Supraventrikuläre Tachykardien

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BEANTWORTEN
Supraventrikuläre Tachykardien
BECKMANN EHLERS UND PARTNER
GEMEINSCHAFT VON KARDIOLOGEN
AV-Knoten Reentrytachykardie (AVNRT)
Voraussetzung für das Auftreten von AV-Knoten Reentrytachykardien
ist eine doppelt ausgeprägte elektrische Leitung in der Nähe des AVKnotens. Unter bestimmten Voraussetzungen, häufig ausgelöst durch
einen Extraschlag des Herzens, beginnt der elektrische Impuls am AVKnoten im Kreis zu laufen und typischerweise bei jedem Umlauf einen
Pulsschlag auszulösen. Die auf diese Weise entstehenden Anfälle von
Herzrasen sind besonders unangenehm und lösen häufig Angstgefühle aus (Abb. 1).
Abb. 1: AV-Knoten Reentrytachykardie
Zusätzliche Leitungsbahn (z.B. WPW-Syndrom)
Abb. 2: WPW-Syndrom
Normalerweise ist der AV-Knoten die einzige elektrische Verbindung
zwischen Herzvorhöfen und –hauptkammern. Bei manchen
Menschen existiert jedoch eine angeborene, zusätzliche Verbindung .
Unter bestimmten Voraussetzungen, meist ausgelöst durch Extraschläge des Herzens, beginnt der elektrische Impuls im Kreis zu laufen:
typischerweise von den Vorhöfen zu den Hauptkammern über den
AV-Knoten und - wie durch eine Hintertür - wieder zurück in
den Vorhof über die zusätzliche Leitungsbahn. Bei jedem Umlauf wird
ein Herzschlag ausgelöst, es kommt zu Herzrasen (Abb. 2).
Atriale Tachykardie (AT)
Atriale Tachykardien entstehen durch Herzmuskelzellen im Vorhof, die
in schneller Folge anstelle des Sinusknotens elektrische Impulse
erzeugen. Diese Impulse breiten sich auf normalem Weg über das
Herz aus und führen zu Herzrasen (Abb. 3).
Abb. 3: Atriale Tachykardie
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Supraventrikuläre Tachykardien
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Katheterablation
Bei der Ablation supraventrikulärer Tachykardien wird das Herzgewebe an der Stelle, die für das Herzrasen verantwortlich ist,
kurzzeitig auf etwa 50° C erwärmt („Verödung“). Das Ziel der Behandlung ist eine vollständige Heilung.
AV-Knoten Reentrytachykardie (AVNRT)
AV-Knoten Reentrytachykardien können die Lebensqualität erheblich
einschränken, sind aber glücklicherweise nicht gefährlich. Bei der
Behandlung haben sich Medikamente als nicht ausreichend wirksam
erwiesen. Behandlung der Wahl ist daher die Katheterablation des
überzähligen Leitungsweges, die zu einer vollständigen Heilung führt
(Abb. 4). Die Erfolgsrate des Routineeingriffs liegt bei etwa 98%. Die
Einnahme von Rhythmusmedikamenten ist nach dem Eingriff nicht
mehr erforderlich.
Abb. 4: Ablation bei AVNRT
Zusätzliche Leitungsbahn (z.B. WPW-Syndrom)
Die elektrische Leitung über die zusätzliche Leitungsbahn kann mit
Medikamenten nicht ausreichend sicher verhindert werden. Daher ist
auch hier die Behandlung der Wahl die Katheterablation der
zusätzlichen Faser, die zu einer vollständigen Heilung führt (Abb. 5).
Die Erfolgsrate liegt, je nach Lage der Faser, bei 95 - 99%. Die Einnahme von Rhythmusmedikamenten ist nach dem Eingriff nicht mehr
erforderlich.
Abb. 5: Ablation bei WPW-Syndrom
Atriale Tachykardie (AT)
Auch diese Form von Herzrasen läßt sich bei den meisten Patienten
durch Medikamente nicht komplett unterdrücken. Im Rahmen der
Katheterablation wird die auslösende Stelle (der „Fokus“) aufgespürt
und ausgeschaltet (Abb. 6). Die Erfolgschancen sind besonders groß,
wenn es sich nur um einen einzigen Störherd handelt. Die Erfolgsrate
liegt bei 80-90%. Die Einnahme von Rhythmusmedikamenten ist nach
dem Eingriff nicht mehr erforderlich.
Abb. 6: Ablation bei AT
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