INAUGURAL - DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde der Naturwissenschaftlich-Mathematischen Gesamtfakultät der Ruprecht - Karls - Universität Heidelberg vorgelegt von Diplom- Biologin Cosima Christina Kretz aus: Bad Kreuznach Juli 2009 Tag der mündlichen Prüfung:. . . . . . . . . . . . . . . Apoptose im systemischen Lupus erythematodes Einfluss auf Immunantwort und periphere Toleranz Gutachter Prof. Dr. Lutz Gissmann Abteilung Genomveränderungen und Karzinogenese Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg Prof. Dr. Peter H. Krammer Abteilung Immungenetik Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns. von Eugène Ionesco (26.11.1909 - 28.03.1994) Danksagung Wissenschaft lebt vom Austausch und deswegen möchte ich den Menschen danken, ohne die diese Arbeit niemals zu Stande gekommen wäre. An erster Stelle möchte ich Prof. Dr. Annegret Kuhn für die Überlassung des Themas, die unzähligen Hilfestellungen bei klinischen und organisatorischen Fragen, ihren stetigen Expertenrat zum Thema Lupus und ihre Betreuung danken. Prof. Dr. Peter H. Krammer danke ich für die Aufnahme in seine Gruppe, die unermüdliche Hilfe bei der Planung und Auswertung der Experimente, seine ständige Bereitschaft zur wissenschaftlichen Diskussion und seine Unterstützung. Seine kritische analytische Auffassung von Wissenschaft hat mich geprägt. Prof. Dr. Lutz Gissmann danke ich für die Übernahme der Betreuung von Seiten der Universität und das Interesse. Meinen Kooperationspartnern in der Klinik Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz, Dr. Regina Max, Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner, Dr. Ingo Tarner und Prof. Dr. Andreas Schwarting gilt mein besonderer Dank für die gute Zusammenarbeit. Ebenso danke ich Prof. Dr. Lutz Edler für die Hilfestellungen bei der statistischen Auswertung. Für ihren Enthusiasmus und ihr offenes Ohr bei allen kleineren und größeren Problemen möchte ich PD Dr. Elisabeth Suri-Payer danken. Meinen Kollegen aus der Annexin-Gruppe Heiko, Lucie, Andrea und Björn möchte ich für die vielen Anregungen danken. Und natürlich gilt mein Dank den Mitgliedern der Bad side“ Sandra und Michael, die mir den Laboralltag mit ihrer humorvollen Sicht ” der Dinge versüßt haben. Ohne die aufgeweckte Diskussion mit dem Rest der Gruppe wären viele Probleme nicht gelöst worden, deshalb geht ein großes Dankeschön an: Angelika, Annette, Carina, Daniel, Dirk, Eva-Maria, Gernot, Inna, Jennifer, Jie, Julia, Karsten, Marcin, Mareike, Markus, Min, Nina, Olga, Rüdiger, Sabine und Thomas, sowie Christine und Daniela für technische Hilfestellungen. Zum Schluss gilt mein besonderer Dank denen, die mir am Herzen liegen: mein Vater Wolfgang Kretz, der mir früh beigebracht hat, neugierig zu sein, Dinge kritisch zu hinterfragen, mir die Freude am Lernen vermittelt hat und mir bedingungslosen Rückhalt bei der Suche nach meinem eigenen Weg gegeben hat; meinem Bruder Matthias, der sich von meinem Interesse für Naturwissenschaften hat anstecken lassen und meinem Freund Ralph Rieger, der alle Höhen und Tiefen mit mir durchgestanden hat. Danke für die Geduld und die Unterstützung. 1 Zusammenfassung Das Immunsystem hat die Aufgabe, körperfremde Substanzen abzuwehren und Toleranz gegenüber körpereigenen Strukturen zu gewährleisten. In Autoimmunerkrankungen, wie z.B. dem systemischen Lupus erythematodes (SLE), ist der Mechanismus der Toleranz gegenüber körpereigenen Strukturen gestört. Eines der wesentlichen phänotypischen Merkmale des SLE ist das Auftreten von Antikörpern gegen zellintrinsische Strukturen, wie z.B. gegen Bestandteile des Zellkerns oder doppelsträngige DNA. In diesem Zusammenhang wurde von verschiedenen Gruppen beschrieben, dass sich im peripheren Blut von Patienten mit SLE vermehrt apoptotische Leukozyten nachweisen lassen, die zur Bildung von Antikörpern beitragen könnten. Da jeden Tag Körperzellen in großer Zahl unter apoptotischen Bedingungen sterben, muss das Immunsystem gewährleisten, dass intrazelluläres Material nicht nach außen dringt und dort als Gefahrensignal Zellen des Immunsystems aktiviert. In der Regel wird dies durch die Aufnahme apoptotischer Zellen durch phagozytierende Zellen, wie z.B. dendritische Zellen (DC) und Makrophagen, erzielt. Außerdem werden insbesondere DC nach Phagozytose von apoptotischem Material in einen weniger reaktiven Zustand versetzt, sezernieren nach Stimulation weniger pro-inflammatorische Zytokine und exprimieren weniger kostimulatorische Moleküle auf der Zelloberfläche. Dadurch wird die Aktivierung von autoreaktiven T-Zellen durch diese DC verhindert. Sowohl eine erhöhte Apoptoserate als auch eine gestörte Interaktion von DC mit apoptotischen Zellen könnten diesen Mechanismus der peripheren Toleranzinduktion aufheben. In dieser Arbeit wurde untersucht, in wieweit Zellen von Patienten mit SLE ein verändertes Apoptoseverhalten aufweisen, und ob die Interaktion von apoptotischen Zellen und DC dahingehend verändert ist, dass dies zu einer verminderten peripheren Toleranz führt. Hierbei konnte festgestellt werden, dass sich neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE in Bezug auf die Anzahl und den zeitlichen Verlauf der Apoptose neutrophiler Granulozyten nicht von denen gesunder Kontrollen unterscheiden. Weiterhin zeigen apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE ein vergleichbares Verhalten wie neutrophile Granulozyten von gesunden Kontrollen hinsichtlich ihrer suppressiven Eigenschaften auf DC. Außerdem ist die Stimulierbarkeit von DC mit Lipopolysaccharid (LPS) in beiden Gruppen vergleichbar. Zusätzlich ist die Suppression von DC durch apoptotische Zellen von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen nicht unterschiedlich. Ein zellintrinsischer Defekt von neutrophilen Granulozyten und DC in Patienten mit SLE konnte somit nicht nachgewiesen werden. Annexin 1 ist ein Molekül, das in der Abteilung von Prof. Krammer auf der Oberfläche apoptotischer Zellen gefunden wurde und einen suppressiven Effekt auf DC ausübt. In den durchgeführten Experimenten wurde die Expression auf der Oberfläche apoptoti- 2 scher neutrophiler Granulozyten untersucht, und die Ergebnisse deuten nicht darauf hin, dass diese bei Patienten mit SLE gestört ist. Jedoch finden sich im Serum von Patienten mit SLE vermehrt Antikörper gegen Annexin 1. Diese haben aber nur einen geringen Effekt auf die Suppression von DC und die Phagozytose apoptotischer Zellen durch DC. Es scheint deswegen unwahrscheinlich, dass dieses System beim SLE zu Veränderungen der peripheren Toleranz führt. Des Weiteren wurden regulatorische T-Zellen (Treg) im Blut von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen quantifiziert und charakterisiert. Die Anzahl und die phänotypischen Eigenschaften von Treg erwiesen sich bei Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen als vergleichbar. Zusammenfassend geben diese Ergebnisse Einblick in die Interaktion von apoptotischen Zellen und DC im Bezug auf die periphere Toleranzinduktion beim SLE. 3 Abstract The immune system has to guarantee a strong defense against exogenous substances and has to concomitantly assure tolerance against the body´s own structures. In autoimmune diseases, such as systemic lupus erythematosus (SLE), the mechanisms of tolerance are often disturbed. One of the main phenotypical features of SLE is the occurrence of antibodies against cell intrinsic structures such as anti-nuclear or antidouble stranded DNA antibodies. Several groups described elevated levels of apoptotic leukocytes in peripheral blood of patients with SLE which could account for the generation of antibodies against cell intrinsic structures. Since apoptosis of cells is necessary to sustain tissue homeostasis, it is essential to avoid release of intracellular material, which can act as a danger signal on immune cells. This is generally established by phagocytosis of apoptotic cells by surrounding cells, e.g. dendritic cells (DC) and macrophages. Furthermore, the uptake of apoptotic material enables activated DC to secrete less proinflammatory cytokines and to express less costimulatory molecules on their surface and thereby prevents activation of autoreactive T cells. This mechanism can be disrupted by a higher rate of apoptotic cells or an altered interaction of DC and apoptotic cells. The aim of this study was to analyze if patients with SLE show alterations in apoptosis of leukocytes or the interaction of DC with apoptotic cells, which can lead to the abrogation of peripheral tolerance. The results demonstrate that in patients with SLE, the apoptosis rate of neutrophils seems not to be altered compared to healthy controls. Moreover, suppressive capacity of these cells on DC is comparable between patients with SLE and healthy controls. DC of patients with SLE show similar activation capacity after stimulation with lipopolysaccharid (LPS) compared to healthy controls, which can be suppressed to an equal amount by apoptotic cells. The results do not account for a cell intrinsic defect of the investigated cells. In the group of Prof. Krammer, it was recently found that annexin 1 is a molecule on the surface of apoptotic cells, which has a suppressive effect on DC. In this study, surface expression of annexin 1 on apoptotic neutrophils was tested and shows similar results in patients with SLE compared to healthy controls. However, elevated levels of antibodies against annexin 1 were detected in the serum of patients with SLE. Phagocytosis and suppressive effects of apoptotic cells on DC are not altered by these antibodies making it unlikely to have a major impact on the mechanism of tolerance induction in this disease. In addition, regulatory T cells (Treg) were quantified and phenotypically characterized. These properties are comparable in patients with SLE and healthy controls. In summary, the results of this study provide insight into the interaction of apoptotic cells and DC relating to peripheral tolerance induction in SLE. 4 Abkürzungsverzeichnis AIRE ANA anti-dsDNA Antikörper ACR APS BCA BILAG C1q cTEC CD CD95L CLE CpG DNA CTLA-4 DC DISC DNA ECLAM ELISA FC FoxP3 FPR FPRL1 GITR HLA-DR HMGB-1 ICOS IDO Ig IL IL-2Rβ INFα IPEX iTreg LAG-3 Autoimmunregulatorisches Element Antinukleäre Antikörper Autoantikörper gegen doppelsträngige DNA American College of Rheumatology Ammoniumpersulfat Bicinchoninsäure british isle lupus assesment group index complement component 1 subcomponent q Epithelzelle des Thymuscortex cluster of differentiation CD95-Ligand cutaneous lupus erythematosus Cytosin-Guanin-reiche DNA Sequenzen cytotoxic T-lymphocyte activation antigen 4 dendrtitische Zelle death inducing signaling complex desoxyrybonucleic acid european consensus lupus activity measurement index enzyme-linked immunosorbent assay fragment crystallizable forkhead box protein 3 Formylpeptidrezeptor Formylpeptidrezeptor Ligand 1 glucocorticoid induced TNF-α-related protein human leukocyte antigen complex DR high mobility box binding protein 1 induzierbarer T-Zelle Kostimulator Indolamin-2,3-Dioxygenase Immunglobulin Interleukin Interleukin 2 Rezeptor β Interferon α immune dysregulation, polyendocrinopathy, enteropathy, X-linked induzierte regulatorische T-Zellen lymphocyte activation gene 3 5 LPS Lta MBL MCP-1 MerTK MFG-E8 MFI MHC min mTEC NK-Zelle NKT-Zelle NSAID nTreg PAMP PBMC PD-L1 PMA PS RAGE RNA RT SLAM SLE SLEDAI t Tcon Teff TEMED TGFβ Th TLR TNF Tr1 Treg VDRL-Test VG Lipopolysaccharid Lipoteichonsäure mannosebindendes Lektin monocyte chemoattractive protein-1 Mer-Tyrosin-Kinase milk fat gobular protein E8 mean fluorescence intensity major histocompatibilty complex Minuten Epithelzelle der Thymusmedulla natürliche Killerzelle natürliche Killer-T-Zelle non-steroidal anti-inflammatory drugs natürlich vorkommende regulatorische T-Zelle pathogen-associated molecular pattern peripheral blood mononuclear cell Programmed Death Ligand 1 Phorbolmyristatacetat Phosphatitylserin receptor for advanced glycation endproducts ribonucleic acid Raumtemperatur systemic lupus activity measure index systemischer Lupus erythematodes SLE disease activity index Tag konventionelle T-Zelle T-Effektor-Zelle Tetramethylethylendiamin transforming growth factor beta T-Helfer-Zelle Toll-like-Rezeptor tumor necrosis factor regulatorische T-Zelle, die IL-10 sezerniert regulatorische T-Zelle venereal disease research laboratory-test auf SyphilisErreger Vertrauensgrenze (exakt) 6 Inhaltsverzeichnis Danksagung 1 Zusammenfassung 2 Abstract 4 Abkürzungsverzeichnis 5 1 Einleitung 1.1 Das Immunsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Zentrale Toleranz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Periphere Toleranz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.4 Regulatorische T-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5 Tolerogene dendritische Zellen . . . . . . . . . . . . . . . 1.6 Zelltod: Apoptose und Nekrose . . . . . . . . . . . . . . 1.7 Die Rolle apoptotischer Zellen bei der Toleranzinduktion 1.8 Annexin 1 als anti-inflammatorisches Molekül . . . . . . 1.9 Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) . . . . . . . . 1.10 Zielsetzung der Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Material und Methoden 2.1 Patienten- und Kontrollkollektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1 Chemikalien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Häufig verwendete Puffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.3 Eukaryotische Zelllinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.4 Verwendete Antikörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.5 Reagenzien und Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Aufreinigung von rekombinantem Annexin 1 . . . . . . . . . . . 2.3.2 Zytokin-ELISA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.3 Annexin 1-ELISA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.4 Aufreinigung von Autoantikörpern gegen Annexin 1 aus humanem Serum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.5 Bestimmung der Proteinkonzentration in Lösung . . . . . . . . . 2.3.6 Immunopräzipitation von Annexin 1 durch Autoantikörper im Serum von Patienten mit SLE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.7 SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) . . . . . . . 10 10 10 11 13 17 20 22 23 26 32 34 34 37 37 37 39 40 41 43 43 44 45 46 46 47 47 7 2.3.8 2.3.9 2.3.10 2.3.11 2.3.12 2.3.13 2.3.14 2.3.15 2.3.16 2.3.17 2.3.18 2.3.19 2.3.20 2.3.21 Western Blot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kultivierung eukaryotischer Zellen . . . . . . . . . . . . . . Präparation primärer humaner neutrophiler Granulozyten Präparation primärer humaner Monozyten . . . . . . . . . Präparation primärer humaner Lymphozyten . . . . . . . . Differenzierung primärer humaner DC . . . . . . . . . . . Differenzierung von U937-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . Apoptose-Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kokultur-Experimente mit apoptotischen Zellen . . . . . . Vybrant DiD-Markierung von J16 T-Zellen . . . . . . . . . Phagozytose-Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . Durchflusszytometrische Analyse . . . . . . . . . . . . . . Bestimmung der Apoptose nach Nicoletti . . . . . . . . . . Statistische Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 49 49 50 50 51 51 51 52 52 53 53 54 55 3 Ergebnisse 3.1 Das Apoptoseverhalten neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE zeigt keine pathologische Veränderung . . . . . . . . 3.2 Apoptotische neutrophile Granulozyten haben einen suppressiven Effekt auf U937-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Primäre DC von Patienten mit SLE weichen im Bezug auf ihre Stimulierbarkeit durch Gefahrensignale nicht von DC aus gesunden Kontrollen ab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4 Die Supprimierbarkeit durch apoptotische Zellen ist bei DC von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen nicht vermindert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5 Apoptotische Zellen von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen zeigen keine Unterschiede in der Oberflächenexpression von Annexin 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.6 Etablierung eines Nachweissystems für Antikörper gegen Annexin 1 im Serum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.7 Antikörper aus dem Serum von Patienten mit SLE binden an apoptotische Jurkat T-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.8 Antikörper haben einen geringen Einfluss auf die Supprimierbarkeit von U937-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.9 Antikörper haben einen geringen Einfluss auf die Phagozytoserate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 56 57 59 62 64 66 68 71 71 8 3.10 Die Anzahl der Treg unterscheidet sich nicht in Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 4 Diskussion 4.1 Apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen unterscheiden sich weder in ihrem Apoptotseverhalten noch in der Fähigkeit, die Aktivierung von U937-Zellen zu supprimieren . . . . . . . . . . . . . . 4.2 DC von Patienten mit SLE lassen sich in gleichem Maße wie DC von gesunden Kontrollen durch Gefahrensignale stimulieren und werden durch die Aufnahme apoptotischer Zellen supprimiert . . . . . . . . . . . . . 4.3 Das Serum von Patienten mit SLE enthält Autoantikörper gegen Annexin 1 4.4 Treg sind in Anzahl und Phänotyp nicht verändert . . . . . . . . . . . 4.5 Die Auswahl der Patienten spielt möglicherweise eine Rolle für die erzielten Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.6 Zytokine und andere lösliche Faktoren haben einen Einfluss auf die Toleranzinduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.7 Modell der Krankheitsentwicklung im SLE . . . . . . . . . . . . . . . . 4.8 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Abbildungsverzeichnis 94 Literaturverzeichnis 95 Erklärung 79 82 83 84 86 87 89 91 115 9 Cosima Kretz 1 1.1 1 Einleitung Einleitung Das Immunsystem Alle Organismen sind ständig den Einflüssen der Umwelt ausgesetzt, von denen einige eine schädliche Wirkung haben können. Insbesondere Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten können das physiologische System des Organismus zum Erliegen bringen. Das Immunsystem ist mit Hilfe von zellulären und humoralen Elementen in der Lage, Erreger aus dem Organismus zu entfernen. Um eine effektive Abwehr eingedrungener Krankheitserreger zu gewährleisten und einer Schädigung körpereigener Strukturen vorzubeugen, dienen in Vertebraten sowohl angeborene als auch erworbene Mechanismen zur Unterscheidung von Fremd“ und Selbst“. Die Komponenten der erworbenen ” ” Immunität weisen im Gegensatz zu den Komponenten des angeborenen Immunität eine große Anpassungsfähigkeit ihrer Rezeptoren auf, mit denen sie eingedrungene Erreger erkennen können. Diese Anpassungsfähigkeit birgt jedoch die Gefahr, dass körpereigene Strukturen erkannt werden und sich das Immunsystem gegen den eigenen Organismus richtet. Deswegen wird durch die Mechanismen der Toleranzinduktion die Nichtreaktivität der Immunzellen gegenüber körpereigenen Strukturen wirksam überwacht. Diese Kontrolle erfolgt sowohl zentral im Knochenmark und im Thymus als auch in den peripheren Geweben. 1.2 Zentrale Toleranz Die Zellen des Immunsystems entstehen aus Vorläuferzellen im Knochenmark. Weil autoreaktive B- und T-Zellen eine große Gefahr für den Organismus darstellen, ist eine frühe Eliminierung besonders wichtig. Die meisten autoreaktiven B-Zellen werden bereits im Knochenmark eliminiert (Goodnow et al. 1988; Wardemann et al. 2003), während autoreaktiven T-Zellen im Thymus, dem Organ der zentralen T-Zell-Toleranz, beseitigt werden (Übersicht in Kyewski and Klein 2006). Täglich wandern 10-100 TZell-Vorläufer vom Knochenmark in den Thymus (Shortman et al. 1990), proliferieren dort und exprimieren einen jeweils einzigartigen T-Zell-Rezeptor. T-Zell-Rezeptoren sind darauf ausgelegt, an die Moleküle des Haupthistokompartibilitätskomplex (engl.: Major Histokompatibility Complex, MHC) zu binden, die Peptide präsentieren. Da Epithelzellen des Thymuscortex (engl.: cortical thymic epithelial cells, cTEC) diese 10 Cosima Kretz 1 Einleitung Moleküle auf ihrer Oberfläche exprimieren, stellen sie natürliche Interaktionspartner für T-Zellen im Thymus dar. Beim Prozess der positiven Selektion werden durch eine erfolgreiche Bindung des T-Zell-Rezeptors an ein MHC-Molekül Überlebenssignale in der T-Zelle angeschaltet, während die nicht interagierenden Zellen sterben. T-Zellen, die stark an körpereigene Peptid-MHC-Komplexe binden, stellen eine Gefahr für den Organismus dar und werden im zweiten Schritt, der so genannten negativen Selektion, eliminiert (Abb. 1). Dazu wandern positiv selektierte Zellen vom Cortex in die Medulla des Thymus. Hier treffen sie auf residente dendritische Zellen (DC) und thymische Epithelzellen (engl.: medullary thymic epithelial cells, mTEC), die körpereigene Peptide auf ihren MHC-Molekülen präsentieren. Um ein möglichst breites Repertoire körpereigener Peptide zu generieren, ist die gewebe- und entwicklungsspezifische Regulation der Genexpression in den mTEC teilweise aufgehoben und steht unter der Kontrolle des Transkriptionsfaktors AIRE (Autoimmunregulatorisches Element) (Derbinski et al. 2001; Anderson et al. 2002). Durch diese promiskuitive Genexpression kann auch gegen Proteine zentrale Toleranz aufgebaut werden, die nicht für die Physiologie der Thymuszellen benötigt werden. Wenn ein T-Zell-Rezeptor stark an einen MHC-Peptid-Komplex bindet, wird die Apoptose der T-Zelle induziert. Jedoch ist die negative Selektion kein Prozess der ein vollständiges Ergebnis erreicht. Schwach autoreaktive Zellen werden häufig nicht erkannt und entgehen der Eliminierung (Bouneaud et al. 2000). Um dennoch einen Schutz vor Autoimmunität zu gewährleisten, existieren die Mechanismen der sogenannten peripheren Toleranz. 1.3 Periphere Toleranz Die periphere Toleranz stellt ein Kontrollsystem zum Schutz vor Autoimmunreaktionen dar, bei dem unterschiedliche Mechanismen eine Rolle spielen (Abb. 1). Diese Überwachung ist wichtig, da T-Zellen, die der negativen Selektion im Thymus entgangen sind und autoreaktives Potenzial besitzen, auf Körperzellen treffen können, die ihr spezifisches Antigen auf der Oberfläche präsentieren. Es kommt zur Bindung des T-Zell-Rezeptors an das Antigen, und eine Signaltransduktionskaskade wird in Gang gesetzt. Um eine vollständige Aktivierung der T-Zelle hervorzurufen, werden jedoch zusätzlich Signale von kostimulatorischen Rezeptoren benötigt, die sich in der Regel nur auf Immunzellen befinden. Das unvollständige Signal führt zu einer Inaktivierung der T-Zelle. Man spricht vom Zustand der Anergie (Greenwald et al. 2005; Macian 11 Cosima Kretz 1 Einleitung et al. 2004). Daneben stellt die immunologische Ignoranz ein natürliches Hindernis der Autoreaktivität von T-Zellen dar. Darunter versteht man den Umstand, dass sehr viele körpereigene Peptide nur in geringen Mengen vorhanden oder für T-Zellen unzugänglich sind (Kurts et al. 1999). Im Mausmodell konnte gezeigt werden, dass ein weiterer Mechanismus existiert, der dem der zentralen Toleranzinduktion sehr ähnlich ist. Stromazellen des Lymphknotens transkribieren durch die Aktivität des Transkriptionsfaktors AIRE promiskuitiv Gene, die physiologisch in unterschiedlichen Geweben aktiv sind und deren Produkte teilweise nur intrazellulär vorkommen. Nach der Translation präsentieren sie die Peptide, die aus diesen Proteinen entstehen, auf MHC II-Molekülen und eliminieren T-Zellen, die in diesem Kontext mit ihnen interagieren (Lee et al. 2007). Da dennoch manchmal autoreaktive T-Zellen aktiviert werden, existiert zusätzlich die Möglichkeit, eine bereits bestehende Aktivierung zu unterdrücken. Dies spielt auch bei der Feinsteuerung von Entzündungsreaktionen im Kontext der Abwehr von Pathogenen eine Rolle. T-Zellen, die andere T-Zellen abschalten können, werden regulatorische T-Zellen (Treg) genannt. Die durch Treg vermittelte Toleranz ist dominant und kann durch T-Zell-Transfer auf andere Individuen übertragen werden (Kyewski and Derbinski 2004). Des Weiteren existiert ein Mechanismus, um Toleranz gegenüber intrazellulären Antigenen aufrecht zu erhalten. Dies ist notwendig, da im Zuge der Gewebshomöostase täglich ca. acht Milliarden Zellen sterben, aus denen intrazelluläre Proteine freigesetzt werden könnten (Vaux and Korsmeyer 1999). Die sterbenden Zellen werden von umliegenden Zellen und professionellen Phagozyten wie dendritischen Zellen (DC) und Makrophagen aufgenommen, ohne diese dabei zu aktivieren. Im zweiten Schritt wandern insbesondere die DC zu den Lymphknoten und präsentieren Antigene aus den phagozytierten Zellen in MHC-Molekülen auf ihrer Oberfläche. T-Zellen, die in diesem Umfeld an die MHCMoleküle mit Selbst-Antigenen binden, verlieren ihre Effektorfunktion (Huang et al. 2000). Da Antigene, die über den Weg der Aufnahme aus dem Extrazellularraum in die Zelle gelangt sind, überwiegend in Verbindung mit MHC Klasse II präsentiert werden, sind von diesem Mechanismus in erster Linie CD4+ T-Zellen betroffen. Vor allem in DC existiert aber auch eine Verbindung zwischen den Mechanismen der Beladung von MHC Klasse I und II, sodass körpereigene Peptide auch in MHC I-Molekülen an CD8+ T-Zellen präsentiert werden können. Dieser Prozess wird als Kreuzpräsentation 12 Cosima Kretz 1 Einleitung bezeichnet (Kurts et al. 1997; Albert et al. 2001). Der Aktivierungszustand der DC ist entscheidend für die Toleranzinduktion (Lutz and Schuler 2002). DC können bei einer Interaktion mit Pathogenen durch spezifische Signale, wie z.B. Bestandteile der Bakterienmembran, aktiviert werden und durchlaufen einen Reifungsprozess. Ebenso kann auch der Einfluss pro-inflammatorischer Zytokine zur Aktivierung und Reifung der DC führen. Generell spricht man bei Signalen, die pro-inflammatorisch wirken, von Gefahrensignalen, da sie den Organismus in einen Zustand der Abwehrbereitschaft versetzten. DC, die nach Aufnahme von Antigenen in Abwesenheit von Gefahrensignalen nicht vollständig gereift sind, können T-Zell-Toleranz induzieren. Verschiedene Mechanismen wie Deletion der T-Zellen, Anergisierung oder Erzeugung von Treg wurden für die Toleranzinduktion beschrieben. Es ist wahrscheinlich von der jeweiligen Situation abhängig, welche Mechanismen eine Rolle spielen, bzw. welcher Mechanismus überwiegt. 1.4 Regulatorische T-Zellen Bereits vor über 30 Jahren wurde die Hypothese aufgestellt, dass es eine T-ZellPopulation mit suppressiven Eigenschaften gibt (Droege 1971; Gershon et al. 1972). Nishizuka und Sakakura (1969) beschrieben bereits vorher, dass es sich dabei um einen Mechanismus der dominanten Toleranz handelt. Sie zeigten, dass T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankungen in Mäusen auftreten, wenn den Tieren drei Tage nach der Geburt der Thymus entfernt wurde. Die Subpopulation von T-Zellen, die normalerweise Autoimmunerkrankungen verhindert, konnte nur in Anwesenheit des Thymus entstehen. In den darauffolgenden Jahre entbrannte ein Streit über die Existenz dieser Subpopulation, der erst von Sakaguchi und Kollegen durch die Beschreibung muriner CD4+ T-Zellen mit suppressiven Eigenschaften (Sakaguchi et al. 1995) beigelegt wurde. Diese Zellen exprimieren die Interleukin-2-Rezeptor-α-Kette (CD25) auf ihrer Oberfläche und unterscheiden sich dadurch von den konventionellen CD4+ T-Zellen (engl.: conventional T cells, Tcon). CD4+ CD25+ T-Zellen waren in der Lage Autoimmunerkrankungen zu verhindern, wenn sie in neonatal thymektomierte Mäusen injiziert wurden (Sakaguchi et al. 1995; Suri-Payer et al. 1998). Auf Grund des regulatorischen Phänotyps wurden diese Zellen Treg genannt. Im Jahre 2001 wurde eine T-Zell-Population mit ähnlichem Phänotyp auch im Menschen beschrieben (Dieckmann 13 Cosima Kretz 1 Einleitung Abbildung 1: Zentrale und periphere Toleranz in Bezug auf T-Zellen. Schematische Darstellung der Toleranzinduktion im Thymus und in der Peripherie. Autoreaktive unreife T-Zellen erkennen im Thymus Selbstantigene im Zusammenhang mit MHC auf mTEC. Dies führt zur Induktion von Apoptose oder konvertiert die Zellen zu Treg, die in die Peripherie auswandern und dort ihrerseits autoreaktive T-Zellen supprimieren können. Ein Teil der autoreaktiven unreifen T-Zellen gelangt in die Peripherie, und dort verhindern die Mechanismen der peripheren Toleranz eine schädliche Wirkung: der Kontakt von T-Zellen mit dem Selbst-Antigen ohne kostimulatorisches Signal führt zu Anergie. Als weitere Möglichkeit der peripheren Toleranz wird eine Reaktion gegen Selbstantingen verhindert, indem diese für die T-Zellen nicht zugänglich sind (Ignoranz). Außerdem besteht die Möglichkeit der Induktion von Apoptose durch erneute Stimulation des T-Zellrezeptors sowie eine nachfolgende Sensitivierung durch erhöhte CD95-Expression und Stimulation von CD95 durch CD95L (CD95-Ligand). 14 Cosima Kretz 1 Einleitung et al. 2001; Jonuleit et al. 2001). Obwohl später für bereits aktivierte Effektor-T-Zellen (Teff) gezeigt werden konnte, dass diese ebenfalls CD25 exprimieren, ist diese Expression transient und fällt sehr viel schwächer aus. Kokulturexperimente von Treg und Tcon in vitro zeigten, dass Treg in der Lage sind, die Aktivierung und die Zytokin-Produktion sowie die Proliferation von CD4+ und CD8+ T-Zellen zu unterdrücken (Piccirillo and Shevach 2001; Thornton and Shevach 1998). Die Hemmung der Aktivierung und/oder Expansion naiver T-Zellen wird als die Hauptfunktion von Treg angesehen. Daneben können sie aber auch Teff und Gedächtnis-T-Zellen supprimieren und B-Zellen an der Proliferation, der Produktion von Antikörpern, sowie am Wechsel der Antikörperklasse hindern (Levings et al. 2001; Suvas et al. 2003; Lim et al. 2005; Nakamura et al. 2004; Lim et al. 2005). Des Weiteren wurde eine Hemmung zytotoxischer Zellen, wie natürlicher Killerzellen (NKZellen) und natürlicher Killer-T-Zellen (NKT-Zellen), sowie Antigen-präsentierender Zellen wie DC beobachtet (Ghiringhelli et al. 2005; Azuma et al. 2003; Misra et al. 2004). Im Gegensatz zu Tcon proliferieren Treg nach Aktivierung nicht, da sich die Zellen in einem Zustand der Anergie befinden. Die Population der Treg beträgt in der Maus 5-10 % aller CD4+ -T-Zellen, während im Menschen nur 1-2 % der CD4+ -T-Zellen einen Treg-Phänotyp aufweisen (BaecherAllan et al. 2001). Neben den natürlich vorkommenden Treg (nTreg), die im Thymus entstehen (Sakaguchi et al. 1995, 1996), eine erhöhte Affinität zu Selbst-Peptiden aufweisen und nicht durch die negative Selektion eliminiert werden (Apostolou et al. 2002; Gounari et al. 2001; Jordan et al. 2001; Sakaguchi et al. 2003), findet man auch induzierte Treg (iTreg). Diese können in der Peripherie aus naiven T-Zellen durch die Blockade von CD40L in Kombination mit einer Stimulation von CD4 oder CD8, sowie durch die Stimulation mit hohen Konzentrationen von TGFβ (engl.: transforming growth factor beta) und/oder suboptimale Stimulation des T-Zell-Rezeptors entstehen (Chen et al. 2003; Cobbold et al. 2004; Fantini et al. 2004; Fu et al. 2004; Rao et al. 2005; Waldmann et al. 1998). Ob diese Konversion von Tcon zu Treg auch unter physiologischen Bedingungen in nennenswertem Maße im Menschen stattfindet, ist Gegenstand der aktuellen wissenschaftlichen Debatte. Jonuleit et al. (2002) beobachteten, dass Treg nicht nur die Proliferation von Tcon unterbinden, sondern die Zellen auch zur Differenzierung in sogenannte Tr1- oder Th3-Zellen bringen. Diese Zellen weisen ebenfalls einen regulatorischen Phänotyp auf und hemmen weitere Tcon über die Sekretion anti-inflammatorischer Zytokine wie Interleukin-10 (IL-10) und TGFβ. Dieses 15 Cosima Kretz 1 Einleitung Phänomen der Übertragung des tolerogenen Phänotyps wird als infektiöse Toleranz bezeichnet. Der Mechanismus der Konversion von Tcon zu Treg ist weitgehend ungeklärt. In der Maus spielen in vivo neben Zytokinen (TGFβ)(Chen et al. 2001) Antigen-präsentierende Zellen eine wichtige Rolle, da Mäuse, die keine B7-Moleküle besitzen, keine Treg gegen periphere Antigene erzeugen können (Lohr et al. 2003). In den meisten experimentellen Modellen ist daher die Erzeugung von iTreg eng mit dem Auftreten tolerogener DC verknüpft. Phänotypisch zeichnen sich nTreg nicht nur durch die Positivität für CD4 und CD25 aus, sondern auch durch eine konstitutive intrazelluläre Expression von CTLA-4 (engl.: cytotoxic T-lymphocyte activation antigen 4)(Read et al. 2000) und des Transkriptionsfaktors FoxP3 (engl.: forkhead box protein 3) als essentiell wichtige Faktoren für die Aufrechterhaltung der regulatorischen Aktivität (Übersicht in Sakaguchi 2004). CTLA-4- oder FoxP3-defiziente Mäuse entwickeln schon nach kurzer Zeit schwere Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Thyroiditis, Gastritis, Insulitis, Sialoadenitis, Adrenalitis, Oophoritis, Glomerulonephritis, and Polyarthritis (Waterhouse et al. 1995; Brunkow et al. 2001; Sakaguchi et al. 1995). Nach der Aktivierung exprimieren sowohl Teff als auch Treg CTLA-4 auf der Zelloberfläche, jedoch ist die Expression auf Treg stärker. Patienten mit Mutationen in der DNA-Bindedomäne von FoxP3 leiden am IPEX-Syndrom (engl.: immune dysregulation, polyendocrinopathy, enteropathy, X-linked)(Bennett et al. 2001). Das genetische Equivalent zum IPEX-Syndrom ist die Scurfy-Maus. Es handelt sich dabei um einen Mausstamm mit X-gekoppelten rezessiven Mutationen im foxp3 -Gen, der durch lymphoproliferative Störungen charakterisiert ist. Besonders auffällig ist dabei die exzessive Proliferation von CD4+ T-Zellen und die starke Infiltration von Immunzellen in multiple Organe (Brunkow et al. 2001). In den letzten Jahren wurde im Zuge der Charakterisierung von Treg verstärkt nach einem eindeutigen Treg-Oberflächenmarker gesucht. Da die Expression von CD25 auf menschlichen Zellen nicht sehr hoch ist, ist die Gewinnung einer reinen Treg-Population in ausreichender Menge schwierig. Nur 1-3 % der CD4+ T-Zellen mit der höchsten CD25-Expression haben suppressive Eigenschaften. Hinzu kommt, dass alle CD4+ TZellen nach Stimulation des T-Zell-Rezeptors CD25 exprimieren (Baecher-Allan et al. 2001). In funktionellen Kokulturexperimenten erwiesen sich jedoch nur die Zellen mit einer sehr starken CD25-Expression als suppressiv. In weiteren Untersuchungen wurde eine erhöhte Expression der folgenden Moleküle auf humanen Treg gefunden: GITR 16 Cosima Kretz 1 Einleitung (engl.: glucocorticoid induced TNF-α-related protein), CD71, HLA-DR (engl.: human leukocyte antigen complex DR), LAG-3 (engl.: lymphocyte activation gene 3), IL2Rβ (engl.: interleukin 2 receptor β, CD122), IL-2Rγ (engl.: interleukin 2 receptor γ, CD132), PD-L1 (engl.: programmed death ligand 1), ICOS (engl.: inducible T-cell costimulator), sowie CD45RO, das auch einen Marker für Gedächtnis-T-Zellen darstellt (Baecher-Allan et al. 2004). Die meisten der genannten Moleküle werden jedoch auch von aktivierten T-Zellen exprimiert und eignen sich dadurch nicht als alleinige Marker für Treg. Ein spezifischer Zelloberflächenmarker für Treg, der nicht auf aktivierten TZellen exprimiert wird, wurde bislang nicht beschrieben. In den letzen Jahren wurde die Verwendung von IL-7Rα (engl.: interleukin 7 receptor α, CD127) in Kombination mit CD25 zur Aufreinigung von intakten Treg vorgeschlagen, da humane Treg im Gegensatz zu aktivierten Teff kein IL-7Rα auf der Oberfläche exprimieren (Seddiki et al. 2006; Liu et al. 2006; Hartigan-O’Connor et al. 2007). Jedoch exprimierten nur ca. 60 % der aufgereinigten IL-7Rα-negativen Population FoxP3. Außerdem ist eine nicht unbeträchtliche Population von Treg positiv für die Expression von CD127 (Klein 2007). Bis jetzt wird der intrazelluläre Transkriptionsfaktor FoxP3 als einziger eindeutiger Marker für Treg angesehen. FoxP3 wird jedoch auch von aktivierten T-Zellen im Menschen kurzzeitig schwach exprimiert, wodurch nur eine hohe Expression als eindeutiges Merkmal für Treg angesehen wird. Der molekulare Mechanismus der Hemmung durch Treg ist bisher nicht geklärt. Während in vitro- und in einigen in vivo-Modellen ein Zellkontakt zwischen Treg und Tcon erforderlich ist, wird die Hemmung in anderen in vivo-Modellen offenbar durch die Sekretion anti-inflammatorischer Zytokine wie TGFβ und IL-10 vermittelt (Übersicht in Vignali et al. 2008). Auffällig ist, dass die Aktivierung der Treg antigenspezifisch über den T-Zell-Rezeptor erfolgt, die Antigenspezifität bei der anschließenden Hemmung der Tcon jedoch keine Rolle mehr spielt (Thornton and Shevach 2000). Wenn Treg einmal aktiviert wurden, können sie eine polyklonale T-Zell-Aktivierung unterdrücken. 1.5 Tolerogene dendritische Zellen Neben T-Zellen spielen DC eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung der Toleranz. Als professionelle Antigen-präsentierende Zellen sind sie in vielen Geweben und interstitiellen Räumen zu finden (Banchereau et al. 2000). Dort nehmen 17 Cosima Kretz 1 Einleitung sie infektiöses Material durch Phagozytose oder Makropinozytose auf und verdauen es anschließend lysosomal. Die Aktivierung der DC durch das aufgenommene infektiöse Material führt zu einer Abnahme der Phagozytose-Kapazität und einer vermehrten Expression von MHC-Molekülen und kostimulatorischen Molekülen der B7Familie. Die DC präsentieren vermehrt Antigene aus dem phagozytierten Material und wandern in die Lymphknoten, wo T-Zellen mit den präsentierten Antigenen in Kontakt kommen. Eine Aktivierung der T-Zellen hängt von den Signalen ab, die DC zur Verfügung stellen (Lutz and Schuler 2002). Neben dem Signal durch die Bindung des Peptid-MHC-Komplexes benötigen T-Zellen auch eine Kostimulation durch Moleküle der B7-Familie (hauptsächlich CD80 und CD86), an die sie mit ihren Liganden, wie z.B. CD28, binden. Auf der Seite der T-Zelle existieren aber auch inhibitorische B7Liganden, wie z.B. CTLA-4, deren Bindung in einem späteren Stadium der Immunantwort zu einer Abschaltung der Singalkaskade und damit zu einer Herunterregulation der Entzündungsreaktion führt. Neben diesen Faktoren spielt auch der Einfluss von Zytokine eine Rolle (Greenwald et al. 2005; Corthay 2006). DC sind z.B. in der Lage, nach Aktivierung pro-inflammatorische Zytokine, wie z.B. TNF (engl.: tumor necrosis factor), IL-12 und IL-6, zu sezernieren. Meist werden DC über Toll-like-Rezeptoren (TLR) aktiviert. Diese Moleküle gehören zum System der angeborenen Immunität. Im Menschen sind 11 und in der Maus 13 Vertreter dieser Familie beschrieben. TLR 1, 2, 4, 5 und 6 befinden sich in der äußeren Plasmamembran und erkennen so genannte pathogenassoziierte molekulare Muster (engl.: pathogen-associated molecular pattern = PAMP) auf Zellwänden von Bakterien, z.B. Lipopolysaccharid (LPS), Lipoteichonsäure (Lta) oder Flagellin (Janeway 1989). TLR 3, 7, 8 und 9 sind in intrazellulären Membranen lokalisiert und ragen mit der Rezeptordomäne ins Zytosol. Sie erkennen intrazelluläre Gefahrenmoleküle, wie z.B. doppelsträngige virale RNA oder bakterielle CpG DNA-Sequenzen (Lasker and Nair 2006). DC phagozytieren nicht nur Pathogene, sondern sind auch an der Aufnahme apoptotischer Körperzellen beteiligt. Da DC im Kontext einer Infektion leicht aktiviert werden und dadurch autoreaktive T-Zellen stimulieren können, liegt die Überlegung nahe, dass es in diesem Zusammenhang auch tolerogene Mechanismen geben muss. In der Tat wurde beobachtet, dass DC, die apoptotisches Material aufgenommen haben, Toleranz hervorrufen, indem sie in T-Zellen Anergie induzieren (Hawiger et al. 2001; Kawahata et al. 2002), Treg induzieren (Chen et al. 2003; Apostolou and von Boehmer 2004) oder durch wiederholte Stimulation der T-Zellen diese in die Apoptose führen (deletierender 18 Cosima Kretz 1 Einleitung Abbildung 2: Schematische Darstellung der Induktion tolerogener DC. Durch Phagozytose von apoptotischen Zellen werden DC in einen tolerogenen Zustand versetzt und unterstützen durch Nichtreaktivität gegenüber den aufgenommenen körpereigenen Strukturen die periphere Toleranz. Durch Gefahrensignale wie Pathogene werden DC aktiviert und und führen zu Immunität. T-Zell-Proliferation durch aktivierungsinduzierten Zelltod) (Albert et al. 2001). Auch hier findet also offenbar eine Unterscheidung zwischen Selbst“ und Fremd“ statt, ” ” die eine differenzierte Reaktion der DC zur Folge hat und zur Aufrechterhaltung der Toleranz gegen körpereigenes apoptotisches Material führt (Abb. 2). Für tolerogene DC wurden folgende Eigenschaften in unterschiedlichen Systemen beschrieben: Antigenpräsentation, niedrige Expression von MHC und kostimulatorischen Molekülen, wie z.B. CD80 und CD86, bei hoher Expression von PD-L1. Außerdem eine geringe Produktion von IL-12p70 und hohe Produktion von IL-10 und IDO (Indolamin2,3-Dioxygenase), sowie Resistenz gegenüber Reifung nach Stimulation mit Gefahrensignalen über z.B. TLR. Sie können die Fähigkeit besitzen, alloantigen-spezifische nTreg zu generieren, zu selektieren und/oder zu expandieren. Sie können außerdem Apoptose in T-Zellen fördern und auf Treg mit Hochregulation der Expression inhibitorischer Moleküle reagieren und rufen damit eine inhibitorische Rückkopplung hervor (Fallarino et al. 2003). Zudem sind sie in der Lage, zu den T-Zell-Zonen in den sekundären lymphatischen Organen zu wandern. Außerdem sind sie gegenüber NK- und T-Zellvermittelter Apoptose resistent. Zunächst wurde angenommen, dass das Reifestadium der DC eine entscheidende Rolle in der Toleranzinduktion dieser Zellen spielt. Da Jonuleit et al. (2000) zeigen konnten, dass Treg in vitro durch längere Kokultur von Tcon mit unreifen DC entstehen und Huang et al. (2000) berichteten, dass mit Selbst-Antigen beladene unreife DC in der Lage sind, in den Lymphknoten zu wandern, wurde die Hypothese aufgestellt, dass unreife DC tolerogen sind und reife DC inflammatorisch wirken. Dieser Standpunkt hat sich aber dahingehend gewandelt, dass ein gewisser Grad an Reife notwendig ist, 19 Cosima Kretz 1 Einleitung um ein effizientes Prozessieren und Präsentieren der Selbstantigene zu gewährleisten. Man spricht hier von semireifen DC, die sich durch eine erhöhte Expression von MHC II, CD80 und CD86, sowie eine vermehrte Expression von IL-10 im Vergleich zu unreifen DC auszeichnen, aber kein TNF und IL-12 sezernieren (Lutz and Schuler 2002). Außerdem sind diese semireifen DC in vitro im humanen System in der Lage, Tcon in Treg zu konvertieren (Lutz and Schuler 2002). Das Zytokinmilieu spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die tolerogenen DC erweitern also das Spektrum der Zellen, die in den peripheren Geweben für eine Aufrechterhaltung der Toleranz sorgen. Offensichtlich interagieren sie dabei eng mit Treg, wobei positive Rückkopplungsmechanismen eine wichtige Rolle spielen. In einer Vielzahl von Experimenten konnte sowohl gezeigt werden, dass tolerogene DC Treg induzieren (Akbari et al. 2001; McGuirk et al. 2002; Menges et al. 2002; Faunce et al. 2004), als auch umgekehrt tolerogene DC von Treg induziert werden können (Chang et al. 2002). 1.6 Zelltod: Apoptose und Nekrose Apoptotische Zellen spielen eine entscheidende Rolle bei der Toleranzinduktion. Jeden Tag sterben zahlreiche Zellen unter apoptotischen Bedingungen, das heißt die Zellen werden durch bestimmte Reize dazu angeregt, ein kontrolliertes Zelltodprogramm zu durchlaufen. Ihre Beseitigung erfolgt ohne Anzeichen einer Entzündung und trägt sogar zur peripheren Toleranz gegen Selbst-Antigene bei. Der Begriff Apoptose leitet sich vom griechischen Wort απóπτ ωσισ ab, das das Herabfallen, z.B. der Blätter im Herbst, bezeichnet. Der Begriff wurde von Kerr et al. (1972) geprägt, die das Prinzip des programmierten Zelltods als Gegengewicht zur kontrollierten Zellteilung erkannten. Die erste morphologische Beschreibung war bereits 130 Jahre vorher publiziert worden (Vogt and Vogt 1842). Mikroskopisch lässt sich zunächst ein Schrumpfen der Zelle beobachten, gefolgt von der Fragmentierung des Zellkerns und Membranveränderungen, die zum Ausstülpen und Abschnüren apoptotischer Vesikel (Zeiose) führen. Phagozytierende Zellen nehmen die Überreste apoptotischer Zellen in vivo innerhalb weniger Stunden auf, sodass die Freisetzung zytoplasmatischer Bestandteile verhindert wird (Savill et al. 1993). Eine Vielzahl externer und interner Stimuli, wie z.B. ultraviolette (UV)- oder γ-Strahlung, Entzug von Wachstumsfaktoren, Chemotherapeutika oder die Stimulation soge- 20 Cosima Kretz 1 Einleitung nannter Todesrezeptoren sind in der Lage, Apoptose auszulösen. Ein sehr gut untersuchtes System ist das CD95-Rezeptorsystem (Peter and Krammer 2003). Durch Bindung von CD95-Ligand kommt es zur Trimerisierung des CD95-Rezeptors (Apo-1/Fas), und dadurch kann das Adaptermolekül FADD an den intrazellulären Teil des Rezeptors binden. FADD rekrutiert nachfolgend Procaspase-8 und der Tod-induzierenden Signalkomplexes (engl.: death-inducing signaling complex, DISC) wird gebildet. Die Aggregation von CD95 ermöglicht eine lokale Anhäufung von Caspasen. Die vorhandene intrinsische katalytische Aktivität führt zur proteolytischen Spaltung und Aktivierung von Caspase-8. Diese frühen apoptotischen Signale werden von den Initiatorcaspasen-8, -9 und -10 übermittelt, die nachfolgend die Effektorcaspasen-3, -6, und -7 aktivieren. Effektorcaspasen führen zur Spaltung der sogenannten Todessubstrate und dadurch zum Tod der Zelle (Lavrik et al. 2003). Dieser Weg wird auf Grund seiner Abhängigkeit von einer externen Stimulation der Todesrezeptoren als extrinsischer Apoptoseweg bezeichnet. Dem gegenüber steht der intrinsische Apoptoseweg, der durch interne Stimuli ausgelöst wird. Dabei führen intrazelluläre Stress- und Schadenssensoren, wie zum Beispiel die Proteine Bim, Bax und Bak, zur Bildung von Poren in der inneren Mitochondrienmembran (Huang et al. 2000), wodurch Cytochrom c und weitere proapoptotische Moleküle aus den Mitochondrien in das Zytosol übertreten (Green and Reed 1998). Cytochrom c bildet dort mit dem Adaptormolekül Apaf-1 (engl.: apoptotic protease activating factor 1) und Procaspase-9 einen multimeren Komplex, der als Apoptosom bezeichnet wird (Zou et al. 1997; Adams and Cory 2002). Nachfolgend wird Procaspase-9 gespalten und aktiviert und führt wiederum zu einer Aktivierung der Effektorcaspasen. Durch anschließende Spaltung struktureller Bestandteile des Zellgerüsts kommt es dann zu mikroskopisch sichtbaren Veränderungen der Zellmembran und zur Bildung apoptotischer Vesikel (Janicke et al. 1998). Im Gegensatz dazu stellt die Nekrose einen Caspase-unabhängigen Zelltod dar, der entsteht, wenn die Zelle physikalisch so stark geschädigt wird, dass ein Einleiten der Apoptose nicht mehr möglich ist. Dies ist z.B. der Fall, wenn durch Hitze oder Frosteinwirkung die Proteine der Zelle denaturieren oder Salze auskristallieren. Auch durch starke UV-Strahlung kann dieser Zustand ausgelöst werden, wenn die DNA quervernetzt wird und die Transkription von Proteinen, die für die Apoptose benötigt werden, nicht mehr stattfinden kann. Nekrose ist mikroskopisch betrachtet durch ein schnelles Anschwellen der Zelle und 21 Cosima Kretz 1 Einleitung nachfolgend durch den Verlust der Membranintegrität, der zu einem Ausschütten des Zellinhalts führt, gekennzeichnet. Dadurch werden Epitope für T-Zellen zugänglich, mit denen sie sonst nicht in Berührung kommen, da sie durch die Zellmembran geschützt sind. Zudem werden Substanzen freigesetzt, die als Gefahrensignale (Janeway 1992; Matzinger 1994) auf Zellen des Immunsystems wirken, unter anderem ATP, Harnsäure, Hitzeschockproteine und HMGB-1 (engl.: high mobility box binding protein 1) (Hanley et al. 2004; Shi et al. 2003; Binder et al. 2000; Scaffidi et al. 2002), das in der intakten Zellen an DNA bindet, bei der Nekrose jedoch auch ungebunden freigesetzt wird. HMGB-1 kann zu einer Aktivierung von DC, Macrophagen, Monozyten und neutrophilen Granulozyten durch Bindung an TLR 2 und 4 und RAGE (engl.: receptor for advanced glycation endproducts) führen. Nekrotische Zellen können auch zur Stimulation autoreaktiver T-Zellen führen, besonders da die intrazelluläre Epitope im Kontext einer Immunaktivierung erkannt werden. Da nekrotische Zellen auch sekundär aus apoptotischen Zellen entstehen können, die nicht schnell genug phagozytiert wurden (Wyllie et al. 1980), stellen sie eine Gefahr für die Aufrechterhaltung der Toleranz dar und dies kann zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen führen. 1.7 Die Rolle apoptotischer Zellen bei der Toleranzinduktion Phagozytierende Zellen können apoptotische Zellen erkennen und aufnehmen (Franc 2002; Parnaik et al. 2000). Aber wie können sie sterbende von lebenden Zellen unterscheiden? Durch Forschungsergebnisse der letzten Jahre wurde deutlich, dass apoptotische Zellen aktiv an ihrer eigenen Aufnahme beteiligt sind (Lauber et al. 2003). Durch ein System an Signalen machen sie auf sich aufmerksam und initiieren ihre eigene Phagozytose. Lebende Zellen tragen Strukturen auf ihrer Membran, die sie vor einer Aufnahme schützen und die als Don´t-eat-me“-Signale bezeichnet werden. Zu ihnen ” gehören CD31 und CD47. CD31 interagiert mit nativ gefalteten CD31-Molekülen der Phagozyten und führt zu einer Abstoßung der Zellen (Brown et al. 2002). CD47 interagiert mit SIRPα (engl.: signal regulatory protein alpha), und diese Interaktion führt auch zu einer Abstoßung von lebender Zelle und Phagozyt. Apoptotische Zellen verlieren oder modifizieren diese Signale, sodass es zur Bindung der Zellen durch Phagozyten kommt (Brown et al. 2002; Gardai et al. 2005). Zusätzlich wird ihre Aufnahme durch die Präsentation von so genannten Eat-me“-Signalen positiv beeinflusst (Übersicht in ” 22 Cosima Kretz 1 Einleitung Fadok et al. 1992). Außerdem sezernieren sie Moleküle, die Phagozyten anlocken und dadurch die Aufnahme beschleunigen. Diese werden als Find-me“-Signale bezeichnet, ” zu denen z.B. Lysophosphatidylcholin gehört (Lauber et al. 2003). Die Systeme zur Aufnahme apoptotischer Zellen weisen eine hohe Redundanz auf. Das spiegelt sich in der Beobachtung wider, dass Antikörper gegen einzelne Komponenten die Phagozytose nur teilweise blockieren (Verbovetski et al. 2002; Devitt et al. 1998; Moffatt et al. 1999; Chang et al. 1999; Ogden et al. 2001). Allerdings hat sich im Maussystem gezeigt, dass schon das Fehlen eines einzelnen Moleküls die Phagozytose erheblich vermindern und zu Autoimmunerkrankungen führen kann. Dies wurde für die Moleküle MerTK (Mer-Tyrosin-Kinase), MFG-E8 (engl.: milk fat gobular protein E8), C1q (engl.: complement component 1 subcomponent q), CD14 und MBL (Mannosebindendes Lektin) nachgewiesen (Cohen et al. 2002; Hanayama et al. 2004; Sen et al. 2007). Die Phagozytose apoptotischer Zellen führt in der Regel nicht zu einer Aktivierung von Makrophagen und DC. Im Gegenteil lässt sich sogar beobachten, dass nach einer späteren Stimulation mit LPS die Sekretion pro-inflammatorischer Zytokine wie TNF, IL-12 und IL-6 vermindert und die Sekretion anti-inflammatorischer Zytokine wie TGFβ und IL-10 erhöht ist (Voll et al. 1997; Kim et al. 2004; Byrne and Reen 2002; Fadok et al. 1998). Dies geht mit einer verminderten Expression kostimulatorischer B7-Moleküle einher (Ip and Lau 2004; Stuart et al. 2002). Außerdem wurde gezeigt, dass sterbende Lymphozyten IL-10 und apoptotische Thymozyten TGFβ sezernieren (Gao et al. 1998; Chen et al. 2001). Das anti-inflammatorische Zytokinmilieu ist offensichtlicht notwendig für die Toleranzinduktion in Phagozyten, scheint aber allein nicht ausreichend zu sein, da die Inhibition durch Zellkontakt mit der apoptotischen Zelle erfolgt und nicht von löslichen Faktoren abhängt (Cvetanovic and Ucker 2004; Weyd 2006). 1.8 Annexin 1 als anti-inflammatorisches Molekül Die Familie der Annexine stellt eine Gruppe von evolutionär konservierten Kalziumund Lipid-bindenden Proteinen dar. Ihre Vertreter finden sich in Wirbeltieren, Pflanzen, Pilzen und Protisten, jedoch nicht in Hefen und Prokaryoten (Benz and Hofmann 1997; Morgan and Fernandez 1997). Bislang sind über 160 Annexine bekannt, die in 23 Cosima Kretz 1 Einleitung mehr als 65 Spezies vorkommen. In Wirbeltieren sind zwölf Annexine beschrieben worden, die wahrscheinlich durch Genduplikationen entstanden sind. Jedoch sind nicht alle Vertreter in allen Geweben vorhanden. Die gewebespezifische Expression wird auch als Annexin-Fingerabdruck bezeichnet (Gerke and Moss 2002). Strukturell weisen Annexine einen hochkonservierten C-terminalen Kern und einen für das jeweilige Familienmitglied spezifischen N-Terminus auf (Übersicht in Gerke and Moss 2002). Der Kern enthält kalziumbindende Domänen, mit denen das Molekül nach seiner Externalisierung über eine Interaktion mit Phosphatidylserin-gebundenem Kalzium an die Oberfläche der Zelle binden kann. Diese Externalisierung wurde bei Annexin 1, 2, 4 und 5 unter anderem im Rahmen früher apoptotischer Ereignisse beobachtet (Weyd 2006; Gerke and Moss 2002). Der Mechanismus der Translokation ist ungeklärt. Weiterhin ist unklar, ob es sich um ein aktives oder passives Ereignis handelt. Generell wurden für die Annexine mehrheitlich intrazelluläre Funktionen beschrieben, z.B. wird ihnen eine Rolle bei der Aggregation von Membranen, bei der Organisation von Membranstrukturen und beim Vesikeltransport zugeschrieben. Allgemein ist die Funktion der Annexine unzureichend untersucht, jedoch lässt sich darüber spekulieren, dass diese Proteinfamilie grundlegende Aufgaben übernimmt. Dafür spricht ihre starke evolutionäre Konservierung. Zudem kann man annehmen, dass die Familienmitglieder eine gewisse funktionale Redundanz aufweisen, da knockout-Mäuse für die Annexine 5, 6 und 7 keinen starken Phänotyp zeigen (Brachvogel et al. 2003; Hawkins et al. 1999; Herr et al. 2001). Wie alle Annexine kann Annexin 1 strukturell und funktionell in den lipid- und kalziumbindenden Kern und den spezifischen N-Terminus unterteilt werden. Der N-Terminus besteht aus 40 Aminosäuren und bildet in Abwesenheit von Kalzium eine α-Helix, die in die Kerndomäne inseriert (Rosengarth et al. 2001). In Anwesenheit von Kalzium wird der N-Terminus freigegeben und steht für Interaktionen mit anderen Molekülen zur Verfügung. Der N-Terminus ist sehr anfällig für proteolytische Spaltung. Dies kann z.B. spontan, nach Stimulation mit Phorbolestern oder im Verlauf der Apoptose geschehen (Liu et al. 1995; Debret et al. 2003). Möglicherweise spielt hierbei eine membranständige Metalloprotease eine Rolle (Movitz and Dahlgren 2000). Die funktionelle Bedeutung der Abspaltung des N-Terminus ist unklar. Eine konstitutive Expression von Annexin 1 findet sich vor allem in Zellen des Immunsystems, im Nervensystem und in verschiedenen Epithelien (Morand et al. 1995; Dreier 24 Cosima Kretz 1 Einleitung et al. 1998). Bei neutrophilen Granulozyten kann Annexin 1 1-4 % der zytosolischen Proteine ausmachen. T-Zellen, Makrophagen, NK-Zellen und DC besitzen ebenfalls eine hohe Annexin 1-Expression, während das Protein in B-Zellen und Erythrozyten nicht oder nur in geringem Maße nachweisbar ist. In anderen Geweben beobachtete man eine differenzierungs- oder stressabhängige Induktion. In der Leber kann Annexin 1 zum Beispiel in der Embryonalentwicklung und während der Regeneration nachgewiesen werden (Della Gaspera et al. 2001; Masaki et al. 1994). Annexin 1 wurde seit seiner Entdeckung mit anti-inflammatorischen Effekten in Verbindung gebracht. Dabei werden der N-Terminus und eine als Antiflammin bezeichnete Sequenz im Kernbereich als aktive Domänen diskutiert (Miele 2000). Glukokortikoide, die therapeutisch zur Entzündungshemmung eingesetzt werden, tragen in vitro und in vivo zu einer erhöhten Expression von Annexin 1 bei (Solito et al. 1994; Castro-Caldas et al. 2002). Im Zusammenhang mit Glukokortikoiden wurde auch eine Externalisierung von Annexin 1 an die Zelloberfläche beschrieben (Castro-Caldas et al. 2002). Die anti-inflammatorischen Eigenschaften von Annexin 1 beruhen zum Teil auf Inhibition der Phospholipase A2 (Wallner et al. 1986). Neueren Erkenntnissen zu Folge handelt es sich wahrscheinlich um eine unspezifische Hemmung, da Annexin 1 durch seine Bindung an negativ geladene Phospholipide die Substrate der Enzyme maskiert (Bastian et al. 1993; Raynal et al. 1993). Die glukokortikoid-assoziierten Wirkungen wurden auch in der Annexin 1 knock-outMaus bestätigt. Diese zeigt eine verminderte anti-inflammatorische Reaktion auf Glukokortikoide (Hannon et al. 2003). Perretti et al. (1993) und Duncan et al. (1993) bestätigten diese Ergebnisse, indem sie in mehreren Entzündungsmodellen die Wirkung von Glukokortikoiden durch die Injektion von Antikörpern gegen Annexin 1 aufheben konnten. Im Allgemeinen lässt sich eine erhöhte Sensitivität der Annexin 1-knock-outMaus gegenüber Entzündungen feststellen (Hannon et al. 2003; Roviezzo et al. 2002; Yang et al. 2004). Des Weiteren ist die Expression von Adhäsionsmolekülen auf Lymphozyten gestört, und polymorphkernige Granulozyten zeigen eine vermehrte spontane Einwanderung ins Gewebe. Dieser Effekt wurde bereits von Getting et al. (1997) beschrieben, die nachweisen konnten, dass extrazelluläres Annexin 1 auf neutrophilen Granulozyten die Adhäsion an aktiviertes Endothel und damit die Extravasation in entzündetes Gewebe vermindert. Mechanistisch kann die Adhäsion zum einen durch das Abwerfen (engl.: shedding) von L-Selektin-Molekülen von der Oberfläche von neutrophilen Granulozyten, zum anderen über eine Interaktion mit dem Formylpeptidre25 Cosima Kretz 1 Einleitung zeptor (FPR) oder dem verwandten Protein FPRL1 (Formylpeptidrezeptor Ligand 1) auf Endothelzellen verringert werden (Walther et al. 2000; Perretti et al. 2001; Gavins et al. 2003). Annexin 1 hat auch einen Effekt auf Monozyten und Makrophagen, indem es die Migration von Monozyten hemmt (Getting et al. 1997) und die Stickstoffmonoxid-Produktion der murinen Makrophagen-Zellinie J774 in vitro nach Stimulation mit LPS reduziert (Ferlazzo et al. 2003). Zudem wird von einer weitergehenden tolerogenen Wirkung ausgegangen. In unserer Arbeitsgruppe konnte nachgewiesen werden, dass Annexin 1 die TNF-Sekretion von primären DC nach Stimulation mit LPS hemmt. Ähnliche Ergebnisse ergaben sich für die monozytische Zellinie U937, die sich zu Zellen mit DCEigenschaften differenzieren lässt. Apoptotische Zellen üben denselben Effekt aus, und es konnte nachgewiesen werden, dass Annexin 1 in einem frühen Stadium der Apoptose externalisiert wird und an Phosphatidylserin (PS) auf der Oberfläche bindet. Mit Antikörpern gegen Annexin 1 kann der Effekt teilweise aufgehoben werden (Weyd 2006; Dörner 2007). Eine Rolle als Eat-me“-Signal bei der Phagozytose, wie von Arur et al. ” (2003) beschrieben, konnte in unserem Labor nicht bestätigt werden. Annexin 1 stellt somit einen vielversprechenden Kanditaten für die Toleranzvermittlung durch apoptotische Zellen dar. 1.9 Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine heterogene humane Autoimmunerkrankung, über deren Ätiologie und Pathogenese noch wenig bekannt ist. Die ersten Beschreibungen von Symptomen dieser Erkrankung datieren wahrscheinlich zurück ins Mittelalter, unter anderem erwähnt Rogerius, ein berühmter Chirurg des 12. Jahrhunderts, erstmals 1230 die charakteristischen rötlichen Hautläsionen in seinen Aufzeichnungen (Hepburn 2001). Der Name der Krankheit wurde jedoch durch Cazénave (1851) geprägt, der die Bezeichnung lupus érythémateaux“ verwendete, um die verschiede” nen Formen des Lupus erythematodes von der kutanen Tuberkulose (Lupus vulgaris) abzugrenzen (Kuhn and Beissert 2005). Die Bezeichnung leitet sich von lat.: lupus = Wolf“ und griech.: ρύθηµα = Röte“ ab und beschreibt die typischen Hautläsionen ” ” ( Schmetterlingserythem“), die angeblich Wolfbissen ähneln sollen. Kaposi beschrieb ” 1872 den Lupus erythematodes als eine Erkrankung, die auch systemische Organe be- 26 Cosima Kretz 1 Einleitung fallen kann (Isenberg et al. 2008). Mit einer Inzidenz von 2,0 bis 7,6 Fällen von 100.000 Personen pro Jahr und einer Prävalenz von 17 bis 48 von 100.000 Personen gehört der SLE, zumindest in Deutschland, zu den seltenen Erkrankungen (Tebbe and Orfanos 1997). Frauen sind häufiger betroffen als Männer, es wird ein Verhältnis zwischen Frauen und Männern von neun zu eins beschrieben (Kuhn and Beissert 2005; Masi and Kaslow 1978). Das hormonelle Milieu spielt in der Pathogenese des SLE wahrscheinlich eine Rolle, da Neuerkrankungen häufig im Zuge der pubertären Hormonumstellung auftreten und nach der Menopause selten sind (Wilder 1998; Costenbader et al. 2007). Berghofer et al. (2006) konnten im Gegensatz dazu zeigen, dass die Produktion von Interferon alpha (IFNα) bei Frauen nach Stimulation von TLR 7 doppelt so hoch ist wie bei männlichen Kontrollen, und dass diese Beobachtung nicht im Zusammenhang mit Östrogenen oder einer schlechten Kontrolle des stillgelegten zweiten X-Chromosoms steht. Um der Heterogenität des SLE gerecht zu werden (Abb. 3) und trotzdem eine weitgehend gesicherte Diagnose zu ermöglichen, wurden die elf Kriterien der amerikanischen Gesellschaft für Rheumatologie (engl.: American College of Rheumatology, ACR) 1982 entwickelt und 1997 modifiziert (Tan et al. 1982; Hochberg 1997). Mindestens vier der folgenden Kriterien müssen gleichzeitig oder sequentiell erfüllt sein, um die Diagnose eines SLE als bestätigt anzusehen: Tabelle 1: Die 11 Kriterien zur Klassifikation des SLE von dem amerikanischen College für Rheumatologie (ACR), 1982 herrausgegeben. Kriterium/Beschreibung 1. Schmetterlingserythem 2. Diskoide Hautläsionen 3. Photosensitivität 4. Orale Ulzera 5. Nicht deformierende Athritis 6. Serositis 7. Funktionsstörung der Niere Persistierend mehr als 0,5 g Eiweiß pro Tag im Urin oder krankhafte Harnsedimente wie Blutreste oder Harnzylinder 8. Funktionsstörung des Zentralnervensystems 9. Hämatologische Symptome 27 Cosima Kretz 1 Einleitung Hämolytische Anämie mit Retikulozytose, Leukopenie (weniger als 4.000 Leukozyten pro mm bei mindestens zwei Messungen), Lymphopenie (weniger als 1.500 Lymphozyten pro mm bei mindestens zwei Messungen), Thrombozytopenie (weniger als 100.000 Trombozyten pro mm in Abwesenheit von beeinflussenden Medikamenten) 10. Immunologische Funktionsstörungen Anti-dsDNA Antikörper gegen native DNA gerichtet, anti-Sm Antikörper, antiPhospholipid Antikörper (positive Reaktion an mindestens zwei Messungen, die mindestens sechs Wochen auseinander liegen),erhöhte IgG- oder stark erhöhte IgM-anti-Cardiolipin Antikörper, Lupus-Antikoagulans Antikörper oder positiver serologischer Test auf Syphilis (VDRL-Test, engl.: Venereal Disease Research Laboratory Test) 11. Autoantikörper gegen Zellkernbestandteile Erhöhte Titer von ANA (engl.: antinuclear antibodies = ANA) nachgewiesen durch Immunfluoreszenz oder equivalente Tests zu jedem beliebigen Zeitpunkt in Abwesenheit von Medikamenten, die für eine Assoziation mit Medikamenteninduziertem Lupus erythematodes bekannt sind SLE ist eine Erkrankung, bei der die Symptome oft in Schüben auftreten und die lebensbedrohlich verlaufen kann. Nicht selten kann es zur Zerstörung lebenswichtiger Organe wie z.B. der Nieren im Laufe einer Krankheitsgeschichte kommen. Um den Aktivitätsstatus der Erkrankung zu bestimmen, bedient man sich unterschiedlicher Bewertungssysteme. Es werden z.B. der SLE disease activity index“ (SLEDAI), der ” Systemic Lupus Activity Measure“ - Index (SLAM), der British Isles Lupus Assess” ” ment Group“-Index (BILAG) und der European Consensus Lupus Activity Measure” ment“-Index (ECLAM) verwendet (Bencivelli et al. 1992; Vitali et al. 1992; Gladman et al. 1992). Die einzelnen Bewertungssysteme unterscheiden sich in den evaluierten Parametern, korrelieren aber bezüglich der ermittelten Aktivität des SLE miteinander (Aringer and Smolen 2006). Mit dem ECLAM werden 17 klinische Parameter und 8 Laborparameter erfasst, wobei sich die Laborparameter in 6 organbezogene und 2 aktivitätsbezogene unterteilen (Aringer and Smolen 2006). Dieser Index eignet sich am besten, um die Aktivität des SLE retrospektiv zu beurteilen. Mit dem SLEDAI werden insgesamt 15 klinische Parameter, sowie 5 organbezogene und 2 aktivitätsbezogene Laborparameter evaluiert. Dieser Bewertungsindex wurde bereits in vielen Studien zur 28 Cosima Kretz 1 Einleitung Abbildung 3: Krankheitsmerkmale des SLE. (A) Schmetterlingserythem, (B) Arthritis (Röntgenaufnahme einer Hand), (C) Orale Ulzera und (D) ANA (Antikörper aus dem Serum von Patienten mit SLE binden an Zellkerne und wurden mit einem fluoreszierenden Antikörper gegen humanes IgG sichbar gemacht). Quellen: (A) und (C) (Kuhn et al. 2007) Aufnahmen wurden von der Hautklinik Münster freundlicherweise zur Verfügung gestellt, (B) Aufnahme wurden von PD Dr. Becker und der Radiologie der Universitätsklinik Münster freundlicherweise zur Verfügung gestellt,(D) eigene Aufnahmen Prof. Dr. Kuhn, Münster. Analyse von Treg bei Patienten mit SLE verwendet und auf Grund der besseren Vergleichbarkeit mit diesen Studien auch in diese Arbeit einbezogen. Einzelne Merkmale wie das Auftreten von Autoantikörpern spielen eine große Rolle in der Pathogenese der SLE, da sie schon häufig Jahre vor der klinischen Manifestation nachweisbar sein können und ihr Titer mit dem Aktivitätsstatus der Erkrankung korrelieren kann. Dies gilt insbesondere für Autoantikörper gegen doppelsträngige DNA (anti-dsDNA Antikörper), deren Titer oft mit der Aktivität der Krankheit ansteigt. Auch kann die Anwesenheit solcher Antikörper mit einer Beteiligung bestimmter Organe wie z.B. den Nieren korrelieren (Riboldi et al. 2005; Weitzman and Walker 1977). Das sehr heterogene Krankheitsbild und die systemischen Entzündungsreaktionen erschweren jedoch die Untersuchung der Phathogenese des SLE teilweise erheblich, sodass wenige Ursachen dieser Krankheit bis heute definiert werden konnten. Auch ist zu 29 Cosima Kretz 1 Einleitung erwähnen, dass primäre krankheitsauslösende Zustände häufig von sekundären Symptomen, die sich im Verlauf der Erkrankung ausbilden können, schwierig zu unterscheiden sind. Mit Hilfe von in vitro- und ex vivo-Experimenten ist versucht worden, die immunologischen Veränderungen von Patienten mit SLE folgendermaßen zu erklären: Bei Patienten mit SLE sind die B-Zellen hyperreaktiv (Tanaka et al. 1988; Folzenlogen et al. 1997; Grammer et al. 2004), und die Anzahl aktivierter B-Zellen ist erhöht; demzufolge kommt es zur Bildung von zirkulierenden IgM- und IgG-Antikörpern (Klinman et al. 1991). Weiterhin ist die Signaltransduktion des B-Zell-Rezeptors gestört (Liossis et al. 1996), und die Zellen sind anfälliger für eine unspezifische polyklonale Aktivierung (Mok et al. 2004). Erhöhte IL-6- und IL-10-Konzentrationen im Serum begünstigen einen Wechsel der Antikörperklasse von IgM zu IgG und die Differenzierung der BZellen zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen (Linker-Israeli et al. 1991; Monneaux and Muller 2002; Mok et al. 2004; Rousset et al. 1995; Tyrrell-Price et al. 2001; Fairhurst et al. 2006). Zusätzlich ist die Anzahl der aktivierten T-Zellen im Blut erhöht, jedoch produzieren die Zellen wenig IL-2 (Landry 1977; Alcocer-Varela and AlarconSegovia 1982). Weiterhin differenzieren die CD4+ T-Zellen vornehmlich zu Th2-Zellen, die die B-Zell-Hilfe und den Wechsel der Antikörperklasse zu IgG begünstigen (LinkerIsraeli et al. 1991). Eine der häufigst genannten Hypothesen zur Pathogenese des SLE besagt, dass neutrophile Granulozyten, Monozyten und Makrophagen eine reduzierte Phagozytose apoptotischer Zellen aufweisen, die in geringerem Maße von Komplement vermittelt und von Fc-Rezeptoren verstärkt wird (Landry 1977; Bijl et al. 2006; Shoshan et al. 2001; Salmon et al. 1984). Weiterhin sind DC, die apoptotisches Material aufgenommen haben, im Vergleich zu DC von gesunden Kontrollen in der Lage, T-Zellen zu aktivieren (Blanco et al. 2001). Im Immunsystem eines Patienten mit SLE werden plasmazytoide DC aktiviert und sezernieren als Folge IFNα (Lovgren et al. 2004; Blanco et al. 2001). Daneben sind ebenfalls die Serum-Spiegel der Zytokine IL-1β, IL-6, IL-10, IL-15, IL-16 und IL-18 erhöht (Mok and Lau 2003; Fairhurst et al. 2006). Zusätzlich enthält das Serum große Mengen Antikörper, z.B. gegen nukleäre Antigene, doppelsträngige DNA, Komponenten des endoplasmatischen Retikulums, C1q, Phospholipide und Annexin 1 (Tan et al. 1997; Tan and Kunkel 2006; Harris 1990; Casciola-Rosen et al. 1994; Goulding et al. 1989). Auf Grund dieser Veränderungen ist das Serum von Patienten mit SLE in der Lage, die Differenzierung von Monozyten zu DC zu induzieren (Blanco et al. 30 Cosima Kretz 1 Einleitung 2001). Aus diesen Beobachtungen lässt sich die folgende hypothetische Pathogenese des SLE herleiten: Im Gewebe treten vermehrt apoptotische Zellen auf, da entweder mehr Zellen sterben oder die apoptotischen Zellen weniger effizient von umliegenden Zellen oder professionellen Phagozyten aufgenommen werden. Die Aufnahme verzögert sich, die Zellen verlieren ihre Membranintegrität, intrazelluläre Gefahrensignale werden ins umliegende Gewebe abgegeben. Phagozyten nehmen apoptotisches Material in diesem Kontext auf und werden aktiviert. Nachfolgend sezernieren Makrophagen und DC pro-inflammatorische Zytokine und exprimieren kostimulatorische Moleküle für die Interaktion mit T-Zellen. Danach wird die Reifung der DC eingeleitet und nicht wie im Normalzustand unterdrückt. Daraufhin wandern die DC in den Lymphknoten und aktivieren autoreaktive CD4+ T-Zellen. Die T-Zellen aktivieren nachfolgend autoreaktive B-Zellen und induzieren einen Wechsel der Antikörperklasse. Diese autoreaktiven BZellen produzieren IgM- sowie IgG-Antikörper gegen körpereigene Antigene aus den apoptotischen Zellen. Falls erneut vermehrt apoptotische Zellen auftreten, setzt eine positive Rückkopplung ein, die auf Dauer zur klinischen Manifestation einer Autoimmunerkrankung führt. Die autoreaktiven Antikörper erkennen Epitope auf der Oberfläche der apoptotischen Zellen oder im Inneren der sekundär nekrotischen Zellen. Es kommt zu einer vermehrten Aufnahme über Fc-Rezeptoren, die zusätzlich durch eine geringe Konzentration an Komplementproteinen begünstigt wird. Die Aufnahme über Fc-Rezeptoren ist mit der Opsonisierung eines Pathogens assoziiert und bewirkt eine Aktivierung des Phagozyten (Kavai and Szegedi 2007). Weiteres apoptotisches Material wird im Lymphknoten präsentiert und führt potenziell zur Aktivierung weiterer autoreaktiver B-Zellen und der Produktion weiterer autoreaktiver Antikörper. Die Antikörper bilden mit ihren Antigenen Immunkomplexe, die von den Phagozyten in nicht ausreichendem Maße entsorgt werden und zu entzündlichen Ablagerungen in verschiedenen Organen, wie z.B. den Nieren, führen. Die chronische Aktivierung des Immunsystems führt im Extremfall zur Zerstörung des Organs. Das oben beschriebene Modell legt nahe, dass mehrere Kontrollstellen der peripheren Toleranz ausgeschaltet sind, die bei unterschiedlichen Patienten verschieden sein können. ANA sind bei fast 5 % der älteren Bevölkerung nachweisbar, ohne dass dieser Befund mit einem starken Risiko für eine Autoimmunerkrankung verbunden ist (Ruffatti et al. 1990). Es müssen also weitere Faktoren hinzukommen, um das Immunsystem 31 Cosima Kretz 1 Einleitung zu beinflussen, eigenes Gewebe anzugreifen. Eine Möglichkeit ist eine weitreichende Störung der Aufnahme apoptotischer Zellen. Menschen mit einer C1q-Defizienz, denen somit das erste Protein der Komplementkaskade fehlt, entwickeln mit einer Penetranz von 95 % SLE (Petry 1998). Darüber hinaus besitzt SLE eine genetische Komponente. Mehrere Chromosomenabschnitte werden mit einem erhöhten Risiko, an SLE zu erkranken, in Verbindung gebracht. Der Zwilling eines Patienten erkrankt mit 25-50 % Wahrscheinlichkeit auch an einem SLE (Fairhurst et al. 2006; Mok et al. 2004), sodass davon ausgegangen werden kann, dass einige der beobachteten zellulären Defekte auf genetische Prädisposition zurückzuführen sind, während andere Unregelmäßigkeiten durch Umwelteinflüsse wie Infektionen oder Allergene zu erklären sind. Apoptotische Zellen können nach der aufgezeigten Hypothese die Hauptquelle für Autoantigene in Patienten mit SLE darstellen. Die Aufnahme dieser Zellen würde in Patienten mit SLE statt zu einer immunologisch unauffälligen oder vorteilhaften Entsorgung zu einer Entzündungsreaktion gegenüber apoptotischen Antigenen führen, wodurch die periphere Toleranz gegen diese Antigene aufgehoben würde (Casciola-Rosen et al. 1994; Rosen and Casciola-Rosen 1999; Voll et al. 1997). Die Untersuchung der Zellen von Patienten mit SLE kann daher möglicherweise Aufschluss darüber geben, wie bei gesunden Menschen die Toleranz gegenüber apoptotischem Material aufrechterhalten wird. Besondere Beachtung verdient in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass einige Patienten mit SLE Antikörper gegen Moleküle aufweisen, die bei der Interaktion von Phagozyt und apoptotischer Zelle eine Rolle spielen, wie zum Beispiel C1q, Phospholipide und Annexin 1. 1.10 Zielsetzung der Arbeit Die Interaktion von apoptotischen Zellen und DC spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz. Ist diese gestört, so kann es zu Autoimmunreaktionen kommen. Es wurde beschrieben, dass sich vermehrt apoptotische Zellen im Blut von Patienten mit SLE finden. ANA und anti-dsDNA Antikörper sind bei der Mehrheit der Patienten eine phänotypische Ausprägung der Krankheit. Da diese Strukturen normalerweise nur beim Absterben von Zellen zugänglich werden, könnte im SLE ein Defekt auf Seiten der apoptotischen Zelle oder der phagozytierenden DC 32 Cosima Kretz 1 Einleitung vorliegen. Ziel der Arbeit war es, das Apoptoseverhalten von neutrophilen Granulozyten aus dem peripheren Blut von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zu charakterisieren. An Hand eines in vitro-Systems sollte die suppressive Wirkung auf U937, eine monozytische Zellinie mit DC ähnlichen Eigenschaften, analysiert werden. Des Weiteren sollten DC aus monozytischen Vorläuferzellen in beiden Gruppen auf ihre Stimulierbarkeit und Supprimierbarkeit mit apoptotischen Zellen untersucht werden. Ein besonderes Augenmerk sollte auf dem Einfluss von Annexin 1 in diesen Systemen gelegt werden. Daneben sollten Treg quantifiziert und charakterisiert werden, um einen Einblick in die Regulationsmechanismen auf Seiten der T-Zellen zu bekommen. Auf diese Weise sollten unterschiedliche Aspekte analysiert werden, die Rückschlüsse auf die in vivo Mechanismen der peripheren Toleranz beim SLE zulassen könnten. 33 Cosima Kretz 2 2.1 2 Material und Methoden Material und Methoden Patienten- und Kontrollkollektiv Im Zeitraum von Juni 2006 bis August 2008 wurden in Frage kommende Patienten aus der Abteilung Rheumatologie der Medizinischen Klinik V der Universitätsklinik Heidelberg (Leiter: Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz) und der Abteilung Rheumatologie der Kerkhoff-Klinik Bad Nauheim (Direktor: Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner), sowie der Abteilung Nephrologie der I. Medizinischen Klinik der Universitätsklinik Mainz (Direktor: Prof. Dr. Andreas Schwarting) auf eine Teilnahme an der Studie angesprochen. Die Studie wurde von der Ethikkommission der Universität Heidelberg bewilligt (Ethikantrag 202/2005) und gemäß des Helsinki-Abkommes durchgeführt. Alle Patienten und Kontrollpersonen, denen Blut abgenommen wurden, erteilten schriftlich ihr Einverständnis zur freiwilligen Teilnahme an der Studie. Das wichtigste Einschlusskriterium für die Auswahl der Patienten für alle Studien war die gesicherte Diagnose eines SLE, d.h. die Erfüllung von mindestens 4 der ACRKriterien. In dieser Studie wurden der ECLAM und der SLEDAI verwendet, um die Patienten aus unterschiedlichen Kliniken miteinander vergleichen zu können. Für die Untersuchung zum Einfluss von Apoptose auf die periphere Toleranz wurden insgesamt 19 Patienten mit SLE und 19 gesunde Kontrollpersonen eingeschlossen. Der ECLAM wurde als Maß für die Aktivität der Krankheit verwendet, da er eine hohe Akzeptanz in Europa genießt und auch retrospektiv erhoben werden kann. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurden zusätzlich sechs SLE Patienten an zwei unabhängigen Terminen und bei einem Patienten an drei unabhängigen Terminen analysiert. Als gesunde Kontrollen wurden nach Möglichkeit Spender mit gleichem Alter und Geschlecht verwendet, um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten. Das durchschnittliche Alter der Patienten mit SLE betrug 39,1 ± 13,6 Jahre (17 weibliche, 2 männlich) und bei den Kontrollpersonen 30,1 ± 8 Jahre (17 weiblich, 2 männlich). Die demographischen und klinischen Daten finden sich in Tabelle 1, aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden die Namen durch Nummern ersetzt. 34 Cosima Kretz 2 Material und Methoden Tabelle 2: Demographische und klinische Daten der Patienten mit SLE, die in Apoptose- und Suppressionsexperimente eingeschlossen wurden. No. Alter m/w Serologie Therapie 1 33 2 ECLAM w ANA, dsDNA AM 5 21 m ANA, dsDNA IS, CSm 2 3 39 w ANA, dsDNA - 1 4 18 w ANA, dsDNA, Ro/SSA, La/SSB IS , CSm 3 5 74 w ANA, dsDNA, Ro/SSA IS, CSn 3 6 58 w ANA, dsDNA IS, CSn 1 7 62 w ANA, RNP AM, CSn 3 8 42 w ANA, dsDNA, Ro/SSA IS , CSn 2 9 39 w ANA, dsDNA, ACA, La/SSB IS, AM, CSn 3,5 10 35 w ANA, dsDNA AM, CSn 2,5 11 43 m ANA, dsDNA, RNP IS, CSm 1 12 27 w ANA, ds DNA, Ro/SSA, La/SSB IS, AM 0 13 37 w ANA, dsDNA, Scl 70 - 1 14 42 w ANA, dsDNA IS, CSn 3 15 45 w - IS 2 16 32 w ANA, dsDNA AM, CSn 17 30 w ANA, dsDNA CSh 18 24 w ANA, dsDNA AM, CDn 1,5 19 42 w ANA AM, CSn 0 0,5 2 ANA: antinukleäre Antikörper; dsDNA: anti-doppelsträngige DNA Antikörper; ACA: antiCardiolipin Antikörper; AM: Antimalariamittel; CS: Glucocorticosteroide (n = niedrig: < 10 mg/Tag, m = medium: 10-20 mg/Tag, h = hoch > 20 mg/Tag); IS: Immunsuppressiva Für die Untersuchungen zur Charakterisierung von Treg beim SLE wurden 20 Patienten und 20 gesunde Kontrollen eingeschlossen. Um die Vergleichbarkeit mit anderen Studien zu gewährleisten, wurde der SLEDAI als Aktivitätsindex verwendet. Die Patienten wurden nach SLEDAI in die Gruppe mit passiver Erkrankung (SLEDAI ±4; 12 Patienten) bzw. mit aktiver Erkrankung (SLEDAI >4; 8 Patienten) eingeteilt. Das durchschnittliche Alter der Patienten mit SLE betrug 41,9 ± 12,9 Jahre (18 weiblich, 2 männlich) und das der gesunden Kontrollen lag bei 39,6 ± 13,2 Jahre (8 weiblich, 12 männlich). Die demographischen und klinischen Daten finden sich in Tabelle 2. 35 Cosima Kretz 2 Material und Methoden Tabelle 3: Demographische und klinische Daten der Patienten mit SLE, die in Treg-Experimente eingeschlossen wurden. No. Alter m/w Serologie Therapie 1 52 2 SLEDAI w ANA, dsDNA, Ro/SS-A, RNP medium CS, IS 2 33 w ANA, dsDNA, ACA CSn , AM 0 3 33 w ANA, dsDNA CSn , IS, AM 0 4 44 w ANA; dsDNA - 4 5 43 w ANA, dsDNA, ACA AM 2 6 41 m ANA, dsDNA, nRNP, CL CSh , IS 1 7 25 w ANA, dsDNA, H, Scl-70, CL CSn , IS, NSAR 9 8 26 w ANA*, dsDNA, ACA, LA CSn , IS 4 9 34 w ANA, dsDNA CSm , IS 4 10 46 w ANA, dsDNA* CSn , IS 0 11 73 w ANA, dsDNA, Ro/SS-A, La/SS-B CSn 8 12 41 w ANA, dsDNA*, SM, nRNP CSn , IS, AM 2 13 69 w ANA, dsDNA, ACA, LA, low C3 - 16 14 20 w ANA, dsDNA, N, H CSn , IS, AM 2 15 44 m ANA, dsDNA, low C4 CSm , IS 18 16 38 w ANA, dsDNA, Scl-70 CSm , AM 4 17 40 w ANA, dsDNA, La/SS-B, CL, low C3 CSn , IS 7 18 25 w ANA, dsDNA, N, low C3 CSn , AM 5 19 57 w ANA, dsDNA, N CSm , IS, NSAR 15 20 65 w ANA, dsDNA, N CSn 8 *positiv in früheren Tests; ANA: antinukleäre Antikörper; ANCA: anti-Neutrophilen Zytoplasma Antikörper; ACA: anti-Cardiolipin Antikörper; dsDNA: anti-doppelsträngige DNA Antikörper; H: anti-Histon Antikörper; LA: Lupus Anticoagulant; La/SS-B: anti-La/SS-B Antikörper; N: anti-Nucleosomen Antikörper; Ro/SS-A: anti-Ro/SS-A Antikörper; AM: Antimalariamittel; CS: Glucocorticosteroide (n = niedrig: < 10 mg/Tag, m = medium: 10-20 mg/Tag, h = hoch > 20 mg/Tag); IS: Immunosuppressiva (Azathioprin, Cyclosporin A, Cyclophosphamid, Methotrexat, Mycophenolat Mofetil), NSAID: nicht steroide anti-entzündliche Medikamente (engl.: non-steroidal anti-inflammatory drugs) Für die Untersuchungen zum Nachweis von Antikörpern gegen Annexin 1 im Serum wurden Seren von 42 Patienten mit SLE (37 weiblich, 5 männlich, Alter: 41,7±13,0; 18 Patienten entsprechen den Patienten in Tabelle 1), 65 Patienten mit CLE (46 weiblich, 19 männlich, Alter: 49,9±14,8) und 56 gesunde Kontrollen (33 weiblich, 23 männlich, Alter: 29,9±9,2) verwendet. 36 Cosima Kretz 2.2 2 Material und Methoden Material 2.2.1 Chemikalien Chemikalien wurden, wenn nicht anders angegeben, von den Firmen Serva (Heidelberg), Fluka (NeuUlm), Sigma (München), Roth (Karlsruhe), und Merck (Darmstadt) bezogen. 2.2.2 Häufig verwendete Puffer Puffer Zusammensetzung Annexin-Bindepuffer 10 mM HEPES 140 mM NaCl 2,5 mM CaCl2 (pH 7,4) 100 mM Natriumcarbonat (pH 9,6) Beschichtungspuffer (ELISA) Blockierungspuffer 1 (ELISA) PBS 10 % (v/v) Blockierungspuffer 2 (ELISA) FCS TBS 5 % (v/v) Blockierungspuffer 3 BSA PBS (Western Blot) 5 % (w/v) Milchpulver Citratpuffer 0,03 M Zitronensäure (ELISA) 0,07 M Natriumcitrat (pH 5,0) Elutionspuffer 0,1 M Glycin (pH 4,0) FACS-Puffer PBS 10 % (v/v) FCS Laufpuffer 25 mM TrisHCl (SDSPAGE) 0,19 M Glycin 1 % (w/v) SDS Lysepuffer 150 mM NaCl (eukaryotisch) 30 mM TrisHCl (pH 7,5) 1 mM PMSF 10 %(w/v) Glycerol 1 %(w/v) TritonX100 37 Cosima Kretz 2 Material und Methoden 1 Tablette Complete Proteaseinhibitor /500 ml Puffer Lysepuffer 500 mM NaCl (prokaryotisch) 50 mM NaH2 PO4 10 mM Imidazol 5 mM TrisHCl (pH 7,0) 0,5 mg/ml Lysozym 1 % (w/v) Complete Proteaseinhibitor- Cocktail MACS-Puffer PBS 0,5 % (w/v) HSA 2 mM EDTA Neutralisationspuffer 1M TrisHCl (pH 8,0) Nicolettipuffer 0,1 % (w/v) Natriumcitrat 0,1 % (w/v) Triton X100 50 µg/ml Propidiumiodid 0,5 mg/ml o-Phenylendiamin 0,1 % (v/v) H2 O2 137 mM NaCl 8,1 mM Na2 HPO4 2,7 mM KCl 1,5 mM KH2 PO4 (pH 7,4) Probenpuffer reduz. (5x) 50 % (v/v) Glycerol (SDS-PAGE) 10 % (w/v) SDS 50 mM TrisHCl (pH 6,8) 25 % (v/v) β-Mercaptoethanol 0,25 mg/ml Bromphenolblau Sammelgel 24 mM TrisHCl(pH 6,8) (SDSPAGE) 5 % (w/v) Acrylamid 0,1 % (w/v) SDS 0,1 % (w/v) APS 0,1 % (w/v) TEMED Spaltungspuffer 50 mM TrisHCl(pH 7,0) (Proteinaufreinigung) 150 mM NaCl OPD-Lösung (ELISA) PBS 38 Cosima Kretz 2 Material und Methoden 1 mM EDTA 1 mM DTT 20 mM TrisHCL (pH 7,4) 120 mM NaCL Transferpuffer 25 mM TrisHCl (Western Blot) 0,19 M Glycin 20 % (v/v) Methanol 0,037 % (w/v) SDS Trenngel 37,5 mM TrisHCl (pH 8,8) (SDS-PAGE) 10 % (w/v) Acrylamid 0,1 % (w/v) SDS 0,03 % (w/v) APS 0,1 % (w/v) TEMED TST 50 mM TrisHCl (pH 7,6) (Proteinaufreinigung) 150 mM NaCl 0,05 %(v/v) Tween 20 TBS Waschpuffer 1 PBS (Zytokin-ELISA) 0,05 % (v/v) Waschpuffer 2 Tween 20 TBS (Annexin 1-ELISA) 0,05 % (v/v) Waschpuffer 3 Tween 20 PBS (Western Blot) 0,05 % (w/v) Tween 20 HAc 0,5 M Essigsäure (pH 3,4) 5 mM Ammoniumacetat (pH 5) Proteinaufreinigung) NH4 Ac (Proteinaufreinigung) 2.2.3 Eukaryotische Zelllinien Zellinie Herkunft Referenz Jurkat Humanes T-Zell-Lymphom Schneider and Schwenk 1977 U937 Humanes Histiocytom Sundstrom and Nilsson 1976 39 Cosima Kretz 2.2.4 2 Material und Methoden Verwendete Antikörper Name Antigen Herkunft/Referenz DAC5 Annexin 1 (Weyd 2006) Annexin 1 BD Pharmingen, Heidelberg CCR6 BD Pharmingen, Heidelberg CD4 BD Pharmingen, Heidelberg CD11b Immuno Tools, Friesoythe CD11b Caltag Laboratories, Burlingame, Maus (IgG2a) anti-Annexin 1 Maus (IgG1) anti-CCR6 Alexa 647 Maus (IgG1) anti-CD4 PerCP Maus (IgG1) anti-CD11b FITC Maus (IgG2a) anti-CD11b PE USA Maus (IgG1) anti-CD11c FITC CD11c Caltag Laboratories, Burlingame, USA Maus (IgG1) anti-CD14 FITC CD14 BD Pharmingen, Heidelberg CD25 BD Pharmingen, Heidelberg CD27 eBioscience, San Diego, USA CD31 Immunotech, Marseille, Frankreich CD45RO BD Pharmingen, Heidelberg CD62L BD Pharmingen, Heidelberg CD80 BD Pharmingen, Heidelberg CD83 BD Pharmingen, Heidelberg Maus (IgG2a) anti-CD25 APC-Cy7 Maus (IgG1) anti-CD27 APC Maus (IgG) anti-CD31 FITC Maus (IgG1) anti-CD45RO PE-Cy7 Maus (IgG2a) anti-CD62L PE Maus (IgG1) anti-CD80 FITC Maus (IgG1) anti-CD83 APC 40 Cosima Kretz 2 Material und Methoden Maus (IgG1) anti-CD86 PE CD86 BD Pharmingen, Heidelberg FoxP3 eBioscience, San Diego, USA HLA-DR BD Pharmingen, Heidelberg IgG BD Pharmingen, Heidelberg IgG BD Pharmingen, Heidelberg Erk 1 R&D Systems, Wiesbaden Tubulin Sigma, München Maus IgG Santa Cruz, Santa Cruz, USA - BD Pharmingen, Heidelberg - BD Pharmingen, Heidelberg - eBioscience, San Diego, USA - BD Pharmingen, Heidelberg Maus (IgG2b) anti-FoxP3 PE Maus (IgG2a) anti-HLA-DR APC Maus (IgG2b) anti-human IgG APC Maus (IgG1) anti-human IgG HRP Maus (IgG1) anti-Erk Maus (IgG1) anti-Tubulin Maus (IgG1) anti-Maus IgG HRP Ziege polyklonal Maus IgG1 Isotyp APC Maus (IgG1) Maus IgG1 Isotyp FITC Maus (IgG1) Maus IgG2a Isotyp PE Maus (IgG2a) Maus IgG2b Isotyp APC Maus (IgGb) 2.2.5 Reagenzien und Geräte Gerät/Reagenz Hersteller 7-AAD (7-Aminoactinomycin D) Sigma, München Ammoniumperoxodisulfat Sigma, München Annexin 5 FITC Caltag Laboratories, Burlingame, USA BCA-Kit Pierce, Rockford, IL, USA Benzonase Merck, Darmstadt 41 Cosima Kretz 2 Material und Methoden Biocoll-Lösung Biochrom, Berlin Bovines Serumalbumin (BSA) Sigma, München Complete Proteaseinhibitor Roche, Mannheim Durchflusszytometer FACS-DIVA Becton Dickinson, San Jose, USA Vybrant DiD Molecular Probes, Eugene, USA ELISA-Photometer Victor, Wallac, Gaithersburg, USA ECL-Lösungen Amersham, Little Chalfont, England Fix/Perm Konzentrat eBioscience, San Diego, USA Fix/Perm Verdünner eBioscience, San Diego, USA Fötales Kälberserum (FCS) Gibco BRL, Karlsruhe Gefrierschrank -20◦ C Liebherr, Ochsenhausen Gefrierschrank -80◦ C Forma Scientific (Thermo), Dreieich Glutamax Gibco BRL, Karlsruhe GSH-Sepharose-Kügelchen Amersham, Little Chalfont, England Humanes GMCSF R Schering, Berlin Leukine, Humanes IL4 Immunotools, Friesoythe Humanes Serumalbumin (HSA) Baxter, Unterschleißheim IgG-Sepharose Amersham, Little Chalfont, England Inkubator für die Zellkultur Steri-Cult, Forma Scientific (Thermo), Dreieich IPTG Roth, Karlsruhe Kanamycin Sigma, München Kühlzentrifuge Megafuge 3.0 RS Heraeus (Thermo), Dreieich LB-Medium Invitrogen, Carlsbad, USA LPS (aus E. coli 026:B6) Sigma, München LS-Säulen Miltenyi, Gladbach Magnetische Kügelchen Miltenyi, Gladbach gekoppelt an anti-CD14 Mausserum Dako, Glostrup, Dänemark β-Mercaptoethanol Neolab, Heidelberg Mikroskop Axiovert 25 Zeiss, Jena OptiEIA Zytokin-ELISA Kit BD Pharmingen, Heidelberg 42 Cosima Kretz 2 Material und Methoden Pepsin-Agarose Pierce, Rockford, USA Permeabilisierungspuffer eBioscience, San Diego, USA Phorbol Myristat Acetat(PMA) Sigma, München Polymorphprep Axis Shield, Oslo, Norwegen PreScission Protease Amersham, Little Chalfont,England Protein-A-Sepharose Amersham, Little Chalfont,England RPMI-Medium Gibco BRL, Karlsruhe SDS-PAGE und Westernblot-Apparatur Mini Protean II, BioRad, München sterile Werkbank SteriGARD Hood Baker, Sanford, USA Tetramethylendiamin (TEMED) Sigma, München Tischzentrifuge Biofuge Fresco Heraeus (Thermo), Dreieich Trypsin/EDTA Gibco BRL, Karlsruhe UV-Strahler Stratalinker 2400 Stratagene, La Jolla, USA Zählkammer n. Neubauer HBG, Lützellinden 2.3 2.3.1 Methoden Aufreinigung von rekombinantem Annexin 1 Humanes Annexin 1 wurde freundlicherweise von Björn Linke aus der Abteilung Immungenetik, Schwerpunkt Tumorimmunologie, Deutsches Krebsforschungszentrum, Leiter Prof. Dr. Peter H. Krammer, zur Verfügung gestellt. Die Präparation erfolgte nach dem folgenden Protokoll: Im Rahmen der Masterarbeit von Isabel Vogler aus derselben Abteilung wurden die Konstrukte zur bakteriellen Expression von rekombinantem humanen und murinen Annexin 1 hergestellt und ein Protokoll zur Aufreinigung entwickelt (Vogler 2005). Für die Aufreinigung wurde die DNA-Sequenz von Annexin 1 zunächst um die Sequenz für einen Abschnitt aus bakteriellem Protein A ergänzt. Das veränderte Annexin 1 wurde in BL21(DE3)pLysS pTK1 E. coli-Zellen mit Hilfe des bakteriellen Expressionsvektors pET41a(+) exprimiert. Insgesamt wurden 300 ml Vorkultur in LB-Medium mit 50 µg/ml Kanamycin angeimpft und über Nacht bei 37◦ C unter Schütteln (220 rpm) inkubiert. Anschließend wurde die Vorkultur 1:10 verdünnt und bis zu einer OD600 von 0,6 unter Schütteln kultiviert. Die Expression von Annexin 1 wurde durch Zugabe von 1 mM IPTG induziert. Nach 4 h wurden die Bakterien 30 min bei 2.070 x g und 4◦ C pelletiert und einmal mit PBS gewaschen. Das Pellet wur- 43 Cosima Kretz 2 Material und Methoden de gewogen und in einem vierfachen Volumen bakteriellen Lysepuffer unter Schütteln 30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Lyse erfolgte durch fünfmaliges Einfrieren in flüssigem Stickstoff und anschließendes Auftauen im Wasserbad bei 37◦ C. Unterdessen wurden pro Milliliter Lysat 200 µl Protein-G-Sepharose-6-Kügelchen in einem Zentrifugenröhrchen mit je 50 ml der folgenden Puffer für 10 min bei 4◦ C rollend äquilibriert: 2 x TST, 1 x HAc, 1 x TST 1 x HAc, 2 x TST. Die Zentrifugationen erfolgten für 5 min bei 2.500 x g und 4◦ C. Nach Beendigung der Lyse wurde das Bakterienlysat mit Benzonase im Verhältnis 1:2000 versetzt und 30-60 min bei Raumtemperatur geschüttelt, bis die Lösung flüssig wurde. Nach Zentrifugation für 30 min bei 13.300 x g und 4◦ C wurde der Überstand des Bakterienlysats auf die äquilibrierten Sepharose-Kügelchen gegeben und 12 h bei 4◦ C rollend inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Kügelchen 5 min bei 2500 x g und 4◦ C zentrifugiert und nach vollständigem Entfernen des Überstandes mit je 50 ml der folgenden Puffer je 10 min bei 4◦ C rollend gewaschen: 3 x TST, 1 x NH4 Ac, 1 x Spaltungspuffer. Zu je 100 µl Kügelchen wurden 250 µl Spaltungspuffer und 8 Einheiten PreScission-Protease gegeben, um das Annexin 1-Konstrukt von der Protein A-Domäne zu trennen, die an den Kügelchen verblieb. Die Proteolyse erfolgte rollend über Nacht bei 4◦ C. Danach wurden die IgG-Kügelchen 10 min bei 1.840 x g und 4◦ C zentrifugiert und der Überstand in ein neues Röhrchen überführt. Die Kügelchen wurden ein weiteres Mal mit einem kleinen Volumen Spaltungspuffer gewaschen. Die Überstände beider Zentrifugationen wurden vereinigt. Die PreScissionProtease trug ein GST-Tag und wurde im folgenden Schritt über eine Inkubation mit GSH-Kügelchen aus der Präparation entfernt. Für 3 Liter Ursprungskultur wurde 4 ml GSH-Kügelchen 5 min bei 460 x g und 4◦ C pelletiert und der Überstand vollständig entfernt. Die Äquilibrierung der Kügelchen erfolgte durch zweimaliges Waschen mit 50 ml kaltem PBS. Die Proteinlösung wurde zugegeben, und das Gemisch 2 h bei 4◦ C rollend inkubiert. Die anschließende Zentrifugation erfolgte für 5 min bei 460 x g und 4◦ C und wurde mehrfach wiederholt, um in der Lösung verbliebene GSH-Kügelchen zu entfernen. Schließlich wurde die Proteinlösung gegen PBS dialysiert (MWCO 10.000) und bei 4◦ C gelagert. 2.3.2 Zytokin-ELISA Der ELISA (engl.: enzyme-linked immunosorbent assay) ist eine Methode zum Nachweis löslicher Proteine. Die spezifische Erkennung erfolgt durch Antikörper und kann 44 Cosima Kretz 2 Material und Methoden durch eine Enzymreaktion detektiert und quantifiziert werden. Ein Vorteil dieser Methode gegenüber dem Western Blot ist, dass das Protein in seiner nativen Struktur erkannt wird und der Nachweis quantitativ erfolgt. Zur Bestimmung der Konzentration von TNF wurden OptiEIA-Kits der Firma BD Pharmingen verwendet, die nach dem Sandwich-ELISA-System aufgebaut sind. Protein-Standards und Antikörper wurden nach Herstellerangaben verdünnt. Das Volumen der Proben und des Standards betrug abweichend von den Angaben des Herstellers 50 µl pro Loch, da 96-Loch-Platten mit der Hälfte der Standard-Fläche verwendet wurden. Die Beschichtung der Platten mit Fänger-Antikörper in Beschichtungspuffer erfolgte über Nacht bei 4◦ C. Danach wurden die Platten fünfmal mit Waschpuffer 1 gewaschen und zur Absättigung unspezifischer Proteinbindungsstellen für 1 h bei Raumtemperatur (RT) mit Blockierungspuffer 1 inkubiert. Nach fünfmaligem Waschen wurde der Zellkulturüberstand auf die Platten gegeben und 1,5 h inkubiert. Im Anschluss wurden die Platten fünfmal gewaschen und für 1 h bei RT mit dem Detektions-Antikörper und Streptavidin-Peroxidase inkubiert. Nach achtmaligem Waschen erfolgte die Entwicklung mit OPD-Substratlösung (5-10 min). Die Reaktion wurde mit 25 µl 1,5 M H2 SO4 abgestoppt und die Farbintensität bei 490 nm im ELISA-Photometer bestimmt. 2.3.3 Annexin 1-ELISA Zum Nachweis von Autoantikörpern gegen Annexin 1 in humanem Serum wurde ein ELISA-System etabliert. Dabei wurde 96-Well-Platten mit 5 µg/ml rekombinantem Annexin 1 in Annexin-Bindepuffer 2 h bei RT beschichtet. Zur internen Kontrolle der Spezifität wurde nur die Hälfte der Wells mit Annexin 1 inkubiert, die andere Hälfte wurde nur mit Annexin-Bindepuffer behandelt. Anschließend wurde die Platte dreimal mit Waschpuffer 2 gewaschen und anschließend mit Blockierungspuffer 2 für 2 h inkubiert, um unspezifische Bindungsstellen abzusättigen. Danach wurde die Platte erneut dreimal mit Waschpuffer 2 gewaschen. Die zu testenden Serum wurden in einer Verdünnung von 1:20 in Blockierungspuffer 2 verdünnt und sowohl auf die mit Annexin 1 beschichtete Seite, als auch auf die unbeschichetet Seite aufgetragen. Durch die Werte der unbeschichteten Seite ließ sich bei der Detektion die unspezifische Bindung der einzelnen Seren bestimmen und dieser Wert wurde vom Wert auf der Seite mit Annexin 1-Beschichtung abgezogen. Als Referenz wurde ein positives Serum verwendet, das in 1:10, 1:20 und 1:40 Verdünnung aufgetragen wurde, und als weitere interne Kontrollen wurden drei negative Seren auf jeder Platte mitgeführt, die eben45 Cosima Kretz 2 Material und Methoden falls 1:20 verdünnt wurden. Nach einer Inkubation von 40 min bei RT wurde die Platte fünfmal mit Waschpuffer 2 gewaschen und dann mit anti-human IgG HRP-Antikörper für 40 min bei RT inkubiert, in einer 1:1000 Verdünnung in Blockierungspuffer 2. Nach achtmaligem Waschen mit Waschpuffer 2 erfolgte die Entwicklung mit OPDSubstratlösung (3 min). Die Reaktion wurde mit 25 µl 1,5 M H2 SO4 abgestoppt und die Farbintensität bei 490 nm im ELISA-Photometer bestimmt. Nach Abzug der individuellen Hintergrundwerte von der nciht beschichteten Seite der Platte, wurd die 1:10 Verdünnung des positiven Serums als 100 %-Wert gesetzt und alle weiteren Messwerte prozentual darauf bezogen. 2.3.4 Aufreinigung von Autoantikörpern gegen Annexin 1 aus humanem Serum Im Serum ist neben Antikörpern auch eine Vielzahl von anderen Proteinen enthalten. Um die Eigenschaften der Antikörperfraktion zu untersuchen, ist es notwendig diese vom restlichen Serum abzutrennen. Eine Möglichkeit besteht darin, zur Aufreinigung Protein A-Sepharose zu verwenden. Protein A bindet spezifisch Immunglobuline. Die Isotypen IgG 1, 2 und 4 werden mit hoher Affinität gebunden, während IgG3, IgA, IgE und IgM mit niedriger Affinität gebunden werden. Da Autoantikörper überwiegend dem IgG-Typ angehören, eignet sich Protein A gut zur Aufreinigung dieser Fraktion. Durch die Immobilisierung auf Sepharose-Kügelchen lassen sich die gebundenen Antikörper durch Zentrifugation abtrennen. Zur Aufreinigung wurden 100 µl Serum mit 100 µl TBS und 50 µl Protein A-Sepharose für 2 h bei 4◦ C unter Rotieren gebunden. Danach wurde mit TBS viermal gewaschen (Zentrifugation 1 min, 4000 x g, 4◦ C) und zur Elution 100 µl Elutionspuffer zugegeben und erneut zentrifugiert. Anschließend wurden 50 µl des Überstandes abgenommen und mit 25 µl Neutralisationspuffer gemischt. Zu den Sepharose-Kügelchen wurden weiter 50 µl Elutionspuffer gegeben und nach erneuter Zentrifugation 50 µl des Überstandes abgenommen und mit dem ersten Eluat vereinigt. Anschließend wurde die Proteinkonzentration mit BCA-Assay bestimmt. 2.3.5 Bestimmung der Proteinkonzentration in Lösung Die Konzentration von Proteinen in Lösung kann über verschiedene Verfahren bestimmt werden. Eine einfache Methode ist der Nachweis mit Hilfe von Kupfersulfat 46 Cosima Kretz 2 Material und Methoden und Bicinchoninsäure (BCA). Zunächst reduzieren die Peptidbindungen des Proteins Cu2+ zu Cu1+ . Die Cu1+ -Ione werden von je zwei Molekülen Bicinchoninsäure chelatiert; es entsteht ein dunkelvioletter löslicher Komplex, dessen Absorbtion bei 560 nm bestimmt werden kann. Die Reaktion wird durch Detergenzien und reduzierende Reagenzien gestört. Die Bestimmung wurde mit einem BCA-Kit der Firma Pierce nach den Angaben des Herstellers durchgefuhrt. 100 µl BCA-Färbelösung wurden in 96-Loch-Platten mit 10 µl der Proteinlösungen bzw. eines BSA-Standards versetzt und fur 15 min bei 37◦ C inkubiert. Die Intensität der Färbung wurde über die Messung der Absorption bei einer Wellenlänge von 560 nm im ELISA-Photometer bestimmt. 2.3.6 Immunopräzipitation von Annexin 1 durch Autoantikörper im Serum von Patienten mit SLE Um herauszufinden, ob Autoantikörper gegen Annexin 1 im Serum von Patienten mit SLE vorhanden sind, kann man neben dem ELISA auch die Methode der Immunopräzipitation verwenden. Dazu wird Serum mit Annexin 1 und Protein A-Sepharose inkubiert, wobei die Antikörper aus dem Serum an die Protein A-Sepharose-Kügelchen binden. Falls Antikörper gegen Annexin 1 enthalten sind, wird Annexin 1 durch diese auf den Sepharose-Kügelchen immobilisiert und kann nach der Elution mit SDS-PAGE und Westernblot nachgewiesen werden. Zur Immunopräzipitation werden pro Serumprobe 100 µl mit 1 µg Annexin 1 vorgemischt und aus dem Mastermix in 100 µl Aliquots verteilt. Dann werden diese mit 100 µl Serum und 100 µl Annexin-Bindepuffer gemischt und 1 h bei 4◦ C rollend inkubiert. Danach werden die Proben fünfmal mit Annexin-Bindepuffer gewaschen (Zentrifugation 1 min, 4000 x g, 4◦ C) und mit 20 µl reduzierendem Probenpuffer (1:5 verdünnt mit TBS) für 10 min bei 95◦ C aufgekocht und anschließend auf ein SDS-Gel aufgetragen. 2.3.7 SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) Die Polyacrylamid-Gelelekrophorese dient der Auftrennung von Proteingemischen nach Größe (Laemmli 1970). Das Gel besteht aus einem polymerisierten Gemisch aus Acrylamid und Bisacrylamid. Durch das Verhältnis der beiden Chemikalien kann die Porengröße des entstehenden Gels variiert und dem Molekulargewicht der aufzutrennenden 47 Cosima Kretz 2 Material und Methoden Proteine angepasst werden. Die denaturierten Proteine werden mit Natriumdodecylsulfat (SDS) beladen, das sich mit seinem hydrophoben Rest an die Aminosäurekette anlagert. Die Anzahl der angelagerten SDS-Moleküle ist annähernd proportional zum Molekulargewicht des Proteins. Da jedes Dodedylsulfat-Molekül eine negative Ladung besitzt, wandern die Proteine im Gel Richtung Anode. Die Laufweite verhält sich umgekehrt proportional zum Logarithmus der Masse. Die Gele bestanden aus einem 5-prozentigen Trenngel und einem 10- bis 12-prozentigen Sammelgel. Die Gelzusammensetzung ist bei den Puffern aufgeführt. Die Polymerisation wurde mit Tetramethylethylendiamin (TEMED) und Ammoniumpersulfat (APS) gestartet. Die Proteinproben wurden mit reduzierendem Probenpuffer (5x) im Verhältnis 1:5 versetzt und für 5 min bei 95◦ C denaturiert. Die Auftrennung erfolgte bei 80 V. Die Gele wurden direkt für Western Blot verwendet. 2.3.8 Western Blot Der Western Blot ist eine Methode zum Nachweis spezifischer Proteine in einem nach Größe aufgetrennten Proteingemisch. Die in einem SDS-Gel aufgetrennten Proteine werden elektrophoretisch auf eine Nitrozellulose-Membran transferiert und mit Hilfe von Peroxidase-gekoppelten Antikörpern und einem chemilumineszenten Substrat mit Hilfe einer CCD-Kamera sichtbar gemacht. Das Ergebnis der Immunopräzipitation wurde durch SDS-PAGE aufgetrennt und mit dem Semi-Dry-Verfahren geblottet. Gel und Membran befinden sich zwischen zwei horizontalen Metallplatten (Anode und Kathode), der Kontakt zu Kathode und Anode wird durch je drei Lagen mit Transferpuffer benetztem Filterpapier hergestellt. Der Transfer erfolgte uber einen Zeitraum von 1 h 45 min bei 0,8 mA/cm2 Membran. Nach dem Transfer wurden die freien Bindungsstellen der Membran durch einstündige Inkubation in Blockierungslösung 3 abgesättigt. Die Inkubation mit dem Erstantikörper (anti-Annexin 1) erfolgte für 1 h. Nach drei zehnminütigen Waschschritten mit Waschpuffer 3 wurde die Membran für ca. 1 h mit einem HRP-gekoppelten Zweitantikörper inkubiert (anti-Maus IgG HRP, Verdünnung 1:10.000 in Waschpuffer 3). Nach dreimaligem Waschen folgten die Zugabe chemilumineszenter ECL-Lösung und die Aufnahme mit der CCD-Kamera. 48 Cosima Kretz 2.3.9 2 Material und Methoden Kultivierung eukaryotischer Zellen Alle Arbeiten zur Kultivierung eukaryotischer Zellen wurden unter einer sterilen Werkbank durchgeführt. Eukaryotischen Zellen wurden im Brutschrank bei 37◦ C, 95 % Luftfeuchtigkeit und 5 % CO2 kultiviert. Als Zellkulturmedium wurde RPMI 1640 verwendet, das vor Gebrauch mit 10 % (v/v) FCS und 1 % (v/v) Glutamax supplementiert wurde (supplementiertes RPMI). Für die Differenzierung und Aktivierung primärer Zellen wurden verschiedene Zytokine verwendet. Nach Erhalt wurden die Zytokine in sterilem, LPS-freiem PBS mit 0,1 % (w/v) BSA gelöst und bis zur Verwendung bei -80◦ C gelagert. 2.3.10 Präparation primärer humaner neutrophiler Granulozyten Im Körper eines Erwachsenen werden jeden Tag ca. 1x 1011 neutrophile Granulozyten produziert: sie machen somit 50-65 % aller Lymphozyten aus. Mittels gradueller Dichtezentrifugation über Histopaque lassen sich die neutrophilen Granulozyten aus humanem Blut aufreinigen. In vitro sterben sie innerhalb von vier Tagen auf Grund fehlender Überlebenssignale durch Zytokine. Dies spiegelt die kurze Lebensdauer der neutrophilen Granulozyten in vivo wider, die etwa 6 Stunden im peripheren Blut beträgt. Somit stellen sie ein gutes zelluläres Modell zur Untersuchung des spontanen Apoptoseverhaltens von Leukozyten dar. Primäre humane neutrophile Granulozyten wurden durch eine Dichte-Zentrifugation aus 80 ml heparinisiertem Vollblut isoliert. 4 ml Polymorphprep wurden mit 5 ml Blut vorsichtig überschichtet und zentrifugiert (40 min bei 470 x g und 20◦ C, ohne Bremse). Nach der Zentrifugation flotieren die mononukleären Lymphozyten auf dem Polymorphprep, während sich die polymorphkernigen neutrophilen Granulozyten als Ring in der Interphase sammeln. Die Erythrozyten werden unter diesen Bedingungen pelletiert. Der obere Ring aus mononukleären Lymphozyten wurde vorsichtig entfernt und für die Präparation von Monozyten verwendet. Die neutrophilen Granulozyten des unteren Ringes wurden vereint und zum Ausgleich der Molarität in ein gleiches Volumen 0,45 % NaCl-Lösung gegeben. Nach Zentrifugation (10 min bei 820 x g und 20◦ C) wurde der Überstand verworfen und die verbliebenen Erythrozyten durch einminütige Inkubation in eiskalter 0,2 % NaCl-Lösung hypoton lysiert. Die Lyse wurde durch Zugabe von 5 ml eiskalter 1,6 % NaCl-Lösung gestoppt, und die neutrophilen Granulozyten nach erneuter Zentrifugation in einer Konzentration von 2 x 106 Zellen/ml in 49 Cosima Kretz 2 Material und Methoden supplementierten RPMI-Medium in 6-Loch-Zellkulturplatten (3 ml pro Loch) ausgesät und bis zur weiteren Verwendung im Brutschrank inkubiert. 2.3.11 Präparation primärer humaner Monozyten Die Präparation von Monozyten erfolgte aus Vollblut nach Präparation von neutrophilen Granulozyten mit einem CD14-Magnetic-Bead-Kit der Firma Miltenyi. Die Isolation erfolgte nach den Angaben des Herstellers, jedoch wurden die Volumina der Antikörperlösung und der Kügelchen-Suspension halbiert, um eine CD14+ -Population besonders hohen Reinheitsgrads zu erhalten. Die Lymphozyten wurden je 1 x 107 Zellen in 80 µl MACS-Puffer resuspendiert und nach Zugabe von 10 µl anti-CD14-Kügelchen-Suspension je 1 x 107 Zellen für 15 min bei 4◦ C unter Schütteln inkubiert. Die Zellen wurden mit 2 ml MACS-Puffer je 1 x 107 Zellen gewaschen und für 10 min bei 300 x g und 4◦ C pelletiert. Das Pellet wurde in 500 µl MACSPuffer je 1 x 108 Zellen resuspendiert und über eine LS-Säule in einem magnetischen Zellseparator gegeben. Die Säule wurde dreimal mit je 3 ml MACS-Puffer gewaschen. Die Säule wurde aus dem Magnetfeld entfernt und die CD14+ Monozyten mit 5 ml MACS-Puffer eluiert. Die Monozyten wurden gezählt, pelletiert (10 min bei 300 x g und 20◦ C) und in einer Konzentration von 1,5 x 106 Zellen in supplementiertem RPMI-Medium in 6-Loch-Platte ausgesät (3 ml pro Loch). 2.3.12 Präparation primärer humaner Lymphozyten Zur Quantifizierung und Charakterisierung von Treg mittels Durchflusszytometrie wurden Lymphozyten aus 80 ml Vollblut isoliert. Das Vollblut wurde auf 200 ml mit PBS aufgefüllt. Je 15 ml Ficoll (Biochrom) wurden langsam mit 30 ml Blut überschichtet und anschließend bei 2420 rpm und 20◦ C für 20 min ohne Bremse zentrifugiert. Die Lymphozytenringe in der Interphase wurden vereinigt, mit 50 ml PBS aufgefüllt und bei 1500 rpm und 20◦ C für 10 min abzentrifugiert. Die Zellen wurden einmalig mit PBS gewaschen und anschließend in 50 ml supplementiertem RPMI resuspendiert. Durch Inkubation für 20 min bei 37◦ C in einer Zellkulturflasche wurden die adhärenten Monozyten weitgehend depletiert. Der Überstand wurde abgenommen und für die durchflusszytometrischen Untersuchungen verwendet. 50 Cosima Kretz 2.3.13 2 Material und Methoden Differenzierung primärer humaner DC Die Differenzierung von DC erfolgte ausgehend von frisch isolierten Monozyten durch sechstägige Kultivierung in GMCSF- und IL4-haltigem Medium (Sallusto and Lanzavecchia 1994). Die adhärenten Zellen wurden in 6-Loch Zellkulturplatten mit 3 ml supplementiertem RPMI-Medium kultiviert. Das Medium enthielt zusätzlich 1000 U/ml GMCSF und 500 U/ml IL-4. Nach drei Tagen wurden pro Loch 0,5 ml Medium mit 3500 U/ml GMCSF und 1500 U/ml IL-4 zugegeben. Nach insgesamt sechs Tagen wurden die unreifen DC vorsichtig mit dem Zellkultur-Überstand abgenommen, und 1 x 105 Zellen pro Loch in 48-Loch-Zellkulturplatten umgesetzt. 2.3.14 Differenzierung von U937-Zellen U937-Zellen sind humane monozytische Suspensionszellen, die durch verschiedene Substanzen zu adhärenten Zellen differenziert werden können, die in ihrem Phänotyp DC ähneln. 45 x 106 U937-Zellen wurden in 30 ml supplementiertem RPMI in einer 75 cm2 Zellkulturflasche ausgesät und mit 10 µg/ml beziehungsweise 100 µg/ml Phorbolmyristatacetat (PMA) für drei bis vier Tage differenziert. Die differenzierten Zellen wurden einmal mit PBS gewaschen und für 4 min mit Trypsin/EDTA vom Boden der Zellkulturflasche gelöst. Nach Abstoppen der proteolytischen Reaktion mit 12 ml Medium wurden die Zellen pelletiert (5 min bei 460 x g und 4◦ C) und ohne Verzögerung in 48-Loch-Platten ausplattiert (1 x 105 Zellen pro Loch), um ein Aggregieren der Zellen in Suspension zu verhindern. 2.3.15 Apoptose-Induktion Um frühapoptotische Zellen zu erhalten, wurden Jurkat T-Zellen mit 50 mJ/cm2 UVCStrahlung bestrahlt (6-Loch-Platten, 2,5 ml Zellsuspension pro Loch) und für 4 h in supplementiertem RPMI-Medium bei 37◦ C inkubiert. Primäre neutrophile Granulozyten sterben nach Entnahme aus dem Körper durch Entzug von Überlebenssignalen spontan und zeigen etwa 24 h nach Blutentnahme die typischen Charakteristika frühapoptotischer Zellen. 51 Cosima Kretz 2.3.16 2 Material und Methoden Kokultur-Experimente mit apoptotischen Zellen Um zu untersuchen, ob apoptotische Zellen die Zytokinsekretion und Reifung von Phagozyten beeinflussen, wurden Kokultur-Experimente durchgeführt. Je 1 x 105 (U937, bzw. DC) Phagozyten wurden in 500 µl supplementiertem RPMIMedium in 48-Loch-Platten ausgesät. Nachdem die Zellen adhäriert hatten (30-60 min), wurde das Medium ausgetauscht und frühapoptotische Zellen wurden in einem Verhältnis von 1:5 (Phagozyten zu apoptotischen Zellen) zugegeben. Als frühapoptotische Zellen dienten mit UVC bestrahlte J16 T-Zellen beziehungsweise primäre humane neutrophile Granulozyten an Tag 1 nach Isolation. Nach 3 h wurden die Zellen mit bakteriellem LPS (aus E. coli 026:B6) stimuliert. Nach ca. 18 h wurden 250 µl Überstand entnommen und durch frisches Medium ersetzt. Die Überstände wurden im ELISA auf TNF-Sekretion untersucht, die Zellen weiter im Brutschrank inkubiert und ca. 48 h nach LPS-Zugabe in Bezug auf die Expression von Oberflächenmarkern im Durchflusszytometer untersucht. Wenn Annexin 1 auf den apoptotischen Zellen durch den Einsatz von anti-Annexin 1 Antikörpern aus dem Serum von Patienten mit SLE blockiert wurde, wurden die apoptotischen Zellen vor ihrer Zugabe zu den Phagozyten 15 min mit der Antikörperlösung vorinkubiert und dann mit sterilem PBS gewaschen und in supplementiertem RPMI zugegeben. 2.3.17 Vybrant DiD-Markierung von J16 T-Zellen Vybrant DiD ist ein lipophiler Farbstoff, der sich in die Membranen lebender Zellen einlagert und im Durchflusszytometer nachweisbar ist. Für die Markierung mit Vybrant DiD wurden J16 T-Zellen für 5 min bei 5000 x g und 20◦ C pelletiert und einmal mit sterilem PBS gewaschen. Die Zellen wurden in 1 ml sterilem PBS resuspendiert und mit 1 µl Vybrant DiD pro 1 x 106 Zellen 1 min bei 37◦ C inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Zellen 5 min bei 5000 x g und 20◦ C zentrifugiert und vorsichtig in angewärmtem supplementiertem RPMI-Medium resuspendiert. Die Zellen wurden einmal mit Medium gewaschen und bis zur weiteren Verwendung in einer Konzentration von 2 x 106 Zellen/ml im Brutschrank inkubiert. 52 Cosima Kretz 2.3.18 2 Material und Methoden Phagozytose-Experimente Um den Einfluss von Autoantikörpern aus dem Serum von Patienten mit SLE auf die Aufnahme-Kapazität der Phagozyten zu untersuchen, wurden Phagozytose-Experimente mit DiD-markierten apoptotischen Zellen durchgeführt. J16 T-Zellen wurden erst wie oben beschrieben mit UVC-Licht bestrahlt und anschließend mit Vybrant DiD markiert. Phagozyten (U937-Zellen, bzw. DC) wurden in 24-Loch-Platten ausgesät (2 x 105 Zellen pro Loch) und 12 h im Brutschrank inkubiert. Kurz vor Zugabe der apoptotischen J16 T-Zellen (zwischen 2 x 105 und 1 x 106 ) wurden diese mit 3 µg der Antikörperlösungen aus unterschiedlichen Seren für 15 min bei 37◦ C inkubiert und mit PBS gewaschen, um nicht gebundene Antikörper zu entfernen. Danach wurden die apoptotischen J16 T-Zellen in supplementiertem RPMI-Medium zugegeben, und nach unterschiedlichen Zeitpunkten entsprechend der Kinetik auf Eis abgestoppt und geerntet. Die Phagozyten wurden nach dem Abstoppen zusätzlich mit einem geeigneten FITC-markierten Antikörper markiert (anti-CD31 Antikörper für U937, bzw. antiCD11b Antikörper für DC), so dass doppelt positive Zellen (FITC und DiD) leicht identifiziert werden konnten. Die Phagozytose wurde im FACS bestimmt. Als interne Kontrolle wurden unbestrahlte J16 T-Zellen verwendet, die analog zu den bestrahlten Zellen behandelt wurden. 2.3.19 Durchflusszytometrische Analyse Im Durchflusszytometer kann die Expression eines oder mehrerer Proteine auf oder in einer Zelle quantifiziert werden. Dies geschieht durch die spezifische Bindung von fluorochrommarkierten Antikörpern an die entsprechenden Epitope, die dann nach Anregung mit einem Laserstrahlt druch die Emission in dem für das Fluorochrom typischen Bereich quantifiziert werden kann. Die Zellen einer Suspension werden im Gerät vereinzelt und mit ein oder zwei Laserstrahlen verschiedener Wellenlänge bestrahlt. Durch das Forwärts- und Seitwärtsstreulicht werden Größe und Granularität der Zellen bestimmt, so dass sich Populationen mit unterschiedlichen Eigenschaften voneinander unterscheiden lassen. Ein Durchflusszytometer ermöglicht die gleichzeitige Analyse mehrerer Oberflächenantigene auf Einzelzellebene. Durch eine Fixierung der Zellen ist auch der Nachweis von intrazellulärer Proteine möglich. Zur Analyse der Expression verschiedener Oberflächenmarker wurden 2 x 105 Zellen durch fünfminütige Zentrifugation bei 460 x g und 4◦ C pelletiert. Die Überstände 53 Cosima Kretz 2 Material und Methoden wurden verworfen, und die Zellen für 15 min mit 25 µl 20 % Maus- oder Rattenserum in FACS-Puffer inkubiert (je nach Ursprung der verwendeten Antikörper), um Fc-Rezeptoren abzusättigen. Alle Inkubationen erfolgten auf Eis, um eine Internalisierung von Oberflächenmoleküle zu verhindern. Für die Antikörper wurde ein Mastermix angesetzt (je 3 µl Antiköper pro 50 µl Färbevolumen) und in 25 µl Aliquots auf die Proben verteilt. Nach 15 min Inkubation wurden die Zellen zweimal mit FACS-Puffer gewaschen und in 100 µl FACS-Puffer für die Analyse im FACS aufgenommen. Zum Nachweis von intrazellulärem FoxP3 wurden 5 x 106 Zellen verwendet und zuerst, wie bereits beschrieben, mit Antikörpern gegen Oberflächenmarker gefärbt (Mastermix: je 6 µl Antiköper pro 26 µl Färbevolumen, 15 µl/Probe, 20 min Inkubation). Danach folgte ein Waschschritt mit PBS und eine fünfminütige Zentrifugation bei 460 x g und 4◦ C. Nach Zugabe von 750 µl Fix/Perm-Puffer (Verdünnung nach Angaben des Herstellers) wurden die Zellen für 30 min inkubiert. Nachfolgend wurden sie einmal mit PBS und zweimal mit Permeabilisierungspuffer gewaschen in 98 µl Permeabilisierungspuffer mit 2 % Rattenserum für 15 min inkubiert und anschließend mit 20 µl anti-FoxP3 Antikörper versetzt und weiter 30 min inkubiert. Nach zweimaligem Waschen mit Permeabilisierungspuffer wurden die Zellen in 250 µl PBS ausgenommen und im Durchflusszytometer analysiert. Um nachzuweisen, dass Autoantikörpern aus dem Serum von Patienten mit SLE an apoptotische Zellen binden, wurden 2 x 105 Zellen für 15 min mit 5 µg Antikörperlösung inkubiert und nach Waschen mit Annexin-Bindepuffer mit anti-human IgG APC als Zweitantikörper für 15 min gefärbt. Nach erneutem Waschen in 100 µl Annexinbindepuffer für die Analyse aufgenommen. Auch für die Analyse von Annexin 1 (DAC5) sowie die Analyse von Phosphatidylserin (Anx5) wurde statt FACS-Puffer Annexin-Bindepuffer verwendet. Die Auswertung erfolgte mit der Software DIVA. 2.3.20 Bestimmung der Apoptose nach Nicoletti Mit Hilfe einer von Nicoletti und Kollegen etablierten Methode lassen sich apoptotische Zellkerne aufgrund ihres geringeren DNA-Gehaltes von Zellkernen lebender Zellen unterscheiden (Nicoletti et al. 1991). Der Fluoreszenzfarbstoff dringt in die Zellkerne ein und interkaliert in die DNA, sodass die Kerne ihrem DNA-Gehalt entsprechend fluoreszieren. Neben den vitalen diploiden und den in Teilung befindlichen tetraploi54 Cosima Kretz 2 Material und Methoden den Zellkernen lassen sich die apoptotischen Zellkerne mit subdiploidem DNA-Gehalt quantifizieren. 2 x 105 Zellen wurden in 250 µl Nicolettipuffer für 12-48 h bei 4◦ C unter Lichtabschluss lysiert und im Durchflusszytometer analysiert. Die spezifische Apoptose wurde folgendermaßen berechnet: 2.3.21 % experimentelleApoptose − % spontaneApoptose 100 % spontaneApoptose × 100. Statistische Analyse Alle Daten dieser Arbeit werden als individuelle Werte sowie als Mediane dargestellt. Der Mann-Whitney-U-Test wurde mit einem Konfidenzinterval von 95 % zur Prüfung statistischer Signifikanz verwendet. Der Test wurde als signifikant angesehen, wenn p kleiner als 0.05 war. Für die Berechnungen wurden die Programme GraphPad Prism 4 (GraphPad Software Inc.) und SPSS 12 (SPSS Inc.) verwendet. 55 Cosima Kretz 3 3.1 3 Ergebnisse Ergebnisse Das Apoptoseverhalten neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE zeigt keine pathologische Veränderung SLE ist durch das Vorhandensein von Autoantikörpern gegen nukleäre Antigene und gegen intrazelluläre Strukturen wie dsDNA gekennzeichnet. Diese Antikörper sind nicht nur pathognomonisch, sondern spiegeln auch den Aktivitätsstatus der Erkrankung wider. Eine mögliche Ursache der Entstehung dieser Antigene sind apoptotische Zellen (Casciola-Rosen et al. 1994; Rosen and Casciola-Rosen 1999; Voll et al. 1997). Daher könnte ein vermehrtes Auftreten von apoptotischen Zellen im Blut in der Pathogenese des SLE eine Rolle spielen. Eine größere Anzahl apoptotischer Zellen könnte durch vermehrte oder beschleunigte Apoptose entstehen und somit die Kapazitäten der phagozytierenden Zellen überlasten. Durch die längere Verweildauer der Zellen würden die sterbenden Zellen in einem Stadium der späten Apoptose oder der sekundären Nekrose von DC aufgenommen werden und diese aktivieren (Janeway 1992; Matzinger 1994). Um zu untersuchen, ob Leukoozyten aus dem Blut von Patienten mit SLE im Vergleich zu Leukozyten von gesunden Kontrollen vermehrt oder beschleunigt einen apoptotischen Zelltod sterben, wurden neutrophile Granulozyten isoliert und ihre spontane Apoptose mittels durchflusszytometrischer Methoden untersucht. Wie Abbildung 4 zeigt, exponieren an Tag 1 nach der Isolation bereits 40-50 % der neutrophilen Granulozyten PS in der äußeren Membran. Die Externalisierung von PS ist ein frühes Ereignis in der Apoptose. An Tag 2 und 3 nach der Präparation sind alle Zellen PS-positiv. In der kumulativen Darstellung (Abb. 4A) lassen sich keine signifikanten Unterschiede in den Mittelwerten der durchschnittlichen Fluoreszenzstärke (engl. mean fluorescence intensity = MFI) zwischen den Neutrophilen der Patienten mit SLE und der gesunden Kontrollen erkennen. An Tag 1 lässt sich auch bereits DNA-Fragmentierung nachweisen (Abb. 4B). Der Median liegt bei 51,3 % für gesunde Kontrollen und bei 22,3 % für Patienten mit SLE, ist aber auf Grund der hohen Streuung nicht signifikant unterschiedlich. An Tag 3 ist dieser Wert bis auf 85,1 % bei den gesunden Kontrollen und 78,4 % bei den Patienten mit SLE angestiegen. Auch hier sind im statistischen Vergleich keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen messbar. Die anfänglichen Unterschied in diesen Experimenten sind eher auf die hohe Streuung und die geringe Anzahl an Patienten 56 Cosima Kretz 3 Ergebnisse zurückzuführen. Dies bestätigt sich auch dadurch, dass die Werte an Tag 2 und 3 vergleichbar sind. Der Verlust der Membranintegrität als spätes apoptotisches Ereignis ist in vollem Ausmaß erst an Tag 3 zu beobachten (Abb. 4C). Auch hier lassen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen beobachten. Zusammenfassend können keine Unterschiede zwischen neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen im Apoptoseverhalten festgestellt werden, weder quantitativ noch im Bezug auf den zeitliche Verlauf. 3.2 Apoptotische neutrophile Granulozyten haben einen suppressiven Effekt auf U937-Zellen Apoptotische Zellen werden in vitro durch phagozytierende Zellen wie DC oder Makrophagen aufgenommen und verändern deren Verhalten dahingehend, dass diese Zellen schlechter auf Aktivierungssignale reagieren. Dadurch wird verhindert, dass DC, die apoptotische Zellen aufgenommen haben, nach Aktivierung ihrerseits selbstreaktive T-Zellen durch körpereigene Peptide aktivieren. Dies könnte ein wichtiger Mechanismus zur Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz sein. Es wurde postuliert, dass bei Patienten mit SLE die Toleranzinduktion durch apoptotische Zellen gestört ist. Zum einen könnten die apoptotischen Zellen direkt diesen Effekt hervorrufen, indem die Anzahl zu groß ist und die Phagozytosekapazitäten überlastet sind. Zum anderen können veränderte Signale der apoptotischen Zellen an die Phagozyten die gleiche Wirkung hervorrufen und dadurch den tolerogenen Effekt apoptotischer Zellen verringern. Um zu untersuchen, ob die Interaktion von apoptotischen neutrophilen Granulozyten und DC in Patienten mit SLE verändert ist, wurde ein in vitro- System mit Zellen etabliert, die ein DC-ähnliches Verhalten aufweisen. Dadurch konnten spenderabhängige Schwankungen der DC-Aktivität vermieden werden. Es wurde die monozytische Zelllinie U937 verwendet, die durch den Phorbolester PMA dahingehend differenziert werden kann, dass die Zellen viele Eigenschaften unreifer DC aufweist: differenzierte U937Zellen exprimieren ähnliche Moleküle auf ihrer Oberfläche wie DC (Abb. 5A). Dazu gehören CD11b und das DC-typische CD11c, sowie CD83 und HLA-DR. Auch zeigen sie ähnlich wie DC keine Oberflächenexpression von CD14, CD80 und CD86. Nach Stimulation der Zellen mit LPS werden die kostimulatorischen Moleküle CD80, CD83, 57 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 4: Apoptosekinetik primärer neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen (K). (A) Neutrophile Granulozyten wurden mit Annexin 5 gefärbt und nach der Isolierung an vier aufeinanderfolgenden Tagen (Tag 0-3 = t0-3) im Durchflusszytometer analysiert, um den Anteil apoptotischer Zellen zu bestimmen (Mediane SLE bzw. K t0: 480, 897, t1: 3125, 2413, t2: 2589, 3003, t3: 2276, 3884). (B) Primäre neutrophile Granulozyten wurden einer Färbung nach Nicoletti unterzogen und im Durchflusszytometer analysiert, um fragmentierte DNA subgenomischer Größe nachzuweisen, die im Laufe der Apoptose auftritt. (C) Neutrophile Granulozyten wurden mit 7AAD gefärbt und durchflusszytometrisch untersucht, um den Verlust der Membranintegrität als spätes Apoptoseereignis zu quantifizieren. Links ist je ein repräsentatives Beispiel gezeigt (grau gefüllt: Hintergrundfluoreszenz, graue Linie: t0, gepunktete Linie: t1, gestrichelte Linie: t2, schwarze Linie: t3), rechts sind die kumulativen Daten dargestellt (graue Punkte: gesunde Kontrollen, blaue Punkte: Patienten mit SLE). 58 Cosima Kretz 3 Ergebnisse CD86, und HLA-DR stärker exprimiert, ebenso nimmt die Oberflächen-Expression von CD14, CD31, CD11b und CD11c zu. Schließlich produzieren differenzierte U937-Zellen nach Stimulation mit LPS konzentrationsabhängig pro-inflammatorische Zytokine wie TNF (Abb. 5B). Auf Grund dieser Ergebnisse wurden U937-Zellen als DC-Modell in Kokultur-Experimenten mit apoptotischen Zellen eingesetzt. Als interner Standard wurden Jurkat T-Zellen (J16) verwendet, in denen durch Behandlung mit UV-C (256 nm) Apoptose induziert wurde. Vier Stunden nach Bestrahlung weisen sie ein frühes Stadium der Apoptose auf (Abb. 5C). In diesem Zustand wurden sie mit U937-Zellen kokultiviert. Bei den durchgeführten Experimenten wurden U937-Zellen mit apoptotischen neutrophilen Granulozyten aus Patienten mit SLE oder gesunden Kontrollen für drei Stunden vorinkubiert und anschließend mit LPS stimuliert. Um die Aktivierung der U937-Zellen zu messen, wurde die TNF-Sekretion mittels ELISA bestimmt (Abb. 6A). Es lässt sich beobachten, dass die Kokultur von apoptotischen neutrophilen Granulozyten zu einer verminderten Sekretion von TNF führt (Abb. 6B). Dieser suppressive Effekt fällt mit zunehmender Aktivierung der U937-Zellen schwächer aus. Im Vergleich sind apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE in der Lage, U937Zellen zu supprimieren, ähnlich wie neutrophile Granulozyten von gesunden Kontrollen (Abb.6B). Die Mediane der Stimulation liegen bei 58 % für gesunde Kontrollen und 54 % für Patienten mit SLE. Unter statistischen Gesichtspunkten lässt sich kein signifikanter Unterschied feststellen (p-Wert K vs. SLE: 0,0789). Der Median der Stimulation nach Kokultur mit apoptotischen Jurkat T-Zellen, die als interne Kontrolle verwendet wurden, liegt bei 56 %. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE eine vergleichbare Fähigkeit zur Hemmung von U937-Zellen aufweisen. Diesbezüglich liegt also kein zellintrinsischer Defekt der neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE vor. 3.3 Primäre DC von Patienten mit SLE weichen im Bezug auf ihre Stimulierbarkeit durch Gefahrensignale nicht von DC aus gesunden Kontrollen ab Da apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE weder in ihrem Apoptoseverhalten noch in ihrer Fähigkeit zur Suppression von U937-Zellen Unter59 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 5: DC-ähnliche Differenzierung der monozytischen Zellinie U937. (A) Zellen der monozytischen Zellinie U937 wurden für drei Tage mit PMA differenziert und dann mit 5 ng/ml LPS stimuliert. Nach 48 Stunden wurden die stimulierten Zellen bzw. unstimulierte Zellen als Kontrolle mit Antikörpern gegen CD11b, CD11c, CD14, CD31, CD80, CD83, CD86 und HLADR gefärbt und durchflusszytometrisch analysiert (graue Füllung: Isotypkontrolle, graue Linie: Tag 5 ohne Stimulation, schwarze Linie: Tag 5 mit Stimulation an Tag 3). (B) U937-Zellen wurden an Tag 3 mit unterschiedlichen Konzentrationen LPS stimuliert, und die TNF-Sekretion wurde an Tag 4 mittels ELISA quantifiziert. schiede zu neutrophilen Granulozyten von gesunden Kontrollen aufweisen, besteht die Möglichkeit, dass DC von Patienten mit SLE auf Grund eines abnormalen Verhaltens sich nicht supprimieren lassen. Daher wurde getestet, ob die Stimulierbarkeit der DC von Patienten mit SLE verändert ist. Wie bereits in Unterkapitel 3.2 erwähnt, hängt die Supprimierbarkeit von U937-Zellen vom Grad ihrer Aktivierung ab, wobei starke Aktivierung den suppressiven Efffekt aufheben kann. Dies gilt auch für unreife DC, die aus 60 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 6: Supprimierbarkeit von U937-Zellen durch apoptotische neutrophile Granulozyten. (A) Schematische Darstellung des Experiments: Apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen (K) wurden mit DC kokultiviert, um die Suppression LPS-induzierter Stimulation durch apoptotische Zellen zu testen. Apoptotische Jurkat T-Zellen (J16) wurden als interne Kontrolle mitgeführt. (B) U937-Zellen wurden nach dem in A gezeigten Schema mit apoptotischen neutrophilen Granulozyten oder J16 kokultiviert, 18 h später wurde die Sekretion von TNF im ELISA gemessen. links: repräsentatives Ergebnis, rechts: kumulative Daten für eine Stimulation mit 5 ng/ml LPS. Die TNF-Sekretion nach Stimulation ohne Kokultur wurde jeweils auf 100 % gesetzt. Die Linien repräsentieren den Median der Population. monozytischen Vorläuferzellen in vitro differenziert wurden (Daten nicht gezeigt). Eine verstärkte Reaktion auf Aktivierungssignale könnte damit eine schwächere Toleranzinduktion in vivo erklären. Daher wurden in vitro differenzierte DC mit ansteigenden LPS-Konzentrationen stimuliert und die Produktion von TNF im ELISA gemessen. Ein Unterschied in der TNF-Produktion zwischen DC von Patienten mit SLE und DC von gesunden Kontrollen ist jedoch nicht nachweisbar (Abb. 7A). Die Variabilität der Messwerte der einzelnen Spender ist bei diesem Experiment sehr hoch; dies ist auch von anderen Gruppen beschrieben worden (Sampaio et al. 1991). Die Streuung hat jedoch keinen Einfluss auf die Mediane der Populationen, die im Vergleich keine signifikanten Unterschiede zeigen. Eventuelle Unterschiede in der Supprimierbarkeit von DC von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen müssen sich jedoch nicht zwangsläufig in der Sekre61 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 7: Stimulierbarkeit primärer DC. (A) Primäre DC wurden mit der angegebenen LPSKonzentration stimuliert. Anschließend wurde die Sekretion von TNF mittels ELISA gemessen. Links: ein representatives Ergebnis, rechts: kumulative Daten (blau: Patienten mit SLE, grau: gesunde Kontrollen (K)). tion pro-inflammatorischer Zytokine widerspiegeln. Um zu prüfen, ob sich Unterschiede auf anderer Ebene finden, wurde die Expression kostimulatorischer Moleküle auf der Oberfläche der DC untersucht. Ein exemplarisches Ergebnis ist in Abbildung 8 dargestellt. Die Expression von HLA-DR, CD86 und CD83 steigt nach Stimulation an. Eine Quantifizierung ergibt auch hier keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen DC aus Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen (Abb. 8B). Daraus lässt sich schließen, dass das Verhalten der DC hinsichtlich TNF-Sekretion und Expression kostimulatorischer Marker zwischen Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen vergleichbar ist. 3.4 Die Supprimierbarkeit durch apoptotische Zellen ist bei DC von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen nicht vermindert Da sich DC von Patienten mit SLE in vergleichbarem Maße wie DC von gesunden Kontrollen stimulieren lassen, stellte sich die Frage, ob sie sich auch in gleichem Maße durch apoptotische Zellen supprimieren lassen. Um dies zu überprüfen wurde ein experimentelles System verwendet, in dem primäre humane DC mit apoptotischen Jurkat T-Zellen für drei Stunden kokultiviert wurden, um nach anschließender LPSStimulation die TNF-Sekretion mittels ELISA zu messen (Abb. 9A). Apoptotische Jurkat T-Zellen sind in der Lage, die TNF-Sekretion nach Aktivierung 62 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 8: Expression von Aktivierungsmarkern auf der Oberfläche von DC nach Stimulation. (A) Repräsentatives Ergebnis: In vitro gereifte DC aus monozytischen Vorläuferzellen wurden mit 5 ng/ml LPS stimuliert und anschließend mit Antikörpern gegen HLA-DR, CD86 und CD83 gefärbt und durchflusszytometrisch analysiert. (Grau gefüllt: Isotypkontrolle, graue Linie: Tag 7 unstimuliert, gestrichelte Linie: Tag 9 unstimuliert, schwarze Linie: Tag 9 stimuliert mit 5 ng/ml LPS an Tag 7.) (B-D) Kumulative Daten für HLA-DR (B), CD86 (C) und CD83 (D) (blau: Patienten mit SLE, grau: gesunde Kontrollen). 63 Cosima Kretz 3 Ergebnisse der DC zu vermindern (Abb. 9 B). Die kumulative Auswertung ergibt, dass der Median der TNF-Sekretion bei supprimierten DC von gesunden Kontrollen bei 56 % liegt und bei DC von Patienten mit SLE bei 70 % (nach einer Stimulation mit 5 ng/ml LPS). Dieser Unterschied ist jedoch statistisch nicht signifikant (p-Wert: 0,9654). Auch die Werte für 10 und 20 ng/ml LPS zeigen keine statistisch signifikanten Unterschiede (Daten nicht gezeigt). Auch in diesem Experiment wird deutlich, dass die Suppression der DC von der Stärke ihrer Aktivierung abhängt und der suppressive Effekt durch eine starke Aktivierung der DC aufgehoben werden kann (Abb. 9C). Das heißt, dass bei einer schwachen Aktivierung der DC der suppressive Effekt und damit die verminderte Sekretion proinflammatorischer Moleküle stärker ausfällt als bei einer starken Aktivierung. Wenn die Aktivierung eine bestimmte Grenze überschreitet, tritt jedoch kein suppressiver Effekt mehr auf. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass primäre DC von Patienten mit SLE gegenüber DC von gesunden Kontrollen keine signifikanten Unterschiede in ihrer Supprimierbarkeit durch apoptotische Zellen zeigen. Ein zellintrinsischer Defekt lässt sich nicht nachweisen. 3.5 Apoptotische Zellen von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen zeigen keine Unterschiede in der Oberflächenexpression von Annexin 1 In der Abteilung von Prof. Krammer wurde nachgewiesen, dass das Protein Annexin 1 während der Apoptose externalisiert wird und dass es die Aktivierbarkeit humaner DC hemmt (Weyd 2006; Dörner 2007). Daher stellte sich die Frage, ob dieses Molekül bei Patienten mit SLE ein abweichendes Verhalten aufweist. Dabei könnten Expression oder Lokalisation verändert sein, oder der supprimierende Effekt könnte durch eine Mutation vermindert oder aufgehoben werden. Um dies zu untersuchen, wurde die Oberflächenexpression von Annexin 1 auf apoptotischen neutrophilen Granulozyten mittels Durchflusszytometrie quantifiziert und im zeitlichen Verlauf beobachtet. In Abbildung 10A ist exemplarisch das Ergebnis einer solchen Messung über den Zeitraum von vier Tagen dargestellt. Die kumulativen Daten zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen apoptotischen neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE und 64 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 9: Suppressiver Effekt apoptotischer Zellen auf DC. (A) Schematische Darstellung des Experiments: In vitro differenzierte DC aus monozytischen Vorläuferzellen wurden mit apoptotischen Jurkat T-Zellen (J16) kokultiviert, um anschließend die Suppression LPSinduzierter Sekretion von TNF mittels ELISA zu quantifizieren. (B) Nachweis UV-C-induzierter Apoptose in Jurkat T-Zellen (J16) nach Bestrahlung mit 50 mJ/cm2 . (Grau gefüllt: Hintergrundfluoreszenz, gepunktete Linie: lebende J16, schwarze Linie: J16 2h nach UV-Induktion, gestrichelte Linie: J16 4h nach UV-Induktion, graue Linie: J16 6h nach UV-Induktion.) (C) Kokulturexperiment nach dem in (A) gezeigten Schema. Links: jeweils ein repräsentatives Ergebnis für einen Patienten mit SLE und eine gesunde Kontrolle, rechts: kumulative Daten, (blau: Patienten mit SLE, grau: gesunde Kontrollen). Stimulierte DC ohne Kokultur wurden auf 100 % gesetzt und das Ergebnis der Kokultur prozentual darauf bezogen. 65 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 10: Expression von Annexin 1 auf der Oberfläche apoptotischer neutrophiler Granulozyten. (A) Repräsentatives Ergebnis der durchflusszyotmetrischen Analyse von Annexin 1 auf der Oberfläche apoptotischer neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE (SLE) oder gesunden Kontrollen (K) (grau gefüllt: Hintergrundfluoreszenz, graue Linie: Tag 0, gepunktete Linie: Tag 1, gestrichelte Linie: Tag 2, schwarze Linie: Tag 3) (B) Kumulatives Ergebnis (blau: Patienten mit SLE, grau: gesunde Kontrollen). gesunden Kontrollen bezüglich der Menge und dem zeitlichem Verlauf der Annexin 1 Externalisierung (Abb. 10B). Daraus lässt sich schließen, dass Expression und Externalisierung von Annexin 1 bei neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE nicht verändert sind. Da die apoptotischen neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen kein unterschiedliches Verhalten in der Suppression aufweisen (siehe Abb. 6B), erscheint ein veränderter Einfluss auf die Suppression von DC durch Mutation von Annexin 1 unwahrscheinlich. 3.6 Etablierung eines Nachweissystems für Antikörper gegen Annexin 1 im Serum Autoantikörper spielen eine große Rolle in der Pathogenese des SLE. Bereits vor einigen Jahren wurde gezeigt, dass im Serum von Patienten mit SLE Antikörper gegen verschiedene Annexine auftreten (Bastian et al. 1994; Goulding et al. 1989). Bei einigen Patienten mit SLE wurden Antikörpertiter festgestellt, die über denen der Vergleichkohorte gesunder Kontrollen lagen. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, ob die Antikörper in der Lage sind, an Annexin 1 auf der Oberfläche apoptotischer Zellen zu binden und dadurch den Effekt von Annexin 1 zu blockieren. Zudem könnten Antikörper gegen Annexin 1 ein diagnostisches Hilfsmittel darstellen und das Spektrum der Laboruntersuchungen bei dieser Erkrankung erweitern. Da keine kommerziellen 66 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Systeme zum Nachweis von Annexin 1 zur Verfügung stehen, musste ein Nachweissystem für Antikörper gegen Annexin 1 etabliert werden. Dazu wurden verschiedene Formen eines ELISA getestet (Daten nicht gezeigt). Ein ELISA mit einer direkten Bindung von rekombinantem Annexin 1 an die ELISA-Platte, nachfolgender Inkubation mit humanen Seren und anschließender Detektion mit gegen humanes IgG gerichteter, an Meerettich-Peroxidase gebundener Antikörper zeigte die besten Ergebnisse. Um die Qualität des ELISA zu überprüfen, wurden Seren von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen sowohl im ELISA, als auch in der Immunopräzipitation von aufgereinigtem Annexin 1 getestet. Die nachgewiesenen Mengen an Antikörpern, die gegen Annexin 1 gerichtet sind, sind vergleichbar (Abb. 11A). Als Negativkontrolle wurden 56 Seren von gesunden Kontrollen verwendet. Über die Häufigkeitsverteilung der Kontrollgruppe wurde eine untere Testgrenze bei 95 % der Population bestimmt (Abb. 11B). Werte, die über dieser Grenze liegen, werden als positiv angesehen. Danach wurden Seren von Patienten mit SLE analysiert und ein Serum, das sich als stark positiv erwies, als positive Kontrollreferenz für alle nachfolgenden Tests verwendet. Um einen Überblick über das Verhältnis von positiven zu negativen Patientenseren zu erhalten, wurde eine Gruppe von 42 Patienten mit SLE untersucht (Abb. 11C). Von dieser Gruppe zeigen 12 Seren ein positives Testergebnis. Zum Vergleich wurden 65 Seren von Patienten mit kutanem Lupus erythematodes (engl.: cutaneous lupus erythematosus = CLE) eingeschlossen. Beim CLE handelt es sich um eine nicht systemische Erkrankung, die sich weitgehend auf die Haut beschränkt. Die Abgrenzung von SLE und CLE erfolgt mit Hilfe der ACR-Kriterien. In den ACR-Kriterien ist die Haut als von der Krankheit betroffenes Organ durch vier Kriterien stark gewichtet. Dieser Umstand kann dazu führen, dass Patienten mit CLE durch das Vorhandensein von unterschiedlichen Kriterien der Haut fälschlicherweise als Patienten mit SLE eingestuft und damit überbewertet werden (Kuhn et al. 2007). 12 von 42 (29 %, exakte Vertrauensgrenze (VG): 15,72 %-44,58 %) Patienten mit SLE zeigen ein positives Ergebnis für Autoantikörper gegen Annexin 1, während dies nur auf 7 von 65 (11 %, VG: 4,44 %-20,94 %) Patienten mit CLE zutrifft. 3 von 56 (5 %, VG: 1,12 %-14,87 %) gesunde Kontrollen sind positiv für Autoantikörper gegen Annexin 1. Daraus ergibt sich bei einer Spezifität (Wahrscheinlichkeitsmaß, Gesunde richtig zu erfassen) von 95 % eine Sensitivität (Wahrscheinlichkeitsmaß, Kranke richtig zu erfassen) des Tests von 29 % für SLE und von 11 % für CLE, sowie ein positiver Vorhersagewert (Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit positivem Test auch wirklich 67 Cosima Kretz 3 Ergebnisse krank ist) von 80 % für SLE und 70 % für CLE. Der negative Vorhersagewert (Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit negativem Testergebnis auch wirklich gesund ist) liegt für SLE bei 76 % und für CLE bei 48 %. Zusätzlich wurde eine Validierung der Experiment-zu-Experiment-Abweichungen durchgeführt, indem auf jeder Platte 4 Kontrollseren mitgeführt wurden. Der Variationskoeffizient, der ein Maß für die InterExperiment-Schwankungen ist, liegt bei 12,2 %. Der Test gewährleistet damit einen kleinen Schwankungsbereich und ein hohes Maß an Spezifität. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass das Vorhandensein von anti-Annexin 1 Antikörpern ein besseres Vorhersagekriterium für SLE als für CLE ist, da mit nur 11 % ein sehr geringer Anteil der Patienten mit CLE dieses Kriterium erfüllt, im Vergleich zu 29 % bei Patienten mit SLE. In Abbildung 11B kann man erkennen, dass nicht nur die Anzahl der positiven Seren für Patienten mit SLE höher liegt, sondern dass sich auch die Mediane von SLE und CLE signifikant vom Median der Seren gesunder Kontrollen unterscheiden (SLE vs. CLE: p-Wert=0,0303, SLE vs. K: p-Wert¡0,0001, CLE vs. K: p-Wert¡0,0001). 3.7 Antikörper aus dem Serum von Patienten mit SLE binden an apoptotische Jurkat T-Zellen Seren von Patienten mit SLE enthalten Antikörper gegen nukleäre Antigene, gegen doppelsträngige DNA und, wie in Abbildung 11 gezeigt, teilweise auch gegen Annexin 1. Die Produktion von Antikörper gegen Annexin 1 könnte funktionelle Relevanz haben, indem z.B. Antikörper gegen Annexin 1 die Funktion von Annexin 1 auf der Oberfläche apoptotischer Zellen blockieren und damit zu einer verminderten suppressiven Wirkung apoptotischer Zellen führen könnten. Um einen möglichen Zusammenhang zwischen Antikörpern gegen Annexin 1 und verminderter Suppression der DC zu untersuchen, wurde analysiert, ob Antikörper aus dem Serum in der Lage sind, an apoptotische Zellen zu binden. Dazu wurden apoptotische Jurkat T-Zellen mit Seren von gesunden Kontrollen und Patienten mit SLE inkubiert. Der Anteil der gebundenen Antikörper wurde mittels Durchflusszytometrie quantifiziert. Um sicherzustellen, dass die Antikörper die apoptotischen Jurkat T-Zellen und nicht lebenden Zellen binden, wurden die Zellen zusätzlich mit Annexin V und 7AAD gefärbt und die entsprechenden Populationen im Durchflusszytometer getrennt 68 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 11: Nachweis von Autoantikörpern gegen Annexin 1 im Serum. (A) Nachweis von Antikörpern gegen Annexin 1 im Serum (oben: ELISA-Ergebnis, grau: gesunde Kontrolle, blau: Patienten mit SLE; unten: Westernblot der Immunopräzipitation von gereinigtem Annexin 1 der selben Seren) (B) Häufigkeitsverteilung der ELISA-Ergebnisse zum Nachweis von Autoantikörpern gegen Annexin 1 im Serum (grau: K, rot: CLE, blau: SLE). (C) Kumulatives Ergebnis des ELISA (blau: Patienten mit SLE, rot: CLE-Patienten, grau: gesunde Kontrollen). Die untere Testgrenze für die Positivität des Tests wurde bei 95 % der Verteilung des anti-Annexin 1 Antikörpergehalts der Seren gesunder Kontrollen gesetzt.(*: p-Wert=0,0303, ***: p-Wert<0,0001) voneinander betrachtet. Dabei ergab sich, dass die Seren in keinem Fall an lebende Jurkat T-Zellen binden (Abb.12A). Im Gegensatz zu den Seren von Patienten mit SLE binden die Seren der gesunden Kontrollen auch nicht an apoptotische Jurkat T-Zellen. Die Stärke der Bindung ist jedoch unabhängig von dem Ergebnis im Annexin 1 ELISA (Abb.12B). Bei differenzierter Betrachtung früh- und spätapoptotischer Zellen kann man erkennen, dass eine größere Fraktion von Antikörpern aus dem Serum von Patienten mit SLE an spätapoptotische Zellen bindet, die ihre Membranintegrität bereits verloren haben (Daten nicht gezeigt). Dies ist nicht weiter verwunderlich, da bei allen untersuchten Patienten anti-dsDNA Antikörper und ANA nachgewiesen wurden. 69 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 12: Antikörper aus den Seren von Patienten mit SLE binden an apoptotische Jurkat T-Zellen. (A) Durchflusszytometrische Analyse lebender und apoptotischer J16 (B) nach der Inkubation mit Protein A-aufgereinigtem Serum (30 µg/106 J16, grau gefüllt: Isotypkontrolle; schwarz: gesunde Kontrolle, blau: Patient mit SLE, negativ im ELISA für Annexin 1; pink: Patient mit SLE, positiv im ELISA für Annexin 1). (C) Versuchsaufbau: Zugabe von Protein Aaufgereinigten Serumkomponenten zu J16, danach Entfernung des ungebundenen Anteils durch Waschen, Kokultur mit U937-Zellen und anschließender Messung von TNF-Sekretion mittels ELISA. (D) Repräsentative Ergebnisse des in (C) beschriebenen Versuchs (weiß: U937 ohne Kokultur, schwarz: Kokultur mit unbehandelten J16, grau: Seren von gesunden Kontrollen, blau: Seren von Patienten mit SLE). Seren, die im ELISA als positiv für Autoantikörper gegen Annexin 1 gewertet wurden, sind mit einem Kreis gekennzeichnet. 70 Cosima Kretz 3.8 3 Ergebnisse Antikörper haben einen geringen Einfluss auf die Supprimierbarkeit von U937-Zellen Antikörper von Patienten mit SLE können an apoptotische Zellen binden (Abb.12B). Im Folgenden wurde näher untersucht, ob diese Bindung auch funktionelle Konsequenzen bei der Suppression von DC hat. Um den Einfluss der Seren vergleichen zu können und den Effekt der Antikörper zu testen, wurde die Antikörperfraktion aus dem entsprechenden Serum über Protein A-Sepharose aufgereinigt. Eine derartige AntikörperPräparation enthält auf Grund der Bindungseigenschaften von Protein A überwiegend Antikörper der Isotypen IgG1 und IgG2 sowie IgM, IgA und IgE, die mit niedrigerer Affinität gebunden werden. Apoptotische Jurkat T-Zellen wurden mit der gleichen Menge von Antikörpern aus Seren von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen vorinkubiert und in einem Kokulturexperiment mit U937-Zellen eingesetzt, das unter den gleichen Bedingungen wie in 3.2 durchgeführt wurde (Abb. 12C). Die Antikörper beeinflussen die Suppression der U937-Zellen hinsichtlich der TNF-Produktion nur minimal (Abb.12D). Die Effekte lassen sich jedoch nicht eindeutig mit den serologischen Parametern (Vorhandensein von anti-dsDNA Antikörpern, ANA oder Antikörper gegen Annexin 1) in Zusammenhang bringen. Zudem sind die Antikörper nicht in der Lage, den suppressiven Effekt der apoptotischen Zellen aufzuheben. Analoge Kokulturexperimente wurden mit primären humanen DC durchgeführt. In diesen zeigen sich keine Effekte, die durch das Vorhandensein bestimmter Autoantikörper erklärt werden können, und im Vergleich zu den Experimenten mit U937-Zellen kann auch hier der suppressive Effekt der apoptotischen Zellen nicht aufgehoben werden (Daten nicht gezeigt). Insbesondere lässt sich weder mit U937-Zellen noch mit DC eine blockierende Funktion der Seren nachweisen, die für Annexin 1 Antikörper positiv getestet wurden. 3.9 Antikörper haben einen geringen Einfluss auf die Phagozytoserate Um zu prüfen, ob die Antikörper aus Seren von Patienten mit SLE einen Einfluss auf die Phagozytoserate haben, wurden apoptotische Jurkat T-Zellen direkt nach der Apoptoseinduktion durch UV-C mit einem fluoreszierenden Membranfarbstoff gefärbt und kurz vor der Verwendung im Kokulturexperiment mit aufgereinigter Antikörperfraktion des 71 Cosima Kretz 3 Ergebnisse entsprechenden Serums für 15 Minuten vorinkubiert. Die nicht gebundenen Bestandteile wurden durch Waschen entfernt. Diese Zellen wurden dann mit U937-Zellen oder primären DC kokultiviert. Als bestes Verhältnis zwischen Phagozyten und apoptotischen Zellen erwies sich ein Verhältnis von 1:1, da eine größere Anzahl apoptotischer Zellen im Verhältnis zu den Phagozyten die Aufnahme nicht weiter steigern kann (Daten nicht gezeigt). Im zeitlichen Verlauf konnte festgestellt werden, dass die Phagozytoserate bereits nach 15 Minuten ihr Maximum erreicht hat (Daten nicht gezeigt). Um eventuelle Unreinheiten der primären DC auszuschließen und die aufgenommenen Jurkat T-Zellen von den nicht aufgenommenen zu unterscheiden, wurden die Zellen nach dem Abstoppen der Reaktion mit an FITC gekoppelten Antikörpern gegen CD31 (U937-Zellen) bzw. gegen CD11b (DC) gefärbt. Jurkat T-Zellen sind für beide Moleküle negativ. Dadurch lassen sich in der Auswertung der durchflusszytometrischen Daten die nicht phagozytierten Jurkat T-Zellen und die nicht phagozytierenden DC leicht unterscheiden, da sie jeweils nur für ein Fluorophor positiv sind (Abb. 13A). Bei Zellen, die positiv für beide Fluoreszenzen sind, handelt es sich um DC, die apoptotische Jurkat T-Zellen inkorporiert oder an ihre Membran angelagert haben (Abb. 13B). Als Kontrolle werden lebende J16 T-Zellen verwendet, die teilweise auch inkorporiert werden, aber zu einem weit geringeren Anteil als tote Zellen. Diese Aufnahme kann zum Teil mit einem geringen Anteil apoptotischer Zellen in der Kultur und zum anderen durch einen Anteil unspezifischer Phagozytose erklärt werden. In diesen Experimenten lassen sich geringe Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Seren von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen und im Vergleich zur ohne Serum behandelten Kontrolle erkennen. Diese Unterschiede sind in ihrem Ausmaß aber nicht signifikant und nicht ausreichend, um ein gestörtes Verhalten der DC zu postulieren, das zu einer verminderten Toleranzinduktion führen könnte in vivo (Abb. 13C). 3.10 Die Anzahl der Treg unterscheidet sich nicht in Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen Die suppressiven Eigenschaften tolerogener DC zeigen sich nicht nur in einer Hemmung der Expression pro-inflammatorischer und in der Induktion anti-inflammatorischer Zytokine, sondern beinhalten auch ein verändertes Verhalten hinsichtlich der Interaktion 72 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 13: Antikörper aus dem Serum von SLE Patienten haben einen geringen Einfluss auf die Phagozytoserate. (A) Repräsentatives Ergebnis eines Phagozytoseexperiments. Dot-Blot vor Phagozytose (Phagozyten (FITC) und apoptotische Zellen (DID) lassen sich gut von einander trennen) (B) Dot-Blot nach 15 min Inkubation (doppelpositive Zellen (FITC und DID) repräsentieren phagozytierende Zellen)(C) Quantitatives Ergebnis eines Phagozytose-Experiments (weiss: Kokultur mit lebenden J16, schwarz: apoptotische J16 ohne Behandlung mit Serumkomponenten, grau: Serumkomponenten von gesunden Kontrollen, blau: Serumkomponenten von Patienten mit SLE). Seren, die im ELISA als positiv für Antikörper gegen Annexin 1 gewertet wurden, sind mit einem Kreis gekennzeichnet. mit T-Zellen. Auf diese Weise können z.B. T-Zellen in vivo von tolerogenen DC zu Treg umgewandelt werden (Min et al. 2003). In vitro ist es aus technischen Gründen meistens schwierig, eine solche Umwandlung nachzuweisen. Treg zeigen eine hohe Expression von CD25 auf der Oberfläche und eine intrazelluläre Expression des Transkriptionsfaktors FoxP3 (dem zur Zeit einzigen gut nachweisbaren Marker für Treg im humanen System). Zudem weisen Treg einen Phänotyp auf, der dem von Gedächtnis-T-Zellen ähnelt. Auf der Oberfläche lässt sich CD45RO als charakteristisches Molekül dieses Phänotyps nachweisen. Ein Hinweis für eine gestörte Induktion von Treg durch DC in Patienten mit SLE wäre 73 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 14: Quantifizierung von Treg im Blut von Patienten mit SLE. Beispiele für die Abgrenzung der einzelnen Populationen: (A) Lymphozytenpopulation, die T-Zellen enthält (P1), (B) CD4+ T-Zellen (P2), (C) FoxP3+ CD25+/++ aus CD4+ (P3), bzw. FoxP3+ CD25++ aus CD4+ (P4).(D) Quantitativer Vergleich von FoxP3+ CD25+/++ -Treg und FoxP3+ CD25++ Treg (E) (SLEDAI ≤4: SLE inaktiv, SLEDAI >4: SLE aktiv, * p=0,0187, ** p=0,0012). eine Reduktion der Anzahl von Treg im peripheren Blut. Um dies zu untersuchen, wurden Treg aus peripherem Blut von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen mittels Durchflusszytometrie quantifiziert. Dazu wurde zunächst die Population eingegrenzt, die T-Zellen enthält (P1, Abb. 14A). Dann wurden die CD4+ Zellen selektiert (P2, Abb. 14B) und nachfolgend aus diesen die FoxP3+ Zellen quantifiziert (P3, Abb. 14C), bzw. die Anzahl der FoxP3+ CD25++ bestimmt, indem die untere Grenze dieser Population über die Obergrenze für CD25 in der FoxP3− -Fraktion festgelegt wurde (P4, Abb. 14C). Durch diese Technik konnten aktivierte Tcon weitgehend ausgeschlossen werden, da diese zwar auch einen FoxP3+ -Phänotyp haben, aber im Unterschied zu Treg CD25 schwächer und nur transient exprimieren. Die Menge der FoxP3+ CD25+/++ Treg ist vergleichbar zwischen den inaktiven Patienten mit SLE (SLEDAI ≤ 4; Median: 5,6 %) und den gesunden Kontrollen (Median: 5,5 %; Abb. 14D). Die aktiven Patienten zeigen eine signifikant erhöhte Anzahl dieser Zellen (Median: 8,3 %) gegenüber den beiden anderen Gruppen (K (gesunde Kon- 74 Cosima Kretz 3 Ergebnisse trollen) vs. SLE SLEDAI > 4: p=0,0012, SLE SLEDAI ≤ 4 vs. > 4: p=0,0187). In Bezug auf die Anzahl der FoxP3+ CD25++ Treg lassen sich jedoch keine signifikanten Unterschiede nachweisen. Daher sprechen die Daten der Quantifizierung von Treg nicht dafür, dass eine Reduktion der Anzahl der Treg für die verminderte periphere Toleranz verantwortlich ist. Eine funktionale Veränderung der Treg wäre in diesem Falle möglich, konnte aber auf Grund des zu geringen Ausgangsmaterials an peripherem Blut nicht analysiert werden. Um der Frage nachzugehen, ob Treg aus Patienten mit SLE durch veränderte phänotypische Eigenschaften zur Pathogenese von SLE beitragen können, wurden weitere Marker durchflusszytometrisch analysiert. CD45RO ist ein Molekül, das auf GedächtnisT-Zellen und auch auf Treg vermehrt gefunden wird. Naive T-Zellen exprimieren dagegen die Isoform CD45RA auf der Oberfläche. Nach Aktivierung und durch den Einfluss von IL-2 wird CD45RA herunterreguliert und CD45RO wird vermehrt exprimiert. Unterschiede in der Expression dieses Moleküls würden auf eine veränderte Voraktivierung hindeuten. In den hier vorgestellten Experimenten wurde die Anzahl der CD45RO+ Zellen unter den CD4+ FoxP3+ CD25+/++ analysiert. Es zeigen sich jedoch keine Unterschiede in der Anzahl der Treg, die für diesen Marker positiv sind (Abb. 15A). CD27 kann ebenfalls auf Gedächtnis-T-Zellen nachgewiesen werden. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass CD27+ Treg einen suppressiven Phänotyp aufweisen (Koenen et al. 2005; Ruprecht et al. 2005). Für diesen Marker zeigen sich nur geringe quantitative Unterschiede. Die Mediane liegen bei 94,3 % für gesunde Kontrollen, 94,9 % für SLE mit SLEDAI ≤4 und 89,4 % für SLE mit SLEDAI >4 (Abb. 15B), so dass die Ergebnisse für CD45RO unterstrichen werden. Die Marker CD62L (L-Selektin) und CCR6 spielen eine entscheidende Rolle beim sogenannten T-Zell-Homing“. Dabei wer” den im Fall von CCR6 T-Zellen durch Bindung der entsprechenden Liganden (CCL20 und β-Defensin) zu Entzündungsorten rekrutiert (Yamazaki et al. 2008; Kleinewietfeld et al. 2005). CD62L dirigiert die T-Zellen zu den Lymphknoten und wird nach Aktivierung des T-Zell-Rezeptors herunterreguliert (Ermann et al. 2005). In Bezug auf CD62L können keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden (Abb. 15C). CCR6 zeigt in der Gruppe der aktiven Patienten mit SLE einen signifikant höheren Wert im Vergleich zu den inaktiven Patienten mit SLE (Abb. 15D; p=0,0312). Dieser Unterschied lässt sich nicht in den Werten für diesen Marker in der Gruppe der Tcon (CD4+ CD25− ) finden (Abb. 15E). Dieses Ergebis erscheint nicht verwunderlich, da bei Patienten mit SLE vermehrt Entzündungen auftreten und dadurch insgesamt eine größere Anzahl von 75 Cosima Kretz 3 Ergebnisse Abbildung 15: Charakterisierung von Treg im Blut von Patienten mit SLE. (A) Durchflusszytometrische Analyse für die Marker CD45RO, (B) CD27, (C) CD62L und (D-E) CCR6 (SLEDAI ≤4: SLE inaktiv, SLEDAI >4: SLE aktiv, * p=0,0312). 76 Cosima Kretz 3 Ergebnisse T-Zellen rekrutiert wird. Somit liefern die Untersuchungen von Treg keine Hinweise auf pathologische Veränderungen bei dieser Autoimmunerkrankung. Über eine veränderte Funktionalität der Treg als Ursache des SLE finden sich in der Literatur sehr widersprüchliche Daten und weitere Untersuchungen sind nötig, um die Beteiligung der Treg bei dieser Erkrankung zu klären. 77 Cosima Kretz 4 4 Diskussion Diskussion Die Aufgabe des Immunsystems besteht in der Abwehr von Pathogenen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Toleranz gegenüber körpereigenen Strukturen. Falls das empfindliche Gleichgewicht zwischen Immunität und Toleranz gestört wird, kann es zu Autoimmunreaktionen kommen. SLE ist eine heterogene Autoimmunerkrankung, deren Pathogenese bis heute weitgehend ungeklärt ist. Verschiedene Studien berichten über ein vermehrtes Auftreten von apoptotischen Zellen im Blut von Patienten mit SLE (Courtney et al. 1999; Ren et al. 2003; Landry 1977; Bijl et al. 2006; Shoshan et al. 2001; Salmon et al. 1984). Die apoptotischen Zellen werden unter anderem von DC aufgenommen, die nachfolgend darin enthaltene Antigene T-Zellen präsentieren. Den DC kommt eine besondere Stellung zu, da ihr Verhalten über Toleranz vs. Immunität entscheidet. Die hier vorgestellte Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob und in welcher Weise das natürliche Zusammenspiel von apoptotischen Zellen und DC in Patienten mit SLE gestört sein könnte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen kein intrinsischer Defekt der apoptotischen Zellen nachweisbar ist. Neutrophile Granulozyten, die aus dem Blut von Patienten mit SLE isoliert wurden, verhalten sich wie neutrophile Granulozyten von gesunden Kontrollen im Bezug auf den zeitlichen Verlauf der Apoptose und die Apoptoserate. Darüber hinaus zeigen sich keine Unterschiede in der Fähigkeit, die durch TLR-Liganden induzierte TNF-Produktion in U937-Zellen zu supprimieren. DC von Patienten mit SLE produzieren in vergleichbarem Maße wie DC von gesunden Kontrollen nach Stimulation mit LPS TNF bzw. exprimieren in vergleichbarem Maße kostimulatorische Marker. Es lassen sich auch keine signifikanten Unterschiede in der Supprimierbarkeit durch apoptotische Zellen erkennen. Annexin 1 ist ein Molekül, das früh im Verlauf der Apoptose externalisiert wird und auf der Zelloberfläche an Phosphatidylserin bindet. In unserer Arbeitsgruppe wurde gezeigt, dass mit Annexin 1 behandelte DC schwächer durch Gefahrensignale wie z.B. LPS aktiviert werden (Weyd 2006; Dörner 2007). Das lässt sich sowohl durch die verminderte Sekretion anti-inflammatorischer Zytokine, als auch durch die verminderte Oberflächenexpression von kostimulatorischen Molekülen nachweisen. Die Zugabe von Annexin 1 in das Kulturmedium übt den gleichen Effekt auf DC aus, wie die Kokultur mit apoptotischen Zellen. Es erscheint daher wahrscheinlich, dass Annexin 1 für 78 Cosima Kretz 4 Diskussion diesen Effekt verantwortlich ist. Somit ist Annexin 1 ein Molekül, das bei der Interaktion zwischen apoptotischen Zellen und DC eine Rolle spielt. Eine Störung der durch Annexin 1 ausgelösten Prozesse kann daher möglicherweise zur Entstehung von Autoimmunkrankheiten beitragen. Die Oberflächenexpression von Annexin 1 auf neutrophilen Granulozyten während der Apoptose ist bei Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen sowohl im Ausmaß der Exposition als auch im zeitlichen Verlauf unverändert. Bei 29 % der Patienten mit SLE lassen sich Antikörper gegen Annexin 1 nachweisen. Diese Antikörper haben jedoch einen geringen Einfluß auf die Supprimierbarkeit von DC durch apoptotische Zellen. Ebenso ist das Phagozytoseverhalten primärer DC in Anwesenheit dieser Antikörper nicht signifikant verändert. Da die Seren von Patienten mit SLE häufig Antikörper unterschiedlicher Spezifität enthalten, die in der Lage sind, an apoptotische Zellen zu binden, ist der Einfluss von Antikörpern gegen Annexin 1 nicht eindeutig nachweisbar, die Effekte sind aber als gering einzuschätzen. DC können nicht nur durch die Interaktion mit apoptotischen Zellen supprimiert werden, sondern auch durch die Interaktion mit Treg. Bei einer Störung dieses Mechanismus der peripheren Toleranz treten im Maussystem Autoimmunreaktionen auf. In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass die Anzahl der Treg im peripheren Blut von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen nicht erniedrigt ist. Die Analyse weiterer Marker zeigt eine signifikante Erhöhung von CCR6 sowohl bei aktiven als auch bei inaktiven Patienten mit SLE. CCR6 ist für die Rekrutierung der Treg an Orte der Entzündung notwendig. Die vermehrte Expression von CCR6 auf Treg von Patienten mit SLE kann dadurch erklärt werden, dass diese im Vergleich zu gesunden Kontrollen vermehrt unter Entzündungen leiden. 4.1 Apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen unterscheiden sich weder in ihrem Apoptotseverhalten noch in der Fähigkeit, die Aktivierung von U937-Zellen zu supprimieren Verschiedene Gruppen berschreiben ein vermehrtes Auftreten apoptotischer Leukozyten im Blut von Patienten mit SLE (Perniok et al. 1998; Courtney et al. 1999; Ren et al. 2003; Landry 1977; Bijl et al. 2006; Shoshan et al. 2001; Salmon et al. 1984). Um 79 Cosima Kretz 4 Diskussion diesen Sachverhalt zu untersuchen, wurden neutrophile Granulozyten aus dem Blut von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen isoliert. Neutrophile Granulozyten sind ein gutes Modell zur Untersuchung der spontanen Apoptose, da sie in Kultur durch das Fehlen von zytokininduzierten Überlebenssignalen spontan sterben. In den durchgeführten Versuchen konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen neutrophilen Granulozyten aus dem Blut von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen in Bezug auf den zeitlichen Verlauf der Apoptose und die Anzahl apoptotischer Zellen festgestellt werden. Die Zellen zeigen ein vergleichbares Verhalten hinsichtlich Phosphatidylserinexposition auf der Oberfläche, DNA-Fragmentierung und Membranpermeabilisierung. In diesem Punkt widersprechen die Daten den Arbeiten von Courtney et al. (1999), Perniok et al. (1998) und Ren et al. (2003). Dieser Umstand ist möglicherweise auf Unterschiede in der Isolierung der Zellen und den verwendeten Kulturmedien und Serumzusätzen zurückzuführen. Courtney et al. (1999) und Perniok et al. (1998) analysierten die Zellen mit Annexin 5- und PI-Färbung direkt nach der Isolierung. Die gezeigte Abgrenzung der unterschiedlichen Populationen von apoptotischen und lebenden Zellen in den Ergebnissen der durchflusszytometrischen Untersuchung unterscheidet sich zudem von der in dieser Arbeit angewandten und kann daher zu abweichenden Ergebnissen führen. Ren et al. (2003) führten May-Giemsa-Färbungen für den Nachweis der Apoptose in neutrophilen Granulozyten durch und werteten nachfolgend mikroskopische Bilder aus. Die Bewertungskriterien für die Einteilung in apoptotische und lebende Zellen werden jedoch in dieser Publikation nicht genauer dargelegt. Diese Methode ist daher ohne ausreichende Standardisierung fraglich und kann als wenig vergleichbar angesehen werden. Aus diesem Umstand ergeben sich Probleme beim Vergleich dieser Studie mit der hier gezeigten Analyse. In den Experimenten dieser Arbeit wurden keine Unterschiede im Apoptoseverhalten zwischen neutrophilen Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen beobachtet. Ein zellintrinsischer Unterschied in der Apoptose wird daher durch diese Daten nicht unterstützt. Es ist jedoch anzumerken, dass eine erhöhte Apoptoserate von neutrophilen Granulozyten, die aus dem peripheren Blut von Patienten mit SLE isoliert wurden, nicht auszuschließen ist, da die Situation in vivo sehr viel komplexer sein kann, als es durch die in vitro Bedingungen wiedergegeben werden kann. Serumfaktoren wie Antikörper, Zytokine oder Liganden für Apoptoserezeptoren könnten in vivo eine entscheidende Rolle spielen und die Anzahl apoptotischer Zellen erhöhen. Andere Gruppen haben in diesem Zusammenhang die Steigerung der Apoptoserate in Anwe80 Cosima Kretz 4 Diskussion senheit von Autoimmnunserum beschrieben (Bengtsson et al. 2004, 2008; Ren et al. 2003; Klint et al. 2000). Diese Möglichkeit scheint jedoch auf Monozyten beschränkt zu sein und ist auf Grund der vorliegenden Daten zumindest für neutrophile Granulozyten unwahrscheinlich, da sich keine Unterschiede in der Anzahl der apoptotischen neutrophilen Granulozyten direkt nach der Isolierung detektieren ließen. Man müsste somit einen selektiven Mechanismus für einzelne Zellarten postulieren. Eine erhöhte Apoptoserate, die zu sekundärer Nekrose und damit zu Entzündungsreaktionen führt, ist nur eine Hypothese zur Pathogenese des SLE und wurde bisher nicht durch experimentelle funktionelle Analysen bestätigt. Dass sich diese in den dargestellten Experimenten nicht bestätigt hat, schließt den Einfluss eines veränderten Apoptoseverhaltens nicht aus. Apoptotische Zellen könnten hinsichtlich ihrer Interaktion mit phagozytierenden Zellen wie DC ein verändertes Verhalten aufweisen. Die Phagozytose apoptotischer Zellen und der damit einhergehende suppressive Effekt auf DC können wichtige Faktoren in der peripheren Toleranzinduktion sein. Eine verminderte Aufnahme oder eine veränderte Interaktion von apoptotischer Zelle und Phagozyt müssten sich in einer verminderten Suppression der DC nach Stimulation mit Gefahrensignalen widerspiegeln. Die Suppressivität apoptotischer neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE war im Vergleich zu neutrophilen Granulozyten aus gesunden Kontrollen nicht signifikant unterschiedlich. Auch in diesem Zusammenhang kann nicht ausgeschlossen werden, dass lösliche Serumkomponenten in vivo einen starken Einfluss ausüben und das Millieu die Phagozytoserate der apoptotischen Zellen oder den suppressiven Effekt vermindert. In vitro wurde in Migrationsexperimenten gezeigt, dass Seren von Patienten mit SLE die Fähigkeiten von apoptotischen Zellen hemmen können, Makrophagen anzulocken, um die eigene Beseitigung zu beschleunigen (Gaipl et al. 2007). Im Bezug auf Makrophagen wurden bei Patienten mit SLE Defizite in der Phagozytose von apoptotischen Zellen nachgewiesen (Herrmann et al. 1998; Baumann et al. 2002; Gaipl et al. 2007). Die experimentellen Daten dieser Studien wurden jedoch größtenteils durch mikroskopische Untersuchungen an immunhistologischen Schnitten erhoben und lassen daher Zweifel an der korrekten Quantifizierung aufkommen. Zudem ist der Einfluss von Makrophagen auf die periphere Toleranzinduktion im Vergleich zu DC als geringer zu bewerten. 81 Cosima Kretz 4.2 4 Diskussion DC von Patienten mit SLE lassen sich in gleichem Maße wie DC von gesunden Kontrollen durch Gefahrensignale stimulieren und werden durch die Aufnahme apoptotischer Zellen supprimiert Von verschiedenen Gruppen wurde postuliert, dass die Phagozytose apoptotischer Zellen in Patienten mit SLE gestört ist (Baumann et al. 2002; Gaipl et al. 2007). Die Folge wäre eine verminderte Suppression der Phagozyten und eine erhöhte Produktion pro-inflammatorischer Zytokine nach Stimulation und ein Übergang der suppressiven frühapoptotischen Zellen in möglicherweise nicht-suppressive sekundär nekrotische Zellen. Diese Hypothese wird durch die vorliegenden Experimente nicht unterstützt. DC von Patienten mit SLE weisen eine vergleichbare Supprimierbarkeit durch apoptotische Zellen wie DC von gesunden Kontrollen auf. Weiterhin zeigen sich keine Unterschiede in der Stimulierbarkeit der DC von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen durch Stimulation mit Gefahrensignalen, wie z.B. LPS. Das spricht dafür, dass kein zellintrinsischer Defekt hinsichtlich Aktivierbarkeit durch Gefahrensignale und Supprimierbarkeit durch apoptotischen Zellen vorliegt. Da zur Differenzierung der DC in vitro standartisiertes FCS verwendet wurde, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sich DC von Patienten mit SLE, die während ihrer Differenzierung möglicherweise einem pro-inflammatorischen Millieu ausgesetzt waren, in vivo anders verhalten. In den meisten Studien wurden Makrophagen und nicht DC in Bezug auf ihre Phagozytosekapazität untersucht (Baumann et al. 2002; Gaipl et al. 2007). Diese Zellen spielen jedoch eine geringere Rolle bei der Aktivierung autoreaktiver T-Zellen, da ihre Hauptaufgabe in der Phagozytose und nicht in der Auslösung primärer Immunantworten besteht. Das Phagozytoseverhalten der DC von Patienten mit SLE ist hingegen kaum untersucht worden. Phagozytose könnte insofern beim SLE eine wichtige Rolle spielen, als dass DC möglicherweise sekundär nekrotisches Material aufnehmen und in den Lymphknoten präsentieren. Die vorliegenden Ergebnisse widersprechen aber einem solchen Mechanismus und den Ergebnissen der anderen Arbeitsgruppen nicht. Im Gegenteil kann festgestellt werden, dass weder apoptotische neutrophile Granulozyten noch primäre DC einen zellintrinsischen Defekt aufweisen und damit einen direkten Weg für eine Verminderung der peripheren Toleranz in vivo aufzeigen. Da DC als entscheidender Schalter für die periphere Toleranzinduktion wirken, ist nicht auszuschließen, dass in der Pathogenese des SLE weitere Faktoren auf DC einwirken und so 82 Cosima Kretz 4 Diskussion Autoimmunreaktionen ermöglichen. 4.3 Das Serum von Patienten mit SLE enthält Autoantikörper gegen Annexin 1 Annexin 1 wurde in der Arbeitsgruppe von Prof. Krammer als ein Molekül entdeckt, das in einem frühen Stadium der Apoptose externalisiert wird und auf der Zelloberfläche kalziumabhängig an Phosphatidylserin bindet (Weyd 2006; Riess 2006). Wenn es als rekombinantes Molekül zu primären DC zugefügt wird, hemmt es deren Aktivierung durch Gefahrensignale. Die Sekretion pro-inflammatorischer Zytokine und die Expression kostimulatorischer Moleküle auf der Oberfläche der DC sind vermindert. Dieser Effekt kann (im Maussystem) durch F(ab)2 -Fragmente eines polyklonalen Kaninchenserums gegen Annexin 1 aufgehoben werden (Dörner 2007). Annexin 1 könnte damit eine Rolle bei der Induktion peripherer Toleranz spielen und eine Störung dieses Mechanismus könnte an der Pathogenese des SLE beteiligt sein. Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen keinen Unterschied in der Quantität und dem zeitlichem Verlauf der Exposition von Annexin 1 auf der Oberfläche apoptotischer neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE und gesunden Kontrollen. Dies passt sehr gut zu den Beobachtungen der anderen apoptotischen Ereignisse, die in dieser Arbeit untersucht worden sind, wie z.B. Phosphatidylserinexposition, DNAFragmentierung und Membranpermeabilisierung und bestärkt die Aussage, dass neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen keine intrinsischen Veränderungen hinsichtlich Apoptose aufweisen. Das Annexin 1-System könnte aber auch indirekt beeinflusst sein. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass mit 29 % ein hoher Prozentsatz der Patienten mit SLE Antikörper gegen Annexin 1 im Serum aufweisen. Hingegen wurden bei weniger als halb so vielen Patienten mit CLE (11 %), bei denen sich die Erkrankung primär auf die Haut beschränkt, Antikörper gegen Annexin 1 nachgewiesen. Andere Antikörper wie z.B. ANA werden im Vergleich dazu bei über 90 % der Patienten mit SLE nachgewiesen; anti-dsDNA Antikörper, die beim SLE als pathognomonisch angesehen werden, treten bei 40-60 % der Patienten mit SLE auf, ebenso wie anti-Ro/SSA Antikörper, die charackteristisch für den subakut kutanen Lupus erythematodes sind. Anti-nRNP Antikörper finden sich bei 20-30 % der Patienten und sind vergleichbar in der Häufigkeit zu Antikörpern 83 Cosima Kretz 4 Diskussion gegen Annexin 1 (Übersicht der labordiagnostisch relevanten Antikörper im SLE in Thumb 2001). Daneben werden anti-Sm Antikörper und anti-La/SSB Antikörper nur in 10-15 %, bzw. 15-20 % der Patienten mit SLE nachgewiesen. Die Häufigkeit des Auftretens von Antikörpern gegen Annexin 1 ist somit teilweise vergleichbar mit den bereits bekannten Antikörpern bei Patienten mit SLE. In den vorliegenden Experimenten zeigte sich, dass Seren von Patienten mit SLE Antikörper der IgG-Klasse besitzen, die spezifisch an apoptotische Zellen binden. Hinsichtlich der funktionellen Wirkung von Antikörpern gegen Annexin 1 auf die Supprimierbarkeit von DC und deren Phagozytoserate wurde jedoch in in vitro-Experimenten kein signifikanter Unterschied im Vergleich von Seren mit und ohne Antikörper gegen Annexin 1 festgestellt. Es zeigten sich kleinere Abweichungen in Hinsicht sowohl einer verringerten als auch einer verstärkten Suppression. Eine Erklärung hierfür kann zum einen sein, dass die Annexine möglicherweise ein weitgehend redundantes System darstellen und der Ausfall einzelner Annexine kompensiert werden kann. Zum anderen handelt es sich trotz der Aufreinigung der Seren über Protein A-Sepharose um Gemische von Antikörpern, die viele unterschiedliche Epitope erkennen können. Um den Effekt der Antikörper gegen Annexin 1 getrennt zu untersuchen, müssten affinitätsgereinigte Antikörper verwendet werden. Dies ist auf Grund der geringen Menge spezifischer Antikörper im Serum technisch schwierig. Jedoch kann daher vermutet werden, dass Antikörper gegen Annexin 1 nicht der ursächliche Mechanismus sind, der für den Einfluss des Immunserums verantwortlich ist. Zusammenfassend haben Antikörper gegen Annexin 1 in den durchgeführten Experimenten weder einen blockierenden Effekt auf die Suppressivität apoptotischer Zellen gegenüber DC noch auf die Phagozytose apoptotischer Zellen durch DC. Es erscheint daher unwahrscheinlich, dass das Annexin 1-System für die Pathogenese des SLE eine entscheidende Rolle spielt. 4.4 Treg sind in Anzahl und Phänotyp nicht verändert Treg wurden als weiterer zellulärer Bestandteil der peripheren Toleranz bzw. als essentielle Komponenten zur Verhinderung von Autoimmunerkrankungen beschrieben (Nishizuka and Sakakura 1969). Es konnte inbesondere im Mausmodell gezeigt werden, dass nach Depletion dieser Zellen leichter Autoimmunerkrankungen induziert werden 84 Cosima Kretz 4 Diskussion können, wie z.B. Diabetes mellitus, experimentelle Autoimmunenzephalitis, oder es entsteht spontan eine scurfy-ähnliche Erkankung (Tritt et al. 2008; Reddy et al. 2005; Lahl et al. 2007). Im Menschen gibt es Hinweise, dass im Zusammenhang mit Krebserkrankungen die lokale Verminderung der Anzahl der Treg hilfreich sein kann, um die Toleranz gegen den Tumor, der die Merkmale köpereigenen Gewebes trägt, aufzuheben (Morse et al. 2008; Rasku et al. 2008; Mahnke et al. 2007). In diesem Zusammenhang wird das Risiko der Induktion von Autoimmunerkrankungen immer wieder diskutiert. In der Pathogenese des SLE könnte das verminderte Auftreten von Treg eine Rolle spielen, indem die T-Zellantwort bei einer Entzündung nicht ausreichend kontrolliert ist und somit auch Tcon aktiviert werden, die Autoantigene erkennen. Ob es sich um eine reduzierte Entstehung im Thymus oder eine verminderte Induktion in der Peripherie handelt, ist bei einer Quantifizierung zunächst nicht festzustellen. Experimente mit MRL/lpr-Mäusen, bei denen ein Defekt im CD95 -Gen zur verminderten Expression von CD95 führt und die einen Lupus-ähnlichen Phänotyp mit erhöhten Mengen von Autoantikörpern und zirkulierenden Immunkomplexen sowie nachfolgender LupusNephritis aufweisen, sprechen für eine defiziente Induktion in der Peripherie, bei der ein verändertes Verhalten der Tcon und DC eine wichtige Rolle spielt (Yang et al. 2008). Die Mäuse zeigten eine verringerte Anzahl von Treg in der Peripherie, die durch eine defiziente IL-2-Produktion von Teff und damit verbundenen Defekten von DC hervorgerufen wurde. Durch Zugabe von IL-2 konnte die suppressive Kapazität der Treg wieder hergestellt und die SLE-ähnlich Symptomatik verringert werden. In den durchgeführten Experimenten konnte keine erniedrigte Anzahl sowohl der FoxP3+ CD25+/++ als auch der FoxP3+ CD25++ Treg festgestellt werden. Weiterhin unterscheiden sich die Zellen von Patienten mit SLE hinsichtlich der Expression von CD45RO, CD45RA, CD27 und CD62L phänotypisch nicht von gesunden Kontrollen. Es gibt sowohl Publikationen, die eine Erniedrigung der Treg bei Patienten mit SLE beschreiben (Valencia et al. 2007; Miyara et al. 2005; Kuhn et al. 2009), als auch solche, die eine Erhöhung der Anzahl der Treg im peripheren Blut postulieren (Suarez et al. 2006; Lin et al. 2007; Kuhn et al. 2009). Die unterschiedliche Verwendung von Markern wie CD25 und FoxP3, sowie unterschiedliche Auswertestrategien der Durchflusszytometrie könnten einen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Zusätzlich spielen der Aktivitätsstatus der Erkrankung und die Medikation der untersuchten Patienten eine Rolle. In der Literatur wurde z.B. beschrieben, dass die Einnahme von Glukokortikosteroiden mit einem Anstieg der Anzahl von Treg im peripheren Blut korreliert (Azab et al. 2008). 85 Cosima Kretz 4 Diskussion In der Literatur wird auch kontrovers diskutiert, ob Treg von Patienten mit SLE einen funktionalen Defekt aufweisen (Bonelli et al. 2008), oder ob eventuell ein Defekt der Tcon besteht, sodass diese sich schlechter supprimieren lassen (Venigalla et al. 2008). In der vorliegenden Arbeit konnte jedoch die Funktionalität der Zellen auf Grund der geringen Menge an Ausgangsmaterial nicht untersucht werden. Zukünftige Studien sind daher notwendig, um diesen Sachverhalt zu klären. 4.5 Die Auswahl der Patienten spielt möglicherweise eine Rolle für die erzielten Ergebnisse Da der SLE eine heterogene Autoimmunerkrankung ist, zeigen die Patienten unterschiedliche bzw. unterschiedlich stark ausgeprägte Symptome sowie eine Variabilität im Ansprechen auf Medikamente. In die vorliegenden Arbeit wurden nur solche Patienten eingeschlossen, die neben einer gesicherten Diagnose auch Antikörper gegen dsDNA aufwiesen, die als besonders spezifisch für einen SLE angesehen werden. Insgesamt wurden in dieser Arbeit Patienten mit niedrigen Aktivitätsgrad untersucht, um mögliche zellintrinsische Effekte zu identifizieren. Zum einen wäre dies durch die sekundären Effekte bei sehr aktivem Krankheitsbild schwerer möglich gewesen, zum anderen werden aktive Patienten mit unterschiedlichen systemischen Medikamenten therapiert, und damit könnten sich die zellintrinsischen Effekte ebenfalls verändern. Das Auftreten bestimmter Antikörper spielt nicht nur für die Aktivität des SLE eine Rolle, sondern kann auch zu weiteren phänotypischen Merkmalen führen. Häufig bilden sich Immunkomplexe aus Antigenen mit den gegen sie gebildeten Antikörpern, die sich durch ihre Größe in den feinen Gängen der Niere festsetzen und dort Immunzellen aus dem Blut aktivieren und dadurch zu einer sogenannten Lupus-Nephritis“ führen ” können. Daneben wurde beschrieben, dass Immunkomplexe zu einer Reifung und Stimulation der DC führen und dadurch eine sterile Immunreaktion auslösen könnten (Laborde et al. 2007). Antikörper und das Auftreten von Immunkomplexen spielen daher eine wichtige Rolle für den Krankheitsverlauf des SLE. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie einen Einfluss auf die Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz haben. Weiterhin kann die Medikation der Patienten mit SLE Einfluss auf die Analyse der untersuchten Zellen haben. Die Wirkung von Glukokortikosteroiden auf die Anzahl von 86 Cosima Kretz 4 Diskussion Treg wurde bereits erläutert. Außerdem ist es nicht klar, wie lang z.B. die immunsuppressive Wirkung von Glukokortikosteroiden nach der Isolierung in vitro bei den einzelnen Zellarten anhält. Ähnliches gilt für Immunsuppressiva und Antimalariamittel. Unter den Patienten mit SLE, die in die Arbeit eingeschlossen worden sind, waren nur zwei Patienten ohne systemische Behandlung. Die mit diesen Zellen gewonnenen Ergebnisse unterscheiden sich jedoch nicht von denen der Patienten, die eine systemische Behandlung erhielten. Um die Auswirkungen einzelner therapeutischer Strategien zu vergleichen, wären wesentlich größere Patientenzahlen dieser seltenen Autoimmunerkrankung nötig gewesen. 4.6 Zytokine und andere lösliche Faktoren haben einen Einfluss auf die Toleranzinduktion Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten funktionellen Experimente haben sich als geeignet erwiesen, um die Interaktion zwischen apoptotischen Zellen und DC zu untersuchen. Derselbe Versuchsaufbau kann verwendet werden, um auch den Einfluss weiterer Faktoren zu analysieren. Das Zytokinmilieu wurde von vielen Autoren als wichtiger Faktor für die Pathogenese des SLE dargestellt. So konnten die Zytokine IL-1β, IL-6, IL-8, IL-10, IL-12, IL-17, IL-18, MCP-1 (engl.: monocyte chemoattractive protein-1) und IFNα im Vergleich zu gesunden Kontrollen vermehrt im Serum von Patienten mit SLE nachgewiesen werden (al Janadi et al. 1993; Wong et al. 2000; Amerio et al. 2002; Alcocer-Varela et al. 1992; Nagahama et al. 2001; Asanuma et al. 2006; Suh et al. 2006; Lit et al. 2006; Beebe et al. 2002; Rovin et al. 2002). Zur Expression von IFNγ und TNF beim SLE finden sich widersprüchliche Aussagen in der Literatur (Miyake et al. 2002; Suh et al. 2006; Dean et al. 2000). Für IL-1β wurde beschrieben, dass es nicht nur im Serum von Patienten mit SLE erhöht ist, sondern auch PBMC (mononukleäre Zellen des peripheren Bluts, engl.: peripheral blood mononuclear cells) eine erhöhte Expression auf RNA-Ebene aufweisen, wenn diese mit Serum von Patienten mit SLE kultiviert wurden (Means et al. 2005). Eine Blockade dieser mRNA-Expression führt zu einer Erniedrigung der spontanen IgG-Produktion; dies deutet darauf hin, dass IL-1β diese spontane Produktion verstärkt (Jandl et al. 1987). Weiterhin ist beschrieben worden, dass IL6 von B-Zellen von Patienten mit SLE spontan produziert wird, und die Sekretion 87 Cosima Kretz 4 Diskussion kann in PBMC durch die Zugabe von Serum von Patienten mit SLE induziert werden (Linker-Israeli et al. 1991). Die IL-10-Sekretion korreliert mit der Konzentration von anti-dsDNA Antikörpern im Serum, und exogenes IL-10 kann die Produktion von Antikörpern gegen einzel- oder doppelsträngige DNA erhöhen (Ronnelid et al. 2003; Tyrrell-Price et al. 2001). Die Unterschiede in der IL-10-Sekretion sind vermutlich sowohl durch Umweltfaktoren als auch durch genetische Unterschiede bedingt (Grondal et al. 2002; Nath et al. 2005). IL-1β, IL-6, IL-8, IL-12, IL-17, IL-18 und MCP-1 sind pro-inflammatorische Zytokine, während IL-10 zu den anti-inflammatorischen Zytokinen gezählt wird. Seit einiger Zeit konzentrieren sich die Untersuchungen beim SLE auf das Zytokin IFNα, dem eine besondere Rolle in der Pathogenese dieser Autoimmunerkrankung zugeschrieben wird. IFNα führt zur Reifung und Voraktivierung von DC, wodurch die Phagozytoserate sinkt und die Mobilität steigt. Im Serum von Patienten mit SLE wurde IFNα in erhöhten Mengen nachgewiesen (Hooks et al. 1979). Bei Patienten, die IFNα in hohen Dosen als Medikament gegen Krebserkrankungen oder chronische Virusinfekte einnahmen, ist es zum Auftreten von Lupus-ähnlichen Symptomen und erhöhten ANA Titern, sowie einer Anämie und Lyphopenie gekommen (Mehta et al. 1992; Ronnblom et al. 1991b,a; Schilling et al. 1991; Wandl et al. 1992). PBMC, die mit Serum von Patienten mit SLE kultiviert wurden, produzierten vermehrt IFNα und weisen eine verstärkte DC-Reifung auf (Blanco et al. 2001; Dall’era et al. 2005). Genexpressionsstudien zeigten, dass IFNα zur Expression eines bestimmten Spektrums von IFNα-abhängigen Genen führt (Baechler et al. 2003, 2004; Bennett et al. 2003; Crow and Wohlgemuth 2003; Han et al. 2003; Kirou et al. 2004, 2005) und dass diese Interferon-Signatur“ in vielen Patienten mit SLE nachweisbar ist. IFNα ist also ein ” wichtiger Kandidat, der für die Verminderung der peripheren Toleranz verantwortlich sein könnte. Es ist denkbar, dass die verschiedenen Faktoren im Serum von Patienten mit SLE interagieren. Vallin et al. (1999a,b) zeigten, dass eine Kombination aus anti-dsDNA Antikörpern und DNA eine IFNα-Produktion in PBMC hervorruft und Means et al. (2005) wiesen nach, dass die IFNα-Produktion von PBMC vom Vorhandensein von DNA im Serum abhängt. In diesem Zusammenhang spielen TLR 9 und FcγRIIa (engl.: Fragment crystallizable-γ-Receptor IIa) eine wichtige Rolle. TLR 9 wurde als Rezeptor beschrieben, der bakterielle DNA erkennt. FcγRIIa bindet die konstante Region von IgGs; beide Rezeptoren kolokalisieren mit den Immunkomplexen auf der Oberfläche der 88 Cosima Kretz 4 Diskussion Zelle, bevor die Sekretion von IFNα induziert wird (Means et al. 2005). Bisher konnte jedoch keine direkte Korrelation zwischen Polymorphismen in diesen Molekülen und dem Ausbruch der Krankheit festgestellt werden (De Jager et al. 2006; Hur et al. 2005; Ng et al. 2005). Eine besondere Bedeutung im Bezug auf die Produktion von IFNα kommt den plasmozytoiden DC (pDC) zu, die dadurch charakterisiert sind, dass sie nach Stimulation mit mikrobieller DNA IFNα produzieren (Ronnblom and Alm 2001). Die Zellen reagieren normalerweise nicht auf eukaryotische DNA, es wurden aber beschrieben, dass dieser Mechanismus bei Autoimmunerkrankungen gestört ist und dass bei Patienten mit SLE erhöhte Mengen von pDC nachgewiesen werden können (Jin et al. 2008). Während die genannten Zytokine und Antikörper die periphere Toleranz stören könnten, wurde auch beschrieben, dass die Zellen von einigen Patienten mit SLE eine niedrigere Phagozytoserate aufweisen und dass dieser Umstand mit der erniedrigten Anzahl von zirkulierenden Komplementfaktoren korreliert (Bijl et al. 2006). Die Komponenten der Komplementkaskade tragen durch ihre Fähigkeit zur Opsonisierung zu einer beschleunigten Phagozytose bei und helfen damit bei der Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz (Gullstrand et al. 2009). 4.7 Modell der Krankheitsentwicklung im SLE Die Pathogenese von SLE hat laut zahlreicher Studien vermutlich heterogene Ursachen. Welche zellulären Komponenten für die Initiation verantwortlich sind, ist weitgehend unklar. Abbildung 16 gibt einen Überblick über diese Zusammenhänge. Jede der dargestellten Komponenten wurde in einem Teil der Patienten mit SLE als verändert beschrieben, und alle treten in einer Art Kreislauf miteinander in Wechselwirkung. So lässt sich gut erklären, dass sich das System nach dem Auslösen der Krankheit selbst erhält. Lösliche Serum-Komponenten wie z.B. Zytokine können sowohl zelluläre Bestandteile verändern als auch zur Aufrechterhaltung der Erkrankung beitragen. Die Ergebnisse dieser Arbeit widersprechen der Hypothese, dass zellintrinsische Defekte für eine höhere Apoptoserate oder eine gestörte Interaktion von apoptotischen Zellen sorgen. Die suppressive Wirkung von apoptotischen Zellen auf DC scheint in Patienten mit SLE auf der zellulären Ebene unverändert zu sein. Dazu muss jedoch angemerkt werden, dass diese Aussage nur für in vitro zu DC differenzierten Mono- 89 Cosima Kretz 4 Diskussion Abbildung 16: Hypothetisches Modell der krankheitverlaufsfördernden Ereignisse im SLE. Es ist ein Kreislauf dargestellt, bei dem der Anfangspunkt variabel ist und sich nach Initiation selbst verstärkt. Apoptotische Zellen werden von myeloiden dendritischen Zellen (DC) aufgenommen und üben einen suppressiven Effekt aus. Die Phagozytose kann durch Komplementfaktoren oder Antikörper dahingehend verändert werden, dass DC autoreaktive T-Zellen aktivieren. Diese leisten autoreaktiven B-Zellen Hilfe und tragen zur deren Aktivierung bei. Autoreaktive B-Zellen produzieren Autoantikörper, die mit Komponenten des Komplementsystems wechselwirken, es aktivieren und zu einer Opsonisierung von apoptotische Zellen führen können. Komplementfaktoren können die Aufnahme von apoptotischen Zellen durch DC verstärken. Sind sie vermindet, wie in einigen Patienten mit SLE beobachtet wurde, wird die Verweildauer apoptotischer Zellen im Körper erhöht und die Exponierung von nukleären Antigenen begünstigt. pDC können durch die Produktion von IFNα, das auf DC und B-Zellen aktivierend wirkt, beteiligt sein. (?: alle Bestandteile dieses Systems, die in Patienten mit SLE potenziell verändert sein könnten.) 90 Cosima Kretz 4 Diskussion zyten getroffen werden kann. Es ist ungeklärt, in wiefern lösliche Faktoren, wie z.B. Zytokine oder spezifische Antikörper, einen modulierenden Effekt auf das Verhalten der Zellen ausüben könnten. Ebenso spielt der Einfluss der Komponenten des KomplementSystems eine große Rolle für die Opsonisierung und Phagozytose apoptotischer Zellen. Diese Einflüsse konnten in den durchgeführten Experimenten nicht untersucht werden. Deswegen ist ein verändertes funktionales Verhalten der DC nach wie vor nicht auszuschließen, wobei jedoch der Einfluss löslicher Faktoren den Ausschlag geben würde. Pro-inflammatorische Zytokine können durch plasmazytoide DC produziert werden, die eine Untergruppe der DC darstellen. Sie reagieren in vivo auf die Stimulation durch bakterielle DNA mit Expression von pro-inflammatorischen Zytokinen, wie z.B. IFNα. Für diese Zellen wurde beschrieben, dass sie in Autoimmunerkrankungen wie dem SLE in erhöhter Menge vorkommen und auf zellintrinsische DNA reagieren können. Sie kommen daher als mögliche Quelle für IFNα in Frage. IFNα ist ein potentes pro-inflammatorisches Zytokin, das DC voraktiveren kann und damit die Suppression apoptotischer Zellen aufheben kann. Zudem stimuliert es die Antikörperproduktion von B-Zellen. Neben den B-Zellen ist der Einfluss von T-Zellen von Bedeutung. Hier könnte die Interaktion von DC und T-Zellen gestört sein und nachfolgend zu B-Zellaktivierung und zur Produktion von Autoantikörpern führen. Sowohl Treg als auch Tcon könnten durch eine gestörte Funktionalität zu Pathogenese des SLE beitragen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im SLE wahrscheinlich Defekte in unterschiedlichen zellulären Systemen eine Rolle spielen, die eine Unterteilung der Patienten in Untergruppen notwendig machen. 4.8 Ausblick SLE ist eine heterogene humane Autoimmunerkrankung mit einem komplexen klinischen Bild. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass innerhalb des Patientenkollektivs Untergruppen mit unterschiedlichen Phänotypen existieren. Auf Grund der relativ geringen Anzahl untersuchter Patienten in dieser Arbeit, lassen sich nur sehr eingeschränkt Aussagen über mögliche Untergruppen der Patienten machen. Ob solche Untergruppen in Hinsicht auf Defekte bei apoptotischen Zellen oder DC existieren, kann nur mit ausreichender Gewissheit an einem sehr viel größeren Patientenkollektiv 91 Cosima Kretz 4 Diskussion Abbildung 17: Hypothetische Phasen in der Krankheitsentwicklung des SLE. SLE lässt sich in drei Phasen einteilen. Phase 1 entsteht durch den Verlust der Toleranz gegenüber nukleären Antigenen. Bei ca. 5% der Bevölkerung lassen sich ANA nachweisen. Ein Auftreten dieser Antikörper geht dem Ausbruch der Krankheit oft lange Zeit voraus. Phase 2 stellt die Dysregulation des Immunsystems dar und ist durch pathogene Autoimmunität gekennzeichnet. Phase 3 repräsentiert die Entzündung von End-Organen, sie zeichnet sich durch genetische Prädisposition in den drei Systemen FcγR, Migration und IFNα aus. (Abbildung verändert nach Fairhurst 2006) untersucht werden. Sollten solche Untergruppen jedoch tatsächlich existieren, müste es sich jeweils um einen kleinen Teil der Patienten handeln, da sich eine vergleichsweise große Untergruppe sonst bereits in der untersuchten Gruppe hätte nachweisen lassen müssen. Häufig lassen sich komplexe Zusammenhänge in vivo nur unvollständig unter reduzierten in vitro-Bedingungen nachvollziehen. Die Ergebnisse der Arbeit haben gezeigt, dass lösliche Faktoren einen Einfluss auf das Verhalten der apoptotischen Zellen und der DC haben. Da Zytokine eine große Rolle in der Modulation der Immunantwort spielen, könnte eine detailierte Analyse der Zusammensetzung und Menge der Zytokine im Serum Aufschluss über das Milieu geben, das einen Einfluss auf die periphere Toleranzinduktion ausübt. Die in der Arbeit verwendeten funktionellen Experimente sind gut geeignet, um durch Zytokine ergänzt zu werden. So könnte z.B. ein Zytokin zugesetzt werden, und der Einfluss auf das Suppressionsverhalten untersucht werden. Außerdem könnte das entsprechende Zytokin zum Differenzierungsmedium der Monozyten zugesetzt werden, um so den Einfluss auf den Aktivitätsstatus und die Supprimierbarkeit der DC zu analysieren. Dies könnte zu neuen Therapie-Optionen durch den Einsatz von blokierenden Antikörpern gegen das entsprechenden Zytokin führen. 92 Cosima Kretz 4 Diskussion HMGB-1 wurde als ein weiteres Molekül beschrieben, dass die Reaktion der DC in Richtung Entzündungsreaktion verschieben kann (Hanley et al. 2004; Shi et al. 2003; Binder et al. 2000; Scaffidi et al. 2002). Der Einfluss von HMGB-1 ließe sich ebenfalls in den verwendeten Kokultursystemen durch Zugabe des aufgereinigten Proteins untersuchen. Neben den in dieser Arbeit untersuchten zellulären Systemen scheinen B-Zellen ebenfalls eine große Rolle in der Pathogenese des SLE zu spielen. In zukünftigen Experimenten könnten daher auch B-Zellen parallel untersucht werden und in Kokulturexperimenten mit T-Zellen von Patienten mit SLE analysiert werden. Über die Verwendung von Treg in der Therapie des SLE wird schon seit längerem nachgedacht. Um eine Immuntherapie auf zellulärer Ebene einzuführen, die z.B. über in vitro expandierte Treg bewerkstelligt werden könnte, ist das Wissen über die mechanistischen Zusammenhänge im SLE jedoch noch zu gering. Weitere Untersuchungen zur Interaktion von DC und Treg im Umfeld einer Autoimmunerkrankung sind notwendig und könnten nicht nur für Patienten mit SLE neue Wege zur therapeutischen Intervention eröffnen. Andere Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus, könnten ebenfalls von diesem Wissen profitieren. In zukünftigen Arbeiten sollte neben der Anzahl der untersuchten Patienten auch die Auswahl der Patienten nach möglichst vergleichbarer phänotypischer Ausprägung der Erkrankung einbezogen werden, um größtmögliche Vergleichbarkeit der Patienten zu gewährleisten. Diese Untersuchungen müßten dann jedoch in Zusammenarbeit mit vielen Kliniken durchgeführt werden, da gerade dieser Aspekt organisatorisch schwierig an einem Zentrum zu bewältigen ist. Zukünftige Studien zur Pathogenese des SLE könnten auch zur weiteren Differenzierung von Subtypen des SLE beitragen und charakteristische Defizite in unterschiedlichen Zellsystemen, die an der Induktion und Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz beteiligt sind, evaluieren. 93 Cosima Kretz Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 1 Zentrale und periphere Toleranz in Bezug auf T-Zellen . . . . . . . . . 14 2 Schematische Darstellung der Induktion tolerogener DC . . . . . . . . . 19 3 Krankheitsmerkmale des SLE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4 Apoptosekinetik primärer neutrophiler Granulozyten von Patienten mit SLE im Vergleich zu gesunden Kontrollen . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5 DC-ähnliche Differenzierung der monozytischen Zelllinie U937 . . . . . 60 6 Supprimierbarkeit von U937-Zellen durch apoptotische neutrophile Granulozyten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 7 Stimulierbarkeit primärer DC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 8 Expression von Aktivierungsmarkern auf der Oberfläche von DC nach Stimulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 9 Suppressiver Effekt apoptotischer Zellen auf DC . . . . . . . . . . . . . 65 10 Expression von Annexin 1 auf der Oberfläche apoptotischer neutrophiler Granulozyten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 11 Nachweis von Autoantikörpern gegen Annexin 1 im Serum . . . . . . . 69 12 Antikörper aus den Seren von Patienten mit SLE binden an apoptotische Jurkat T-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 70 Antikörper aus dem Serum von SLE Patienten haben einen geringen Einfluss auf die Phagozytoserate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 14 Quantifizierung von Treg im Blut von Patienten mit SLE . . . . . . . . 74 15 Charakterisierung von Treg im Blut von Patienten mit SLE . . . . . . . 76 16 Hypothetisches Modell der krankheitverlaufsfördernden Ereignisse im SLE 90 17 Hypothetische Phasen in der Krankheitsentwicklung des SLE . . . . . . 92 94 Cosima Kretz Literatur Literatur Anderson, M. 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