Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC), Shiga

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Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC), Shiga-Toxin-produzierenden
Escherichia coli (STEC), Hämölytisch-urämisches-Syndrom (HUS)
Eine Infektion mit EHEC-Bakterien oder STEC-Bakterien kann durch direkten Kontakt von
(Nutz)Tieren oder deren Ausscheidungen sowie durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln,
zum Beispiel Rindfleisch, Rohmilch, aber auch über rohes ungewaschenes Gemüse oder
verschlucktes Badewasser erfolgen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist, vor allem durch
mangelnde Hygiene, möglich (Schmierinfektion).
EHEC-Infektionen können in allen Altersgruppen auftreten. Säuglinge, Kinder und ältere
abwehrgeschwächte Menschen sind jedoch gefährdet.
Die Infektionen können ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben. Die Mehrzahl der
manifesten Erkrankungen tritt als unblutiger, meistens wässriger Durchfall in Erscheinung.
Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei
10–20% der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige Darmentzündung mit
krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Gefürchtet ist das vor allem bei
Kindern vorkommende Hämolytisch-urämisches-Syndrom (HUS), das durch die drei Zustände
Blutarmut durch Zerfall seiner Bestandteile, Verlust von Blutplättchen und Nierenversagen bis zur
Unfähigkeit, Urin auszuscheiden charakterisiert ist. Diese schwere Komplikation tritt in etwa 5–10%
der symptomatischen EHEC-Infektionen auf und ist der häufigste Grund für akutes Nierenversagen im
Kindesalter.
• Schnittplatten, die Messer und Geräte, die man benutzt hat, sollten nicht ungespült und
ungereinigt wieder für andere Lebensmittel verwendet werden
• Fleischprodukte müssen vor dem Verzehr ausreichend gegart werden, Milchprodukte sollten
nur nach Wärmebehandlung (Pasteurisierung etc.) verzehrt werden
• bei der Zubereitung von Gemüse, auch wenn es nachher gekocht wird, sollte man auf gute
Händehygiene achten
• pflanzliche Lebensmittel müssen vor dem rohen Verzehr gründlich gereinigt werden
• Personen mit blutigem Durchfall sollten umgehend einen Arzt aufsuchen und sollten darauf
achten, dass gegenüber Kleinkindern und immungeschwächten Personen sehr strikte
Hygiene eingehalten wird
• Ärzte sollten bei diesen Patienten einen EHEC-Nachweis (im Stuhl) anstreben, sie im Hinblick
auf die mögliche Entwicklung eines HUS eng beobachten und sie bei ersten Anzeichen eines
HUS an geeignete Behandlungszentren überweisen
• diagnostizierende Labore werden gebeten, bei Erregernachweis geeignete Proben an das
Nationale Referenzzentrum für Salmonellen und andere Enteritiserreger am RKI (Burgstraße
37, 38855 Wernigerode) oder an das Konsiliarlaboratorium für HUS am Institut für Hygiene,
Universitätsklinikum Münster, Robert-Koch-Str. 41, 48149 Münster zu senden
• Labore und Ärzte sind nach Infektionsschutzgesetz verpflichtet sowohl mikrobiologisch
nachgewiesene EHEC/STEC-Infektionen, als auch das Krankheitsbild des HUS (auch bereits
bei Krankheitsverdacht) unverzüglich an das örtliche Gesundheitsamt zu melden
• Besonders im Krankenhaus ist die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen unbedingt
notwendig. Dazu gehört, dass Patienten bereits bei Verdacht auf EHEC-assoziierte Durchfälle
(blutige Diarrhoe) und bei Verdacht auf HUS im Einzelzimmer untergebracht werden.
Zusätzlich sind in diesem Fall neben einer konsequenten Händedesinfektion, das Tragen von
Kittel, Handschuhen und Mundschutz (OP-Gesichtsmaske) erforderlich.
Weiterführende Informationen unter:
RKI-Merkblatt für Ärzte http://www.rki.de/nn_467482/DE/Content/InfAZ/E/EHEC/EHEC.html
NLGA-Merkblatt für EHEC-Infektionen http://www.nlga.niedersachsen.de/download/12063
Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen (LIGA.NRW)
Ulenbergstraße 127 – 131, 40225 Düsseldorf
Telefon 0211 3101-0 Telefax 0211 3101-1189
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EHEC/HUS Stand: 23.05.2011
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