Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne Entstehung massereicher Sterne Massive Star Formation Beuther, Henrik Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg Korrespondierender Autor E-Mail: [email protected] Zusammenfassung Die Früehstadien massereicher Sterne sind w eitaus w eniger erforscht als die von masseärmeren sonneähnlichen Objekten. Massereiche Sterne sind w esentlich seltener, haben kuerzere Entw icklungszeiten, sind im Durchschnitt w eiter entfernt als typische massearme Sternentstehungsregionen, und entstehen fast immer in Sternhaufen. Sie stellen daher erhebliche Anforderungen an das Auflösungsvermögen und die Empfindlichkeit der Beobachtungsinstrumente. Die neuen Interferometer im (Sub-)Millimeterbereich erlauben es heute auch entferntere Sternentstehungsregionen mit hoher räumlicher Auflösung und ausreichender Empfindlichkeit zu untersuchen. Auf diese Weise gelangen interessante Einblicke in mehrere Entstehungsgebiete massereicher Sterne, darunter die berühmte Region Orion KL. Summary Massive stars are much rarer and they form much faster than low -mass stars – w hich is w hy it is quite unlikely to be able to observe their early stages. In addition, all regions w ith massive young stars are at a greater distance from our solar system, resulting in stringent requirements for the resolution and sensitivity of the instruments used for observation. How ever, today the new interferometers in the sub-millimeter and millimeter range enable the investigation of more distant star formation regions at high spatial resolution and sufficient sensitivity. An international team lead by MPIA managed to gain interesting insights into several massive starforming regions, including the famous Orion KL region. Für die Dynamik, Physik und Chemie des interstellaren Mediums sind massereiche Sterne trotz ihrer Seltenheit von großer Bedeutung. W ährend ihrer ungefähr 100.000 Jahre dauernden Entstehungsphase erzeugen sie intensive Teilchenw inde und Jets, anschließend geben sie im Laufe ihres 4 bis 40 Millionen Jahre w ährenden Lebens energiereiche, ionisierende UV-Strahlung ab. Und in der Endphase reichern sie durch starke W inde und Supernova-Explosionen das interstellare Medium mit schw eren Elementen an. Viele Fragen zur Entstehung massereicher Sterne sind noch offen. Die einfachste Annahme ist, dass der Prozess ihrer Entstehung lediglich eine hochskalierte Version der Vorgänge bei massearmen Sterne ist. Das erscheint jedoch aus folgendem Grund problematisch. Sterne mit mehr als etw a acht Sonnenmassen strahlen schon w ährend ihrer Entstehungsphase so viel Energie ab, dass der Strahlungsdruck auf das umgebende Material aus Staub und Gas dessen Kollaps abbremsen muss. W ären die Akkretionsraten für Sterne aller © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 1/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne Massen gleich, dann w ürde dieser Strahlungsdruck die Entstehung massereicher Sterne völlig verhindern. In den letzten Jahren sind verschiedene Wege zum Umgehen dieses Hindernisses vorgeschlagen w orden. Das Entstehungsschema massearmer Sterne ließe sich im Wesentlichen beibehalten, w enn die Akkretionsraten stark mit der Masse des sich bildenden Sterns zunähmen. Dann w ürde der Strahlungsdruck das W achstum des Sterns nicht bremsen können. Ein alternativer Ansatz folgt aus der Beobachtung, dass massereiche Sterne immer in kompakten Haufen Hunderter oder Tausender Sterne geringer Masse entstehen. Möglicherw eise sind in solchen Sternhaufen die Sterne anfänglich so dicht beisammen, dass Sterne mittlerer und kleiner Masse miteinander kollidieren und zu massereicheren Sternen verschmelzen können. In einem solchen Szenario könnten sich allerdings keine stabilen Scheiben um die anw achsenden Sterne halten. Die Suche nach Akkretionsscheiben um junge massereiche Sterne gehört daher zu den vornehmlichen Zielen in diesem Forschungsbereich. Frühe Beobachtungen mit geringer räumlicher Auflösung lieferten erste Hinw eise auf bipolare molekulare Ausflüsse aus massereichen Sternentstehungsregionen. Dies w urde als Indiz für die Existenz von Akkretionsscheiben gedeutet. Doch obw ohl der Kenntnisstand über massereiche Ausflüsse in den letzten Jahren stark zugenommen hat, bleiben viele Details ungeklärt. Es gibt bislang noch zu w enige Daten mit hoher räumlicher Auflösung, um die vorhandenen Ergebnisse besser einzuordnen. Darum w erden nun w eitere Beobachtungen von Sternentstehungsregionen mit Interferometern vorgenommen. Im Millimeterbereich steht hierfür die Anlage auf dem Plateau de Bure zur Verfügung, seit kurzem arbeitet auch das Sub Millimeter Array (SMA) auf Haw aii. Mit diesen hochauflösenden Anlagen lassen sich Emissionslinien vieler chemischer Verbindungen gleichzeitig beobachten. Sie geben Aufschluss über w ichtige physikalische Größen w ie Dichte und Temperatur des Gases und erlauben Rückschlüsse auf Kinematik und Dynamik des Mediums. Schließlich ist es auch interessant, das komplexe chemische Netzw erk in Sternentstehungsgebieten zu studieren und nach Entw icklungsprozessen zu suchen. Extrem junge, protostellare Objekte in IRDC 18223-3... Bei der Entstehung massereicher Sterne lassen sich vier Phasen unterscheiden. Anfangs entsteht durch Verdichtung im Innern einer Staubw olke ein noch sternloser Kern, dann ein Protostern geringer bis mittlerer Masse, der Materie aus der Umgebung aufsammelt (akkretiert). Dadurch w ächst in der dritten Phase der massereiche Protostern (mit mehr als acht Sonnenmassen) heran, der schließlich als Hauptreihenstern auftritt (vierte Phase) und die Mutterw olke aufzulösen beginnt. Die massereichen Protosterne, die immer noch tief in ihre molekulare Wolke eingebettet sind (hauptsächlich in Phase drei), bilden heiße molekulare Kerne um sich herum aus, die vermutlich mit kompakten HII-Regionen einhergehen. Beobachtungen in jüngerer Vergangenheit haben hierbei zu einer Unterscheidung zw ischen hyperkompakten (Radius kleiner als 0.01 pc) und ultrakompakten HII-Regionen (Radius kleiner als 0.1 pc) geführt. © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 2/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne Aufna hm e de r Dunk e lwolk e IR DC 18223-3 m it de m W e ltra um te le sk op Spitze r be i 8µm W e lle nlä nge . Die Konture n ge be n die Inte nsitä t be i 1.2 m m wie de r, wie sie be i Be oba chtunge n m it e ine m Einze lte le sk op ge wonne n wurde n [1] © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r Diese unterschiedlichen Stadien lassen sich nur schw er identifizieren und charakterisieren, w eil sie im verborgenen Innern der dichten Staubw olken durchlaufen w erden. Auf der Suche nach Objekten, die sich in der ersten Phase ihrer Entstehung befinden, w urden die Astronomen auf eine etw a 12.000 Lichtjahre entfernte Region mit der Bezeichnung IRDC 18223-3 aufmerksam (Abb. 1); IRDC steht für Infrared Dark Cloud. Sie befindet sich südlich von einer mit dem Satelliten Iras entdeckten Infrarotquelle innerhalb einer länglichen Staubw olke und w ar dort durch Emission bei 1.2 mm Wellenlänge aufgefallen. Beobachtungen von NH 3 ließen auf eine Temperatur von 33 K schließen, w ie man es für ein sehr junges Sternentstehungsgebiet erw artet. Die Astronomen beobachteten IRDC 18223-3 mit dem IRAM Plateau de Bure Interferometer bei 3mm Wellenlänge, ergänzt w urden die Daten durch Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Spitzer zw ischen 3.6 und 8 µm. W ie Abbildung 2 zeigt, ließ sich im mittleren Infrarot kein protostellarer Kern nachw eisen, © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 3/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne w ährend sich im Millimeterbereich eine längliche Verdichtung mit einer Ost-West-Ausdehnung von 28 000 AE abzeichnet, deren visuelle Extinktion bis zu einem Faktor 1000 beträgt. Die hierin enthaltene Masse beträgt einige hundert Sonnenmassen. Sehr w ahrscheinlich handelt es sich bei IRDC 18223-3 um eine massereiche Gaskondensation in einem sehr frühen Entw icklungsstadium. Übe rla ge rung von dre i Spitze r-Aufna hm e n be i de n W e lle nlä nge n 3.6 µm (bla u), 4.5 µm (grün) und 8 µm (rot). Die Konturda rste llung ze igt die Em ission be i 3 m m W e lle nlä nge [1] © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r In Abbildung 2 sind w estlich und östlich der Millimeterquelle auf der Spitzer-Aufnahme bei 4.5 µm Wellenlänge helle, grün kodierte Gebiete erkennbar. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um Linienemission von H 2 und CO, angeregt von einem bipolaren Ausfluss. Eventuell gibt es in dieser Region sogar mehrere Ausströmungen, w ie andere Emissionsgebiete in dieser Aufnahme andeuten. Spektroskopische Untersuchungen der Linienemission von N2 H+ mit Iram lieferten zudem Hinw eise auf eine Zunahme der Geschw indigkeitsdispersion im Zentralgebiet der Millimeterquelle. Ob es sich hierbei um Turbulenz, Rotation, Ein- oder Ausflüsse handelt, ließ sich noch nicht feststellen und erfordert w eitere Beobachtungen. Aber diese Kinematik lässt ebenfalls auf das Einsetzen von Sternentstehung schließen. Auch ein Vergleich der bei 3 mm ermittelten Masse mit der Virialmasse spricht für eine kontrahierende Gasw olke. Damit sprechen mehrere Indizien dafür, dass es sich bei der Millimeterquelle IRDC 18223-3 um ein extrem junges, protostellares Objekt handelt. Es ist vermutlich noch recht massearm, sitzt aber tief in einem Molekülw olkenkern, aus dem es sehr viel Masse ansammelt, w obei es sich zu einem massereichen Stern entw ickeln w ird. © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 4/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne a ) Die Ste rne ntste hungsre gion BN/KL im O rion lie gt in de r Nä he de r Tra pe zste rne ; b) e in k le ine re r Be re ich im infra rote n Licht de r Em ission von H 2; c) die im R a hm e n de r hie r be schrie be ne n Arbe it e rha lte ne Ka rte von O rion KL im Subm illim e te rk ontinuum , a ufge nom m e n m it de m SMA [2] © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r ... und in Orion KL Ganz oben auf der Liste bekannter Entstehungsgebiete massereicher Sterne steht Orion KL im Orionnebel. Mit einer Entfernung von 1.360 Lichtjahren ist es auch das nächst gelegene Entstehungsgebiet massereicher Sterne (Abb. 3). Die Region Orion KL besitzt einen „heißen Kern“ mit Temperaturen von einigen hundert Kelvin, der reich an teils sehr komplexen organischen Molekülen ist. Er lässt sich im Millimeter- und Submillimeterbereich nachw eisen und besteht aus einer Reihe von Verdichtungen in etw a einer Bogensekunde Entfernung von der Radioquelle I. Daneben gibt es in dieser Region einen Haufen mit mehreren Infrarotquellen, und mindestens © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 5/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne zw ei Ausflüsse ließen sich dort bislang nachw eisen. Deren Quellen konnten noch nicht eindeutig identifiziert w erden, als Kandidaten gelten das genannte Objekt I, eine neue submm Quelle SMA1, sow ie eine Infrarotquelle mit der Bezeichnung n, die auch im Radiobereich nachw eisbar ist und dort die Bezeichnung 1 trägt. Die ne ue Ka rte de r Kontinuum se m ission be i 440 µm (re chts) im Ve rgle ich zu frühe re n Be oba chtunge n m it de m SMA be i 850 µm (link s) [2]. Ein we se ntliche r Unte rschie d be ste ht in de r stä rk e re n Em ission um die Q ue lle I im Ve rgle ich zu de m he iße n Ke rn be i de r größe re n W e lle nlä nge . Be i de n jüngste n Be oba chtunge n lie ß sich die Linie ne m ission um 440 µm zwische n de r Kontinuum e m ission be i de r Q ue lle I und SMA1 rä um lich tre nne n [3]. © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r Diese interessante Region w urde mit dem Sub-Millimeter-Array (SMA) auf Haw aii erstmals bei einer Wellenlänge von 440 µm mit hoher Auflösung studiert (Abb. 4). Für diese Messung w urden zum ersten Mal sechs Teleskope bei dieser Wellenlänge mit Basislinien zw ischen 16 und 68 Metern interferometrisch zusammengeschaltet. Spe k tra le Ene rgie ve rte ilung de r Q ue lle 1, die sich a m be ste n a ls Fre i-fre i-Stra hlung plus Sta ube m ission be schre ibe n lä sst [3]. © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r Die spektrale Energieverteilung der Quelle sollte nun Aufschluss über deren Entw icklungsstand geben. Hierbei kam den mit dem SMA gemessenen Flüssen bei 345 und 690 GHz eine besondere Bedeutung zu, w ie © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 6/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne Abbildung 5 demonstriert. Sie erlaubten es, zw ischen mehreren Modellen für die Quelle 1 zu unterscheiden. Die Daten lassen sich am besten mit der Annahme erklären, dass die gemessene Strahlung eine Mischung aus Frei-frei-Strahlung von Elektronen und Protonen bei niedrigen Frequenzen und von thermischer Staubemission bei hohen Frequenzen ist. Das ist typisch für einen tief in einer Staubw olke eingebetteten protostellaren Kern. Anders sieht die Situation bei einer w eiteren entdeckten Quelle, SMA 1, aus. Sie ist keine Fortsetzung des heißen Kerns, w ie mehrfach vermutet w urde, sondern eine separate Einzelquelle. Da dieses Objekt w eder im Infraroten noch bei Zentimeterw ellenlängen nachgew iesen w erden konnte, handelt es sich vermutlich um eines der jüngsten Objekte in diesem Haufen. Em issione n e inige r Mole k üle in O rion KL [4]. © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r Neben der Kontinuumsemission konnten bei 865 und 440 µm zudem w eit über 100 Emissionslinien nachgew iesen w erden, deren Identifikation teilw eise noch aussteht. Abbildung 6 zeigt die Emissionen einiger Moleküle in Orion KL. Ein Ergebnis ist: Höher angeregte Linien um 440 µm erscheinen intensiv bei Quelle 1, w as auf eine hohe Temperatur hindeutet. Insbesondere w ar es möglich, aus der Emission von CH 3 CN (37 K– 36 K) die Temperatur sow ohl in Quelle 1 als auch in SMA 1 und dem heißen Kern genauer abzuleiten. Es ergab sich ein Wert von 600 K mit einer Unsicherheit von 200 K. Dieser Temperaturw ert liegt einige hundert Kelvin höher als nach früheren Abschätzungen. Das lässt sich damit erklären, dass die beobachteten, sehr hochfrequenten Spektrallinien von w ärmerem Gas stammen als die niederfrequenten Linien früherer Beobachtungen. © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 7/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne Be ispie le für m ögliche Ak k re tionssche ibe n, die junge , m a sse re iche Ste rne um ge be n: a ) Em ission de s Mole k üls HC O O C H 3 in Ira s 18089-1732, b) C H 3O H in Ira s 23151+5912, c) O bje k t G29.96 in HN3C ; d) C 34S in Ira s 20126+4104 (C e sa roni e t a l.), e ) Em ission von H 218O in AFGL 2591 (va n de r Ta k e t a l. 2006). Die Me ssunge n zu a ), b) und c) e ntsta m m e n Arbe ite n a us de m MP IA. In a lle n Ka rte n sind die bla u- und rotve rschobe ne n Em issionsa nte ile fa rblich ge k e nnze ichne t [5 -9]. © Ma x -P la nck -Institut für Astronom ie / H.Be uthe r Eine der w ichtigsten Motivationen für die hoch aufgelöste Beobachtung von Molekülemission ist der Nachw eis von Akkretionsscheiben um massereiche (Proto-)Sterne. In jüngster Zeit ließen sich bei einigen w enigen Objekten Hinw eise dafür finden. Einige Beispiele zeigt Abbildung 7; zum Beispiel fanden italienische Astronomen eine Scheibe um die Infrarotquelle Iras 20126+4104, in der sie Kepler Rotation nachw eisen konnten (Abb. 7d). Das Problem besteht darin, die Emission der Scheibe von der anderer Komponenten, z.B. Ausströmungen und dem umgebenden Wolkenkern, zu trennen. Die Chemie des Protosterns verändert sich außerdem mit dessen Alter, d.h. dass sich eine und dieselbe Molekülsorte nicht für alle Scheiben als Indikator eignet. . Die ersten Versuche belegen das große Potenzial interferometrischer Beobachtungen von Entstehungsgebieten massereicher Sterne im Submillimeter- und Millimeterbereich. Die große Bandbreite moderner Empfänger ermöglicht viele Moleküle, die als Indikator für unterschiedliche räumliche Gebiete dienen, © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 8/9 Jahrbuch 2007/2008 | Beuther, Henrik | Entstehung massereicher Sterne gleichzeitig zu beobachten. Alle hier beschriebenen Projekte stellen erste Schritte dar, da die frühesten Stadien massereicher Sterne zu den am w enigsten erforschten Entw icklungsstadienzählen, die erst kürzlich durch die Infrarotsatelliten ISO, MSX und Spitzer in signifikanter Anzahl der Beobachtung zugänglich w urden. Das Studium der Chemie der heißen molekularen Kerne ist ein w ichtiges Fundament der Astronomie. Es bildet die Basis für zukünftige Studien der Astrobiologie, also der Suche nach komplexen Molekülen im Weltraum, die für das Leben notw endig sind. Die Tatsache, dass das MPIA im September 2007 eine große internationale Konferenz zu diesem Thema in Heidelberg organisierte, spiegelt die zunehmende Bedeutung der Erforschung der Entstehung massereicher Sterne w ider. © 2008 Max-Planck-Gesellschaft w w w .mpg.de 9/9