Gehäuftes Auftreten von EHEC-Infektionen Seit der

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Gehäuftes Auftreten von EHEC-Infektionen
Seit der zweiten Maiwoche 2011 treten vermehrt Durchfallerkrankungen und das
lebensbedrohliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) überwiegend im norddeutschen
Raum auf.
Die Presse berichtet derzeit verstärkt darüber.
Verursacher dieser Erkrankungshäufung sind enterohämorrhagische Escherichia coliBakterien (EHEC).
Vorkommen von EHEC
Das Bakterium Escherichia coli ist ein Darmbewohner von Menschen und Tieren. EHEC sind
Escherichia coli- Varianten, die Giftstoffe ausscheiden, welche menschliche Zellen
schädigen können.
Wiederkäuer wie Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche und Rehe sind das Hauptreservoir für
EHEC. Die Tiere erkranken nicht selbst, scheiden die Erreger aber über ihren Kot aus.
Übertragung von EHEC auf den Menschen
Im Wesentlichen erfolgt die Infektion über die Aufnahme verunreinigter Lebensmittel oder
Getränke.
Fleisch und Milch können unmerklich für das bloße Auge mit Tierfäkalien verunreinigt sein.
So ist durch den Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten wie Käse, Quark sowie
rohem oder ungenügend gegarten Fleisch (etwa bestimmte Rohwürste, Tartar, nur leicht
angebratene Frikadellen/Hamburger) die Aufnahme von Krankheitserregern wie EHEC
möglich. Gleiches gilt für rohes Gemüse und bodennahes Obst, das auf mist- oder
güllegedüngten Feldern wuchs. EHEC können lange Zeit im Boden überdauern.
Auch bei einem engen Kontakt mit Wiederkäuern kann es über eine Schmierinfektion zur
Erkrankung kommen. Auf gleichem Wege ist die Übertragung von einem erkrankten
Menschen auf den Gesunden möglich. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass
unbelastete Lebensmittel durch verunreinigte Küchengeräte (Messer, Arbeitsunterlage) und
durch unsaubere Hände kontaminiert werden. Als Beispiel hierzu wäre die Zubereitung von
zunächst unbelastetem Salat auf einer ungenügend gereinigten Unterlage, auf der zuvor
rohes, belastetes Rindfleisch portioniert wurde (sog. Kreuzkontamination) zu nennen.
Erkrankungen durch EHEC
Eine Infektion durch EHEC kann symptomlos verlaufen. Es können aber auch leichte bis
schwere, teils blutige Durchfälle auftreten. Gefährdet sind insbesondere kleine Kinder, ältere
Personen und immungeschwächte Menschen. In diesen Gruppen drohen vermehrt
ernsthafte Krankheitsverläufe mit blutigen Durchfällen oder das lebensbedrohliche
hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Bei HUS kann es zu Nierenversagen,
Blutgerinnungsstörungen und Zerstörung der roten Blutkörperchen kommen.
Situation in Baden-Württemberg
Eine Häufung von HUS bzw. EHEC-Infektionen ist in Baden-Württemberg bis dato nicht
aufgetreten. Dem Gesundheitsamt Enzkreis Pforzheim wurden im Jahr 2011 bisher 2 EHECInfektionen gemeldet, die aber ohne die Ausbildung eines HUS verlaufen sind. Im Vergleich
zu den Vorjahren ist hier keine Auffälligkeit festzustellen.
Wie können Sie sich schützen?
Wirkungsvolle Maßnahen sind:
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Rohmilch vor dem Verzehr abkochen, pasteurisierte und ultrahoch erhitzte Milch ist
unbedenklich
Rohes Gemüse und Obst vor dem Verzehr schälen oder gründlich waschen, evtl.
nach dem Waschen nochmals kurz mit heißem Wasser übergießen (z.B bei Möhren
oder Rettich)
Hände vor dem Zubereiten von Speisen gründlich mit lauwarmem Wasser und Seife
waschen, ebenso nach Umgang mit rohem Fleisch.
Arbeitsunterlagen und Gerätschaften, die mit rohem Fleisch, Tauwasser oder der
Verpackung in Berührung gekommen sind, desinfizierend reinigen, bevor mit anderen
Lebensmitteln gearbeitet wird.
Spültücher, Lappen, Schwämme, Handtücher nach der Zubereitung von rohem
Fleisch und dem reinigen von Unterlagen und Geräten austauschen und bei 60 °C
waschen
Nach Kontakt mit Tieren, deren Kot oder mit Erde die Hände gründlich mit Wasser
und Seife waschen.
Kleine Kinder beim Umgang mit Tieren beaufsichtigen
Sorgfältige persönliche Hygiene einhalten bei einer Durchfallerkrankung bzw. beim
Umgang mit Erkrankten (Hände mit Wasser und Seife waschen, Händedesinfektion,
Flächendesinfektion in der Toilette , die von Erkrankten benutzt wird)
Personen, die an einer Durchfallerkrankung leiden, sollten auch bei sich zu Hause
keine Lebensmittel zubereiten, die für andere bestimmt sind.
Das Robert Koch Institut empfiehlt aktuell (Stand 26.05.2011), insbesondere in
Norddeutschland Salate, Tomaten und Gurken nicht roh zu verzehren.
Merke!
Bei Durchfall und Erbrechen ist das oberste Gebot, noch bevor die Ursache feststeht,
der lebensgefährlichen Austrocknung durch Wasser- und Elektrolytverlust entgegen
zu wirken, im Extremfall durch Infusionen.
Weiterführende Informationen zum Thema EHEC/HUS können Sie unter den folgenden
Links abrufen:
www.rki.de
www.bfr.bund.de
Für Fragen steht Ihnen auch Ihr Gesundheitsamt unter folgender Telefonnummer zur
Verfügung:
07231/308-1840 oder
07231/308-9657
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