Das Programm 04.11.2016 Pygmalion 11.11.2016 Loriot projekt K produziert G. B. Bernard Shaws literarisches Werk rund um Professor Higgins und das Blumenmädchen Eliza neu. Die aktualisierte Fassung wird als Zwei-Personenstück aufgeführt. Siehe S. 2. Weitere Aufführungen am 05. und 09.11.2016. taff-theater. Mit Ute Hoffmann Thomas Hassler. Siehe S. 3. 12.11.2016 Häsch susch no en Wunsch Voller Energie präsentiert die Trachtengruppe Wangs auch dieses Jahr Volkstheater in Reinkultur. Siehe S. 4. 16.11.2016 Urrrsss Das Jugendstück wird von der hauseigenen Truppe projekt K bestritten. Der ursprüngliche amerikanische Roman wurde für die vorliegende Inszenierung auf schweizerische Verhältnisse umgeschrieben. Abendvorstellung auch für Erwachsene. Siehe S. 6. 17.11.2016 Urrrsss Nachmittagsvorstellung für angemeldete Oberstufen der Umgebung. Beso: Urrrsss geht auch auf Tournee. Bedingung: mindestens 80 Zuschauer/Spielort. Anfragen bitte an [email protected] (Elmar Brunner, Mobile 079/44 969 00). Siehe S. 6. 19.11.2016 Warum? Der Bündner Comedy-Exportschlager Claudio Zuccolini präsentiert die Uraufführung seines neusten Programms. Siehe S. 4. 20.11.2016 Franziskus, Gaukler Gottes Theater 58. Polit-Satire aus der Feder von Altmeister Dario Fo. Mit Stefan Kollmuss. Siehe S. 5. TheaterFESTival ‘16 vom 04.–20.11.2016 Spielort:Aula der Kantonsschule Sargans, Pizolstrasse 14, 7320 Sargans Beginn: Abendvorstellungen um 20.00 Uhr; ‚Franziskus, Gaukler Gottes‘ um 17.00 Uhr Preise: Pygmalion 12/18.- Urrrsss 10/15. Loriot 12/18.- Warum? 18/25.Häsch susch no en Wunsch 12/18.- Franziskus, Gaukler Gottes 12/18.Preise für Gruppen ab 5 Personen: statt 12/18.- pro Ticket 9/15.statt 18/25.- pro Ticket 15/22.- (‚Warum‘) Reservationen für Abendvorstellungen unter 081 / 720 07 52 (Mo–Fr 07.30 bis 17 h) oder [email protected] Freitag, 04. (Premiere), 05., 09.11.2016, 20.00 h Pygmalion projekt K Verbohrte Wissenschaft vs. jugendliches Ungestüm: So könnte man G. B. Shaws junggebliebenes Werk umschreiben, in welchem nicht mehr König Pymalion seine Galatea formt, sondern der Phonetiker Professor Higgins seiner Schülerin Eliza neues Leben einzuhauchen gedenkt; das Mädchen aus der Gosse will er als Herzogin ausgeben, indem er sie sprechen lehrt, wie es die vornehme Gesellschaft verlangt. Dem Sprachwissenschaftler liegt nichts ferner, als sich in seine Elevin zu verlieben, die er mehr und mehr für seine eigene Schöpfung hält. Auch kommt ihm zu keinem Zeitpunkt der Gedanke, dass er es dabei nicht mit einer Puppe, sondern mit einem Menschen zu tun hat. Für ihn bleibt Eliza auch nach dem errungenen Erfolg das schäbige Blumenmädchen, deren gesellschaftliche Klasse unter keinen Umständen Anspruch auf Menschenwürde erheben kann. G N U FASS NEU Wo G. B. Shaw im Original 12 Personen agieren lässt, ist in der neuen Fassung ein kammerspielartiges Zweipersonenstück entstanden: Eliza (Vanessa Bärtsch) und Professor Higgins (Elmar Brunner) treffen in der Enge dessen Studierzimmers aufeinander, unausweichlich auf engstem Raum, was eine besondere thematische Dichte ergibt. Die Konfrontation von zwei Generationen, von zwei diametralen Lebensauffassungen wird dadurch in jedem Moment greifbar. Und die Verhandlungen über Wissen, Können, gesellschaftliche Zugehörigkeit oder auch Geld entwickeln sich gerade durch die Nähe des Publikum zu den grossen Fragen des Lebens, die hier im handlichen Format, vergnüglich und leicht aufgebaut sind. Das Ringen von sturem Kastendenken mit pragmatischem Glaubenssatz (Higgins) und ersehnter Aufstiegsmöglichkeit mit Empathie (Eliza) wird durch das Weglassen der weiteren Personnage (Original) noch mehr ins Zentrum gerückt. Das über 100-jährige Stück (UA 1913, Burgtheater Wien) wird dadurch entrümpelt, fokussiert, modernisiert. Freitag, 11.11.2016, 20.00 h Loriot taff-theater Wer seine Werke kennt, möchte diese wieder und wieder sehen, wer sie noch nicht kennt, muss sie erleben. Die Rede ist von Vicco von Bülow, dem 2011 verstorbenen Tausendsassa der deutschsprachigen Bühne, der sich bereits in den 1950er-Jahren als vielseitiger Humorist zu etablieren verstand. Loriot, so sein Kürzel, betätigte und entwickelte sich in atemberaubendem Tempo als Komödiant, Karikaturist, Autor, Regisseur, Schauspieler, Bühnen- wie Kostümbildner. Im Jahre 2003 wurde er von der Universität der Künste Berlin zum Professor für Theaterkunst ernannt. Seine humoristischen Werke beschäftigen sich hauptsächlich mit zwischenmenschlicher Kommunikation. „Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden“ (Loriot). Und da Theater ja Kommunikation in Reinkultur bedeutet, hat sich das taff-theater (nach längerem Fechten um die Aufführungsrechte) daran gemacht, aus Loriots Werk einen neuen Bühnenabend zu gestalten. Entstanden ist daraus eine raffinierte Mischung von Bülow pur und einer bemerkenswerten Eigenständigkeit der vorliegenden Produktion (taff-theater). Regisseur René Schnoz führte die Akteure mit feiner Klinge, Renate und Hermann alias Ute Hoffmann und Thomas Hassler vermögen die schwarzhumorigen Sketche mit Spannung und Leichtigkeit ans vergnügte Publikum zu bringen. G Samstag, 12.11.2016, 20.00 h Häsch susch no en Wunsch Trachtengruppe Wangs Röbi Rufli hat lange nicht auf seinen Vater gehört, welche wieder und wieder auf die Hochzeit seines Sohnes drängte. Nun aber steht die mögliche Braut plötzlich da, Gerda, eine Kosmetikerin aus der Stadt. Das ländliche Leben auf einem Bauernhof allerdings scheint nicht zu den Lebensplänen der jungen Dame zu gehören. Gibts für Röbis Herzensangelegenheit ein versöhnliches Ende? Das Volksstück von Hanna Frey entspricht exakt den Intensionen der Wangser Akteure. Mit viel Witz, Tempo und Engagement wird das Lustspiel zum explosionsverdächtigen Lachschlager. Samstag, 19.11.2016, 20.00 h Warum? Claudio Zuccolini Nach Der Ex-Promi, Zucco‘s Kaffeefahrt, Das Erfolgsprogramm und iFachZucco steigt der Bündner Exportschlager Claudio Zuccolini mit seinem brandneuen Programm Warum? erneut auf die Bühnenbretter. Und zu allererst tut er das in der Aula der Kanti Sargans. Damit soll betont sein: Die Uraufführung von Zuccos neuster Comedy-Kreation findet im Sarganserland statt! Nur schon das wird Anlass sein, Zuschauer von nah bis fern ins Grafenstädtchen zu locken. Dem Comedian soll in seiner Jugend auf die Frage „Warum?“ stets ein „Darum!“ zurückgekommen sein. Doch diese Zeiten seien vorbei, nun suche er selber nach Antworten, sagt er. Und findet eben auch seine urkomischen Pointen. Claudio Zuccolini kehrt in seinem neuen Programm zu seinen Comedy-Wurzeln und somit zu seiner grossen Leidenschaft zurück - der Stand-Up Comedy: Ein Mann, ein Mikrofon. Sonst nichts. Dadurch kann er sich ganz dem Wort wie dessen Wirkung widmen. Und natürlich dem Publikum, das er einmal mehr nach allen Regeln der Kunst in seinen Bann ziehen wird. Zucco liegen wichtige Fragen auf der Zunge. Er will z.B. wissen, warum Kurt und Erika zwar älter, aber immer jünger werden? Oder weshalb es immer noch Menschen gibt, die nicht auf Inline-Skates stehen können, es aber trotzdem tun? Und wieso sind Männer heute so, wie sie früher nicht waren? Oft findet der Künstler zwar keine Antworten, dafür immer eine Pointe. Genau darum heisst sein neues Programm Warum? G N U R H Ü F F U A UR Siehe auch www.zuccolini.ch Sonntag, 20.11.2016, 17.00 h Franziskus, Gaukler Gottes Theater 58 Unvergesslich für alle, die Witz, Charme, Virtuosität sowie Schärfe seines satirischen Bisses kennengelernt haben: Dario Fo, italienischer Tausendsassa des Theaters, Schauspieler, Regisseur, Autor, Bühnenbildner, Erzähler, Komponist und - notabene - Träger des Nobelpreises für Literatur (1997). Der am 13. Oktober 2016 in Mailand verstorbene Multi-Künstler schrieb und malte bis zu seiner letzten Stunde: «Solange die Ideen kommen, muss ich einfach arbeiten», sagte er im Rahmen eines Interviews mit der NZZ (24.03.2016). Aus seiner Feder stammt auch das Einmann-Stück ‚Franziskus, Gaukler Gottes‘, das zwar weniger bekannt ist als beispielsweise ‚Bezahlt wird nicht!‘ oder ‚Offene Zweierbeziehung‘, trotzdem aber den Typus ‚Fo‘ ausmacht: frech, schnell, volkstümlich. Direktes Theater eben, dass jede Menschenseele trifft. Legenden, die sich um den heiligen Franziskus ranken, wurden zu Dramatik verdichtet, zu einem Stück über menschliche und politische Verantwortung. Die umbrischen Volkssagen erzählen von dessen Predigten, die geprägt waren von spielerischem Witz und komödiantischer, ja geradezu kabarettistischer Theatralik. Dass der Mailänder Autor den Bogen raffiniert in unsere Zeit spannt, versteht sich von selbst. Wer Fo kennt, weiss auch: Politisches Theater muss nicht langweilig und belehrend, sondern kann auch in höchstem Masse unterhaltsam sein, ja, Komisches in seiner besten Form bieten. Die Produktion von Theater 58 bleibt dem Autor treu: Die von Fo wiederbelebte Commedia dell‘ Arte durchwebt die ganze Inszenierung, leicht, beweglich, quicklebendig, reizvoll. Und Schauspieler Stefan Kollmuss agiert stets auf absoluter Höhe mit den Anforderungen des Stücks. Mttwoch, 16.11.2016, 20.00 h Donnerstag, 17.11.2016, 14.00 h Dienstag, 22.11.2016, 15.25 h Öffentliche Vorstellung Geschl. Vorstellung für Oberstufe der Region Geschl. Vorstellung für KSS-Klassen Urrrsss projekt K Der Jugendroman Unter Verdacht (Big Mouth & Ugly Girl) von Joyce Carol Oates breitete sich 2002 im englischen Sprachraum wie ein Flächenbrand aus. Ein Jahr später erschien er auch in deutscher Sprache. Paula Bettina Mader arbeitete in der Folge den Roman um in ein schlagkräftiges Theaterstück, das projekt K nun unter der Leitung von Regisseur Elmar Brunner auf Schweizer Verhältnisse zurechtschnitt. Die Thematik von Urrrsss, so der Titel, passt bestens in unsere Zeit: Matt ist ein eigensinniger Schüler, der eines Tages von der Polizei aus der Klasse geholt, festgenommen und auf ein Polizeirevier gebracht wird. Er ist verdächtigt, ein Attentat auf die Schule geplant zu haben. Nach einem Verhör suspendiert man ihn von der Schule. Aufgrund einer Aussage der unbeliebten Mitschülerin Ursula beim Rektor wird Matt entlastet und darf die Schule wieder besuchen. Die Mitschüler allerdings meiden den Jungen, der ihnen nicht mehr geheuer ist. Dass seine Eltern die Schule auf eine extrem hohe Summe Schmerzensgeld verklagen, verbessert die Situation keinesfalls, im Gegenteil: Matt wird gemobbt, einmal gar ziemlich vermöbelt. Er spielt mit dem Gedanken, sich etwas anzutun. Ursula, ebenfalls eine Aussenseiterin, findet aber einen Weg, ihm das Vertrauen ins Leben zurückzubringen. Die beiden freunden sich an, schreiben sich fleissig E-Mails, kommen sich näher, was diesmal Ursula hilft. Mit: Marisa Pauli, Iris Zimmermann, Lara Kühne, Asma Cali Xussen, Caitlin Frick, Seraina Rietschi (v. l.). Das Stück handelt von der Problematik des Erwachsenwerdens, von Identitätssuche, Vorurteilen und Mobbing, aber auch vom Wert echter Freundschaft, die siegt, Vertrauen schenkt, letztlich Grundlage für ein intaktes soziales Miteinander bildet. Die Arbeit von projekt K hat sich dabei ganz auf die altersgerechte Thematik ausgerichtet. Auch ist die Inszenierung in lebendiger Art für die jungen Leute von heute konzipiert; Ton- und Filmeinspielungen erweitern das Spiel auf der Bühne in vielfältiger Weise. Version 16_L_18-10-2016