. Mi. 13.3., 19.00 Le nozze di Figaro, Langrée/ D’Arcangelo, Hartelius, Hartig, Plachetka, Frenkel Do. 14.3., 19.00 Aida, WA, Steinberg/Monarcha, Borodina, Lewis, Antonenko, Dumitrescu Fr. 15.3., 19.00 La Traviata, Abo 8, wie 9.3. Sa. 16.3., 11.00 M:Kammermusik Wr. Philharmoniker 7 19.00 Le nozze di Figaro wie 13.3. So. 17.3., 11.00 M:KS Christa Ludwig (zum 85. Geb.) 18.30 Aida wie 14.3. Mo. 18.3., 19.30 Il barbiere di Siviglia, Rossini-Zykl. 1, Camarena, Šramek, Kasarova, Eröd Di. 19.3., 18.30 Le nozze di Figaro, Abo 2, wie 13.3. Mi. 20.3., 19.00 Aida, Verdi-Zykl. 3, wie 14.3. Do. 21.3., 19.30 B:Tanzperspektiven, Abo 18, wie 20.2. Fr. 22.3., 19.30 Il barbiere di Siviglia wie 18.3. Sa. 23.3., 19.00 Aida wie 14.3. So. 24.3., 20.00 Wozzeck, WA, Abo 22, Keenlyside, Lehman, Lippert, Bankl, Schwanewilms, Ernst, Unterreiner, Jelosits, Bohinec Mo. 25.3., 19.30 Il barbiere di Siviglia, Abo 16, wie 18.3. Di. 26.3., 19.30 B:Tanzperspektiven, Abo 3, wie 20.2. Mi. 27.3., 20.00 Wozzeck, Abo 11, wie 24.3. Do. 28.3., 17.30 Parsifal, Welser-Möst/Kaufmann, Konieczny, Hörl, Herlitzius Fr. 29.3. Geschlossen Sa. 30.3., 20.00 Wozzeck wie 24.3. So. 31.3., 17.30 Parsifal, Wagner-Zykl. wie 28.3. Spielpläne Staatsoper April Mo. 1.4. Di. 2.4. Mi. 3.4. Do. 4.4. Fr. 5.4. Sa. 6.4. So. 7.4., nachmittags abends Mo. 8.4. Di. 9.4. Mi. 10.4. Do. 11.4. Fr. 12.4. Sa. 13.4. So. 14.4. abends Mo. 15.4. Di. 16.4. Mi. 17.4. Staatsoper B:La Sylphide Wozzeck wie 24.3. Fidelio, Abo 12, Fischer/Ryan, Kampe, Struckmann Parsifal, Abo 20, wie 28.3. B:La Sylphide, Zykl. Ball.klass., Lassen/ Fidelio wie 3.4. B:La Sylphide, Fam.zykl. Ball., B:La Sylphide, Abo 21, Rigoletto, Abo 15, López-Cobos/Polenzani, Keenlyside, Peretyatko, Rydl Don Carlos (frz.), Abo 1, de Billy/Youn, Lee, Petean, Tamar, Krasteva, Moisiuc Fidelio, Zykl. 6, wie 3.4. Rigoletto, Abo 17, wie 8.4. Eugen Onegin, Abo 8, Nelsons/Netrebko, Houtzeel, Hvorostovsky, Korchak, Gorny Don Carlos (frz.),Verdi-Zykl. 1, wie 9.4. Nachmittagskonzert, Fally, Houtzeel, Schlüsselmayr Rigoletto, Verdi-Zykl. 2, wie 8.4. Eugen Onegin wie 12.4. Keine Vorstellung Don Carlos (frz.), Abo 10, wie 9.4. Do. 18.4. Eugen Onegin wie 12.4. Fr. 19.4. La Bohème, Nelsons/Beczala, Caria, Opolais, Reinprecht Sa. 20.4., 11.00 M:Kammermusik Wr. Philharmoniker 8 abends Werther, de Billy/Alagna, Yang, Garanča, Reiss So. 21.4. M:Ensemble stellt sich vor 8, Helzel, Hong; Kelly Mo. 22.4. Eugen Onegin wie 12.4. Di. 23.4. La Bohème, Abo 3, wie 19.4. Mi. 24.4. Werther, Abo 11, wie 20.4. Do. 25.4. Keine Vorstellung Fr. 26.4. La Bohème wie 19.4. Sa. 27.4. Werther wie 20.4. So. 28.4. La fille du régiment, Campanella/Kurzak, Tessier, C. Álvarez, Te Kanawa, Bohinec Mo. 29.4., La Bohème, Abo 13 Di. 30.4. Werther wie 20.4. FREUNDE-Kontingente: fett gedruckt www.wiener-staatsoper.at Februar ’13 LE COMTE ORY Oper von Gioachino Rossini (1828) Dirigent: Jean-Christophe Spinosi Regie: Moshe Leiser & Patrice Caurier | Mit: Lawrence Brownlee, Cecilia Bartoli, Regina Mühlemann, Liliana Nikiteanu, Peter Kalman, Pietro Spagnoli, Gaia Petrone, Anna Maria Sarra, Çiğdem Soyarslan, Rupert Enticknap, Andrew Owens, Ben Connor, Igor Bakan Ensemble Matheus | Arnold Schoenberg Chor Kooperation mit dem Opernhaus Zürich Premiere: 16.2.2013, 19.00 Uhr Aufführungen: 18., 20., 23., 25., 27. Februar, 19.00 Uhr Einführungsmatinee: 10. Februar, 11.00 Uhr .................................................................... LA VOIX HUMAINE / THE TELEPHONE Zwei komische Opern von G. C. Menotti / F. Poulenc (1947/1959) Konzertante Aufführung in englischer/französischer Sprache Dirigent: Stefan Vladar | Wiener KammerOrchester Mit: Angelika Kirchschlager, Jennifer Davison, Klemens Sander 19.2.2013, 19.30 Uhr www.theater-wien.at Tageskasse: Theater an der Wien 1060 Wien Linke Wienzeile 6 Mo-Sa 10-19 Uhr .................................................................... POLIFEMO Oper von Nicola Porpora (1735) Dirigent: Rubén Dubrovsky | Mit: Franco Fagioli, Xavier Sabata, Christian Senn, Laura Aikin, Hannah Herfurthner, Mary-Ellen Nesi Bach Consort Wien 22.2.2013, 19.00 Uhr .................................................................... LE NOZZE DI TETI, E DI PELEO Oper von Gioachino Rossini (1816) Dirigent: Jean-Christophe Spinosi | Mit: Mari Eriksmoen, Lawrence Brownlee, Anna Maria Sarra, Gaia Petrone, Andrew Owens Ensemble Matheus 26.2.2013, 19.30 Uhr KAMMEROPER LA BOHÈME Kammeroper nach Puccini (1896/2013) Musikalische Leitung: Claire Levacher Inszenierung: Lotte de Beer Junges Ensemble des Theater an der Wien Neuproduktion des TAW in der Kammeroper Aufführungen: 1., 10., 15., 17., 21., 24. Februar, 19.30 Uhr Radio, TV Radio Stephansdom www.radiostephansdom.at - das Opernprogramm auf 107,3/87,7 (Telekabel Wien) 94,5 (Kabel Niederösterreich)/104 bzw. 466 (Salzburg) Der Opernsalon der FREUNDE auf 107,3 Gesamtoper Sa. 2.2. 19.30 - ca. 23.00 Sa. 9.2. 19.30 - ca. 22.00 jeden 3. Sonntag im Monat 15.00-16.30 Uhr 17.2.: KSch Peter Matic im Gespräch mit Haide Tenner (11. November 2012, Gustav Mahler-Saal) Sa. 16.2. 19.30 - ca. 22.45 Sa. 23.2. 19.30 - ca. 23.05 Mozart: Lucio Silla, Minkowski/Villazón, Peretyatko u.a. (Mozartwoche Salzb. 2013) Donizetti: L’elisir d’amore, Benini/ Netrebko, Polenzani, Kwiecien u.a. (LIVE aus der MET New York) Verdi: Rigoletto, Mariotti/Lucic, Damrau, Beczala u.a. (LIVE a.d. MET New York) Händel: Radamisto, Jacobs/Daniels, F. Boesch u.a. (Theater a.d. Wien) Mi. 6.2., 19.30 Opernwerkstatt Melitta Muszely Haide Tenner und Peter Matic Photo: Roswitha Waismayer Operngesamtaufnahmen Di/Do/Sa 20.00 Uhr Sa. 2.2. Massenet: Werther, Davis/Carreras, von Stade, Allen u.a. (1980) Di. 5.2. Verdi: Falstaff, Gui/Evans, Ligabue, Rota, Dominguez u.a. (1960) Do. 7.2. Wagner: Rheingold, Böhm/Adam, Windgassen, Burmeister u.a. (1967) Sa. 9.2. Wagner: Die Walküre, Böhm/King, Rysanek, Nilsson, Adam u.a. (1967) Di. 12.2. Offenbach: Orphée aux enfers, Plasson/ Mesplé, Sénéchal u.a. (1978) Do. 14.2. Wagner: Siegfried, Böhm/Windgassen, Wohlfahrt, Nilsson, Adam u.a. (1967) Sa. 16.2. Wagner: Götterdämmerung, Böhm/ Windgassen, Nilsson, Adam u.a. (1967) Di. 19.2. Boccherini: La clementina, Ephrikian/ Rizzieri, Schean u.a. (1965) Do. 21.2. Donizetti: Lucia di Lammermoor, Fricsay/ Stader, Haefliger u.a. (1953) Sa. 23.2. Catel: Sémiramis, Niquet/Wesseling, Philiponet u.a. (2011) Di. 26.2. Verdi: Aida Aufnahme nach Wunsch Do. 28.2. Wagner: Tannhäuser ... nach Wunsch So. 3, 17.2. Di. 5.2. So. 10.2. Di. 12.2. Programm noch nicht bekannt Lotte Lehmann & Alfred Piccaver Oper aus Österreich Überraschungsprogramm zum Faschingsdienstag Di. 19.2. Ferenc Fricsay (zum 50. Todestag) So. 24.2. Das Wiener Staatsopernmagazin Di. 26.2. Plácido Domingo in New Orleans Stimmen hören, Do. 19.30 Uhr 7.2. Edith Mathis zum 75. Geburtstag 14.2. Der junge Richard Wagner / Der „Anti-Wagner“ Théodore Dubois 21.2. Eine Ideal-Liedsängerin: Elly Ameling 28.2. Klangfeste mit Richard Strauss Ö1-Klassiktreffpunkt Samstag, 10.05 Uhr 2.2. Andras Schiff 9.2. Patrick de Bana, Olga Esina, Markus Lehtinen 16.2. Alliance Quartett 23.2. Emmy Werner 2.3. Wolfgang Dörner Per Opera ad Astra (Richard Schmitz) Sa., 14.00, Wh. Mi. 20.00 9.2. Smetana: Die verkaufte Braut BR-KLASSIK Mélange mit Dominique Meyer jeden 1. So. im Monat, 15.00 Uhr 3.2. Rossini - eine Stretta gefällig? ORF 2 http://tv.orf.at/ Solfeggio (Günther Strahlegger) Fr., 22.00, Wh. Mo. 23.00 Uhr 1.2. Dreamticket zu La Bohème 8.2. Wer hat dies Liedlein erdacht? (Mahler) 15.2. Tenöre (Nikolov, Grigolo, Vogt) 22.2. An die ferne Geliebte (Gerhaher) Ö1 26 Apropos Musik, Di., So., feiertags 15.05 http://oe1.orf.at http://www.br.de/radio/br-klassik http://presse.orf.at/ So. 3.2., 9.05 Musikalische Reisen: Auf den Spuren von Prokofjew und Schostakowitsch (23’) 10.15 Anders gesagt - Portrait Felix Mitterer So. 10.2., 9.05 König und Rebell - Giuseppe Verdi und Richard Wagner (20’) 9.35 Musik macht Fernsehgeschichte (58’) So. 17.2., 9.40 Walter Jurmann (10’) TV 3sat www.3sat.de Kulturzeit täglich 19.20 (20’) Sa. 2.2., 20.15 Semperopernball 2013 (180’) Do. 7.2., 21.05 Wiener Opernball 2013 Red Carpet 21.40 Die Eröffnung 23.00 Das Fest Sa. 9.2., 9.35 Blue Danube - Johann Strauß 100 Jahr danach Katia und Marielle Labèque, Ballett der Wiener Staatsoper (Wh. von 1999, 15’) 9.50 Musikalisch - kulinarisch Wiener Sträuße (Wh. v. 2006, 55’) 10.45 Die Fledermaus (Film 1961, 75’) Mo. 11.2., 20.15 Strauß: Die Fledermaus (Mörbisch 2012) Sa. 16.2., 10.20 Musikalisch - kulinarisch Puccini und Lucca (Wh. v. 2006, 45’) ORFIII Kultur und Information http://tv.orf.at/program/orf3 So. 3.2., 19.10 Da Capo - Künstlerische Highlights des Opernballs (Garanca, Netrebko u.a.) 20.15 Wagner: Das Liebesverbot, Pöppelreiter/ Dene, Hurny, Winter u.a. (Graz 1983) 23.15 Richard Wagner und die Frauen Franco Zeffirelli (zum 90. Geburtstag) So. 10.2., 20.15 Bizet: Carmen, Kleiber/Obraztsova, Domingo, Mazurok u.a. (Wiener Staatsoper 1978, 154’) Di. 12.2., 22.35 Tee mit Mussolini (Film 1999, 111’) So. 24.2. Puccini: La Bohème, Levine/Scotto, Carreras, Stratas u.a (MET New York 1982) Kurt Weill (zum 115. Geburtstag) So. 10.2., ca. 22.50 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Davies/Jones, Malfitano, Hadley u.a. (Salzburger Festspiele 1998) 20.15 La Bohème (siehe oben) anschließend José Carreras - Mein Leben mit Musik (Portrait 2012) ATV www.atv.at Highlights jeden So., 19.00 (20’) Erna Cuesta, Franz Zoglauer 3.2. Das Schloss (Salzburger Landestheater) Forever Young (Josefstadt) 10.2. Edita Gruberova in La Straniera (Musikverein) Faschings-Kostüme, Krapfen, Entertainer 17.2. Le comte d’Ory mit Cecilia Bartoli (Theater an der Wien) Der Untergeher - Glenn Gould (Schauspielhaus Graz) 24.2. Moby Dick - Wr. Sängerknaben (MuTh) Gasparone (Oper Graz) arte www.arte-tv.com So. 3.2., ab 14.00 La Folle Journée 2013 Französische und spanische Musik (LIVE aus Nantes,385’) So. 10.2., 18.30 Lang Lang spielt Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 (Paris 2013, 45’) So. 17.2., 18.35 Maurizio Pollini spielt Brahms Klavierkonzert Nr. 1d-moll op. 15 Thielemann (Dresden 2011, 50’) CLASSICA HD / CLASSICA auf SKY www.classica.de Mo. 4.2., 20.15 Verdi: Falstaff, Solti/Bacquier, Armstrong u.a. Di. 5.2., 22.00 Puccini: La Bohème, Gatti/Netrebko, Beczala, Machaidze u.a. (Salzburg 2012) Sa. 9.2., 20.15 Verdi: I due Foscari, Renzetti/Nucci De Biasio, Serjan u.a. (Parma) Mo. 11.2., 20.15 Haydn: Il mondo della luna, Harnoncourt/Henschel, Richter, Genaux (Theater an der Wien) So. 17.2., 19.30 Das Spiel kann beginnen - Rache (Regie Otto Schenk, 1979) 20.15 Wagner: Rienzi, Lang-Lessing/Kerl, Nylund, Ladrich u.a. (DOB 2010) anschließend Fall: Die Dollarprinzessin, Grund/ Jacoby u.a. (Operettenfilm 1971) Franco Zeffirelli (zum 90. Geburtstag) Di. 12.2., 20.15 Puccini: La Bohème, Karajan/Freni, G. Raimondi, Panerai u.a. Mi. 13.2., 20.15 Bizet: Carmen, Nelsons/ Krasteva, Giordano, Netrebko, D’Arcangelo u.a. (Wiener Staatsoper 2010) Do. 14.2., 20.15 Leoncavallo: Pagliacci, Prêtre/Domingo, Pons u.a. Fr. 15.2., 20.15 Verdi: La Traviata, Levine/Stratas, Domingo, MacNeil u.a. Renata Scotto (zum 80. Geburtstag) So. 24.2., 19.25 Puccini - Magier der Leidenschaft Mo. 25.2., 20.55 Tschaikowsky: Eugen Onegin, Solti/ Weikl, Hamari, Burrows u.a. 27 Spielpläne Volksoper/ Misterioso Februar Volksoper 2.2. 3/5/9/13/18/20.2. 6/12/26.2. 7/15.2. 8/10/16/19/23.2. 11.2. 14.2. 17(P)/22/24/27.2. 21/25.2. 28.2. Ballett Volksoper Kiss me, Kate Der Barbier von Sevilla Die Fledermaus Die Zauberflöte My Fair Lady Heute im Foyer QuerFeldEin II: Lied & Lyrik Vor der Premiere Die verkaufte Braut Die Csárdásfürstin Rigoletto März Volksoper 1/9/22/30.3. 2/7/15.3. 3/10/13/18.3. 4/5.3. 6/12/17/20.3. 8/11/31.3. 21/27.3. 25.3. 23./28.3. 26.3. 29.3. Die Zauberflöte Carmen Die verkaufte Braut Heute im Foyer Oh, Donna Clara! Fritz Löhner-Beda Abend Rigoletto Die Fledermaus Die Csárdásfürstin Heute im Foyer Mozarts Opern- Mozarts Briefe Der Mantel/Gianni Schicchi Die lustige Witwe Geschlossen Misterioso Diesmal zu gewinnen: Blaubarts Geheimnis (Thoss – Górecki, Glass) 1.2. Ott/Firenze, Sant’Anna, Peci, Kaydanovskiy Max und Moritz (Barbay, Kropf – Rossini) 4.2. Drčar/Furnica, Hayden Premiere/Übernahme a.d. Wr. Staatsoper Ein Sommernachtstraum (Elo – Mendelssohn Bartholdy) 16/19.3. Schüller/Tsymbal, Papava, Kusch, Tamai, Kourlaev, Sosnovschi, Booth, Peci, Taran, Oberegger; Goebl, Gösch 24.3. Schüller/Konovalova, Kronberger, Zeisel, Avraam, Shishov, Szabó, Milos, Matthews, Lukács, Teterin; Goebl, Gösch 3/14/19/21.4. N.N. 1) Wie heißt die Autorin eines Romans, in dem die Beziehung zwischen Giuseppe Verdi, Giuseppina Strepponi und Teresa Stolz aus dem jeweiligen Blickwinkel geschildert wird? 2) An welchem Opernhaus wurde 2012 der Ring in nur sieben Stunden aufgeführt? 3) Von wem stammt die höchst vergnügliche kurze Zusammenfassung des Ring (in englischer Sprache)? ACHTUNG: ALLE 3 Fragen müssen richtig beantwortet werden! Schriftliche Einsendungen per Post, FAX oder e-mail [email protected]! Einsendeschluss: 10.2.2013 28 Kreation und Tradition (Tschabukiani, Lukács, Fokin, Wiesenthal, Kirnbauer, Kaydanovskiy, Petipa, Peci, Wainonen, Orlic – Krein, Tschaikowski, Weber, Strauß, Cheglakov, Minkus, Glass, Grace, Cortazar, Moszkowski, Hödl) 27.4. Mancusi/Konovalova, Tsymbal, Yakovleva, Kusch, Papava, Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Shishov, Gabdullin, Sosnovschi www.volksoper.at Auflösung vom letzten Mal: Welche Opern beginnen mit folgenden Worten? 1) 5, 10, 20 30, 43 ? Le nozze di Figaro 2) Una vela! Una vela! Un vessillo! Otello 3) Die Karten fallen besser als das letzte Mal. Arabella Gewinner: Dr. Günter Hauser, Ulrike Prügger und Dr. Elisabeth Rollett erhalten JOSEPH CALLEJA Be My Love (Decca) Tipps Wien Wiener Konzerthaus Sa 16. Feb., 19.00 Sa 16. Feb., 21.00 Mozart-Saal Wiener Musikverein Lothringerstr. 20,1030 Wien Tel. 242 002, www.konzerthaus.at The Philharmonics Charmed - Zauberei in der Muik Kovác (Violine), Jánoška (Violine), Fechner (Viola), Koncz (Violoncello), Rácz ( Kontrabass), D. Ottensamer (Klarinette), Jánoška (Klavier) So 17. Feb., 10.30 Großer Saal Mahler: Auferstehungs-Symphonie Petersen, Baechle; Wiener Singakademie; Wiener KammerOrchester Dirigent: Gilbert Kaplan Fr 22. Feb., 19.30 Großer Saal Lang Lang ORF Radio-Symphonieorchester Wien Dirigent: Cornelius Meister Ravel, Gershwin, Strauss Sa 23. Febr. 19.30 Mozart-Saal Liederabend Christiane Karg Klavier: Gerold Huber Schubert, Wolf, Brahms, Strauss, Saint-Saens, Hahn, Duparc Sa 9. März, 19.30 Mozart-Saal Casta Diva La Vita è bella! Tamara Trojani, Slovak Symphony Orchestra, Dirigent: Konstantin Schenk Ein Abend mit berauschenden Klängen und pikanten Anekdoten rund um die Welt der Göttinnen der Opernwelt So 10. März, 11.00 Mozart-Saal Stefan Mickisch: Elektra Stefan Mickisch spielt und erklärt Richard Strauss' Elektra Mi 13. März, 19.30 Mozart-Saal Liederabend Andreas Scholl Klavier: Tamar Halperin Haydn, Schubert, Brahms, Mozart Fr 15. März, 19.30 Großer Saal Europäische G.F. Händel Gesellschaft Mi 6. Feb., 20.00 Palais Palffy 1., Josefsplatz 6 Karten: € 20,- Schumann: Requiem für Mignon Brahms: Ein deutsches Requiem Karg, Pisaroni, Sellschopp-Meister, Láng, Aldrian; Wiener Singakademie, ORF Radio Symphonieorchester Wien Dirigent: Cornelius Meister Tel.: 942 36 73 [email protected] Faschingskonzert KS Alfred Sramek stimmt mit amüsanten Geschichten auf den Opernball ein Altmann-Althausen (Mezzo), Raunig (Sopranist), Teraoka (Klavier) Bösendorferstr. 12, 1010 Wien Tel. 505 81 90, www.musikverein.at Fr 8. Feb., 19.30 Mo 18. Febr, 19.30 Großer Saal La Straniera von Vincenzo Bellini Gruberova, Ganassi, Bros, Gavanelli Münchener Opernorchester und Chor Dirigent: Stefano Rizzi Sa 16. Feb., 15.30 So 17. Feb., 11.00 Großer Saal Wiener Philharmoniker, Herbert Lippert Dirigent: Franz Welser-Möst Suppé, Strauss, Dvorák Sa 16. Feb., 18.30 Brahms-Saal Verdi, Wagner und andere Walzerkomponisten: Philharmonia Schrammeln, Christoph Wagner-Trenkwitz So 17. Feb., 19.30 Großer Saal Wiener Virtuosen, Thomas Hampson Wagner: Siegfried-Idyll/ Mahler: Kindertotenlieder/ Bizet: Symphonie Nr. 1 C-Dur/ Dvorák: Zigeunermelodien Di 19. Feb., 19.30 Großer Saal Bruckner Orchester Linz Larsson, Gould Dirigent: Dennis Russell Davies, Bruckner, Schwertsik, Mahler Do 21. Feb., 20.00 Gläserner Saal/ Magna Auditorium Liederabend Valentina Nafornita Klavier: Mats Knutsson Rachmaninow, Tschaikowskij, Britten, Rodrigo, Dvorák Fr 22. Feb., 19.30 So 24. Feb., 19.30 Großer Saal La Damnation de Faust von H. Berlioz Borodina, Groves, Relyea, Schirrer Orchestre National du Capitole de Toulouse, Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Dirigent: Tugan Sokhiev Fr 22. Feb., 19.30 So 24. Feb., 19.30 Brahms-Saal Liederabend Miah Persson Klavier: Josef Breinl C. Schuman, R. Schumann, Grieg Di 26. Feb., 20.00 Gläserner Saal/ M.A. 19.00 Aron Quartett, Adrian Eröd Schoeck, Wolf, Zemlinsky Ursula Magnes im Gespräch mit Adrian Eröd über Schoecks „Notturno“ Mi 6. März, 20.00 Gläserner Saal/ Magna Auditorium Liederabend Zoryana Kushpler Klavier: Olena Kushpler Granados, Mompou, de Falla, Rachmaninow, Mussorgskij Fr 15. März, 19.30 Natalia Ushakova Czech Virtuosi Chamber Orchestra Dirigent: Jaroslav Kiesling Verdi, Bellini, Donizetti, Massenet, Dvorák, Puccini, Lehár, Mozart Di 19. März, 19.30 Mi 20. März, 19.30 Do 21. März, 19.30 Großer Saal Wiener Symphoniker, Rolando Villazón Dirigent: Fabio Luisi Britten: Soirées musicales/ Romanzen für Tenor u. Orchester von Berio/ Brahms: Symphonie Nr. 4 e - Moll 29 Tipps Haus Hofmannsthal Reisnerstr. 37, 1030 Wien Tel.: 714 85 33 www.haus-hofmannsthal.at bis 21. Juni Mo-Mi 10.00-18.00 Ausstellung KS Heinz Holecek - zur 75. Wiederkehr seines Geburtstages Di 19. Feb., 19.30 Klangzauber - Stimme und Viola d’amore Naydenova (Sopran), Ronez (Viola d’amore) Di 26. Feb., 18.00 Der Rosenkavalier: Eine Wienerische Maskerad’ und weiter nichts? Karl Korinek liest aus seinem neuen Buch Fr 1. März, 19.30 Cineplexx Opera Oper im Kino Für FREUNDE: Brettl-Lieder - Liederabend Schönberg, nein danke! Schönberg, ja bitte! Mastalir (Sopran), Cortesi Lea (Klavier), Sinkovicz (Moderation) Wienerberg www.cineplexx.at, Kinokassen Ö-Ticket: 96096, Wien-Ticket: 58885 an der Kinokasse: Euro 27,- statt 30,- Sa 16. Feb., 19.00 New York/ Met deutsche Untertitel Rigoletto von Giuseppe Verdi Damrau, Beczala, Lučić Dirigent: Michele Mariotti Produktion: Michael Mayer Sa 2. März, 18.00 New York/ Met deutsche Untertitel Parsifal von Richard Wagner Dalayman, Kaufmann, Mattei, Pape Dirigent: Daniele Gatti Produktion: François Girard Sa 27. April, 18.00 New York/ Met deutsche Untertitel So 12. Mai, 16.00 Moskau/ Bolschoi Bachgemeinde Wien Sa 16. März, 19.00 Minoritenkirche 1., Minoritenpl. 2A Giulio Cesare in Egitto von Georg Friedrich Händel Dessay, Coote, Daniels Dirigent: Harry Bicket Produktion: David McVicar Romeo und Julia von Sergei Prokofiew Choreographie: Juri Grigorowich www.bachgemeinde.at, Columbus Theaterkartenbüro, 1., Opernpassage Bach: Passio - Ausschnitte aus den Passionen nach Johannes, Markus und Matthäus - Benefizkonzert zugunsten „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“ BachChor Wien Stadtinitiative Wien klassik.oeticket.com Tel.: 01/ 96096 Sa 23. März, 19.30 Ehrbar Saal 4., Mühlgasse 30 Oper und Operette - Einmal anders Angelika Kirchschlager Janoska Ensemble Theater an der Wien in der Wiener Kammeroper 1.,10.,15.,17.,21., 24. Feb., 19.30 La Bohème - Kammeroper basierend auf Puccinis gleichnamiger Oper Soyarslan, Sarra, Owens, Connor, Bakan; Wiener Kammerorchester Musikal. Leitung: Claire Levacher Inszenierung: Lotte de Beer Kunst und Kultur ohne Grenzen Für FREUNDE Tel.: 581 86 40 [email protected] immer 10% Ermäßigung Sa 16. März, 20.30 Stephansdom G. B. Pergolesi: Stabat mater Frauenchor Altstätten(St. Gallen), Frauenstimmen des Kirchenchors Sankt Nikolaus (Altach), Ensemble Bach XXI Haydn-Gesellschaft Wien Tel.: 890 54 04, 0676/ 840 362 22 [email protected] Mi 27. Feb., 19.30 Haus der Industrie 3., Schwarzenbergpl. 4 Joseph Haydn und seine Freunde Werke von Haydn, von Neukomm, Krumholtz, Haensel, Pleyel So 20. März, 16.00 Palais Eschenbach 1., Eschenbachg. 11 Österreichische Gesellschaft für Musik Do 7. März, 19.00 Die französische Oper Monica Theiss-Eröd, Adrian Eröd Moderation: Wilhelm Sinkovicz Offenbach, Massenet, Gounod, Thomas Hanuschgasse 3, 1010 Wien Tel.: 512 31 43, www.oegm.org Carinthischer Sommer 2013 Int. Thomas Daniel Schlee präsentiert das Festivalprogramm; mit Musik und Verkostung von Kärntner Weinen Salzburg Salzburger Landestheater 1.,13.,14.,26. Feb., 19.30 9. Feb., 19.00 19. Feb., 15.00 21.,27. Feb., 19.30 24. Feb., 19.00 23. Feb., 19.00 30 1., Fleischmarkt 24 (Abendkasse) Tageskasse: Theater an der Wien Karten: Wien-Ticket 58885 www.theater-wien.at Schwarzstr. 22, 5020 Salzburg Tel.: 0662/ 871 512-222, Fax: -290, www.salzburger-landestheater.at Marie Antoinette - Uraufführung Ballett von P. Breuer/ M. Zimmermann Choreographie: Peter Breuer Così fan tutte von W.A. Mozart Musikal. Leitung: Leo Hussain Inszenierung: Jacopo Spirei The Sound of Music - Musical von Richard Rodgers, Oscar Hammerstein Musikal. Leitung: Peter Ewaldt Inszenierung: Gergen Struppeck Tipps Niederösterreich Grafenegg 16. Feb., 18.30 Auditorium Festspielhaus St. Pölten 18. Feb., 19.30 Großer Saal 23. Feb., 19.30 Großer Saal 18.30, Box 14. März, 19.30 Großer Saal Steiermark Tel.: 02735/ 5500 www.grafenegg.at Ferne Welten Mendelssohn Bartholdy, Janácek, Strauss Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Dirigent: Andrés Orozco-Estrada Franz Schubert-Pl. 2, 3109 St. Pölten Tel.: 02742/ 90 80 80-222 www.festspielhaus.at Ferne Welten Mendelssohn Bartholdy, Janácek, Strauss Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Dirigent: Andrés Orozco-Estrada Joseph Haydn: Die Jahreszeiten Erlacher, Johannsen, Wagner; Chor Ad Libitum, Ensemble Sonare Linz Dirigent: Heinz Ferlesch Einführung mit Markus Hennerfeind Kosmos Wagner: Wagner, Liszt, Bruckner Kirill Gerstein (Klavier) Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Dirigent: Claus Peter Flor Oberösterreich Landestheater Linz Promenade 39, 4020 Linz Tel.: 070/ 7611-400 www.landestheater-linz.at Don Pasquale von Gaetano Donizetti Musikal. Leitung: Nicholas Milton/ Daniel Linton-France Inszenierung: Andreas Baesler 5.,18.,26. Feb., 19.30 King Arthur von Henry Purcell Musikal. Leitung: Takeshi Moriuchi Inszenierung: Olivier Tambosi 13.,23. Feb., 19.30 Brucknerhaus Linz 6. März, 19.30 Mittlerer Saal Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz Tel.: 0316/8000, www.theater-graz.com 1. Feb., 19.30 L’elisir d’amore von Gaetano Donizetti Musik. Leitung: J.M. Esandi/ Florian Erdl Inszenierung: Damiano Michieletto 2.,7.,13.,15. Feb., Falstaff von Giuseppe Verdi 19.30 Musikal. Leitung: J. Fritzsch/ Florian Erdl 10. Feb., 15.00 Inszenierung: Tama Matheson 3. Feb., 15.00 Hänsel und Gretel von E. Humperdinck 6. Feb., 19.30 Musikal. Leitung: Domingo Hindoyan/ 9. Feb., 17.00 Johannes Fritzsch Inszenierung: Brigitte Fassbaender 8.,14.,16. Feb., 19.30 Fame Musical von Steve Margoshes Musikal. Leitung: Jeff Frohner Inszenierung & Choreographie: Ricarda Regina Ludigkeit 13. Feb., 20.00 Tanz Nite: Lover’s nite Studiobühne Moderation: Darrel Toulon 28. Feb.(P),2.,6.,15., 20. März, 19.30 10.,17. März, 15.00 24. März, 18.00 10. Feb., 11.00 Gasparone von Carl Millöcker Musikal. Leitung: Marius Burkert Inszenierung: Olivier Tambosi Choreographie: Stephan Brauer Vor der Premiere Tirol 2.,4.,11.,14.,21. Feb., 19.30 9. Feb., 19.30 Grazer Oper Die sieben Todsünden/ Zaubernacht Ballettabend von Jochen Ulrich Musik: Kurt Weill Text: Bertolt Brecht/ Wladimir Boritsch Rigoletto von Giuseppe Verdi Musikal. Leitung: Ingo Ingensand/ Takeshi Moriuchi Inszenierung: Rainer Mennicken Untere Donaulände 7, 4010 Linz 0732/ 77 52 30, www.brucknerhaus.at Liederabend Adrian Eröd Klavier: Helmut Deutsch Schumann, Britten, Wagner, Dutilleux Tiroler Landestheater Rennweg 2, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/ 520 74-0 www.landestheater.at 3. Feb., 19.00 La Wally von Alfredo Catalani Musikal. Leitung: Alexander Rumpf Regie: Johannes Reitmeier 8. Feb., 20.00 Kaleidoskop Kammerspiele Tanzstücke von D’Alesio, Gasa Valga, Gauthier und Ho Shin 9.(P),14.,17.,24. Feb., Die tote Stadt von E.W. Korngold 19.00 Musikal. Leitung: Alexander Rumpf Regie: Ernö Weil 10. Feb., 19.00 Carmen -Tanzstück nach Motiven der gleichnamigen Oper von G. Bizet Choreographie und Inszenierung: Enrique Gasa Valga 15. Feb., 19.30 Ein Walzertraum von Oscar Straus 16. Feb., 19.00 Musikal. Leitung: Lukas Beikircher Regie: Stefan Tilch 23.(P) Feb., 19.00 Faust - Uraufführung 14.,21.,22. März, Tanzstück nach Goethes „Faust I“ 19.30 Libretto von Enrique Gasa Valga und Katajun Peer-Diamond 31 Chronik Ehrenring der Wr. Staatsoper an KS Plácido Domingo © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn KS an Juan Diego Flórez Julia Flórez, Juan Diego Flórez, Direktor Dominique Meyer, Dr. Georg Springer © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn Im Anschluss an die mit frenetischem Applaus und Ovationen bedachte Vorstellung des Simon Boccanegra am 15. November 2012 erhielt Kammersänger und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper Plácido Domingo, der in der Titelpartie zu erleben war, den Ehrenring der Wiener Staatsoper anlässlich seines 45-jährigen Bühnenjubiläums im Haus am Ring. Die Übergabe des von Juwelier Wagner gesponserten Ehrenrings erfolgte als Überraschung für Plácido Domingo durch die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Dr. Claudia Schmied, und Staatsoperndirektor Dominique Meyer in Anwesenheit der versammelten Hausmitglieder – Solisten, Chor, Orchester, Technik, szenischer Dienst, Direktion – auf offener Bühne. Juan Diego Flórez wurde am 27. November 2012 mit dem Titel „Österreichischer Kammersänger“ ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte im Teesalon der Wiener Staatsoper durch Staatsoperndirektor Dominique Meyer und durch den Geschäftsführer der Bundestheater-Holding Dr. Georg Springer in Vertretung von Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied. In seinen Dankesworten versicherte Juan Diego Flórez: „Zu Österreich habe ich seit vielen Jahren sowohl beruflich als auch privat eine starke Verbindung. Durch die Ernennung zum Kammersänger wird nun meine Verbundenheit mit Wien und der Wiener Staatsoper untrennbar. Diese Ehrung ist für mich gewissermaßen das Schlagobers auf der Sachertorte.“ An der Wiener Staatsoper debütierte Juan Diego Flórez am 4. März 1999 als Conte d’Almaviva (Il barbiere di Siviglia) und sang hier weiters noch Lindoro (L’Italiana in Algeri), Rinuccio (Gianni Schicchi), Elvino (La sonnambula), Arturo (I puritani), Tonio (La fille du régiment) und Nemorino (L’elisir d’amore) – insgesamt war er an 73 Abenden im Haus am Ring zu erleben. Sein Debüt an der Wiener Staatsoper gab Plácido Domingo am 19. Mai 1967 in der Titelpartie von Don Carlo. Insgesamt hat er hier bisher 190 Vorstellungen (29 Partien, 12 Premieren) gesungen und 34 Aufführungen (9 verschiedene Werke, 1 Premiere) dirigiert. In der laufenden Spielzeit wird er im Februar erneut den Simon Boccanegra verkörpern (17., 21., 24., 28.) sowie im Juni dreimal Roméo et Juliette dirigieren (21., 25., 28.). Pressebüro/Wiener Staatsoper Juan Diego Flórez wurde in Lima (Peru) geboren und studierte in seiner Heimatstadt sowie am Curtis Institute in Philadelphia. 1996 gab er sein Operndebüt in Matilde di Shabran beim Rossini-Festival in Pesaro. Seither gehört der Tenor weltweit zu den gefragtesten Sängern seines Faches. Pressebüro/Wiener Staatsoper L A B O R DR. D O S T A L Ärztlicher Leiter: Univ. Prof. Dr. Viktor Dostal 1190 WIEN, SAARPLATZ 9 Öffnungszeiten: Mo – Do 7°° - 16³° , Fr 7°° - 16°° Blutentnahme (ohne Voranmeldung): Mo – Fr 7°° - 11°° EKG HAUSBESUCHE ALLE KASSEN Hormonanalytik, Untersuchungen des Immunsystems, Redox-Provokationsanalyse (Nachweis von Regulationsstörungen incl. individueller Rezeptur für fehlende Spurenelemente, Vitamine, Aminosäuren), Fettsäurestatus, Nahrungsmittelunverträglichkeitstests, Darmökologie u.a. TELEFON: 01/368 24 72 32 FAX: 01/369 12 69 e-mail: [email protected] Chronik In memoriam Lisa della Casa Lisa della Casa, Photo: unbezeichnet Z um ersten Mal hörte ich von Lisa della Casa in der zweiten oder dritten Klasse Mittelschule, wo in einer Musikstunde der Direktor mit einer Langspielplatte aufkreuzte. Nach eigener Angabe hatte er sie wegen der schönen Frau am Cover für die Schule gekauft – und jetzt wollte er wissen, ob „die auch gut ist“. Was mein Musikprofessor Weinfurter verklärt wegen della Casa und mit verdrehten Augen wegen der Kaufmotivation des Direktors bestätigte. In welcher Partie ich sie dann zum ersten Mal erlebte, kann ich mich nicht mehr erinnern, es wird wohl Mozart gewesen sein, denn mein Interesse für Strauss war damals noch eher dürftig. Aber ich hab es nachgeholt, speziell mit Lisa della Casa, die als eine von wenigen Sängerinnen alle drei Damenpartien im Rosenkavalier gesungen hat. Über 400 mal ist della Casa seit 1947 in 27 Partien in der Wiener Staatsoper, aufgetreten und knapp drei Viertel aller Vorstellungen davon waren Partien von Strauss und Mozart gewidmet, wobei Strauss die Nase knapp vorn hat, die meistgesungene Partie aber ist die FigaroGräfin. Mit dürren Zahlen aber lässt sich Lisa della Casa nicht beschreiben. Wie aber beschreibt man sie für eine ganze Generation, die sie auf der Bühne nicht mehr gesehen hat? Ihre Schönheit ist nachvollziehbar anhand von Fotos, ihre Stimme mittels Aufnahmen, beispielsweise die Arabella („Arabellissima“) unter Solti oder die Figaro-Gräfin mit Erich Kleiber. Nur unvollkommen beschreibbar hingegen ist ihre Bühnenerscheinung, am ehesten trifft es Wikipedia: Die Schönheit ihrer Erscheinung, die aristokratische Noblesse ihres Auftretens, das silberne Timbre, die fast unkörperliche Makellosigkeit ihrer gesanglichen Linie und die Glaubhaftigkeit ihrer Gestaltung, die Eleganz mit Intensität verband, machten sie zur Ausnahmeerscheinung. Als die FREUNDE in den 80ern in ihren Künstlergesprächen das Mozart-Ensemble „abarbeiteten“, war della Casa natürlich Wunschkandidatin. Auf unsere Anfrage ließ sie uns sehr freundlich wissen, dass sie dieses Kapitel ihres Lebens abgeschlossen habe. Und dann entdeckte ich, dass die hochdekorierte Sängerin eine Ehrung nicht hatte: Sie war nicht Ehrenmitglied. Ich intervenierte bei Seefehlner, der mit der Begründung ablehnte, dass diese Ehrung nur für an der Staatsoper aktive Künstler vergeben werde. Darauf wandte ich mich an Minister Moritz, der in einem Schreiben Seefehlner „ermutigte“, diesen Antrag zu stellen, was er dann auch tat. 1987 erfolgte die Ernennung und ich hatte die Hoffnung, dass sie anlässlich der Übergabe nach Wien kommen würde, und wir dann ein Künstlergespräch arrangieren könnten. Aber auch ein intensiver Briefwechsel mit ihrem Gatten und Interventionen ihrer Freundin Lillian Fayer änderten nichts: Sie freute sich zwar, aber offiziell in Erscheinung treten wollte sie nicht mehr. Die Urkunde lag dann jahrelang in einer Lade einer Direktionsassistentin. Als der „Wahlschweizer“ Drese Direktor wurde, wurde sie entdeckt. In schweizerischer Solidarität pakkte sie Drese eines Sommers ein und überbrachte sie della Casa. Ihre Haltung lag ziemlich sicher am tragischen, aber selbst gewählten Ende ihrer Karriere. Della Casa war immer mit ihrem Mann und ihrer Tochter Vesna unterwegs, eines Tages aber war Vesna nicht mehr dabei: ein Aneurysma im Kopf war geplatzt. Della Casa kam ihren dringendsten Verpflichtungen noch nach und zog sich dann komplett zurück. Ihre letzte Vorstellung in Wien war eine Arabella im Herbst 1973, drei Tage vorher sang sie noch einmal die Marschallin. Della Casa war damals 54 Jahre alt. Sie und ihr Mann widmeten sich ausschließlich nur mehr der Pflege und Rehabilitation ihrer Tochter. Mit 94 ist Lisa della Casa nun im Dezember gestorben und wird die Legende bleiben, die sie schon vierzig Jahre davor war. hig 33 Alle Veranstaltungen auf einen Blick Februar So. 10.2., 11.00 Uhr Faschingsbrunch mit Michael Heltau Raiffeisen Zentralbank/Festsaal (1030, Am Stadtpark 9) Karten ausschließlich im FREUNDE-Büro So. 10.2., 19.30 Uhr La Cenerentola (Rossini) Wiener Staatsoper Vorbestellte Karten ausschließlich im FREUNDE-Büro xx So. 17.3., 18.30 Uhr Aida (Verdi) Wiener Staatsoper Vorbestellte Karten ab 12.2. ausschließlich im FREUNDE-Büro So. 24.3., 11.00 Uhr/ o bestellt Künstlergespräch Tomasz Konieczny Gustav Mahler-Saal Karten ab 11.3. im FREUNDE-Büro Sa. 30.3., 20.00 Uhr Wozzeck (Berg)Wiener Staatsoper Vorbestellte Karten ab 12.2. ausschließlich im FREUNDE-Büro So. 17. ODER Do. 21.2., 19.00 Uhr Simon Boccanegra (Verdi) Wiener Staatsoper Vorbestellte Karten ausschließlich im FREUNDE-Büro April Sa. 13.4., 19.00 Uhr/ o bestellt Die verkaufte Braut (Smetana) Volksoper Wien 1 Karte pro Mitglied, Bestellschluss: 25.2., Karten ab 11.3. ausschließlich im FREUNDE-Büro März So. 10.3., 11.00 Uhr/ o bestellt Künstlergespräch Ildebrando D’Arcangelo Gustav Mahler-Saal Karten ab 27.2. im FREUNDE-Büro Mai Sa. 4.5., abends/ o bestellt La fille du régiment (Donizetti) Wiener Staatsoper Campanella/Kurzak, C. Álvarez, Te Kanawa, Bohinec 1 Karte pro Mitglied, Bestellschluss: 25.2., Karten ab 11.3. ausschließlich im FREUNDE-Büro Sa. 16.3., 11.00 Uhr/ o bestellt Ballettmatinee: Grete Wiesenthal Stadttheater Walfischgasse Karten ab 27.2. im FREUNDE-Büro 13. - 16. Juni FREUNDE-Reise nach Verona Anmeldeschluss: 18.3. - Details siehe S. 23! Erratum Im con brio unserer letzten Ausgabe wurde das CD-Cover-Photo des Pianisten Eric Schneider aufgrund unrichtiger Information Oliver Herrmann zugeordnet. Wir bitten um Nachsicht. IMPRESSUM Freunde der Wiener Staatsoper A-1010 Wien, Goethegasse 1 Telefon (+43 1) 512 01 71 Telefax (+43 1) 512 63 43 [email protected],www.opernfreunde.at ZVR Zahl: 337759172 Redaktionelle Gesamtleitung Dr.jur. Mag.phil. Heinz Irrgeher Redaktion Dr. Rainhard Wiesinger (Schwerpunktbeiträge, Porträt, Rezeption, Schon gehört), Dr. Richard Schmitz (Diskographien), Mag. Eva Beckel (Misterioso, Chronik), Elisabeth Janisch (Serviceteil). Lektorat: Mag. Eva Beckel, Dr. Hubert Partl, Mag. Christine Springer, Dr. Ursula Tamussino Redaktionelle Gestaltung Mag. Michaela Zahorik Layout / Konzeption factory vienna; creative Öffnungszeiten Mo/Mi 15.00 - 17.00 Uhr Di/Do 15.00 - 19.00 Uhr Fr/Sa 10.00 - 12.00 Uhr Litho und Druck „agensketterl“ Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach Bildnachweis Achim Bieniek, Marco Borggreve, Pia Clodi, DG/Fadil Berisha, Lauri Eriksson, Foto Fayer, Javier Gareche, Gramola, Harald Hoffmann, Jungwirth, Hans-Jörg Michel, Elisabeth Novy, Gisela Schenker, Michael Tammaro, VBW/Rolf Bock, Roswitha Waismayer, Wiener Staatsballett/Balász Delbó, Luis Casanova Wiener Staatsoper GmbH/Michael Pöhn, Axel Zeininger Gedruckt auf Hello silk 135/170 gr/m² Redaktionsschluss 2.1.13, Besetzungs- und Programmänderungen, Druckfehler vorbehalten 34