Kompostwurm Eisenia foetida Familie: Regenwürmer (Lumbricidae) Merkmale: Der Kompostwurm wird auch Rot-, Mist-, Tigerwurm oder Gelbschwanz genannt. Diesen Namen verleihen ihm sein fleischfarbener Körper und sein gelb- gestreiftes Hinterteil. Der Kompostwurm wird bis zu 9 Zentimeter lang und hat 109 Segmente. An jedem Segment hat er einen purpurnen Ring. Kompostwürmer sind Zwitter, sie besitzen männliche sowie weibliche Geschlechtsorgane. Körpersegmente die den Gürtel (Clitellum, eine Art sattelförmige Verdickung) bilden spielen bei der wechselseitigen Befruchtung eine wichtige Rolle. Hauptsächlich kommt er unter faulenden Pflanzen, im Kompost, in Misthaufen aber auch in Wiesenböden vor. Ohne eine reichliche Menge an organischem Material könnte der Kompostwurm nicht überleben, daher bekam er auch seinen Namen. Systematik: Der Kompostwurm gehört zu der Familie der Regenwürmer und ist eine der verbreiteste Art der Regenwürmer in Europa. Er gehört innerhalb des Stammes Ringelwurm (Annelida) zu der Ordnung Clitellata, was so viel bedeutet wie Gürtelwürmer. Grund der Namensgebung ist das Clitellum, das im vorderen Bereich des Wurms einen Gürtel bildet. Hier sind viele Drüsen angelagert. Die Gürtelwürmer gehören der Ordnung der Wenigborster an, das heißt sie besitzen an der Körperwand Borsten ohne beinähnliche Auswüchse, können sich aber durch ihren ausgeprägten Hautmuskelschlauch gut in der Erde fortbewegen. Kompostwurm Eisenia foetida Familie: Regenwürmer (Lumbricidae) Fortpflanzung: Wie alle Regenwürmer haben Kompostwürmer weibliche und männliche Geschlechtsorgane. Die Geschlechtsorgane sind bei geschlechtsreifen Würmern innerhalb des Clitellums, am vorderen Ende lokalisiert. Wenn sie sich paaren legen sie sich mit der Bauchseite eng aneinander. Das Clitellum sondert Sekrete ab damit sie eng aneinander haften. Gegenseitig tauschen sie Spermien in kugelförmigen Einwülstungen aus und bewahren sie dort auf. Die Spermien dienen zur Befruchtung der eigenen Eizelle. Die Eier werden in Ei-Kokos abgelegt, dass von dem Sekret des Clitellums gebildet wird. Im Komposthaufen bringt der Kompostwurm durch die idealen Bedingungen bis zu 1000 Nachkommen. Nahrung: Die Embryonen ernähren sich durch ihr umgebenes Eiweiß. Ausgewachsene Kompostwürmer ernähren sich hauptsächlich durch Mikroorganismen, vor allem Pilze. Deshalb bietet sich angerottetes, feuchtes, zerkleinertes, nicht oder schwach verholztes pflanzlichen Material besonders gut an. Es wurde gezeigt, dass der schwarze melaninhaltige Pilz Cladosporioides für den Kompostwurm am attraktivsten ist. Sie fressen auch mineralische Erde, bevorzugen jedoch den organischen Anteil. Sie fressen pro Tag etwa die Hälfte ihres eigenen Körpergewichtes. Lebensraum: Die Kompostwürmer findet man in Kompost- oder Misthaufen und nicht unbedingt in Garten- und Ackerböden. Ökologie: Sie sorgen sehr intensiv für die Humusbildung. Deshalb werden sie gezielt in Komposthaufen angesiedelt. Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/org/natwiss/GARTEN/ Autor: Anja Winter