Dia Quell 2 (mit Bitter Melon) Ku Gua Huang Qi Tang Momordica und Astragalus Dekokt Bei dieser Formel handelt es sich um eine Modifikation der Rezeptur „Fang Ji Huang Qi Tang“ („Stephania und Astragalus Dekokt“), die zuerst im „Jin Gui Yao Lue“ („Essentials from the Golden Cabinet“ /“Essentielle Lehren aus dem Goldenen Kabinett“) erwähnt wird. Dieses klassische Werk von Zhang Zhong-jing datiert aus der Zeit der späten Han-Dynastie. Die Hauptveränderungen, die an dem Originalrezept vorgenommen wurden, gehen zurück auf Wang Qi und Li Ying-shuai von der Universität für Chinesische Medizin im Peking (Beijing Chinese Medical University). Sie gründen auf deren jahrelanger klinischer Erfahrung in der Behandlung des metabolischen Syndroms, von Diabetes mellitus und Insulinresistenz. Hierbei wurden Sheng Jiang (ungekochtes Rhizoma Zin-giberis), Da Zao (Fructus Jujubae) und Gan Cao (Radix Glycyrrhizeae) aus der Formel entfernt, zugefügt werden hingegen Cang Zhu, He Ye, Pu Huang, Ji Nei Jin, Ju Hong, Shan Zha und Da Huang. Bob Flaws ersetzte anschließend Fang Ji (Radix Stephaniae Tetrandae) durch Ku Gua, um auf einen Vertreter einer Aristolochiasäure enthaltenden Pflanzenspezies verzichten. Zugleich steigert man damit aber auch noch den hypoglykämischen Effekt der Formel. Bei unserer Version handelt es sich um einen zehnfach konzentrierten Extrakt in 500mgKapseln. Ku Gua (Fructus Momordicae Charantiae) Huang Qi (Radix Astragali) Bai Zhu (Rhizoma Atractylodis Macrocephalae) Cang Zhu (Rhizoma Atractylodis) Ze Xie (Rhizoma Alimatis) He Ye (Folium Nelumbinis) Ungekochtes Pu Huang (Pollen Typhae) Ji Nei Jin (Endothelium Corneum Gigeriae Galli) Shan Zha (Fructus Crataegi) Ju Hong (Pericarpium Citri Erythrocarpae) Ungekochtes Da Huang (Radix et Rhizoma Rhei) Funktionen: Transformiert Schleim und beseitigt Feuchtigkeit, was gefördert wird durch das gleichzeitige Stärken der Milz und Antreiben des Qi, klärt zudem Hitze, bricht Stase (des Blutes) auf und zerstreut Stagnation (des Qi) Indikationen: Extrem ausgeprägte Schleim-Feuchtigkeits-Konstitution mit Milzleere, Hitze in Magen und Därmen, Blutstase, eventuell auch Nahrungstagnation, was resultiert im sog. metabolischen Syndrom (auch Syndrom X): Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie, Fettleibigkeit und hohem Blutdruck. Kontraindikationen: Hypoglycämie, Anorexie, Bulämie, chronische Diarrhoe Anzeichen und Symptome von Schleimfeuchtigkeit: Fettleibigkeit Schlüpfriger Puls Dicker, schleimiger Zungenbelag Viel Schleim Schweregefühl des Körpers Anzeichen und Symptome von Milzqileere: Müdigkeit Kraftlosigkeit Geschwollene, vergrößerte Zunge mit Zahneindrücken an den Rändern Anzeichen und Symptome von Hitze in Magen und Därmen: Extrem gesteigerter Appetit Schnelles Hungergefühl Durst mit dem Wunsch zu trinken Möglicherweise blutendes Zahnfleisch Gelber Zungenbelag Möglicherweise schneller Puls Anzeichen und Symptome von Blutstase: Verschlungene Venen, einschließlich Spider naevi, Varikosen und Teleangiektasien Eine purpurne, dunkle, möglicherweise bräunliche Hautverfärbung (wie bei Altersflecken) Purpurner Zungenkörper Ein gespannter, eventuell gebundener oder auch intermittierender Puls Anzeichen und Symptome von Nahrungsstagnation: Mundgeruch Abdominale Distention Erklärung der Rezeptur: Metabolisches Syndrom stellt die Kombination dar von Fettleibigkeit, hohen Cholesterinwerten, Insulinresistenz und hohem Blutdruck. Es steht in direkter Verbindung mit dem Auftreten lebensbedrohlicher Herzerkrankungen und von Schlaganfällen. Im Besonderen behandelt diese Formel die Insulinresistenz und Diabetes mellitus bei Personen, welche sichtbares Übergewicht in ihrer Körpermitte aufweisen, sog. Fettleibigkeit des Rumpfes bzw. zentrale Fettleibigkeit. In Begriffen der chinesischen Musterdifferenzierung liegen hier vor: Schleim, Feuchtigkeit und Trübheit (nämlich das adipöse Gewebe) plus Magenhitze, Milzleere, eine starke Tendenz zu Blutstase und die mögliche Komplikation von zumindest ein wenig Nahrungsstagnation. Deshalb tonisieren Huang Qi, Bai Zhu und Cang Zhu die Milz und kurbeln das Qi an, bewegen und transformieren Schleim und Feuchtigkeit, verstärken und bewahren das Funktionieren des mittleren Erwärmers. He Ye und Ju Hong dringen aufgrund ihrer aromatischen Natur ein und lösen des (blockierte) Zentrum, transformieren Schleim und zerstreuen die Fettansammlung, sorgen zudem für die milde Diffusion des oberen Erwärmers. Ungekochtes Pu Huang, ungekochtes Da Huang, Ji Nei Jin und Shan Zha lösen Stase auf und wandeln Schleim um, korrigieren das Qi und zerstreuen Stagnation. Ze Xie schwemmt aufgrund seiner faden Natur Feuchtigkeit aus, hindert die Wasseransammlung und transformiert Schleim. Ku Gua 1), He Ye und Da Huang klären Hitze aus Magen und Darm. Von daher behandelt die Formel alle drei Erwärmer. Von einer pharmakodynamischen Perspektive aus zeigen Huang Qi, Ze Xie, Bai Zhu, Cang Zhu und Ku Gua alle deutlich hypoglykämische Wirksamkeit. Bei Ku Gua handelt es sich um eine der am stärksten Blutzucker senkenden Drogen der chinesischen Medizin. Bis jetzt wurde dies in nahezu 100 Untersuchungen (in vivo) nachgewiesen. In einer Vergleichsstudie schnitt es sogar besser ab als die hypoglykämische Arznei Tolbutamid. Diese Frucht vermag die Glucoseaufnahme der Zellen zu steigern, die Freisetzung von Insulin zu verstärken und den Effekt des Insulin zu potenzieren. In anderen Untersuchungen (in vivo) zeigte sich die Fähigkeit von Ku Gua, den Gesamt-Cholesterinwert zu senken. In weiteren Studien erwies sich seine Adipositas/Fett reduzierende und die Blutdruck senkende Wirkung. He Ye hingegen unterdrückt den Appetit und befördert die Lipolyse, das aufbrechen der Fettreserven, daher fördert es den Gewichtsverlust. Zusätzlich reduziert es das LDL (Lipide mit niedriger Dichte) und erhöht das HDL (Lipide mit hoher Dichte). Shan Zha wirkt ebenfalls senkend auf die Blutfettwerte/ hypolipidämisch. Gleichzeitig verbessert es den Fluss in den Koronararterien und verringert den Blutdruck. Interaktion der Kräuter mit anderen Arzneien: Kann äußerlich verabreichtes Insulin in seiner Wirkung verstärken, auch hypoglykämische Drogen. Dosierung: 3 Kapseln zwei mal täglich oder gemäß den Anweisungen Ihres Therapeuten Mein Patient weist Anzeichen und Symptome auf von: Schleimfeuchtigkeit Milzleere Hitze in Magen und Därmen Blutstasis (nicht unbedingt notwendig) Nahrungsstagnation (nicht unbedingt notwendig) 1) Ku Gua ist bitter, kalt und nichttoxisch. Es tritt ein in die Meridiane von Herz, Milz und Magen.