Adonis - Agape, Heilige Legion hatte ihre eigenen heiligen Adler, die wie Fahnenbanner in die Schlacht getragen wurden. Verlor eine Legion ihre Adler, so bedeutete das eine unerträgliche Schmach. Manchmal wurde ein neuer Feldzug gestartet, um sie zurückzugewinnen.7 Das römische Kaiseremblem wurde vom deutschen »Heiligen Römischen Reich« und seinen »Kaisern« (abgeleitet von Caesar) übernommen. So entwickelte sich der Adler zu einem germanischen Herrschaftssymbol. 1. Reinach, 90. 2. Strong, 182. 3. Campbell, Oc. M., 334. 4. Strong, 187. 5. Ebd., 194. 6. Hallet, 376. 7. Tacitus, 41. Adonis Griechische Version des semitischen Adonai, »des Herrn«, ein kastrierter und geopferter Retter-Gott, dessen Liebestod ihn mit Aphrodite, Aschera oder Mari vereinte. In Jerusalem war sein Name Tammuz. Adonis’ Geburtsort war Betlehem, genau die heilige Höhle, von der die Christen später behaupteten, sie sei der Geburtsort Jesu gewesen.1 Er war der Sohn der Jungfrau Myrrha, einer Tempeldienerin oder Hierodule, von den frühen ChristInnen mit Maria gleichgesetzt, die Jesu Mutter »Myrrhe der See« nannten.2 Die Myrrhe war ein Symbol für den Tod des Herren, sowohl in heidnischer als auch in christlicher Überlieferung. Er kehrte zur Großen Mutter zurück, der See, Aphrodite-Mari. Alexandrinische Priesterinnen feierten dieses Ereignis, indem sie das Abbild des Gottes ins Meer warfen.3 Der syrische Adonis starb um Ostern, zur Blütezeit der roten Anemone, die angeblich aus seinem Blut entstanden war. Ihr Name leitete sich von seinem Titel ab, Naaman oder »Geliebter«. Er wurde auch der Schöne Gott genannt, wie auch andere Götter der Frühjahrsblüte, zum Beispiel Narziss, Antheus oder Hyazinth. Eine andere Form dieses Gottes war Anchises, der nach seiner Vermählung mit Aphrodite kastriert worden war. Auch Adonis war kastriert: er wurde von den Priestern der Aphrodite, die eine Ebermaske trugen, »in der Lende durchbohrt«. Sein abgetrennter Phallus wurde zu seinem »Sohn«, dem ithyphallischen Gott Priapos, in Griechenland mit Eros gleichgesetzt, in Ägypten mit Osiris-Min. Priapos führte ein Messer mit sich, wie es zum Beschneiden der Bäume gebraucht wurde, als Zeichen für die Notwendigkeit der Kastration des Herren, um neues Leben auf der Erde sprießen zu lassen.4 Die Kastration Gottes wurde mit der Ernte des Getreides verglichen, die Adonis personifizierte. Seine Wiedergeburt war ein Sprießen aus dem Schoß der Erde. Jedes Jahr wurden heilige Gefäße, genannt kernos oder »Adonisgärtlein«, mit Weizen oder Hirse bepflanzt, die um Ostern sprießen sollten. Dieser Brauch hielt sich in den Mittelmeerländern bis in unser Jahrhundert.5 Das Tongefäß symbolisierte den Schoß der Erde. Manchmal wurde in Prozessionen ein riesiger kernos auf einem Wagen mitgeführt, der als kalanthos bezeichnet wurde.6 Adonis starb und erwachte wie alle Götter der Vegetation und Fruchtbarkeit in periodischen Zyklen zu neuem Leben. Er wurde auch mit 26 Adonis - Agape, Heilige der Sonne gleichgesetzt, die starb und am Himmel neu aufging. Ein orphischer Hymnus sagte von ihm: »Du erscheinst und verschwindest im herrlichen Kreis der Horen, manchmal weilst du in den düsteren Tiefen des Tartarus, dann erhebst du dich selbst zum Olymp, verleihst den Früchten Reife.«7 Er wurde in derselben Höhle (demselben Leib) begraben, in der er auch zur Welt gekommen war. Heutzutage wird diese Höhle auch »Milchhöhle« genannt, da ihr Staub angeblich stillenden Müttern hilft. Es wird erzählt, daß Maria dort Jesus gestillt hat.8 Die Höhle wurde als Grabhöhle Jesu versiegelt, da sowohl im christlichen Kult als auch im Kult des Adonis der jungfräuliche Leib mit der jungfräulichen Höhle gleichgesetzt wurde, »und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war«. (Lukas 23, 53). Die Magischen Papyri sagen, daß Jesus und Adonis dieselbe Namensmagie geteilt hätten. »Adonai« war der höchste Gott, er besaß den Wahren Namen, der Wunder bewirken konnte.9 Jahrhunderte später behaupteten die christlichen Autoritäten, daß »Adonai« ein Dämon sei. 1. Doane, 155; Briffault 3, 97. 2. Ashe, 48. 3. Frazer, G. B., 390. 4. Graves, G. M., 18e; 18k. 2. 5. Frazer, G. B., 400f. 6. Briffault 3, 126. 7. Baring-Gould, C. M. M. A., 286. 8. Budge, A.T., 319f. 9. M. Smith, 124. Aeneas Sohn der Aphrodite, nach einer Version der Sage ist er der Gründer Roms. Er rettete den heiligen Fetisch, das Palladium während der Plünderung Trojas und brachte es an den Ort des späteren Roms, wo es im Tempel der Vesta aufgestellt wurde. Wie alle Sakralkönige besuchte er die Unterwelt, wobei er den magischen Mistelzweig umklammerte, der seine Rückkehr zur Erde sicherstellte.1 Magische Papyri Sammlung von Exorzismen, Anrufungen, Zaubersprüchen und Verwünschungen, die in der Frühzeit des Christums weit verbreitet waren. Sie bildeten die Basis für spätere Zauberbücher und hermetische Texte. 1. Graves,W. G., 101 (dt. 121). Agape, Heilige »Liebsmahl«, die erste der heiligen Huren (Horen) der Aphrodite. Sie wurde als christliche Heilige kanonisiert, als die Ikonen der Horen mit der Bezeichnung »jungfräuliche Märtyrerinnen« belegt wurden. Es waren die Heiligen Agape, Chione und Irene.1 Agape verkörperte ursprünglich den Ritus der sexuellen Kommunion, wie er in den Aphroditetempeln praktiziert und von einigen frühchristlichen Sekten als tantrischer Typ der »spirituellen Hochzeit« übernommen wurde. Im 7. Jahrhundert n.Chr. wurde die Agapefeier für häretisch erklärt, konnte aber insgeheim das ganze Mittelalter überdauern.2 (Siehe Menstruationsblut.) 1. Attwater, 34. 2. Saddock, Kaplan & Freedman, 23. Agatha, Heilige »Die Freundliche«, eine falsche Heilige, deren Verehrung auf Abbildern der »Milchspendenden Göttin« mit nackten Brüsten beruht. Normalerweise wurde Ishtar so dargestellt. Als fiktive »jungfräuliche Märtyrerin« weigerte sich Agatha, den König von Sizilien zu heiraten, 27 Agatha, Heilige - Ahriman der aus Rache befahl, ihr die Brüste abzuschneiden. Frühchristliche Ikonen zeigen sie, wie sie ihre Brüste auf einer patera (einer Opferschale) trägt, ähnlich wie die heilige Lucia ihre Augäpfel trägt.1 Später wurden die amputierten Brüste fälschlich als Glocken interpretiert, deshalb wurde Agatha zur Schutzpatronin der Glockengießer.2 Ihre Legende hat vielleicht ihren Ursprung in der christlichen Unsitte, den Statuen von Göttinnen und Priesterinnen die Brüste abzuschlagen.3 Die ursprüngliche Agathe hatte den Beinamen Tyche (Schicksal) und wurde im unterirdischen Mutterleib-Orakel von Trophonios bei Lebadeia verehrt.4 Wie die Göttin des ähnlichen Mutterleib-Orakels von Delphi wurde sie von einer Großen Schlange begleitet: dem Geist des Orakels mit Namen Agathodämon, dem Gott des Freundlichen Schicksals, der von orphischen Sekten bis ins 5. und 6. nachchristliche Jahrhundert verehrt wurde. Weit entfernt davon, Agatha zu foltern, wie es die christliche Legende behauptet, erlangten die Könige von Sizilien den Thron, indem sie die heilige Hochzeit mit ihr feierten. Viele dieser Könige nahmen den Namen Agathokles, »Ruhm Agathas«, an, so wie sich Herakles »Ruhm Heras« nannte.5 Die Legenda Aurea legte der heiligen Agatha den seltsamen Titel »Rettung dem Land« bei, da sie »ihr Land errettete«.6 Das bezieht sich vielleicht auf Votivbilder der Göttin, von denen gesagt wurde, daß sie das Land vor allen äußeren Gefahren schützten. 1. Brewster, 95. 2. Attwater, 34. 3. Larousse, 211. 4. Guthrie, 225. 5. d’Alviella, 20. 6. Jacobus d.V., 161 (dt. 120f). Agnes, Heilige Die Gelehrten sagen, daß es »nach den Evangelisten und Aposteln keinen Heiligen und keine Heilige gibt, dessen Bildnis älter ist« als das der weitverbreiteten heiligen Agnes.1 Tatsächlich scheint sie sehr viel älter zu sein als die Evangelisten und Apostel: eine römisch-jüdische Version des Heiligen Schaflammes (Agna), jungfräuliche Inkarnation der Schafgöttin Rachel. Wie die Jungfrau Maria stammte Agnes von »unbefleckten« Eltern ab. Das Portiforium ad usam Sarum (sic!) sagt, daß ihre Mutter eine Jungfrau war, ihr Vater eine geläuterte Seele, die der sexuellen Liebe entsagt hatte.2 Wie alle legendären jungfräulichen Märtyrerinnen wurde auch Agnes umgebracht, weil sie die Liebe eines jungen Heiden zurückwies. Trotzdem kann ihr Ursprung als orgiastische Priesterin-Heldin aus der unausrottbaren Verbindung zu Liebe und Heirat erschlossen werden. Ein Priester wurde ihr Bräutigam, indem er einen Ring auf den Finger ihrer Statue steckte wie bei der Statue von Aphrodite-Galatea.3 In den Acta Sanctorum des Jesuiten Jean Bolland steht, daß Agnes ihr Nonnenkloster in einem Haus heiliger Tempelhuren gründete, wie es zum Beispiel die Priesterinnen von Aphrodite-Salacia waren.4 Bis in unser Jahrhundert war der Abend vor dem Tag der heiligen Agnes traditionell der Zeitpunkt, an dem die Mädchen mit magischen Spiegeln den Namen ihres zukünftigen Liebhabers zu erfahren suchten.5 Die Glaubwürdigkeit der Legende von der heiligen Agnes wird leider 28 Agatha, Heilige - Ahriman dadurch beeinträchtigt, daß sie ihr Martyrium angeblich während der Herrschaft Konstantins des Großen erlitten hat; zu dieser Zeit wurden die ChristInnen jedoch nicht mehr verfolgt. Die Behauptung, Agnes habe die Tochter Konstantins von der Lepra geheilt, ist ebenfalls falsch. Von den römischen Juden wird berichtet, daß sie die Heilige in einer Kirche, die ihr zu Ehren 350 n.Chr. an der Via Nomentana gegründet wurde, verehrt hätten. Die römischen Juden haben aber keine christlichen Heiligen verehrt, und 350 n.Chr. wurden auch keine Kirchen zu Ehren weiblicher Märtyrer errichtet.6 Allerdings verehrten die römischen Juden wahrscheinlich wenigstens eine Version von Agna, dem Heiligen Lamm. Obwohl die katholischen Gelehrten heute sagen, daß die Legende der heiligen Agnes einen »enttäuschenden« Mangel an Wahrheit aufweist, werden ihre Reliquien immer noch in Rom aufbewahrt und nach wie vor von Gläubigen verehrt.7 1. Brewster, 76. 2. Hazlitt, 2f. 3. Jacobus d.V., 112 (dt. 91). 4. Seligmann, 157. 5. Brewster, 75. 6. Jacobus, 91. 7. Attwater, 35. Agni Vedischer Feuergott, der mit Kali unter ihrem Namen Ambika, »Mütterchen«, verheiratet war. Sie repräsentierte den Urozean aus Blut, aus dem während der Schöpfung alle Dinge hervorkamen. Er repräsentierte das befruchtende Feuer vom Himmel (den Blitz). Ihre Kombination bedeutete vitale Hitze. Die vedischen Weisen sagten, daß die Seele des ganzen Universums, sowohl in Bewegung als auch im Stillstand, aus einer Kombination von Blut und Feuer geschaffen worden ist. Agni trat auch in Erscheinung, um die Opfergaben zu verzehren, die auf den Altären verbrannt wurden. Er war ein Vorbild für solche indoeuropäischen Feuer-Bringer wie Luzifer, Prometheus, Etana, Hephaistos und Herakles.1 1. O’Flaherty, 97, 148, 339. Ahriman Die Große Schlange, Herr der Dunkelheit und Rivale des Sonnengottes im persischen Mythos. Anführer der daevas, die von den Anhängern Zarathustras als Teufel bezeichnet wurden, obwohl das ursprüngliche indo-iranische Wort »Götter« bedeutete.1 (Siehe Schlange.) Die Geschichte von Ahrimans Aufstand gegen seinen Zwillingsbruder, den Himmlischen Vater, ihr Krieg im Himmel und der Fall der daevas in die Unterwelt war die Basis für den westeuropäischen Mythos vom Sturz Luzifers. Auch die dualistische Aufteilung des Universums in die Kräfte des Guten und die des Bösen stammt daher. Die persischen Propheten sagten die Niederlage Ahrimans und seiner dunklen Engel während des letzten Kampfes am Ende der Zeiten voraus, und die jüdisch-christlichen Propheten übernahmen diese Vorstellung. Wie die Schlange verführte auch Ahriman den ersten Mann und die erste Frau. Ahriman wurde allerdings im Vergleich zum Himmlischen Vater 29 Ahura Mazda - Akka nicht als tieferstehend betrachtet. Im Gegenteil, sie waren Zwillinge, gleichzeitig aus dem Leib der Urmutter der Zeit (Zurvan) geboren. Der Einfluß Ahrimans auf die Erde war größer als der seines himmlischen Bruders, da er der Schöpfer der materiellen Welt war. Die persischen Magi betrachteten ihn als die Quelle ihrer magischen Kraft und brachten ihm Opfer. Mithrasschreine von Budapest bis York waren »Arimanius« als dem unterirdischen Gott der magischen Künste geweiht.2 Ahriman stammt ursprünglich nicht aus Persien. Er war der vedische Gott Aryaman, der Erschaffer der »Arier« – des Volkes, das er aus Lehm gemacht hatte. Aryaman war eine der zwölf Tierkreissöhne der Göttin Aditi.3 Er hatte auch eine keltische Inkarnation als der göttliche König Eremon. 1. Larousse, 317. 2. Legge 2, 239. 3. O’Flaherty, 339. Ahura Mazda Persischer Sonnengott, von der Unbegrenzten Zeit, der Ursprünglichen Schöpferin als Zwillingsbruder des dunklen Gottes Ahriman geboren. Der Kampf zwischen den beiden Brüdern, der mit dem Sturz Ahrimans aus dem Himmel endete, hatte dieselbe Ursache wie der Zwist zwischen Kain und Abel: Das Opfer des einen wurde durch die ältere Gottheit angenommen, das Opfer des anderen wurde zurückgewiesen. Die ältere Gottheit war Vayu, wahrscheinlich abgeleitet von dem vedischen himmlischen Androgynen Varuna oder Mitra-Varuna, dessen Beiname zu »Mithra« wurde. Die Geschichte von Kampf und Fall könnte eine Überarbeitung des uralten Schöpfungsmythos sein, nach welchem die Göttin den durch sie geschaffenen Schlangen-Gemahl für seinen Hochmut bestrafte.1 Der Name Ahura war einst ein weiblicher Name gewesen.2 Mittelpersische Formen des Namens waren Ormazd, Ormizd oder Hormizd. Diese Namen wurden gewöhnlich von den Königen angenommen, die den sonnenähnlichen Geist Gottes verkörperten, vor allem von den Königen der Sassaniden-Dynastie.3 Da sie nach ihrem Tod natürlich vergöttlicht wurden, besaßen solche Könige Kultzentren und Gruppen von Priestern, die ihren Kult pflegten. Einer der Priester konvertierte offenbar zum Christentum und fügte dem christlichen Kanon der Heiligen einen weiteren apokryphen Heiligen hinzu, der fälschlicherweise »St. Hormidz« genannt wurde, obwohl Hormizd gemeint war. Der Heilige wurde etwa dem 5. Jahrhundert zugerechnet und zum persischen Märtyrer erklärt, obwohl seine Legende jeder Grundlage entbehrt. Es wurde behauptet, daß der heilige Hormidz als Reaktion auf seine Weigerung, dem Christentum zu entsagen, dazu verurteilt wurde, in der Armee als Kameltreiber zu dienen. Das mag zwar kein besonders luxuriöses Leben gewesen sein, reicht aber kaum aus, den Heiligen zum Märtyrer zu erklären.4 Dieser zum Heiligen gemachte Sonnengott wurde während des frühen Mittelalters in Kultzentren Persiens und im Irak verehrt. 1. Graves, G. M., 1c. 2. Budge, E. M., 144. 3. Encyc. Brit., »Ormizd«. 4. Attwater, 173. 30 Ahura Mazda - Akka Aigis Brustschild aus Ziegenfell der Göttin Athene, verziert mit Orakelschlangen und dem versteinernden Haupt der Medusa. Die ursprünglich libysche Athene war selbst die Gorgonenmaske, umgeben von Schlangen. Ihr dienten Priesterinnen, welche die aigis in Form von Ziegenfellschürzen trugen. Die aigis war ein Behältnis der göttlichen Macht. Später räumten die homerischen Mythen ein, daß die aigis so untrennbar zur Herrschaft gehörte, daß noch nicht einmal Zeus ohne sie über die anderen Götter herrschen konnte. Aion »Das Jahr«, Titel eines jeden Gottes, der jährlich geopfert und wiedergeboren wurde, so wie der Erlöser in jedem Januar von der Jungfrau Kore in Alexandria geboren wurde.1 Der klassische Aion scheint auf der tantrischen Verehrung von Shiva-Prajapati zu gründen, der jedes Jahr zum Herr des Todes wurde, um die Befreiung des menschlichen Lebens zu bringen. Nach dem Aitareya Brahmana ist »das Jahr dasselbe wie der Tod; und wer auch immer weiß, daß dieses Jahr der Tod ist, dessen Leben wird von diesem Jahr nicht zerstört.«2 Var. Aeon, Äon 1. Campbell, M. I., 34. 2. Eliade, M. E. R., 79. Akka Ahnengöttin von Akkad, genannt die Alte Frau, die Großmutter oder Hebamme. Sie war die »Wasser-Zieherin«, welche die Götter aus der Ur-Tiefe ins Leben brachte, der weibliche Prototyp des Wassermanns. Eine entsprechende zentralamerikanische Göttin trug seltsamerweise ähnliche Namen: Acat oder Akna.1 Akka hatte viele verwandte Namen. Die GriechInnen nannten sie Akko, »die Gestalterin«.2 Für die Lappen und Finnen war sie MaderAkka, Mutter Akka, die Schöpferin der Menschheit.3 Für die Römer war sie Acca Larentina, oder Acca Mutter der Laren, welche die archaischen Geister der Vorfahren waren, ein Relikt des vorrömischen Latiums. Acca Larentina wurde manchmal als die erste Vestalin bezeichnet, als Tempelprostituierte, als reiche Kurtisane oder als jungfräuliche Braut Gottes – Rollen, die sich nur scheinbar gegenseitig ausschließen (siehe Prostitution; Vestalinnen). Als göttliche Hebamme half sie Rhea Silvia bei der Geburt von Romulus und Remus, den Gründern Roms. Sie zog die göttlichen Zwillinge aus ihrem auf dem Tiber schwimmenden Korb, so wie Akka oder Akko den Sargon aus seinem auf dem Tigris schwimmenden Korb zog und die »Tochter des Pharao« Mose aus dem Nil. Zu Ehren der Acca Larentina fand jedes Jahr in Rom das Fest der Larentalia statt. Sie wurde dem Herakleskult einverleibt, der zu einem ihrer Ehegatten wurde. In seinem römischen Tempel wurde Herakles mit »Acca, der Schöpferin« vermählt.4 1. Larousse, 439. 2. Graves, G. M., 141.1. 3. Larousse, 306. 4. Graves, G. M., 141.1. 31