Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 ! "#$!%#&'&(#$!)$*!! !"#$%&'"'('%)$*+,%)+-$,$*&'"'('%)$*+ 1. Lurche: ein Leben an Land und im Wasser 2. Die Wanderung der Lurche 3. Die Außergewöhnliche Entwicklung der Salamander 4. Lurche sind Wirbeltiere 5. Wo leben die Alpensalamander? 6. Wo leben die Feuersalamander? 7. Bedrohte Lurche. Die Rote Liste. 8. Wo gibt es Salamander in deiner Umgebung? www.alpensalamander.eu www.alpensalamander.eu 1/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 1. Lurche: ein Leben an Land und im Wasser Die meisten Tiere sind wahre Experten in einem Element. Vögel fliegen durch die Lüfte, dass sogar der Mensch mit seiner ganzen Technik neidisch wird. Auch Fische sind perfekt an ihr Element, das Wasser, angepasst. Diese Anpassungen sind das Ergebnis einer Evolution die seit Millionen von Jahren voranschreitet. Bringt man jedoch einen Fisch an Land ist er verloren. Nur sehr wenige Tiere sind in der Lage es mit zwei Elementen auf zu nehmen. Zu diesen wenigen Tieren gehören die Amphibien oder Lurche wie sie auch bezeichnet werden. Doch welche Tiere gehören zu den Lurchen? Arbeitsauftrag: Lies den unten stehenden Text und erfahre mehr über diese faszinierenden Tiere. Spiele das Memory und ordne die einzelnen Lurche anschließend, mit Hilfe des Bestimmungsschlüssels, den Frosch- oder Schwanzlurchen zu. Entwicklungsgeschichte: Lurche oder Amphibien haben sich vor ungefähr 380 Millionen Jahren entwickelt. Sie stammen von den Quastenflossern, einer besonderen Fischgruppe, ab. Aufgrund der nahen Verwandtschaft zu den Fischen sind sie noch sehr an den Lebensraum Wasser gebunden, können jedoch auch auf dem Land leben. Lurche sind die entwicklungsgeschichtlich ältesten Quastenflosser http://n.ethz.ch/student/fbaumann/Quastenflosser.html Landwirbeltiere. Sie stellen das Bindeglied zwischen den im Wasser lebenden, mit Kiemen atmenden Fischen und den mit Lungen atmenden, auf dem Land lebenden Reptilien, Vögeln und Säugetieren dar. ! www.alpensalamander.eu 2/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Lebensweise: Lurche können grundsätzlich in zwei große Gruppen eingeteilt werden. 1. In Froschlurche: Zu denen Frösche, Kröten und Unken zählen. 2. In Schwanzlurche: Zu denen Molche und Salamander gehören. Seefrosch ein Froschlurch http://www.herpetofauna.at/amphibien/Wasserfroschgruppe.php Feuersalamander ein Schwanzlurch ! Das besondere an den Lurchen ist, dass sie in einem Teil ihrer Entwicklung ausschließlich an das Leben im Wasser angepasst sind . Die Frösche zum Beispiel legen ihre Eier (den Laich) in einem Tümpel ab, woraus die Kaulquappen (Larven) schlüpfen. Diese Larven verbringen ihre erste Zeit ausschließlich im Wasser. Die Kaulquappen atmen mit Kiemen. Erst später entwickeln sich ihre Lungen und sie können ihr Leben an Land beginnen. Bei den Salamandern verhält es sich ähnlich. Salamander Larve (ca. 5 cm lang) Kaulquappe der Erdkröte http://naturfotografenforum.de/o34072/Kaulquappe+der+Erdkr%C3%B6te+%5BKD+EBV%5D www.alpensalamander.eu 3/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Lurche haben zwar Lungen, können jedoch auch über ihre Haut atmen. Sie sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, ihre Körpertemperatur entspricht nahezu der Umgebungstemperatur. Im Gegensatz dazu stehen die Säugetieren, wie auch der Mensch, die immer eine konstante Körpertemperatur haben. Den Winter verbringen Lurche eingegraben in feuchten Erdlöchern in einer Art Winterruhe. In dieser Zeit reicht die Atmung über die gut durchblutete Haut zum Überleben aus. Zur Nahrung von Lurchen zählen Würmer, Schnecken, Spinnen und Insekten. www.alpensalamander.eu 4/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 www.alpensalamander.eu 09.2012 5/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 2. Die Wanderung der Lurche Aus Kaulquappen werden Frösche Sicher hast du schon einmal einen überfahrenen Frosch auf der Straße gesehen. Aber warum werden gerade im Frühjahr so viele überfahren? Sind dir schon einmal die meist grünen, niedrigen Zäune neben manchen Straßen aufgefallen? Wen sollen die aufhalten? Die Wanderung: Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, erwachen die Frösche aus ihrer Winterstarre und machen sich auf eine Wanderung. Sie suchen ein Gewässer. Dabei werden ihnen Straßen oft zum Verhängnis, sie werden überfahren. Darum stellt man Zäune auf. Mehrmals täglich werden die Frösche dann eingesammelt und auf die andere Straßenseite gebracht. So fallen nicht ganz so viele dem Straßenverkehr zum Opfer. Ein Frosch in Gefahr http://www.br-online.de/wissen/umwelt/amphibien-DID1237461853181/amphibiensterben-ursachen-ID1237463565768.xml Aber wozu diese gefährliche Reise? Sie suchen ein Gewässer um ihre Eier abzulegen, also um zu laichen, aus denen sich dann wieder neue Frösche entwickeln. Arbeitsauftrag: Bitte lies den Text aufmerksam durch und beschreibe die verschiedenen Entwicklungsstufen 19 kurz mit eigenen Worten. Zeichne zu den einzelnen Entwicklungsstufen auch einen Cartoon. Die Entwicklung des Wasserfrosches: Haben die Wasserfrösche ein geeignetes Laichgewässer gefunden, versuchen die Männchen ihre Weibchen durch Knurren anzulocken. Klappt das, springt das Männchen auf den Rücken www.alpensalamander.eu 6/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 des Weibchens und umklammert es mit seinen Vorderbeinen. Dann beginnt das Weibchen mit der Eiablage. In einer Laichsaison kann ein Weibchen bis zu 4000 Eier legen. Diese Eier sind zuerst sehr klein und sinken auf den Grund. Über den frisch gelegten Laich sondert das festklammerte Männchen, eine milchig trübe Flüssigkeit ab, die Samen enthält. So werden die Eier befruchtet. Es handelt sich also um eine sogenannte äussere Befruchtung. Die Eier quellen im Wasser und steigen dadurch in Klumpen zur Oberfläche auf. Ein Ei kann bis zu einem Zentimeter Durchmesser erreichen. Der Embryo wird durch die Gallert Hülle geschützt. Nach etwa 8 bis 10 Tagen schlüpfen aus diesen kleinen Kugeln die Kaulquappen. Die ersten Tage bewegen sie Die Entwicklung eines Frosches http://www.kaeferatlas.de/~kd2/vom_ei_zum_frosch1.htm sich kaum. Mit fortschreitender Zeit nehmen sie eine fischähnliche Gestalt an. Sie bewegen sich dann mittels eines Ruderschwanzes fort und atmen mit Hilfe ihrer Aussenkiemen. Nach ca. 20 Tagen beginnt eine Hautfalte über die büschelartigen Aussenkiemen zu wachsen und es entstehen Innenkiemen. Kaulquappen ernähren sich von Pflanzen und haben sehr viele Fressfeinde deshalb erreichen nur wenige das Froschstadium. Nach 40 Tagen ist die Kaulquappe schon ca. 4 cm groß uns es beginnen ihr Hinterbeine zu wachsen. www.alpensalamander.eu 7/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Nach einer Woche sind diese fertig, die Entwicklung der vorderen Beine braucht noch etwas länger. Immer öfter schwimmt die Kaulquappe zur Wasseroberfläche und schnappt nach Luft. Die Lungen bilden sich aus. Die Gestalt wird der eines Frosches immer ähnlicher. Die Vorderbeine Wachsen und der Schwanz bildet sich zurück. Nach ungefähr 70 Tagen ist die Verwandlung, die man auch Metamorphose nennt, abgeschlossen. Aus einem Ei ist eine Entwicklung 1-9 Kaulquappe dann daraus ein Frosch geworden. ! www.alpensalamander.eu 8/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 3. Die Außergewöhnliche Entwicklung der Salamander Innere Befruchtung und lebend-gebärend. Sicher hast du schon einmal vom Froschlaich oder von Kaulquappen gehört. Als Laich bezeichnet man die Eier von Lurchen, die im Frühjahr ins Wasser von Teichen und Bächen abgelegt werden. Aus diesen Eiern schlüpfen Kaulquappen die sich dann im Wasser zu fertigen Lurchen entwickeln. Doch beim Salamander ist das anders. Salamander gehören zwar zur Gruppe der Lurche und die Entwicklungsschritte sind die gleichen wie bei jedem anderen Lurch (aus einem Ei entwickelt sich eine mit Kiemen atmende Larve die sich im Laufe ihrer Metamorphose zu einem mit Lungen atmenden Lurch entwickelt). Es gibt jedoch Alpensalamander bei der Paarung! einige interessante Unterschiede. Die meisten Lurche weisen eine äußere Befruchtung auf. Das heißt die Eier (der Laich) werden vom Weibchen abgelegt und das Männchen legt seinen Samen über die Eier. Die Eier werden also außerhalb des Körpers befruchtet. Beim Salamander ist das anders. Alpen- sowie Feuersalamander pflanzen sich durch innere Befruchtung fort. Das bedeutet, die Eier werden im Körper des Weibchens befruchtet. Feuersalamander Geburt www.alpensalamander.eu Feuersalamander Larve 9/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Der Feuersalamander: Das Weibchen behält die befruchteten Eier im Körper und es entwickeln sich in ihrem Uterus bis zu 30 Feuersalamander-Larven. Im Frühjahr werden die Larven dann in einem Gewässer lebend geboren. Diese Larven verbringen ihre ersten Monate im Wasser. Dort entwickeln sie sich zu fertigen, an Land lebenden, Salamandern. Anders als Kaulquappen haben die kleinen Salamander Larven schon von Beginn an Vorder- und Hinterbeine. Man erkennt sie besonders gut an ihren 6 Kiemenbüscheln und den gelben Flecken an den Hinterbeinen. Wenn sie geboren werden, sind sie ca. 3 cm groß und bräunlich gefärbt (siehe linkes Bild unten). Je älter sie werden, desto besser kann man die typischen schwarz-gelben Flecken erkennen. Ca. 3-5 Monate nach ihrer Geburt, verlassen sie das Wasser um ihr Leben als kleiner Feuersalamander an Land zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sind ihre Kiemenbüschel bereits vollständig zurückgebildet und durch innere Lungen ersetzt worden (siehe rechtes Bild unten). !!!!!! Feuersalamanderlarve nach der Geburt (links, ca. 3 cm groß) und kurz bevor sie an Land geht (rechts, ca. 7 cm groß).! Wichtig für die Larven ist, dass das Wasser, in das sie geboren werden, sehr sauber und sauerstoffreich ist. Anders wie bei den Fröschen, brauchen die Feuersalamander daher meist frische Quellgewässer (z.B. kleine Waldbäche), damit sie sich fortpflanzen können und ihre Art überlebt. Aus diesem Grund sind sie sehr gefährdet, weil es immer weniger von diesen Quellgewässern gibt. Der Alpensalamander: Die Fortpflanzung des Alpensalamander ist noch außergewöhnlicher. Die Befruchtung und die Entwicklung laufen zwar gleich ab wie beim Feuersalamander und bei jedem anderen Lurch. Nur entwickeln sich die Larven im Mutterleib zu fertigen Salamandern. Die Alpensalamander werden also schon als fertige Salamander auf die Welt gebracht. Das hat den Vorteil, dass der Alpensalamander gänzlich unabhängig von einem Gewässer ist. So bringt ein Alpensalamanderweibchen alle 2-3 Jahre meist ein bis zwei kleine schon fertige Salamander zur Welt. www.alpensalamander.eu 10/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Arbeitsauftrag: Versuche mit Hilfe des Textes die Bilder über das Fortpflanzungsverhalten des Alpensalamanders in die richtige Reihenfolge zu bringen. 1. Hat ein Alpensalamander Männchen ein Weibchen gefunden, verfolgt er es und versucht auf ihren Rücken zu klettern. 2. Hat er es geschafft auf den Rücken zu kommen, umklammert er das Weibchen und reibt seinen Kopf an ihren. 3. Das Männchen versucht von der Seite unter das Weibchen zu kriechen. 4. Das Weibchen verliert mit den Vorderbeinen den Kontakt zum Boden. 5. Das Männchen ist nun völlig unter dem Weibchen. 6. Das Männchen reibt mit seiner Schwanzwurzel die Kloake des Weibchens. 7. Sobald das Weibchen eine bestimmte Reaktion zeigt gibt das Männchen die Spermatophore ab. (Spermatophore = Samenpaket) 8. Das Männchen rollt unter dem Weibchen weg und das Weibchen nimmt die Spermatophore auf. www.alpensalamander.eu 11/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 www.alpensalamander.eu 12/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 4. Lurche sind Wirbeltiere. Der Körperbau. Durch seinen Körperbau ist der Frosch perfekt an das Leben am und im Wasser angepasst. Mit seinen langen und starken Hinterbeinen kann er bis zu 4 Meter weit springen. Wichtig ist dies vor allem bei der Jagd und auf der Flucht vor Feinden. Setzt man diese Weite mit seiner Körpergröße in Relation, müsste der Mensch im Vergleich 150 Meter weit springen können. Seine langen Zehen der Hinterbeine sind durch Schwimmhäute verbunden. Diese ermöglichen http://www.loslachen.ch/wp-content/uploads/2008/10/niemals_aufgeben.jpg ihm ein rasches Vorankommen im Wasser. Der Körperbau: Mensch, Salamander und Frosch sehen von außen betrachtet sehr unterschiedlich aus. Betrachtet man jedoch das Skelett, findet man einige Kochen, die bei allen drei ähnlich sind. Alle drei haben eine Wirbelsäule, an die der Schädelknochen anschließt. Die vorderen Extremitäten sind über die Schulter und die Schulterblätter mit der Wirbelsäule verbunden, die hinteren Beine durch die Hüfte. Auch Finger und Zehen haben alle gemeinsam. Dass es viele Unterschiede gibt ist klar. Der Frosch zum Beispiel hat keine Rippen. Das was so aussieht sind nur die Dornfortsätze der Wirbel. Arbeitsaufgabe: Schau dir das Skelett des Menschen an und vergleiche es mit dem eines Frosches und dem eines Salamanders bzw. Molches. Suche die unten angeführten Körperteile in jedem der drei Skelette und male sie jeweils mit derselben Farbe an (z.B.: Kopf in allen drei Skeletten rot). Beschrifte sie auch. www.alpensalamander.eu 13/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Schädelknochen, Füße, Hände, Schulterblatt, Oberarmknochen, Wirbelsäule, Hüfte, Unterarmknochen, Oberschenkel, Unterschenkel, Rippen ! http://www.goethe.lb.bw.schule.de/faecher/biologie/biologie/klasse06/amphibien/amphibien.htm www.alpensalamander.eu 14/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 www.alpensalamander.eu 15/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 5. Wo leben die Alpensalamander? In Österreich gibt es zwei verschiedene Arten der drolligen Salamander. Den Alpensalamander und den Feuersalamander. Aber wo genau leben diese Tiere eigentlich? Und was brauchen sie zum Überleben? Der Alpensalamander Die Alpensalamander (Salamandra atra) leben, wie ihr Name schon vermuten lässt, in unseren Bergen in Höhenlagen von ca. 600 bis 2500 Meter. Sie sind glänzend schwarz, 8-14 Zentimeter groß und können bis zu 15 Jahre alt werden. Sie sind bei uns auch unter dem Namen Wegnox, Wegnarr, Wegmandl oder Hölldeixl bekannt. Eine Besonderheit der Alpensalamander ist, dass sie bereits fertig entwickelte Jungtiere zur Welt bringen und daher, im Gegensatz zu anderen Lurchen, kein Gewässer für ihre Larven brauchen. Die Weibchen tragen die Larven im Mutterleib bis sie fertig entwickelt sind und bringen dann meist zwei Jungtiere zur Welt. Diese Entwicklung dauert ca. 2-3 Jahre. Das ist einzigartig unter den Amphibien. www.alpensalamander.eu 16/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Die typischen Lebensräume sind feuchte Almwiesen, Felsschluchten und lichte Mischwälder. Dort leben sie in Erdspalten, Ritzen oder Höhlen, die sie nur in der Nacht oder nach Regenfällen verlassen. ! Bei Bedrohung nimmt der Alpensalamander eine typische Abwehrhaltung ein, die wie ein „S“ aussieht und kann ein weißes Sekret absondern, das für den Menschen aber harmlos ist. Der Alpensalamander ist nicht ganz so bedroht wie der Feuersalamander, da er in den landwirtschaftlich weniger genutzten höheren Lagen vorkommt. Sein Lebensraum ist durch den Menschen noch nicht ganz so beeinträchtigt worden. Alpensalamander in Abwehrhaltung www.alpensalamander.eu 17/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 http://maps.iucnredlist.org/map.html?id=19843 Auf der Karte oben siehst du wo der Alpensalamander vorkommt. ! Arbeitsaufgabe: Schau dir die Bilder unten genau an und ordne sie am Relief ein. Überlege dir wo der Alpensalamander vorkommen könnte und zeichne einen im Relief ein. www.alpensalamander.eu 18/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Kalkalpen, 1600m Meereshöhe Buchenwald, 500m Meereshöhe Kalkalpen,1000m Meereshöhe Auwald, 400m Meereshöhe +$'#$,! ! www.alpensalamander.eu 19/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 6. Wo leben die Feuersalamander? Die zweite in Österreich heimische Salamander-Art ist der Feuersalamander. Der Feuersalamander Die Feuersalamander (Salamandra salamandra) sind durch ihre schwarzgelbe Färbung sicher die bekanntesten Lurche Europas. Sie können bis zu 30 cm lang und über 15 Jahre alt werden. Zum Schutz vor Fressfeinden oder bei anderer Bedrohung scheidet der Feuersalamander (wie auch der Alpensalamander) über Hautdrüsen das Gift „Samandarin“ aus, das aber für den Menschen ungefährlich ist. Die Feuersalamander sind nachtaktiv und hauptsächlich bei regnerischem Wetter unterwegs. Ihr typischer Lebensraum sind Laubmischwälder (größtenteils Buchenwälder) mit kleineren Fließgewässern oder Gräben. Dort führen sie ein verborgenes Dasein unter Nischen, Totholz und im Lückensystem des Bodens. Feuersalamander ernähren sich von kleinen Nacktschnecken, Würmern und anderen kleinen Kriechtieren. www.alpensalamander.eu 20/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Außergewöhnlich ist auch die Art der Fortpflanzung. Ein Weibchen kann in einem Jahr bis zu 80 Larven absetzen. Die wachsen dann in kleinen Quellgewässern zu an Land lebenden Salamandern heran. Deshalb ist für den Fortbestand des Feuersalamanders eine hohe Wasserqualität in den Bächen sehr wichtig. -$.$*/0'0102)$*'0*3$!4506!7!51!(*&89! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Verbreitungskarte des Feuersalamanders in Europa http://maps.iucnredlist.org/map.html?id=59467 ! ! www.alpensalamander.eu 21/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Besonders die Landwirtschaft setzt dem Feuersalamander zu. Viele Wiesen werden trocken gelegt und die kleinen Bäche verschwinden oder werden verschmutzt. Da der Feuersalamander in der Kulturlandschaft des Menschen seinen Lebensraum hat, ist er auch stärker bedroht als sein naher Verwandter, der Alpensalamander. ! Arbeitsauftrag: Schau dir die Bilder unten genau an und ordne sie am Relief ein. Überlege dir, wo der Feuersalamander vorkommen könnte und zeichne einen im Relief ein. Klamm in den Kalkalpen, 1000m Meereshöhe Wald mit frischem Bach, 400m Meereshöhe Krimmler Wasserfall 1600 m Meereshöhe Buchenwald, 500m Meereshöhe ! www.alpensalamander.eu 22/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Das Relief: ! ! ! www.alpensalamander.eu 23/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 7. Bedrohte Lurche. Die Rote Liste. Salamander und die anderen Lurche brauchen einen feuchten Lebensraum. Kleine Tümpel, frische Bäche und feuchte Böden sind für sie und ihre Nachkommen überlebenswichtig. Und wie sieht diesbezüglich die Kulturlandschaft des Menschen aus? Menschen mögen diese feuchten Bedingungen nicht so gerne. Traktoren von Bauern versinken im Morast. Im mit Wasser durchtränkten Boden können keine Häuser und Straßen gebaut werden. Darum werden immer mehr Feuchtgebiete trockengelegt, um für den Menschen mehr Lebensraum zu schaffen. Auch die Überdüngung mit Jauche ist ein Problem. Ein Problem für die Lurche: intensive Landwirtschaft und unsere aggressiven Abwässer Gleichzeitig wird den Lurchen aber Lebensraum genommen. Daraus ergibt sich eine massive Bedrohung vieler Arten. Auf der Roten Liste stehen alle Tiere, deren Population bedroht ist. Es gibt verschiedene Kategorien, von „potentiell gefährdet“ bis „vom Aussterben bedroht“. Naturschützer versuchen den an vielen Orten verlorenen Lebensraum wiederherzustellen. Denn was wären wir ohne unsere Salamander, Frösche und Molche! www.alpensalamander.eu 24/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Teichbau in Hollersbach Manchmal braucht man aber auch einen Bagger um den Lebensraum wieder herzustellen. Wie im Bild „Teichbau in Hollersbach“. Es wurden in den letzten Jahren leider so viele Teiche und Bäche zerstört und trockengelegt, dass sie jetzt wieder hergestellt werden müssen. Das nennt man dann !Renaturierung", also ein Zurückführen des bereits zerstörten Lebensraumes zur Natur. Oft wachsen kleine Tümpel einfach mit Pflanzen zu und die Lurche verlieren auch so ihren Lebensraum. Wichtig ist jedoch, dass den Grundeigentümern, meist Bauern, diese Zusammenhänge bewusst sind, damit ihnen die Erhaltung des Lebensraumes ein Anliegen ist. Auerbauer Tom Strubreiter schaut auf seiner Alm am Seewaldsee auch auf die Molche, Kleine Lacke mit vielen Molchen beim Zuwachsen. Eine Gefahr für die Lurche, weil sie ihren Lebensraum verlieren. Frösche, Salamander und Kräuter. www.alpensalamander.eu 25/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 ! Arbeitsauftrag: Trage alle Lurche, die es in deiner Region gibt, in die unten stehende Tabelle ein. Stehen sie auf der !Roten Liste" ? Finde heraus wie gefährdet sie sind! Die !Rote Liste": In der Roten Liste werden alle Tiere, die in einem Land bedroht sind, aufgeführt. Diese Liste gibt es für alle Tiere und alle Länder der Welt. Die Rote Liste für die Amphibien aus Salzburg findest du auf der Homepage www.alpensalamander.eu bei den Lehrunterlagen. Lurche in Salzburg: Name Auf der Roten Liste (Ja/Nein) Gefährdung Überleg dir einen Dialog zwischen einem Bauern und einem Salamander. Worüber könnten sich die beiden unterhalten? Schreibe es auf oder male eine Bildgeschichte (mit Sprechblasen). Oder ihr spielt eine Diskussion zwischen einem Bauern und einem Tierschützer nach. Welche Argumente könnten die beiden haben? www.alpensalamander.eu 26/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 8. Wo gibt es Salamander in deiner Umgebung? www.alpensalamander.eu Um genau zu erfahren, wie es um die Salamander in Österreich bestellt ist, müssen wir alle zusammen helfen. Im Internet gibt es eine Plattform – www.alpensalamander.eu – auf der jeder eintragen kann, wo ein Salamander gesehen wurde. So sollte sich nach und nach ein Bild ergeben, wo in Österreich viele Salamander vorkommen und wo es ihnen nicht so gut geht. ! Auf dieser Seite können Alpen- wie Feuersalamander eingetragen werden. Und es geht ganz einfach. www.alpensalamander.eu 27/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Nur auf die Karte klicken, das Gebiet, in dem der Salamander gesehen wurde möglichst genau durch Zoomen suchen. Nochmal auf die Karte klicken, das Formular ausfüllen, speichern und abschicken. Es können auch Fotos hochgeladen werden. Mit deinem Eintrag auf dieser Seite kannst du einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Salamander leisten. Bitte gehe verantwortungsvoll mit dieser Seite um! Und so trägst du ein, wenn du schon einen Salamander gefunden hast: 1. Auf die Seite www.alpensalamander.eu gehen. 2. Auf die Landkarte klicken. 3. Durch Zoomen den Ort der Sichtung möglichst genau suchen. 4. Auf die Karte klicken. 5. Das Formular ausfüllen. www.alpensalamander.eu 28/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 6. Wenn du ein Foto dazu gemacht hast, auch dieses hochladen. 7. Auf „Save Text“ und „Send“ klicken. 8. Fertig! www.alpensalamander.eu 29/30 Alpensalamander II Schulprojekt, Kapitel 1-7 09.2012 Arbeitsauftrag: Mach dich mit der Landkarte vertraut. Suche deine Schule und dein Zuhause und finde heraus, wo es Salamander in deiner Umgebung gibt. Schreibe sie dir auf und vergleiche deine Funde mit deinen KollegInnen. Damit du weißt, wie das Eintragen funktioniert, mache auch eine Probeeingabe. Suche dir deine Schule und gib im Feld „Remark“ Probeeingabe an. Quellen & weiterführende Links: www.alpensalamander.eu ! www.herpetofauna.at ! www.karch.ch ! www.iucnredlist.org Team & Kontakt.+ Homepage: www.alpensalamander.eu Projektteam: Univ.Prof. Ulrike Berninger – [email protected] Mag. Ana Gimeno-Represas – [email protected] Magdalena Meikl, MSc – [email protected] Alexandra Pitt, Dipl.Biol. – [email protected] Julia Schauer, MSc – [email protected] Kontakt via Telefon: 0664/53 57 188 (Magdalena Meikl) Adresse: „Projekt Alpensalamander“ Universität Salzburg FB Organismische Biologie Hellbrunnerstraße 34 5020 Salzburg, Austria www.alpensalamander.eu 30/30