Medulla spinalis

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Medulla spinalis
Entwicklung
• Schluß des Neuralrohres -> RM + Wirbelkanal
• Unterschiedliches Wachstum beider Anteile ->
Mißverhältnis in der Länge
• Bis zum 3. EM wird Wirbelkanal noch in ganzer
Ausdehnung vom RM ausgefüllt
• Cauda equina -> überbrückt Differenz zwischen
Conus medullaris und kaudalen Ende des
Wirbelkanals
• Conus medullaris -> in Höhe des 2.Lumbalwirbels
• RM weist im Bereich des Schultergürtels und vor
Conus medullaris 2 Auftreibungen auf:
Intumescentia cervicalis et lumbalis
Duraverhältnisse, Verankerung
• Wirbelkanal ist von Dura ausgekleidet-> 2
Blätter (St. periostale, St. meningeale)->
dazwischen: Cavum epidurale
• Cavum epidurale beinhaltet: BG, Fett, reichlich
Lymphspalten und ein Venengeflecht
• Durasack: läuft caudal spitz zu; im Bereich des
Oc coccygis ist er fest mit dem Periost
verwachsen
• Zusätzliche Befestigung des Durasacks durch den
Druck, den der Liquor im Cavum subarachnoidale
auf Arachnoidea ausübt
• Zusätzlich jeder Spinalnerv von einer
Durascheide in Foramina intervertebralia
begleitet -> weitere Befestigung
• MS von Pia mater eng anliegend umgeben -> von
Betrachtung des RMQuerschnitts
•
•
•
•
Zentralkanal
Fissura mediana (ant.)
Sulcus medianus (post.)
Um den Zentralkanal: schmetterlingsförmige
graue Substanz
- Vorderhorn (Motorik)
- Hinterhorn (Sensibilität)
- im Bereich der Segmente C8-L3: Seitenhorn
(Sympathicus)
- in kaudalen Abschnitten von S2-S5: sacraler
Anteil des
Parasympathicus (Beckenparasympathicus)
• Umgebende weiße Substanz ->entsprechende
Leitungsbahnen:
- Vorderstränge,Hinterstränge, Seitenstränge
Rexed-Laminae
Gefäßversorgung des RM
• unpaare A. spinalis ant (Fissura
mediana ant.)
• paarige A. spinalis posterolateralis
(aus A. vertebralis)
• Aa. radiculares ant. -> führen A.
spinalis ant. Blut zu und kommen im
Cervicalbereich aus der A. vertebralis,
im Thoracal-und Lumbalbereich aus den
Aa. intercostales
• durch Vv. medullospinales ant. et post.
wird das Blut in Intercostalvenen
abgeleitet.
arterielle und venöse
Blutversorgung
Rückenmarksbahnen
• Prinzipielles:
- Motorik
- Sensibilität - Sinnesqualitäten
1. Exterozeptiv = Oberflächensensibilität
(Berührung, Druck, Schmerz, Wärme, Kälte)
a) prothopathisch: grobe Unterscheidung
b) epikritisch: feine Unterscheidung
2. Propriozeptiv = Tiefensensibilität (Gelenke,
Muskeln)
3. Enterozeptiv = Eingeweidesensibilität
Übersicht RM-Bahnen I
• absteigende Bahnen:
- 1. Pyramidenbahn – pyramidales System
* Tr.cortico-spinalis
[* Tr. cortico-nuclearis]
- 2. Extrapyramidal-motorische Bahnen
* Tr. thalamo-spinalis
* Tr. rubro-spinalis
* Tr. reticulo-spinalis
* Tr. tecto-spinalis
* Tr. vestibulo-spinalis
* Tr. olivo-spinalis
Übersicht RM-Bahnen II
• aufsteigende Bahnen:
- 1.Bahnen der epikritischen Sensibilität
(Hinterstrangbahn)
* Tr. spinobulbaris: - Fasciculus gracilis
(GOLL)
- Fasciculus cuneatus
(BURDACH)
* Tr. bulbo-thalamicus
* Tr. thalamo-corticalis
- 2.Bahnen der protopathischen Sensibilität
* Tr. spino-thalamicus ant. et lat.
(Schmerz)
* Tr. spino-tectalis
- 3.Kleinhirnseitenstrangbahnen
Pyramidales System
•
Das Pyramidale System (PS) ist ein System der Bewegungssteuerung bei
Säugetieren.
Es bezeichnet zentraler Motoneurone und ihre in der Pyramidenbahn zusammen
verlaufenden Nervenzellfortsätze. Das Pyramidale System ist vor allem beim
Menschen besonders gut ausgebildet.
Aufbau und Funktion
•
Das Pyramidale System ist für die Feinmotorik zuständig. Es hat seinen Ursprung
in der Primär-motorischen Rinde (Gyrus praecentralis), also in einem
definierten Teil der Großhirnrinde. Dort sitzen die Zellkörper der
zentralen Motoneurone, bei denen es sich histologisch um Pyramidenzellen
handelt. Die meisten Zellen, die das Pyramidale System bilden, sind jedoch
kleinere Pyramidenzellen der motorischen Rinde. Die axonalen Fasern der
Motoneurone laufen von der Hirnrinde über die Capsula interna, den Hirnstamm
und die weiße Substanz des Rückenmarks zum LMN.
•
Der Hauptteil des PS ist die Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis). Sie ist
beidseits an der Unterseite der Medulla oblongata (Myelencephalon) als seichter
Längswulst (Pyramide, Pyramis) sichtbar. In der Pyramidenkreuzung (Decussatio
pyramidum), am Übergang zwischen Nachhirn und Rückenmark, kreuzen 70 bis 90
Prozent der Neuriten als Tractus corticospinalis lateralis auf die jeweils
andere Seite (kontralateral), die restlichen laufen als Tractus corticospinalis
anterior paramedian im Vorderstrang des Rückenmarks und kreuzen segmental ins
Das PS zieht vorwiegend zu den Interneuronen des Rückenmarks und steuert über
diese die motorischen Wurzelzellen die motorischen Vorderhornzellen im
Rückenmark.
Schäden des Pyramidalen Systems
•
Eine einseitige Schädigung des Pyramidalen Systems (z. B. durch einen
Schlaganfall) führt bei Mensch meist zu einer Lähmung (Parese) der Gegenseite
des Körpers (infolge der Pyramidenkreuzung). Die Lähmung ist nicht vollständig
(Paralyse), da eine extrapyramidale Steuerung in der Regel weiterbesteht und
einige Funktionen übernehmen kann. Typisch sind jedoch der Verlust der
Extrapyramidalmotorisches System
•
Das Extrapyramidalmotorische System (EPS) ist ein neuroanatomisches und
-physiologisches Konzept, in dem sich alle Steuerungsvorgänge der Bewegung (
Motorik) wiederfinden, die nicht über die Pyramidenbahn verlaufen. Eine klare
funktionelle Trennung zwischen pyramidalem und extrapyramidalem System
existiert eigentlich nicht. Daher wird immer wieder die Aufgabe des Konzeptes
gefordert. Die Unterscheidung ist jedoch zum Verständnis von neurologischen
Krankheitsbildern hilfreich.
Aufbau und Funktion
•
•
Das Extrapyramidalmotorische System hat seinen Ursprung sowohl im
motorischen Cortex als auch in zahlreichen anderen Kerngebieten des Gehirns.
Sein wichtigster Bestandteil sind die Basalganglien. Es steuert vor allem die
gröberen Bewegungsabläufe und die tonische Halte- und Stützmotorik und sorgt
zudem durch die Verschaltung u.a. mit dem Kleinhirn, dem optischen
Reflexzentrum und den Gleichgewichtskernen für die Harmonie der Bewegungen und
Korrektur der Körperhaltung. Es steuert alle unwillkürlichen Bewegungen (z.B.
gefühlsbetonte Gestik) und beeinflusst den Tonus der Muskulatur.
Das Extrapyramidalmotorische System ist polysynaptisch, hat also immer mehrere
Umschaltstellen (Synapsen). Die Umschaltung erfolgt in den Kernen zahlreicher
Gehirnabschnitte. Die wichtigsten Stationen im extrapyramidalen System sind der
Nucleus ruber und die Formatio reticularis, da nur diese direkt zum
oberen (ersten/zentralen) Motoneuron ziehen. Wichtigster Neurotransmitter des
EPS ist Dopamin.
Schäden des extrapyramidalen Systems
•
•
Beim Menschen sind Schädigungen des EPS vorwiegend durch den Wegfall der
hemmenden (inhibitorischen) Einflüsse auf das Obere Motoneuron gekennzeichnet.
Dadurch kommt es zu Erkrankungen mit einer stark gesteigerten oder gehemmten
Bewegungsabläufen wie Chorea Huntington oder Parkinson-Krankheit. Außerdem
können bei EPS-Schäden Reflexe aufgrund der fehlenden Hemmwirkung
inhibitorischer Interneurone gesteigert sein (Hyperreflexie).
Eine Rückenmarksverletzung mit Querschnittlähmung zieht meist auch eine
Schädigung der extrapyramidalen Bahnen im Rückenmark nach sich. Da gleichzeitig
Pyramidenbahnzeichen
•
werden im engeren Sinn pathologische (krankhafte) Reflexe
bezeichnet, die gehäuft bei einer Schädigung der Pyramidenbahn
auftreten.
•
Der Babinski-Reflex lässt sich am häufigsten von den genannten
Reflexen auslösen, der Wert der anderen Reflexe ist daher
umstritten und wahrscheinlich gering. Der Wert des BabinskiReflexes für die neurologische Untersuchung ist aber auch
Gegenstand kontroverser Diskussion. Der Reflexbogen der genannten
Phänomene ist ebenfalls nicht bekannt.
Im weiteren Sinn sollte nach Ansicht einiger Neurologen auch eine
Halbseitenlähmung als Pyramidenbahnzeichen gelten, da auch sie nur
durch eine Pyramidenbahnschädigung zu erklären ist. Gleiches gilt
für die Spastik. Dies ist aber nicht allgemein anerkannt.
•
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•
•
Babinski-Reflex
Auslösung: kräftiges Bestreichen des Außenrandes der Fußsohle von
der Ferse zum kleinen Zeh hin
Effekt: Großzehe hebt sich, gleichzeitig bewegen sich die
Kleinzehen nach unten und außen
Kommentar: Hebt sich nur die Großzehe, wird dies als "suspekt" oder
"fraglich" vermerk
Segmentlehre
Bei Durchtrennung des Rückenmarks
fallen die meisten
Organfunktionen unterhalb der
geschädigten Stelle aus. Aus
diesem Grund kann man nach der
sogenannten Segmentlehre die zu
erwartenden Ausfälle beurteilen.
Letztendlich ist jede Verletzung
des Rückenmarks von anderen
verschieden, selbst wenn sie im
gleichen Segment erfolgt.
Rückenmarksegment
Nackenwirbel /
Cervikalsegmente:C2
- C4
C5
Versorgte Organe
C6
Bizeps, Schultermuskeln, Oberarm- und Daumenhaut
Schultermuskeln, Trizeps und lange Muskeln des
Oberarms
Trizeps und lange Muskeln des Oberarms,
Fingermuskulatur und kleine Muskeln der Hand,
Handkantenhaut und kleiner Finger
Fingermuskulatur und kleine Muskeln der Hand,
Unterarmhaut
Brustmuskulatur, Rückenmuskulatur, Rippenmuskeln,
Bauchmuskeln, Haut des oberen Brustbereichs und der
Brustwarzen
Brustmuskulatur, Rückenmuskulatur, Rippenmuskeln,
Bauchmuskeln, Haut der Brustwarzen
C7
C8
Brustwirbel /
Thorakalsegmente:Th1
Th2 - Th4
Th4 - Th5
Th5 - Th11
Th12
Lendenwirbel /
Lumbalsegmente:L1
Nackenmuskulatur, Zwerchfell, Nackenhaut
Zwerchfell, Bizeps, Schultermuskeln, Schulterhaut
Brustmuskulatur, Rückenmuskulatur, Rippenmuskeln,
Bauchmuskeln, Bauchhaut
Brustmuskulatur, Rückenmuskulatur, Rippenmuskeln,
Bauchmuskeln
Oberschenkelmuskel,Lendenhaut
L2 - L4
Unterschenkelmuskel, Oberschenkelhaut,
Knieoberseite und Innenseite der Unterschenkel
L5
Fuß- und Zehenmuskeln, Zehenhaut und Außenseite der
Unterschenkel
Beckenwirbel /
Sakralsegmente:S1
Fuß- und Zehenmuskeln, Knöchel, Hackenhaut
S2
Knöchel, Haut an der Knieinnenseite
S3 - S5
Beckenboden, Genitalien, Blasenmuskulatur, Anus
sowohl Haut, als auch Muskulatur
Discusprolaps
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