Patienteninformation MiREnDa Studie

Werbung
Studienleitung
Dr. Dr. med. F. Hammer
Prof. Dr. C. Wanner
Patienteninformation
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Oberdürrbacher Str. 6
97080 Würzburg
MiREnDa Studie
Tel
Fax
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
mit dieser Information möchten wir Ihnen
die
Mineralocorticoid
Rezeptor
Antagonisten
bei
Patienten
mit
dialysepflichtiger Niereninsuffizienz Studie
(Mirenda) vorstellen und Sie um Ihre
Teilnahme bitten.
Hintergrund
Hämodialyse-Patienten haben im Vergleich
zu Patienten mit normaler Nierenfunktion
ein
deutlich
erhöhtes
Risiko
eine
Herzkreislauferkrankung zu erleiden. Bereits
zu Beginn der Dialysebehandlung liegt bei
etwa einem Drittel aller Patienten eine
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und bei
etwa drei Viertel der Patienten eine
Verdickung des Herzmuskels vor. Beide
Erkrankungen stellen wichtige Risikofaktoren
für gefährliche Herzrhythmusstörungen dar.
Zusätzlich ist vor allem bei Patienten mit
Herzschwäche die Lebensqualität deutlich
eingeschränkt.
Das Hormon Aldosteron spielt eine wichtige
Rolle in der Regulation des Salz- und
Wasserhaushalts
des
Körpers.
Eine
krankhafte Überproduktion von Aldosteron
liegt ursächlich bei ca. 5-10% aller
Menschen
mit
erhöhtem
Blutdruck
0931 - 201 - 39346
0931 - 201 - 39349
(Hypertonie) vor und trägt maßgeblich zu
einer Verdickung sowie einem Umbau des
Herzmuskels bei. Neben dem Herz werden
auch Blutgefäße geschädigt, was das
Auftreten von Schlaganfällen und Herzinfarkten begünstigt.
Das Medikament Spironolakton hemmt die
Wirkung von Aldosteron und schützt
hierdurch das Herzkreislaufsystem. So
konnte in klinischen Studien gezeigt
werden, dass die Gabe von Spironolakton
bei Patienten mit Herzschwäche zu einer
Stärkung des Herzens und zu einer
Abnahme der Sterblichkeit führt, weshalb
heutzutage Spironolakton ein wichtiger
Bestandteil der medikamentösen Therapie
der
Herzschwäche
(bei
nicht
dialysepflichtigen Patienten) geworden ist.
Weiterhin konnte kürzlich bei Patienten mit
leicht
eingeschränkter
Nierenfunktion
gezeigt werden, dass die Gabe von
Spironolakton zu einer Abnahme der
Wanddicke des Herzmuskels führt. Bei
Dialysepatienten konnte bislang nur ein
günstiger Effekt auf die Wanddicke der
Gefäße, die das Gehirn versorgen, gezeigt
werden. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist
jedoch ungeklärt, ob die Gabe von
Spironolakton
durch
Hemmung
der
Aldosteron-Wirkung auch (bei dialysepflichtigen Patienten) einen günstigen
Effekt auf die Dicke des Herzmuskels und
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 1
die Herzleistung hat, was nun in der
MiREnDa Studie untersucht werden soll.
Bitte lesen Sie diese Informationen sorgfältig
durch und klären Sie Ihre Fragen mit Ihrem
behandelnden Arzt. Auch wenn Sie sich
gegen eine Teilnahme entscheiden, beeinflusst dies natürlich nicht Ihre weitere
medizinische Behandlung. Sollten sich
Unklarheiten oder zusätzliche Fragen
ergeben, so wenden Sie sich bitte an Ihren
behandelnden Arzt.
Die Teilnahme an dieser Studie ist freiwillig
und kann zu jedem Zeitpunkt durch Sie
ohne Angabe von Gründen beendet
werden, ohne dass Ihnen dadurch
Nachteile entstehen.
Sponsor
der
Studie
ist
das
Universitätsklinikum Würzburg.
Ziel der Studie
Bislang ist nur für Patienten mit normaler
oder leicht eingeschränkter Nierenfunktion
ein schützender Effekt von Spironolakton
auf das Herzkreislaufsystem gezeigt worden.
Ähnliche Untersuchungen an dialysepflichtigen Patienten sind bislang noch
nicht durchgeführt worden, weshalb
Spironolakton zum jetzigen Zeitpunkt bei
Dialyse-patienten nicht regelhaft eingesetzt
wird. Ziel der MiREnDa Studie ist es, die
oben genannten Effekte nun auch für
Dialysepatienten zu zeigen, um dadurch
die Prognose zu verbessern.
Zentrale Annahme der MiREnDa Studie ist,
dass eine Hemmung der Aldosteronwirkung
durch das Medikament Spironolakton bei
Dialysepatienten zu einer Abnahme der
Herzmuskelverdickung und Zunahme der
Herzkraft führt. Diese Wirkung soll mit Hilfe
von bildgebenen Verfahren wie der
Kernspintomographie (MRT) und dem Herzultraschall (Echokardiographie) untersucht
werden.
Ablauf und Dauer der Teilnahme
Bei der MiREnDa Studie handelt es sich um
eine sogenannte randomisierte Placebo-
kontrollierte, multizentrische, doppel-blinde
Studie. Hierbei werden Studienteilnehmer/innen aus ca. 20 teilnehmenden Dialysezentren in Hessen, Bayern und Thüringen
(=multizentrisch) zufällig (=randomisiert) in 2
Gruppen aufgeteilt: Die eine Patientengruppe erhält die Prüfmedikation (50 mg
Spironolakton pro Tag), die zweite Gruppe
ein Placebo-Präparat (Arzneimittel, welches
identisch aussieht aber keinen Wirkstoff
enthält)
(=Placebo-kontrolliert).
Die
Behandlungsdauer für beide Gruppen wird
9 Monate betragen. Weder Sie noch der
behandelnde Arzt (=doppel-blind) wissen,
ob es sich bei der ausgeteilten Studienmedikation um den Wirkstoff Spironolakton
oder das Placebo-Präparat handelt. Sollte
jedoch die Notwendigkeit bestehen,
nachzuvollziehen, ob Sie die Prüfmedikation
oder das Placebo Präparat erhalten
haben, ist dies jederzeit möglich. Die
Studienmedikation wird in Form einer
Tablette einmal täglich eingenommen.
Insgesamt sollen 120 Dialysepatienten in die
Studie aufgenommen und untersucht
werden.
Vor Beginn müssen Sie schriftlich Ihr
Einverständnis erklärt haben. Nur dann ist
eine Studienteilnahme möglich.
Wenn Sie für eine Teilnahme an der
MiREnDa Studie geeignet sind, wird nach
Einholung Ihres Einverständnisses zu Beginn
der Studie zunächst eine körperliche Untersuchung
durchgeführt
und
Ihre
medizinische Vorgeschichte, einschließlich
Medikamenten, Begleiterkrankungen und
Dialyseprotokoll
genau
erfasst
und
dokumentiert und in einer zentralen
Datenbank in pseudonymisierter Form
(jedem Patient wird ein Code zugeteilt, der
nur von wenigen Studienmitarbeitern mit
Ihrer Person in Verbindung gebracht
werden kann) gespeichert.
Die Veränderung der Wanddicke des Herzmuskels sowie der Herzleistung (Pumpfunktion) durch die Studienmedikation wird
durch eine Kernspintomographie (CardioMRT) und eine Ultraschalluntersuchung
(Echokardiographie) des Herzens einmal zu
Beginn und einmal am Ende der Studie er-
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 2
fasst. Diese Untersuchungen werden in
einem der drei beteiligten Universitätskrankenhäuser (Frankfurt am Main, Erlangen /
Nürnberg, Würzburg) durchgeführt. Im
Rahmen
dieses
Besuches
werden
außerdem noch folgende weitere Untersuchungen am Herzkreislaufsystem durchgeführt:
- Die Elastizität sowie die Wanddicke
der Halsschlagader werden mit
einem
Ultraschallverfahren
gemessen und aufgezeichnet.
- Ebenfalls mittels Ultraschall wird die
Weite der Blutgefäße am Arm
sowohl
vor
und
nach
dreiminütigem
Aufpumpen
und
anschließendem
Ablassen
einer
Blutdruckmanschette untersucht.
- Die Zusammensetzung Ihres Körpers
(Körperfettanteil, fettfreie Körpermasse und Körperwasser) wird durch
eine sogenannte „Bioimpedanz“
Methode bestimmt. Hierzu werden
an
Handund
Fußknöcheln
Elektroden angebracht, durch die
anschließend ein kleiner Strom durch
den Körper geschickt wird, der für Sie
nicht spürbar und ungefährlich ist.
- Außerdem wird Ihre körperliche
Leistungsfähigkeit
durch
eine
Messung der Gehstrecke, die Sie
innerhalb von 6 Minuten zurücklegen
können, bestimmt.
Neben diesen Messungen werden Ihnen
Bögen mit Fragen zur Lebensqualität
ausgehändigt, die wir Sie bitten während
des Untersuchungstags zu beantworten.
Am Ende des Untersuchungstages werden
Ihnen schließlich zwei kleine Geräte
mitgegeben, die ihren Herzrhythmus (EKG),
Blutdruck
sowie
die
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pulswelle in den
Gefäßen über 24 Stunden messen und
aufzeichnen. Hiervon werden Sie lediglich
das Aufpumpen und Ablassen der
Blutdruckmanschette
in
regelmäßigen
Abständen bemerken.
Die Ergebnisse
dieser Untersuchungen, die zu Beginn und
zum Studienende durchgeführt werden,
sollen Aufschluss über die Wirkungen von
Spironolakton
am
Herzkreislaufsystem
geben.
Blutabnahmen und Langzeitlagerung der
Proben
Während
der
neunmonatigen
Studiendauer
wird
Ihnen
außerdem
insgesamt sieben Mal eine kleine Menge
Blut (20 ml) abgenommen (insgesamt also
ca. 140 ml). Das Vorgehen bei der
Blutentnahme entspricht der üblichen
Routine wie Sie es vielleicht vom Hausarzt
kennen.
Mögliche
Risiken
einer
Blutentnahme sind die Bildung eines
Blutergusses (Hämatom), sowie in seltenen
Fällen die Irritation von Hautnerven oder
Ausbildung einer Entzündung im Bereich
der Einstichstelle. In aller Regel kommt es
ohne äußeres Zutun zu einer Heilung dieser
Komplikationen.
Die erste Blutabnahme erfolgt zu Beginn
der Studie, drei weitere Blutentnahmen sind
während der Einnahme der Studienmedikation (jeweils nach 13, 26 und 39 Wochen)
geplant. Vier Wochen nach Ende der Einnahme der Studienmedikation erfolgt dann
eine abschließende Blutentnahme. Alle
Blutentnahmen erfolgen im Rahmen der
Dialysebehandlung an Ihrem Dialysezentrum zur Bestimmung verschiedener
Blutwerte (z.B. Natrium, Kalium, Nieren- und
Leberwerte
u.a.)
und
dienen
Ihrer
Sicherheit. Nach Abnahme werden die
Blutproben an das von Ihrem Dialysezentrum beauftragte Labor verschickt und
dort analysiert. Das nicht mehr benötigte
Restmaterial dieser Proben wird maximal 14
Tage nach Analyse vernichtet.
Die
anderen
beiden
Blutabnahmen
erfolgen im Rahmen Ihres Besuches an
einer der drei beteiligten Universitätskliniken
zu Studienbeginn und Studienende. Die
entnommenen Blutproben werden dort
zunächst in Tiefkühlschränken gesammelt
und in regelmäßigen Abständen von den
auswärtigen Zentren per Kurier nach
Würzburg transferiert, wo die Proben in
hauseigenen
Tiefkühlschränken
des
Nephrologischen Studienzentrums bis zur
endgültigen
Analyse
von
wichtigen
Herzkreislauf-Markern
tiefgefroren
aufbewahrt werden. Bei diesen Markern
handelt es sich um Eiweiße (Proteine), die
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 3
z.B. die Entzündungsaktivität im Körper
wider-spiegeln (CRP) oder den Stress auf
die Herzmuskelzellen anzeigen (BNP). Sie
haben das Recht, Ihre Teilnahme - und damit die Verarbeitung Ihrer Blutproben jederzeit und ohne Angabe von Gründen
zu widerrufen. Sie können Ihre nicht verbrauchten Blutproben zurückfordern oder
vernichten lassen.
24h Urinsammlung
Bei allen Patienten mit noch erhaltener
Urinproduktion (mindestens 500ml / Tag) ist
zu Beginn sowie am Ende der Studie jeweils
eine Urinsammlung über 24h geplant, um so
die
Restnierenfunktion
sowie
die
Ausscheidung der Salze Natrium und Kalium
im Urin zu messen. Hierzu wird Ihnen ein
Sammelgefäß ausgehändigt, in dem Sie
über 24h Ihren Urin sammeln. Im Anschluss
wird das Gefäß wieder von Ihrem
Dialysearzt entgegen genommen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Da Spironolakton während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen
werden darf, ist es wichtig, dass Frauen im
gebärfähigen Alter während der Studie
anerkannte Verhütungsmaßnahmen (Implantate, orale Kontrazeptiva, Injektionen,
Intrauterinpessare (IUP), sexuelle Abstinenz
oder Sterilisation) vornehmen. Für Fragen zu
sicheren Methoden der Empfängnisverhütung steht Ihnen Ihr Prüfarzt zur Verfügung. Es ist darauf hinzuweisen, dass es
unter Spironolakton in seltenen Fällen zu
Übelkeit und Erbrechen kommen kann, was
eine verminderte Aufnahme und im
schlimmsten Fall einen Verlust der Wirkung
eines Pillenpräparates nach sich ziehen
könnte. Sollte wider Erwarten doch eine
Schwangerschaft eintreten,
muss Ihr
Prüfarzt umgehend hierüber informiert
werden. Weiterhin möchten wir Sie bitten, in
einem solchem Fall dem Prüfarzt über den
Schwangerschaftsverlauf sowie den Gesundheitszustand des Kindes Auskunft zu
geben.
Was sind die möglichen Nachteile und
Risiken?
Als Dialysepatient/in sind Sie sicher darüber
informiert, dass aufgrund der eingeschränkten
Nierenfunktion
die
Ausscheidung von Kalium, einem wichtigen
Blutsalz, gestört sein kann. Kalium kann sich
im
Körper
ansammeln
und
zu
unspezifischen
Symptomen
wie
Muskellähmungen, Verwirrtheitszuständen
sowie Kribbeln in Armen, Beinen oder der
Zunge
führen.
Bei
extrem
hohen
Kaliumspiegeln (>8 mmol/l) kann es auch zu
EKG-Veränderungen und HerzrhythmusStörungen kommen. Durch regelmäßige
Dialysebehandlungen (dreimal wöchentlich) wird überschüssiges Kalium aus dem
Blut entfernt, wodurch verhindert werden
kann, dass es zu hohen Kaliumspiegeln
kommt.
Bei
Auftreten
der
oben
beschriebenen Symptome, sollten Sie sich
unverzüglich an den Prüfarzt oder das
nächstgelegene Krankenhaus wenden.
Beim Gesunden führt Aldosteron zu einer
vermehrten Ausscheidung von Kalium vor
allem über die Niere. Eine Hemmung der
Aldosteronwirkung durch Spironolakton
kann daher bei erhaltener Nierenfunktion
aber in geringem Maße auch bei
Dialysepatienten zu einer Verminderung
der Kaliumausscheidung über die Nieren
und einer Ansammlung von Kalium im
Körper führen. Eine Reihe aktueller Studien
konnten zeigen, dass die Gabe von
Spironolakton
bei
Dialyse-Patienten
allerdings nur zu einer sehr geringen
Erhöhung des Blut Kalium-Spiegels führt (ca.
0.3 mmol/l). Wichtig hierbei ist, dass es bei
keinem der behandelten Patienten zur
Ausbildung einer ausgeprägten und damit
gefährlichen Erhöhung des Kaliumspiegels
kam, weshalb der Einsatz von Spironolakton
bei Dialysepatienten als sicher angesehen
werden kann.
Im Rahmen der MiREnDa Studie wird vor
jeder Dialysebehandlung (also dreimal
wöchentlich)
eine
Überprüfung
des
Kaliumspiegels im Blut durchgeführt. Sollte
es während der Studie bei Ihnen zu einer
Erhöhung des Blut-Kaliumspiegels kommen,
wird dies unmittelbar erfasst und die Dialyse
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 4
kann
so
angepasst
werden,
dass
entsprechend mehr Kalium aus dem Körper
entfernt wird. Weitere Maßnahmen zur
Normalisierung des Kaliums sind die
Einhaltung einer kaliumarmen Kost und die
Gabe
von
kaliumbindenden
Medikamenten. Diese binden das Kalium im
Darm, so dass über den Stuhlgang mehr
Kalium aus dem Körper ausgeschieden
wird. Ggf. ist auch die Funktion des
Dialysezugangs zu prüfen, z.B. können
manchmal Probleme mit dem zentral
venösen Katheter oder Engstellen des
Hämodialyseshunts dazu führen, dass
weniger Kalium pro Dialyse entfernt wird,
was langfristig zu einem Kaliumüberschuss
führt. Darüber hinaus kann es notwendig
werden
die
Studienmedikation
zu
reduzieren bzw. pausieren. Sollte es bei
Ihnen zu einer Kaliumerhöhung kommen,
wird Ihr Dialyse-Arzt ausführlich das beste
Vorgehen mit Ihnen besprechen.
Neben den genannten Veränderungen
zeigen
bisherige
Erfahrungen
mit
Spironolakton, dass es in ca. 1-10% bei
Männern zu einem Anschwellen der Brust
und bei Frauen zu Unregelmäßigkeiten der
Regelblutung
kommen
kann.
Nach
Absetzen des Medikaments kommt es
jedoch zu einer raschen Rückbildung dieser
Veränderungen. Gelegentlich (ca. 0,1-1%)
kann es zu allergischen Reaktion wie
Rötung und Juckreiz an Haut und
Schleimhäuten kommen. Darüber hinaus
kann es auch zu einem Abfall der
Blutplättchen (Thrombozyten) sowie zur
Ausbildung von Magen-Darm-Beschwerden
(Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) kommen. In
seltenen Fällen (0.01-0.1%) ist auch ein
Abfall
der
weißen
Blutkörperchen
(Leukozyten) mit Ausbildung von Fieber,
Schüttelfrost
und
Halsschmerzen
beschrieben. Sehr selten (0.001-0.01%)
kommt es außerdem zu einem Anstieg der
Leberwerte und Entzündung der Leber.
Was sind die möglichen Vorteile?
Aufgrund der aktuellen Studienlage ist es
wahrscheinlich, dass Dialysepatienten in
ähnlicher Weise wie Patienten mit normaler
oder nur leicht eingeschränkter Nierenfunktion von einer Behandlung mit
Spironolakton
durch
Abnahme
der
Wanddicke des Herzmuskels und Stärkung
des
Herzens
profitieren.
Diese
Veränderungen am Herzmuskel würden
dann möglicherweise auch zu einer
Abnahme
gefährlicher
Herzrhythmusstörungen und damit zu einer verbesserten
Prognose führen. Es ist jedoch ebenfalls
denkbar, dass es unter Spironolakton nicht
zu den genannten günstigen Effekten am
Herzen kommt und damit auch keinen
Nutzen bringen würde.
Was müssen Sie beachten?
Mit Unterzeichnen der Einverständniserklärung stimmen Sie der Teilnahme an der
MiREnDa Studie zu. Neben der täglichen
Einnahme der Studienmedikation müssten
Sie sich jeweils einmal zu Studienbeginn und
einmal zu Studienende für einige Stunden in
ein Ihrem Dialysezentrum nahe gelegenes
Universitätskrankenhaus (Erlangen/ Nürnberg, Frankfurt am Main, Würzburg)
begeben, um die oben genannten Untersuchungen durchführen zu lassen. Hierfür
wird ein Taxitransport an einem für Sie
günstigen Tag organisiert werden, dessen
Kosten natürlich übernommen werden.
Darüber hinaus ist eine Aufwandsentschädigung in Höhe von €100,- für
diesen Untersuchungstag vorgesehen.
Zudem ist es sehr wichtig, dass Sie die
Anweisungen Ihres Prüfarztes befolgen und
die Prüfmedikation zu den vorgegebenen
Zeitpunkten einmal täglich einnehmen. Die
Dialysebehandlung wird wie gewohnt
weiterhin
dreimal
wöchentlich
durchgeführt.
Während der Studie sollten Sie sich – außer
in Notfällen – einer anderen medizinischen
Behandlung nur nach Rücksprache mit
dem für die Studie verantwortlichen Arzt
unterziehen. Er wird dann darüber entscheiden, ob unter Berücksichtigung dieser für
Sie
notwendigen
medizinischen
Behandlung,
die
Studie
bei
Ihnen
fortgesetzt
werden
kann
oder
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 5
abgebrochen
werden
muss.
Selbstverständlich haben die für Sie
notwendigen medizinischen Behandlungen
Vorrang vor der Durchführung der Studie.
Andere Formen der Behandlung
Der Effekt einer cholesterinsenkenden
Therapie auf Herzkreislauferkrankungen bei
Dialysepatienten
konnte
erst
kürzlich
nachgewiesen werden, nachdem 2 vorangehende Studien keinen Nutzen erbracht
hatten. Für Dialysepatienten mit Herzschwäche konnte gezeigt werden, dass die
Gabe
von
sogenannten
„Sartanen„
(Medikamente, die die Wirkung des
blutdrucksteigernden Eiweißes Angiotensin
hemmen)
und
Betablockern
(Medikamente, die die Wirkung des
Stresshormons Adrenalin blockieren) einen
Überlebensvorteil bringt. Ansonsten existiert
jedoch bislang keine andere etablierte
medikamentöse Behandlung zum Schutz
von
Herz
und
Gefäßen
bei
Dialysepatienten.
Spironolakton stellt nun einen neuen
medikamentösen Ansatz dar, der zukünftig
vielleicht
erstmals
eine
wirksame
Behandlung von Herzkreislauferkrankungen
bei
allen
Dialysepatienten
darstellen
könnte.
Freiwilligkeit der Teilnahme
Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und
bedarf Ihrer schriftlichen Einwilligung. Sie
können diese Einwilligung jederzeit ohne
Angabe von Gründen zurückziehen und
damit ihre Teilnahme an der Studie
beenden.
Hierdurch
entstehen
Ihnen
keine
persönlichen
Nachteile
und
keine
Nachteile für Ihre weitere ärztliche
Versorgung.
Umstände, die zum Abbruch der Studienteilnahme führen
Ihr Arzt wird Sie während der klinischen
Prüfung über alle wichtigen neuen
Erkenntnisse informieren, die Ihre Teilnahme
an der klinischen Prüfung beeinflussen
könnten.
Sie selbst können Ihre Teilnahme
jederzeit
ohne
Angabe
von
Gründen
widerrufen.
Sollten Sie wichtigen Anweisungen
des Arztes nicht Folge leisten, so
kann auch Ihr Arzt die Studie für Sie
beenden.
Der Arzt kann Sie auch aus
Sicherheitsbedenken (z.B. wegen
Nebenwirkungen) von der Studie
ausschließen.
Sollte Ihr Arzt zu der Überzeugung
gelangen, dass eine Beendigung der
klinischen
Prüfung
in
Ihrem
Interesse wäre, wird er dies mit Ihnen
besprechen und ebenfalls Ihre
Teilnahme beenden.
Die Studie kann auch zentral
beendet werden.
Versicherungsschutz
Es ist nicht zu erwarten, dass Sie bedingt
durch die Teilnahme an dieser Studie eine
Gesundheitsschädigung erleiden. Für den
unwahrscheinlichen Fall, dass dies doch
eintreten sollte, sind Sie für Gesundheitsschädigungen, die bei der Durchführung
der klinischen Prüfung auftreten und auf
diese zurückzuführen sind, versichert. Eine
entsprechende Versicherung (im Rahmen
der Versicherungsbedingungen besteht ein
Versicherungsschutz von Euro 500.000 für
den Einzelfall und Euro 50.000.000 für die
gesamte Studie) besteht für Sie bei der:
Gerling Konzern Allg. Versicherungs-AG
Gereonshof 8
50597 Köln
Versicherungsschein-Nr. 57 010329 03013
Tel.: +49 (0) 221-144-1
Um diesen Versicherungsschutz nicht zu
gefährden, müssen Sie eine Gesundheitsschädigung, die als Folge der klinischen
Studie eingetreten sein könnte, der
Versicherung
unverzüglich
mitteilen.
Zusätzlich sollten Sie sich an die Studienleiter
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 6
und Prüfärzte (siehe unten) wenden. Bei
schwerwiegenden
Gesundheitsschäden
muss die Meldung unverzüglich durch Sie
an die Versicherung erfolgen. Während der
Dauer der klinischen Prüfung dürfen Sie sich
einer anderen medizinischen Behandlung
nur nach Rücksprache mit dem Arzt
unterziehen. Dies gilt nicht in einem
medizinischen Notfall. Der Arzt ist von einer
Notfallbehandlung trotzdem unverzüglich
zu unterrichten.
Sollten die behandelnden Ärzte oder die
Versicherung zusätzliche Auskünfte über
Ihre
Gesundheitsschäden
verlangen,
müssen Sie ihnen Auskunft erteilen.
Fragerecht/Mitteilungspflicht
Über aktuelle Änderungen Ihres Gesundheitszustandes - auch wenn Sie neue
Medikamente einnehmen - müssen Sie
Ihren Prüfarzt informieren. Sollten sich auf
der anderen Seite wesentliche Änderungen
ergeben, die Ihre Entscheidung zur
Teilnahme an der Studie beeinflussen
könnten, wird Sie Ihr Prüfarzt umgehend
darüber informieren. Bitte beachten Sie
auch, dass Sie während der MiREnDa
Studie an keiner weiteren klinischen Studie
teilnehmen dürfen.
Sollten Sie noch weitere Fragen zu Ihrer
Erkrankung,
zu
den
verschiedenen
Therapiestrategien, zum Studienablauf und
zu den notwendigen Untersuchungen
haben, so zögern Sie nicht, diese Ihrem
behandelnden Arzt zu stellen. Er wird diese
Fragen gern ausführlich und umfassend
beantworten.
Veröffentlichung der Ergebnisse
Die Ergebnisse und Resultate der Studie
werden anonymisiert und ohne Nennung
einzelner
Studienteilnehmer
in
medizinischen
Fachzeitschriften
veröffentlicht
und auf
bedeutenden
Kongressen diskutiert.
Ansprechpartner:
Dr. Dr. F. Hammer / Prof. Dr. C. Wanner
Universitätsklinikum Würzburg
Oberdürrbacherstr. 6
97080 Würzburg
Telefon: +49-931-201-39346
Mobil:
+49-151-53833804
Fax:
+49-931-201-39349
E-Mail: [email protected]
Sie haben ebenfalls die Möglichkeit, allgemeine
Informationen
über
die
Durchführung klinischer Studien bei der
nachstehend aufgeführten Kontaktstelle
der
zuständigen
Bundesoberbehörde
einzuholen.
Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte
Fachgebiet Klinische Prüfung/Inspektion
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
53175 Bonn
Telefon: +49-228-207-4318
Fax:
+49-228-207-4355
E-Mail: [email protected]
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 7
MiREnDa Studie
Einwilligungserklärung
Patientin/Patient (Vorname und Familienname in Druckbuchstaben):
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- --------(Strasse, Hausnummer, PLZ, Ort)
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Geburtsdatum
PatientenZentrums____/____/_____
nummer
_______________
nummer
____________
Hiermit erkläre ich als Patient/in, dass ich durch den zuständigen Prüfarzt:
Herrn/Frau Dr. med
________________________________________________________________
über Ziele, Wesen und Tragweite der o.g. klinischen Studie informiert und über die Chancen,
Risiken und alternative Behandlungsmethoden aufgeklärt worden bin.
Ich hatte Gelegenheit Fragen zu stellen und diese im Gespräch mit dem oben genannten Arzt
zu klären. Eine Kopie der Patienteninformation und Einwilligungserklärung habe ich erhalten.
Ich wurde über den bestehenden Versicherungsschutz und die damit verbundenen Verpflichtungen informiert.
Ich hatte ausreichend Zeit, meine Entscheidung über die Teilnahme an der Studie unbeeinflusst
zu treffen.
Ich bin
 damit einverstanden,
 nicht damit einverstanden,
dass mein Hausarzt über meine Teilnahme an der Studie unterrichtet wird.
Ich bin freiwillig mit der Teilnahme an der Studie einverstanden und weiß, dass ich diese
Einwilligung jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen kann, ohne dass mir daraus
Nachteile entstehen.
DATENSCHUTZERKLÄRUNG
Mir ist bekannt, dass bei dieser klinischen Prüfung personenbezogene Daten, insbesondere
medizinische Befunde, über mich erhoben, gespeichert und ausgewertet werden sollen. Die
Verwendung der Angaben über meine Gesundheit erfolgt nach gesetzlichen
Bestimmungen und setzt vor der Teilnahme an der klinischen Prüfung folgende freiwillig
abgegebene Einwilligungserklärung voraus, d.h. ohne die nachfolgende Einwilligung kann
ich nicht an der klinischen Prüfung teilnehmen.
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 8
EINWILLIGUNGSERKLÄRUNG ZUM DATENSCHUTZ
1.) Ich erkläre mich damit einverstanden, dass im Rahmen dieser Studie erhobene Daten,
insbesondere Angaben über meine Gesundheit, in Papierform und auf elektronischen
Datenträgern im entsprechenden Prüfzentrum aufgezeichnet werden.
Soweit erforderlich, dürfen die erhobenen Daten pseudonymisiert weitergegeben
werden:
a) an den Sponsor (Universität Würzburg) oder eine von diesem beauftragte Stelle zur
wissenschaftlichen Auswertung
b) im Falle eines Antrags auf Zulassung: an den Antragsteller und die für die Zulassung
zuständige Behörde (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte)
c) im Falle unerwünschter Ereignisse: an den Sponsor (Universität Würzburg, Vertreter:
Prof. Dr. Wanner), an die jeweils zuständige Ethik-Kommission und die zuständige
Bundesoberbehörde (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte), sowie von
dieser an die Europäische Datenbank.
2.) Außerdem erkläre ich mich damit einverstanden, dass autorisierte und zur
Verschwiegenheit verpflichtete Beauftragte des Sponsors (Universität Würzburg) sowie
die zuständigen inländischen und ausländischen Überwachungsbehörden in meine
beim Prüfarzt vorhandenen personenbezogenen Daten, insbesondere meine
Gesundheitsdaten, Einsicht nehmen, soweit dies für die Überprüfung der
ordnungsgemäßen Durchführung der Studie notwendig ist. Für diese Maßnahme
entbinde ich den Prüfarzt von der ärztlichen Schweigepflicht.
3.) Die Einwilligung zur Erhebung und Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten,
insbesondere der Angaben über meine Gesundheit, ist unwiderruflich. Ich bin bereits
darüber aufgeklärt worden, dass ich jederzeit die Teilnahme an der klinischen Prüfung
beenden kann. Im Fall eines solchen Widerrufs meiner Einwilligung, an der Studie
teilzunehmen, erkläre ich mich damit einverstanden, dass die bis zu diesem Zeitpunkt
gespeicherten Daten ohne Namensnennung weiterhin verwendet werden dürfen,
soweit dies erforderlich ist, um:
a) Wirkungen des zu prüfenden Arzneimittels festzustellen
b) sicherzustellen, dass meine schutzwürdigen Interessen nicht beeinträchtigt werden
c) der Pflicht zur Vorlage vollständiger Zulassungsunterlagen zu genügen.
4.) Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine Daten nach Beendigung oder
Abbruch der Prüfung zehn Jahre (bis 31.12.2023) aufbewahrt werden. Danach werden
meine personenbezogenen Daten gelöscht, soweit nicht gesetzliche Aufbewahrungsfristen entgegenstehen.
5.) Ich bin über folgende gesetzliche Regelung informiert: Falls ich meine Einwilligung, an
der Studie teilzunehmen, widerrufe, müssen alle Stellen, die meine personenbezogenen
Daten, insbesondere Gesundheitsdaten gespeichert haben, unverzüglich prüfen,
inwieweit die gespeicherten Daten für die in Nr. 3 a) bis c) genannten Zwecke noch
erforderlich sind. Nicht mehr benötigte Daten sind unverzüglich zu löschen.
6.) Ich bin einverstanden, dass mein Hausarzt über die Studienteilnahme informiert wird.
7.) Ich erkläre mich damit einverstanden, dass im Rahmen dieser Studie erhobene
personenbezogene Daten wie
Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse und
Telefonnummer am lokalen Studienzentrum gespeichert werden. Auf diese Daten haben
nur der Studienarzt und von ihm autorisierte Mitarbeiter Zugriff. Einzige Ausnahme stellt
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Seite 9
dabei die Übermittlung dieser Daten an das Nephrologische Studienzentrum (NSZ) in
Würzburg dar. Dies ist notwendig, da das NSZ die zentrale Koordnination und
Vereinbarung der Untersuchungstermine an einem der drei beteiligten Universitätskrankenhäuser (Frankfurt am Main, Erlangen/Nürnberg, Würzburg) übernimmt. Ich erkläre
mich damit einverstanden, dass ich zu diesem Zwecke durch das NSZ kontaktiert werde.
8.) Zugriff auf meine Kontaktdaten haben dabei am Nephrologischen Studienzentrum nur
ausgewählte Mitarbeiter, die zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Die Daten sind am
NSZ durch technische und organisatorische Maßnahmen vor fremden Zugriffen
geschützt und werden dort nach Vereinbarung der beiden Untersuchungstermine
wieder gelöscht.
9.) Alle medizinischen Daten die während der Studie erhoben werden, sowie zusätzliche
Befunde, Behandlungen und Medikamente, werden pseudonymisiert in Papierform im
lokalen Prüfzentrum aufgezeichnet. Pseudonymisert bedeutet, dass Ihr Name durch eine
Codenummer ersetzt wird, so dass kein direkter Zusammenhang zu Ihren
personenbezogenen Daten (Name, Geburtsdatum) mehr erkennbar ist.
Patientenname (Druckschrift)
Unterschrift
Datum
Ich versichere hiermit, die/den o.g. Patientin/Patienten über Wesen, Zweck sowie vorhersehbare Auswirkungen der Studie aufgeklärt zu haben. Sie/Er hat durch Unterschrift einer
freiwilligen Teilnahme an der Studie zugestimmt.
Name aufklärender Arzt (Druckschrift)
Unterschrift
MiREnDa Studie – Patienteninformation Version 1.4 (31.08.2012)
EudraCT: 2011-003179-12
Datum
Seite 10
Herunterladen