Ausführung von Kesselanlagen

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Ausführung von Kesselanlagen
1
Speisewassereintritt
2
Economiser
3
Dampftrommel
4
Verdampfer
5
Verteiler
6
Asche
7
Kohle und Verbrennungsluft
8
Überhitzer
9
Frischdampfaustritt
10
Abgas
11
Umwälzpumpe
12
Wasserabscheidung
a: Naturumlaufkessel
b: Zwangsumlaufkessel
c: Zwangsdurchlaufkessel (Prinzip Benson)
d: Zwangsdurchlaufkessel (Prinzip Sulzer)
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Energietechnik
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Energietechnik
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Energietechnik
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Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Bilanzhüllen
Vor Erstellen der Bilanz geeigneten
Bilanzraum definieren: welche
Information will ich erhalten, welche
2
Information ist verfügbar
T
2‘ Rauchgas
Beispiel: Kessel; Brennstoff und
DampfLuftmengen zur Verbrennung,
1
4
temperatur
Rauchgasmengen werden abgeführt,
eine Dampfmenge wird aus einer
1‘
zugeführten Wassermenge erzeugt
3 Wassertemperatur
Verdampfer: Wärmeeintrag über die
Rauchgasseite, Aufheizen und
Verdampfen von Wasser, Stabilität des
Verdampfungsprozesses, evtl. deswegen
ein Element des Verdampfers separat
betrachten
m RG c p , RG ( T 2  T1 )  m H 2 O ( h 4  h 3 )  Q
Wärmeübergang, Auftretende
mechanische oder thermische
Spannungen an einem Rohrelement
Q
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Energietechnik
Gas- und Dampfturbinen
Dampfturbine
Gasturbine
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Energietechnik
Kraft-Wärme-Kopplung, Dampfauskopplung
Dampfturbine in KWK: Dampf wird in der Turbine nur soweit entspannt,
dass ein für die Anwendung nutzbarer Dampfstrom entsteht, der
elektrische Wirkungsgrad ist dadurch etwas niedriger
8 MW Dampfturbine
(Siemens)
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Energietechnik
1.Hauptsatz der Thermodynamik (Energieerhaltungssatz):
Jedes System besitzt eine extensive Zustandsgröße Energie, die sich durch Zufuhr oder Abfuhr
von Energie über die Systemgrenzen so ändert, dass ihr Zahlenwert nach der Zustandsänderung
gleich der algebraischen Summe aus ihrem Zahlenwert vor der Zustandsänderung und der zubzw. abgeführten Energie ist. In einem abgeschlossenen System ist die Summe aller
Energieänderungen Null.
Für geschlossene Systeme
Für abgeschlossenen Systeme
E  E0  E
E1  E2  0
Zustand eines Fluids: U = f(T,V) (innere Energie), H = f(T.P) (Enthalpie)
Zahlenwerte

experimentelle Ermittlung
kalorische ZG

Größen der zu- und abgeführten Wärme
Enthalpie h, Entropie s, Druck p
Darstellung

tabellarisch (z.B. Dampftafel) oder
graphisch, Zustandsdiagramme (h-s-Diagramm, T-s-Diagramm,
p-v-Diagramm, h-T-Diagramm)
.
q
, Temperatur T,
Vorteil der Zustandsdiagramme: einfache Handhabung
Nachteil der Zustandsdiagramme: weniger Genau
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Energietechnik
Kreisprozesse
führen Zustandsänderungen mit einem Stoff durch, der den Anfangszustand
wieder erreicht, also im Kreis geführt wird,
sind idealisierte Vergleichsprozesse für
Kraftwerksprozesse
Carnot-Prozess: Stoff ist ein ideales Gas
Clausius-Rankine-Prozess: Stoff ist Wasser(dampf)
Dampfturbine
Joule-Prozess: Stoff ist Gas
(Gasturbine)
----
-----
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Energietechnik
Beschreibung der Kreisprozesse: Isothermen, Adiabaten
im pV-Diagramm
Zustandsdiagramme idealer Gase, realer Gase, Wasser und Wasserdampf
Ideales Gas:
Wasser/Wasserdampf
PV = const
P
Isentrope/Adiabate
pVκ=const
Isentrope/Adiabate für flüssiges Wasser
Wasser, flüssig
Isentrope/Adiabate für Dampf
P
Verdampfen/Kondensieren
Wasserdampf
Isotherme
Isotherme
V
V
Ein Kreisprozess entsteht idealisiert durch die Kombination isothermer
Expansion und Kompression, isentroper (adiabater) Kompression und
Expansion
Das Kreisintegral
Prozess abgeben kann.
 Vdp  W
gibt die Nutzarbeit an, die der
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Energietechnik
Carnot-Prozess im p,V und im T,s-Diagramm
W   Vdp
p
2
q   Tds
qzu
Adiabat/Isentrop
T
To
qzu
3 Isotherm
1
Tu
4
qab
qab
v
12
23
34
41
s1
Isentrope Kompression unter Zufuhr von Arbeit
Isotheme Expansion unter Wärmezufuhr
Isentrope Expansion unter Abgabe von Arbeit
Isotheme Kompression unter Abfuhr von Wärme
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Energietechnik
s2
s
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Carnot-Wirkungsgrad
dU  dW  dQ
isotherme Expansion (Wärmezufuhr ) : dQ2,3  (S2  S1 )To
isotherme Kompression (Wärmeabfuh r ) :
dQ4,1  (S2  S1 )Tu
Kreisprozess heisst : dU  0
1
0,9
Wirkungsgrad  
dW
dQ2,3
(S  S1 )(To  Tu ) To  Tu
 2

To
(S2  S1 )To
0,7
Wirkungsgrad
dW  dQ2,3  dQ4,1  (S2  S1 )(To  Tu )
0,8
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Temperator To [K]
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Energietechnik
Clausius-Rankine-Prozess im p,V und im T,s-Diagramm
W   Vdp
q   Tds
p
100
qzu
Isotherme
31%
4
1
50
40
Wzu
T
0 u
70
12
23
34
41
34%
59%
10
v
Wab
Verdampfung
20
qab
39%
60
30
pmin
qzu
70
Anteil [%]
Adiabate/Isentrope
3
Isobare
2
Überhitzen
To
90
80
pmax
qzu
T
Vorwärmung
qab
10%
90
110
130
150
170
Druck [bar]
27%
190
210
230
s
Isentrope Kompression von Wasser unter Zufuhr von Arbeit
Isobare Wärmezufuhr, Verdampfung und Überhitzung
Isentrope Expansion unter Abgabe von Arbeit. Entspannung des Dampfes
Isobare Abfuhr von Wärme, Kondensation
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Energietechnik
250
Joule-Prozess im p,v und im T,s-Diagramm
W   Vdp
q   Tds
qzu
p
T
Isobare
WTurbine
qzu
WTurbine
WKomp.
WKomp.
p1
qab
v
12
23
34
41
p2
qab
s1
s2
s
Isentrope Kompression (der Verbrennungsluft) unter Zufuhr von Arbeit
Isobare Expansion unter Wärmezufuhr
Isentrope Expansion unter Abgabe von Arbeit
Isobare Kompression unter Abfuhr von Wärme (i. d. R nicht in der Gasturbine)
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Energietechnik
Bedeutung des Dampfdruckes von Wasser im DTProzess
Im Kraftwerksprozess erzeugen die Speisewasserpumpen Drücke von
150-250 bar, das Wasser wird unter diesem Druck verdampft und der
Dampf überhitzt auf Temperaturen von 500 – 600°C.
In der Turbine wird der Dampf entspannt, der entspannte Dampf im
Kühlsystem abgekühlt, hinter der Turbine herrschen durch die partielle
Kondensation niedrige Drücke unterhalb Atmosphärendruck, die
Temperaturen liegen einige Grad oberhalb der Temperatur des
Kühlwassers, beispielsweise bei 25°C entsprechend 32 mbar.
Das Kondensat wird der Speisewasserpumpe zugeführt.
Weitere Daten sind Dampfdruckdiagrammen oder –tafeln zu entnehmen.
Für reale (nicht ideale) Prozesse sind die Zustandsgrößen (T, P,
Durchfluss) messbar und bekannt, die kalorischen Zustandsgrößen aus
Mollier-Diagrammen oder den Dampftafeln ablesbar
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Energietechnik
Turbinensatz der Firma Siemens
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Energietechnik
Auszug aus der Wasserdampftafel (Sättigungszustand,
Temperaturtafel)
Temperatur
Druck
Spez. Volumen
[m³/kg]
Dichte
[kg/m³]
Enthalpie [kJ/kg]
t [°C]
T [K]
p [bar]
Wasser
v‘
Dampf
v‘‘
Dampf
ρ‘‘
Wasser
h‘
90
363,15
0,7011
0,0010361
2,361
0,4235
376,94 2660,1
100
373,15
1,0133
0,0010437
1,673
0,5977
110
383,15
1,4327
0,0010519
1,210
120
393,15
1,9854
0,0010606
130
403,15
2,7013
0,0010700
r =TΔs
[kJ/kg]
Dampf
h“
Entropie [kJ/kg K]
Wasser
s‘
Dampf
s“
2283,2
1,1925
7,4799
419,06 2676,0
2256,9
1,3069
7,3554
0,8265
461,32 2691,3
2230,0
1,4185
7,2388
0,8915
1,122
503,72 2706,0
2202,2
1,5276
7,1293
0,6681
1,497
546,31 2719,9
2173,6
1,6344
7,0261
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Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Diagramme für kalorische Zustandsgrößen (T-s-Diagramm)
Isenthalpe
Isobare
Isobare

p = konst.
Isotherme

T = konst.
Isochore

V = konst.
Isentrope

s = konst.
Isenthalpe

h = konst.
Adiabat

.
q  0
2
qrev   Tds
1
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Energietechnik
Diagramme für kalorische Zustandsgrößen (h-s-Diagramm)
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Energietechnik
Hebelgesetz (p-V-Diagramm)
x
Dampfmasse
Gesamtmass e
1 x 
Flüssigkei tsmasse
Gesamtmass e
x  0  Siedelinie
x  1  Taulinie
m '  Masse der siedenden Flüssigkeit
m ''  Masse des gesättigte n Dampfes
(v - v´)
(v´´- v)

m ''
x '
m  m ''
V  V '  V ''  m 'v '  m''v ''
Für das spez. Volumen v gilt dann:

V m ' ' m '' ''
v

v 
v  1  x   v '  x  v ''  v '  x  v ''  v '
m m
m

Ebenso gilt für die spez. Entropie und die spez. Enthalpie :

h  h  h

 h   x  h  1  x   h  x
 h  T  s  s   u  u  p  v
s  s '  s ''  s '  x  s '  1  x   s ''  x
'
hv  h ''
''
'
'
x
m '' v  v '


1  x m ' v ''  v
'
''
''
'
''
'
''
 v'

(Hebelgese tz)
Vorlesung ETVT3 Seite 25
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Offene Systeme (1. HS für stationäre Fließprozesse)

Stationäre Fließprozesse sind durch
sogenannte offene Systeme mit
.
konstantem Massendurchsatz ( m = const.) gekennzeichnet.
m ein
Pt


mkalt
mheiß

m aus
Wärmetauscher
Turbine
.
Unter der Annahme, das Wärme Q12 nur über die festen Grenzen des betrachteten Kontrollvolumens
(keine Wärmeleitung in Strömungsrichtung) fließt und die technische Leistung P12 (wenn sich der
Dampf in der Turbine entspannt und dabei eine Turbinenwelle in Drehung versetzt) ebenfalls über die
Systemgrenze fließt, dann ergibt sich
für stationäre Fließprozesse:
oder in spezifischen Größen:


.
.
1


Q12  P12  m h2  h1    c22  c12  g  z2  z1 
2


q12  w t12  h2  h1  


1 2
 c2  c12  g  z2  z1 
2
Zur Abgabe technischer Arbeit (z.B. einer Dampfturbine) tragen somit die Enthalpieabsenkung
(Druckabsenkung), die Verminderung der kinetischen Energie (Wasserturbine) und die Verminderung
der potentiellen Energie (Wasserturbine) bei.
Vorlesung ETVT3 Seite 26
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Einfache Dampfkraftanlage (Beispiel für einen Kreisprozess)
Anwendung des 1. HS für stationäre Fließprozesse:








.
.
1


Q 01 P01  m h1  h0    c12  c02  g  z1  z0 
2


.
.
1


Q12  P12  m h2  h1    c22  c12  g  z2  z1 
2


1


Q 23  P23  m h3  h2    c32  c22  g  z3  z2 
2


.
.
1


Q 30  P30  m h0  h3    c02  c32  g  z0  z3 
2


.
.
.
 Qik   Pik  0
 Nutzleistung –P des Prozesses:
.
 P   Pik   Qik  0
Vorlesung ETVT3 Seite 29
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Schematisches Schaltbild des Rankine-Prozesses
1
PT
.
Q Ke
6
5
2
.
Q Ko
4
PSP
3
Ideale Zustandsänderungen:
Zustand 1:
Dampf unter maximalem Druck und der
Temperatur To, z.B. 150 bar, 530°C,
h1= 3394,8 kJ/kg, s1 = 6,4548 kJ/kgK
(Dampftafel)
Zustand 2:
Entspannter Dampf, Druck ca. 100
mbar, Temperatur ca. 46°C, mit einem
Anteil flüssigen Wassers
Zustand 3:
Wasser (Siedend), Temperatur ca.
46°C, Druck 0,1 bar
Zustand 4:
Wasser, 150 bar, Temperatur
geringfügig erhöht (vernachlässigbar)
Vorlesung ETVT3 Seite 30
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Rankine-Prozess im T,s Diagramm
T
1
qzu
Tmax
6
5
Wab
2
Wzu 4
Tmin
3
qab
s
4-5: Wasser wird im Kessel erhitzt
5-6: Wasser wird im Kessel verdampft
6-1: Dampf wird überhitzt
Qzu=h1-h4
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Energietechnik
Ideale Prozesse
1-2: In der Turbine wird isentrop
entspannt, Druck und Temperatur des
Gases sinken, mechanische Arbeit wird
abgegeben s2=s1=6,4548 kJ/kgK, die
Bestimmung von h gelingt über das
Hebelgesetzt (den Dampfanteil)
s  s2 '
x 2
 0,7739
s 2 ' ' s 2 '
h2=2043,75 kJ/kg
2-3: Der Dampf wird im Kondensator
vollständig auskondensiert, Wärme wird
an das Kühlwasser abgegeben
h3=191,83 kJ/kg
3-4: Wasser wird isentrop auf das hohe
Druckniveau gebracht, Arbeit wird
zugeführt h4-h3= v1‘(p2-p1)=15,14 kJ/kg
Vorlesung ETVT3 Seite 31
Rankine Prozess im h,s-Diagramm
Ideal isentrope Entspannung in der
Turbine von 1 – 2‘
Turbinenleistung
PT  m ( h1  h2 )
PT  m (h1  h2 ' )
Pumpleistung:
PSP  m (h4  h3 )
Wärmeleistung im Kessel:
Q Ke  m ( h1  h4 )
Wirkungsgrad für das gewählte Beispiel:
 th 
(h1  h2 )  (h4  h3 )
 0,418
h1  h4
Wärmeabfuhr im Kondensator
QKo  m (h2 '  h3 )
Vorlesung ETVT3 Seite 32
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Mittlere Temperatur der Wärmeaufnahme Tm
Definition :
Tm 
h2  h1
s2  s1
2
q1, 2   Tds  h2  h1
1
 th,max   c  1 
Tu Tm  Tu

Tm
Tm
Tm  To  obere Prozesstemperatur
Vergleich Carnot/Rankine für
To  550C, p  373,5 bar, Endnässe 0,15 wird Tm  577K :
 carnot  1 
Tu
298
 1
 0,638
To
823
 Rankine  1 
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Energietechnik
Tu
298
 1
 0,484
Tm
577
Vorlesung ETVT3 Seite 33
T-s- und h-s-Diagramme für einen einfachen Dampfkraftprozess,
Exergieverluste
Reale Prozesse:
- Die Druckerhöhung in der Speisewasserpumpe ist mit einer Entropiezunahme verbunden
- Im Kessel treten ein Druckabfall (10 bar) und Wärmeverluste auf
- die Entspannung in der Turbine verläuft nicht isentrop, die Entropie des Gases nimmt zu, die
Enthalpiedifferenz ist kleiner als im idealen Fall
- Im Kondensator wird nicht die Temperatur des Kühlwassers erreicht
- Im Kondensator tritt ein Duckverlust auf (0,03 bar)
Mit einem Pumpenwirkungsgrad von 85% und einem Turbinenwirkungsgrad von 90% errechnet
sich ein Wirkungsgrad von 36,7%
Vorlesung ETVT3 Seite 34
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Verbesserung des einfachen DT-Prozesses
(ohne schaltungstechnische Änderungen)
s
Temperaturerhöhung
Druckerhöhung
Vorlesung ETVT3 Seite 35
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Thermischer Wirkungsgrad eines einfachen Dampfturbinenprozesses
in Abhängigkeit vom Frischdampfzustand sowie Gegendruck (i = 1)
Der thermische Wirkungsgrad th hängt
also im Wesentlichen vom
Frischdampfzustand, von den
Kondensationsbedingungen sowie vom
inneren Wirkungsgrad der Turbinen ab:
 th 
 h Turbine   h Pumpe
 h Kessel

 h Turbine   h Pumpe
Q
zu
Die einfache Betrachtung berücksichtigt
allerdings noch keine inneren
Turbinenwirkungsgrade, so dass reale
thermische Wirkungsgrade entsprechend
niedriger liegen.
Quelle: Energietechnik, Kugeler & Phlippen, Springer-Lehrbuch
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Vorlesung ETVT3 Seite 36
Verbesserung eines Dampfturbinenprozesses
Anhebung des therm. Wirkungsgrades th durch einfache Zwischenüberhitzung im Kessel
.
Turbinenle istung :
PT  m h2  h3  h4  h5 
Kesselleistung :
QKe  m h2  h1  h4  h3 
.
.
thermische r Wirkungsg rad : th 
h2  h3  h4  h5
h2  h1  h4  h3
Vorlesung ETVT3 Seite 37
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Beispielwerte:
Duckniveau Hochdruckturbine:
250 bar
Druckniveau Niederdruckturbine:
60 bar
In der Zwischenüberhitzung wird
die gleiche Temperatur To
wieder erreicht
Vorteil: Endnässe ist niedriger
Höhere Drücke sind möglich
Vorlesung ETVT3 Seite 38
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Wirkungsgradsteigerung:
Ohne Zwischenüberhitzung:
H2-h3 und h3-h4‘wird
genutzt
Niederdruckturbine:
h4-h5 ersetzt h3-h4‘
Vorlesung ETVT3 Seite 39
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Abhängigkeit des thermischen Wirkungsgrades vom
Kondensatordruck und der Frischdampftemperatur
Quelle: Energietechnik, Kugler & Phlippen, Springer-Lehrbuch
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Vorlesung ETVT3 Seite 47
Bergkamen A (1981)
- Dampfleistung 607 kg/s
= 2.850 t/h
- Frischdampf
190 bar/530 °C
- 1 Zwischenüberhitzung
42,5 bar/530 °C
- 6 regenerative
Speisewasservorwärmer
- 747 MW Nennleistung
- th = 42,5 %
- ges = 36,8 %
- pKond = 0,023 bar
- Nasskühlturm
Vorlesung ETVT3 Seite 48
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Neue Projekte:
Energie: Wärme aus der Raffinerie
Quellen:
Bild Wikipedia
Text:
Karlsruher Stadtzeitung 8. 12. 2006
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Stadtwerke und MiRO vereinbaren Zusammenarbeit
(red) Abwärme aus der MiRO-Raffinerie bei Knielingen
wird in absehbarer Zeit für die Heizung von Wohnungen
genutzt. …. Überschüssige Wärme aus dem
Niedertemperatur-Bereich der Raffinerie wird
voraussichtlich ab 2010 für die Fernwärme nutzbar
gemacht. Erste Planungen sehen vor, die Wärme über
eine fünf Kilometer lange Transportleitung ähnlich der
Leitung vom EnBW-Kraftwerk am Rhein zum
Heizkraftwerk West der Stadtwerke zu leiten und von
da in das Wärmenetz der Stadtwerke einzuspeisen.
Allein im Werk zwei der Raffinerie fallen nach jüngeren
Untersuchungen rund 40 Megawatt für die Fernwärme
nutzbarer Wärmeleistung an. Mit dieser Menge ist es
möglich, immerhin rund 8.000 Haushalte mit Wärme zu
versorgen. Die Möglichkeit zur Einsparung von
Primärenergie und damit von Kohlendioxid-Emissionen
rückt dieses nach Angeben der Stadtwerke und der
MiRO in Deutschland einmalige Modell ins Blickfeld.
Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa 27
Millionen Euro. Baubeginn soll – Genehmigungen
vorausgesetzt - im Jahr 2009 sein. MiROGeschäftsführer Dr. Hans-Gerd Löhr rechnet damit, die
Effizienz seines Werke um etwa drei Prozent zu
erhöhen. Die Karlsruher Luft soll um 65.000 Tonnen
Kohlendioxid entlastet werden. … Vorlesung ETVT3 Seite 49
Raffinerie Heide
Die Raffinerie erzeugt ihre Energie selbst: In einem GuD-Kraftwerk
mit Kraft-Wärmekopplung.
Es besteht aus drei Hochdruckdampfkesseln mit einer
Gesamtleistung von 370 Tonnen Dampf pro Stunde bei 74 bar
und 520 Grad Celsius, drei Dampfturbinen und einer
vorgeschalteten Gasturbine. Das Kraftwerk kann mit
Raffineriegas, verdampftem Flüssiggas und schwerem Heizöl
betrieben werden. Das Kraftwerk arbeitet im Netzverbund,
überschüssiger Strom wird eingespeist.
In den letzten zehn Jahren wurden verschiedene
Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, der Wirkungsgrad
des Kraftwerks optimiert, um die Ressourcen und die Umwelt zu
schonen.
Vorlesung ETVT3 Seite 50
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
Petrochemisches Kombinat Schwedt
Lohnverarbeitungsraffinerie
11,5 Mio t Rohöl pro Jahr
Kraftwerk
4 Dampferzeuger mit einer
installierten Leistung von
1980 t/h
4 Stromerzeuger mit einer
Leistung von 300 MW
Energiebedarf
Durchschnittliche
Erzeugung 230 MW
Eigenbedarf 30 MW
Raffineriebedarf 120 MW
Abgabe ins öffentliche Netz: 80
MW
Vorlesung ETVT3 Seite 51
Fakultät für Ingenieurwissenschaften
Energietechnik
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