Pressemitteilung | 16.12.2016 | acr Das weltberühmte Musical kehrt in der Inszenierung von Andreas Homoki zurück Wieder da: My Fair Lady Wiederaufnahme: Donnerstag, 5. Januar 2017 | 19:30 Uhr | Im Anschluss: After Show Lounge Zum Jahresauftakt kehrt eines der berühmtesten Musicals überhaupt zurück an die Komische Oper Berlin: Frederick Loewes und Alan Jay Lerners My Fair Lady. In der Inszenierung des ehemaligen Intendanten Andreas Homoki sind wieder Katharine Mehrling (ab 7.1., im Wechsel mit Rollendebütantin Mirka Wagner) als Blumenmädchen Eliza Doolittle und Max Hopp als verschrobener Professor Higgins zu erleben. Die Musikalische Leitung übernimmt Peter Christian Feigel. In Pygmalion, der literarischen Vorlage von My Fair Lady, übte George Bernard Shaw beißende Kritik an der rigiden englischen Klassengesellschaft des 19. Jahrhunderts: Professor Higgins, Phonetik-Koryphäe aus gehobenen Kreisen und leidenschaftlicher Verfechter der reinen Sprache, will beweisen, dass der brillante Schliff der Sprache Tür und Tor zu den höchsten Gesellschaftskreisen öffnet. Der Zufall bringt ihn mit der armen Blumenhändlerin Eliza zusammen, die sich nach gesellschaftlichem Aufstieg sehnt. Mit ihrem frechen Mundwerk, das ausschließlich den Dialekt beherrscht, ist sie das ideale Versuchsobjekt. Was Higgins bei seinem Experiment vergisst: Eliza mag ihren Dialekt verlieren, nicht aber ihren starken Willen… Für My Fair Lady übertrug Librettist Alan Jay Lerner Shaws geistreiche Pointen und satirischen Witz samt der scharfsinnigen Gesellschaftskritik in spritzige Dialoge; Frederick Loewe komponierte mitreißende, zeitlose Musiknummern mit Ohrwurmqualität, von »Ich hättʼ getanzt heutʼ Nacht« bis »Es grünt so grün«. Pressestimmen »… Andreas Homoki … vertraut … auf den Witz der ungekürzten Dialoge, das Flair der Musicalhits - und vor allem auf das komische Talent seiner großartigen Darsteller.« [Deutschlandfunk] »Mit bravourösen Sängern und glänzender Ausstattung, aber ohne überflüssige Knalleffekte zeigt die Inszenierung, wie wir »fair«, also schön, aber auch gerecht sein können, wenn wir aus unseren Unzulänglichkeiten das Beste machen. Und diese Botschaft trifft in jede Bulette – pardon, mitten ins Herz.« [Deutschlandfunk] Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Telefon +49 (0)30 202 60 370 Fax +49 (0)30 20260 366 Dr. Andrea C. Röber Pressesprecherin [email protected] www.komische-oper-berlin.de Frederick Loewe My Fair Lady Musical in zwei Akten [1956] Nach George Bernard Shaws Pygmalion und dem Film von Gabriel Pascal Buch und Liedtexte von Alan Jay Lerner | Deutsch von Robert Gilbert Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel Inszenierung: Andreas Homoki Choreographie: Arturo Gama Bühnenbild: Frank Philipp Schlößmann Kostüme: Mechthild Seipel Dramaturgie: Johanna Wall Chöre: David Cavelius Licht: Franck Evin Besetzung Max Hopp (Professor Henry Higgins), Katharine Mehrling (7./15.1.|18.2.|19.3.|1./15.4.)/Mirka Wagner (5./13.1.|28.2.|11.3.) (Eliza Doolittle), Jens Larsen/Carsten Sabrowski (Alfred P. Doolittle), Susanne Häusler (Mrs. Higgins), Tom Erik Lie/Christoph Späth (Oberst Pickering), Johannes Dunz/Adrian Strooper (Freddy Eynsford-Hill), Christiane Oertel (Mrs. Pearce), Chorsolisten der Komischen Oper Berlin u. a. Termine Wiederaufnahme: Donnerstag, 5. Januar 2017, 19:30 Uhr Weitere Termine: 7. / 13. / 15. Januar, 18. / 28. Februar, 11. / 19. März, 1. / 15. April 2017 Karten Preise: 12 - 79 € Kartentelefon (030) 47 99 74 00 | Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr [email protected] www.komische-oper-berlin.de 2 Hintergrund Das Musical My Fair Lady basiert auf dem erfolgreichen Schauspiel Pygmalion des Literaturnobelpreisträgers George Bernard Shaw. Das preisgekrönte Drama nimmt in Titel und Plot Bezug auf Ovids Mythos des gleichnamigen Künstlers. Shaw übertrug den antiken Mythos auf seine Gegenwart: Pygmalion meißelt sich selbst eine Traumfrau, in die er sich dann verliebt, und Higgins erschafft sich mithilfe der reinen Hochsprache und einer passenden Garderobe eine überaus vorzeigbare Dame der Gesellschaft. Shaw konzentrierte sich auf die sozialkritischen Aspekte: Weder liebesleidtolles Pärchen noch Happy End – beides essentielle Zutaten des Broadways – hatten in Pygmalion einen Platz. Zeit seines Lebens wehrte sich Shaw gegen eine Musical-Bearbeitung. Erst nach seinem Tod 1950 wurden die Rechte dafür vergeben. Dennoch wanderte das Stück zunächst über die Schreibtische diverser illustrer Broadway-Größen (u. a. des renommierten Duos Rogers/Hammerstein), ehe Alan Jay Lerner und Frederick Loewe sich der Sache annahmen. Anders als seine Vorgänger – die irgendwann entnervt aufgegeben hatten – vertraute Lerner in den Dialogen auf Shaws Vorlage und profitierte von dessen geistreichen Pointen und satirischem Witz. Die deutsche Fassung von Robert Gilbert verlegt die Handlung in sprachlicher Hinsicht von London an die Spree, aus dem derben Cockney-Slang ins nicht weniger unverblümte Berlinerische. Shaw hatte einem Happy-End à la Aschenputtel zwar eine Absage erteilt, aber hier lässt das Musical genretypisch Gnade vor Recht ergehen und schenkt dem Publikum einen kleinen Hoffnungsschimmer auf eine, wie auch immer geartete, positive Zukunft für das ungleiche Paar Eliza und Henry. Die Premiere am 18. April 1956 im Mark Hellinger Theatre New York wurde zu einem Meilenstein in der Geschichte des Musicals. Über fast drei Jahrzehnte (bis zur Uraufführung von Andrew Lloyd Webbers Cats 1980) hielt sich My Fair Lady unangefochten auf Rang eins der Beliebtheitsskala des internationalen MusicalPublikums. Verantwortlich für die bis heute anhaltende Popularität des Werks sind vor allem Frederick Loewes mitreißende Musiknummern, vom walzerbeseelten »Ich hätt‘ getanzt heutʼ Nacht« über die abstrus-beglückte Sprechübung »Es grünt so grün« bis zum bitterbös-bissigen »Wart’s nur ab, Henry Higgins«. 3