1 „Singen mit Melpomene“ 2 „Schreiben mit

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 Arbeitsblätter für den Lateinunterricht Gerundium mit den Musen 1 „Singen mit Melpomene“ Bildung des Gerundiums = Bildung der sog. nd-­‐Formen Jedes Verb kann zum Substantiv werden. Jedes Verb kann dekliniert werden. Nom. Gen. Gerundium canere canendi Tipps Infinitiv nach best. Sub-­‐
stantiven/Adjektiven canendo dem Singen selten! ad canendum zum Singen/ um zu singen „um zu …“ canendo durch das Singen „durch“ in canendo beim Singen „in“ = „beim“ Präsensstamm + -­‐(e)nd-­‐ + Endungen der o-­‐Deklination (nur Singular!) (Dat.) Akk. Abl. Übersetzung singen/ (das) Singen des Singens 2 „Schreiben mit Kalliope“ Verwendung des Gerundiums Das Gerundium hat die Eigenschaften eines Substantivs und eines Verbs zugleich:  es wird dekliniert: ars scribendi (die Kunst des Schreibens)  es kann ein Objekt bei sich haben: ars epistulam scribendi (die Kunst, einen Brief zu schreiben)  es kann ein Adverb bei sich haben: ars bene scribendi (die Kunst, gut zu schreiben) „Mit Urania Sonne und Mond betrachten“
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 Nominativ:  Genitiv: a) b) c)  (Dativ:  Akkusativ:  Ablativ: Beispiele für die einzelnen Kasus (Versuche, die Sätzchen selbst zu übersetzen. Die Lösungen findest Du auf dem Lösungsblatt!) Cogitare me delectat. Errare humanum est. häufig nach best. Substantiven: Tempus lunam spectandi tibi non est. nach best. Adjektiven Puer solem spectandi cupidus est. nach „causa“ mit Genitiv Lunam spectandi causa hodie domi maneo. ungebräuchlich) steht nur nach der Präposition „ad“ z.B. Venimus ad perspiciendum. a) bloßer Abl.: Lunam spectando delector. b) Abl. mit „in“: In spectando non iam tristis fui. Übungssätze zum Gerundium Stell Dir vor, Du bist ein alter Römer und möchtest ein berühmter Dichter werden. In der Antike haben die Menschen geglaubt, dass nur ein ernstzunehmender Künstler den sog. Mons Pipleius, den Musenberg, erklimmen durfte, um berühmt und erfolgreich zu werden. Du sollst nun ebenfalls versuchen, den Musenberg zu bezwingen. (Übersetze die Übungssätze. Die Lösungen findest Du auf dem Lösungsblatt) Zuerst sieht alles noch ganz einfach aus: 1 Ambulare iucundum est. Itaque saepe migrare volo. (migrare = wandern) 2 Quamquam non semper locorum peritus sum, tamen ambulandi cupidus sum. 3 Nam ambulando me recreo. Ambulando semper delector. 4 In ambulando libenter carmina facio et laete cano. 5 Hodie quoque ad ambulandum paratus sum. 6 Nam ambulandi causa negotiis carere et carmina fingere mihi licet. 7 Subito voluptate montem Pipleium ascendendi capior, nam voluntate summum montem aspiciendi affectus sum. Doch dann wird der Musenberg zur Herausforderung: 8 In migrando laboribus corporis torqueor. 9 Igitur bona carmina facere difficile est. 10 In ascendendo multa saxa supero, sed saepe cado et vulnere afficior. 11 Medio in monte labore ingenti vehementer fatigatus sum. Cessando, cenando, bibendo me recreo. 12 Tandem summum montem aspicio, Musae vultu saevo me exspectant. 13 Carmina mea recitando Musis placere studeo. 14 Sed recitandi causa Musae me a monte pellunt saxa iactando. Tempus dubitandi mihi non est. 15 Timore affectus fugio, sed spem Musis aliquando persuadendi non deponam. Na ja, leider hat es nicht auf Anhieb geklappt, die Musen zu überzeugen. Aber: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ (Musae = die Musen) A. B. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Lösungen zum Grammatikblatt: „Mit Urania Sonne und Mond betrachten“ Nominativ: Genitiv: (Dativ: Akkusativ: Ablativ: Das Nachdenken erfreut mich. Das Irren ist menschlich. a) Du hast nicht die Zeit, den Mond anzuschauen b) Der Junge ist begierig, die Sonne zu betrachten. c) Heute bleibe ich zu Hause, um den Mond zu betrachten. ungebräuchlich) Wir kommen, um genau zu sehen. a) Durch das Betrachten des Mondes werde ich erfreut. b) Beim Betrachten war ich nicht mehr traurig. Lösungen zu den Übungssätzen Zuerst sieht alles noch ganz einfach aus. Spazierengehen ist angenehm. Deshalb will ich oft wandern. Obwohl ich nicht immer ortskundig bin, bin ich dennoch begierig spazieren zu gehen. Denn durch das Spazierengehen erhole ich mich. Durch das Spazierengehen werde ich immer erfreut. Beim Spazierengehen dichte ich gerne und singe fröhlich. Auch heute bin ich zum Spazierengehen bereit. Denn wegen des Spazierengehens ist es mir erlaubt, frei von Geschäften zu sein und mir Gedichte auszudenken. Plötzlich werde ich von der Lust erfasst, den Musenberg zu erklimmen. Denn ich bin von der Absicht ergriffen worden, den Berggipfel zu erblicken. Doch dann wird der Musenberg zur Herausforderung. Beim Wandern werde ich von großen körperlichen Anstrengungen gequält. Also ist es schwierig, gute Gedichte zu verfassen. Beim Hinaufsteigen überwinde ich viele Felsen, aber ich falle oft hin und werde verletzt. In der Mitte des Berges bin ich von der ungeheuren Anstrengung heftig erschöpft. Ich erhole mich, indem ich raste, esse und trinke. Endlich erblicke ich den Berggipfel. die Musen erwarten mich mit wütender Miene. Ich bemühe mich darum, den Musen zu gefallen, indem ich meine Gedichte vortrage. Aber wegen des Vortrages vertreiben mich die Musen vom Berg, indem sie Steine werfen. Ich habe keine Zeit zu zögern. Angsterfüllt flüchte ich, aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, die Musen einst zu überzeugen. (B. Kissel) 
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