FÜR LUFT ZUM ATMEN Lungenzentrum Soest Kompetenz aus einer Hand SIE DA Lungenerkrankungen nehmen oft einen schwerwiegenden Verlauf. In unserem Lungenzentrum bündeln wir das Wissen unserer Spezialisten, um unseren Patienten eine optimale Versorgung auf höchstem Niveau bieten zu können. Einleitung 3 OPTIMALE VERSORGUNG Die Lunge ist ein äußerst komplexes Organ – und sie ist mehr und mehr den belastenden Einflüssen der heutigen Umwelt ausgesetzt. Nicht zuletzt deshalb treten Erkrankungen der Atmungsorgane und des Brustkorbes immer häufiger auf. Gleichzeitig hat der medizinische Fortschritt in den vergangenen Jahren zu einem rasanten Anstieg der Behandlungsmöglichkeiten geführt. Unser Haus nimmt diese Entwicklung mit einer Bündelung seiner Kompetenzen auf: Unsere Spezialisten aus den Bereichen Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin und Thoraxchirurgie haben sich zum Lungenzentrum Soest zusammengeschlossen. Hier ermöglicht die räumliche, fachliche und kollegiale Zusammenarbeit eine optimale Versorgung, die auf die persönliche Situation des Patienten zugeschnitten ist. Ergänzt wird das Angebot durch die enge Kooperation mit niedergelassenen Lungenfachärzten aus dem Bereich Soest und Unna sowie Onkologen, Radiologen und Strahlentherapeuten aus der gesamten Region. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf die vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten und weiteren niedergelassenen Fachärzten. Geleitet wird das Lungenzentrum von den Chefärzten Dr. Matthias Elbers (Pneumologie) sowie Dr. Dietrich Stockhausen (Thoraxchirurgie). www.mkh-soest.de 4 Wieso ein Zentrum WIESO EIN ZENTRUM? ZUSAMMENARBEIT DURCH NETZWERK Lungenerkrankungen gehören heute zu den Krankheiten mit der höchsten Steigerungsrate. Ihr Verlauf ist oft schwerwiegend und mit weit reichenden Einschränkungen für die Betroffenen verbunden. Dank des medizinischen Fortschritts ist es uns heute möglich, vielen Patienten zu helfen und ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern. Um jedoch eine adäquate Therapie www.mkh-soest.de einzuleiten, bedarf es einer möglichst frühzeitigen und differenzierten Diagnostik sowie eines interdisziplinären Therapieansatzes, der den Betroffenen eine individuell abgestimmte Spitzenmedizin bietet. Gerade deshalb ist die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Fachärzten sowie den nachbehandelnden Strahlentherapeuten in einem Netzwerk unerlässlich. Wieso ein Zentrum 5 BEHANDLUNGSSPEKTRUM Das Behandlungsspektrum unseres Zentrums umfasst alle wesentlichen Erkrankungen der Lunge, des Brustfells, des Zwerchfells und der Thoraxwand. Einen besonderen Schwerpunkt bilden obstruktive Atemwegs- (starke Verengungen der Atemwege) sowie Lungenkrebserkrankungen. Für die Behandlung stehen uns – mit Ausnahme der Lungentransplantation – alle modernen konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Dem Kom- petenzzentrum zugeordnet ist eine Intensivstation, deren Leistungsprofil alle Möglichkeiten pneumologischer und thoraxchirurgischer Intensivmedizin abdeckt. Technologisch halten wir alle modernen Verfahren in Diagnostik und Therapie – operativ wie nicht-operativ – vor. Dazu gehört auch ein individuell angepasstes Atemtherapie-Programm für ambulante und stationäre Patienten vor, während und nach den Behandlungen. INTERDISZIPLINÄRE BETREUUNG Die Betreuung der Lungenpatienten erfolgt interdisziplinär von der Aufnahme bis zur Entlassung. Kurze Kommunikationswege zwischen den vorbehandelnden Ärzten und innerhalb des Krankenhauses machen die Behandlung für die Patienten schneller, frei von Reibungsverlusten und damit besser. Durch die moderne Organisationsform ist es uns möglich, umfassende Diagnosen zu stellen und Therapiepläne abteilungsübergreifend in enger kollegialer Zusammenarbeit abzustimmen. Zeitintensive, teure oder belastende Doppeluntersuchungen werden so vermieden. Ein weiterer Vorteil: In regelmäßigen Tumorkonferenzen erörtern die Spezialisten – die Kliniker und niedergelassenen Fachärzte aller beteiligten Spezialgebiete – Patientenfälle und Therapiemöglichkeiten. Hierbei berücksichtigen sie auch die sichere individuelle Nachsorge. www.mkh-soest.de 6 Behandlungsteam VON UNTERSCHIEDLICHEN BLICKWINKELN PROFITIEREN Die gezielte Bündelung von Kompetenzen ermöglicht uns eine effiziente medizinische Versorgung auf hohem Qualitätsniveau. In gemeinsamen Visiten und Fallbesprechungen legen die Ärzte der beteiligten Fachdisziplinen fest, welche nächsten Schritte sie in Diagnostik www.mkh-soest.de und Therapie gehen möchten. Die Patienten profitieren hierbei von den unterschiedlichen Blickwinkeln, aus denen ihre Erkrankung betrachtet wird. Eine große Rolle spielen hierbei zudem die Hausärzte, die die Patienten schon lange kennen. Behandlungsteam 7 UNSER ÄRZTETEAM PNEUMOLOGIE, ALLERGOLOGIE, SCHLAFMEDIZIN, ONKOLOGIE Dr. Matthias Elbers Dr. Heiner Hof Dr. Volker Trüten Hansjörg Schulze Chefarzt Oberarzt Oberarzt Oberarzt Dr. Dietrich Dr. Grigorij Igor Tchashin Stockhausen Petelnikow Oberarzt Chefarzt Ltd. Oberarzt THORAXCHIRURGIE www.mkh-soest.de 8 Kooperationspartner UNSERE PARTNER ERFOLG DURCH KOOPERATION Unsere Spezialisten setzen bei der Behandlung von Lungenerkrankungen ganz auf die Verzahnung ihres Wissens mit dem Know-how weiterer Fachdisziplinen. So arbeiten die Ärzte der Klinik für Thoraxchirurgie und der Klinik für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin Hand in Hand mit der onkologischen Schwerpunktpraxis von Privatdozent Dr. Müller und der strahlentherapeutischen Praxis von Dres. Wolkewitz und Kollegen, die sich beide am Marienkrankenhaus befinden. Darüber hinaus kooperieren wir mit dem onkologischen Medizinischen Versorgungszentrum am Kloster Paradiese, ebenfalls in Soest. Erst durch die enge Verzahnung unseres operativen Therapieangebotes mit dem kompletten konservativen Behandlungsspektrum wird fachübergreifend eine effektive, ganzheitliche, umfassende und kompetente Versorgung der Erkrankungen des Brustkorbs aus einer Hand möglich. www.mkh-soest.de Die kurzen Wege, die sich durch die Zusammenarbeit für Ärzte und Patienten ergeben, sorgen für eine hohe Behandlungsqualität. Unverzichtbar für die Arbeit unserer Thoraxchirurgen sind darüber hinaus die Leistungen der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie sowie der Physiotherapie-Praxis REHA-Rother. Um während einer Operation die Ausdehnung des Eingriffs festzulegen, arbeiten die Chirurgen eng mit der Filial-Pathologie der Amedes-Gruppe in Soest zusammen: Durch die sogenannte Schnellschnittdiagnostik erhalten sie Erkenntnisse, mit denen sie ihre Patienten noch erfolgreicher und gezielter operieren können. Darüber hinaus kooperiert unser Haus eng mit der Pathologie-Praxis Prof. Dr. Walter Lang, Prof. Dr. Hansjörg Maschek und Dr. Sabine Delventhal in Hannover sowie den jeweiligen nationalen Referenzzentren. Psychologisch werden die Patienten durch Heidrun Lindken, DiplomPsychologin aus Soest, betreut. 9 Bild: © Sebastian Kaulitzki, fotolia.com Überblick Lunge DIE LUNGE DER AUFBAU DER LUNGE Ohne Sauerstoff kein Leben. Kaum ein Vorgang im Körper funktioniert ohne das Gas. Ein Mensch atmet täglich zwischen 10.000 und 20.000 Liter Luft ein – ein Fünftel davon ist Sauerstoff. Eine Schlüsselfunktion nimmt hierbei die Lunge (s. Abbildung oben mit Tumor) ein: Sie filtert den Sauerstoff aus der Luft heraus und leitet ihn in das Blut weiter. Im Gegenzug nimmt die Lunge Kohlendioxid aus dem Blut auf und gibt es beim Ausatmen wieder an die Umwelt ab. www.mkh-soest.de 10 Überblick Lunge GROSSE OBERFLÄCHE Die Lunge besteht aus dem rechten und linken Lungenflügel. Aufgrund der Lage des Herzens ist der linke etwas kleiner. Der rechte Lungenflügel teilt sich in drei, der linke in zwei Lappen auf. Diese wiederum untergliedern sich in Lungensegmente, wobei auch hier der linke Lungenlappen ein Segment weniger besitzt. Damit die Lunge reibungslos und in ausreichendem Maß den Sauerstoff ins Blut transportieren und das Kohlendioxid an die Umwelt abgeben kann, verfügt sie über eine große Oberfläche. WIE GETREIDEÄHREN IM WIND Der Körper leitet die Luft beim Atmen über die Luftröhre und die beiden großen Hauptbronchien in immer kleinere Bronchien weiter – bis hin zu den kleinsten Verästelungen, den Bronchiolen. An deren Enden befinden sich die Lungenbläschen (Alveolen). Die traubenförmigen Säckchen sind das äußere Ende des Bronchialsystems. Durch die Wände der Alveolen wird der Sauerstoff ins Blut abgegeben und das Kohlendioxid aus dem Blut aufgenommen. Der www.mkh-soest.de Gasaustausch erfolgt über jedes einzelne Lungenbläschen. Jeder Mensch besitzt etwa 300 Millionen Alveolen. Aneinandergereiht bedecken die Bläschen eine Fläche von 80 bis 120 Quadratmetern, was etwa der Größe eines Tennisplatzes entspricht. Mit der Atemluft gelangt jedoch nicht nur Sauerstoff in die Lunge. Auch Verunreinigungen finden mit der Luft ihren Weg in den Körper. Dies können unter anderem Ruß, Blütenpollen, Staub oder die Inhaltsstoffe von Zigaretten sein. Um das Lungensystem vor diesen Partikeln zu schützen, besitzen die Bronchien eine spezielle Schleimhaut. Diese produziert einen zähflüssigen Schleim, an dem die Schutzpartikel kleben bleiben. Darüber hinaus befinden sich in der Schleimhaut Milliarden kleinster Flimmerhärchen. Sie bewegen sich wie Getreideähren im Wind und transportieren so Schleim und Verunreinigungen wieder aus der Lunge heraus. Der Schleim wird vom Menschen reflex-artig ausgehustet oder unwillkürlich verschluckt. Allgemeines zu Lungenerkrankungen 11 ALLGEMEINES ZU LUNGENERKRANKUNGEN Immer mehr Menschen leiden unter einer Erkrankung der Atemwege. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein – manchmal ist es eine Allergie, die die Beschwerden auslöst, in anderen Fällen sind es Umwelteinflüsse, Bakterien oder Viren. Die Ärzte unseres Lungenzentrums verfügen über eine große Erfahrung in der Behandlung von Patienten, die unter einer Erkrankung der Atemwege leiden, und bieten ihnen eine Versorgung auf hohem Niveau. BREITES SPEKTRUM ABGEDECKT Die Spezialisten unseres Hauses sind breit aufgestellt: Wir behandeln alle wesentlichen Erkrankungen der Lunge, des Brustfells, des Zwerchfells und der Thoraxwand. Neben der Versorgung von Patienten mit bösartigen Erkrankungen (Lungenkrebs oder Lungenmetastasen anderer Tumore) und den so genannten obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD), bei denen die Atemwege stark verengt sind, steht die Behandlung von Lungenentzündungen, Allergien und dem Schlafapnoe-Syndrom im Mittelpunkt unserer Arbeit. IN UNSEREM ZENTRUM VERSORGEN WIR PATIENTEN MIT FOLGENDEN KRANKHEITSBILDERN: > bösartige Erkrankungen, z. B. Bronchialkarzinom > Asthma bronchiale und COPD > schwere respiratorische Insuffizienz > Lungenentzündungen > Schlafapnoe-Syndrom > Schlafstörungen > (ansteckungsfähige) Tuberkulose > Pleuraerguss, Pleuraempyem, Hämatothorax > Notfälle wie Lungenblutung, Fremdkörperaspiration (Verschlucken/ Einatmen von Fremdkörpern), Pneumothorax (Luftansammlung im Rippenfellspalt), Status asthmaticus (schwerer, lebensbedrohlicher Asthmaanfall), Lungenembolie, Trachealstenose (Verengung der Luftröhre) www.mkh-soest.de 12 Allgemeines zu Lungenerkrankungen HOHE MEDIZINISCHE STANDARDS Dank moderner Technik können wir unseren Patienten eine Diagnostik und Therapie anbieten, die sich an den aktuellsten medizinischen Standards orientiert. Zu unseren Verfahren gehören www.mkh-soest.de die Lungenfunktionsanalyse, Belastungsuntersuchungen, allergologische Diagnostik sowie die Spiegelung der Atmungsorgane (Bronchoskopie) in verschiedenen Techniken. COPD und Asthma bronchiale 13 COPD UND ASTHMA BRONCHIALE Beide Erkrankungen weisen ähnliche Symptome auf, und werden doch unterschiedlich behandelt: Die Behandlung von Asthma bronchiale und Chronisch Obstruktiver Bronchitis (COPD) nimmt in der täglichen Arbeit unserer Lungenspezialisten einen wichtigen Stellenwert ein. VERENGTE ATEMWEGE Unter dem Begriff der COPD (Chronic obstructive pulmonary diseases) werden chronisch obstruktive (verstopfende) Lungenerkrankungen zusammengefasst. Sie entstehen, wenn Atemwege entzündet und dauerhaft verengt sind. Zu den Erkrankungen zählen unter anderem die chronische Bronchitis und das Lungenemphysem (vermehrte Luftansammlung an ungewohnter Stelle). Bei beiden Krankheiten kommt es durch verengte Bronchien zu Husten, Atemnot und Auswurf. Die COPD ist die Volkskrankheit mit der höchsten Steigerungsrate. Betroffen sind vor allem Männer im mittleren Alter, wobei 90 Prozent der Erkrankten rauchen. Bleibt die COPD unbehandelt, kann die Lunge dauerhaft Schaden nehmen. Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Entzündung, bei der die Betroffenen empfindlich auf bestimmte Reize (z.B. Hausstaub, Qualm) reagieren. Als Folge ziehen sich die Luftwege krampfartig zusammen, es kommt zu einer akuten Luftnot, die durch eine plötzliche und übermäßige Schleimbildung mit Schwellung der Schleimhaut verstärkt wird. Ein Anfall kann sich über mehrere Stunden hinziehen und lebensbedrohlich sein. Neben einer allergischen Reaktion gelten auch psychische Faktoren, Umweltbelastungen sowie familiäre Anlagen als Auslöser. Asthma bronchiale zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter, die im Wachstumsstadium zu einer eingeschränkten Entwicklung (physisch und psychisch) führen kann. www.mkh-soest.de 14 Schlafapnoe Schlafapnoe 15 GESUNDHEITSCHECK IM SCHLAF Viele Menschen fühlen sich schon morgens beim Aufwachen völlig müde und zerschlagen. Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen, vorzeitiges Erwachen, Schnarchen oder Atemaussetzer rauben den erholsamen Schlaf. Die Betroffenen fallen oftmals durch „explosionsartiges“ Schnarchen und längere Atempausen während des Schlafens – zuerst und vor allem ihren Lebenspartnern – auf. Als überregionalen Schwerpunkt unterhält das Marienkrankenhaus ein modernes Schlafmedizinisches Labor. Hier untersuchen und behandeln wir Patienten, die unter schlafbezogenen Atmungsstörungen leiden. ANERKANNTES SCHLAFLABOR Etwa 1.200 Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen werden pro Jahr in unserem Schlaflabor behandelt. Die Einrichtung ist von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin akkreditiert und umfasst sieben voll ausgestattete und videoüberwachte Messplätze in Einzelzimmern. Zur Abgrenzung und Einschätzung der Tagesbefindlichkeit und zur Abschätzung der Verkehrstüchtigkeit führen wir regelmäßig Wachheits- und Aufmerksamkeitstestungen durch. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit, unsere Patienten auf die invasive und nicht-invasive Beatmung sowie die Heimbeatmung in allen gängigen Beatmungsformen einzustellen. Alternative Therapieverfahren (Lagekontrolle, Prothetik) gehören ebenfalls zu unserem Behandlungsspektrum. LICHTTHERAPIE In der Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen sowie Depressionen kann eine Lichttherapie segensreich sein. Wir bieten diese in Zusammenarbeit mit der neurologisch-psychiatrischen Praxis Dr. Lehmenkühler ambulant an. www.mkh-soest.de 16 Lungenkrebs DIAGNOSE LUNGENKREBS Es gibt zwei Arten von Tumoren: gutartige und bösartige. Der Begriff Lungenkrebs steht als Oberbegriff für bösartige Tumorerkrankungen der Lunge. Bösartig heißt hierbei, dass der Tumor unkontrolliert wächst und sich in umliegendem Gewebe ausbreitet. Darüber hinaus bildet das Lungenkarzinom relativ frühzeitig Tochtergeschwülste (Metastasen). Gutartige Tumore treten wesentlich seltener auf. Sie wachsen erheblich langsamer und zerstören das umliegende Gewebe nicht, sondern verdrängen es allenfalls. Meist können sie ohne Komplikationen operativ entfernt werden. UNTERSCHIEDLICHE TUMORARTEN Bösartige Lungentumore kamen früher vor allem im höheren Alter vor, mittlerweile aber auch immer früher. Man unterscheidet zwei wesentlich verschiedene Formen des Lungenkarzinoms: das kleinzellige und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Besonders bösartig ist das sogenannte kleinzellige Lungenkarzinom. Dieses wächst sehr schnell und breitet sich rasch im Körper aus. Die nicht-kleinzelligen www.mkh-soest.de Lungenkarzinome wachsen langsamer und haben deshalb insgesamt eine bessere Prognose. Zu ihnen gehören das sogenannte Plattenepithelkarzinom, das Adenokarzinom und das großzellige Karzinom. Häufig weisen Lungenkarzinome aber auch Mischformen auf – innerhalb der nicht-kleinzelligen Typen, aber auch zwischen den kleinzelligen und nichtkleinzelligen Formen. Die feingewebliche Beschaffenheit des Tumors sowie das genaue Stadium seiner Ausbreitung sind für die weitere Behandlung und Therapiemöglichkeiten von großer Bedeutung. Mittlerweile können wir beim Lungenkrebs in frühen Stadien mittels standardisierter RoutineOperationen und einer gegebenenfalls angeschlossenen Chemotherapie eine Fünf- JahresÜberlebensrate von bis zu 80 Prozent erreichen. Voraussetzung für diese guten Ergebnisse ist die frühe Entdeckung und fachmännische Behandlung der Tumore. Keinesfalls dürfen diese Tumore „nebenbei“ mitbehandelt werden. Sie sollten grundsätzlich und ausnahmslos von Spezialisten behandelt werden, die über eine hohe Erfahrung verfügen. Untersuchungen 17 UNTERSUCHUNGEN Da das Lungenkarzinom im Frühstadium meist keine Beschwerden verursacht und die Lunge nicht schmerzt, wird es in vielen Fällen erst sehr spät entdeckt. Bei rund der Hälfte aller Patienten bestehen bei der Diagnose bereits Lymphknotenmetastasen oder Metastasen in anderen Organen. Nur durch Zufall – zum Beispiel aufgrund anderer Beschwerden – erfolgt die Entdeckung eher. ABGESTIMMTER UNTERSUCHUNGSPLAN Um den Verdacht auf Lungenkrebs klären zu können und einen optimalen Therapieplan erstellen zu können, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Am Beginn stehen unter anderem die > Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) > körperliche Untersuchung > Röntgenaufnahme der Lunge Bestätigt sich der Verdacht, sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Diagnose zu klären und die Ausbreitung auf benachbartes Gewebe und andere Organe zu bestimmen. DIE WESENTLICHEN UNTERSUCHUNGEN BEIM VERDACHT AUF EINE TUMORERKRANKUNG UMFASSEN: > Computertomographie (CT) > Laboruntersuchungen > ggf. Magnetresonanztherapie (MRT) > ggf. Ultraschalluntersuchung des Brustkorbs > Lungenspiegelung (Bronchoskopie) > ggf. Mittelfellraumspiegelung (Mediastinoskopie) > ggf. Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) Bei der Abklärung, ob sich im Körper bereits Metastasen gebildet haben, kommt unter anderem die Positronen-EmissionsTomographie (PET) zum Einsatz. Nach Injektion eines „Markers“ können mit diesem Verfahren krebsverdächtige Herde einschließlich Metastasen im ganzen Körper nachgewiesen werden. In unserem Haus wird die PET mit einer Computertomographie kombiniert (PET-CT). www.mkh-soest.de 18 Untersuchungen DIE LUNGENSPIEGELUNG (BRONCHOSKOPIE) Die Lungenspiegelung (Bronchoskopie) steht am Anfang der Diagnostik, wenn ein Verdacht auf Lungenkrebs vorliegt. Bei der Bronchoskopie wird dem Patienten über den Mund oder durch die Nase ein Endoskop mit einer Kamera bis in die Bronchien geführt. Auf einem Bildschirm können die Ärzte die Atemwege bis in die Peripherie genau untersuchen. Zur mikroskopischen Untersuchung entnehmen sie darüber hinaus Gewebeproben, die für die Identifikation des Tumors erforderlich sind. Die Untersuchung wird durchgeführt, um den Tumor zu sichern und zur besseren OP-Planung anatomisch einzugrenzen. DIE MEDIASTINOSKOPIE Lungenkarzinome verbreiten sich oft über die Lymphbahnen. Besonders häufig sind die Lymphknoten des Mittelraums zwischen den Lungen und oberhalb des Herzens befallen. Um zu überprüfen, ob diese Lymphknoten tumorfrei sind und eine Operation möglich ist, ist in bestimmten Stadien der Tumorausbreitung eine Mediastinoskopie erforderlich. Während sich der Patient in Vollnarkose befindet, legt der Arzt oberhalb des Brustbeins einen kleinen Hautschnitt an. Durch diesen Schnitt führt er eine kleinere optische Sonde in den Raum zwischen den Lungenflügeln ein. Mit Hilfe des Instruments kann der Arzt verdächtige Lymphknoten unter Videokontrolle systematisch entfernen sowie anschließend auf Krebszellen untersuchen lassen. DIE THORAKOSKOPIE Die Thorakoskopie ist eine endoskopische Untersuchung der Pleurahöhle. Die Pleurahöhle ist der Raum zwischen dem Lungenfell (umgibt die Lunge), Rippenfell (innere Auskleidung der Rippen) und dem Zwerchfell (dünne Muskelschicht zwischen Bauch- und Brustraum). Um den Brustraum von innen zu betrachten, führt www.mkh-soest.de der Arzt in Narkose seitlich der Rippen einen Hautschnitt durch. Dann führt er ein Thorakoskop in den Brustkorb ein – dies ist ein Instrument mit einer kleinen Kamera, die am Ende eines dünnen Rohrs angebracht ist. Mit dem Gerät kann er krankhafte Veränderungen direkt erkennen und Proben davon entnehmen. 20 Behandlungsplan DER UNTERSUCHUNGS- UND BEHANDLUNGSABLAUF BEI VERDACHT AUF LUNGENKREBS Ergänzend: Jetzt weiß man, ob der Tumor > Lungenfunktionsprüfung entfernt werden kann. > Blutanalyse > Blutabnahme (Laboruntersuchung) Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien) Brustkorb-Schichtröntgen „in der Röhre“: ThoraxABKLÄRUNG DES LUNGENTUMORS Computertomographie Röntgen des Brustkorbs ggf. Thorax- (R ntgen?Thorax) Kernspintomographie VERDACHT Befragung (Anamnese)und körperliche Untersuchung Ziel: Schonende Diagnosefindung für den Patienten. Wirbelsäule? Armnerven? ggf. mit EBUS-TBNA (Endobronchialer Ultraschall) Behandlungsplan BEHANDLUNG Therapie Jetzt weiß man, ob der > Rx Tumor entfernt werden darf. > Chx > Chx + Rx ggf. operative Diagnostik > video-assistierte UMFELDDIAGNOSTIK (STREUUNG?) Thorakoskopie > Mediastinotomie Positronen-Emissions- > OP > Chx, evtl. Rx > Chx + Rx > OP > Chx + OP > OP > explorative Thorakotomie Tomographie (PET) plus Schädel-CT Vorgehen in Abhängigkeit oder von der Tumorausbreitung Ultraschall Bauch (Tumorstadium) evtl. plus CT Bauch, Knochenszintigraphie und Chx = Chemotherapie Rx = Strahlentherapie OP= Operation Schädel-CT Erkenntnis: So viel Therapie wie nötig, so wenig wie möglich. 21 Behandlungsmöglichkeiten 23 DIE BEHANDLUNG Nachdem alle Untersuchungen abgeschlossen wurden und die Art und Ausbreitung des Krebses eindeutig festgestellt wurde, wird der Arzt die Behandlung des Krebses planen. Eine Heilung des Lungenkrebses lässt sich dann erzielen, wenn der Tumor (sowie die befallenen Lymphknoten und Metastasen) vollständig entfernt werden kann. Dies hängt von der Ausdehnung und der Art des Tumors ab. VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN Grundsätzlich stehen zur Behandlung die Möglichkeiten der Operation, Strahlentherapie und medikamentösen Therapie zur Verfügung. Je nach Stadium der Tumorausbreitung wenden wir diese auch kombiniert an. Durch die enge Verzahnung unseres operativen Therapieangebotes mit dem kompletten konservativen Behandlungsspektrum ermöglichen wir unseren Patienten fachübergreifend eine effektive, ganzheitlich umfassende und kompetente Versorgung aus einer Hand. Hierzu gehört chirurgische Behandlung aller Lungenerkrankungen, insbesondere des Lungenkrebses. Die thoraxchirurgische Klinik unseres Hauses ist im Kreis Soest und in der Region die einzige stationäre Einrichtung mit umfassender Komplettversorgung thorakaler Erkrankungen von der Luftröhre bis zum Zwerchfell – operativ wie konservativ. Unsere Thoraxchirurgen operieren bösartige und gutartige Tumore der Lunge und der Speiseröhre, der Brustwand, des herznahen Raums sowie des Zwerchfells im Erwachsenen- und Kindesalter. Zum Behandlungsspektrum gehört darüber hinaus die laserchirurgische Entfernung von Lungenmetastasen und sonst nicht operabler bösartiger Lungentumore. Wo immer es möglich ist, setzen sie so genannte minimalinvasive Verfahren (Knopfloch- oder Schlüsselloch-Chirurgie) ein. Hierdurch können sie die Belastungen für die Patienten möglichst weit verringern. Während der Operation wird der Arzt versuchen, möglichst viel von dem gesunden Gewebe zu erhalten, um die Funktion der Lunge aufrecht zu erhalten. Folge der Operation wird eine eingeschränkte Atemfunktion sein, die aber bei einer gesunden Lunge durch Leistungsreserven kompensiert werden kann. Spezielle Atemgymnastik hilft den Betroffenen, die Leistungsfähigkeit ihrer Lunge nach der Behandlung zu steigern. www.mkh-soest.de 24 Behandlungsmöglichkeiten CHIRURGISCHE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN VON KREBSERKRANKUNGEN IM THORAXBEREICH > Teilentfernungen und Korrekturoperationen der Trachea (Luftröhre), z. B. wegen Krebserkrankung, nach Verletzungen und Voroperationen > Luftröhrenschnitte bei Atemversagen > Entfernung von Lungenabschnitten und gelegentlich auch einem ganzen Lungenflügel wegen Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) mit Erweiterungen: > bronchoplastische Rekonstruktion (Bronchusmanschette) > angioplastische Rekonstruktion (Gefäßmanschette/Bypass-Ersatz) > Pericard- (Herzbeutel-)Entfernung > Herzvorhofteilentfernung > Brustwandmitnahme (Rippen- oder Brustbeinentfernung und -ersatz) > Pleuramesotheliom- (Rippenfellkrebs-) Operationen, radikal mit dem Ziel der Heilung, aber auch palliativ zur Verbesserung der Lebensqualität > Entfernung von Brustwandtumoren (Rippen- u. Brustbeinentfernungen) mit anschließender plastisch-rekonstruktiver Thoraxwandersatz-Chirurgie > Zwerchfellresektion und -ersatz wg. Tumorerkrankungen, ebenfalls möglich: Zwerchfellreparatur nach Verletzungen, Zwerchfellraffungen bei ZwerchfellLähmung > Thoraxchirurgie des Kindes > Lungenmetastasenentfernung > Speiseröhrenentfernung mit z.B. Ersatz durch Schlauchmagenbildung PALLIATIVE ENDOSKOPISCHE TUMORTHERAPIEN MIT LASER UND STENT Falls die üblichen Operationsverfahren nicht zur Anwendung gelangen können, können bronchoskopisch gestützte Verfahren die Lebensqualität bei fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Lungenkrebsstadien verbessern. Diese www.mkh-soest.de palliativen Techniken werden hier am Haus in enger Abstimmung vorrangig von den Pneumologen – aber zum Teil auch durch die Strahlentherapie – durchgeführt. Behandlungsmöglichkeiten 25 CHEMO- UND STRAHLENTHERAPIE Eine für die Therapie von bösartigen Thoraxerkrankungen eventuell notwendige Chemotherapie wird individuell für jeden Patienten abgestimmt und durchgeführt. Modernstes Fachwissen und schonende Medikamente reduzieren die Nebenwirkungen auf ein Minimum. Sollte eine ergänzende Strahlentherapie notwendig werden, bieten wir diese ebenfalls direkt auf dem Gelände unseres Hauses in enger interdisziplinärer Kooperation mit der Praxis für Strahlentherapie (Dr. Wolkewitz und Partner) an. Kurze Wege für Ärzte und Patienten sorgen hier für eine hohe Behandlungsqualität. TUMORKONFERENZ Die regelmäßigen Tumorkonferenzen unter wechselnder Leitung der Chefärzte Dr. Matthias Elbers und Dr. Dietrich Stockhausen sind in unserem Haus ein wichtiger Bestandteil der Therapie von Lungenkrebs. Unsere Fachärzte erörtern mit niedergelassenen Ärzten (Onkologen, Pathologen) und Spezialisten (Strahlenthera- peuten, Radiologen) aus anderen Kliniken des Krankenhauses die individuelle Krankengeschichte und den Krankheitsverlauf ihrer Patienten. Die gezielte Bündelung der Kompetenzen ermöglicht für die betroffenen Patienten eine effiziente medizinische Versorgung auf hohem Qualitätsniveau. www.mkh-soest.de Serviceleistungen 27 SERVICE RUNDUM Ein Krankenhausaufenthalt stellt für die Patienten eine außergewöhnliche Situation dar – insbesondere bei ungeplanten stationären Behandlungen. Daher begleiten wir unsere Patienten und gleichermaßen alle Angehörigen und Besucher umfangreich. Neben der hochwertigen Versorgung in Medizin und Pflege möchten wir unseren Patienten und Besuchern den Aufenthalt so angenehm wie möglich gestalten. Zu den Wohlfühlfaktoren zählen die gute Ausstattung der Zimmer, die Verpflegung sowie das umfassende Serviceangebot des Marienkrankenhauses. HILFE FÜR KÖRPER UND GEIST Das Marienkrankenhaus Soest ist ein Krankenhaus, das vom christlichen Glauben geprägt ist. Nächstenliebe und die Achtung der Würde des Menschen bestimmen unsere Arbeit. Dass Genesung nicht nur die körperliche Heilung sondern auch die geistige, spirituelle und psychologische Ebene umfasst, ist unsere tiefe Über- zeugung. Deshalb legen wir auf die Betreuung durch Seelsorger, Sozialdienst, Psychologinnen und ehrenamtliche Kräfte sowie die Pflegeüberleitung in der Entlassungsphase sehr viel Wert. Auch die Gottesdienste und Meditationsmöglichkeiten in der hauseigenen Kapelle ergänzen dieses Angebot. UMSTELLUNG AUF NEUE LEBENSSITUATION Möglicherweise ändert sich nach einem Klinikaufenthalt die Lebenssituation komplett. Hier müssen sich ganze Familien neu orientieren und Entscheidungen treffen, die vielfältige Auswirkungen auf den gesamten Lebensalltag haben. In persönlichen Gesprächen beraten und unterstützen die Mitarbeiter unseres Sozialdienstes unsere Patienten und Angehörige dabei, eine solche neue Situation umfassend vorzubereiten. Auch Rehabilitationsmaßnahmen werden vom Sozialdienst für unsere Patienten vorbereitet. www.mkh-soest.de Das Marienkrankenhaus Soest ist Teil des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg. Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www. hospitalverbund.de www.mkh-soest.de Stand 10/2013 Marienkrankenhaus Soest Widumgasse 5 | 59494 Soest Tel. 029 21/391 -0 | Fax 029 21/391 - 22 40 E-Mail: [email protected]