Programmheft - Abfallwirtschaftsbetrieb München

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DIE STADT
Nélida Béjar, Björn Potulski
Uraufführung
www.awm-muenchen.de
«OHNE DEN LEHM DAAT’S MÜNCHEN NET GEB’N!»
Nélida Béjar, Björn Potulski
DIE STADT
Oper für einen Chor der Münchner Müllabfuhr,
eine Jazzsängerin, Synthesizer und Schlagzeug
PROGRAMMHEFT ZUR URAUFFÜHRUNG AM 14. DEZEMBER 2016
IM SCHWERE REITER, MÜNCHEN
Nintu
Uta-napišti
Marie Brandis
Ali Rıza Karadeniz
Chor der
Münchner Müllabfuhr
Carolin Bast
Andreas Ebenau
Timon Gruber
Renate Gürtler
Gerhard Schmidt (Solo)
Hakki Sengül
Gerald Stutz (Solo)
Kenan Yol
Synthesizer
Schlagzeug Nélida Béjar
Jay Lateef
Komposition
Regie, Bühne, Kostüme, Licht
Musikalische Einstudierung
Klangregie
Nélida Béjar
Björn Potulski
Nélida Béjar
Paolo Mariangeli
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Grußwort des
Schirmherrn Dieter Reiter
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Schon immer war die Stadt Verheißung und Heraus­
forderung zugleich. Die Metropole ist ein Raum der
Freiheit, in dem sich niemand auf eine exklusive
Identität und auf eine bestimmte Rolle im Leben
reduzieren lassen muss. Zugleich ist die Stadt ein
Ort, an dem man erahnen kann, dass der nachhaltige Fortbestand unserer Zivilisation am stärksten
durch die Zivilisation selbst gefährdet wird. Der
Müll, den jeder von uns täglich produziert, ist
hierfür ein besonders anschauliches Beispiel. Das
Zusammenleben vieler Menschen auf engstem
Raum muss also aktiv möglich gemacht werden, Tag für Tag aufs Neue.
In diesem Sinne sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Münchner
Müllabfuhr zupackende Ermöglicher – und das schon seit 125 Jahren. Dass sie
sich jetzt die Freiheit nehmen, sich in einer völlig neuen Rolle als Sängerdarsteller einer zeitgenössischen Oper zu präsentieren, beeindruckt mich ganz besonders. Freiheit braucht Bühnen, auf denen sie ausgelebt und gefeiert werden
kann. Ich bin daher stolz auf unseren städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb AWM
und ich danke der Münchner Komponistin Nélida Béjar und dem Regisseur
Björn Potulski, die in unserer Stadt nicht zum ersten Mal Menschen auf die
Musiktheaterbühne bringen, die man dort nicht erwartet. Die Schirmherrschaft
über das ungewöhnliche, vielleicht sogar weltweit einzigartige Musiktheaterprojekt „DIE STADT“ habe ich sehr gerne übernommen und bin mir sicher, dass
das Ensemble des AWM auf der Bühne genauso überzeugt wie mit seiner
exzellenten Performance auf unseren Straßen.
Dieter Reiter
Oberbürgermeister der
Landeshauptstadt München
Vorwort der
Werkleitung
„DIE STADT“ bildet den einzigartigen Abschluss unseres Jubiläumsjahres
2016. Vor 125 Jahren wurde die organisierte Abfallwirtschaft in München
ins Leben gerufen. Damals herrschten abfalltechnisch nahezu paradiesische
Zustände, da alle Dinge tatsächlich bis zu ihrem Lebensende verwendet oder
von den Kindern und Kindeskindern immer wieder benutzt wurden. Selbst die
relativ geringen Mengen Abfall wurden in ihre wiederverwertbaren Bestandteile sortiert, denn Leder, Lumpen oder Holz konnten gut vermarktet werden.
Heute führen Konsumrausch, Billigwaren und Gedankenlosigkeit zu immer größeren Abfallbergen. Für uns sind das Wertstoffe, die wir zurück in den Kreislauf
bringen, damit neue Produkte daraus werden. Manche Dinge können wir sogar
– so wie sie sind – in unserem Gebrauchtwarenkaufhaus Halle 2 den Münchnerinnen und Münchnern anbieten. Einige Gegenstände davon sehen Sie heute
auch auf der Bühne.
Ganz besonders stolz macht uns aber, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Mut hatten, etwas völlig Neues auszuprobieren. Sie haben sich mit
Begeisterung in ein Experiment begeben, haben Mülltonne, Computer und Akten aus der Hand gelegt und gegen Libretto und Partitur eingetauscht. Haben
ein Jahr lang großartige Erfahrungen gemacht und sind über eigene Grenzen
gegangen. Hierfür unseren größten Respekt. Wir freuen uns, sie nun von einer
ganz anderen Seite kennenzulernen.
Axel Markwardt
Erster Werkleiter
Abfallwirtschafts­betrieb München
Helmut Schmidt
Zweiter Werkleiter
Abfallwirtschafts­betriebes München
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«DIE STADT» – eine sehr
persönliche Anleitung
Von Nélida Béjar und Björn Potulski
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Warum singt und spielt ein Chor der Münchner Müllabfuhr? Warum das über
4.000 Jahre alte Gilgamesch-Epos? Und wozu fünf Tonnen Lehm und der ganze
Sperrmüll, pardon – die vielen Wertstoffe, die auf der Bühne landen? Diese
Fragen würden wir uns als Besucher der Uraufführung der Oper «DIE STADT»
stellen. Tatsächlich sind hier einige der wichtigsten Zutaten genannt, auf denen
dieses musiktheatrale Wagnis basiert, doch die allerwichtigste fehlt: Die assoziierende Fantasie des Publikums, die sich beim Hören und Sehen ihr eigenes
Werk erschafft.
Beginnen wir mit Gilgamesch. Die Erzählung ist das älteste überlieferte Epos
überhaupt. Die Handlung beginnt und endet im südmesopotamischen Uruk,
der ersten Großstadt der Geschichte. Gemeinsam mit seinem Gefährten
Enkidu, der von der hierfür zuständigen Muttergöttin Nintu aus Lehm geformt,
in die Steppe geworfen und eben erst in Uruk zivilisiert wurde, bekriegt und
erschlägt König Gilgamesch den Wächter des Zedernwaldes, den als dämonische Schreckensmacht geschilderten Humbaba (tatsächlich ist er jedoch ein
guter Fürst, wie man aus neuesten Tontafelfunden weiß). Zur Strafe schicken
die Götter ein Fieber, das Enkidu tötet. In maßloser Trauer geht Gilgamesch
an das Ende der Welt, wo er den wissenden Uta-napišti trifft, der einst als einziger die große Flut überlebt hat. Gilgamesch lernt, dass es auf das Gedeihen
seiner Stadt ankommt und nicht auf persönlichen Ehrgeiz. «Er, der die Tiefe
sah», kehrt zurück nach Uruk und stellt die in der Sintflut zerstörte Ordnung
der Tempel und Kulte wieder her.
Unser Libretto ist ein freies Arrangement von Texten aus dem Epos, in der
englischen Übertragung von Andrew George, dem wir herzlich für die Erlaubnis
danken, sie zu verwenden. Ebenso frei ist die szenische Umsetzung, die –
unter anderem – eine assoziative Annäherung an Motive aus dem GilgameschEpos darstellt und weder auf eine lineare Handlung baut, noch dramatische
Figuren entwickelt.
Wir alle sind (auch) Kinder des Alten Orients. Man braucht nur die Videos der
Vorschlaghammer schwingenden IS-Terroristen anzusehen, um sich anhand
der eigenen, emotionalen Reaktion davon zu überzeugen. Mesopotamische
Errungenschaften wie die Erfindung der Schrift, die Entwicklung einer diffe­
renzierten – natürlich städtischen – Zivilisation, abergläubische Praktiken wie
das Horoskop und vieles mehr leben in uns und durch uns fort. Das beinhaltet
nicht zuletzt unsere «eigenen» fundierenden Mythen, die jedes europäische
Schulkind aus der Bibel kennt. Eine verheerende Flut wird geschickt, doch einer
überlebt mithilfe einer Arche; Menschen, die aus Lehm erschaffen werden und
schließlich wieder zu Lehm werden – das sind zentrale Motive des GilgameschEpos, das viel älter als das Alte Testament ist.
Warum also die Müllabfuhr? Es ist eine Leitlinie unserer Arbeit, Menschen
auf die Bühne zu bringen, die man dort nicht erwartet, die aber eine zentrale
Idee des Werkes in ihrem realen Leben verkörpern. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des AWM verhindern, dass unsere städtische Zivilisation an ihren
eigenen Ausscheidungen erstickt und an der «Sintflut» zugrunde geht, die sie
sich ständig selbst zu bereiten droht. Wir sind der Werkleitung des AWM sehr
dankbar, dass man sich auf das Wagnis eingelassen hat, unserem verwegenen
Projekt eine Chance zu geben. Karin Falter und Stefanie Simon danken wir für
ihre unermüdliche organisatorische Unterstützung.
Zurück zum Gilgamesch-Text. Rilke nannte ihn das «Epos der Todesfurcht».
Vergänglichkeit und Tod spielen darin tatsächlich eine zentrale Rolle und laden
den Künstler ein, sich alles Mögliche auszumalen. Unter anderem dachten wir
daran, dass Generationen von Stadtbewohnern kommen und gehen und die
Identität der Stadt doch überdauert. Uns kam der Bombenhagel in den Sinn,
der unsere Heimatstadt München zu großen Teilen zerstört hat und viele assoziative Verbindungen mehr. Dann holte uns der ganz reale Tod ein.
Drei Monate vor der Uraufführung der Oper starb unsere Tochter Lucía, plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Vergänglichkeit und Tod hatten sich für uns von
einem künstlerischen Motiv in eine abgrundschwarze Lebensrealität verwandelt. Als wir die Asche unseres Kindes im Ozean verstreuten, erlebten wir
unsere persönliche Sintflut, die wieder zu Lehm verwandelte, was wir so sehr
liebten. Einige Teile der Oper sind unmittelbar unter diesem Eindruck entstanden und sollen Lucía gewidmet sein, die so früh nach Westen ging.
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Ein subjektives Glossar
in zwei Begriffen
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DER LEHM.
Grundlegende Geschichten beginnen mit dem Lehm: «Da machte Gott, der
Herr, den Menschen aus Erde vom Acker». Der Mensch baut seine Ambitionen
auf denselben Stoff: «Lasst uns Ziegel streichen und brennen, lasst uns eine
Stadt und einen Turm bauen, damit wir uns einen Namen machen». Diese
­Hybris wird mit Verwirrung und Zerstreuung bestraft. Die Gründung der
Stadt verursacht also die Fremdheit unter den Menschen. Doch die erha­bene
­Lebensform Stadt liefert zugleich die Lösung für dieses neue Problem, denn
wo sonst leben Fremde friedlich Tür an Tür und sind damit zufrieden?
Viel älter als die Geschichten der Genesis sind die großen Erzählungen des
­Vorderen Orients, die der Hebräischen Bibel als Quellen dienten, allen voran
das auf elf Tontafeln verewigte Gilgamesch-Epos. Schon vor mehr als 5.000
Jahren drückte man keilartige Zeichen in feuchten Ton und schuf die erste
Schrift, die uns dank der Dauerhaftigkeit des getrockneten oder gebrannten
Materials sehr gut überliefert ist.
Legendär war die gigantische Mauer von Uruk, der ersten «Megacity» der
Menschheitsgeschichte, deren mythischer König Gilgamesch die von der
­letzten Sintflut weggeschwemmte Ordnung wieder herstellt. Nicht umsonst
endet der Text auf der elften Tontafel des Epos mit einem Loblied auf die
­Ziegelmauer, die Stadt und Wildnis trennte.
Gebrannter Lehm findet sich an der Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation und an der Trennlinie zwischen Verwüstung und Wiederaufbau. Im alten
­München führte ein verheerender Brand zu dem städtebaulichen Entschluss,
fortan auf Ziegel zu setzen. Eine Lehmzunge im Untergrund der Stadt ver­
sorgte die Münchner Ziegelindustrie jahrhundertelang mit ihrem Rohstoff.
Das Sendlinger Tor, die Frauenkirche, das Planungsreferat in der Blumenstraße,
die Augustinerbrauerei – nur einige prominente Ziegelbauten, die München bis
heute prägen.
Der Wert der Ziegel zeigte sich schließlich wieder in der zerbombten Stadt:
Die heil gebliebenen Steine wurden aus den Trümmern gerettet und warteten,
akkurat gestapelt, auf die Wiedererrichtung der Ordnung nach der menschenfressenden Feuerflut.
«All the people had turned to Clay» sagt die Muttergöttin Nintu im GilgameschEpos über ihre von der Flut zugrunde gerichteten Geschöpfe – alle grundlegenden Geschichten enden mit dem Lehm.
DIE FLUT.
«For six days and seven nights, there blew the wind, the downpour, the gale,
the Deluge, it flattened the land». Die berühmte elfte Tafel des GilgameschEpos enthält die eindrucksvolle Schilderung einer Sintflut. Die Wassermassen
werden von den Göttern geschickt, um die Menschen auszurotten, die immer
mehr werden und mit ihrem Lärm das göttliche Ruhebedürfnis stören. Nur ein
gewisser Uta-napišti darf überleben, dem ein verräterischer Gott die bevorstehende Flut ankündigt und den Plan zum Bau einer rettenden Arche einflüstert.
Wasser wäscht und reinigt, es steht im Zentrum lebensspendender Rituale wie
der Taufe, es macht kultisch rein. Die entfesselte Flut hingegen macht Angst
und reißt hinweg, was der Mensch geschaffen hat, sie ist schmutzig und böse.
Gleichwohl kann die Flut denselben reinigenden Zweck erfüllen – es ist eben
alles nur eine Frage der Perspektive, denn aus göttlicher Sicht ist die Sintflut
das ultimative Wegwaschen aller Zivilisationssünden.
Was ist die Sünde? Die Hinwendung an das Nichts, das Nichtige. Das beginnt
notwendig mit der Entthronung der Götter beziehungsweise Gottes, wobei
ein Vakuum entsteht, das gefüllt werden will. Nach der Säkularisierung, nach
der Entzauberung der Welt: Entfesselter Konsum tritt an die Stelle überkommender Heilsordnungen. Markenversprechen ersetzen Transzendenz. Die
ungewollten Nebenfolgen reichen von der Vermüllung der Welt bis zu einem
irreversiblen Eingriff in das Weltklima. Der zivilisierte Mensch vollbringt dabei
das Kunststück, in einem Aufwasch durch exzessive Hingabe an das Nichts
sein Heil zu suchen, sich dabei selbst die nächste Sintflut zu bereiten und diese
nach Kräften zu bekämpfen.
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Libretto
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Alle Texte stammen aus der der englischen Übertragung der akkadischen
­Standardversion des Gilgamesch-Epos von Andrew George, London, 2003.
Der akkadische Text ist auf elf Tontafeln überliefert. Leider fehlen immer noch
Bruchstücke oder es sind ganze Passagen nicht entzifferbar; in unserer Textauswahl sind fehlende Satzbestandteile durch drei Punkte ersetzt. Die Lücken
werden also musikalisch bewusst umgesetzt, anstatt sie spekulativ zu füllen.
Erster Akt
HE WHO SAW THE DEEP
He who saw the Deep, the country’s foundation,
He ... everywhere ...
He scoured the world ever searching for life.
He saw what was secret, discovered what was hidden,
He brought back a tale of before the Deluge.
And crossed the ocean, the wide sea to the sunrise.
He who saw the Deep, the country’s foundation,
He ... everywhere ...
He scoured the world ever searching for life.
IN THOSE DAYS
In those days, in those far-off days,
In those nights, in those far-off nights,
In those years, in those far-off years,
After the assembly had made the Deluge sweep over,
So we could destroy the seed of mankind,
In our midst a single man still lived,
From that time we swore by the life of heaven and the life of earth,
From that time we swore that mankind should not have life eternal.
In the Month of Torches, the festival of ghosts
HUMBABA
Humbaba, his voice is the Deluge.
His speech is fire, his breath is death.
South Wind, North Wind, East Wind and West Wind,
Blast, Counterblast, Typhoon, Hurricane and Tempest,
Devil-Wind, Frost-Wind, Gale and Tornado.
Let rise thirteen winds.
Humbaba, his voice is the Deluge.
His speech is fire, his breath is death.
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Erstes Zwischenspiel
ON THE FACE OF THE SUN
Ever do we build our households,
Ever do we make our nests,
Ever do brothers divide their inheritance,
Ever do feuds arise in the land,
Ever the river has risen and brought us the flood,
The mayfly floating on the water.
On the face of the sun its countenance gazes,
Then, all of a sudden, nothing is there.
Zweiter Akt
MY FRIEND
My friend, did you not call me? Why have I wakened?
Did you not touch me? Why am I startled?
Did a god not pass by? Why is my flesh frozen numb?
It was a ... , its visage distorted,
Its mouth was fire, its breath was death.
It threw me down
It held me by my feet
The brightness grew more intense
From beneath the mountain he pulled me out
He gave me water to drink and my heart grew calm.
My friend, did you not call me? Why have I wakened?
Did you not touch me? Why am I startled?
Did a god not pass by? Why is my flesh frozen numb?
It was a ... its visage distorted,
Its mouth was fire, its breath was death.
The day grew still,
There was a flash of lightning, fire broke out.
The flames flared out, death rained down
And the flashes of fire went out,
Where it had fallen turned into cinders.
I saw a thunderbird in the sky
Up it rose like a cloud, soaring above us.
It was a ... its visage distorted,
Its mouth was fire, its breath was death.
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THE HEAVENS THUNDERED
The heavens thundered, the earth gave echo,
And there I was, standing between them.
On door and bolt the dust lay thick,
On the House of Dust was poured a deathly quiet.
He bound my arms like the wings of a bird,
To lead me captive to the house of the darkness,
To the house which none who enters ever leaves,
On the path that allows no journey back.
The heavens thundered, the earth gave echo.
On door and bolt the dust lay thick,
On the House of Dust was poured a deathly quiet.
In the House of Dark that I entered.
To the house whose residents are deprived of light,
Where the soil is their sustenance and clay their food,
Where they are clad like birds in coats of feathers,
And see no light, but dwell in darkness.
The heavens thundered, the earth gave echo,
And there I was, standing between them.
Save me, my friend!
[Für Lucía]
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AND NOW LIKE FISH
It is I who give birth, these people are mine!
And now like fish they fill the ocean.
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Zweites Zwischenspiel
AS FOR A MAN
As for a man, his days are numbered,
Whatever he may do, it is but wind.
I will walk in front of you, you can call to me.
Oh, do not fear.
I will walk in front of you, you can call to me.
Go to ...
As for a man, his days are numbered,
Whatever he may do, it is but wind.
Dritter Akt
I WANDER THE WILD
I’m afraid of death, so I wander the wild
On a far road I wander the wild.
At one double-hour ...
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At two double-hours ...
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At three double-hours ...
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At four double-hours ...
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At five double-hours ...
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
I’m afraid of death, so I wander the wild
On a far road I wander the wild.
At six double-hours,
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At seven double-hours,
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At eight double-hours he was hurrying ...
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At nine double-hours ... the north wind ... his face.
The darkness was dense, and light was there none:
It did not allow him to see behind him.
At ten double-hours the light was very near.
At eleven double-hours a journey remained of one double-hour.
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At twelve double-hours Gilgamesh came out in advance of the Sun.
I’m afraid of death, so I wander the wild
On a far road I wander the wild.
A MYRIAD DID FALL
A myriad did fall,
A myriad did rise,
A myriad did thereby roll in the dust.
THE DELUGE
At the very first glimmer of brightening dawn,
There rose on the horizon a dark cloud of black,
For a day the gale winds flattened the country,
Quickly they blew, and then came the Deluge.
For six days and seven nights
There blew the wind, the downpour,
The gale, the Deluge, it flattened the land.
But the seventh day when it came,
The gale relented, the Deluge ended.
[Für Lucía]
QUIET AND STILL
I looked at the weather, it was quiet and still.
But all the people had turned to clay.
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Epilog
A SQUARE MILE IS CITY
A square mile is city, a square mile date-grove,
A square mile is clay-pit, half a square mile the temple of Ishtar:
Three square miles and a half is Uruk’s expanse.
Climb Uruk’s wall, walk back and forth!
Survey its foundations, examine the brickwork!
Were its bricks not fired in an oven?
A square mile is city, a square mile date-grove,
A square mile is clay-pit, half a square mile the temple of Ishtar:
Three square miles and a half is Uruk’s expanse.
«MÜNCHEN WIRD AUFERSTEHEN.»
Alfred Kerr (1947)
HERAUSGEBER
Abfallwirtschaftsbetrieb München
Georg-Brauchle-Ring 29
80992 München
Redaktion: Björn Potulski
Gestaltung: RED GmbH, München/Krailling
Druck: BAVARIA-DRUCK GmbH
Stand: Dezember 2016
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel
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