Nervengifte

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Nervengifte
und die chemische Signalübermittlung bei Neuronen
Tollkirsche (Atropa belladonna)
Medienberichte:
-Kindstod durch Genuss
giftiger Tollkirschen.
- Wahnvorstellung bei alter
Frau durch Sirup der Tollkirsche verursacht (Herbst).
Blüte und Frucht der Tollkirsche.
-Adlige Frauen strichen sich
Saft ans Auge, um grosse
Pupillen und feuchte Augen
zu haben.
Ziel: schöner aussehen.
Nervengifte:
Pflanzenstoffe und tierische Substanzen
können chemisch die Reizleitung an den
Neuronen beeinflussen.
Ziele:
Chemische Signalübermittlung an Neuronen
verstehen
Erkennen, welche Wirkungen Nervengifte
an Synapsen auslösen.
Wirkungen (fett) notieren.
Nervengifte:
Einstiegsüberlegungen:
a) Mögliche Zielorgane (muskulär) sind:
Atemmuskulatur, Herz
(vegetativ)
b) Mögliche Wirkungen sind:
Hemmung/Blockade; Verstärkung/Erregung
c) Weshalb wirken die Gifte?
Sind chem. ähnlich wie körpereigene Stoffe
Chemische Signalübermittlung mit Transmitter Acetylcholin
Axon-Endknopf
Cholinesterase
AcetylcholinRezeptoren
Tollkirsche
Atropin
Atropin besetzt und blockiert die Ach-Rezeptoren beim
Herzen (und Eingeweide, Irismuskel): Herzstillstand.
Medizin. Einsatz bei Augenoperationen.
Botulinustoxin - in Fleischkonserven
Clostridium botulinus
Das BotulinusToxin hemmt die
Ach-Ausschüttung:
Atemlähmung
bei 0.01 mg.
Kosmetische Anwendung von Botox
Jeder Ansatz an
Mäusen getestet
Hemmung der Gesichtsmuskeln (für Monate) lässt Falten verschwinden.
Nebenerscheinungen: Fehlende Mimik und hängende Lippen.
Ernsthafte medizin. Behandlung von übermässigem Schwitzen sowie
Schmerzen (Muskelverspannungen im Kopfbereich, Kopfschmerzen),
Muskelkrämpfe (Muskelerkrankungen).
Würfelquallen – Seewespe
Abwaschen mit Essig verhindert,
weitere Nesselkapseln auszulösen.
Giftigste Quallen Australiens! Schwere neurotoxische Folgen beim
Nesseln: Muskelkrämpfe, Atem- sowie Herzstillstand.
Giftschlangen:
Krait
Schlangengift wirkt auf
Nerven (neurotoxisch)
wie auch blut-auflösend
(hämatotoxisch).
Das Bungarotoxin beim Krait (Giftnatter, Südostasien,
nachtaktiv) blockiert die Ach-Rezeptoren: Tod durch
Atemstillstand.
0.2 mg/kg ist letale Dosis.
Schwarze Witwe
Das Latrotoxin der Schwarzen Witwe bewirkt
die schlagartige Entleerung der synaptischen Bläschen: Atemlähmung
Kugelfisch, Fugu
Eine japanische Delikatesse.
Roher Kugelfisch.
Eingeweide dürfen nicht
angeschnitten werden.
Das Tetrodotoxin des
Kugelfischs blockiert die
Na+-Kanäle: Atemlähmung.
0.002 mg führen bei der Maus zum Tod.
Curare, Pfeilgiftfrosch
Alkaloide der Frösche
binden an Ach-Rezeptoren
und halten die Na+-Kanäle
offen: Atemlähmung.
Medizinischer Einsatz für Operationen
unter künstlicher Beatmung.
Giftgas Senfgas
Im 1. WK wurde gegen Alliierte Senfgas eingesetzt.
Hemmung der Ach-Esterase. Folge: erschöpfender
Na+-Einstrom ins Folgeneuron - Atemstillstand.
Giftgas Sarin
Blockierung der
Acetylcholin-Esterase.
Dauerreizung der Folgeneuronen. Tod durch
Atemlähmung.
Hauptsymptome:
- Zittern und/oder Zucken der Muskulatur
- Erbrechen, unkontrollierter Harn- und Stuhlabgang
- Atemnot
- Ängstlichkeit, Spannung, Verwirrtheit
- ev. generalisierte Krämpfe, Bewusstlosigkeit
- Tod durch Atemlähmung, evt. durch Kreislaufkollaps
Vertiefung:
b) Stellen sie die verstärkenden sowie die
hemmenden Effekte der Gifte separat zusammen:
Gift
Hemmung/
Blockierung:
Verstärkung:
Wirkung
Zielorgan
Hemmung/Blockierung:
Ach-Rezeptoren (Atropin)
Ach-Rezeptoren (Bungarotoxin)
Ach-Ausschüttung (Botulinus)
Na+-Kanäle blockieren (Tetrodotoxin)
Verstärkung:
Entleerung aller Bläschen (Witwe)
Na-Kanäle offen halten (Curare, Alkaloide)
Hemmung der Ach-Esterase (Senfgas)
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