Gefärbte ProteusSuspensionen Hinweise auf potenziell gesundheitsgefährdende Substanzen entnehmen Sie bitte den Sicherheitsdatenblättern des Herstellers und den Produktetiketten. SICHERHEITSVORKEHRUNGEN R30953601 R30953701 R30953801 DE 1. Verwendungszweck Gefärbte Proteus-Suspensionen sind für die quantitative Bestimmung von Rickettsien-Antikörpern in Seren zu epidemiologischen und diagnostischen Zwecken bei der Untersuchung von Rickettsien-Infektionen (Weil-Felix-Test)1,2 bestimmt. 2. Zusammenfassung und Erläuterung des Tests Der Test basiert auf der Tatsache, dass einige Spezies von Rickettsien die gleichen somatischen Bestandteile wie einige Proteus-Stämme haben. Seren von Menschen mit gewissen Rickettsien-Infektionen agglutinieren daher Suspensionen von Proteus-Stämmen. 3. Grundlagen des Verfahrens Beim Standard-Agglutinationstest wird verdünntes Patientenserum mit der Bakteriensuspension gemischt. Wenn ausreichend homologe Antikörper vorliegen, führen sie zu einer Agglutination der Suspension. 4. Reagenzien INHALT DES KITS Gefärbte Proteus-Suspensionen Proteus OX2 SS16/R30953601 Proteus OX19 SS17/R30953701 Proteus OXK SS18/R30953801 BESCHREIBUNG, VORBEREITUNG LAGERUNGSBEDINGUNGEN 5 ml 1 Tropffläschchen 1 Tropffläschchen 1 Tropffläschchen UND EMPFOHLENE Siehe auch Vorsichtsmaßnahmen Die Reaktivität der Suspensionen bleibt zumindest bis zu dem auf dem Fläschchenetikett angegebenen Datum erhalten, sofern sie dunkel bei 2 - 8°C gelagert werden. Gefärbte Proteus-Suspensionen Standardisierte, glatte Suspensionen abgetöteter Bakterien (ca. 1010 Bakterien pro ml), die gefärbt wurden, um das Ablesen von Agglutinationstests zu erleichtern. Konservierungsmittel: 0,25% Formalin und 0,01% Thiomersal. Die Suspensionen sind in Fläschchen mit Sauger und Tropfer erhältlich. 5. VORSICHTSMASSNAHMEN In-vitro-Diagnostikum. Ausschließlich zur Verwendung durch Fachpersonal. 1. Wiederverwendbare Geräte müssen nach Gebrauch durch geeignete Verfahren sterilisiert werden, vorzugsweise durch Autoklavieren bei 121°C, mindestens 15 Minuten lang. Einwegmaterialien müssen autoklaviert oder verbrannt werden. 2. Verschüttetes oder verspritztes potenziell infektiöses Material muss sofort mit saugfähigen Papiertüchern entfernt und die kontaminierten Flächen mit einem bakterienabtötenden Desinfektionsmittel oder 70%igem Alkohol gereinigt werden. Das zum Entfernen von Spritzern verwendete Material (auch Handschuhe) muss als infektiöser Abfall entsorgt werden. 3. Nicht mit dem Mund pipettieren. Bei der Handhabung von Proben und bei der Testdurchführung Einweghandschuhe und Schutzbrille tragen. Nach Beendigung des Verfahrens die Hände gründlich waschen. 4. Diese Reagenzien enthalten Thiomersal und Formalin. Trotz der niedrigen Konzentrationen sind beide Substanzen dennoch bei Verschlucken und Berührung mit der Haut giftig. Verschlucken der Reagenzien vermeiden. Kommen die Augen oder die Haut mit einem dieser Reagenzien in Berührung, sofort gründlich mit viel Wasser abspülen. 5. In Übereinstimmung mit den GLP-Richtlinien gelten alle Proben und Reagenzien als potenziell infektiös und müssen mit äußerster Vorsicht gehandhabt werden. WICHTIGE HINWEISE ZUR HANDHABUNG 1. Die Reagenzien nicht über das angegebene Verfallsdatum hinaus verwenden. Eine mikrobiologische und serologische Kontamination ist unbedingt zu vermeiden, da es andernfalls zu falschen Ergebnissen kommen kann und die Wirksamkeit des Produkts vermindert wird. 2. Halten Sie sich bitte genau an das Testverfahren sowie an die Inkubationszeit und -temperaturen. 3. Vor Gebrauch abwarten, bis alle Suspensionen und Proben Raumtemperatur (18 - 30°C) erreicht haben. Nach dem Gebrauch wieder bei 2 - 8°C dunkel lagern. 4. Die Reagenzien bei der Lagerung oder während der Inkubationsphasen keiner starken Lichteinwirkung aussetzen. 5. Achten Sie bitte darauf, dass es zu keiner Kreuzkontamination unter den Reagenzien komm. 6. Wenn die Suspension grobkörnig wird oder nicht mit ihrem homologen spezifischen Serum agglutiniert, sollte sie verworfen werden. 7. Die Suspensionen müssen vor Gebrauch gründlich geschüttelt werden, um sicherzustellen, dass die Organismen gleichmäßig suspendiert werden. 6. Probenentnahme, Transport und Lagerung PROBENENTNAHME Serumproben sind für die Analyse geeignet. Bei Blutproben, die durch Venenpunktion entnommen wurden, die natürliche Gerinnung abwarten. Achten Sie bitte darauf, dass die Serumproben vollständig geronnen sind. Serumproben nicht inaktivieren. TRANSPORT UND LAGERUNG DER PROBEN Die Proben bei 2 - 8°C lagern. 7. Testverfahren MITGELIEFERTE MATERIALIEN Siehe Inhalt des Kits. BENÖTIGTE, JEDOCH NICHT MITGELIEFERTE MATERIALIEN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 0,85% Kochsalzlösung oder 0,25% Phenol-Kochsalzlösung. Weiße Reaktionskarten (Nr. RT04/R30368701). Teströhrchen und Ständer. Pipetten zur Abgabe von 5 µl - 50 µl und 50 µl - 1000 µl. Einstellbares Wasserbad. Uhr. Die folgenden Kontrollseren sind in 2ml-Fläschchen erhältlich: Proteus OX2 Proteus OX19 Proteus OXK Tabelle 1 Röhrchen-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 Verdünnungs1,9 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 mittel ml Patienten0,1 1 ml-Verdünnungsreihe 0 serum ml Endverdünnung 1:20 1:40 1:80 1:160 1:320 1:640 1:1280 Kontrolle Nr. ZM14/R30165701 Nr. ZM15/R30165801 Nr. ZM16/R30165901 TESTDURCHFÜHRUNG Schritt 2 1 Tropfen der entsprechenden, gut geschüttelten Suspension mit dem mitgelieferten Tropfer in jedes Röhrchen einer Reihe hinzugeben. Die Suspension vor Gebrauch nicht verdünnen. Schritt 3 Mischen und bei 50°C 4 Stunden lang vor dem Ablesen inkubieren. Schritt 4 Auf Agglutination untersuchen. Eine starke Hintergrundbeleuchtung ist nicht notwendig. 8. ERGEBNISSE ABLESEN DER ERGEBNISSE A. A.Schneller Screeningtest Schritt 1 2 Tropfen (80 µl) unverdünntes Serum in einen Kreis von 3 cm Durchmesser auf einer weißen Reaktionskarte geben. Schritt 2 1 Tropfen der entsprechenden, gut geschüttelten Suspension mit dem mitgelieferten Tropfer hinzugeben. Schritt 3 Einige Sekunden lang durch Rühren mischen und anschließend so verteilen, dass der Kreis auf der Reaktionskarte vollständig ausgefüllt ist. Schritt 4 Die Reaktionskarte langsam drehen und nach 1 Minute die Agglutination ablesen. B.Schnelle Titration auf dem Objektträger Schritt 1 Mit einer 0,2 ml-Pipette 80, 40, 20, 10 und 5 µl unverdünntes Serum in eine Reihe von Kreisen mit 3 cm Durchmesser auf einer weißen Reaktionskarte geben. Schritt 2 Mit dem mitgelieferten Tropfer 1 Tropfen der entsprechenden, gut geschüttelten Suspension zu jedem Serum-Aliquoten hinzugeben. Schritt 3 Einige Sekunden lang durch Rühren mit einem Applikatorstäbchen aus Holz mischen. Anschließend, angefangen bei der Mischung mit 5 µl Serum bis zu der Mischung mit 80 µl Serum, den Inhalt so verteilen, dass die Kreise vollständig ausgefüllt sind. Schritt 4 Die Reaktionskarte langsam drehen und nach 1 Minute die Agglutination ablesen. C.Agglutinationstest im Röhrchen Schritt 1 Eine Reihe Serumverdünnungen für jedes zu testende Antigen herstellen, wie in Tabelle 1 dargestellt. Als Verdünnungsmittel Kochsalzlösung oder 0,25% PhenolKochsalzlösung verwenden. Den Inhalt von Röhrchen 1 mischen und 1 ml in Röhrchen 2 überführen. Diesen Schritt für jedes Röhrchen bis auf Röhrchen 8 wiederholen, und am Schluss 1 ml aus Röhrchen 7 verwerfen. B. C. Schneller Screeningtest Ist innerhalb einer Minute eine Agglutination erkennbar, sollte bei einem Bestätigungstest in einem Röhrchen ein signifikanter Titer erreicht werden. Die Reaktion entspricht ungefähr derjenigen bei einem Agglutinationstest in einem Röhrchen3 mit einer Serumverdünnung von 1:20. Geringere Serumvolumina (siehe Abschnitt B) können verwendet werden, wenn ein Screeningtest mit einer Sensitivität von 1:40 oder 1:80 erforderlich ist. Schnelle Titration auf dem Objektträger Die erhaltenen Reaktionen entsprechen ungefähr denjenigen, die sich bei einem Agglutinationstest im Röhrchen mit Serumverdünnungen von jeweils 1:20, 1:40, 1:80, 1:160 und 1:320 ergeben würden3. Wird eine Reaktion festgestellt, sollte diese bestätigt und der Titer durch einen Test im Röhrchen bestimmt werden, obwohl die Erfahrung gezeigt hat, dass dies eigentlich nicht notwendig wäre. Ein Test im Röhrchen sollte durchgeführt werden, wenn die Ergebnisse nicht mit den klinischen Befunden übereinstimmen. Es kann zu falschen Ergebnissen kommen, wenn vor Gebrauch nicht abgewartet wurde, bis die Reagenzien Raumtemperatur (18 - 30°C) erreicht haben. Außerdem kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen, wenn der Test später als 1 Minute nach dem Mischen abgelesen wird. Agglutination im Röhrchen Bei einer positiven Reaktion kommt es zu einer deutlichen granularen Agglutination. Bei einer negativen Reaktion und der Kontrolle aus Kochsalzlösung sollte die Suspension unverändert aussehen und einen typischen Wirbel aufweisen, wenn leicht gegen das Röhrchen geklopft wird. Das Röhrchen sollte nicht geschüttelt werden. Der Titer entspricht jeweils der Serumverdünnung im letzten Röhrchen, das eine Agglutination aufweist. Als positive Kontrolle kann für jede Suspension eine Verdünnungsreihe von Proteus OX2-, OX19- oder OXK-Antiserum mitgetestet werden. QUALITÄTSKONTROLLE 12. literatur Es wird empfohlen, bei jeder Probenmessung die Suspension wie angegeben mit einem bekannten positiven Serum, zum Beispiel mit Proteus OX2-, OX19- oder OXK-Antiserum, und einem negativen Kontrollserum zu testen. In der Praxis kann eine Messreihe definiert werden als eine Testphase von bis zu 24 Stunden. Wenn eine Suspension mit einem bekannten negativen Serum agglutiniert oder mit einem bekannten positiven Serum nicht agglutiniert, sollte sie verworfen werden. 1. felix, a. (1944). Technique and interpretation of the Weil-Felix test in typhus fever. Trans. Roy. Soc. Trop. Med. Hyg., 37, 321. 2. Pedersen, c.e. (1978). J. Amer. Med. Technol., 40, 79. 3. huddleson, i.f. and abell, e. (1928). Rapid macroscopic agglutination for the serum diagnosis of Bang’s Abortion disease. J. Infect. Dis., 42, 242. 4. Diese Seren sind nicht absorbiert, sie sind aber auch keine StandardSeren. Die Titer sollten zwar den auf den Fläschchenetiketten angegebenen ungefähr entsprechen, es kann jedoch nicht immer der genaue Titer erreicht werden. wilson, g.s. and miles, a.a. (1975). Topley and Wilson’s Principles of Bacteriology, Virology and Immunity, 6th Ed., London, E. Arnold, Pages 2355-2357. 5. Mon. Bul. Emerg. Publ. Hlth. Lab. Serv. (1942). 1, 6. INTERPRETATION DER ERGEBNISSE1,2,4 Agglutinationsmuster für einige Rickettsien-Erkrankungen sind in Tabelle 2 aufgeführt. tabelle 2 Infektion Vektor Epidemisches Fleckfieber Murines Fleckfieber Endemisches Fleckfieber Rocky Mountain Spotted Fever (RMSF) Tsutsugamushi Fieber Scrub-Typhus Boutonneusefieber Südafrikanisches Zeckenfieber Brill-Krankheit Laus Floh Floh Zecke Milbe Milbe Zecke Zecke Laus Fünftagefieber Q-Fieber Laus Zecke Proteus-Suspension OX19 OX2 OXK +++ + – +++ + – +++ + – +++ + – – – +++ – – +++ + + + + + + i. d. Regel i. d. Regel i. d. Regel neg. neg. neg. – – – – – – Die Konzentration an Agglutininen in „normalen“ Humanseren kann der Konzentration in einer Verdünnung von 1:40 oder darüber entsprechen, insbesondere bei Proteus OXK-Suspensionen5, die „normale“ Titer, die den Konzentrationen in Verdünnungen von bis zu 1:160 entsprechen, aufweisen können. Ein steigender oder fallender Titer ist signifikanter als ein einzelner erhöhter Titer. 9. 1. grenzen des Verfahrens Agglutinine fallen tendenziell schnell innerhalb weniger Monate nach der Rekonvalszenz von einer Infektion. Daher ist ein hoher Titer ein nützlicher Hinweis auf eine kurze Zeit zurückliegende Infektion. Positive Reaktionen werden manchmal bei Zuständen beobachtet, die in keinem Zusammenhang mit der Infektion stehen, z. B. bei Malaria, infektiöser Mononukleose, Brucellose, Tuberkulose oder Abhängigkeit von Narkotika. Daher müssen die Ergebnisse im Zusammenhang mit klinischen Befunden beurteilt werden. 2. Dieser Test darf nur mit nicht inaktivierten Serumproben durchgeführt werden. 10. erwartete ergebnisse Deutliche Agglutination bei vorhandenen homologen Antikörpern. 11. sPezifische leistungsdaten Agglutinationsmuster für einige Rickettsien-Erkrankungen sind in Tabelle 2 aufgeführt. 13. VerPackung SS16/R30953601.......................................................5 ml SS17/R30953701.......................................................5 ml SS18/R30953801.......................................................5 ml legende Katalognummer In-vitro-Diagnostikum In der Packungsbeilage nachlesen Temperatureinschränkungen Chargencode „Verwendbar bis“ Hersteller IFU X7799A Überarbeitete Oktober 2013 Remel Europe Ltd. Clipper Boulevard West, Crossways Dartford, Kent, DA2 6PT UK Bei technischen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Vertriebspartner.