Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Die Biologie der Alpensalamander und Feuersalamander 1. Lurche: ein Leben an Land und im Wasser 2. Die Wanderung der Lurche 3. Die Außergewöhnliche Entwicklung der Salamander 4. Lurche sind Wirbeltiere 5. Wo leben die Alpensalamander und Feuersalamander? 6. Bedrohte Lurche. Die Rote Liste. 7. Wo gibt es Salamander in deiner Umgebung? www.alpensalamander.eu www.alpensalamander.eu 1/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 1. Lurche: ein Leben an Land und im Wasser Die meisten Tiere sind wahre Experten in einem Element. Vögel fliegen durch die Lüfte, dass sogar der Mensch mit seiner ganzen Technik neidisch wird. Auch Fische sind perfekt an ihr Element, das Wasser, angepasst. Diese Anpassungen sind das Ergebnis einer Evolution die seit Millionen von Jahren voranschreitet. Bringt man jedoch einen Fisch an Land ist er verloren. Nur sehr wenige Tiere sind in der Lage es mit zwei Elementen auf zu nehmen. Zu diesen wenigen Tieren gehören die Amphibien oder Lurche wie sie auch bezeichnet werden. Doch welche Tiere gehören zu den Lurchen? Arbeitsauftrag: Lies den unten stehenden Text und erfahre mehr über diese faszinierenden Tiere. Spiele das Memory und ordne die einzelnen Lurche anschließend, mit Hilfe des Bestimmungsschlüssels, den Frosch- oder Schwanzlurchen zu. Entwicklungsgeschichte: Lurche oder Amphibien haben sich vor ungefähr 380 Millionen Jahren entwickelt. Sie stammen von den Quastenflossern, einer besonderen Fischgruppe, ab. Aufgrund der nahen Verwandtschaft zu den Fischen sind sie noch sehr an den Lebensraum Wasser gebunden, können jedoch auch auf dem Land leben. Lurche sind die entwicklungsgeschichtlich ältesten Quastenflosser http://n.ethz.ch/student/fbaumann/Quastenflosser.html Landwirbeltiere. Sie stellen das Bindeglied zwischen den im Wasser lebenden, mit Kiemen atmenden Fischen und den mit Lungen atmenden, auf dem Land lebenden Reptilien, Vögeln und Säugetieren dar. www.alpensalamander.eu 2/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Lebensweise: Lurche können grundsätzlich in zwei große Gruppen eingeteilt werden. 1. In Froschlurche: Zu denen Frösche, Kröten und Unken zählen. 2. In Schwanzlurche: Zu denen Molche und Salamander gehören. Seefrosch ein Froschlurch http://www.herpetofauna.at/amphibien/Wasserfroschgruppe.php Feuersalamander ein Schwanzlurch Das besondere an den Lurchen ist, dass sie in einem Teil ihrer Entwicklung ausschließlich an das Leben im Wasser angepasst sind . Die Frösche zum Beispiel legen ihre Eier(den Laich) in einem Tümpel ab und die daraus schlüpfenden Kaulquappen (Larven). Diese Larven verbringen ihre erste Zeit ausschließlich im Wasser. Die Kaulquappen atmen mit Kiemen. Erst später entwickeln sich ihre Lungen und sie können ihr Leben an Land beginnen. Bei den Salamandern verhält es sich ähnlich. Salamander Larve www.alpensalamander.eu Kaulquappe der Erdkröte http://naturfotografenforum.de/o34072/Kaulquappe+der+Erdkr%C3%B6te+%5BKD+EBV%5D 3/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Lurche haben zwar Lungen, können jedoch auch über ihre Haut atmen. Sie sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, ihre Körpertemperatur entspricht nahezu der Umgebungstemperatur. Im Gegensatz dazu stehen die Säugetieren, wie auch der Mensch, die immer eine konstante Körpertemperatur haben. Den Winter verbringen Lurche eingegraben in feuchten Erdlöchern in einer Winterstarre. In dieser Zeit reicht die Atmung über die gut durchblutete Haut zum Überleben aus. Zur Nahrung von Lurchen zählen Würmer, Schnecken, Spinnen und Insekten. www.alpensalamander.eu 4/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 www.alpensalamander.eu 06.2010 5/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 2. Die Wanderung der Lurche Aus Kaulquappen werden Frösche Sicher hast du schon einmal einen überfahrenen Frosch auf der Straße gesehen. Aber warum werden gerade im Frühjahr so viele überfahren? Sind dir schon einmal die meist grünen, niedrigen Zäune neben manchen Straßen aufgefallen? Wen sollen die aufhalten? Die Wanderung: Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, erwachen die Frösche aus ihrer Winterstarre und machen sich auf eine Wanderung. Sie suchen ein Gewässer. Dabei werden ihnen Straßen oft zum Verhängnis, sie werden überfahren. Darum stellt man Zäune auf. Mehrmals täglich werden die Frösche dann eingesammelt und auf die andere Straßenseite gebracht. So fallen nicht ganz so viele dem Straßenverkehr zum Opfer. Ein Frosch in Gefahr http://www.br-online.de/wissen/umwelt/amphibien-DID1237461853181/amphibiensterben-ursachen-ID1237463565768.xml Aber wozu diese gefährliche Reise? Sie suchen ein Gewässer um ihre Eier abzulegen, also um zu laichen, aus denen sich dann wieder neue Frösche entwickeln. www.alpensalamander.eu 6/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Arbeitsauftrag: Bitte lies den Text aufmerksam durch und beschreibe die verschiedenen Entwicklungsstufen 19 kurz mit eigenen Worten. Zeichne zu den einzelnen Entwicklungsstufen auch einen Cartoon. Die Entwicklung des Wasserfrosches: Haben die Wasserfrösche ein geeignetes Laichgewässer gefunden, versuchen die Männchen ihre Weibchen durch Knurren anzulocken. Klappt das, springt das Männchen auf den Rücken des Weibchens und umklammert es mit seinen Vorderbeinen. Dann beginnt das Weibchen mit der Eiablage. In einer Laichsaison kann ein Weibchen bis zu 4000 Eier legen. Diese Eier sind zuerst sehr klein und sinken auf den Grund. Über den frisch gelegten Laich sondert das festklammerte Männchen, eine milchig trübe Flüssigkeit ab, die Samen enthält. So werden die Eier befruchtet. Es handelt sich also um eine sogenannte äussere Befruchtung. Die Eier quellen im Wasser und steigen dadurch in Klumpen zur Oberfläche auf. Ein Ei kann bis zu einem Zentimeter Durchmesser erreichen. Der Embryo wird durch die Gallert Hülle geschützt. Nach etwa 8 bis 10 Tagen schlüpfen aus diesen kleinen Kugeln die Kaulquappen. Die ersten Tage bewegen sie Die Entwicklung eines Frosches http://www.kaeferatlas.de/~kd2/vom_ei_zum_frosch1.htm sich kaum. Mit fortschreitender Zeit nehmen sie eine fischähnliche Gestalt an. Sie bewegen sich dann mittels eines Ruderschwanzes fort und atmen mit Hilfe ihrer Aussenkiemen. Nach ca. 20 Tagen beginnt eine Hautfalte über die büschelartigen Aussenkiemen zu wachsen und es entstehen Innenkiemen. Kaulquappen ernähren sich von Pflanzen und haben sehr viele Fressfeinde deshalb erreichen nur wenige das Froschstadium. Nach 40 Tagen ist die Kaulquappe schon ca. 4 cm groß uns es beginnen ihr Hinterbeine zu wachsen. www.alpensalamander.eu 7/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Nach einer Woche sind diese fertig, die Entwicklung der vorderen Beine braucht noch etwas länger. Immer öfter schwimmt die Kaulquappe zur Wasseroberfläche und schnappt nach Luft. Die Lungen bilden sich aus. Die Gestalt wird der eines Frosches immer ähnlicher. Die Vorderbeine Wachsen und der Schwanz bildet sich zurück. Nach ungefähr 70 Tagen ist die Verwandlung, die man auch Metamorphose nennt, abgeschlossen. Aus einem Ei ist eine Entwicklung 1-9 Kaulquappe dann daraus ein Frosch geworden. www.alpensalamander.eu 8/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 3. Die Außergewöhnliche Entwicklung der Salamander Innere Befruchtung und lebend-gebärend. Sicher hast du schon einmal vom Froschlaich oder von Kaulquappen gehört. Als Laich bezeichnet man die Eier von Lurchen, die im Frühjahr ins Wasser von Teichen und Bächen abgelegt werden. Aus diesen Eiern schlüpfen Kaulquappen die sich dann im Wasser zu fertigen Lurchen entwickeln. Doch beim Salamander ist das anders. Salamander gehören zwar zur Gruppe der Lurche und die Entwicklungsschritte sind die gleichen wie bei jedem anderen Lurch ( aus einem Ei entwickelt sich eine mit Kiemen atmende Larve die sich im Laufe ihrer Metamorphose zu einem mit Lungen atmenden Lurch entwickelt) jedoch gib es einige interessante Unterschiede. Alpensalamander bei der Paarung Die meisten Lurche weisen eine äußere Befruchtung auf. Das heißt die Eier (der Laich)werden vom Weibchen abgelegt und das Männchen legt seinen Samen über die Eier. Die Eier werden also außerhalb des Körpers befruchtet. Beim Salamander ist das anders. Alpen- sowie Feuersalamander pflanzen sich durch innere Befruchtung fort. Das bedeutet, die Eier werden im Körper des Weibchens befruchtet. Feuersalamander Geburt Feuersalamander Larve Der Feuersalamander: Das Weibchen behält die befruchteten Eier im Körper und es entwickeln sich in ihrem Uterus bis zu 20 Feuersalamander Larven. Im Frühjahr werden die Larven dann in einem Gewässer lebend geboren. Diese Larven verbringen ihre ersten Monate www.alpensalamander.eu 9/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 im Wasser. Dort entwickeln sie sich zu fertigen an Land lebenden Salamandern. Anders als Kaulquappen haben die kleinen Salamander Larven schon von Beginn an Vorder- und Hinterbeine. Wichtig für die Larven ist, dass das Wasser in das sie geboren werden sehr sauber und Sauerstoffreich ist. Es reicht also nicht einfach ein Tümpel wie bei den Fröschen damit sich Feuersalamander entwickeln können. Feuersalamander brauchen frische Quellgewässer damit sie sich fortpflanzen können und ihre Art überlebt. Aus diesem Grund sind sie sehr gefährdet weil es immer weniger von diesen Quellgewässern gibt. Der Alpensalamander: Die Fortpflanzung des Alpensalamander ist noch aussergewöhnlicher. Die Befruchtung und die Entwicklung läuft zwar gleich ab wie beim Feuersalamander und bei jedem anderen Lurch. Nur entwickeln sich die Larve im Mutterleib zu fertigen Salamandern. Die Alpensalamander werden also schon als fertige Salamander auf die Welt gebracht. Das hat den Vorteil, dass der Alpensalamander gänzlich unabhängig von einem Gewässer sind. So bringt ein Alpensalamander Weibchen alle zwei Jahre meist zwei kleine schon fertige Salamander zur Welt. Arbeitsauftrag: Versuche mit Hilfe des Textes die Bilder über das Fortpflanzungsverhalten des Alpensalamanders in die richtige Reihenfolge zu bringen. 1. Hat ein Alpensalamander Männchen ein Weibchen gefunden verfolgt er es und versucht auf ihren Rücken zu klettern. 2. Hat er es geschafft auf den Rücken zu kommen umklammert er das Weibchen und reibt seinen Kopf an ihren. 3. Das Männchen versucht von der Seite unter das Weibchen zu kriechen. 4. Das Weibchen verliert mit den Vorderbeinen den Kontakt zum Boden. 5. Das Männchen ist nun völlig unter dem Weibchen. 6. Das Männchen reibt mit seiner Schwanzwurzel die Kloake des Weibchens. 7. Sobald das Weibchen eine bestimmte Reaktion zeigt gibt das Männchen die Spermatophore ab. (Spermatophore = Samenpaket) 8. Das Männchen rollt unter dem Weibchen weg und das Weibchen nimmt die Spermatophore auf. www.alpensalamander.eu 10/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 www.alpensalamander.eu 11/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 4. Lurche sind Wirbeltiere. Der Körperbau. Durch seinen Körperbau ist der Frosch perfekt an das Leben am und im Wasser angepasst. Mit seinen langen und starken Hinterbeinen kann er bis zu 4 Meter weit springen. Wichtig ist dies vor allem bei der Jagd und auf der Flucht vor Feinden. Setzt man diese Weite mit seiner Körpergröße in Relation, müsste der Mensch im Vergleich 150 Meter weit springen können. Seine langen Zehen der Hinterbeine sind durch Schwimmhäute verbunden. Diese ermöglichen http://www.loslachen.ch/wp-content/uploads/2008/10/niemals_aufgeben.jpg ihm ein rasches Vorankommen im Wasser. Der Körperbau: Mensch, Salamander und Frosch sehen von außen betrachtet sehr unterschiedlich aus. Betrachtet man jedoch das Skelett, findet man einige Kochen, die bei allen drei ähnlich sind. Alle drei haben eine Wirbelsäule, an die der Schädelknochen anschließt. Die vorderen Extremitäten sind über die Schulter und die Schulterblätter mit der Wirbelsäule verbunden, die hinteren Beine durch die Hüfte. Auch Finger und Zehen haben alle gemeinsam. Dass es viele Unterschiede gibt ist klar. Der Frosch zum Beispiel hat keine Rippen. Das was so aussieht sind nur die Dornfortsätze der Wirbel. Arbeitsaufgabe: Schau dir das Skelett des Menschen an und vergleiche es mit dem eines Frosches und dem eines Salamanders bzw. Molches. Suche die unten angeführten Körperteile in jedem der drei Skelette und male sie jeweils mit der selben Farbe an (z.B.: Kopf in allen drei Skeletten rot). Beschrifte sie auch. www.alpensalamander.eu 12/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Schädelknochen, Füße, Hände, Schulterblatt, Oberarmknochen, Wirbelsäule, Hüfte, Unterarmknochen, Oberschenkel, Unterschenkel, Rippen http://www.goethe.lb.bw.schule.de/faecher/biologie/biologie/klasse06/amphibien/amphibien .htm www.alpensalamander.eu 13/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 www.alpensalamander.eu 14/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 5. Wo leben die Alpensalamander? Was brauchen sie zum Überleben? In Österreich gibt es zwei verschiedene Arten der trolligen Salamander. Den Alpensalamander und den Feuersalamander. Aber wo genau leben diese Tiere eigentlich? Und was brauchen sie zum Überleben? Der Alpensalamander Die Alpensalamander (Salamandra atra) leben, wie ihr Name schon vermuten lässt, in unseren Bergen in Höhenlagen von ca. 600 bis 2500 Meter. Sie sind glänzend schwarz, 8-14 Zentimeter groß und können bis zu 15 Jahre alt werden. Sie sind bei uns auch unter dem Namen Wegnox, Wegnarr, Wegmandl oder Hölldeixl bekannt. Eine Besonderheit der Alpensalamander ist, dass sie bereits fertig entwickelte Jungtiere zur Welt bringen und daher, im Gegensatz zu anderen Lurchen, kein Gewässer für ihre Larven brauchen. Die Weibchen www.alpensalamander.eu 15/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 tragen die Larven im Mutterleib bis sie fertig entwickelt sind und bringen dann meist zwei Jungtiere zur Welt. Diese Entwicklung dauert ca. 2-3 Jahre. Das ist einzigartig unter den Amphibien. Die typischen Lebensräume sind feuchte Almwiesen, Felsschluchten und lichte Mischwälder. Dort leben sie in Erdspalten, Ritzen oder Höhlen, die sie nur in der Nacht oder nach Regenfällen verlassen. Bei Bedrohung nimmt der Alpensalamander eine typische Abwehrhaltung ein, die wie ein „S“ aussieht und kann ein weißes Sekret absondern, das für den Menschen aber harmlos ist. Der Alpensalamander ist nicht ganz so bedroht wie der Feuersalamander, da er in den landwirtschaftlich weniger genutzten höheren Lagen vorkommt. Sein Lebensraum ist durch den Menschen noch nicht ganz so beeinträchtigt worden. Salamander in Abwehrhaltung www.alpensalamander.eu 16/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 http://www.iucnredlist.org/apps/redlist/details/19843/0/rangemap Auf der Karte oben siehst du wo der Alpensalamander vorkommt. Arbeitsaufgabe: Schau dir die Bilder unten genau an und ordne sie am Relief ein. Überlege dir wo der Alpensalamander vorkommen könnte und zeichne einen im Relief ein. www.alpensalamander.eu 17/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Kalkalpen, 1600m Meereshöhe Buchenwald, 500m Meereshöhe Kalkalpen,1000m Meereshöhe Auwald, 400m Meereshöhe Relief www.alpensalamander.eu 18/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 5a. Wo leben die Feuersalamander? Was brauchen sie zum Überleben? Die zweite in Österreich heimische Salamander Art ist der Feuersalamander. Der Feuersalamander Die Feuersalamander (Salamandra salamandra) sind durch ihre schwarzgelbe Färbung sicher die bekanntesten Lurche Europas. Sie können bis zu 30 cm lang und über 15 Jahre alt werden. Zum Schutz vor Fressfeinden oder bei anderer Bedrohung scheidet der Feuersalamander über Hautdrüsen das Gift „Salamandrin“ aus, das aber für den Menschen ungefährlich ist. Die Feuersalamander sind nachtaktiv und hauptsächlich bei regnerischem Wetter unterwegs. Ihr typischer Lebensraum sind Laubmischwälder (größtenteils Buchenwälder) mit kleineren Fließgewässern oder Gräben. Dort führen sie ein verborgenes Dasein unter Nischen, Totholz und im Lückensystem des Bodens. Feuersalamander ernähren sich von kleinen Nacktschnecken, Würmern und anderen kleinen Kriechtieren. www.alpensalamander.eu 19/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Außergewöhnlich ist auch die Art der Fortpflanzung. Ein Weibchen kann in einem Jahr bis zu 80 Larven absetzen. Die wachsen dann in kleinen Quellgewässern zu an Land lebenden Salamandern heran. Deshalb ist für den Fortbestand des Feuersalamanders eine hohe Wasserqualität in den Bächen sehr wichtig. Besonders die Landwirtschaft setzt dem Feuersalamander zu. Viele Wiesen werden trocken gelegt und die kleinen Bäche verschwinden oder werden verschmutzt. Da der Feuersalamander in der Kulturlandschaft des Menschen seinen Lebensraum hat, ist er auch stärker bedroht als sein naher Verwandter, der Alpensalamander. www.alpensalamander.eu 20/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Verbreitungskarte des Feuersalamanders in Europa Arbeitsauftrag: Schau dir die Bilder unten genau an und ordne sie am Relief ein. Überlege dir, wo der Feuersalamander vorkommen könnte und zeichne einen im Relief ein. www.alpensalamander.eu 21/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Klamm in den Kalkalpen, 1000m Meereshöhe Wald mit frischem Bach, 400m Meereshöhe Krimmler Wasserfall 1600 m Meereshöhe Buchenwald, 500m Meereshöhe Das Relief: www.alpensalamander.eu 22/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 6. Bedrohte Lurche. Die Rote Liste. Salamander und die anderen Lurche brauchen einen feuchten Lebensraum. Kleine Tümpel, frische Bäche und feuchte Böden sind für sie und ihre Nachkommen überlebenswichtig. Und wie sieht diesbezüglich die Kulturlandschaft des Menschen aus? Menschen mögen diese feuchten Bedingungen nicht so gerne. Traktoren von Bauern versinken im Morast. Im mit Wasser durchtränkten Boden können keine Häuser und Straßen gebaut werden. Darum werden immer mehr Feuchtgebiete trockengelegt, um für den Menschen mehr Lebensraum zu schaffen. Auch die Überdüngung mit Jauche ist ein Problem. Ein Problem für die Lurche: intensive Landwirtschaft und unsere aggressiven Abwässer Gleichzeitig wird den Lurchen aber Lebensraum genommen. Daraus ergibt sich eine massive Bedrohung vieler Arten. Auf der Roten Liste stehen alle Tiere, deren Population bedroht ist. Es gibt verschiedene Kategorien, von „potentiell gefährdet“ bis „vom Aussterben bedroht“. Naturschützer versuchen den an vielen Orten den verlorenen Lebensraum wiederherzustellen. Denn was wären wir ohne unsere Salamander, Frösche und Molche. www.alpensalamander.eu 23/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Teichbau in Hollersbach Manchmal braucht man aber auch einen Bagger um den Lebensraum wieder herzustellen. Wie im Bild „Teichbau in Hollersbach“. Es wurden in den letzten Jahren leider so viele Teiche und Bäche zerstört und trockengelegt, dass sie jetzt wieder hergestellt werden müssen. Oft wachsen kleine Tümpel einfach mit Pflanzen zu und die Lurche verlieren auch so ihren Lebensraum. Wichtig ist jedoch, dass den Grundeigentümern, meist Bauern, diese Zusammenhänge bewusst sind, damit ihnen die Erhaltung des Lebensraumes ein Anliegen ist. Auerbauer Tom Strubreiter schaut auf seiner Alm am Seewaldsee auch auf die Molche, Kleine Lacke mit vielen Molchen beim Zuwachsen. Eine Gefahr für die Lurche, weil sie ihren Lebensraum verlieren. Frösche, Salamander und Kräuter. www.alpensalamander.eu 24/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Arbeitsauftrag: Anbei findest du eine Liste mit allen Lurchen, die es in Salzburg gibt. Bitte vergleiche sie mit der „ Roten Liste“. Welche Lurche sind da drauf? Trage alle Lurche die es in deinem Bezirk gibt in die Tabelle ein. Stehen sie auf der roten Liste? Finde heraus wie gefährdet sie sind? Überleg dir einen Dialog zwischen einem Bauern und einem Salamander. Worüber könnten sich die beiden unterhalten? Schreibe es auf oder male eine Bildgeschichte (mit Sprechblasen). Oder ihr spielt eine Diskussion zwischen einem Bauern und einem Tierschützer nach. Welche Argumente könnten die beiden haben? Lurche in Salzburg: Name Auf der Roten liste Ja/Nein Gefährdung Die Rote Liste: Die rote Liste ist eine Liste auf der die Tiere die in einem Land Bedroht sind aufgeführt sind. Unten findest du die rote Liste für Amphibien aus Salzburg. www.alpensalamander.eu 25/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 7. Wo gibt es Salamander in deiner Umgebung? www.alpensalamander.eu Um genau zu erfahren, wie es um die Salamander in Österreich bestellt ist, müssen wir alle zusammen helfen. Im Internet gibt es eine Plattform – www.alpensalamander.eu – auf der jeder eintragen kann, wo ein Salamander gesehen wurde. So sollte sich nach und nach ein Bild ergeben, wo in Österreich viele Salamander vorkommen und wo es ihnen nicht so gut geht. Auf dieser Seite können Alpen- wie Feuersalamander eingetragen werden. Und es geht ganz einfach. www.alpensalamander.eu 26/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Nur auf die Karte klicken, das Gebiet, in dem der Salamander gesehen wurde möglichst genau durch Zoomen suchen. Nochmal auf die Karte klicken, das Formular ausfüllen, speichern und abschicken. Es können auch Fotos hochgeladen werden. Mit deinem Eintrag auf dieser Seite kannst du einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Salamander leisten. Bitte gehe verantwortungsvoll mit dieser Seite um! Und so trägst du ein, wenn du schon einen Salamander gefunden hast: 1. Auf die Seite www.alpensalamander.eu gehen. 2. Auf die Landkarte klicken. 3. Durch Zoomen den Ort der Sichtung möglichst genau suchen. 4. Auf die Karte klicken. 5. Das Formular ausfüllen. www.alpensalamander.eu 27/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 6. Wenn du ein Foto dazu gemacht hast, auch dieses hochladen. 7. Auf „Save Text“ und „Send“ klicken. 8. Fertig! www.alpensalamander.eu 28/29 Alpensalamander Schulprojekt, Kapitel 1-7 06.2010 Arbeitsauftrag: Mach dich mit der Landkarte vertraut. Suche deine Schule und dein Zuhause und finde heraus, wo es Salamander in deiner Umgebung gibt. Schreibe sie dir auf und vergleiche deine Funde mit deinen KollegInnen. Damit du weißt, wie das Eintragen funktioniert, mache auch eine Probeeingabe. Suche dir deine Schule und gib im Feld „Remark“ Probeeingabe an. Quellen & weiterführende Links http://www.alpensalamander.eu http://www.herpetofauna.at http://www.karch.ch http://www.iucnredlist.org Kontakt: Robert Schwarzenbacher, Univ.-Prof. Dr. Universität Salzburg, Molekulare Biologie, Billrothstr. 11, 5020 Salzburg, [email protected] www.alpensalamander.eu 29/29