Elektrotechnik I Gleichstrom Elektrisches Feld Studium Plus // WI-ET WS 2015/2016 Prof. Dr. Sergej Kovalev ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 1 Ziele 1. Gleichstrom: 1. 2. 3. 4. Einführende Grundlagen. Aktive und passive Zweipole, Gleichstromschaltkreise. Berechnungsmöglichkeiten für Gleichstromschaltkreise. Begleitende Aufgaben! 2. Elektrisches Feld: 1. Elektrisches Strömungsfeld. 2. Elektrostatisches Feld, Kapazität. 3. Begleitende Aufgaben! ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 2 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge • Elektrische Ladungen • Elektrisches Feld • Elektrisches Potential • Elektrischer Strom • Elektrischer Widerstand • Elektrische Leistung und Energie ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 3 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrische Ladungen Ladungsträger: Elektron, Proton mit Elementarladung ±e = ±1.602×10-19 As (oder C = Coulomb) • Atomkerne: immer positiv, bestehen aus Protonen+Neutronen • Elektronen: negative Atomhülle • Neutrale Atome: Anzahl Protonen und Elektronen gleich • Ionen: Elektronen fehlen („+“) oder sind überzählig („-“) • Ladungsmengen: nur ganzzahliges Vielfaches n der Elementarladung ±e q=n·e ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 4 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrische Ladungen Reibungselektrizität: Aufladung durch mechanische Reibung zwischen zwei unterschiedlichen Werkstoffen Negativ ß---------------------------- 0 ------------------------------------------à Positiv Ebonit, Bernstein, Teflon, Holz, Stahl, Papier, Al, Seide, Katzenfell, Glas, Haar ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 5 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge 1000 × Sonnen zu einer… Mücke! ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 6 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Kraftwirkung zwischen Ladungen • Kräfte auf bewegte Ladungen: • Elektromagnetische Kräfte: hängen in komplizierter Weise von der Ladung und deren Bewegung ab. • Frage: Wie kann man Kräfte zwischen vielen, evtl. bewegten Ladungen nach Betrag und Richtung ausrechnen? • Antwort: indem man den Begriff Feld einführt. ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 7 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrisches Feld F = mg g = 9,81 m/s² ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 8 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrisches Potenzial • Potenzielle Energie vom elektrischen Feld. • Wie Analogiebetrachtung zwischen Gravitationsfeld und elektrischem Feld. Feldbilder einiger Punktladungen: a) b) c) d) ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) Positive Ladung Q+ Negative Ladung QZwei Positive Ladungen Q+ Eine positive Ladung Q+ und eine negative Q- 9 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 10 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrischer Strom • Was ist das? • Warum fließt der Strom? • Wie lange fließt der Strom? Bewegung der Ladungsträger! Aufgrund einer elektrischen Spannung! Solange eine Spannung existiert! • In welche Richtung fließt der Strom??? • Technische Stromrichtung (Bild): von „+“ zu „-“ • Die Elektronen bewegen sich entgegengesetzt!!! Technische Stromrichtung ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 11 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 12 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrischer Widerstand ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 13 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrischer Widerstand ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 14 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 15 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Elektrischer Widerstand Höherer Widerstand à kleinerer Strom (lineare Widerstände!) ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 16 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 17 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 18 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Grundbegriffe des Gleichstromkreises • Stromkreis hat mindestens 3 Teile: • Erzeuger (Quelle, Batterie) • Verbraucher (Glühlampe, Motor) • Übertragung (Leitung, Kabel, Schalter) • Verbraucher: Umwandlung von elektrischer Energie in nichtelektrische • Erzeuger (Quelle): Umwandlung von nichtelektrischer in elektrische Energie • Schaltzeichen werden für die Beschreibung der elektrischen Vorgänge benutzt ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 19 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Beispiele für Schaltzeichen ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 20 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge Kennzeichnung von Spannungen und Strömen Zählpfeile mit folgender positiven Richtung: • • • • Spannungen: Ströme: Verbraucher: Erzeuger: vom +Pol zu –Pol Bewegungsrichtung positiver Ladungsträger (von + zu -) Zählpfeile für positive Spannung und Strom gleichgerichtet Zählpfeile für positive Spannung und Strom entgegengerichtet ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 21 1. Gleichstrom 1.1 Grundbegriffe und Werkzeuge ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 22 1. Gleichstrom Aufgaben 1.1 Grundsätzlich sollte bei der Bearbeitung von Aufgaben oder Problemstellungen zunächst immer die Schaltung skizziert werden. 1) Ein ohmscher Widerstand von 10 Ohm wird an eine Spannungsquelle von 100V angeschlossen. a) Bestimmen Sie den elektrischen Strom I durch den Widerstand. b) Wie ändert sich quantitativ der Strom I, wenn die Spannung um 10% erhöht wird? 2) Bei einer Spannungsquelle von 12V wird ein Entnahmestrom von 500mA gemessen. a) Bestimmen Sie den ohmschen Widerstand im Lastkreis. b) Die Versorgungsspannung fällt auf 10V ab. Wie muss sich quantitativ der Widerstand ändern, damit der Laststrom konstant bleibt? 3) Ein einfacher Stromkreis besteht aus einer idealen Spannungsquelle und einem idealen Widerstand. a) Wie ändert sich der im Stromkreis fließende Strom, wenn der Leitwert des Widerstandes halbiert wird? b) Wie ändert sich der Strom, wenn der Widerstand halbiert wird und sich die Versorgungsspannung verdoppelt? ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 23 1. Gleichstrom Aufgaben 1.1 4) Ein Kupferleiter hat bei einer Temperatur von 20°C einen Widerstand von 10 Ohm. a) Um wieviel Prozent erhöht sich der Widerstand bei einer Temperaturerhöhung um 10K? b) Wie groß muß die Temperaturänderung sein, damit der Widerstand um 10% steigt? 5) Die im Bild eingezeichnete Glühbirne besitzt bei einer Nennspannung von 12V eine Leistung von 36W. Die Glühbirne wird über einen Schalter S an eine Batterie angeschlossen. Die Batterie hat einen Innenwiderstand von Ri=500 mOhm Fragen: a) Wie groß ist der Widerstand RGB der Glühbirne? b) Wie groß ist der Strom IGB (im Nennbetrieb) durch die Glühlampe? c) Wie groß ist die Spannung Uq der Spannungsquelle, wenn die Lampe mit Nenn- spannung betrieben wird? d) Wieviel Energie wird in der Glühlampe umgesetzt, wenn sie 10 Stunden brennt? e) Wieviel Energie liefert während dieser Zeit die Batterie? ET1, Kovalev (THM StudiumPlus Wetzlar) 24