Antarctic Research Trust Abschlussbericht Projekt 22/09 Das Wanderverhalten von Humboldt- und Magellanpinguinen von den Islotas Puñihuil, Chile, im Anschluss an die Mauser Dr. Klemens Pütz September 2009 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen ZUSAMMENFASSUNG Je zehn Humboldt- (Spheniscus humboldti) und Magellanpinguine (S. magellanicus) wurden im Anschluss an ihre Mauser am 10. und 11. März 2009 auf den Islotas Puñihuil in Süd-Chile mit Satellitensendern ausgerüstet, um ihre Wanderungen zu Beginn des Süd-Winters zu verfolgen. Es wurden keine signifikanten Unterschiede im Wanderverhalten zwischen den Arten und auch nicht zwischen den Geschlechtern entdeckt. Insgesamt wurden die Wanderungen von zehn Humboldtpinguinen für 491 Tage (Mittel 49 ± 18 Tage; Bereich: 25 – 93 Tage) und von acht Magellanpinguinen (bei zwei Magellanpinguinen verstummte der Sender innerhalb von 10 Tagen) für 458 Tage (Mittel 57 ± 12 Tage; Bereich: 35 – 68 Tage) verfolgt. Die maximale Entfernung zur Kolonie schwankte zwischen 6 km und 1036 km bei Humboldtpinguinen und zwischen 17 km und 927 km bei Magellanpinguinen. Die minimal zurückgelegte Wegstrecke (= Summe der Entfernungen zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen) betrug bei Humboldtpinguinen 8014 km und bei Magellanpinguinen 9247 km. Die mittlere Tagesdistanz war bei Humboldtpinguinen 21.9 ± 12 km (Maximum 106 km) und bei den Magellanpinguinen 22.0 ± 8 km (Maximum 115 km). Unabhängig vom Geschlecht und der Art konnten einige typische Verhaltensmuster im Wanderverhalten identifiziert werden. Während einige Individuen permanent auf der Brutinsel verweilten und vermutlich nur Tagesausflüge in die nähere Umgebung durchführten, um zu fressen, wanderten andere nach Norden. Dabei führten einige wiederum nur relativ kurze Wanderungen bis z.B. zur Isla Mocha (38°S) durch, wohingegen andere wesentlich weiter nach Norden vordrangen. Viele dieser Tiere drehten aber nach einiger Zeit um und schwammen zurück nach Süden, wobei einige Tiere bis zur Brutinsel zurückverfolgt werden konnten. Insgesamt beschränkte sich die Nahrungssuche der untersuchten Tiere auf einem etwa 1000 km langen Küstenstreifen, der sich von der Brutkolonie auf den Islotas Puñihuil (42°S) nach Norden bis auf die Höhe von Valparaíso (33°S) erstreckte. Die maximale Entfernung zur Küste betrug auf den ersten 500 km etwa 50 km und erst nördlich von 37°S entfernten sich die Tiere bis zu 150 km weit von der Küste. In der vorliegenden Untersuchung konnte das Wanderverhalten von Humboldt- und Magellanpinguinen an der Küste Chiles für drei Monate im Anschluss an die Mauser verfolgt werden. Aufgrund der beobachteten Verhaltensmuster kann man davon ausgehen, dass die Tiere potenziell durch menschliche Aktivitäten, insbesondere der vor der Küste Chiles durchgeführten kommerziellen Fischerei, gefährdet sind. Dabei scheint neben einer direkten Konkurrenz um die bevorzugten Nahrungsquellen insbesondere der Beifang von Pinguinen in den verwendeten Kiemennetzen eine bedeutende Rolle zu spielen. Das genaue Ausmaß dieser Mortalität ist unbekannt, es ist aber zu befürchten, dass die Bestände dadurch signifikant beeinflusst werden. 1 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen EINLEITUNG Die Islotas Puñihuil im Nordwesten der Insel Chiloe in Süd-Chile bestehen aus drei kleinen Inseln mit einer Gesamtfläche von 9 ha. Diese Inselgruppe ist der einzige Ort auf der Welt, wo die nahe verwandten Humboldt(Spheniscus humboldti) und Magellanpinguine (S. magellanicus) gemeinsam vorkommen, denn sie stellt die nördliche Verbreitungsgrenze der Magellanpinguine und die südliche Verbreitungsgrenze der Humboldtpinguine dar. Die Brutkolonie der Magellanpinguine umfasst etwa 500 Brutpaare, die der Humboldtpinguine 200 Brutpaare (Skewgar et al. 2009). Die Inselgruppe ist seit vielen Jahren ein beliebtes Ziel für Touristen (Simeone & Schlatter 1998). Bis zum Jahre 1999 wurden Touristen mit kleinen Booten angelandet und konnten sich auf den Inseln frei bewegen. Auch verwilderte Ziegen besiedelten die Inseln. Die Schäden sowohl durch die Touristen als auch durch die Ziegen waren beträchtlich und reichten von Störungen der Tiere beim Brutgeschäft bis hin zu zerstörten Bruthöhlen durch Tritte. Gerade Humboldtpinguine sind aber gegen menschliche Störungen anfälliger als andere Pinguinarten (Ellenberg et al. 2006). Im Jahre 1999 wurde die Inselgruppe zum Schutzgebiet „Natural Monument Islotas de Puñihuil“ erklärt und steht seitdem unter der Verwaltung der „Corporación Nacional Forestal“, CONAF (Skewgar et al. 2009). Seitdem ist ein Betreten der Inseln nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Auch die verwilderten Ziegen wurden 1999 von den Inseln entfernt. Heutzutage fahren die lokalen Fischer die Touristen in kleinen Booten um die Inseln herum und man kann von der Wasserseite aus nicht nur die Pinguine, sondern auch Pelikane, viele andere Seevögel und Seeotter beobachten. Die Schutzmaßnahmen beschränken sich allerdings nur auf die Inseln und umfassen nicht die umgebenden Meeresgebiete. In diesen wird immer noch intensiv Fischerei betrieben, hauptsächlich mit sogenannten Kiemennetzen. Diese Netze bestehen aus Nylon und werden in der Wassersäule durch Bojen und Gewichte in einer bestimmten Tiefe verankert. Fische der beabsichtigten Größe, die durch die Maschen schwimmen wollen, bleiben mit dem Kopf 2 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen stecken und können sich auch nicht mehr rückwärts aus dem Netz befreien, da sich das Netz hinter die Kiemendeckel schiebt. Kleinere Fische hingegen schwimmen problemlos durch das Netz durch, wohingegen größere den Kopf nicht in die Maschen stecken können. Durch Veränderung der Maschenweite können so Fische einer bestimmten Körpergröße relativ selektiv gefangen werden. Leider trifft dies nicht auf Meeressäuger, Seevögel und Meeresschildkröten zu, die sich ebenfalls in den Netzen verfangen und ertrinken. Die Bestände der Pinguine auf den Islotas Puñihuil waren lange rückläufig, wobei die Schutzmaßnahmen von 1999 eine Umkehrung dieses Trends bewirkt haben könnten. Zumindest ist die Anzahl zerstörter Bruthöhlen signifikant zurückgegangen (Simeone 2005). Zwar sind inzwischen die meisten lokalen Fischer im Ökotourismus aktiv und nutzen ihre Boote, um Touristen zu befördern, aber eine Reihe von Fischern aus anderen Gegenden Chiles ist inzwischen eingewandert. Pinguine, wie auch andere Seevögel und Meeressäuger, verenden immer wieder in den ausgestellten Kiemennetzen. Die Fischer werfen die in den Netzen verendeten Pinguine wieder ins Meer zurück, nachdem sie ihnen den Balg aufgeschnitten haben. Dadurch sinken die Kadaver schneller ab und werden nicht an Land getrieben. Es ist daher dringend nötig, genauere Daten zur Verteilung und zum Verhalten der Pinguine im Meer zu erhalten. Nur so kann weiterer Druck auf die Behörden ausgeübt werden, das bereits bestehende Schutzgebiet ins Meer hinaus auszuweiten, so dass die Pinguine in ihm dauerhaft geschützt sind, und den Tourismus auf ein ökologisch vertretbares Maß zu begrenzen. Das Ziel der Untersuchung bestand darin, mit Hilfe von Satellitensendern die Wanderungen der Humoldt- und Magellanpinguine im Anschluss an ihre Mauser zu verfolgen, um ihre Wanderwege und bevorzugten Nahrungsgebiete zu identifizieren. METHODE Die Untersuchungen wurden an Humboldt- und Magellanpinguinen auf den Islotas Puñihuil (41º55.4'S, 74º2.3'W), Chile, durchgeführt. Je zehn durchgemauserte Pinguine wurden am 10. und 11. März mit Satellitensendern ausgerüstet. Die Pinguine wurden mit der Hand gefangen und ihr Geschlecht anhand der Schnabeldimensionen bestimmt (Tabelle 1.; sensu Bertellotti et al.2002, Wallace et al. 2008). Die Satellitensender wurden mit schwarzem Gewebeband (Tesa, 3 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen Beiersdorf AG, Hamburg) und Klebstoff nach der Methode von Wilson et al. (1997) auf dem Tier befestigt. Zur Reduktion des hydrodynamischen Widerstands wurden die Geräte nach den Empfehlung von Bannasch (1995) mittig auf dem Rücken befestigt, mit der Spitze der Sender in der Verlängerung der Flügelbasis, um den Einfluss der Sender auf das Gleichgewicht der Tiere zu minimieren (Chiaradia et al. 2005). Die Geräte wurden abschließend mit einer Schicht Kunstharz (Loctite® 3430, Loctite, München) versehen, um ein Ablösen des Gewebebandes durch den Pinguin zu erschweren. Die Ausrüstung der einzelnen Pinguine mit einem Sender dauerte etwa 15 Minuten pro Vogel. Alle Pinguine wurden zu ihrer Identifizierung entsprechend der Angaben der Sponsoren mit Namen belegt. Tabelle 1: Überblick über die morphometrischen Daten der Humboldt- (HP) und Magellanpinguine (MP), getrennt nach Geschlechtern (W = Weibchen, M = Männchen). Name Bo Cora India Lucy Valdivia Mittel±SD Carlo Lativami Pedro Quin Trippi Mittel±SD Aklipoti Ella NN778 Ormella Susanne Vandem Mittel±SD Birma Gonzo Gus II NN787 Mittel±SD Art HP HP HP HP HP HP HP HP HP HP HP HP MP MP MP MP MP MP MP MP MP MP MP MP Se Schnabellänge Schnabeltiefe x (mm) (mm) W 54.5 26.4 W 56.4 22.1 W 57.9 21.4 W 59.2 22.8 W 59.6 27.1 W 57.5 ± 2.1 24.0 ± 2.6 M 60.1 21.9 M 68.1 32.0 M 65.5 26.4 M 60.6 24.9 M 63.1 26.8 M 63.5 ± 3.4 26.4 ± 3.7 W 54.7 25.0 W 59.7 24.6 W 53.9 22.8 W 52.7 21.2 W 55.1 21.6 W 51.6 25.4 W 54.6 ± 2.8 23.4 ± 1.8 M 59.4 26.0 M 57.1 27.2 M 60.0 23.2 M 60.4 25.6 M 59.2 ± 1.5 25.5 ± 1.7 Gewicht (kg) 3.9 3.1 2.7 3.0 3.2 3.2 ± 0.4 3.7 4.3 4.1 4.5 3.7 4.1 ± 0.4 3.3 2.7 2.9 3.0 2.6 3.2 3.0 ± 0.3 4.0 3.7 3.6 3.8 3.8 ± 0.2 Sender-Nr. 77023 62776 77025 62785 62783 62789 77026 62786 62777 62780 62788 77027 62778 77024 62782 62775 77028 62781 62779 62787 4 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen Die Satellitensender KiwiSat 202 (Sirtrack, Havelock North, Neuseeland) waren in Kunstharz eingegossen und entsprechend den Empfehlungen von Bannasch (1995) hydrodynamisch geformt. Die KiwiSat 202 hatten ein Gewicht von etwa 100 g (inkl. Befestigungsmaterial), was weniger als 3% des mittleren Pinguingewichts entsprach, und maximale Dimensionen von 80 x 35 x 27 mm. Die 185 mm lange Antenne hatte einen Durchmesser von 2 mm und entsprang in einem Winkel von 60° am hinteren Ende des Senders, um den Strömungswiderstand der Sender beim Schwimmen zu minimieren (Wilson et al. 2004). Zur Energie-Ersparnis waren die Sender so programmiert, dass sie 5 Stunden lang in Intervallen von 60 Sekunden sendeten (zwischen 23 Uhr und 4 Uhr lokaler Sommerzeit) und dann 19 Stunden im Schlafmodus verweilten. Ferner verhinderte ein eingebauter Salzwasserschalter (SWS), dass die Geräte sendeten, wenn sie unter Wasser waren. Die von Argos (CLS, Toulouse, Frankreich) täglich via Email erhaltenen Positionsangaben sind entsprechend ihrer potenziellen Abweichung von der angegebenen Position klassifiziert (Argos 1996). Demnach waren 95% der verwendeten Positionen auf mindestens 1 km genau. ERGEBNISSE Insgesamt konnten die Wanderungen der je 10 besenderten Humboldt- und Magellanpinguine für 949 Tage verfolgt werden, wovon 491 Tage auf Humboldtpinguine und 458 Tage auf Magellanpinguine entfielen (Tabelle 2). Im Mittel wurden die Humboldtpinguine für 49 ± 18 Tage (Bereich: 25 – 93 Tage), die Magellanpinguine (exklusive der Tiere NN778 und Nn787 mit Sendedauern < 10 Tage) für 57 ± 12 Tage (Bereich: 35 – 68 Tage) verfolgt, wobei keine signifikanten Unterschiede in der mittleren Übertragungsdauer zwischen den beiden Arten auftraten. Die maximale Entfernung zur Kolonie schwankte zwischen 6 km und 1036 km bei Humboldtpinguinen und zwischen 17 km und 927 km bei Magellanpinguinen. Auch im Hinblick auf die minimal zurückgelegte Wegstrecke (= Summe der Entfernungen zwischen zwei aufeinander folgenden Positionen) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Insgesamt konnten die Humboldtpinguine über eine minimale Wegstrecke von 8014 km und die Magellanpinguine (exklusive der Tiere NNxxx) über eine minimale Wegstrecke von 9247 km verfolgt werden. Die mittlere Tagesdistanz war ebenfalls identisch und betrug in beiden Fällen 22 km, die maximal zurückgelegte Tagesdistanz betrug bei den Humboldtpinguinen 106 km und bei den Magellanpinguinen 115 km (Tabelle 2). Die Wanderwege der Pinguine von den Islotas Puñihuil sind in Abbildung 1 dargestellt. Vier der fünf weiblichen Humboldtpinguine führten ausgedehnte Wanderungen nach Norden durch. Lediglich India verweilte im gesamten Zeitraum in der Nähe der Brutinsel. Bo und Valdivia wanderten etwa 400 km nach Norden bis zur Isla Mocha, wo sie für 12 Tage bzw. 27 Tage 5 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen verweilten, bevor sie zur Brutkolonie zurückschwammen, wo in beiden Fällen der Sender nach wenigen Tagen verstummte. Cora und Lucy hingegen wanderten weiter nach Norden bis in die Höhe von Santiago de Chile. Auch diese beiden Tiere verweilten dort für mehrere Tage, bevor auch sie wieder zurück nach Süden schwammen bis ihr Signal verstummte. Im Gegensatz dazu führte nur einer der ausgerüsteten männlichen Humboldtpinguine, Carlo, eine längere Wanderung nach Norden durch. Auch dieses Tier wechselte mehrmals die Schwimmrichtung, bis der Sender verstummte. Die anderen vier ausgerüsteten Pinguine verweilten entweder in der Kolonie (Lativami) oder besuchten, teilweise mehrmals, für längere Zeit die nur 50 km entfernte Festlandsküste nördlich der Brutinsel (Pedro, Quin, Trippi). Bei den Magellanpinguinen war ein ganz ähnliches Verhalten wie bei den Humboldtpinguinen zu beobachten. Drei der fünf weiblichen Magellanpinguine schwammen ebenfalls nach Norden, Susanne und Ormella wendeten aber unterhalb von Santiago und wanderten wieder nach Süden bis die Sender verstummten. Ella verweilte gerade in einem Küstengebiet etwa 600 km nördlich von der Brutkolonie, als der Sender verstummte. Die beiden anderen Magellanpinguine, Vandem und Aklipoti, entfernten sich im Untersuchungszeitraum nicht weiter als 62 km von der Kolonie. Während Vandem nach Osten durch den Kanal de Chacao in den Golf de Ancud schwamm, hielt sich Aklipoti gelegentlich in dem Meeresgebiet nordwestlich der Brutinsel auf. Alle männlichen Magellanpinguine führten Wanderungen nach Norden durch, in deren Verlauf sie sich länger in bestimmten Meeresgebieten aufhielten. Auch bei den männlichen Magellanpinguinen drehten zwei der drei Tiere im Verlauf der Wanderung um und schwammen wieder zurück zur Brutinsel. Gus II und Gonzo entfernten sich dabei bis zu 900 km von der Brutinsel, wohingegen Birma, vergleichbar mit den beiden weiblichen Humboldtpinguinen, Valdivia und Bo, längere Zeit im Bereich der Isla Mocha verweilte, bevor er wieder bis fast zur Brutinsel zurückgeschwommen war, als der Sender verstummte. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die untersuchten Pinguine unabhängig von Geschlecht und Art einige typische Verhaltensmuster zeigten. Einige Individuen verweilten über den gesamten Untersuchungszeitraum auf der Brutinsel und führten vermutlich nur Tagesausflüge in die nähere Umgebung durch, um zu fressen. Die anderen Individuen wanderten alle ausschließlich nach Norden. Allerdings gab es bei diesen Tieren Unterschiede: Einige führten nur relativ kurze Wanderungen bis z.B. zur Isla Mocha (38°S) durch, wohingegen andere wesentlich weiter nach Norden vordrangen. Viele dieser Tiere drehten aber nach einiger Zeit um und schwammen zurück nach Süden, wobei einige bis zurück zur Brutinsel verfolgt werden konnten, bevor ihr Sender verstummte. Die Nahrungssuche aller untersuchten Tiere beschränkte sich daher auf einem nur etwa 1000 km langen Küstenstreifen, der sich von der Brutkolonie (42°S) nach Norden bis auf die Höhe von Valparaíso (33°S) 6 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen erstreckte. Die maximale Entfernung zur Küste betrug auf den ersten 500 km etwa 50 km und erst nördlich von 37°S entfernten sich die Tiere bis zu 150 km weit von der Küste. Tabelle 2: Zusammenfassung der kalkulierten Parameter zum Wanderverhalten von Humboldt(obere Tabellenhälfte, Weibchen & Männchen) und Magellanpinguinen (untere Tabellenhälfte) der Islotas Puñihuil, Chile. Die Ausrüstung der Pinguine mit Sendern erfolgte am 10. und 11. März 2009. Die minimale Wegstrecke errechnet sich aus der Summe der Entfernungen zwischen zwei Tagespositionen. SD = Standardabweichung. Die Pinguine NN778 und NN787 wurden bei der Kalkulation der Parameter zum Wanderverhalten nicht berücksichtigt. Name Kolonie Zurück Gesamt Max. Ab- Min. Mittlere Max. Sende- stand zur WegTagesTagesverzur strecke lassen Kolonie Dauer Dauer Kolonie strecke strecke am am (Tage) (Tage) (km) (km) (km/Tag) (km/Tag) Bo 20. Mrz. 23. Apr. 34 49 405 957 28.1 82 Cora 13. Mrz. > 45 47 1036 1661 36.9 94 India 93 18 298 20 Lucy 10. Mrz. >40 40 923 1427 35.7 88 Valdivia 11. Mrz. 25. Apr. 45 47 403 948 21.1 106 Carlo 12. Mrz. >61 62 733 2075 34.0 96 Lativami 33 6 42 6 Pedro 15. Mrz. >20 25 55 158 7.9 40 Quin 27. Mrz. 14. Apr. 18 46 220 12.2 40 22. Apr. 29. Apr. 7 52 45 87 12.4 40 Trippi 28. Mrz. 13. Apr. 16 43 56 141 8.8 49 Humboldt- Mittel ± SD 49 ± 18 21.9 ± 12.0 Pinguine Maximum 93 1036 2075 36.9 106 Summe >286 491 8014 Aklipoti 23. Mrz. >22 35 62 433 19.7 42 Ella 29. Mrz. 2. Apr. 4 17 50 12.5 17 3. Apr. >30 53 616 711 23.7 87 NN778 6 Ormella 6. Apr. >42 68 910 1432 34.1 115 Susanne 19. Mrz. >59 68 735 1643 27.8 96 Vandem 30. Mrz. 2. Apr. 3 24 30 10.0 14 3. Apr. >35 58 92 596 17.0 68 Birma 20. Mrz. >38 48 407 1035 27.2 92 Gonzo 13. Mrz. >58 61 913 1377 23.7 73 Gus II 14. Mrz. 17.Mrz. 3 17 37 12.3 17 17. Mrz. 27.Mrz. 10 93 224 22.4 45 27. Mrz. >50 67 927 1679 33.6 83 NN787 10 Magellan- Mittel ± SD 57 ± 12 22.0 ± 8.0 Pinguine Maximum 68 927 1679 34.1 115 Summe >354 458 9247 7 Abbildung 1: Wanderwege von weiblichen und männlichen Humboldt- und weiblichen und männlichen Magellanpinguinen (von links nach rechts) der Islotas Puñihuil von März bis Juni 2009. Weitere Erläuterungen im Text. Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen Satellitentelemetrische Daten des Chlorophyll-a-Gehalts als Maß für die Primärproduktion und der Oberflächentemperatur des Meers zeigten, dass in dem betroffenen Küstenstreifen eine relativ hohe Primärproduktion und eine gleichförmige, kalte Meerestemperatur vorherrschten (Abbildung 2). Mit zunehmendem Abstand von der Küste nehmen der Chlorophyll-a-Gehalt ab und die Wassertemperatur zu (es sind nur relative Unterschiede dargestellt, keine absoluten Daten). Abbildung 2: Satellitentelemetrische Erfassung des Chlorophyll-a-Gehalts (links) und der Oberflächentemperatur (rechts) an der chilenischen Küste im April 2009. Je wärmer die Farben um so höher die relativen Werte, d.h. es sind keine absoluten Chlorophyll-a- und Temperaturwerte angegeben. Daten von: http://oceancolor.gsfc.nasa.gov/ DISKUSSION In dieser Studie wurde erstmals vergleichend das Wanderverhalten von Humboldt- und Magellanpinguinen von den Islotas Puñihuil an der chilenischen Küste im Anschluss an die Mauser untersucht. Im Folgenden wird zunächst der potenzielle Einfluss der Geräte auf das Verhalten der Tiere - und damit auf die erhaltenen Ergebnisse - erläutert. Anschließend wird das Wanderverhalten der beiden Arten diskutiert und in Bezug zur Nahrungsverfügbarkeit und zu potentiellen anthropogenen Gefahren diskutiert. 9 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen Potenzieller Einfluss der Satellitensender auf das Verhalten der Pinguine und mögliche Ursachen für die begrenzte Lebensdauer der Satellitensender Das Verhalten von Pinguinen kann durch die externe Befestigung von Geräten beeinflusst werden (Bannasch 1995, Ropert-Coudert et al. 2000), da es durch die Geräte zu einer Erhöhung des hydrodynamischen Widerstands kommt (Bannasch et al. 1994), der sich in einem erhöhten Energieverbrauch und/oder einer geringeren Schwimmgeschwindigkeit niederschlägt (Culik & Wilson 1991). Dieser Effekt ist beim Einsatz von Satellitensendern noch deutlicher ausgeprägt, da die Antenne den Widerstand im Wasser noch erhöht (Wilson et al. 2004). Daher wurden im Rahmen dieser Studie alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um eine Beeinflussung der Tiere durch die Sender auf ein Minimum zu reduzieren: die Sender waren stromlinienförmig, mittig auf dem Rücken der Tiere befestigt und die flexible Antenne entsprang abgewinkelt zur Strömungsrichtung am hinteren Ende der Sender. Diese Maßnahmen hatten sich bereits in vergleichbaren Studien über die Winterwanderungen von Magellan- und Felsenpinguinen (Eudyptes chrysocome) bewährt, bei denen kein fundamentaler Einfluss der Geräte auf das Verhalten der Tiere nachgewiesen werden konnte (Pütz et al. 2000, 2002, 2006, 2007). Über mögliche Ursachen für das Abbrechen des Kontakts zum Sender kann nur spekuliert werden, prinzipiell kommen dafür jedoch folgende Möglichkeiten in Betracht: (a) ein technischer Defekt der Sender, (b) die Tiere verendeten aus unbekannten Gründen (Verhungern, Krankheit, Räuber, Ertrinken in Fischereinetzen usw.) oder (c) ein Abfallen der Sender vom Pinguin. Bei Humboldtund Magellanpinguinen, die ihre Sender mehr als etwa einen Monat trugen, ist davon auszugehen, dass sie diesen im Laufe der Zeit abgestreift haben, was durch den Wiederfund von einst mit Geräten ausgerüsteten Pinguinen bestätigt wurde (Stokes et al. 1998, Pütz et al. 2000, 2002, 2006, 2007). Aufgrund der Uniformität der Ergebnisse und den bisher gemachten Erfahrungen an anderen Pinguinarten ist aber davon auszugehen, dass die Satellitensender keinen signifikanten Einfluss auf das Verhalten der Pinguine hatten. Die Wanderwege und Nahrungsgebiete der juvenilen Humboldt- und Magellanpinguine Es konnten keine Unterschiede im Wanderverhalten zwischen den Arten und auch nicht zwischen den Geschlechtern entdeckt werden. Auch bei Untersuchungen zum Tauchverhalten von Humboldt- und Magellanpinguinen konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Verhalten festgestellt werden, außer dass Männchen etwas tiefer tauchen als die Weibchen (Taylor et al. 2002). Bereits im Jahre 2006 wurde eine Pilotstudie zum Wanderverhalten von Magellanpinguinen der Islotas Puñihuil durchgeführt (Boersma 2006). Dabei wurden 6 adulte und 2 juvenile Magellanpinguine mit Sendern ausgerüstet und ihre Wanderungen in den folgenden Wochen verfolgt. Leider gibt es über diese Untersuchungen keinen abschließenden Bericht, aber in dem kurzen Zeitraum, für den Ergebnisse publiziert wurden, wanderten auch diese Tiere nach 10 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen Norden oder aber verweilten auf der Brutinsel. Lediglich ein Tier wanderte zur Südspitze von Chiloe (Boersma 2006). Das Wanderverhalten von Pinguinen hängt entscheidend von der Nahrungsverfügbarkeit ab. Daher ist es notwendig, die Art der Nahrung und das Vorkommen der Beutetiere in den jeweiligen Nahrungsgebieten zu kennen. Die satellitentelemetrischen Daten zum Chlorophyll-a-Gehalt und zur Wassertemperatur weisen darauf hin, dass in dem von den Pinguinen bevorzugten Küstenstreifen eine hohe Primärproduktion bei einer gleichbleibenden Wassertemperatur vorhanden war. Eine hohe Primärproduktion impliziert aber auch das Vorhandensein von Konsumenten, die ihrerseits zum Beuteschema der untersuchten Pinguine zählen. Alle bisherigen Untersuchungen zur Nahrung von Pinguinen wurden während der Brutsaison durchgeführt. Die Winternahrung der Pinguine kann sich durchaus von der Nahrung im Sommer unterscheiden, allerdings ist eine Untersuchung des Nahrungsspektrums im Winter aufgrund der damit verbundenen methodischen Schwierigkeiten bisher noch nicht durchgeführt worden. Die Humboldtpinguine von den Islotas Puñihuil ernähren sich überwiegend von Sardellen (Engraulis ringens), Heringen (Strangomera bentincki) und Silberschmelzen (Odontesthes regia), wohingegen sich ihre Artgenossen aus nördlicheren Kolonien bevorzugt von Hornhechten (Scomberesox saurus) ernähren (Herling et al. 2005). Über die Nahrung der Magellanpinguine liegen nur Vergleichsdaten aus dem Atlantik vor, wobei auch dort eine Abhängigkeit von der Lage der Kolonie beobachtet wurde: Magellanpinguine aus nördlichen Kolonien ernähren sich überwiegend von Sardellen (Engraulis anchoita), wohingegen bei Tieren aus weiter südlich gelegenen Kolonien Tintenfisch (Loligo spp.), Sprotten (Sprattus fuegensis) und Schleimaale (Myxine spp.) die Nahrung dominierten (Scolaro et al. 1999). Trotz der genannten Einschränkungen kann davon ausgegangen werden, dass beide Arten auch im Winter bevorzugt Schwarmfische fressen, die auch für den menschlichen Verzehr interessant sind und daher intensiv kommerziell befischt werden. Anthropogene Gefahren Aufgrund des bevorzugten Nahrungsspektrums von Humboldt- und Magellanpinguinen, das hauptsächlich kommerziell nutzbare Schwarmfische umfasst (Scolaro et al. 1999, Herling et al. 2005), besteht eine direkte Konkurrenz zwischen den Pinguinen und der Fischerei. Dabei spielt aber nicht nur die potenzielle Gefahr einer Überfischung mit entsprechenden Konsequenzen für die Pinguine eine Rolle. Im Untersuchungsgebiet werden, wie eingangs beschrieben, verstärkt Kiemennetze eingesetzt, die für Pinguine, aber auch andere marine Top-Prädatoren, eine große Gefahr darstellen. Dies wurde auch bei unseren Untersuchungen zur Ernährungsökologie der Pinguine von den Islotas Puñihuil im November/Dezember 2008 deutlich (ART-Projekt 20/08). So erhielten wir einen unserer eingesetzten Fahrtenschreiber von einem Fischer zurück, der diesen „auf dem Meer treibend“ gefunden hatte. Die Geräte haben aber, auch um den Pinguin nicht 11 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen unnötig mit einem Auftriebskörper zu belasten, von Natur aus einen negativen Auftrieb und sinken direkt ab. Anhand der in dem Fahrtenschreiber gespeicherten Daten konnte man deutlich erkennen, dass sich der Pinguin bei einem Tauchgang in 60 m Wassertiefe in einem Netz verfangen hat und ertrunken ist. Nach über 20 Stunden wurde das Netz hochgeholt, was auch deutlich in den Daten nachvollziehbar war. Da wir die lokalen Fischer über unser Vorhaben informiert hatten, waren sie sich unserer Untersuchungen bewusst und haben das Gerät vermutlich von dem Pinguinkadaver entfernt. In der Regel schneiden die Fischer Pinguinen und anderen marinen Top-Prädatoren den Balg auf und werfen sie wieder ins Meer. Dadurch sinken die Kadaver schnell ab und werden nicht an Land gespült. Welche Ausmaße der Beifang von Pinguinen und anderen Top-Prädatoren in dieser Art der Fischerei annehmen kann, wurde Ende März 2009 deutlich, als die Kunde von einem PinguinMassensterben an der chilenischen Küste weltweit Schlagzeilen machte (siehe Anhang A). An einem Strandbereich bei Queule, etwa 300 km nördlich der Islotas Puñihuil, wurden innerhalb weniger Tage etwa 1800 Pinguin-Kadaver angespült. Auf der Suche nach der Ursache für das Massensterben wurden einige Kadaver eingehend untersucht und es wurden Antikörper gegen die Vogelcholera gefunden. Diese wurde dann auch offiziell als Ursache für das Massensterben der Pinguine verbreitet. Das Vorhandensein von Antikörpern gegen die Vogelcholera ist in Pinguinen aber nicht ungewöhnlich und kann nicht als alleinige Ursache für das beobachtete Massensterben verantwortlich sein. Viel wahrscheinlicher erscheint es, dass sich Gruppen jagender Pinguine in den Kiemennetzen verfangen haben. Aufgrund der hohen Anzahl an verendeten Pinguinen könnten die Fischer auf das Aufschlitzen der Bälge verzichtet haben, wodurch die Kadaver an die Küste treiben konnten. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass in Anbetracht der hohen Dunkelziffer die wirkliche Opferzahl wesentlich höher lag. Auch von unseren Tieren hielten sich einige in dem entsprechenden Zeitraum in dem betroffenen Gebiet auf, kamen aber nicht zu Schaden. Wäre dieses Ereignis während der Brutzeit in der Nähe einer Kolonie aufgetreten, hätte man deutlich die Folgen an einer drastischen Bestandsabnahme in der betroffenen Kolonie sehen können. Unsere Untersuchungen haben aber gezeigt, dass außerhalb der Brutzeit viele Tiere betroffen sein können, die aus weit entfernten Kolonien stammen, wodurch sich dieser Effekt auf viele Kolonien verteilt und das ganze Ausmaß der Katastrophe verschleiert. Gemeinsam mit unserem Projekt 20/08 über die Ernährungsökologie der Humboldt- und Magellanpinguine der Islotas Puñihuil während der Brutzeit (ART-Bericht in Vorbereitung) sollen diese Untersuchungen die Forderungen nach der Einrichtung eines Meeresreservats in der näheren und weiteren Umgebung der Islotas Puñihuil (Skewgar et al. 2009) unterstützen und vorantreiben. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Brutpopulationen der Pinguine auf Dauer stabil bleiben, wovon auch die lokale Bevölkerung durch die Einnahmen aus dem Ökotourismus profitieren würde. Wir werden, in Zusammenarbeit mit dem Verein „Sphenisco e.V.“ 12 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen (www.sphenisco.org), weiterhin die Errichtung einer marinen Schutzzone fordern, wobei die hier präsentierten Ergebnisse eine erste wissenschaftlich fundierte Grundlage bieten. Ein erster Schritt in diese Richtung ist bereits erfolgt, denn im Juni 2009 hat die Gemeinde von Ancud Regeln für den Betrieb von Booten erlassen, die es den Pinguinen ermöglichen sollen, ungestört zu ihren Nahrungsgebieten zu gelangen und ihrem Brutgeschäft nachzugehen. Weitere Schritte, insbesondere deutliche Einschränkungen für die Fischerei, sowohl räumlich wie zeitlich, müssen folgen. Danksagung Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alejandro Simeone und seinen Mitarbeitern von der Andrés Bello Universität Santiago, Chile, durchgeführt. Logistische Unterstützung gewährten der Verein „Sphenisco e.V“. und „Ecoturismo“ in Puñihuil. Die Ausrüstung der Pinguine mit Satellitensendern wurde durch Luciano Hiriart-Bertrand, Universität Santiago, und Andrea Raya Rey, CADIC-CONICET, Ushuaia, Argentinien, durchgeführt. Der Antarctic Research Trust bedankt sich bei allen, die durch ihre Spenden zum Gelingen dieser Studie beigetragen haben, ganz besonders den Pinguin-Paten Evelina & Herbert Barth, Elisabeth Dostmann Zindel, Rita & Guido Heule, Franziska Hillig, Susanne Hofer, A. Horsch, Anna Maria Jösler, Beatrice & Hardy Lindauer, Katharina & Bernd Kreissig, Christina & Erhard Nolte, Claudia Oster & Wolfgang Kusche, Brigitte & Urs Schildknecht, Mareen Schneider, Peter C. Spleiss, Stiftung Ormella, Karin Wagner, Hellmuth Weisser, Elisabeth Zellweger, Zoo-Verein Wuppertal e.V. und dem Zoo Zürich. Ein spezielles Dankeschön geht an Marianne und Benno Lüthi für die Durchsicht des Manuskripts. LITERATUR Argos (1996) User's manual. CLS service Argos, Toulouse, France, 176 pp Bannasch R (1995) Hydrodynamics of penguins – an experimental approach. In: Dann P, Normann I, Reilly P (eds) The Penguins: Ecology and Management. 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Journal of Experimental Biology 207: 2649-2662 Anhang A: Pressemitteilungen zum Massensterben von Pinguinen vor der Küste Chiles Anhang B: Wanderwege der einzelnen Pinguine, dargestellt in Google Maps. Auf eine Selektion einzelner Positionen wurde verzichet, d.h. es sind alle erhaltenen Positionen unabhängig von ihrer Qualität dargestellt. Hu = Humboldtpinguin, Ma = Magellanpinguin, F = Weibchen, M = Männchen. © Dr. Klemens Pütz, Antarctic Research Trust 15 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen Anhang A: 30. März 2009: Hunderte tote Pinguine in Chile angeschwemmt Mehr als 800 tote Pinguine sind an einem Strand im Süden Chiles in den vergangenen Tagen angespült worden. Die Todesursache liegt noch völlig im Dunkeln. Es handelt sich um Magellan-Pinguine (Spheniscus magellanicus), die vor allem in Argentinien und Chile beheimatet sind. Jeden Tag würden neue Kadaver angeschwemmt, berichteten lokale Medien am Montag. Einigen Berichten zufolge wurden bereits 1500 tote Pinguine gezählt. Es komme zwar immer wieder vor, dass Pinguine in die Netze von Fischerbooten gerieten, verletzt und dann tot angespült würden. Aber ein so hohe Zahl von toten Tieren könne damit nicht erklärt werden, betonte ein Behördenvertreter. Auf den ersten Blick gebe es keine Anzeichen, dass die Pinguine in Kontakt mit giftigen Substanzen gekommen seien. Vier Kadaver werden jetzt auf die Todesursache hin in einem Institut untersucht. Die ersten toten Vögel wurden am vergangenen Donnerstag an dem Strand angespült. Die Fundstelle verteilt sich auf einen Länge von etwa auf fünf Kilometern. Der Magellan-Pinguin brütet an den Küsten Argentiniens, Chiles, Uruguays und auch auf den Falklandinseln im Südatlantik. Er wird bis zu 70 Zentimeter groß und hat ein Gewicht von etwa vier Kilogramm. dpa 30. März 2009: Hundreds of Dead Penguins Wash Up on Beach in Southern Chile SANTIAGO – Several hundred dead penguins have washed up on a beach in southern Chile in the past few days, but experts have not yet determined what killed the birds, the press reported. The remains of more than 800 penguins began washing up last Thursday on the fivekilometer (3.1 -mile) stretch of beach in the Las Niñas and Los Piojos sections of Queule, a town in La Araucania province, located some 790 kilometers (nearly 500 miles) from Santiago. The dead penguins were of the Magellanic (Spheniscus magellanicus) and Humboldt (Spheniscus humboldti) species, which live in extreme southern South America and migrate to northern Chile and beyond during the Southern Hemisphere winter. Researchers from Universidad Austral in Valdivia are trying to determine what killed the birds. Navy Lt. Rodrigo Zambrano, who is assigned to the maritime authority in Valdivia, told reporters that the penguins did not appear to have been exposed to any toxic substances. Penguins sometimes get caught in fishing nets, but never in such large numbers, Zambrano said, adding that 803 carcasses had been found. EFE 16 Wanderungen von Humboldt- und Magellanpinguinen 31. März 2009: Chile Says Pollution Not Behind Penguin Deaths SANTIAGO – The government has ruled out pollution as the cause of the deaths of some 1,200 penguins that washed up on two beaches in southern Chile. “It’s pretty unlikely that this was due to a residue issue,” the National Fisheries Service’s regional director in Araucania province, Bernardo Pardo, told Radio Cooperativa. The remains of some 1,200 penguins washed up over the weekend on two beaches in the southern part of the country. The dead penguins were of the Magellanic (Spheniscus magellanicus) and Humboldt (Spheniscus humboldti) species, which live in extreme southern South America and migrate to northern Chile and beyond during the Southern Hemisphere winter. Investigators are looking at several possible causes of death, including fishing nets, but the birds could also have died from “disease or possibly starvation,” Pardo said. Penguin deaths are common, but “the strange thing is the number” of dead birds, the fisheries official said. “Without a doubt, such a high mortality level is clearly an issue of concern, especially since these species are protected by law,” Pardo said. Environmental officials are awaiting the results of tests being processed at the Austral and Catholic universities in Temuco, located 673 kilometers (about 420 miles) south of Santiago, that could help explain what killed the penguins. EFE 1. Mai 2009: Fowl Cholera Suspected in Deaths of Some 1,400 Penguins in Chile SANTIAGO – Fowl cholera, a highly contagious disease caused by the bacterium Pasteurella multocida, is the probable cause of death of 1,380 Magellanic penguins that washed up on the beaches of southern Chile in late March, according to a study by the Southern University of Chile. The carcasses were found on March 28 along a five-kilometer (3.1-mile) stretch of coastline near Queule, a town in the Araucania region some 790 kilometers south of Santiago. The daily La Tercera reported on Thursday that fowl cholera attacks aquatic and land fowl and is transmitted via water and direct contact among birds. It has not been shown to infect human beings, although that possibility has not been ruled out. “The different varieties of the bacteria affect animals, but if there were very direct contact with man, there could be an infection. But it’s a very remote (possibility),” Southern University veterinarian Jorge Ulloa said. Roberto Schlatter, a researcher at that university’s Zoological Institute, said the tests conducted thus far indicate fowl cholera as the cause of the deaths, although he said more are needed. He said the source of the infection still has not been determined. “It could have come from a poultry farm or simply a tourist boat passed by and they threw out the bacteria with the garbage,” he added. Fowl cholera causes hemorrhagic septicemia and is characterized by sudden onset, high fever and severe diarrhea. EFE 17