Theaterpädagogisches Begleitmaterial MARIA STUART Bedrohtes Vaterland Notizbuch zur Inszenierung von Stephan Kimmig am Thalia Theater Hamburg RCQ +++ ERSTELLT IM RAHMEN DER AUSBILDUNG „THEATERPÄDAGOGIK BUT“ AN DER THEATERWERKSTATT HEIDELBERG ENTSTANDEN +++ AUSSCHLIESSLICH FÜR DEN INTERNEN GEBRAUCH BESTIMMT +++ AUTOR: JAN-BART DE CLERCQ +++ ER Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Inhalt Einleitend........................................................................................................ 2 Informatives Der Autor................................................................................................ 4 Das Trauerspiel...................................................................................... 5 Die Inszenierung Besetzung...................................................................................... 6 Der Regisseur................................................................................ 7 Das Konzept.................................................................................. 8 Stephan Kimmig im Gespräch..................................................... 9 Praktisches Vorüberlegung/Hinweise zur Durchführung........................................ 11 Vorbereitung........................................................................................... 12 V1 Reihentanz..................................................................................... 13 V2 Imaginärer Spaziergang................................................................ 14 V3 Assoziationen: Bedrohter Lebensraum........................................ 15 V4 Textarbeit: Bedrohtes England..................................................... 15 V5 Improvisation: Elisabeth vs. Maria Stuart................................... 16 Nachbereitung........................................................................................ 17 N1 Reihentanz..................................................................................... 18 N2 Assoziationen: Inszenierung......................................................... 19 N3 Diskussion: Kritik – Hamburger Abendblatt............................... 20 N4 Textarbeit: George W. Bush und Elisabeth.................................. 21 N5 Improvisation: Elisabeth vs. George W. Bush.............................. 21 In eigener Sache.......................................................................................... 22 Impressum/Literatur- und Quellenangaben................................................. 23 Anhang........................................................................................................... 24 Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Einleitend Liebe Leserin, lieber Leser, herzlich Willkommen am Thalia Theater Hamburg! Sind sie ein Schillerfan? Sein Trauerspiel „Maria Stuart“ ist in dieser Spielzeit auf unserer Bühne zu sehen. In ihren Händen halten Sie dazu ein Notizbuch mit theaterpädagogischem Begleitmaterial, das sich in erster Linie an Pädagogen der Sekundarstufe II richtet. Wir laden Sie mit ihren Oberstufenklassen herzlich zum Besuch dieses Theaterstückes ein und möchten Ihnen Ideen an die Hand geben, um mit Ihrer Klasse diesen Theaterbesuch vor und nach zubereiten Dieses Notizbuch gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil gibt Ihnen einen kurzen Überblick zu Friedrich Schiller und seinem Trauerspiel „Maria Stuart“. Im Anschluss wird der Regisseur Stephan Kimmig und seine Arbeit vorgestellt. Im praktischen zweiten Teil werden zwei Unterrichtseinheiten zur Vorund Nachbereitung vorgestellt, die den aktuellen Bezug der terroristischen Bedrohung des Vaterlandes in der Inszenierung behandeln. Vor ihrem Theaterbesuch wird für Ihre Schüler eine Atmosphäre der Bedrohung erlebbar gemacht, um sie in das Thema „Bedrohtes Vaterland“ einzuführen und sie auf den Abend vorzubereiten. Nach dem Theaterbesuch wird Raum zur Reflexion geschaffen, um den aktuelle Bezug der Inszenierung zu erörtern und kritisch zu befragen. Brauchen Sie Eintrittskarten? Die Kartenzentrale steht Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 23 Für Ihre Klasse können Sie vergünstigte Eintrittskarten reservieren. Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Einleitend Im Anhang dieses Notizbuches finden Sie die Textvorlagen und eine Musik-CD, die sie für die Vor- und Nachbereitung benötigen. Haben Sie Fragen zu diesem Notizbuch oder zur Inszenierung? Brauchen Sie weitere Anregungen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Email: [email protected] Tel.: 040.32 81 41 39 Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre! Herbert Enge und Jan-Bart De Clercq Platz für Ihre Notizen Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Der Autor und seine Zeit Johann Christoph Friedrich von Schiller (* 10. November 1759 in Marbach am Neckar; † 9. Mai 1805 in Weimar) Schiller war ein deutscher Dichter, Dramatiker, Philosoph sowie Historiker. Er gilt als der bedeutendste deutsche Dramatiker. Als Schriftsteller der Weimarer Klassik wollte er den Menschen zu Humanität erziehen und dadurch reif für gesellschaftliche Veränderungen machen. Seine Sujets hatten häufig zeitlose Gegenstände, die „über allen Einfluss der Zeiten erhaben“ („Die Horen“ 1795) waren. Meilensteine 1782 Uraufführung: „Die Räuber“ (erstes Drama) in Mannheim 1784 Uraufführung: „Kabale und Liebe“ in Frankfurt 1787 Uraufführung: „Don Carlos“ in Hamburg 1795 Schrift: “Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ 1795-97 Eigene Zeitschrift „Die Horen“ 1800 Uraufführung: „Maria Stuart“ in Weimar 1804 Uraufführung: „Die Huldigung der Künste“ in Weimar Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Das Trauerspiel: Maria Stuart Fasziniert vom Schicksal der - laut Zeitzeugen schönen und leidenschaftlichen Maria Stuart, plante Schiller bereits nach der Beendigung von ‚Kabale und Liebe’ ein Drama über die schottische Königin. Für ihn bestand die Herausforderung bei der Bearbeitung des Stoffes darin, „dass man die Katastrophe gleich in den ersten Szenen sieht, und, indem die Handlung des Stückes sich davon wegzubewegen scheint, ihr immer näher und näher geführt wird.“ (Friedrich Schiller an Goethe) Schillers Trauerspiel beginnt drei Tage vor Maria Stuarts Hinrichtung. Es erzählt von der Eingekerkerten und ihrem Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden. Währenddessen ringen verschiedene politische Lager, entweder um die Befreiung oder die baldige Hinrichtung der Gefangenen. Elisabeth I. - von diesen Kräften umgeben - schwankt. Ein Befreiungsversuch und ein Mordkomplott schlagen fehl. Letztlich unterschreibt Elisabeth die Hinrichtungsurkunde und Maria Stuarts Kopf fällt. Schillers Königinnendrama stellt die Frage nach dem Verhältnis von Macht und Moral und beschreibt den Einfluss von ganz privaten Gefühlen und Interessen auf die Politik. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Die Inszenierung Die Besetzung Elisabeth Maria Stuart Paulet Mortimer Paula Dombrowski Susanne Wolff Christoph Bantzer Daniel Hoevels Burleigh Shrewsbury Davidson/Auspine Leicester Peter Jordan Helmut Mooshammer Asad SchwarzMsesilamba Werner Wölbern Stephan Kimmig hat die restlichen Figuren des Trauerspiels gestrichen. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Die Inszenierung Der Regisseur Stephan Kimmig wurde am 1. März 1959 in Stuttgart geboren. Von 1981 bis 1984 besuchte er die Neue Münchner Schauspielschule und begann anschließend als Regieassistent am Schiller-Theater in Berlin zu arbeiten. Meilensteine 1988 - 1996 Freier Regisseur in den Niederlanden und Belgien Seit 1990 Arbeit als freier Regisseur in Deutschland und Österreich 1996/97 Hausregisseur am Theater Heidelberg 1998-2000 Fester Regisseur am Schauspiel Stuttgart 2002-2009 Hausregisseur am Thalia-Theater Hamburg Ab 09/2009 Hausregisseur am Deutschen Theater Berlin Stephan Kimmig ist einer der auffälligsten und wandlungsfähigsten Regisseure des deutschsprachigen Theaters. Eine bestimmte Ästhetik, ein festes Schema ist bei ihm nicht auszumachen. Kimmig geht an seine Stoffe mit einer ganz eigenen Mischung aus Neugier und Skepsis, Behutsamkeit und Respektlosigkeit heran. Er kann Texte lassen, wie sie sind, sensibel aushorchen; aber er kann auch z.B. Shakespeare mit modernen Texten von Rainald Goetz zu einer schrägen Farce über die Spaßgesellschaft verschmelzen. Er liebt Zeitenbrüche und offene Schlüsse. Sein Credo hat er einmal wie nebenbei formuliert: „Vor allem muss man genauer und ambivalenter gucken lernen.“ Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Die Inszenierung Das Konzept Die Angst der Macht Elisabeth wirkt nicht wie eine Königin: Die Arme stets verschränkt und die Stimme hoch oben im Hals, piepsig. Sie erträgt ihre Rolle, mit zusammengebissenen Zähnen stößt sie den Text hervor. Fast denkt man, sie könne aus Angst keine Macht ausüben. Ihre Widersacherin dagegen wirkt stark, obwohl sie - an Händen und Füßen an einen Folterstuhl gefesselt - zum stillsitzen in grauer Anstaltskleidung verdammt ist. Sie ist das innenpolitische Krebsgeschwür, das droht, Elisabeth und ihr Reich zu zerstören. Kimmig platziert das Königinnendrama in seiner Inszenierung zielgenau in die Gegenwartsbefindlichkeit Angst. Neben Schillers skeptischer Untersuchung moralischen politischen Handelns stellt er die Paranoia der Politik. Die panische Überschätzung der Bedrohung führt zu drastischen Mitteln. Die Inszenierung führt eine heutige Welt vor, in der - seit dem Zusammenbruch der bipolaren Weltordnung und dem 11. September 2001 - ein Religionskrieg ebenso möglich wird, wie in Elisabeths England des 16. Jahrhunderts Zur Inszenierung hat Katja Haß eine Drehbühne mit Leichtbauwänden in Alurahmen bestückt, es ist kühle Bürowelt, Gefängnis und geheime Kommandozentrale. Vier Räume von öder Kälte: Die nur mit einem Edelstahlwaschbecken ausgestattete Folterkammer der Maria Stuart, das Gemach Elisabeths mit einem Anstaltsbett, ein Konferenzzimmer mit Metalltisch und Bürostühlen und ein Hof mittendrin, mit drei Birkenstämmen und totem Laub, der das Leben außerhalb suggeriert. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Die Inszenierung Stefan Kimmig im Gespräch Herr Kimmig, warum gewährt Elisabeth der schottischen Königin kein Asyl? Maria Stuart in England ist ein Geschwür für den englischen Hofstaat, sie verbreitet Verunsicherung, Angst und Komplexe. Dieses unheilvolle Gewächs droht alle Zonen der Macht zu befallen. Sie steht zur englischen Königin im offenen Widerspruch, sie verneint die anglikanische Kirche, erkennt die Thronfolge nicht an und steht emotional nah zum Erzfeind Frankreich. Zudem ist Sie nach katholischer Legitimation Englands Thronfolger. Gefährlich ist das, weil Maria sowohl Anhänger in England als auch im Ausland hat. Deshalb droht Elisabeths Staatssystem unterzugehn. Verhandelt man deshalb Ihre Todesstrafe? Zwischen den Zeilen, ja! Ich zitiere Elisabeth: „Ein Bastard bin ich dir? - Unglückliche! Ich bin es nur, so lange du lebst und atmest“ Es gibt nur Platz für eine Frau auf dieser Insel, eine muss gehen. Es ist offensichtlich ein Scheinprozess: Fadenscheinige Gründe werden gesucht, um die Kontrahentin aus dem Weg zu räumen, es wird sogar über Mord nachgedacht. Das hat innenpolitische Gründe. Elisabeth kann die Konsequenzen einer Hinrichtung nicht abschätzen und sorgt sich um ihre Popularität im Volk, fürchtet gar Aufstände. Die Ratlosigkeit erkennt man im zweiten Aufzug während der Staatsapparat über den Fall Maria Stuart verhandelt. Man weiß einfach nicht, was das Beste ist für das Land, sie hinrichten oder sie leben lassen. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Die Inszenierung Stefan Kimmig im Gespräch (Teil 2) Marias Anwesenheit destabilisiert also England? Ja, in den Augen der englischen Königin schon. Ihr Vaterland wird von einer fremden Frau bedroht, die selbst auf den englischen Thron steigen will. Maria Stuart sieht die Sache anders und macht das im dritten Aufzug, als sie im Gefängnis auf Elisabeth trifft, eindeutig klar: „Regierte Recht, so läget ihr vor mir im Staube jetzt, denn ich bin euer König“ Ist die Bedrohung des Vaterlands ein Motiv ihrer Inszenierung? Indirekt bestimmt, meine Inszenierung zeigt eine kleine Welt von Macht und Kälte, sie betont eine Atmosphäre von Misstrauen, Angst, Machtstreben und persönlichem Überlebenskampf am „Hof“ und übersetzt Schillers Drama in eine sich im Kampf gegen den Terror selbst beschneidende Welt heute. Die Bedrohung des eigenen Landes, des Lebensumfeldes damals und heute schwingt da durchaus latent mit. Ich habe im Übrigen der Figur Maria Stuart jegliche heimatliche Vertrautheit beraubt. Die Bezugspersonen Marias aus Schottland sind gestrichen. Sie hat keine persönlichen Sachen, trägt Gefängniskleidung. In der Stunde ihres Todes, muss sie sich selbst die Beichte abnehmen, ein Priester ihrer Kirche wird ihr verwehrt. Maria hat ihre Heimat schon längst verloren. Und Elisabeth? Die Königin von England kämpft für ihr politisches Überleben: ihr System – ihr Vaterland - wird definitiv bedroht. Herr Kimmig vielen Dank für das Gespräch. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Praktisches Hinweise zur Durchführung • Für die Durchführung des praktischen Teils benötigen Sie je eine Doppelstunde vor dem Besuch der Inszenierung und eine Doppelstunde danach. • Sie benötigen Bewegungsfreiheit, führen Sie die Unterrichtseinheiten deshalb in einer Turnhalle oder einer Aula durch oder räumen sie die Tische und Stühle des Klassenraumes beiseite und schaffen in der Mitte Platz. • Es wird ein CD-Spieler und die Musik-CD, die mit dieser Materialmappe mitgeschickt wurde benötigt. Außerdem wird in der Nachbereitung mit Papierbögen und Stiften gearbeitet. • Im Anhang (ab S. 24 ) finden Sie alle Textvorlagen (TV), die während der Übungen benutzt werden. • Die Schüler als Teilnehmer (TN) bezeichnet. Sie übernehmen die Rolle des Spielleiters (SpL). • Die Lektüre von Friedrich Schillers „Maria Stuart“ ist nicht zwingend notwendig für ihre Schüler • Zum besseren Verständnis sollten Ihre Schüler den Überblick zur Handlung des Trauerspiels (TV1) gelesen haben. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Maria Stuart im Unterricht Vorbereitung Gedanken vorab Die Vorbereitung sensibilisiert ihre Schüler für das Thema „Bedrohtes Vaterland“. Der erste Teil gibt den Schülern die Möglichkeit sich ihres eignen direkten Lebensraum, ihres Wohnortes und ihres sozialen Umfeldes bewusst zu werden. In einem weiteren Schritt soll die Bedrohung des direkten Lebensraum individuell erfahrbar gemacht werden. Nach dieser Sensibilisierung wird anhand des Beispiels Elisabeths die Bedrohung durch Maria Stuart für England thematisiert. In einem abschließenden Improvisationsspiel soll der Konflikt zwischen beiden Frauen spielerisch erlebbar gemacht werden. Zum Abschluss erhalten Ihre Schüler eine Beobachtungsaufgabe für die Inszenierung (siehe TV2). Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Vorbereitung V1: Reihentanz Absicht Diese Übung ist das Anfangs- und Schlussritual der Vorbereitung und der Nachbereitung. Es soll ihren Schülern die Möglichkeit geben, den Schulalltag mental zu verlassen und sich auf die Theaterarbeit einzustellen. Materialien Cd-Player, Musik-CD, Track 1 Vorbereitung Keine Dauer Ca. 5 Minuten Ablauf: Die TN stellen sich mit dem Rücken zur Wand in einer Reihe auf. Ziel ist es, gemeinsam als Reihe an die gegenüberliegende Seite des Raumes zu gehen, sich dort synchron um zudrehen und wieder zukehren. Die Musik hilft den TN ein gemeinsames Tempo und einen Gleichschritt zu finden. Diese Übung wird für die Dauer des Tracks wiederholt. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Vorbereitung V2: Imaginärer Spaziergang durch den eigenen Wohnort Absicht Sensibilisierung für den eigenen Lebensraum Materialien CD-Player, CD, Track 2 Vorbereitung Keine Dauer Ca. 15 Minuten Ablauf: Die TN gehen kreuz und quer durch den Raum, nehmen sich gegenseitig bewusst wahr und versuchen sich gleichmäßig im Raum zu verteilen. Der SpL ruft „Stop!“ Jeder bleibt stehen, schließt die Augen und konzentriert sich auf sich selbst. Der SpL leitet den Spaziergang durch den eigenen Wohnort an (siehe TV3). Nach der Imaginations-Übung gehen die TN wieder kreuz und quer durch den Raum und lassen, jeder für sich, den Spaziergang noch mal kurz Revue passieren. Danach begegnen sich die TN, begrüßen sich gegenseitig und erzählen einander kurz, wo sie gerade gewesen sind. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Vorbereitung V3: Assoziationen: Bedrohter Lebensraum Absicht Sensibilisierung für das Thema „Bedrohtes Vaterland“ Materialien Keine Vorbereitung Keine Dauer Ca. 5 Minuten Ablauf: Während die TN kreuz und quer durch den Raum laufen, nennen die TN Begriffe, durch was und wen ihr Lebensraum bedroht werden könnte. Bei jedem genannten Begriff führt die Gruppe spontan eine Bewegung aus. V4: Bedrohtes Vaterland England Absicht Sensibilisierung für das Thema „Bedrohtes Vaterland“ Materialien Textvorlage 3; Elisabeths Monolog Vorbereitung Keine Dauer Ca. 5 Minuten Ablauf: Der SpL teilt Vierergruppen auf. Nach der Lektüre des Textes wird in den Gruppen diskutiert warum und von wem sich Elisabeth bedroht fühlt. Danach überlegen sich die TN, welche Standpunkte Elisabeths Rivalin Maria Stuart entgegensetzen könnte. Im letzten Schritt sollen die Ergebnisse der Diskussion und der Überlegungen schriftlich gegenübergestellt werden. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Vorbereitung V5: Improvisation: Elisabeth trifft auf Maria Absicht Spielerische Umsetzung der Textarbeit Materialien Kreppband Vorbereitung Kleben Sie während der Textarbeit ein Quadrat von 1,50 x 1,50 Meter mit Kreppband auf dem Boden ab. Dieses Quadrat symbolisiert die Zelle der Maria Stuart. Dauer Ca. 20 Minuten Ablauf: In dieser Übung soll eine Szene improvisiert werden, die von einer Begegnung von Elisabeth uns Maria Stuart im Gefängnis erzählt. Zwei TN betreten die Zelle der Maria Stuart und verteilen die Rollen „Elisabeth“ und „Maria Stuart“. Zunächst formieren sich die beiden Figuren zu einem Standbild. Der SpL eröffnet die Szene mit „und Licht“ Nun beginnen die beiden TN einen Dialog zu improvisieren und versuchen dabei die Ergebnisse ihrer Textarbeit zu verwenden. Es ist erlaubt während des Dialogs pantomimisch eine Handlung darzustellen, die in einer Zelle möglich ist. Nach eineinhalb Minuten ruft der SpL „Stop“. Dann sind die nächsten dran. Der SpL teilt nach dieser Improvisationsübung die Beobachtungsaufgaben (siehe Anhang TV 4) aus. Die Vorbereitung wird mit dem Ritual – siehe V1: Reihentanz – abgeschlossen. Ihre Schüler sind jetzt gewappnet für den abendlichen Theaterbesuch. Wir wünschen viel Vergnügen! Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Maria Stuart im Unterricht Nachbereitung Gedanken vorab Um nach Ihrem Theaterbesuch einen Raum für Reflexionen zu schaffen, werden in der Nachbereitung zunächst freie Assoziationen zur Inszenierung gesammelt. Im Anschluss wird das Theatererlebnis mit Hilfe einer Inszenierungskritik aus dem Hamburger Abendblatt und den Beobachtungen ihrer Schüler reflektiert. In einem letzten Schritt wird ein zeithistorischer Bezug zu Amerikas Außenpolitik unter George W. Bush anhand eines Sternartikels kritisch hinterfragt und spielerisch erfahrbar gemacht. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Nachbereitung N1: Reihentanz Absicht Diese Übung ist das Anfangs- und Schlussritual der Vorbereitung und der Nachbereitung. Es soll ihren Schülern die Möglichkeit geben, den Schulalltag mental zu verlassen und sich auf die Theaterarbeit einzustellen. Materialien CD-Player, Musik-CD, Track 1 Vorbereitung Keine Dauer Ca. 5 Minuten Ablauf: Die TN stellen sich mit dem Rücken zur Wand in einer Reihe auf. Ziel ist es, gemeinsam als Reihe an die gegenüberliegende Seite des Raumes zu gehen, sich dort synchron um zudrehen und wieder zukehren. Die Musik hilft den TN ein gemeinsames Tempo und einen Gleichschritt zu finden. Diese Übung wird für die Dauer des Tracks wiederholt. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Nachbereitung N2: Assoziationsraumlauf zur Inszenierung Absicht Die Originalmusik schafft die Atmosphäre der Inszenierung, die Ihren Schülern helfen soll Assoziationen zum Theaterstück zu erhalten und darüber zu reflektieren Materialien CD-Player, CD, Track 3, Papierbögen, Stifte Vorbereitung Keine Dauer Ca. 10 Minuten Ablauf: Die TN gehen kreuz und quer durch den Raum, jeder nimmt seinen Körper bewusst war und macht Bewegungen die ihm gut tun (strecken, gähnen, rennen u.s.w.) Danach werden die Sound-Fragmente der Inszenierung eingespielt, die TN werden aufgefordert Assoziationen zum Stück auf die Papierbögen zu schreiben. Dabei lässt sich jeder TN von den Begriffen der Anderen inspirieren. Am Ende werden die Papierbögen im Raum aufgehängt. Zum Abschluss wird noch einmal die Gelegenheit gegeben, sich die Papierbögen in Ruhe anzuschauen. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Nachbereitung N3: Diskussion: Hamburger Abendsblatt Absicht Kritische Auseinandersetzung mit der Inszenierung Materialien Textvorlage 4; Kritik Hamburger Abendblatt Vorbereitung Keine Dauer Ca. 20 Minuten Ablauf: Im ersten Schritt soll in einer Diskussion die Interpretation des Journalisten kritisch reflektiert werden. Danach diskutieren die TN, wie die Reaktion auf die Bedrohung England Maria Stuarts am Thalia Theater inszeniert wird. Dazu werden „Expertenteams“ für Bühne, Kostüm, Requisiten, Maske, Sound und Licht gebildet, die die Ergebnisse aus ihren Beobachtungsaufgaben sammlen. Die Teams diskutieren anhand ihrer Feststellungen danach die Aussagen der Zeitungskritik. Im anschließenden Schlussplenum werden die Ergebnisse vorgestellt. Ziel dabei ist es, ein allgemeines Gespräch zur Inszenierung anzuregen. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Nachbereitung N4: George W. Bush und Elisabeth I. Absicht Aktueller Bezug Materialien Textvorlage 5, Sternartikel; Textvorlage 2, Monolog Vorbereitung Keine Dauer Ca. 20 Minuten Ablauf: Es werden Vierergruppen gebildet. Die Gruppen arbeiten die Motive aus dem Stern Artikel und dem Monolog heraus. Danach sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert werden. N5: Polittalk – George W. Bush und Elisabeth I. Absicht Spielerische Umsetzung der Diskussion Materialien 3 Stühle, ggf. ein kleiner Beistelltisch mit drei Wassergläser Vorbereitung Keine Dauer Ca. 20 Minuten Ablauf: Drei TN betreten die Bühne. Die Rollen Moderator, Elisabeth und George W. Bush werden verteilt. Folgendes Szenario wird improvisiert. Elisabeth und George W. Bush sind zu einem Polittalk zum Thema „Bedrohtes Vaterland“ eingeladen. Das Publikum darf Zwischenfragen stellen. Die Figuren werden jeweils nach drei Minuten neu besetzt, die Handlung läuft jedoch stringent weiter. Haben Sie noch Fragen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung Email: [email protected] Tel. 040.32 81 41 39 Ansprechpartner: Jan-Bart De Clercq Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Nachbereitung Das Ritual – siehe V1: Reihentanz – schließt die Nachbereitung ab. Damit sind die theaterpädagogischen Unterrichtseinheiten zur Inszenierung von Friedrich Schillers „Maria Stuart“ am Thalia Theate zu Ende. Wir hoffen, Sie und ihre Schüler hatten viel Freude am Begleitprogramm und an der Inszenierung und wir würden uns freuen, Reaktionen von Ihnen zu hören. Gerne schicken wir Ihnen Begleitmaterial zu anderen aktuellen Inszenierungen an unserem Haus zu. In eigener Sache Haben Sie Interesse an weiteren theaterpädagogischen Angeboten unseres Hauses? Theaterwerkstatt In kleinen Kursgruppen, unterschiedlichen Altersstufen und zu verschiedenen Theaterformen kann hier das ganze Jahr über aktiv Theater erlebt werden. Wochenend-Workshops Ein Wochenende mit viel Spaß, viel Spiel und Einblicken in die praktische Theaterarbeit. Führung für Schulklassen hinter und vor die Kulissen Von der Sperrholzwand zum fertigen Bühnenbild - die Werkstätten, die Bühne u.v.m. Was 500 Mitarbeiter täglich leisten, um Theaterbegeisterten ein einmaliges Bühnenerlebnis zu ermöglichen. Führung für Schulklassen hinter und vor die Kulissen. Für weitere Angebote oder Anregungen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung! Impressum Adresse: Thalia Theater GmbH Raboisen 67 20095 Hamburg Telefon: +49 40 32 81 40 Telefax: +49 40 32 81 42 01 [email protected] www.thalia-theater.de Herausgeber Thalia Theater GmbH Indentant Redaktion Ulrich Khuon Herbert Enge, Jan-Bart De Clercq Gestaltung Fotos Jan-Bart De Clercq Arno Declair Druck Druck-Cooperative Hamburg Erscheinungsdatum 30.04.09 Auflage 99 Exemplare © Hinweis Die Vervielfältigung der Kopiervorlagen für Unterrichtszwecke ist genehmigt Die Lizensgebühren für die Musikdateien hat die GEMA erhalten. Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland Literatur- und Quellenverzeichnis Literatur: • Schiller, Friedrich: Maria Stuart. Neudruck. Stuttgart. Reclam. 2001 • Abels, Norbert: 50 Klassiker. Theater. Die wichtigsten Schauspiele von der Antike bis heute. Hildesheim. Gerstenberg Verlag. 2004 • Berliner Festspiele (hrsg.): TT08. Pressemappe. Ausgewählte Inszenierungen. Maria Stuart. Berlin 2007. Internet: • • • http://www.stern.de (Die Zeitschrift Stern) http://www.abendblatt.de (Das Hamburger Abendblatt) http://www.wikipedia.de (Internet-Lexikon) Fotonachweise Alle Fotos in diesem Notizbuch sind während der Produktion von Stephan Kimmig entstanden. Das Urheberrecht liegt beim Hausfotografen des Thalia Theaters Arno Declair Anhang Textvorlagen zum Praktischen Teil (TV): TV1: Kurzer Überblick zur Handlung Schillers Trauerspiel beginnt drei Tage vor Maria Stuarts Hinrichtung. Es erzählt von der Eingekerkerten und ihrem Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden. Währenddessen ringen verschiedene politische Lager, entweder um die Befreiung oder die baldige Hinrichtung der Gefangenen. Elisabeth I. - von diesen Kräften umgeben - schwankt. Ein Befreiungsversuch und ein Mordkomplott schlagen fehl. Letztlich unterschreibt Elisabeth die Hinrichtungsurkunde und Maria Stuarts Kopf fällt. Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland TV2: Anleitung zum Spaziergang im eigenen Wohnort: Der SpL leitet ihn wie folgt an: (Zwischen den Sätzen lässt der SpL eine Pause, damit die TN Zeit haben zu den Sätzen Bilder zu finden) 1. Stell dir vor, du spazierst durch deinen Wohnort. 2. Gehe dort an eine Stelle, wo du dich gerne aufhältst 3. Wie sieht es dort aus? 4. Bist du alleine oder sind Familienmitglieder? Nachbarn? 5. Was machst du dort für gewöhnlich. Denke dir eine Tätigkeit aus, die zu dieser Stelle passt. 6. Verweile noch eine kurze Zeit an dieser Stelle und mach dir ein klares Bild von diesem Ort. 7. Nun öffne deine Augen und spaziere durch diesen Ort. Die Anderen nimmst du dabei nicht wahr. Schau dir alles gut an und beginne danach deine Tätigkeit auszuführen andere bei dir? Freunde? (Nachdem die TN ihre Augen geöffnet haben wird Track2 der Musik-Cd eingespielt. Der SpL gibt den Schülern währenddessen fünf Minuten Zeit ihren imaginären Ort darstellerisch zu erfahren) TV3: Monolog Elisabeth: Umgeben rings von Feinden hält mich nur noch Die Volksgunst auf dem angefochtenen Thron. Mich zu vernichten streben alle Mächte Des festen Landes. Unversöhnlich schleudert Der röm'sche Papst den Bannfluch auf mein Haupt, Mit falschem Bruderkuss verrät mich Frankreich, Und offnen, wütenden Vertilgungskrieg Bereitet mir der Spanier auf den Meeren. So steh ich kämpfend gegen eine Welt, Ein wehrlos Weib! Mit hohen Tugenden Muss ich die Blöße meines Rechts bedenken, Den Flecken meiner fürstlichen Geburt, Wodurch der eigene Vater mich geschändet. Umsonst bedeck ich ihn – Der Gegner Hass Hat ihn entblößt, und stellt mir diese Stuart, Ein ewig drohendes Gespenst, entgegen. Nein, diese Furcht soll endigen! Ihr Haupt soll fallen. Ich will Frieden haben! (Friedrich Schiller, „Maria Stuart“, 4. Aufzug, 10. Auftritt; Reclam-Ausgabe: S. 113, Z. 3212-3229) Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland TV4: Beobachtungsaufgaben (BA) (teilen Sie jeweils eine Beobachtungsaufgabe pro Gruppe zu) BA 1: Beschreibe die Bühne anhand folgender Fragen: • Welche Materialien werden verwendet? • Welche Gegenstände befinden sich auf der Bühne? • Welche Farben werden verwendet? • Wieviele Räume gibt es? • Wird die Bühne umgebaut? Wenn ja, wie oft? • Gibt es Videoprojektionen? • Welche Assoziationen löst die Bühne bei Dir aus? BA 2: Beschreibe die Kostüme anhand folgender Fragen: • Welche Materialien werden verwendet? • Welche Farben werden verwendet? • Aus welcher Epoche stammen die Kostüme (Elisabethanisch? Zeitgenössisch?) • Welche Accessoires werden verwendet? • Ziehen sich die Figuren innerhalb des Stückes um? • Welche Assoziationen lösen die Kostüme bei dir aus? BA3: Beschreibe die Requisiten anhand folgender Fragen: • Welche Requisiten werden verwendet? • Aus welcher Epoche stammen die Requisiten (Elisabethanisch? Zeitgenössisch?) • Welche Assoziationen lösen die Requisiten bei dir aus? TV4: Beobachtungsaufgaben (Fortsetzung) BA4: Beschreibe die Maske (die Gestaltung der Gesichter) anhand folgender Fragen: • Welche Farben werden verwendet? • Gibt es Unterschiede zwischen den Masken der Figuren? • Welchem Konzept folgt die Maske (schlichte Maske? üppige Maske?) • Welche Assoziationen löst die Maske bei dir aus? BA5: Beschreibe den Sound anhand folgender Fragen: • Gibt es Musik? • Gibt es Geräusche? • Aus welcher Epoche stammt die Musik? (Klassik? Moderne?) • Gibt es Stille? Wenn ja, wann? • Welche Assoziationen löst der Sound bei dir aus? BA6: Beschreibe das Licht anhand folgender Fragen: • Welche Farben werden verwendet. • Gibt es Dunkel- und Hellkontraste • Gibt es Lichtfarben, die einer Figur zugeordnet sind? Wenn ja, welche? • Welche Assoziationen löst das Licht bei dir aus? Maria Stuart – Bedrohtes Vaterland TV5: Inszenierungskritik „Das Urteil über Maria Stuart ist gefällt. Susanne Wolff sitzt gefesselt in einem Folterstuhl. Kerkermeister und Henker waschen ihre Hände in Unschuld. Katja Haß hat Ihnen einen Sicherheitstrakt mit Innenhof auf die Drehbühne gebaut. Sogar die Birken sind ohne Krone. Geköpft. Kühn behauptet der schmallippig lächelnde Scharfmacher Burleigh, wie die anderen Herren Staatsfunktionäre korrekt in feinen Anzügen: "Hier wird nicht gefoltert." Peter Jordan wiederholt den Satz, glaubt der offensichtlichen Lüge wohl selbst nicht. Viel mehr braucht Jordan nicht zu machen, um an gewisse Politiker von heute denken zu lassen. Von Anfang an stellt Regisseur Stephan Kimmig klar: Es geht für ihn im Schiller-Drama um das Problem des Religionskriegs zwischen Katholiken und Protestanten mit Parallelen zur Gegenwart. Einem Virus gleich befällt Angst und Krieg den Staatskörper. Er breitet sich rasend aus, wie anfangs auf der Projektionsleinwand zu sehen ist. Im Soundtrack von Michael Verhovec tickt eine Zeitbombe.“ (Inszenierungskritik von Klaus Witzeling für das Hamburger Abendblatt, online abrufbar unter: http://www.abendblatt.de/daten/2007/02/26/695916.html) TV 6: Sternartikel „Irakkrieg war es absolut wert“ Das militärische Eingreifen der USA im Irak mit weit mehr als tausend Toten allein auf amerikanischer Seite war es nach Ansicht von USPräsident George W. Bush auch ohne den Fund von Massenvernichtungswaffen "absolut" wert. Trotz der erfolglosen Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak hält US-Präsident George W. Bush die Invasion des Landes im Jahr 2003 weiterhin für gerechtfertigt. Bush bestätigte am Mittwoch, dass die zweijährige Suche mit bis zu 1500 Spezialisten inzwischen erfolglos abgebrochen wurde und sagte dazu: "Ich dachte, wir finden Massenvernichtungswaffen - so wie viele hier in den USA und viele in der ganzen Welt." Nun gelte es aufzuklären, "was falsch gelaufen ist bei der Informationsbeschaffung." In dem Fernsehinterview sagte Bush weiter, der irakische Staatschef Saddam Hussein sei gefährlich gewesen und die Welt ohne ihn sicherer geworden. Mit der vermeintlichen Existenz von Massenvernichtungswaffen in den Händen Saddam Husseins hatte Bush den Irak-Krieg begründet. (Sternartikel vom 13.01.2005)