Dilatative Kardiomyopathie / CMD1A

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Information zur Diagnostik: Dilatative Kardiomyopathie (CDM1A)
Häufigkeit und Genetik:
Dilatative Kardiomyopathien (engl. cardiomyopathy, dilated, CDM) haben vielfältige Ursachen und sind bei 20 –
50 % auf monogene Störungen zurückzuführen. Alle Erbgänge sind beschrieben, die autosomal dominante
Vererbung ist bei familiären Fällen am häufigsten. Der Anteil der autosomal dominanten dilatativen
Kardiomyopathien, der durch LMNA-Mutationen (CDM1A) verursacht wird, liegt bei 5-10%, bei sporadischen
Fällen bei 2 - 5%. Bei Patienten mit CMD und Rhythmusstörungen auf der Basis von AV-Blockierungen wird der
Anteil auf 10 – 30 % geschätzt.
OMIM: # 115200
Genort: 1q21.2
Gen: Lamin A/C; LMNA-Gen OMIM *150330
Pathogenese:
Lamine sind Strukturproteine der Zellkernmembranen und können bei Funktionsstörungen zu einer Vielzahl an
phänotypischen Auswirkungen führen. Die Laminopathien werden nach aktuellem Verständnis in zwei Klassen
eingeteilt: Klasse 1 Laminopathien mit Beteiligung des Herzens, der Skelettmuskulatur und der Nervensystems
(Kardiomyopathie, Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie, Gliedergürtelmuskeldystrophie, Charcot-Marie-ToothNeuropathie); Klasse 2 Laminopathien mit mehrheitlicher Beteiligung des Stoffwechsels, der Haut, des
Bindegewebes und Skelettsystems (familiäre partielle Lipodystrophie Typ Dunnigan, mandibuloakrale Dysplasie,
Hutchinson-Gilford-Progerie sowie atypische Progerie-Syndrome). Die Ursache für das breite klinische Spektrum
ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch sind bestimmte Mutationen des LMNA-Gens an einzelne Krankheitsbilder
geknüpft.
Klinik:
Erste kardiale Probleme treten meist im mittleren Erwachsenenalter auf, wenngleich Rhythmusstörungen einer
verminderten Pumpleistung des Herzmuskels oft viele Jahre vorausgehen. Dysrhythmien (AV-Überleitungsstörungen, supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien) entwickeln sich bei mehr als 90 % aller Patienten mit
CDM1A ab einem Alter von 30 Jahren und sind diagnostisch wegweisend. Der Verlauf der CDM1A ist progredient
und mit einem hohen Risiko für einen plötzlichen Herztod verbunden. Eine Herzinsuffizienz kann bei ca. zwei
Drittel der Patienten nach dem 50. Lebensjahr nachgewiesen werden. In betroffenen Familien finden sich
Angehörige mit und ohne muskuläre Symptome, d. h. der Übergang in die EDMD2 oder LGMD1B ist fließend.
Diagnostik:
Bei der CDM1A sind wie bei der EDMD2 zahlreiche Mutationen, die sich über alle funktionellen Domänen des
LMNA-Gens erstrecken, beschrieben. Aufgrund der therapeutischen Implikationen ist eine prädiktive Testung von
Risikopersonen sinnvoll. Diese sollte jedoch erst nach ausführlicher genetischer Beratung angeboten werden,
wenn bei einem Anverwandten die verantwortliche LMNA-Mutation bekannt ist.
Material:
 5-10 ml EDTA-Blut bei Erwachsenen, 2-5 ml EDTA-Blut bei Kindern, DNA-Proben oder Gewebe (nach
Absprache).
 Begleitschein/Auftrag mit klinischen Angaben und Fragestellung, Ansprechpartner und vollständiger
Anschrift, unterschriebener Einverständniserklärung der untersuchten Personen bzw. bei Kindern deren
Eltern oder Betreuern,
 Laborüberweisungsschein (Muster 10) bei ambulanten Patienten, ausgestellt von niedergelassenen Allgemeinmedizinern, Kinder- und Frauenärzten, Internisten, Humangenetikern oder Neurologen bzw. Angaben
zur Kostenübernahme bei Privatpatienten. Humangenetische Leistungen sind nicht budgetiert bei Eintrag
der Ausnahmekennziffer 32010.
Methodik:
PCR-basierter Nachweis und Sequenzierung der 12 Exons des Lamin A/C-, LMNA-Gens unter Einschluss
der Exon-Intron-Übergänge.
Kopplungsanalyse mit intragenischen Polymorphismen je nach Familienstruktur und Fragestellung.
Zeitbedarf: Ca. 2 - 3 Monate
Pränatale Diagnostik: Möglich
Befundmitteilung: Die Ergebnisse werden nach GenDG dem verantwortlichen Arzt mitgeteilt. Eine Weitergabe
der Daten an Dritte ist nur mit ausdrücklichem Einverständnis des Patienten bzw. seiner Sorgeberechtigten
möglich.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. K. Zerres
Prof. Dr. rer. nat. Thomas Eggermann
Version: 03 – 16.03.2016
Homepage-Information_CMD1A_160316.docx
0241-80 80178, [email protected]
0241-80 88008, [email protected]
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