Makro- und Mikrohämaturie beim Erwachsenen

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Makro- und Mikrohämaturie beim Erwachsenen
Während bei einer Makrohämaturie der Patient oft beunruhigt
den Arzt aufsucht, wird die Mikrohämaturie häufig als Zufallsbefund anlässlich eines Streifentests festgestellt. Die Ursachen
einer Hämaturie sind sehr unterschiedlich und reichen von
selbstlimitierenden bis zu lebensbedrohlichen Krankheiten.
Die Anamnese, der Urinstatus mit Sedimentuntersuchung,
einige erhobene Laborparameter sowie das Alter der Patienten
weisen den Weg zu einer sinnvollen Abklärungsstrategie.
Bei einer Rotverfärbung des Urins muss überprüft werden, ob
tatsächlich eine Blutung vorliegt. Der Urinteststreifen ist eine
sensitive Methode, um eine Mikrohämaturie festzustellen. Da
aber auch Hämoglobin und Myoglobin zu einem Farbumschlag führen können, müssen Erythrozyten anschliessend
mikroskopisch im Urinsediment nachgewiesen werden. Nach
Zentrifugieren des Urins ist der Überstand bei einer Hämoproteinurie rot, bei einer Erythrozyturie hingegen gelb und klar.
Im Urinsediment kann anhand der Erythrozytenmorphologie
zwischen einer glomerulären oder nicht-glomerulären Blutungsquelle unterschieden werden, was die Weichen Richtung
nephrologischer oder urologischer Abklärung stellt. Bei einer
glomerulären Blutung ist primär eine Überweisung zum Neph-
isomorph
© 2008 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
rologen indiziert. Damit kann auf aufwendige urologische
Abklärungen verzichtet werden. Wichtig ist auch abzuklären,
ob es sich um eine isolierte Hämaturie handelt oder ob zusätzlich eine Proteinurie oder eine Kreatininerhöhung vorliegen.
Bei nicht-glomerulärer Blutung hängt das weitere Vorgehen
stark vom Alter des Patienten ab. Infektionen und Urolithiasis
sind bei jüngeren Patienten die häufigsten Ursachen. Beim
Patienten über 45 Jahren steht die Tumorsuche an erster Stelle.
online-CME der PRAXIS ist gemäss Fortbildungsprogramm der
Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM)
als strukturierte und nachweisbare Fortbildung anrechenbar.
Die Fortbildung entspricht einem geschätzten Arbeitsaufwand
von einer Stunde pro Fortbildungsbeitrag und wird somit mit
1 Credit bewertet. SGAM-Mitglieder können online-CME der
PRAXIS auf dem Selbstdeklarationsprotokoll notieren.
Die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM)
vergibt im Rahmen der nachzuweisenden Fortbildung Innere
Medizin pro online-CME der PRAXIS 1 Credit.
dysmorph
Abb. 1: Isomorphe
und dysmorphe
Erythrozyten
DOI 10.1024/1661-8157.97.14.755
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Makro- und Mikrohämaturie beim Erwachsenen
Abklärungsstrategie
Teststreifen
Der Teststreifen ist eine sensitive Methode, um eine Mikrohämaturie festzustellen. Allerdings führen nicht nur Erythrozyten, sondern auch freies Hämoglobin und Myoglobin (und
einige andere Substanzen wie Desinfektionsmittel) zu einer
Farbreaktion.
Deshalb muss jede positive Reaktion auf dem Teststreifen mittels Erythrozyten-Nachweis im Urinsediment bestätigt werden.
Die Nachweisgrenze des Teststreifens ist relativ tief und beträgt 10 Ec/␮l. Das entspricht 1–2 Ec/GF im Urinsediment.
Eine falsch negative Reaktion beim Teststreifen ist selten und
kommt bei hohen Dosen Vitamin C vor, das stark reduzierend
wirkt.
Blutung bestätigen
Roter Urin: Ist nach Zentrifugieren des Urins der Überstand
rot, handelt es sich nicht um eine Hämaturie.
Ausnahme: Wenn der Urin vor dem Zentrifugieren zu lange
gelagert wird, lysieren die Erythrozyten.
Ob es sich im Überstand um eine Hämoglobinurie oder
Myoglobinurie handelt, kann im Labor festgestellt werden.
DER ROTE URIN
Papierstreifentest
negativ
Medikamente
Beeturie
positiv
Zentrifugation
Überstand rot:
Hämproteinurie
Sediment rot:
Erythrozyturie
Immunochem.
Test
Sedimentuntersuchung
Hämoglobin
Myoglobin
glomeruläre
Ec
Nicht-glomerul.
Ec
Abb. 2: Papierstreifentest für Blut: Interpretation
Nachweis der Erythrozyten
Im Urinsediment können die Erythrozyten mikroskopisch
nachgewiesen werden. Bei > 5 Ec/GF muss weiter abgeklärt
werden. Die Menge nachgewiesenen Blutes hat keine prognostische Bedeutung.
Urinsediment: Glomeruläre oder nicht-glomeruläre
Blutung
Die Morphologie der Erythrozyten erlaubt eine Differenzierung zwischen einer glomerulären und nicht-glomerulären
Blutungsquelle. Dysmorphe Erythrozyten und Akanthozyten
(ringförmige Erythrozyten mit bläschenartigen Ausstülpungen) weisen auf eine glomeruläre Blutung hin. Allerdings ist
nicht klar definiert, wie hoch der Anteil dysmorpher Erythrozyten sein muss, um eine glomeruläre Blutung anzunehmen.
Zudem ist die Zuverlässigkeit der morphologischen Beurteilung der Erythrozyten von der Erfahrung des Untersuchers
abhängig. Bei den einfacher zu erkennenden Akanthozyten
liegt die Grenze bei 5%.
Besondere klinische Situationen
In klinischen Situationen, die eine Erklärung für eine Hämaturie bieten, kann pragmatisch vorgegangen werden. Bei einer
Hämaturie im Rahmen eines Infekts kann nach erfolgter Behandlung kontrolliert werden, ob die Hämaturie persistiert.
Auch eine starke körperliche Anstrengung kann zu einer
Mikrohämaturie führen. Sie dauert in der Regel nicht länger
als 72 Stunden und sollte innerhalb eines Monats nachkontrolliert werden.
Eine Antikoagulation ist keine ausreichende Erklärung für eine
Hämaturie, solange der INR im therapeutischen Bereich ist.
Weitere Nierenparameter
Als weiterer Abklärungsschritt sollte auch nach einer Proteinurie gesucht werden. Blut im Urin führt nicht per se zu
einer Erhöhung des Eiweisses im Urin. Als pathologisch gilt
eine Eiweissausscheidung > 250 mg/24h).
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Zur Abschätzung der Nierenfunktion wird das Kreatinin
im Serum bestimmt. Die Benützung der MDRD-Formel
ist geeignet bei eingeschränkter Nierenfunktion. Bei einer
GFR > 60 ml/min ist sie nicht validiert und sollte durch die
Cockcroft-Formel ersetzt werden.
Die einzelnen Teste
Weitere Abklärungen
Bei einer glomerulären Blutung und/oder Proteinurie und
erhöhtem Kreatinin sollte der Patient einem Nephrologen
überwiesen werden.
Zu falsch positiven Resultaten kommt es durch:
● Oxidierende Desinfektionsmittel
● Mikrobielle Peroxidasen
● Myoglobin (Rhabdomyolyse), Hämoglobin (Hämolyse)
● Menstruation
Abklärung bei nicht-glomerulärer Blutung
Die häufigsten Ursachen sind Infekte und Urolithiasis. Beim
jüngeren Patienten muss auch an eine bisher nicht bekannte
Zystenniere gedacht werden. Folglich sollte der jüngere Patient (< 45 Jahren) primär nephrologisch abgeklärt werden.
Ab dem 45. Lebensjahr steigt das Risiko markant an, bei
Mikrohämaturie einen Tumor zu finden. In dieser Altersgruppe sollte auch bei einer passageren Mikrohämaturie eine
Tumorsuche eingeleitet werden. Am häufigsten führt der
Blasentumor zu einer Mikrohämaturie; eine Zystoskopie –
verbunden mit einer Urinzytologie – steht deshalb am Anfang
einer Abklärung. Am zweithäufigsten ist ein Prostatakarzinom zu finden, seltener ein Nierenzellkarzinom. Eine Computertomographie ist sehr hilfreich bei der Abklärung von
Urolithiasis und Neoplasien.
Patient mit isolierter asymptomatischer Mikrohämaturie
Urinsediment
glomeruläre
Erythrozyturie
Nicht-glomeruläre
Erythrozyturie
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Streifentest für Hämaturie: Interpretation
Beim Papierstreifentest kommt es zu einer Farbveränderung
des Farbindikators durch Hämproteine.
Zu falsch negativen Resultaten kommt es durch:
● Vitamin C (wirkt stark reduzierend) und verhindert den
Farbumschlag
Auch eine Kontamination kann das Resultat verfälschen
Jeder positive Befund beim Streifentest muss durch den mikroskopischen Nachweis der Erythrozyten bestätigt werden.
Urinproben – Wann und wie?
Erster Morgenurin:
Für bakteriologische Untersuchungen oder Nachweis einer
geringen Proteinurie
Zweiter Morgenurin:
Für den Nachweis zellulärer Bestandteile, diese sind weniger
degradiert als im konzentrierten ersten Morgenurin
Spontanurin:
Am besten als Mittelstrahlurin. Das Mass der Verunreinigung
kann im Urinstatus durch die Anzahl Plattenepithelien beurteilt werden.
Urinproben – Wie lange lagern?
Patient , 45 J.
Nephrologie
Isolierte glom. Mikrohämaturie:
N IgA-Nephritis
N Alport-Syndrom
N dünne Basalmembran
Nephrologie
N Infekte
N Steine
N Zystennieren
Abb. 3: Blut im Urin: Nephrologie oder Urologie?
Patient . 45 J.
Urologie
N Tumor!
N Steine
N Infekte
Der Urin sollte möglichst frisch untersucht werden. Ist dies
nicht möglich, kann er wenige Stunden bei 4˚C im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Bei zu langer Lagerung treten auf:
● Erhöhung des pH
● Verminderung der Glukose
● Lyse der Erythrozyten und Zerstörung von Erythrozytenzylindern
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Makro- und Mikrohämaturie beim Erwachsenen
Definition
Makrohämaturie
Farbveränderung durch Blutbeimischung. Schon > 0.1 ml
Blut/l Urin kann zu einer Rot- bzw. Braunfärbung des Urins
führen. Dies entspricht > 500 000 Ec/ml Urin.
Mikrohämaturie
Roter Fleck am Boden des Sediments.
Pathologische Erythrozyte
Es werden unterschiedliche Grenzwerte dieser semiquantitativen Methode angegeben. Ein Grenzwert von > 5 Ec/GF ist
ausreichend sensitiv. Bei einem tieferen Grenzwert steigen die
falsch-positiven Resultate stark an.
Häufigkeit
Häufigkeit der Mikrohämaturie
Die Prävalenz der Mikrohämaturie wird in verschiedenen
Studien je nach Alter der Probanden und Häufigkeit der
Untersuchung mit 0.18 bis 16.1% angegeben.
Die Häufigkeit einer passageren Mikrohämaturie wurde bei
jungen amerikanischen Soldaten während über 12 Jahren
beobachtet. Bei 39% dieses Kollektivs fand sich mindestens
einmal eine Mikrohämaturie, bei 16% zweimal oder häufiger.
Bei älteren Männern betrug die Prävalenz einer asymptomatischen Mikrohämaturie bis zu 21%.
Häufigkeit eines Tumors bei Mikrohämaturie
Bei einer Mikrohämaturie findet sich bei Männern unter
45 Jahren selten ein Tumor, bei Männern der Altersgruppe
über 50 Jahren wird das Risiko eines Tumors in verschiedenen
Studien mit 7–8% angegeben, der Prozentsatz nimmt bei
steigendem Alter zu. Am häufigsten findet sich ein Urothelkarzinom (kommt nicht nur in der Blase, sondern auch in
proximaleren Abschnitten der ableitenden Harnwege vor),
an zweiter Stelle steht das Prostatakarzinom, selten ist das
Nierenzellkarzinom.
Risikofaktoren für einen Tumor im Urogenitaltrakt
● Alte > 45 Jahren, vor allem Männer
● Rauchen
● Berufliche Exposition mit Karzinogenen: Aromatische
Amine, Anilinderivate (Farben, Kautschuk, Teer, Produkte
in der Metallurgie)
● Beckenbestrahlung
● Bestimmte Pharmaka (Phenacetin, Cyclophosphamid)
Ursachen/Differentialdiagnose
Hämaturie nicht-glomerulären Ursprungs
● Infekt
● Urolithiasis
● Prostatitis
● Zystennieren
● Tumorsuche ab 45 Jahren
Isolierte Mikrohämaturie glomerulären Ursprungs
Bei einer isolierten Mikrohämaturie glomerulären Ursprungs
sind die häufigsten Diagnosen:
● IgA-Nephritis
● Alport-Syndrom (familiär, häufig auch Schwerhörigkeit)
● Syndrom der dünnen Basalmembran
● Oft kann aber keine Ursache gefunden werden.
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Fallbericht Mikrohämaturie
Anamnese des Patienten
Beim 26-jährigen Patienten trat vor drei Jahren erstmals ein
stark blutiger Urin bei jeder Miktion auf. Zuerst war dies
von Schmerzen begleitet, aktuell verspürt der Patient keine
Dysurie oder Schmerzen, keine Koliken. Einmalig ist auch
eine Hämatospermie aufgetreten. Aktuell keine Infektion.
Weg zur Diagnose/Kommentar
Die Anamnese dauert schon drei Jahre. Bei normaler Nierenfunktion wurde primär eine urologische Abklärung in die
Wege geleitet, die aber keinen Befund ergab.
Der Patient leidet an einer Hüftdysplasie bds mit V.a. Morbus
Perthes und St. n. mehreren Hüftgelenksoperationen bds.
Zudem besteht eine Spondylolisthesis mit chronischen lumbovertebralen Schmerzen.
Kreatinin: 80 ␮l
GFR: 123 ml/min
Proteinurie 400 mg/24 h
Vorgängig wurde bereits eine umfangreiche urologische
Abklärung gemacht:
• Prostatitis: Prostatapalpation und 4-Gläserprobe unauffällig
• Infekt: Urikult inkl. PCR Chlamydien/Gonkokken negativ
• Urolithiasis: Sonographie Nieren, inkl. Hoden/Nebenhoden: unauffällig
• Urolithiasis/Tumor: CT-Abdomen unauffällig
• Blasenstein/Tumor: Zystoskopie unauffällig
Urin-Streifentest
Hämoglobin, Myoglobin
Eiweiss
Urinsediment
Leukozyten
Erythrozyten
Dysmorphie der Ec
+++++
+
Man hätte sich alle Untersuchungen mit Ausnahme der
Nierensonographie sparen können. In dieser Altersgruppe
sind auch bei Vorliegen einer nicht-glomerulären Blutung
maligne Tumoren äusserst selten.
Eine glomeruläre Blutungsquelle stellt die Weiche einer
primären nephrologischen Abklärung.
Der Ec-positive Befund im Streifentest wird im Urinsediment
bestätigt.
0–1
> 40
20–30%
Bei auffälligem Urinsediment mit 20–30% dysmorphen Erythrozyten Zuweisung zum Nephrologen zur weiteren Abklärung.
Urin-Labor
Eweiss im Urin pro 24h (berechnet) 0.4 g/24 h
Es besteht eine leichte Proteinurie
Nierenbiopsie
Die Biopsie der Nieren zeigt einen Nierenbiopsiezylinder mit
ultrastrukturell dünner glomerulärer Basalmembran, vereinbar mit einem «Syndrom der dünnen Basalmembran».
Das Syndrom der dünnen Basalmembran.
Eine Nierenbiopsie wäre in diesem Fall (normale Nierenfunktion und geringe Proteinurie) nicht zwingend gewesen,
wurde aber auf dringenden Wunsch des Patienten durchführt, da sie der einzige Weg zu einer definitiven Diagnosestellung darstellt.
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Makro- und Mikrohämaturie beim Erwachsenen
Verlauf und Medikamente
Verlauf
Das Syndrom der dünnen Basalmembran verläuft in der
Regel gutartig. Eine Therapie ist nicht notwendig. Mit dem
Patienten wurden aber allgemeine nephroprotektive Massnahmen besprochen wie Blutdruckeinstellung und Vermeidung nephrotoxischer Substanzen.
Im Artikel verwendete Abkürzungen:
Ec
Erythrozyten
GF
Gesichtsfeld
GFR
glomeruläre Filtrationsrate
MDRD Modification of Diet in Renal
Disease
Medikamente
zur Schmerzbehandlung bei Hüftdysplasie bds.
Acetalgin 4⫻ pro Tag
Tramundin 100 mg, ca. 1⫻ pro Monat
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Fragen zur Hämaturie
Frage 1
Welche Befunde weisen auf eine glomeruläre Blutungsquelle hin?
(Einfachauswahl)
a) > 20 Erythrozyten pro Gesichtsfeld
b) Roter Überstand nach Zentrifugation des Urins
c) Dysmorphe Erythrozyten im Urinsediment
d) Leukozyten im Urinsediment
Frage 2
Welcher Urin eignet sich zur Abklärung einer Hämaturie?
(Einfachauswahl)
a) Der erste Morgenurin
b) Mittelstrahlurin bei spontaner Miktion
c) 24-h-Urin-Sammlung
d) Urin nach körperlicher Anstrengung
Frage 3
Welche Aussagen zu Tumoren des Urogenitaltrakts
sind richtig?
(Mehrfachauswahl)
a) Bei allen Männern mit nicht-glomerulärer Blutungsquelle muss primär eine Tumorsuche eingeleitet werden.
b) Bei Patienten > 45 Jahren muss auch eine passagere
Mikrohämaturie urologisch abgeklärt werden.
c) Beim älteren Mann ist bei der Mikrohämaturie das
Nierenzellkarzinom der häufigste Tumor.
d) Raucher erkranken häufiger an einem Blasentumor.
e) Frauen erkranken gleich häufig an einem Blasenkarzinom
wie Männer.
Korrespondenzadresse
PD Dr. med. Thomas Fehr
Klinik für Nephrologie
Universitätsspital
Rämistrasse 100
8091 Zürich
[email protected]
Frage 4
Welche Aussagen sind richtig?
(Mehrfachauswahl)
a) Bei einer Hämaturie ist nach Zentrifugation der Überstand nicht rot.
b) Bei einer Hämaturie ist die Menge des enthaltenen Blutes
prognostisch wichtig.
c) Jeder positive Befund des Teststreifens muss mittels
mikroskopischen Nachweises der Erythrozyten bestätigt
werden.
d) Unter Antikoagulation findet sich häufig eine Mikrohämaturie, die nicht als pathologisch zu werten ist.
Frage 5
Welche Aussagen zur isolierten glomerulären Hämaturie sind richtig?
(Mehrfachauswahl)
a) Kreatinin oft normal
b) Proteinurie > 2 g/24h
c) nur Mikro-, keine Makrohämaturie
d) Die Diagnose kann nur mittels Nierenbiopsie gestellt
werden.
Auflösung der Fragen und Kommentar in PRAXIS Nr. 15
vom 30. Juli 2008.
Sie können die Fragen auch online unter www.praxis.ch
lösen. Nach Beantwortung der Fragen sind Auflösung und
Kommentar sofort abrufbar.
Bibliographie
Cohen R et al. Microscopic Hematuria, N Engl J Med 348;23:2330-8
Grossfeld G et al. Asymptomatic Microscopic Hematuria in Adults: Summary of the AUA Best
Practice Policy Recommendations, Am Fam Physician 2001;63:1145-54)
Autoren
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Universitätsspital Zürich1; Verlag Hans Huber Bern2; Klinik
für Nephrologie, Universitätsspital Zürich3
1
Dr. med. Barbara Elke, 2Dr. med. Sabina Ludin, 3PD Dr. med. Thomas Fehr
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