Lernen und Gedächtnis Wintersemester 2014/15 Sergei Korsakow

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Wintersemester 2014/15
Lernen und Gedächtnis
Sergei Korsakow (1854 – 1900)
Korsakow Syndrom
Retrograde Amnesie
Retroaktive Hemmung
Kontrollgruppe
Kurzzeitgedächtnis STM
Langzeitgedächtnis LTM
Retroaktive Hemmung
Konsolidierungsprozess
Hubert Rohracher:
“Das Gehirn lernt länger
als das Bewusstsein”
Die Vergessenskurve
Material
Lernen und Gedächtnis
„Überlernen“ ist zwecklos
50%
Hermann Ebbinghaus (1850 -1909)
½ Stunde
Zeit
Shepard
Mentale
Rotation
Ikonisches Gedächtnis
Kosslyn
Kosslyn
5 Sekunden
0
40
80
120
160 Grad
Mentale Landkarten
Semantisches Gedächtnis
Anderson 1973
Propositionale Netzwerke
Das Lernen von physiologischen Funktionen
Klassische Konditionierung
Verarbeitungstiefe:
Aktivierung des semantischen Netzes
Iwan Petrowitsch Pawlow (1849-1936)
Blutzuckerspiegel
Psychoneuroimmunologie
Zeit
Lernen von Verhalten
Instrumentelle Konditionierung
Lernen durch Reinforcement
Edward L. Thorndike (1874-1949)
Positives
Reinforcement
Spontanverhalten
Zunahme der
Verhaltensbereitschaft
Spontanverhalten
Abnahme der
Verhaltensbereitschaft
Burrhus F. Skinner (1904-1990)
Negatives
Reinforcement
Therapeutische Nutzanwendung:
Biofeedback
Neurofeedback
BOLD bei vorgestellten Bewegungen
(A) vor dem Training
(B) nach einem Feedbacktraining mit
Rückmeldung in Echtzeit
[real time funcitional magnetic resonance
imaging - rtfMRI]
Beispiel für die Zunahme
der Aktivierung durch das
Biofeedbacktraining
Das Training bewirkte tatsächlich
eine erhöhte Merkfähigkeit
Rückmeldung des BOLD-Signals
durch einen Graphen bzw. das
Videobild einer Feuerstelle
Down-Regulation im Hippocampus
und Up-Regulation der SMA
Dies sollte die Gedächtnisleistung
verbessern
Schmerzkontrolle durch rtfMRI-Feedback
aus dem vorderen cingulären Cortex
Schmerzeinschätzung von chronischen
Schmerzpatienten nach einem rtfMRI-Feedback
bzw. einer Rückmeldung von autonomen Grössen
Biofeedbacktraining des DC-Potentials
DC-Potential und Muskelentspannung
Eric Kandel, 1929 in Wien geboren,
begann in den 60er Jahren über die
Neurobiologie des Lernens zu arbeiten
Die Meeresschnecke Aplysia
besitzt nur rund 20 000 Neuronen
Die relativ grossen Neuronen können leicht
Präpariert und sogar in vitro gehalten werden
Lernabhängige Veränderungen
können untersucht werden
Kandels Modell für Lernprozesse war
der Kiemenrückziehreflex der Aplysia
Das Sipho-System besteht aus 24
sensorischen Neuronen, von denen ein
Hautreiz 6 aktiviert. Diese leiten die Erregung
an 6 Motoneuronen weiter, die den
Kiemenrückziehreflex bewirken
Gewebekulturen für einfache Lernschaltkreise
Das Motoneuron L7 bewirkt eine
rasche Kontraktion der Kieme
E. R. Kandel Nobelpreis 2000
The molecular biology of memory storage:
A dialogue between gens and synapses.
[Science 2001]
Grundlage kurzfristiger Behaltensleistungen ist
eine erhöhte Transmitterausschüttung.
Langfristige Behaltensleistungen beruhen auf der
Neubildung von Synapsen
Somatosensorische
Repräsentation beim
Nachtaffen [Owl
Monkey]
Neuronale Plastizität:
Durch solche Umstrukturierungen kann
sich sogar die Grösse von kortikalen
Projektionsfeldern im Anschluss an
Lernprozesse verändern
[M. M. Merzenich 1990]
Somatosensorische
Areale der
Fingerspitzen vor (li)
und nach (re) dem
Training
Sensibilitätssteigerun
g der Mittelfinger
durch mehrmonatiges
Training
Auch das Dogma der Zellkonstanz ist nicht
mehr aufrecht, da Nervenzellen auch
postnatal gebildet werden können, wie
Fernando Nottebohm erstmals am Vogelhirn
gezeigt hat.
[email protected]
giselher.guttmann@ sfu.ac.at
Dabei werden die neugebildeten
Nervenzellen von Gliafasern geleitet
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