Neues Orchester Basel 1 Liebe – Tag und Traum Saisonprogramm 2016/2017 Impressum Joachim Ringelnatz Heimatmuseum Ich habe dich so lieb Herausgeber Neues Orchester Basel www.neuesorchesterbasel.ch Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen schenken. Ich habe dir nichts getan. Nun ist mir traurig zu Mut. An den Hängen der Eisenbahn leuchtet der Ginster so gut. Vorbei--verjährt-doch nimmer vergessen. Ich reise. Alles, was lange währt, ist leise. Die Zeit entstellt alle Lebewesen. Ein Hund bellt. Er kann nicht lesen. Er kann nicht schreiben. Wir können nicht bleiben. Ich lache. Die Löcher sind die Hauptsache in einem Sieb. Ich habe dich so lieb. Geschäftsstelle Neues Orchester Basel Christoph Wydler Oberalpstrasse 49 4054 Basel 061 363 97 30 [email protected] Redaktion Barbara Messmer, Verein Neues Orchester Basel Programmtexte Christian Knüsel Redaktionelle Mitarbeit Dr. Oswald Schwager Bildnachweis Jan Geerk Umschlagbild, S. 12, 46 Ingo Höhn S. 26 Basler Fasnachts Comité S. 33 Konzept und Gestaltung ranz, eine werbeagentur ag Mai 2016, Änderungen vorbehalten 3 blkb_hoechstnoten_130x190mm_cmyk | A5 hoch Inhaltsverzeichnis Für Höchstnoten. Grusswort des Regierungspräsidenten Kanton BS Grusswort des Dirigenten und der Präsidentin Geschichte und Profil des Orchesters Dirigent und künstlerischer Leiter 6 8 10 11 Konzertreihe Liebe – Tag und Traum Wenn Sie auf die Nummer 1 im Kanton setzen wollen: BLKB. blkb.ch, 061 925 94 94 blkb_hoechstnoten_130x190mm_cmyk.indd 1 09.09.14 16:26 verliebt 12 verführt – versöhnt 20 Mozart und Freunde 26 Romeo und Julia 32 Les surprises de l‘amour 38 Verklärung 46 geliebt – erlöst 52 Zusatzkonzert Abo+: Carmina Burana Literatur und Kammermusik Jugend Kultur Projekte Gastspiele Dank Förderverein NOB Tickets, Abos und Vorverkauf 59 60 62 65 67 68 69 Lieber Konzertgeniesser, liebe Konzertgeniesserin 6 Liebe – Tag und Traum Unter diesem Thema steht die neue Saison des Neuen Orchesters Basel. Die Liebe ist eines der zentralen Menschheitsthemen. Sie berührt uns individuell, sie verbindet uns mit anderen Menschen und hat die Kraft, Grenzen zu überwinden. Den verschiedenen Facetten der Liebe, mit all ihren Ausprägungen und Gefühlswelten, nähert sich das Neue Orchester Basel in der Saison 2016/2017 musikalisch. Unter Konzerttiteln wie «verliebt», «verführt – versöhnt» oder «Verklärung», um nur einige zu nennen, spannt das Orchester einen grossen Bogen und lässt die Zuhörenden in die musikalische Auseinandersetzung mit dem stärksten aller Gefühle eintauchen. So werden Auszüge aus grossen Bühnenwerken, wie Tristan und Isolde, La Traviata oder Don Giovanni genauso zu hören sein, wie Sinfonien von Beethoven und Bruckner oder ein Solokonzert von Chopin. Neben diesen grossen Werken der Musikgeschichte wird auch ein neues Werk dreier junger Komponisten zur Uraufführung kommen, denen das Neue Orchester Basel für diese Saison einen Kompositionsauftrag erteilt hat. Dass in den Konzerten wieder hochtalentierte junge Solistinnen und Solisten zu hören sein werden, ist in der Programmgestaltung des Neuen Orchesters Basel nicht neu, aber im Sinne einer Nachwuchsförderung so aktuell und relevant wie nie. Ganz besonders freut mich auch, dass das Neue Orchester Basel sein Engagement im edukativen Bereich weiter fortsetzt. In Zusammenarbeit mit der Basler Eule, dem Verein Superar Suisse oder der Regionalen Musikschule Liestal initiiert und setzt das Neue Orchester Basel verschiedene Vermittlungsformate um und sucht hierin die Begegnung mit einem jungen Publikum – ein Engagement, das sich nicht nur mit Blick in die Zukunft lohnt, sondern dem Orchester wie den Jugendlichen unvergessliche und prägende Momente ermöglicht. In diesem Sinne wünsche ich dem Neuen Orchester Basel für seine kommende Saison viel Erfolg und ein gleichermassen zahlreiches wie begeistertes Publikum. Ihnen, geschätzte Besucherinnen und Besucher, wünsche ich viel Freude beim Hören und Erleben der von der Liebe zur Musik geprägten Konzerte. Dr. Guy Morin Regierungspräsident Kanton Basel-Stadt 7 Liebes Konzertpublikum 8 Liebe – ein Wunder, ein Rätsel, ein Stachel, überwältigend, unerhört, schwierig, lebensnotwendig. Alle kommen wir in Berührung mit ihr und werden berührt von ihr über das ganze Leben. In der Kunst ist die Liebe – neben dem Tod – ein zentrales Thema. Die Auswahl musikalischer Werke, die sich mit allen Aspekten des Phänomens befassen, ist beinahe ohne Zahl. Die ganze Palette von Gefühlen, die die Liebe auslöst, ist musikalisch beschrieben worden, immer aufs Neue: von der Ekstase bis zur Todessehnsucht, von der Eifersucht bis zum höchsten Glücksgefühl, von der Euphorie bis zur Verzweiflung. Das NOB spielt in der Saison 2016/2017 Werke, die um das Thema Liebe kreisen, die unterschiedlichste Liebes-Gefühle musikalisch darstellen, gelungene oder gescheiterte Liebesgeschichten erzählen oder von verliebten Komponisten geschrieben wurden. Sie, sehr geehrte Damen und Herren, kommen im Verlauf der Saison in den Genuss von Werken, die vom Frühbarock bis in die Gegenwart reichen. Sie werden neben bekannten grossen Werken der klassischen Musik auch Überraschendes hören, wie die Uraufführung eines jungen Komponistenteams, das Klänge der Basler Fasnacht in die Konzertreihe einbringt. Abonnenten haben in dieser Saison die Möglichkeit, sich mit dem Abo+ neben den 7 «Liebes-Konzerten» Plätze zu sichern für die Carmina Burana-Aufführung im Basler Münster. «…die Künste sind so verwandt, dass man in einer seine Kenntnisse kaum erweitern kann, ohne auch in den andern in gewissem Masse fortzurücken,» sagte Goethe. Das NOB öffnet ein Fenster zur Literatur, nicht nur mit den literarischen Beiträgen, die Sie in diesem Heft jedem Konzert zugeordnet finden, sondern auch in unserem Projekt Literatur und Kammermusik, in dem wir mit dem Literaturhaus Basel und der Basler Eule zusammenspannen. Wichtig ist dem NOB, Schritte zu unternehmen, um auch die Jugend für klassische Musik zu begeistern. Mit zwei Projekten baut das Orchester eine langfristige Zusammenarbeit mit der Regionalen Musikschule Liestal und mit Superar Basel auf. Auch Sie werden Resultate dieser Arbeit zu hören bekommen - in und vor einem unserer Konzerte. Vor allem aber will das Neue Orchester Basel Ihnen, unserem geschätzten Publikum, vielfältige und eindrückliche musikalische Erlebnisse bereiten. Wir hoffen, dass möglichst oft in den Konzerten unsere grosse Liebe zur Musik spür- und hörbar wird und der Funke auf Sie überspringt. Wir wünschen Ihnen von Herzen viel Freude dabei. Christian Knüsel Künstlerischer Leiter Barbara Messmer Präsidentin Verein NOB 9 Neues Orchester Basel Geschichte und Profil 10 Christian Knüsel Dirigent und künstlerischer Leiter Christian Knüsel hat in der Saison 2012/2013 die Leitung des Neuen Orchesters Basel übernommen. Seither ist das NOB mit Konzerten in der West-, Ost- und Zentralschweiz in Erscheinung getreten, so z.B. am Murten Classics Festival, in der Klosterkirche Einsiedeln oder in der Tonhalle Zürich. Seit 35 Jahren veranstaltet das Neue Orchester Basel Konzerte in der ganzen Region, die jeweils in der Martinskirche Basel und in wechselnden Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft aufgeführt werden. Die nachhaltige Förderung des musikalischen Nachwuchses liegt dem Orchester besonders am Herzen. Das NOB bietet jungen Solistinnen und Solisten eine Plattform und fördert sowohl Basler Talente als auch junge Musikerinnen und Musiker aus den eigenen Reihen, die immer wieder als Preisträger internationaler Wettbewerbe hervortreten (z.B. Prix Crédit Suisse Jeunes Solistes 2013, ARD-Wettbewerb München 2014). Mit vielfältigem Engagement pflegt das NOB über die Konzertreihe hinaus den Austausch mit der musikalischen Basis. In der Saison 2016/2017 wird erstmals ein Spielfilm ins Programm des NOB integriert. Ein weiterer Höhepunkt ist das Literatur- und Kammermusik-Festival, das an ausgewählten Orten stattfindet und das Saisonthema vertieft. Aktuelle Informationen sowie die Liste mit den Namen der Orchestermitglieder sind zu finden unter: www.neuesorchesterbasel.ch Christian Knüsel absolvierte Studien in Dirigieren und Trompete in Luzern, Holland und in den USA, sowie in Musikwissenschaft an der Universität Basel, die er mit Auszeichnung abschloss. Neben Förderpreisen verschiede-ner Stiftungen erhielt er 2010 das Tonhalle-Stipendium des Musikwissenschaftlichen Instituts Zürich. Gastdirigate führten ihn zu verschiedenen Orchestern in der Schweiz und in Europa. Assistenzen und Hospitationen nahm er bei führenden Klangkörpern wie dem Bayerischen Rundfunk in München, dem Concertgebouw Orchestra in Amsterdam und den Berliner Philharmonikern wahr. 11 Verliebt Beatrice Berrut Klavier 12 Christian Knüsel Leitung Samstag 17. September 2016, 20.00 Uhr Katharinenkirche Laufen Michail Glinka (1804 – 1857) Sonntag 18. September 2016, 17 Uhr Martinskirche Basel Valse Fantaisie Frédéric Chopin (1810 – 1849) Klavierkonzert Nr. 2 Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Sinfonie Nr. 4 13 Wie klingt Verliebtheit? 14 Alle Werke des 1. Saisonkonzerts sind im euphorischen Rausch der Verliebtheit entstanden. Glinka schrieb die Valse-Fantaisie im Alter von 35 Jahren zunächst als Klavierstück. Widmungsträgerin war Jekaterina Kern, «eine grosse, helle junge Frau, mit wundervoll strahlenden Augen und Charme», in die sich Glinka verliebt hatte. Erst kurz vor seinem Tod 1856 orchestrierte er das Werk und widmete es in dieser Fassung einem alten Freund mit den Worten: «Dieses Stück wird dich an die Tage der Jugend und der Liebe erinnern.» Mit der Valse-Fantaisie gelang es Glinka, dem Walzer über seine Funktion als gesellige Tanzmusik hinaus eine neue Bedeutung zu geben als vielschichtige, symphonische Dichtung. Glinkas Werk besticht durch die reiche Bandbreite an Emotionen und kann als Keimzelle gesehen werden, aus der sich die russische symphonische Musik entwickelte. Die Valse-Fantaisie diente Komponisten von Tschaikowski über Glasunow bis hin zu Schostakowitsch als Modell und Inspirationsquelle. So avancierte Glinka für die nachkommenden Komponistengenerationen zum Vater der russischen klassischen Musik und gilt als Gründer der nationalen russischen Schule. Die Valse-Fantaisie hinterliess auch in der Literatur Spuren: Leo Tolstoi hatte diesen Walzer im Kopf, als er die berühmte Ballszene von Natascha Rostowa im Roman Krieg und Frieden schrieb. Bereits mit 19 Jahren schrieb Chopin das f-moll-Klavierkonzert unter dem Eindruck seiner ersten grossen Liebe zur Opernsängerin Konstancja Gladkowska. Das Werk gehört zu den brillantesten Virtuosenkonzerten der Romantik, gleichzeitig ist es von einer poetischen Melancholie durchzogen, die kennzeichnend ist für Chopins Komponieren. Herzstück ist der lyrische zweite Satz in As-Dur. Die neuartigen, innigen Klangwirkungen, die Chopin hier erzielt, blieben einzigartig und verleiteten den bekannten Musikwissenschaftler Arnold Schering, den Satz als «inbrünstigsten Liebeserguss, den die Musikliteratur kennt», zu beschreiben. Beethovens Sinfonie Nr. 4 entstand innerhalb kurzer Zeit im Sommer und Herbst 1806 und entstammt einer der produktivsten Phasen des Komponisten überhaupt. Die Werke dieser Zeit, zu denen das 4. Klavierkonzert und das Violinkonzert zählen, zeichnet ein freundlicher, heller Tonfall aus. Von der Beethoven-Forschung wurde dies immer wieder mit Beethovens Liebe zu Josephine Brunsvick in Verbindung gebracht. Nachdem Jose- phine 1804 mit 26 Jahren zur jungen Witwe geworden war, entwickelte sich zwischen ihr und dem Komponisten eine immer engere Beziehung, wie leidenschaftliche Liebesbriefe zwischen 1804 und 1809 bezeugen. Tatsächlich ist die 4. Sinfonie von einem fröhlichen, idyllischen Charakter geprägt. Während in vielen Werken Beethovens konzentrierte Motivarbeit im Vordergrund steht, hinterlässt schon der erste Satz der Vierten den Eindruck einer freischweifenden, assoziativen Phantasie, die den Komponisten beflügelt. Beethoven selbst schätzte diese Sinfonie hoch ein und Mendelssohn und Schumann betrachteten sie als ein Schlüsselwerk. Die metabolische Sicht auf Verliebtheit legt den Schluss nahe, dass Liebesgedichte, Liebeslieder oder –sinfonien bloss eine schöne Nebenwirkung der Verliebtheit sind, ausgelöst durch die Ausschüttung von Glückshormonen. Im Gegensatz dazu gibt man sich als Künstler gerne der romantischen Vorstellung hin, dass diese Serotonin-inspirierten Werke ihrerseits einen Beitrag leisten im Kreislauf von Zuneigung, Anziehung und Zusammengehörigkeit. Dass etwas daran ist, lässt ein Brief erahnen, den Josephine während der Entstehung der 4. Sinfonie an Beethoven schrieb: «Ein Gefühl, das tief in meiner Seele liegt und keines Ausdrucks fähig ist, machte mich Sie lieben; noch ehe ich Sie kan[n]te machte ihre Musick mich für Sie enthousiastisch.» Beatrice Berrut Klavier Die im Wallis geborene Beatrice Berrut studierte an der Royal Irish Academy of Music in Dublin und anschliessend an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Sie trat mit Orchestern wie der Kammerphilharmonie Berlin, dem Burssels Philharmonic Orchestra und vielen weiteren in den renommiertesten Häusern in Europa und Amerika auf, z.B. in der Berliner Philharmonie, der Preston Bradley Hall in Chicago, der Wigmore Hall in London. Von Gidon Kremer wurde sie 2005 für mehrere Konzerte zu seinem Festival in Basel eingeladen. 15 Leo Tolstoi Krieg und Frieden 16 Fürst Andrej freute sich wie jeder, der in der Gesellschaft aufgewachsen ist, wenn er in der Gesellschaft auf etwas stösst, das nicht den allgemeinen Stempel des Gesellschaftlichen trägt. Und so etwas war Natascha, mit ihrem Staunen, ihrer Freude, ihrer Schüchternheit und sogar ihren Fehlern im Französischen. Er redete und ging mit ihr besonders sanft und behutsam um. Als er neben ihr sass, sich mit ihr über die einfachsten und unbedeutendsten Dinge unterhielt, bezauberte ihn der freudige Glanz ihrer Augen und das Lächeln, das sich nicht auf das Gesprochene bezog, sondern auf ihr inneres Glück. Wenn Natascha aufgefordert wurde und sie mit einem Lächeln aufstand und durch den Saal tanzte, bezauberte ihn besonders ihre schüchterne Grazie. Mitten im Kottillon kam Natascha, als sie die Figur beendet hatte, noch schwer atmend, zu ihrem Platz gelaufen. Ein neuer Kavalier forderte sie wieder auf. Sie war erschöpft und ausser Atem und wollte offensichtlich ablehnen, doch gleich hob sie wieder freudig den Arm auf die Schulter des Kavaliers und lächelte Fürst Andrej zu. «Ich wäre froh, mich auszuruhen und bei Ihnen zu sitzen, ich bin müde; aber Sie sehen ja, wie man mich auffordert, und ich freue mich darüber und ich bin glücklich, und ich liebe alle, und Sie und ich, wir verstehen das alles», und noch vieles mehr sagte dieses Lächeln. Als der Kavalier sie losliess, lief Natascha durch den Saal, um zwei Damen für die Figur zu holen. «Wenn sie zuerst zu ihrer Cousine geht und dann zu einer anderen Dame, dann wird sie meine Frau», sagte vollkommen unerwartet für sich selbst Fürst Andrej, während er ihr nachblickte. Sie ging zuerst zur Cousine. «Was für ein Unsinn einem manchmal in den Sinn kommt!» dachte Fürst Andrej. «Aber sicher ist nur, dass dieses Mädchen so reizend ist, so besonders, dass sie hier nicht einen Monat lang tanzen wird, bis sie heiratet. Das ist hier eine Seltenheit», dachte er, als Natascha ihre an der Korsage verrutschte Rose zurechtrückte und neben ihm Platz nahm. Am Ende des Kotillons trat der alte Graf in seinem blauen Frack zu den Tanzenden. Er lud Fürst Andrej ein, sie zu besuchen, und fragte die Tochter, ob es ihr Spass mache. Natascha antwortete nicht und lächelte nur mit einem Lächeln, das vorwurfsvoll sagte: «Wie kann man das nur fragen!» «So sehr wie nie im Leben!» sagte sie, und Fürst Andrej beobachtete, wie sich rasch ihre dünnen Arme hoben, um den Vater zu umarmen, und gleich wieder herabsanken. Natascha war so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Sie hatte jene höchste Stufe des Glücks erreicht, wo der Mensch vollkommen und gut wird und nicht an die Möglichkeit von Bösem, Unglück und Kummer glaubt. Textauszug aus: Leo Tolstoi, Krieg und Frieden, neu übersetzt von Barbara Conrad 2010 @ Carl Hanser Verlag München 17 Unser Service auf einen Blick: Stimmungen sowie Konzertstimmungen, -service Reparaturen / Komplettrevisionen Grosse Auswahl an Occasionen Verkauf von Neuinstrumenten DO RE MI FA RI CO LA The one and only. Träumen Sie von einem Flügel in Ihrem Heim? Unsere Piano-Experten helfen Ihnen gerne, das für Sie passende Instrument zu finden, denn jeder Steinway ist ein individuelles Meister werk. 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Der Klassiker aus dreizehn Schweizer Kräutern ermöglicht aber nicht nur künstlerische Höchstleistungen, sondern ist auch für das geneigte Publikum ein wohltuender Genuss zwischendurch. www.ricola.com Chrüterchraft ist das Geheimnis 20 verführt – versöhnt Anna Abbühl Violoncello Christian Knüsel Leitung 21 Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Don Giovanni Ouvertüre Jacob Gade (1879 – 1963) Eifersucht-Tango Edward Elgar (1857 – 1934) Cellokonzert Giuseppe Verdi (1813 – 1901) La Traviata, Preludio III Richard Strauss (1864 – 1949) Don Juan Samstag 19. November 2016, 20.00 Uhr Katholische Kirche Muttenz Pietro Mascagni (1863 – 1945) Cavalleria rusticana, Intermezzo Franz Liszt (1811 – 1886) Sonntag 20. November 2016, 17 Uhr Martinskirche Basel Mephisto-Walzer Nr. 1 Liebe ist das Fundament des Lebens. Wo sie hinfällt, ahnt keiner. Erst recht nicht, was aus einer Liebe wird. Und wo Liebe im Spiel ist, sind meist andere starke Gefühle nicht weit, auch schmerzhafte wie Eifersucht, Misstrauen oder Liebeskummer. Das 2. Saisonkonzert spürt diesem Wechselbad von Emotionen nach. 22 Seit Mozarts Oper Don Giovanni gilt die Don Juan-Verführungs-Thematik als Archetypus für dieses Handlungsmuster. Seither haben sich bedeutende Persönlichkeiten der europäischen Kulturgeschichte immer wieder neu damit auseinandergesetzt. Schon in den ersten Akkorden der Ouvertüre entfaltet sich ein als dämonisch empfundener Tonfall, den das 19. Jahrhundert an Mozarts Musik so liebte. Vielleicht wurde deshalb Don Giovanni immer wieder etwas plakativ als «Oper aller Opern» bezeichnet. Es mag auf den ersten Blick extravagant erscheinen, Mozarts Don GiovanniOuvertüre mit dem Eifersucht-Tango von Jacob Gade zu kombinieren. Durch die thematische Verwandtschaft der beiden Werke jedoch bietet sich Gades Wurf als Antwort auf den offenen Halbschluss von Mozarts Ouvertüre an. Gade schrieb diesen Tango für die Begleitung eines Stummfilms, entsprechend plastisch kommt die eifersüchtige Empörung in Eskapaden der Solo-Violine zum Ausdruck. Auch Elgars Cellokonzert entstand in einer turbulenten Zeit. Er hatte das britische Empire auf seinem imperialen Höhepunkt während zweier Jahrzehnte mit pompösen Werken musikalisch porträtiert. Elgars Entsetzen über die Grausamkeit des ersten Weltkriegs liess seine Schaffenskraft erlahmen. Er hatte sich bereits damit abgefunden, nicht mehr komponieren zu können, bis er eines Morgens nach einer Operation mit starken Schmerzen erwachte, nach Papier und Bleistift verlangte und eine Melodie notierte, aus der später das Cellokonzert entstehen sollte. Kurz nach der Vollendung des Werks starb seine geliebte Frau Alice. Ein Verlust, der Elgar so tief traf, dass er sich nicht vorstellen konnte, «jemals wieder ein neues Stück zu vollenden.» Durch den elegischen Tonfall des Cellokonzerts hebt sich dieses Werk von Elgars früheren Arbeiten deutlich ab. Es blieb seine letzte grosse Komposition und nimmt heute eine zentrale Stellung im Repertoire ein. Die Werke des zweiten Konzertteils sind so zusammengestellt, dass sie als imaginäre viersätzige Suite ein grosses Ganzes ergeben. Sie beleuchten das Spannungsfeld von der Verführung bis zur Versöhnung. Der Titel von Verdis Oper La Traviata bedeutet übersetzt «die vom Wege Abgekommene» und lässt bereits die Tragik der Handlung erahnen. Das ruhige Vorspiel zum 3. Akt erklingt kurz bevor sich Alfredo und Violetta nach einigen Missverständnissen wieder versöhnen. Sie schmieden Pläne für eine glückliche Zukunft, doch vergebens: Gleich darauf sinkt Violetta, die an Tuberkulose erkrankt war, tot zusammen. Die sinfonische Dichtung Don Juan von Richard Strauss schildert in bunten Klangfarben die Abenteuer des Protagonisten, seine Euphorie, Erfolge und Enttäuschungen bis hin zum abschliessenden Schwertkampf. Die Uraufführung wurde ein grosser Erfolg und legte den Grundstein für den späteren Ruhm des Komponisten als führender Vertreter der Spätromantik. Nach Strauss’ flirrender Tondichtung folgt das Intermezzo aus Mascagnis Oper Cavalleria rusticana als Ruhepunkt der imaginären Suite. Auch in dieser Oper dreht sich alles um Verführung und Versöhnung. Idyllischer lässt sich der Osterfrieden der frommen Kirchgänger, den das Stück symbolisiert, kaum vorstellen. Den rauschenden Abschluss bildet Liszts Mephisto-Walzer Nr. 1. Er greift auf eine Episode zurück, wie sie im Faust-Drama von Nikolaus Lenau beschrieben ist. Faust und Mephisto betreten eine Dorfschenke, wo gerade eine Hochzeitsfeier stattfindet. Mephisto nimmt sich die Geige eines Bauern, stimmt sie - treffend dargestellt durch die Quinten-Schichtungen am Anfang - und gibt einen wilden Tanz zum Besten. Faust verführt eine Frau zu einer Liebesnacht. Die literarischen Stoffe, auf die sich Liszt bezieht, dienen als Ausgangspunkte der musikalischen Phantasie. Liszt übersetzt nicht primär eine detaillierte Handlung in Musik, sondern es geht ihm darum, mit musikalischen Mitteln eine «Folge von Seelenzuständen» zu artikulieren. Es bleibt die Freude über den grossen Reichtum dieser Musik rund ums Thema Liebe, Verführung und Versöhnung. Trotz der spannungsgeladenen Handlung, die jedem dieser Werke zugrunde liegt, verblüfft ihre einnehmende Schönheit. 23 Gotthold Ephraim Lessing Anna Abbühl Violoncello 24 Anna Abbühl wurde im Jahr 1995 in Basel in eine Musikerfamilie geboren. Mit 7 Jahren begann sie mit dem Erlernen des Cellospiels. Schon früh trat sie als Jungstudentin in Klassen der Hochschule Luzern und der Hochschule für Musik Basel ein. Zurzeit studiert sie bei Professor Antonio Meneses an der Hochschule der Künste Bern. Anna Abbühl ist mehrfache Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe. Sie ist nicht nur solistisch tätig, sondern als passionierte Kammermusikerin engagiert. www.ranz.ch Zwischendurch kommunizieren wir mal in eigener Sache. Schön, dass Sie Wert auf gute Ideen legen. Lied. Aus dem Spanischen Gestern liebt’ ich, Heute leid’ ich, Morgen sterb’ ich: Dennoch denk’ ich Heut und morgen Gern an gestern. 25 26 Mozart und Freunde Amanda Taurina Oboe Barbara Knüsel Lesung Mozart Briefe Christian Knüsel Leitung Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Eine kleine Nachtmusik, KV 525 Joseph Haydn (1732 - 1809) Divertimento Es-Dur Johann Baptist Vanhal (1739 - 1813) Freitag 16. Dezember 2016, 19.30 Uhr Obere Fabrik Sissach Samstag 17. Dezember 2016, 20.00 Uhr Reformiertes Kirchgemeindehaus Pratteln Sonntag 18. Dezember 2016, 17 Uhr Martinskirche Basel Sinfonia d1 Carl Ditters von Dittersdorf (1739 - 1799) Oboenkonzert G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Serenade Es-Dur, KV 375 27 Wolfgang Amadeus Mozart! Wir kennen ihn alle, diesen Vertreter der Wiener Klassik und wir haben alle ein Bild von ihm, sei es geprägt vom Musikunterricht, von der MozartKugel oder vom Amadeus-Film. Ein prominenter Platz im Komponisten-Olymp ist ihm sicher, seit der König von England den jungen Mozart als das grösste Wunder bezeichnete, das die «menschliche Natur überhaupt» hervorgebracht hat. 28 Auch heute noch gilt Mozart als der beliebteste und meistgespielte Komponist der klassischen Musik. Die Liebe, die Amadeus bereits im Namen trägt, spielt eine besondere Rolle in seiner Musik. «Ich suche nach Noten, die sich lieben», soll er einst sein Vorgehen beim Komponieren beschrieben haben. So klar das Bild ist, das wir von ihm haben, so sehr entgleitet es bei näherer Betrachtung. Die Zusammenstellung des Konzertprogramms orientiert sich an Goethes Erkenntnis: «Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist». Die vier in diesem Konzert vereinigten Zeitgenossen schätzten und respektierten einander nicht nur, sie waren auch freundschaftlich miteinander verbunden. Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass Mozart, Haydn, Dittersdorf und Vanhal zwischen 1783 und 1787 häufig gemeinsam musizierten. Es muss ein ausserordentliches Vergnügen gewesen sein, ihrem Quartett-Spiel beizuwohnen. Ein englischer Sänger berichtete von der besonders innigen Beziehung, die Haydn und Dittersdorf an den Violinen, Mozart an der Viola und Vanhal am Cello verband. Haydns Es-Dur-Divertimento sprüht vor geistreichen musikalischen Ideen und zeigt auf, wie nahe sich Haydns und Mozarts Werke in Tonfall und Charakter kommen können. Dittersdorf und Vanhal mögen heute weniger bekannt sein, zu Lebzeiten hatten sie jedoch grosse Erfolge zu verzeichnen. Dittersdorf wurde deswegen in den Adelsstand erhoben. Sein Oboenkonzert ist der Empfindsamkeit verpflichtet und strahlt die Beschwingtheit dieser glücklichen Tage aus. Vanhal war nicht nur der bedeutendste Kirchenmusik-Komponist seiner Generation in Wien, seine temperamentvollen Sinfonien waren schon kurz nach der Entstehung beinahe in der ganzen Welt verbreitet. Es ist ein Genuss, diese Werke wiederzuentdecken. Zwei Werke Mozarts von besonderer Qualität umrahmen das Konzertprogramm. Es ist nicht bekannt, ob die Kleine Nachtmusik KV 525 zu Mozarts Lebzeiten aufgeführt wurde, die Veröffentlichung erfolgte jedenfalls erst 36 Jahre nach Mozarts Tod. Heute gehört das Stück in seiner Mischung aus Kunstfertigkeit und eingängigen Melodien zu den populärsten Werken der klassischen Musik überhaupt. Wie Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis zu entnehmen ist, bestand das Werk ursprünglich aus fünf Sätzen. Das zentrale Menuett mit Trio ist bis heute verschollen. Die besondere Raffinesse von Mozarts Es-Dur-Serenade KV 375 verdanken wir – wenigstens indirekt – Johann Kilian Strack, dem Leibkammerdiener des Kaisers Joseph II. Diesem Intimus des Monarchen wollte Mozart Eindruck machen, weil er sich erhoffte, eine Stellung bei Hofe zu erlangen. In einem Brief an seinen Vater schilderte Mozart sein Motiv für die Komposition der Serenade: «die haubtursache aber warum ich sie gemacht, war, um dem Herrn von Strack (welcher täglich dahin kömmt) etwas von mir hören zu lassen. Und deswegen habe ich sie auch ein wenig vernünftig geschrieben.» Diese bescheidene Formulierung – «ein wenig vernünftig» – bedeutete in der Sprache Mozarts, dass er die Serenade trotz ihres unterhaltenden Charakters mit raffinierten harmonischen Wendungen und kunstvollem Kontrapunkt ausgestattet hat. Zwischen den Sätzen dieses facettenreichen Werks werden Ausschnitte aus Mozarts Briefen ge-lesen. Sie beleuchten Mozarts Freundeskreis und dokumentieren von den intimen bis zu den ausgelassenen Seiten die vielschichtige Persönlichkeit dieses hochgeschätzten Komponisten. Amanda Taurina Oboe Die Oboistin Amanda Taurina wurde 1996 in Lettland geboren und studiert heute in der Klasse von Louise Pellerin an der Hochschule der Künste in Zürich. Sie ist Preisträgerin von verschiedenen Wettbewerben in Lettland, Frankreich und Finnland. Amanda Taurina spielte im Nationalen Symphonieorchester Lettland und wirkt seit dieser Saison als Oboistin beim NOB. 29 Wolfgang Amadeus Mozart Widmung der Streichquartette Nr. 14-19 an Joseph Haydn 30 An meinen lieben Freund Haydn. Ein Vater, der entschlossen ist, seine Kinder in die grosse Welt zu schicken, wird sie natürlich dem Schutz und Führung eines darin hochberühmten Mannes anvertrauen, zumal es das Glück will, dass dieser sein bester Freund ist. Nimm hier, berühmter Mann und mein teuerster Freund, meine Kinder. Sie sind wahrhaftig die Frucht einer langen und mühevollen Arbeit, doch ermutigte und tröstete mich die Hoffnung – einige Freunde flössten sie mir ein -, diese Arbeit wenigstens zum Teil belohnt zu sehen. Du selbst, teuerster Freund, warst es, der mir bei deinem letzten Besuch in dieser Hauptstadt Deine Zufriedenheit zeigtest. Dieser Beifall hat mich vor allem mit Zuversicht erfüllt und so lege ich Dir sie denn ans Herz in der Hoffnung, sie werden Deiner Liebe nicht ganz unwürdig sein. Nimm sie also gnädig auf und sei ihnen Vater, Beschützer und Freund. Von dieser Nachsicht mit ihren Fehlern und Schwächen haben, die dem Vaterauge vielleicht verborgen geblieben sind, und bewahre mir ungeachtet dieser Deine grosszügige Freundschaft, die ich so sehr schätze. Von ganzem Herzen bin ich dein ergebenster Freund. Wien, 1. September 1785 W. A. Mozart DER MENSCH WÄCHST AM WIDERSTAND #WIRSINDSTARK Werner Kieser, Gründer MIT KIESER TRAINING ZU EINEM STARKEN KÖRPER Basel | Telefon 061 273 42 92 kieser-training.ch 32 Romeo und Julia Christian Knüsel Leitung 33 Claudio Monteverdi (1567 - 1643) L‘ Orfeo: Toccata – Sinfonia – Ritornello Sergei Prokofjew (1891 – 1953) Romeo und Julia Mit Film Romeo und Julia von Franco Zeffirelli, eingerichtet von Christian Knüsel Richard Wagner (1813 - 1883) Samstag 14. Januar 2017, 20.00 Uhr Tristan und Isolde: Vorspiel und Liebestod Stadtkirche Liestal Sonntag 15. Januar 2017, 17 Uhr Martinskirche Basel Vorkonzert in Liestal, 14. Januar 2017, 18.30 Uhr Young Talents in Concert Sinfonieorchester Young Classics Solisten aus Talentförderung Regionale Musikschule Liestal Das NOB eröffnete seine diesjährige Saison zum Thema Liebe mit dem euphorischen Schwung der Verliebtheit. Es gehört zu den grossen Träumen der Menschheit, dass diese Liebe alles überdauert. 34 In der Erzählung von Tristan und Isolde steht der Zaubertrank für die grenzenlose Kraft der Liebe, die das Paar unumstösslich und auf ewig aneinander bindet. Auch in der griechischen Sage von Orpheus und Eurydike ist die Liebe des Sängers so stark, dass er sich in die Unterwelt wagt, um die geliebte, verstorbene Gattin wieder zum Leben zu erwecken. Berühmtester Stoff eines Liebespaares, das seine Liebe über das Leben stellt, ist jedoch die Geschichte von Romeo und Julia. Im 4. Saisonkonzert sind alle drei Liebespaare musikalisch vertreten. Im Zentrum stehen Romeo und Julia. Prokofjew schrieb zu Shakespeares Drama eine Ballettmusik, die längst zum Klassiker avanciert ist. Sie zeichnet mit zarten und jugendlichlebhaften Themen Julias Erwachen zur Liebe nach und vermag mit dramatischen Qualitäten die Tragik der Handlung in ganzer Tiefe zu erfassen. Das NOB zeigt zu Prokofjews Musik eine gekürzte Fassung von Zeffirellis oscar-prämiertem Film Romeo und Julia von 1968, die speziell für dieses Konzert eingerichtet wurde. Romeo und Julia werden eingerahmt von zwei Werken, die beide Musikgeschichte geschrieben haben. Zur Konzerteröffnung erklingen Instrumentalstücke aus Monteverdis L’Orfeo. Monteverdi schuf mit dieser ersten Oper eine gänzlich neue Form, die er dramma per musica (musikalisches Drama) nannte. Diese Musik, nur wenige Jahre nach Shakespeares Tragödie entstanden, versetzt uns in die Entstehungszeit von Romeo und Julia (1595) zurück. Intensität und Dramatik von Shakespeares Handlung verlangen nach einem harmonisierenden musikalischen Epilog. Wagners Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde eignet sich dazu in besonderer Weise. Diese Kombination aus Anfang und Schluss der Oper, die schon Wagner selbst wiederholt konzertant aufführte, bringt nochmals die Ekstase und das Sehnen einer überwältigenden Liebe zum Klingen und schliesst mit Erlösung und Verklärung. Von Wagners Tristan und Isolde ging eine Suggestivkraft aus wie von keinem anderen musikalischen Werk des 19. Jahrhunderts. Es beeinflusste zahlreiche Komponisten, Philosophen, Literaten und sogar Psychoanalytiker in ihrem Schaffen, kaum einer konnte sich der «gefährlichen Faszination» (Nietzsche) von Wagners Werk entziehen. Die Komposition Wagners war beeinflusst von eigenen Erfahrungen einer unerfüllten Liebe. Das Vorspiel zur Oper komponierte er in Zürich, während der Schluss mit dem Liebestod im Hotel Schweizerhof in Luzern entstand. Auch wenn aus euphorischer Verliebtheit nicht immer dauerhafte Liebe wird – manchmal entspringt ihr ein Kunstwerk, das noch 150 Jahre nach seiner Entstehung zu berühren und zu begeistern vermag. 35 Gottfried Keller Romeo und Julia auf dem Dorfe 36 Diese Geschichte zu erzählen, würde eine müssige Nacherzählung sein, wenn sie nicht auf einem wirklichen Vorfall beruhte, zum Beweise, wie tief im Menschenleben jede jener Fabeln wurzelt, auf welche die grossen alten Werke gebaut sind. Die Zahl solcher Fabeln ist mässig; aber stets treten sie in neuem Gewande wieder in die Erscheinung und zwingen alsdann die Hand, sie festzuhalten. So gehen die Weberschiffchen des Geschickes aneinander vorbei, und «was er webt, das weiss kein Weber!» Jetzt sprang sie aber empor und rief: »Himmel, wie heiss ist es hier! Da sitzen wir wie die Narren und lassen uns versengen! Komm, mein Lieber! Lass uns ins hohe Korn sitzen!» Sie schlüpften hinein so geschickt und sachte, dass sie kaum eine Spur zurückliessen, und bauten sich einen engen Kerker in den goldenen Ähren, die ihnen hoch über den Kopf ragten, als sie drin sassen, so dass sie nur den tiefen blauen Himmel über sich sahen und sonst nichts von der Welt. Sie umhalsten sich und küssten sich unverweilt und so lange, bis sie einstweilen müde waren, oder wie man es nennen will, wenn das Küssen zweier Verliebter auf eine oder zwei Minuten sich selbst überlebt und die Vergänglichkeit alles Lebens mitten im Rausche der Blütezeit ahnen lässt. Der Fluss zog bald durch hohe dunkle Wälder, die ihn überschatteten, bald durch offenes Land; bald an stillen Dörfern vorbei, bald an einzelnen Hütten; hier geriet er in eine Stille, dass er einem ruhigen See glich und das Schiff beinah stillhielt, dort strömte er um Felsen und liess die schlafenden Ufer schnell hinter sich; und als die Morgenröte aufstieg, tauchte zugleich eine Stadt mit ihren Türmen aus dem silbergrauen Strome. Der untergehende Mond, rot wie Gold, legte eine glänzende Bahn den Strom hinauf, und auf dieser kam das Schiff langsam überquer gefahren. Als es sich der Stadt näherte, glitten im Froste des Herbstmorgens zwei bleiche Gestalten, die sich fest umwanden, von der dunklen Masse herunter in die kalten Fluten. Textauszüge aus: Gottfried Keller, Die Leute von Seldwyla, Romeo und Julia auf dem Dorfe 37 38 Les surprises de l‘amour Frederic Sánchez Flöte/Piccolo Maurice Weiss Basler Fasnachtstrommel Christian Knüsel Leitung Georg Philipp Telemann (1681 - 1767) Burlesque de Quixotte Antonio Vivaldi (1678 - 1741) Flötenkonzert «La Notte» Jean-Philippe Rameau (1683 - 1764) Les surprises de l’amour Luca Magni, Omar Barone, Tarek Schmidt Samstag 11. Februar 2017, 20.00 Uhr Katholische Kirche Reinach Sonntag 12. Februar 2017, 17 Uhr Martinskirche Basel Kompositionsauftrag NOB, Uraufführung Edvard Grieg (1843 – 1907) Aus Holbergs Zeit – Suite im Alten Stil 39 An der Fasnacht werden Beziehungen und Hierarchien hinterfragt, gleichzeitig feiert die Basler Bevölkerung nicht zuletzt sich selbst und ihre Liebe zu diesem Ort. Und manche persönliche Liebesgeschichte hat ihren Anfang im euphorischen Rausch der Fasnacht genommen. Das 5. Saisonkonzert begibt sich diesem facettenreichen Thema auf die Spur. 40 Zu den berühmtesten Narren der Literaturgeschichte gehören Don Quixotte und sein Begleiter Sancho Panza. Telemanns Suite schildert einen Tagesablauf des Don Quixotte, wie er erwacht, gegen die Windmühlen kämpft, an seine fiktive Geliebte Dulcinea denkt und sich schließlich zur Ruhe legt. Gleichzeitig zeichnet Telemann kontrastreiche Charakterportraits der Roman-Figuren. Die musikalische Darstellung dieser Charaktere führt zu einem gewitzten Spiel mit Konventionen, Hörerwartungen und überraschenden Wendungen ganz im Sinne des humorvollen Sujets. In vielen Masken und Fasnachts-Bräuchen scheinen sich auch vorchristliche Riten erhalten zu haben wie die Vertreibung böser Geister. Vivaldis Flötenkonzert «La Notte» schildert die Furcht vor der Dunkelheit der Nacht, vor bösen Geistern und unheimlichen Gespenstern. Erst im fünften Satz des Konzerts weichen die Seelenqualen und erlösend tritt der sanfte Schlaf ein. Der Schlusssatz schliesslich kündigt die aufsteigende Morgenröte an, die bedrohlichen Geister haben zu weichen. Rameaus Musik steht für rauschende Feste und barocke Pracht. Eine für dieses Konzertprogramm zusammengestellte Suite – benannt nach seiner Oper Les surprises de l’amour – lässt die Qualität und Vielseitigkeit von Rameaus Stil erahnen. Schon zu Lebzeiten wurde der musikalische Reichtum erkannt, der seine Werke auszeichnet. So äusserte sich ein Zeitgenosse zu einem Werk Rameaus, es enthalte «genügend Musik, um daraus zehn zu schaffen». Die drei jungen Komponisten Luca Magni, Tarek Schmidt und Omar Barone nehmen die Tambouren- und Piccolo-Klänge der Basler Fasnacht zum Ausgangspunkt, um daraus ein neues Werk zu schaffen. Dieses stiftet Bezüge zu den anderen Werken des Konzertprogramms. Die verschiedenen musikalischen Einflüsse erscheinen wie Masken, die auf spielerische Art zueinander in Dialog treten und immer wieder zu neuen Bezügen führen. Schon zu früheren Zeiten kam es vor, dass sich Komponisten eine Maske aufsetzten oder in fremde Rollen schlüpften. So auch Grieg, als er 1884 eine Suite im alten Stil komponierte anlässlich des 200. Geburtstags des dänisch-norwegischen Dichters Ludvig Holberg. Der Stil der Musik ist barocken Tanz- und Liedformen des frühen 18. Jahrhunderts, also zu Lebzeiten Holbergs, nachempfunden. Grieg vereint die überlieferten Formen gekonnt mit Gestaltungsmitteln, die für seine Schreibweise charakteristisch sind. Auch der Ton «der norwegischen Volksseele», der ihm so wichtig war, schimmert durch und verweist auf den romantischen Komponisten hinter der barocken Maske. Maurice Weiss Basler Trommel Der Basler Maurice Weiss mit Jahrgang 2001 trommelte als Achtjähriger zum erstenmal aktiv an der Fasnacht und ist seither mit Begeisterung dabei. Heute trommelt er bei der Jungen-Garde der Rätz-Clique mit und engagiert sich zusätzlich in weiteren Formationen. Maurice hat schon viele Preise geholt. Als erstem gelang ihm 2016 das Kunststück, am Basler Brysdrummle in beiden Kategorien – Jungi und Alti – den 1. Preis zu ertrommeln. Frederic Sánchez Flöte Frederic Sánchez ist Flötist des NOB. Mit dem Azahar Ensemble gewann er am ARD-Wettbewerb 2014 in München den 2. Preis und Publikumspreis, ein 1. Preis wurde nicht vergeben. Frederic Sánchez hat in weltbekannten Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem London Philharmonic oder dem Dallas Symphony gespielt. Als Solist ist er u.a. mit dem Kammerorchester Basel und dem Sinfonieorchester Basel aufgetreten. 41 Miguel de Cervantes Saavedra Don Quichotte «Ich suche eine Prinzessin, so schön wie die Sonne, der Mond und alle Sterne dazu.» «Und wo denkst du sie zu finden?» «In der grossen Stadt Toboso.» 42 Glücklicherweise kam in diesem Augenblick ein Bauer mit einem Pflug vorbei, und der Ritter fragte: «Kannst du mir wohl sagen, lieber Mann, wo das Schloss der Prinzessin Dulcinea von Toboso liegt?» «Ich bin leider fremd hier», antwortete dieser, «aber hier gegenüber wohnt der Pfarrer, der kann Euch bestimmt Auskunft über die Frau Prinzessin geben.» Nun sagte Sancho: «Es wäre vielleicht doch besser, wir verlassen die Stadt, und Euer Gnaden begibt sich in ein benachbartes Gehölz. Wenn es richtig Tag wird, kehre ich dann zurück und durchstöbere jeden Winkel im Ort, bis ich das Schloss oder den Palast des Fräuleins finde. Dann sage ich der Gnädigen, wo und wie Ihr sie erwartet, damit Ihr sie unbeschadet ihres Rufes und ihrer Ehre sehen könnt.» «Sancho», rief Don Quichotte, «du hast eben mit wenig Worten viel Schönes und Wahres gesagt. Dein Rat findet meinen Beifall, und ich nehme ihn deshalb mit Freuden an.» Sie fanden ein kleines Gehölz, in dem sich Don Quichotte versteckte, während Sancho auf seinem Esel wieder von dannen zog. Sobald er aber aus dem Gehölz heraus war, stieg er ab, setzte sich unter einen Baum und begann folgendermassen mit sich selbst zu reden: «Nun, Bruder Sancho. lass doch mal hören, wohin will denn Euer Gnaden?» «Und auf wessen Befehl ziehst du aus?» «Auf Befehl des berühmten Don Quichotte de la Mancha, der das Unrecht bekämpft, den Durstigen zu trinken und den Hungrigen zu essen gibt.» «Hast du sie denn schon einmal gesehen?» «Nein, weder ich noch mein Herr.» «Und denkst du etwa, es wird gut ablaufen, wenn die Leute in Toboso merken, dass du ihnen ihre Prinzessin wegholen willst? Werden sie dir nicht alle Rippen entzweischlagen und keinen Knochen im Leib heil lassen?» «Sie müssen doch bedenken, dass ich im Auftrag eines anderen handle und als Bote keine Strafe verdiene.» «Verlass dich nicht darauf, Sancho; die Leute in der Mancha sind jähzornig, ehrliebend und lassen sich nicht foppen. Wenn sie dich kriegen, werden sie es dir besorgen!» «O weh, das ist eine verflixte Sache! Und warum soll ich mich eigentlich für einen anderen in solche Händel mischen? Der Teufel hat mir diese Sache eingebrockt.» So besprach sich Sancho mit sich selber, und die Folge davon war, dass 43 44 er sich anders besann. «Sapperment!» rief er, «mein Herr ist ja doch, wie ich tausendmal gesehen habe, ein kompletter Narr, der meist eine Sache mit einer anderen verwechselt. Windmühlen hielt er für langarmige Riesen, Schenken für Schlösser, Schafherden für bewaffnete Heere und dergleichen mehr. So wird es mir sicher nicht schwerfallen, ihm weiszumachen, dass irgendeine Bauerndirne, die mir in die Quere kommt, das Fräulein Dulcinea ist.» So hatte Sancho sein Gemüt beruhigt und hielt seinen Auftrag für glücklich erledigt. Er blieb unter seinem Baume bis zum Nachmittag liegen bis gerade drei Bauernmädchen auf Eselinnen angeritten kamen. Er ritt daraufhin sogleich im Trab zu seinem Herrn zurück, den er klagend und verliebte Seufzer ausstossend antraf. «Du bringst gute Botschaft?» fragte Don Quichote. «So gute, dass ihr Rosinante bloss die Sporen zu geben braucht, um das Fräulein Dulcinea von Toboso in Lebensgrösse zu sehen. Sie kommt mit zwei von ihren Damen, um Euer Gnaden zu besuchen. Reitet mit mir, und Ihr werdet sogleich unsere erlauchte Prinzessin in ihrer prächtigen Kleidung voller Schmuck erblicken. Sie und die Damen sind ein einziges Gleissen von Gold, lauter Perlen, Diamanten, Rubinen und feinstem Brokat. Die Haare hängen ihren auf die Schultern, als ob es lauter Sonnenstrahlen wären. Sie kommen hoch zu Ross auf gescheckten Keltern, wie man sie nicht schöner sehen kann.» «Zeltern wolltest du sagen», erwiderte Don Quichotte. «Zeltern oder Keltern, das ist egal; Hauptsache, es sind die stattlichsten Damen, die man sich nur wünschen kann, namentlich die Prinzessin Dulcinea.» 33. Kapitel: Welches Mittel der pfiffige Sancho ersann, um Dulcinea zu verzaubern. Gekürzt Aus der saisonalen Küche und mit Bio-Produkten zubereitet, präsentiert das Zum Isaak jeden Tag raffinierte Mittagsgerichte und gediegene Abendmenus mit feinen europäischen Weinen. Der Kulturkeller des schönen Altstadthauses bietet Platz für Anlässe aller Art und Bankette bis zu 30 Personen. Das ehemalige Wohnhaus von Isaak Iselin vereint heute Gastronomie, Kultur und Genuss gleich neben dem Basler Münster! Restaurant Zum Isaak Täglich geöffnet: Mo - So 11.00 - 23.30 Uhr Münsterplatz 16 / 4051 Basel / +41 61 261 47 12 / [email protected] www.zum-isaak.ch Verklärung Pablo Barragán Klarinette Christian Knüsel Leitung 46 47 Joseph Haydn (1732 - 1809) Erdbeben und Sonata II «Heute wirst du mit mir im Paradies sein» Frederick Delius (1862 – 1934) Walk to the paradise garden Samstag Claude Debussy (1862 – 1918) 6. Mai 2017, 20.00 Uhr Première Rhapsodie Reformiertes Kirchgemeindehaus Münchenstein Anton Bruckner (1824 - 1896) Sonntag 7. Mai 2017, 17 Uhr Martinskirche Basel Sinfonie Nr. 4 48 Seit Jahrhunderten versuchen Dichter und Denker, Maler und Musiker die Liebe in Worte, Bilder oder Musik zu fassen. Wer liebt, ist der Liebe meist ausgeliefert oder wie es im Hohenlied Salomos heisst: «krank vor Liebe». «Die Liebe ist dein Meister, denn sie meistert dich», heisst es bei Shakespeare. Aber die Liebe kann auch neue Welten eröffnen und einen neuen Blick auf das Leben ermöglichen: «Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet» bringt Christian Morgenstern die verklärende Wirkung der Liebe auf den Punkt. Auch in der Musik ist die Auseinandersetzung mit Verklärung und Apotheose ein prominentes Thema. So ist das Motiv von Durchbruch und Befreiung kennzeichnend für die grossangelegten Werke der Spätromantik quer durch alle Lager und Gattungen hindurch. Bruckners Musik wurde seit jeher mit Verklärung assoziiert. Ein Zeitgenosse bemerkte, Bruckner verkörpere «das Bewusstwerden einer reinen Idealität und ihrer Übereinstimmung mit dem Unendlichen, Ewigen, das hinter den Erscheinungen waltet.» Wenn man die Wirkung von Bruckners Musik in nüchternere Worte fassen will, bietet sich der Begriff der Weiträumigkeit an. Wie dieser Eindruck erzeugt wird, lässt sich kompositorisch nachvollziehen: er ergibt sich aus Bruckners Prinzipien der Melodiebildung, der harmonischen und formalen Gestaltung. Oft finden sich grosse Intervallsprünge in den Melodien, entfernte Tonarten folgen unvermittelt aufeinander und einzelne Formteile werden grossräumig entfaltet. Charakteristisch sind auch die Anfänge von Bruckners Sinfonien. Sie entstehen aus der Stille heraus, aus einem flimmernden Streichertremolo im dreifachen piano. In der 4. Sinfonie greift Bruckner am Schluss des letzten Satzes auf den Anfang des Werkes zurück: Das Motiv des Hornrufs hält so als Klammer das ganze Werk zusammen. Die Aufführungen der drei ersten Sinfonien Bruckners standen unter keinem guten Stern: Die Erste wurde als «zu wild und zu kühn» abgetan, die Zweite als «Nonsens» und die Dritte als «unaufführbar». Erst die Vierte brachte den gewünschten Erfolg, wie der Konzertkritik zur Uraufführung von 1881 zu entnehmen ist: «Bruckner ist der Schubert unserer Zeit. Es ist ein solcher Strom von Empfindungen in seinem Werke, und eine Idee drängt so die andere, dass man den Reichtum seines Genies wahrhaft bewundern muss». Wenn man einen Ort bestimmen will, der als Pendant für die Liebe steht, dann ist es das Paradies. Die erste Konzerthälfte nimmt darauf Bezug. Zu Beginn erklingen zwei Ausschnitte aus Haydns Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuze. Auf die musikalische Darstellung des Erdbebens folgt eine Meditation über die Prophezeiung «Morgen wirst du mit mir im Paradies sein.» Die Komposition stellte für Haydn eine grosse Herausforderung dar. Am Ende war er mit seinem Werk zufrieden, wie sein Biograph berichtete: «Haydn erklärte öfters diese Arbeit für eine seiner gelungensten.» Walk to the paradise garden ist ein Intermezzo aus Delius’ bekanntester Oper Romeo und Julia auf dem Dorfe nach Gottfried Keller. Das Paradiesgärtlein ist ein abgelegenes Wirtshaus, wo sich arme Leute und fahrendes Volk treffen. Es steht für den Raum, wo die zwei Verliebten aus verfeindeten Familien, Vrenchen und Sali, ihre Sehnsucht und ihre Liebe leben können. Die Première Rhapsodie entführt den Hörer bereits mit den ersten Klängen in eine träumerische, schwerelose Stimmung. Um einen Zentralton herum lässt Debussy mehrdeutig schillernde Harmonien aufscheinen, die gleichzeitig geheimnisvoll und vertraut klingen. Die Qualität der Komposition überrascht umso mehr, wenn man weiss, dass das Stück als Gelegenheitswerk entstanden ist und ursprünglich für die Klarinetten-Abschlussprüfung am Pariser Conservatoire geschrieben wurde. Der Erfolg dieser ersten Fassung für Klarinette und Klavier war so durchschlagend, dass Debussy die Klavierbegleitung später für Orchester einrichtete. In dieser Form kommen die Klangfarben der Rhapsodie noch leuchtender zur Geltung und entfalten eine geradezu paradiesisch anmutende Wirkung. 49 Pablo Barragán Klarinette 50 In der Presse wird dem Klarinettisten Pablo Barragán immer wieder empathisches Spiel und beeindruckende Bühnenpräsenz zugeschrieben. Er ist Gewinner des Prix Credit Suisse Jeunes Solistes 2013. Zuvor hatte er bereits zahlreiche Auszeichnungen an wichtigen Wettbewerben errungen, zum Beispiel am Internationalen ARD-Wettbewerb 2012 in München. Als Solist ist Pablo Barragán mit namhaften Orchestern wie dem Orchester des Spanischen Radios und Fernsehens oder dem Sinfonieorchester Basel aufgetreten. Rezitals führten ihn ans Lucerne Festival oder ans Menuhin Festival Gstaad. Seit 2007 ist er Mitglied im West-Eastern-Divan Orchester unter Daniel Barenboim und seit 2012 im Neuen Orchester Basel. Bertolt Brecht Erinnerung an die Marie A. An jenem Tag im blauen Mond September Still unter einem jungen Pflaumenbaum Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe In meinem Arm wie einen holden Traum. Und über uns im schönen Sommerhimmel War eine Wolke, die ich lange sah Sie war sehr weiss und ungeheuer oben Und als ich aufsah, war sie nimmer da. Seit jenem Tag sind viele, viele Monde Geschwommen still hinunter und vorbei. Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen Und fragst du mich, was mit der Liebe sei? So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern Und doch, gewiss, ich weiss schon, was du meinst Doch ihr Gesicht, das weiss ich wirklich nimmer Ich weiss nur mehr: ich küsste es dereinst. Und auch den Kuss, ich hätt ihn längst vergessen Wenn nicht die Wolke dagewesen wär Die weiss ich noch und werd ich immer wissen Sie war sehr weiss und kam von oben her. Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind Doch jene Wolke blühte nur Minuten Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind. © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1960 51 52 geliebt – erlöst Vladyslava Luchenko Violine Christian Knüsel Leitung 53 Richard Wagner (1813 - 1883) Tannhäuser-Ouvertüre Ernest Chausson (1855 – 1899) Poème für Violine und Orchester César Franck (1822 – 1890) Psyché und Eros Samstag 10. Juni 2017, 20.00 Uhr Reformierte Kirche Arlesheim Sonntag 11. Juni 2017, 17 Uhr Martinskirche Basel Pjotr Tschaikowski (1840 – 1893) Dornröschen, Ballettsuite Liebe bewegt, Liebe fesselt, Liebe erlöst. Mit dem Gefühl der Verliebtheit hatte die Saison begonnen, den Abschluss macht - nach vielen dramatischen Wendungen ein Konzertprogramm mit Werken, welche alle die befreiende Kraft der Liebe thematisieren. 54 Die Idee der Erlösung durch Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch Wagners Gesamtwerk. «Woran geht unsre ganze Zivilisation zugrunde als an dem Mangel der Liebe?», fragt Wagner und setzt sein künstlerisches Wirken und sein ästhetisches Ideal dagegen: «Nur die Liebe erfasst die Schönheit, nur die Schönheit bildet die Kunst», folgert er. Um die Darstellung dieser Liebe geht es Wagner in seinem Werk. Im Tannhäuser verbindet er zwei ursprünglich unabhängige Sagen aus dem 13. Jahrhundert miteinander. Die Oper thematisiert den Zwiespalt zwischen heiliger und profaner Liebe. Vom Fürsten verdammt wegen früherer Hinwendung zur lustbetonten Liebe, findet Tannhäuser erst Erlösung durch die Liebe der Nichte des Fürsten. Chaussons Poème trug zunächst den Titel Le chant de l’amour triomphant wie die gleichnamige Kurzgeschichte von Iwan Turgenjew, die Chausson zur Komposition angeregt hatte. Schon anlässlich der Uraufführung durch den bekannten Geiger Eugène Ysaÿe, der das Poème in Auftrag gegeben hatte, erntete das Werk begeisterten Zuspruch. Auch namhafte Kollegen zeigten sich beeindruckt. So schrieb etwa Debussy: «Nichts berührt mit seiner träumerischen Zartheit mehr als der Schluss des Poème, wo die Musik ganz zum Gefühl selbst wird, und dadurch die Emotion des Hörers inspiriert.» Chausson war Schüler von César Franck. Dessen Spätwerk Psyché bezieht sich auf den antiken Mythos um den Gott Eros (oder römisch Amor) und die sterbliche Königstochter Psyché, die dank der Zuneigung des Gottes schliesslich unter die Unsterblichen aufgenommen wird. Psyché und Eros bildet den Schlusssatz von Francks grossangelegtem Poème symphonique. Der seelische Gleichklang der Liebenden lässt sich bis in die musikalische Faktur zurückverfolgen: Beide Themen, die Cellokantilene des Gottes und das Singen der Königstocher in den Violinen, schöpfen aus einem gemeinsamen motivischen und rhythmischen Fundus. Hundert Jahre Schlaf und doch schön wie eine junge Frau: So erwacht Dornröschen, wenn der Prinz sie endlich vom bösen Zauber erlöst. Die Liebe des Prinzen ist stärker als der Fluch, der auf Dornröschen liegt. Über hundert Jahre ist die Uraufführung von Tschaikowskis gleichnamigem Ballettmärchen her, das fast zeitgleich mit Francks Psyché und Eros entstand. Der Komponist selbst hielt es für sein bestes Werk dieser Gattung. Auch heute noch vermag seine märchenhafte Musik zu bezaubern und zu berühren. Vladyslava Luchenko Violine Vladyslava Luchenko wurde 1988 in Kiew geboren. Im Jahr 2012 absolvierte sie ihr Solistendiplom bei Zahar Bron in Zürich, anschliessend studierte sie in Berlin und Brüssel. Sie war Preisträgerin an vielen internationalen Wettbewerben, z.B. Tibor Varga in Martigny oder Andrea Postacchini in Fermo, Italien. Als Solistin spielte sie mit dem Ukrainischen Rundfunk- und Staatsorchester, dem Verbier Festival Orchestra sowie dem Luzerner Sinfonieorchester. Luchenko ist Gewinnerin des Rahn Musikpreises und des Migros Kulturprozents. 55 Jacob und Wilhelm Grimm Dornröschen 56 …da zog einmal ein Königssohn durch das Land, dem erzählte ein alter Mann davon, man glaube, dass hinter der Dornhecke ein Schloss stehe, und eine wunderschöne Prinzessin schlafe darin mit ihrem ganzen Hofstaat; sein Grossvater habe ihm gesagt, dass sonst viele Prinzen gekommen wären und hätten hindurchdringen wollen, sie wären aber in den Dornen hängen geblieben und todtgestochen worden. «Das soll mich nicht schrecken, sagte der Königssohn, ich will durch die Hecke dringen und das schöne Dornröschen befreien;» da ging er fort, und wie er zu der Dornhecke kam, waren es lauter Blumen, die thaten sich von einander, und er ging hindurch, und hinter ihm wurden es wieder Dornen. Da kam er ins Schloss, und in dem Hof lagen die Pferde und schliefen, und die bunten Jagdhunde, und auf dem Dach sassen die Tauben und hatten ihre Köpfchen in den Flügel gesteckt, und wie er hineinkam, schliefen die Fliegen an den Wänden, und das Feuer in der Küche, der Koch und die Magd, da ging er weiter, da lag der ganze Hofstaat und schlief, und noch weiter, der König und die Königin; und es war so still, dass einer seinen Athem hörte, da kam er endlich in den alten Thurm, da lag Dornröschen und schlief. Da war der Königssohn so erstaunt über ihre Schönheit, dass er sich bückte und sie küsste, und in dem Augenblick wachte sie auf, und der König und die Königin, und der ganze Hofstaat, und die Pferde und die Hunde, und die Tauben auf dem Dach, und die Fliegen an den Wänden, und das Feuer stand auf und flackerte und kochte das Essen fertig, und der Braten brutzelte fort, und der Koch gab dem Küchenjungen eine Ohrfeige, und die Magd rupfte das Huhn fertig. Da ward die Hochzeit von dem Königssohn mit Dornröschen gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende. Textauszug aus: J. und w. Grimm, Kinder- und Hausmärchen, Band 1, Berlin 1812/15, Schluss des Märchens Dornröschen 57 Carmina Burana Zusatzkonzert Abo+ 58 Freitag/Samstag, 21./22. Oktober 2016, 19.30 Uhr Basler Münster Carl Orff (1895 – 1982):Carmina Burana Mårten Jansson (*1965): De sancto Pelagio et sancto Theodolo Aufzeichnung liturgischer Gesänge, Uraufführung Sie umfasst mehrheitlich einstimmige und einige mehrstimmige Choräle. Der schwedische Musiker und Komponist Mårten Jansson, hat unter dem Titel «De sancto Pelagio et sancto Theodolo» einen Auszug für die Knabenkantorei Basel vertont. Die Musik wird anlässlich der Konzerte erstmals erklingen. Mårten Jansson (*1965) Basler Knabenkantorei Luzerner Sängerknaben Neues Orchester Basel Markus Teutschbein, Leitung Im Jahre 1803 wurde im Kloster Benediktbeuren im Zuge der Säkularisierung eine Schrift mit 254 Lieder- und Dramentexten gefunden. Carl Orff wählte davon 24 in Latein, Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch aus und komponierte dazu die Musik – Carmina Burana - die ihn weltbekannt machte. Er gestaltete die Musik nach bereits bekannten Stilmerkmalen des Mittelalters wie etwa Bordunbegleitung oder historischen Skalen. Dank der Mitwirkung der Luzerner Sängerknaben werden zwei Knabenchöre dieses Werk zum Klingen bringen. Mit der Reformation fielen die Klöster in Basel in Ungnade. Die Kartäuser im Kleinbasel konnten bleiben, weiter Almosen annehmen, Tracht tragen und ohne Öffentlichkeit Gottesdienst feiern. Doch ab 1532 durften sie keine Novizen mehr aufnehmen. Vielleicht veranlasste dies den Mönch Thomas Kress, die im Kloster gepflegten Gesänge in 20-jähriger Arbeit aufzuschreiben. 1564 verstarb Kress als letzter Basler Kartäusermönch. Dem Basler Musikwissenschaftler Frank Labhardt (1917 – 2009) ist die gründliche Erforschung und Publikation dieser Sammlung zu verdanken. Mårten Jansson ist Mitglied der Gesellschaft schwedischer Komponisten. Jansson sagt zu seinem Kompositionsstil: «Ich mache meine eigene Musik und habe nie versucht, originell zu sein. Nach diesem Motto habe ich versucht, durch meine Musik all die Gefühle zum Ausdruck zu bringen, die das Leben ausmachen. Mir war wohlklingende Musik immer näher als atonale, und das ist sicher der Grund, weshalb meine Musik einen eher melancholischen Charakter hat. Meine Werke sind fast ausschließlich geistlich. Dies ist sowohl Ausdruck meines eigenen Glaubens als auch meiner Wertschätzung für die zeitlosen Texte, die schon seit Jahrhunderten vertont werden.» 59 Literatur und Kammermusik Eine Kooperation des NOB mit der Basler Eule und dem Literaturhaus Basel 60 Samstag, 25. März 2017, 17.00 Uhr Verschiedene Orte in Basel Lesungen mit Kammermusik ab 18:00 Uhr Preisverleihung Im SUD Burgweg 7, 4058 Basel Ausklang mit Musik, Speis und Trank Beteiligte: NOB Kammersolisten jugendliche Musikschüler Teilnehmende des Schreibwettbewerbs Die Basler Eule für Jugendliche der Region Autoren und Schauspieler Ausgehend von der Idee des Hauskonzerts verbindet das NOB Kammermusik mit Literatur passend zum Saisonthema und spielt gleichzeitig an verschiedenen speziellen Orten in Basel, auch in Privathäusern. Die Lesungen und die Musik nehmen Bezug zum Saisonthema Liebe – Tag und Traum und werden von NOB Kammersolisten sowie von Autoren und Schauspielern vorgetragen. Integriert werden die Siegergeschichten des Basler Schreibwettbewerbs 2016, welche an allen Veranstaltungsorten als Rahmengeschichte eingeführt werden – deren Schluss hören alle im SUD. Im Anschluss an die Hauskonzerte trifft man sich zum stimmungsvollen Ausklang im SUD mit der Schlusslesung der Rahmengeschichte, mit der Siegerehrung des Schreib- und Kompositionswettbewerbs und mit Musik. Prämierte Geschichten liegen auf und können vor Ort gelesen werden. Der Schreibwettbewerb der Basler Eule 2016 bezieht sich auf das Saisonthema des NOB. Gleichzeitig wird als Vermittlungs-Projekt eine Kompositionswerkstatt lanciert: Jugendliche vertonen die Siegergeschichten. Verschiedene Werke der Kompositionswerkstatt werden ebenfalls am 25. März 2017 zu hören sein. Informationen zum Schreibwettbewerb finden Sie ab 15. Mai 2016 online unter www.baslereule.ch. Details zur Kompositionswerkstatt sind ab September 2016 unter www.neuesorchesterbasel.ch verfügbar, ab Januar 2017 auch mit Programm, Spielorten sowie Ticketing zum Literatur- und Kammermusik-Anlass. 61 Jugend Kultur Projekte 62 Kompositionswerkstatt Zusammenarbeit NOB und Superar Basel Die Siegergeschichten des Schreib-Wettbewerbs der Basler Eule 2016 werden von Jugendlichen aus der Region Basel vertont. Das NOB begleitet sie bei der Suche nach einer eigenen Klangsprache für die Texte. Die jungen Komponisten studieren ihre Werke mit Musikern des NOB für eine Tonaufnahme ein. Einzelne Werke erklingen am Literatur- und Kammermusik-Anlass vom 25. März 2017 (siehe auch S. 60). Superar Suisse bietet als gemeinnütziger Verein qualitativ hochstehenden Unterricht im Bereich Gesang und Orchester für alle Kinder und Jugendlichen - unabhängig von ihren finanziellen und familiären Verhältnissen. Superar ist inspiriert von El Sistema Venezuela. Zusammenarbeit mit der Regionalen Musikschule Liestal NOB und das Orchester Young Classics spannen zusammen. Die Jugendlichen erhalten Einblick in die Arbeit eines Profiorchesters und profitieren von der gemeinsamen Probenarbeit und dem Auftritt. Zusätzlich begleitet das NOB junge Solisten der Talentförderklasse. Young Talents in Concert Samstag, 14. Januar 2017, 18.30h, Stadtkirche Liestal Vereinigtes Orchester NOB und Young Classics, Christian Knüsel, Leitung Pjotr Tschaikowski (1840 – 1893) Romeo und Julia, Fantasieouvertüre und weitere Werke Das NOB und Superar Basel starten in der Saison 2016/2017 eine langfristige Zusammenarbeit. Geplant sind gegenseitige Besuche von Konzerten und Proben, Anteilnahme und Unterstützung in verschiedensten Bereichen. Saison-Höhepunkt dieser Kooperation ist der Einbezug der Superar-Kinder in das Konzert Les surprises de l‘amour (siehe Seite 38). Auch Sie, wertes Publikum, können diese Zusammenarbeit von NOB und Superar Basel unterstützen. Steht bei Ihnen ein Streichinstrument, das Sie nicht mehr brauchen? Oder möchten Sie für ein Kind eine Patenschaft übernehmen? Melden Sie sich bei uns! Es wird sich für Sie das Richtige finden. 63 Gastspiele Kammermusik im KUSS Mittwoch, 6. Juli 2016, ab 18 Uhr, Internationaler Tag des Kusses Mittwoch, 25. September 2016, 10 – 14 Uhr, Sonntags-Brunch mit Kammermusik In einer Konzertsaison zum Thema Liebe fast ein Muss: Eine Kooperation mit der Caffè Kultur Bar ZUM KUSS. NOB-Kammersolisten umrahmen verschiedene Anlässe. Weitere Termine unter www.zumkuss.ch Am liebsten daheim. 15.02.2012 17:08 Uhr Seite 1 Aufnahme Foto Homberger, Arosa Trachtner_Kautz A5:Layout 1 Festival KlangBasel 2016 Wir kommen, wenn Sie nicht mehr weiterkommen. 23. – 25. September 2016 Kleinbasel Sitzgruppe Fr. 1000.- zahlen wir für Ihre alte Garnitur beim Kauf einer neuen Polstergruppe. Gilt nicht für Abhol- und Nettopreise Spitexpress, der pflegerische Notfalldienst rund um die Uhr, für die Einwohner des Kantons Basel Stadt. Erreichbar über die Medizinische Notrufzentrale (MNZ). www.spitexbasel.ch Parkplätze vor den Schaufenstern Spalenring 138, 4055 Basel 061 305 95 85 www.trachtner.ch Tram/Bus 1, 6, 50 bis Brausebad od. 8, 33, 34 bis Schützenhaus Mo – Fr 08.00 –12.00 / 13.30 – 18.30 Uhr, Sa 08 .00 – 16.00 Uhr Das NOB beteiligt sich mit einer Produktion am Festival KlangBasel 2016. Die Details sind bei Drucklegung des Saisonprogramms noch nicht bekannt. Informieren Sie sich unter www.klangbasel.ch. KlangBasel ist ein gemeinsames Festival verschiedener Institutionen und Ensembles aus Basel, von Baslern für Basler. KlangBasel bietet alle zwei Jahre einem breiten Publikum für ein verlängertes Wochenende die Möglichkeit, sich einen Einblick in die Basler Musikszene zu verschaffen. Die vielfältige Musik Basels soll hör- und sichtbar gemacht werden. 65 Dank 66 Goetheanum-Weltkonferenz Dienstag, 27. September 2016, 20.00 Uhr Grosser Saal Goetheanum, Dornach Alois Hába: «Weg des Lebens» für grosses Orchester op. 46 Neues Orchester Basel, Christian Knüsel, Leitung Geschlossene Veranstaltung Goetheanum-Ostertagung Sonntag, 16. April 2017, 17.00 und 20.00 Uhr Grosser Saal Goetheanum, Dornach Konzert im Rahmen der Ostertagung «Englisch-Mitteleuropäische Musik- und Eurythmie-Begegnung in österlicher Stimmung» 17.00 Uhr Konzerteinführung Stefan Hasler, Howard Skempton, Christian Knüsel und NOB 20.00 Uhr Konzert Alois Hába: «Weg des Lebens» für grosses Orchester op. 46 Leopold van der Pals: Frühling, Orchesterskizze aus op. 14 Howard Skempton: Lento für Orchester Richard Wagner: Vorspiel zu Parsifal Neues Orchester Basel, Christian Knüsel, Leitung Ohne die wertvolle und grosszügige Unterstützung von Sponsoren, Partnern und Gönnern wäre die Arbeit des Neuen Orchesters Basel nicht möglich. Das Orchester bedankt sich ganz herzlich für dieses Engagement sowie bei allen Konzertbesucherinnen und –besuchern, bei allen Abonnentinnen und Abonnenten für ihre Treue und für ihr Interesse. Partner, Stiftungen, Sponsoren, Medienpartner Swisslos-Fonds Basel-Stadt kulturelles.bl Stadt Laufen Gemeinde Muttenz Gemeinde Pratteln Stadt Liestal Gemeinde Sissach Gemeinde Reinach Gemeinde Münchenstein Gemeinde Arlesheim Rahn Kulturfonds Stiftung Ruth und Ernst Burkhalter Schweizerische Interpretenstiftung Migros Kulturprozent Laufentaler Kulturstiftung Portland Cementfabrik ranz, eine werbeagentur ag Radio Swiss Classic Basler Zeitung Tele Basel 67 68 Förderverein NOB Einzeltickets Das Neue Orchester Basel befindet sich im Aufbruch. Sie können diese spannende Zeit mitgestalten, indem Sie das Orchester unterstützen und gleichzeitig Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen erhalten. Samstags-Konzerte (7 Konzerte) Das NOB ist auf finanzielle Unterstützung durch Freunde und Gönner angewiesen, damit es auch weiterhin die klassische Musikkultur in die Region hinaustragen und seinen Beitrag zur Bedeutung Basels als Kulturstadt leisten kann. Der Förderverein NOB unterstützt die einzigartige Kombination aus kulturellem und sozialem Engagement, die das Neue Orchester Basel auszeichnet. Spenden an den Förderverein können als gemeinnützige Zuwendungen von den Steuern abgezogen werden. Werden auch Sie Mitglied. Wir freuen uns auf Ihren Beitrag und auf Ihre Kontaktaufnahme. 69 Unnummerierte Plätze: Erwachsene Fr. 48.– AHV / IV Fr. 42.– Studenten / Lehrlinge bis 25 Jahre Fr. 20.– Jugendliche bis 18 Jahre Fr. 10.– Kinder bis 10 Jahre freier Eintritt Sonntags-Konzerte (7 Konzerte) Kontakt Förderverein NOB Georg Stein, Präsident c/o Martin Knüsel Breisacherstrasse 23 4057 Basel 076 588 67 61 [email protected] Nummerierte Plätze: BKB-Kontokorrent Nr. 2536.1331.2001 IBAN: CH86 0077 0253 6133 1200 1 Förderverein Neues Orchester Basel Breisacherstrasse 23 4057 Basel Die Abendkasse am Aufführungsort öffnet jeweils 1 Std. vor Konzertbeginn. Türöffnung ist jeweils ½ Stunde vor dem Konzert. Kategorie I Kategorie II Kategorie III Erwachsene Fr. 55.– Fr. 50.– Fr. 42.– AHV / IV Fr. 46.– Fr. 43.– Fr. 36.– Studenten/Lehrlinge bis 25 Jahre Fr. 20.– Fr. 20.– Fr. 20.– Jugendliche bis 18 Jahre Fr. 10.– Fr. 10.– Fr. 10.– freier Eintritt freier Eintritt freier Eintritt Kinder bis 10 Jahre Abonnemente Vorverkauf Der Vorverkauf in den Baselbieter Gemeinden ist nur für die dortigen Konzerte möglich. 70 Samstags-Konzerte (7 Konzerte) Unnummerierte Plätze: Erwachsene Fr. 300.– AHV / IV Fr. 270.– 71 Abo- und Ticket-Service Online Ursi Kurrus-Stern Im Rebberg 2, 4144 Arlesheim Telefon 061 - 711 18 47 [email protected] Ticketino www.ticketino.com Telefon 043 - 500 40 80 Studenten / Lehrlinge bis 25 Jahre Fr. 100.– Jugendliche bis 18 Jahre Kinder bis 10 Jahre Fr. 50.– freier Eintritt Arlesheim Liestal Pratteln Bürothek Neumatt Mattweg 2 Telefon 061 - 703 91 11 Manor, Kundendienst Büchelistrasse 10 Telefon 061 - 926 26 99 Koppelmann Optik & Akustik Hauptstrasse 13 Telefon 061 - 711 09 79 Basel Münchenstein Reinach Bider & Tanner Aeschenvorstadt 2 Telefon 061 - 206 99 96 Buchcafé, Bücher und Musikbörse Emil Frey-Strasse 159 (Gartenstadt) Telefon 077 - 208 18 31 Papeterie Richert Hauptstrasse 13 Telefon 061 - 711 09 79 Laufen Muttenz Sissach Buchhandlung und Papeterie Cueni Hauptstrasse 5 Telefon 061 - 761 28 46 Bürothek GmbH Papeterie Rössligass Hauptstrasse 52 Telefon 061 - 461 91 11 Müller Optik AG Hauptstrasse 51 Telefon - 061 971 14 28 Sonntags-Konzerte (7 Konzerte) Nummerierte Plätze: Kategorie I Kategorie II Kategorie III Erwachsene Fr. 330.– Fr. 300.– Fr. 250.– AHV / IV Fr. 280.– Fr. 260.– Fr. 220.– Stud./Lehrl. bis 25 J. Fr. 120.– Fr. 100.– Fr. 100.– Jugendliche bis 18 J. Fr. 50.– Fr. 50.– Fr. 50.– freier Eintritt freier Eintritt freier Eintritt Kinder bis 10 J. Bestellungen und Reservationen siehe letzte Seite Vorteile Konzertabonnement Abonnement-Bestellung Bitte tragen Sie die gewünschte Anzahl Abonnemente an entsprechender Position ein. Samstags-Konzerte (7 Konzerte) Unnummerierte Plätze: Erwachsene AHV / IV Studenten / Lehrlinge bis 25 Jahre Jugendliche bis 18 Jahre Als Abonnentinnen und Abonnenten unserer Konzerte kommen Sie in den Genuss vieler Vorteile: •Abonnementskonzerte zum Vorzugstarif 73 à Fr. 300.– à Fr. 270.– à Fr. 100.– à Fr. 50.– •Das NOB-Jahresthema in all seinen Facetten erleben Sonntags-Konzerte (7 Konzerte) •Reservierte Plätze Nummerierte Plätze: Erwachsene AHV / IV Stud./Lehrl. bis 25 J. Jugendliche bis 18 J. •Im Abo+ frühzeitige Sicherung eines guten Platzes im Münster. Keine nummerierten Plätze, aber Bankreihen. •Kein Anstehen an der Abendkasse Kategorie I à Fr. 330.– à Fr. 280.– à Fr. 120.– à Fr. 50.– Kategorie II à Fr. 300.– à Fr. 260.– à Fr. 100.– à Fr. 50.– Kategorie III à Fr. 250.– à Fr. 220.– à Fr. 100.– à Fr. 50.– •Detaillierte Informationen zu Künstlern und Programm Sonntags-Konzerte (Abo+: 7 Konzerte + Carmina Burana) •Förderung und Unterstützung junger Musiker 7 Konzerte: Nummerierte Plätze / Carmina Burana: Nummerierte Sitzreihe Erwachsene AHV / IV Kategorie I à Fr. 390.– à Fr. 340.– Kategorie II à Fr. 340.– à Fr. 300.– Bitte kreuzen Sie das Datum für Carmina Burana an: Freitag, 21. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Basler Münster Samstag, 22. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Basler Münster Nach Eingang Ihrer Bestellung erhalten Sie eine Rechnung. ✃ 72 Neues Orchester Basel Abo- und Ticket-Service Ursi Kurrus-Stern Im Rebberg 2 4144 Arlesheim Bitte frankieren Bitte senden Sie mir die Bestellung an folgende Adresse: Vorname / Name Strasse / Nr. PLZ / Ort Engagement E-Mail Telefon Unterschrift Ich interessiere mich für den Förderverein NOB und wünsche weitere Informationen. Wir engagieren uns für eine attraktive Kulturregion Basel. Darum unterstützen wir das Collegium Musicum Basel, das Basel Tattoo, die Museumsnacht und vieles mehr. www.bkb.ch/sponsoring 76 Neues Orchester Basel Oberalpstrasse 49 4054 Basel 061 - 363 97 30 [email protected]