Vernebeln mit Bildern

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Vernebeln von Medikamenten
Allgemeines
Bei der Feuerwehr Duisburg sind folgende Medikamente zur Verneblung mittels des
Cirrus-Vernebler-Set geeignet: Ipratropriumbromid (Atrovent®), Adrenalin (Suprarenin®),
Magensiumsulfat
Eine optimale Vernebelung wird bei einem Flow von 8 l/Min. erreicht.
Die mit einem schweren oder beinahe-tödlichen Asthmaanfall bzw. COPD-Exazerbation
einhergehende Hypoventilation kann eine effektive Wirkung vernebelter Medikamente
verhindern.
Atrovent
• Indikationen: Asthma und COPD
• (nur) zusätzlich zu einer ausreichenden ß2-Mimetika-Therapie
• bei leichtem bis mittelschwerem Anfall 0,25 mg Ipratropiumbromid inhalativ
bei schwerem oder lebensbedrohlichem Anfall 0,5 mg Ipratropiumbromid inhalativ
• unverdünnte Anwendung
• Wiederholung im RD nicht sinnvoll
• Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegenüber Parasympatholytika
• Wirkmechanismus: primär lokal an der Lunge einsetzende anticholinerge
Bronchodilatation
Adrenalin
• inhalativ nur als off-label-use !
• Indikationen: mittelschweres bis schweres Krupp-Syndrom
exazerbierte COPD
Asthma-Anfall (cave: off-label bei Salbutamol als Alternative)
• Dosierung:
2 – 5 mg (bei Erwachsenen und bei Kindern aller Altersklassen) unverdünnt
inhalativ
• Bemerkung:
> 2 mg Adrenalin inh. scheint 5 mg Salbutamol annähernd gleichwertig zu sein
(sowohl hinsichtlich Wirkung als auch NW)
≤ 2 mg Adrenalin entsprechend 2,5 - 5 mg Salbutamol
• bei Anaphylaxie schlechter Therapieeffekt (dann am besten 0,5 mg Adrenalin i.m.
oder für damit vertraute Anwender 0,1 mg i.v.)
• Aufgrund der systemischen Nebenwirkungen ist eine EKG-Überwachung und RRKontrolle ratsam
• relative Kontraindikationen: kardiale Vorerkrankungen, Engwinkelglaukom
• Bei lebensbedrohlichen Zuständen kann die dauerhafte Verneblung als ultima ratio
in Erwägung gezogen werden.
Magnesiumsulfat
• Indikationen: schwerer Asthmaanfall (off-label-use)
in ERC-Leitlinien erwähnt, jedoch noch nicht hinreichend durch Studien gesichert
• (nur) in Kombination mit ß2-Mimetika
• 0,3 - 0,6 ml unserer Magensiumsulfat-Lösung (50%) mit 4,5 ml Aqua verdünnen
• Wirkung: Verbesserung der Lungenfunktion
Analgosedierung
Medikamente zur Analgosedierung sind nicht für die Gabe mittels Verneblers geeignet
(niedrige Plasmaspiegel, später Wirkeintritt), als Alternative zur i.v.- bzw. i.o. Applikation
steht hier die intranasale Gabe als off-label-use zur Verfügung. Es sollte eine
hochkonzentrierte Lösung verwendet werden, da eine Menge > 1 ml pro Nasenloch nicht
intranasal wirkt, sondern enteral.
Dosierungen:
• Midazolam: 0,1 - 0,2 mg/kg KM intranasal (Sedierung)
0,4 - 0,5 mg/kg KM intranasal (Narkose); Wirkeintritt 6-7 Min.
• Ketamin:
0,5 mg/kg KM IN (ggf. titrieren)
• Fentanyl im Rahmen einer palliativen Behandlung möglich, für Notfallmedizin zu
später Wirkeintritt 50-75 µg intranasal, bei Kinder 1-2 µg/kg KM intranasal
Bei
1.bei bestehender Rhinitis
2.nach vorheriger Applikation von Antihistaminika
3.nach vorheriger Applikation von Nasensprays wie Nasivin® oder Otriven®
ist durch die Verringerung der Durchblutung eine ausreichende Wikstoffaufnahme nicht
gewährleistet.
Zum Nachlesen
Pharmacokinetics and Pharmacodynamics of Intranasal Versus Intravenous Fentanyl in Patients with Pain
after Oral Surgery
http://www.theannals.com/cgi/content/abstract/42/10/1380
M. Borland, I. Jacob and B. King et al., A randomized controlled trial comparing intranasal fentanyl to
intravenous morphine for managing acute pain in the emergency department, Ann Emerg Med 49(2007), pp.
335–340.
J. Finn, J. Wright, J. Fong, E. Mackenzie, F. Wood, G. Leslie and A. Gelavis, A randomized crossover trial of
patient controlled intranasal fentanyl and oral morphine for procedural wound care in adult patients with
burns, Burns 30 (3) (2004), pp. 262–268.
M.S. Zach und M. Modl (Monatsschrift Kinderheilkunde 1998,146:914-923, Springer-Verlag 1998)
http://bja.oxfordjournals.org/content/100/5/631.full.pdf
Plasma concentrations and sedation scores after nebulized and
intranasal midazolam in healthy volunteers
Für Dosierungen und den bestimmungsgemäßen Gebrauch ist letztlich jeder Arzt selbst
verantwortlich. Diese Zusatzinformationen ersetzen die Fachinformationen der jeweiligen
Medikamente keinesfalls.
Praktischer Gebrauch
1. Zusammenstecken der
einzelnen Bestandteile
2. Auseinanderschrauben der
Flüssigkeitskammer
3. Befüllen mit Medikament, z.
B. Atrovent®
4. Zusammenschrauben der
befüllten Kammer
5. Anbringen der Maske am
Patienten, Sauerstoffschlauch
anschließen, Flow > 6 l/Min.
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