7. Absatzwirtschaft 7.1 Begrifflicher Rahmen und Aufgaben des Marketing • Die Absatzpolitik umfasst die Gesamtheit aller Entscheidungen, die die Gestaltung des Absatzmarktes zum Gegenstand haben. • Grundlage ist das Phasenschema des Entscheidungsprozesses • • • • Aufgaben des Marketing: Ausschöpfung existierender Marktpotentiale [marktorientiert] Erschliessung neuer Märkte [marktorientiert] Koordination marktbezogener Aktivitäten [unternehmensorient.] Übernahme von sozialen Funktionen-Social M.-[gesellschaftsorient.] GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 1 7. Absatzwirtschaft 7.2 Marktformenlehre • Unorganisierte Märkte: Angebot und Nachfrage treffen in unorganisierter Weise zusammen • Teilorganisierte Märkte: Organisiertes Aufeinandertreffen von Angebot und Nachfrage, jedoch freie Preisfestsetzung und Abwicklung des Geschäftes z.B. Firmenabsatz- u. Einkaufsorg., Wochenmärkte, Messen • Hochorganisierte Märkte:Vollständige Organisation und Vorgabe z.B. Börsen, Auktionen, Versteigerungen GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 2 11 7. Absatzwirtschaft 7.3 Marketingentscheidungen • • • • 4 P´s des Marketing Price - Preispolitik Product - Produkt- und Sortimentspolitik Promotion - Kommunikationspolitik Place - Distributionspolitik Theorien zur Analyse von Kaufentscheidungen : • mikroökonomische Konsumtheorie • psychologische Ansätze • soziologische Ansätze GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 3 7. Absatzwirtschaft 7.4 Preispolitik Determinanten der Preisgestaltung: • Preis-Absatz-Funktion zeigt an, welcher Preis p gefordert werden kann, um bestimmte Mengen q eines Produktes abzusetzen. p=Φ(q) • Nachfragefunktion zeigt an, welche Mengen eines Produktes bei unterschiedlichen Preisen abgesetzt werden können. q=f(p) • Preiselastizität η dient zur Bestimmung der Preissensitivität der Nachfrage. η= ∆p/p·q/∆q= ∆p·q/p·∆q GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 4 22 7. Absatzwirtschaft 7.4 Preispolitik • • • • • Praxisorientierte Preisgestaltung: Kostenorientierte Preisgestaltung: Preise werden auf Basis der Kosten festgesetzt und Nachfrage- bzw. Konkurrenzbedingungen vernachlässigt. [z.B. Aufschlagskalkulation; erfahrungskurvenorientierte Preisgestalt.] Konkurrentenorientierte Preisgestaltung Konsumentenorientierte Preisgestaltung: konsumentenspezifische Preisdiskriminierung kann durchgeführt werden. Skimmingpreispolitik [Abschöpfungspreispolitik] Penetrationspreispolitik GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 5 7. Absatzwirtschaft 7.5 Produktpolitik • Konsumgüter: sind ausschliesslich für den Konsum der Käufer bestimmt und unterteilen sich in Convenience Goods, Shopping Goods, Speciality Goods ; Gebrauchs- und Verbrauchsgüter • Investitionsgüter: sind ausschliesslich zur Erstellung von weiteren Leistungen (Produkten) bestimmt; werden nicht an Letztverbraucher verteilt. • Produkthierarchie: Produkte> Produktlinien> Produktklassen> Produktfamilien • Breite [Tätigkeitsbereiche] u. Tiefe [Produktsortiment] des Produkt-Mix ausschlaggebend f.d. Gewinnmaximierung GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 6 33 7. Absatzwirtschaft 7.5 Produktpolitik • Produktprogrammgestaltung: Produktinnovation [Break-EvenAnalyse]> Ideenverwirklichung [Politik der Produktvariation]> Produkteliminierung • Marken- u. Gattungsmarkenpolitik: Sicherstellung der Hervorhebung von Produkten; generic branding • Verpackungspolitik: verkaufsfördernde Wirkung soll erzielt werden; Beitrag zur Qualitätsgestaltung (Umweltschutz) • Kundendienstpolitik: Zusatzleistung, die nach dem Kauf erfolgt; Gebrauchsnutzen des Produktes soll maximiert werden. GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 7 7. Absatzwirtschaft 7.6 Distributionspolitik Absatzwege [Channels of Distribution] • Direkte Absatzwege: Produkt wird direkt vom Produzenten zum Endverbraucher ohne Zwischenschaltung von Absatzmittlern gebracht. • Indirekte Absatzwege: Produkt wird vom Produzenten unter Einschaltung von Absatzmittlern zum Endverwender gebracht. Absatzmittler werden in den Absatzkanal zwischen Hersteller und Verbraucher eingeschaltet; ihr Gegenstand der Geschäftstätigkeit ist das Produkt selbst. GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 8 44 7. Absatzwirtschaft 7.6 Distributionspolitik • Grosshändler: Unternehmer, die Handelsware einkaufen, und meist unverändert verkaufen [ mit Full Function, Limited Function; Merchants; Agenten] • Einzelhändler: verkaufen vorwiegend an den Konsumenten bzw. Letztverwender. Absatzhelfer bieten unterstützende Leistungen an [z.B.Speditionen, Banken] Marketinglogistik Auftragsbearbeitung> Lager > Transport > Handling GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 9 7. Absatzwirtschaft 7.7 Kommunikationspolitik Der Kommunikationsprozess • Wahl der Kommunikationsform Massenkommunikation: grosse Zielgruppe wird erreicht, geringe Kosten; jedoch unpersönlich u. kein unmittelbares Feedback persönliche Kommunikation: verursacht enorm hohe Kosten • Wahl der Kommunikationsbotschaft • Wahl der Kommunikationsträger • Wahl des Einsatzes der Kommunikationsinstrumente [Push- bzw. Pull-Strategie] AIDA-Modell: Reaktionsmodell des Kaufentscheidungsprozesses GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 10 55 7. Absatzwirtschaft 7.7 Kommunikationspolitik Das Kommunikationsbudget • Werbebudget als konstanter Prozentsatz von den Umsätzen: es wird ein bestimmter Prozentsatz vom Umsatz als Werbebudget festgelegt. • Wettbewerbsparität: Anpassung der Ausgaben an jene der Konkurrenz. • Return-On-Investment-Ansatz: Werbung wird als Investition deklariert [Investition in Goodwill], und jenes Budget gewählt, das langfristig die höchsten Gewinne erwarten lässt. GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 11 7. Absatzwirtschaft 7.7 Kommunikationspolitik • • • • Instrumente der Kommunikationspolitik Werbung: Wahl der Werbemittel, Werbeträger und der Werbeintensität. Verkaufsförderung: steigert die Nachfrage der Konsumenten und die Effektivität der Händler. Öffentlichkeitsarbeit: das Unternehmen steht als Ganzes im Vordergrund. Persönlicher Verkauf: der Verkäufer als wesentliches Kommunikationsglied zwischen Unternehmen und Kunden. GZ ABWL Prof.Dockner SS 2004 12 66