Lass die Nahrung Dein Heilmittel sein…

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Wissen
Lass die Nahrung Dein
Heilmittel sein…
eines Menschen ist es daher entscheidend, dass das Bindegewebe alle lebenserhaltenden Stoffe, die ihm über die
Nahrung zugeführt werden, in reiner
Form enthält. Ist dies der Fall ,werden
die Nährstoffe durch die Verdauung gut
aufgeschlossen, ins Blut aufgenommen
und durch den Stoffwechsel in Energie
umgesetzt. Idealerweise werden also die
nicht benötigten Bestandteile der Ernährung wieder auf natürlichem Wege
ausgeschieden. Sind jedoch Niere und
Darm in ihrer Funktion geschwächt,
kommt es zu einer unzureichenden Verdauung. Der Körper beginnt dann, Nahrungsbestandteile, die eigentlich ausgeschieden werden müssten, hilfsweise im
Bindegewebe abzulagern.
Foto: E. Damianski
Wissen und Disziplin, gepaart mit Selbstverantwortung, könnten für diese Zeiterscheinung im Nahrungsmittelbereich
die mögliche gesundmachende und gesunderhaltende Lösung sein.
Das Bindegewebe macht etwa 50 % unserer Körpermasse aus. Es stellt ein Füllsel zwischen unseren Organen wie u. a.
Herz, Lunge, Nieren, Leber, Magen,
Darm und Muskeln dar. Es besteht überwiegend aus Wasser und enthält alle
wichtigen Nährstoffe, die aus der im
Darm verdauten Nahrung über die Blutgefäße dorthin gelangt sind. Aus dem
Bindegewebe ernähren sich unsere Organzellen (Herz, Lunge usw.). Für den
Stoffwechsel und damit die Gesundheit
Säuren und Basen bestimmen
Gesundheitszustand
Foto: Profeel
36
Störungen im Stoffwechsel und damit im
Bindegewebe sind immer mit einer unnatürlichen Säuerung verbunden. Mit in der
Apotheke erhältlichem Lackmuspapier kann
über den Urin der Säuregehalt des Körpers
gemessen werden. Bei einem pH-Wert von
7 (p = Potenz, H = Wasserstoff, als Hauptbestandteil der Säuren) bildet sich der Neutralpunkt, bei dem eine Flüssigkeit weder zu
sauer, noch zu basisch ist.
Heil
Im Laufe von 75 Lebensjahren wandern mehr als 30 Tonnen Nahrung
und 50.000 Liter Flüssigkeit durch
unseren Darm. Jeder zweite Deutsche
leidet heute unter Übergewicht. Über
20 % der Amerikaner und Deutschen
sind krankhaft fettleibig. Mit inzwischen unzähligen Diätvorschlägen
wird, wie die vorgenannten Zahlen
belegen, offensichtlich nur am Symptom kuriert. Tatsächlich aber sind
naturbelassene Nahrung, körperliche Bewegung und eine positive
Lebenseinstellung die Grundvoraussetzung für ein „normales Gewicht“.
Inzwischen häufen sich aber die Hinweise, dass denaturierte Nahrung und
damit auch die Kochnahrung sowie
Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln für
Geschmack, Farbe und Haltbarkeit in
Verbindung mit einem „Zuviel“ an
Nahrungsaufnahme und einem „Zuwenig“ an Bewegung die Hauptursachen sein könnten.
Unsere Gesundheit hängt daher langfristig davon ab, dass die feine Abstimmung
zwischen Säuren und Basen erhalten
bleibt. Ein zu saurer Speichel zum Beispiel hemmt das darin vorkommende Enzym Ptyalin, das für die Vorverdauung
der Kohlenhydrate im Mund wichtig ist.
Für die Umwandlung von Stärke in
Zucker ist ein pH-Wert von 6,9 optimal.
Anders dagegen muss im Magen zum
Beispiel für die Eiweißverdauung ein
saures Milieu vorherrschen. Darum wird
von der Magenschleimhaut Salzsäure abgesondert. Das für die Eiweißspaltung
im Magen verantwortliche Pepsin kann
sich am besten bei einem pH-Wert von
1,8 bis 3,8 entfalten. Anders herum liegen
die Verhältnisse im Dünndarm. Die Säfte aus Bauchspeicheldrüse, Galle und
Darmschleimhaut sind allesamt Basen,
und die Verdauung im Dünndarm kann
nur richtig funktionieren, wenn diese
Säfte so reichlich abgesondert werden,
dass im Dünndarm tatsächlich ein basisches Milieu hergestellt wird. Dazu ist
es notwendig, dass der saure Verdauungsbrei des Magens neutralisiert wird.
Praxis Magazin 2/2003
Wissen
Dies geschieht durch das Zersetzen von
Basen. Sind für diesen Vorgang im Dünndarm nicht genügend basische Säfte
(Bauchspeicheldrüse, etc.) vorhanden,
kommt es zu schwerwiegenden Folgen.
In dem dann zu sauren Dünndarmmilieu
laufen die Verdauungsvorgänge unvollständig ab. Der Speisebrei beginnt zu
gären und dabei weitere Säuren freizusetzen. Diese gelangen über die Darmzotten der Dünndarm-Schleimhaut in
das Blut. Jetzt startet der Organismus ein
Notprogramm, um vor allem im Blut den
normalen pH-Wert aufrecht zu erhalten,
weil schon eine geringfügige Verschiebung in den sauren Bereich mit Lebensgefahr verbunden wäre. Für gelegentliche Ernährungsfehler kann er auf eine
Reserve an Basen zurückgreifen, vor allem Natriumbicarbonat, bekannt als Natrium oder Soda. Aber auch Mineralien,
wie Calcium, Magnesium oder Kalium
gehören zum Basenvorrat des Körpers.
Sind aber auch diese Reserven durch
dauernde, insbesondere mengenmäßige
Entgleisungen knapp geworden, werden
stille Reserven angegriffen und z. B. Calcium aus den Knochen herausgelöst,
wodurch auf Dauer eine Knochenentkalkung und damit eine Osteoporose
entsteht, die mit erhöhter Brüchigkeit
der Knochen und mit starken Wirbelsäulenschmerzen einhergehen kann.
Doch auch im Bindegewebe werden
saure Stoffwechselrückstände abgelagert
und die basischen Verhältnisse mit verheerenden Folgen ins Saure umgekippt.
Leistungsabfall durch
Fehlernährung
Ein übersäuerter Mensch kann unter
mangelnder Leistungsfähigkeit, Antriebsund Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Nervosität, depressiver Verstimmung, an kalten Händen, Füßen, an
Blässe, Augenringen, Schlafstörungen,
Kopfschmerzen und Benommenheit leiden. Diese Zustände fallen medizinisch
unter die vegetative Dystonie. Ohne
Kenntnis der Zusammenhänge ist es
nicht unwahrscheinlich, dass viele Menschen sich jahrelang mit halber Kraft
durchs Leben schleppen
und ihr Organismus dabei
fast ständig Höchstleistungen erbringen muss.
Werden die mengen- und
qualitätsmäßigen Ernährungsgewohnheiten nicht
auf ein natürliches oder
zumindest verringertes
Maß zurückgeführt, kann
nach einigen Jahren auch
das Bindegewebe seine
Pufferfunktion nicht mehr
in vollem Umfange ausüben. Jetzt werden die
Nieren in ihrer Funktion
geschwächt, da sie durch die Ausscheidung des Zustroms an Säuren und
Schlacken überfordert sind. Da die
natürlichen Barrieren des Körpers
durchbrochen wurden, greifen die Säure und nicht im Bindegewebe mehr aufgehaltene Gifte auch andere Bereiche
des Körpers an. So können unter anderem am Rücken schmerzhafte Verhärtungen, sogenannte Gelosen entstehen,
dadurch tritt Muskel- und Gelenkrheumatismus auf. Mehr und mehr verdickt
sich auch das Blut, wodurch die Kapilaren nicht mehr richtig durchblutet werden und das Gewebe nur noch mangelhaft mit Sauerstoff versorgt wird. Altersdiabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt
und Schlaganfall werden auch als Folge
dieser Übersäuerung des Organismus
letztlich durch Fehlernährung (zu viel)
auch medizinisch nicht ausgeschlossen.
Nahrungsmenge Hauptursache für krankhafte
Stoffwechselstörungen
Der Hauptgrund für die unzureichende
Verdauung besteht in der überwiegenden
Anzahl der Fälle in einem Zuviel auch an
gekochter Nahrung. Dies ist letzlich die
häufigste Ursache für Übergewicht bis hin
zur krankhaften Fettleibigkeit. Das
Bindegewebe enthält auch Fettzellen.
Auch wenn sich im Rahmen einer
Abmagerungsphase die Fettzellen „entleeren“, bleiben sie dennoch als Bestandteil
des Bindegewebes erhalten und füllen sich
bei Fortsetzung der mengenmäßig falschen Ernährung sofort wieder. Letztlich
aber ist Übergewicht nichts anderes als
ein Zeichen eines gestörten Stoffwechsels.
Das Foto zeigt eine Gruppe von Fettzellen
in einer rasterelektronischen Aufnahme.
Wie beim retikulären Bindegewebe umspinnen auch hier gitterförmige Fasern
die Zelle.
Laut Stern 46/2002, S. 224, räumt der zuständige Industrieverband ein, dass Aromastoffe aus dem Labor zu Übergewicht
führen können.
Phosphorsäure (E 338): …zum Beispiel in Cola-Getränken, verbraucht in erheblichem Maße Kalzium. Besonders bei
Kindern und langjährig fehlernährten
Personen können sich entweder die Knochen nur mangelhaft entwickeln oder
werden porös (Osteoporose). Die Firma
Coca-Cola ließ in diesem Zusammenhang
verlauten: „Bei Phosphorsäure handelt es
sich um einen europaweit zugelassenen
Zusatzstoff. Die gesetzliche Unbedenklichkeit als Zusatzstoff ist somit amtlich
verbürgt.“ (Stern 46/2002, S. 228).
Das schweizerische Bundesamt für Gesundheit wiederum lässt über ihren Mitarbeiter Brügger verlauten, dass der Staat
nicht als Garant für die Sicherheit (der
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Tab.: Vitaminverluste in % bei der haushaltsmäßigen Lebensmittelverarbeitung
Maximaler
Kochverlust
Vitamin A
40
Carotin
30
Vitamin D
40
Vitamin E
55
Vitamin K
05
Vitamin B1
80
Vitamin B2
75
Nicotinamid
70
Pantothensäure
50
Vitamin B6
50
Biotin
60
Folsäure
100
Vitamin B12
0
Vitamin C
100
Garen von
Fleisch
0
0
0
0
0
65–70
25–40
30–70
30–50
30–60
0
0
0
0
Garen von
Gemüse
0
0
0
0
0
15–50
10–70
30–40
30
40
0
20-50
0
10–75
Erhitzen
von Milch
0
0
0–20
0
0
10–30
0–10
0
0
0–50
0
0–50
50
10–70
Braten von
Fleisch
0
0
0
0
0
20–40
10–20
10–30
20
0–40
0
0
0
0
Dünsten von
Gemüse
0
0
0
0
0
5–40
5–30
0
0
0
0
0
0
20–50
Quelle: Der kleine “Souci-Fachmann Kraut” Lebensmitteltabelle für die Praxis, Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie, München
Zusatzstoffe) herangezogen werden
kann. „Der Gesundheitsschutz fängt
(laut Brügger) beim Einzelnen an.“ Noch
schädlichere Auswirkungen auf den
Darm und damit das Immunsystem können nach Beobachtungen des Düsseldorfer Immunspezialisten Arnold Hilgers vor allem Emulgatoren und Verdickungsmittel haben. Nach seinen Erfahrungen drängen durch die darin enthaltenen Zusatzstoffe „mehr Fremdstoffe ein als im evolutionären Programm
der Immunabwehr jemals vorgesehen
war.“ Ein Indiz für die Richtigkeit seiner
Beobachtung könnte der starke Anstieg
der allergischen Erkrankungen sein, der
in nahezu allen Bereichen der Bevölkerung zu verzeichnen ist.
Der Zusatzstoff Natriumdisulfit
(E 223): …ist mit der Warnung versehen: „Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.“ Die Sulfitgruppe (E 220-E
227) ist für 61 Lebensmittelgruppen zugelassen und kann sich in entsprechend
behandelten Marmeladen, Süßwaren,
Weinen, Trockenfrüchten ebenso finden
wie in Hamburgern. Der „Acceptable
Daily Intake“, der ADI-Wert für ein Kind
bis 40 Kilogramm, beträgt bei Sulfiten 28
Milligramm. Ein 125 Gramm Hamburger
enthält bereits 56,25 mg.
Der Europäischen Union Kommission
liegen seit 2002 erstmals Daten über den
europaweiten Verzehr von Lebensmittelzusatzstoffen vor. Nach dieser Studie
schwankt der Sulfit-Verzehr statt bei erlaubten 0,7 mg pro kg Körpergewicht
bei Erwachsenen zwischen 0,28 – 1,86
mg (20 % – 266 %) und bei Kleinkindern
zwischen 0,58 und 8,59 mg (83 % –
38
1.227 %). Sulfite begünstigen das Bakterium Desulfovibrio. Forscher der Adeenbrook’s Klinik in Cambrigde fanden dieses Bakterium im Darm bei bis zu 70 %
der Testpersonen. Desulfovibrio ist auch
bei Ölbohrfirmen gefürchtet, weil es Pipelines anfrisst. E 223 ist unter anderem
enthalten in „Pfanni Püree“ und „Maggis
5-Minuten-Terrinen“.
Zitronensäure (E330): …gilt als Auslöser einer neuen Zahnerkrankung, der sogenannten Zahnerosion. Dabei bröseln
vor allem bei Kindern die Zähne solange
ab, bis nur noch Stummel übrigbleiben.
Zitronensäure wird im Fachhandel als universeller Kalklöser und unter anderem als
WC-Reiniger angeboten. Der Hersteller
Heitmann versieht die Packung seiner
naturidentischen Zitronensäure mit dem
Hinweis: „Darf nicht in die Hände von
Kindern gelangen.“ Verdünnt kommt sie
trotzdem über Fanta, Lipton Ice Tea und
Red Bull an diese Zielgruppe. Hier nehmen einige Kinder bis zum Vierfachen der
erlaubten Tagesmenge zu sich. Auch
nahezu jede industriell gekochte Marmelade, Rama-Margarine, Maggi-Fix für
Gulasch, Champignoncremesuppe mit
Nudeln von Knorr, Spaghetteria Tomatensauce für „Spaghetti Napoli“, Dr. Oetkers Fruchtpudding Pfirsich-Aprikose,
Haribo-Gummibärchen, Milchbrei ApfelVanille von Milupa für Kinder ab 8 Monaten, Junior-Tee Früchte von Hipp, ebenfalls für Kinder ab 8. Monat, beinhalten E
330. Sogar im Reis-Früchte-Brei Banane +
Pfirsich von Alete kommt dieser Stoff vor.
Hier schon für Kinder ab 4. Monat empfohlen. Generelle Empfehlung: Mütter
sollten die Nahrung für ihre Kinder mehr
selber zubereiten.
Kochnahrung
Die Veränderung der Nahrungsmittel
durch Zusatzstoffe im Rahmen unserer Nahrungsmittelkette optimieren wir
noch durch das weitestgehende „Zerkochen“ unserer Nahrung, wie die obige
Tabelle zeigt. Wird diese Form der Nahrung über Jahre zu sich genommen, entstehen Mangelerscheinungen, welche
die Schutzfunktion des Bindegewebes
noch weiter schwächen.
Krebskiller Nummer eins
Ein Forscherteam der Universität Heidelberg fand in einem wissenschaftlichen Experiment heraus, warum in Japan Prostata- und Brustkrebserkrankungen signifikant niedriger lagen als in
England, Amerika und Deutschland. Die
Antwort fand das Team in einem bis
dreißigfach erhöhten Wert von Genistein
im Urin der Probanden. Ein Stoff der im
Soja vorkommt. Ein Hauptnahrungsmittel der Japaner. Inzwischen wird mit
Hochdruck nach wissenschaftlichen Beweisen geforscht, warum Gemüse und
Obst nach der alten Volksweisheit so gesund sind. Neben Vitaminen und Ballaststoffen enthalten zahlreiche Gemüsesorten regelrechte Krebskiller. Dazu
gehört auch Grünkohl (gegen Lungenkrebs). Sulforaphan, Indol-3-Carbinol,
Phenoäthyl-Isothiozyanat und hunderte
anderer Stoffe wurden „wissenschaftlich
entdeckt“ und finden sich unter anderem im Brokkoli, dem König der Krebskiller (Flavonoide, Indole, Isothiozynate
wirken hier krebshemmend, besonders
im Verdauungstrakt). Auch die Tomate
enthält etwa 10.000 verschiedene Verbindungen, von denen nur wenige bisher erforscht wurden.
Phytochemikalien heute im Fokus
der Wissenschaft
Phytochemikalien oder sekundäre Pflanzenstoffe wurden laut Professor Claus
Leitzmann von der Universität Gießen
bisher sträflich in der Ernährungswissenschaft vernachlässigt. Bereits 1933
bewies eine britische Studie: Wer öfter
Karotten, Blumenkohl, Zwiebeln oder
Rote Beete zu sich nahm, hatte ein deutlich geringeres Risiko für Krebserkrankungen des Darms, der Gebärmutter
und der Zunge. Gemüse und Obst beugen aber auch bei vielen anderen tödlichen Tumorarten vor. Die Gewächse
selbst schützen sich mit den PhytocheHeil
Inhaltsstoffe
Praxis Magazin 2/2003
Wissen
Übergewicht ist eine Entgleisung unserer Essgewohnheiten und damit
unseres Stoffwechsels. Wer sich von
unbehandelter Nahrung zu weit entfernt und glaubt, mit Eiscreme, Hotdogs, Big Macs, Schokoladen und
stark zuckerhaltiger Limonade (Cola)
auf dem „richtigen Weg“ zu sein, wird
in Verbindung mit zu viel Kochnahrung schnell zu den über 50 % in
Deutschland gehören, die „Gewichtsprobleme“ haben.
Kinder sind Opfer der Essgewohnheiten ihrer Eltern
Wird durch die Eltern bereits ein
Kind zu denaturierten Nahrungsmitteln in starkem Umfang „verleitet“,
kann es bereits hier zu Übergewicht
und Krankheitssymptomen kommen,
die uns alle bekannt sind: immer wiederkehrende Infekte, chronischer
Schnupfen, Mittelohrvereiterung, Infektanfälligkeit, Abwehrschwäche, Verdauungsstörungen, Candida-Pilzbefall im
Darm. Daraus wiederum resultieren
häufig Verhaltensstörungen, wie Überaktivität, Aggressivität, chronische Müdigkeit und Lustlosigkeit.
Heil
„Das Bauchhirn“
Unsere eigene emotionale Stabilität
hängt von der Verbindung mit anderen
Menschen ab. Menschen, die in einer
Gruppe zusammenarbeiten, übernehmen unausweichlich Gefühle voneinander, zum Beispiel von Eifersucht und
Neid über Angst bis hin zu Euphorie.
Praxis Magazin 2/2003
Die Rohkosttherapie
Vielfach angezweifelt wurde Herr Burger aus Frankreich mit
seiner für die teilnehmenden Personen überaus erfolgreichen Instinktotherapie (Buch: Burger, Instinktotherapie). Er empfahl, zunächst frische Nahrungsmittel
zu beriechen, weil der Geruchssinn ein eigenes
Zentrum im Gehirn hat und die Nahrungsmittel seit Jahrmillionen zunächst nach dem
Geruch auswählt. Läuft einem dabei „das
Wasser im Munde zusammen“ (Speichelfluss), ist dieses Nahrungsmittel zur Zeit
für den Körper optimal. Nach Burger
„heilt sich der Körper durch die ungekochten Nahrungsmittel selbst.“ Die amerikanische Studie bestätigt Burger weitestgehend. Die Tabelle auf Siete 38 zeigt
ebenfalls, dass gekochte Nahrungsmittel in
ihrer gesundheitlichen Wirkung erheblich
eingeschränkt werden. Kochnahrung ist darüber hinaus dem Körper genetisch nicht bekannt.
Es entsteht das uns allen bekannte Mengenproblem:
Von Kartoffelpüree können wir zwei volle Teller essen,
von einer rohen Kartoffel nur eine oder zwei. Es fehlt
die bei jedem Menschen vorhandene genetische Mengensperre, wie sie zum Beispiel jeder schon einmal bei
Annanas erlebt hat. Von Pillen aus Obst- und Gemüseextrakten rät Professor Claus Leitzmann von der Giessener Universität aber ab: „Wer sich was Gutes tun will, muss schon die
ganze Frucht essen.“ Er liegt damit auf einer Linie mit Herrn
Burger aus Frankreich.
Fazit: Kochnahrung überlistet wohl die eingebaute „Mengensperre“ für Nahrungsmittel, verringert die Heilwirkung von
Gemüse, Obst und Fleisch drastisch und verursacht, wie an
über 50 % Übergewichtigen in Deutschland festzustellen ist,
eine im Laufe der Jahre gefährliche
Überlastung des Bindegewebes
mit den entsprechenden
Erkrankungen. Ein Verzicht auf gekochte
Nahrung kommt
für viele auch nur
zeitweilig aus
gesellschaftlichen Nor mzwängen nicht in
Frage oder ist für
sie gar unvorstellbar.
Säurespendende Nahrungsmittel sind unter
anderem Getreide, vor
allem Backwaren aus
Auszugsmehl, Weißbrot,
Brötchen, Gebäck, Kuchen, Nudeln, Spaghetti,
Pizza-Böden, weißer
Reis, Zucker, Schokolade, Eiscreme, Limonaden, Cola, Kaffee, schwarzer Tee, alkoholische Getränke, chemische Nahrungsmittelzusätze, synthetische
Arzneimittel, Zigaretten.
Basenspendende Nahrungsmittel sind u. a. alle Gemüsesorten
(außer Rosenkohl), reifes Frischobst, Kräuter, Milch, Sahne, Buchweizen, Hirse, Dinkel, Kräutertees (rote Früchteteemischungen
sind säuernd). Dinkel ist übrigens das einzige Korn, das als
Gemüse gilt.
Fotos (2): Profeel
mikalien vor den gefährlichen Anteilen des Sonnenlichts, Bakterien und
anderen Schädlingen. Im menschlichen Körper senken die Moleküle
Blutdruck und Cholesterienspiegel,
bekämpfen erfolgreich Entzündungen und stärken das Immunsystem.
Das bestätigen inzwischen über 100
weitere Untersuchungen in allen Erdteilen. Das Nationale Krebsinstitut
der USA startete 1990 ein 20-Millionen-Dollar-Programm zur Erforschung der Phytochemikalien. Ergebnis: In fast jedem Entwicklungsstadium des Krebses gibt es in Gemüse
und Obst einen oder mehrere Inhaltsstoffe, die den gefährlichen Prozess verlangsamen oder umkehren,
teilte der US-Mediziner John Potter
mit.
41
Wissen
Den Body-Mass-Index (Körpermassenindex = BMI) wird so berechnet :
BMI =
15
Körpergewicht in Kg
Körpergröße in m2
Untergewicht
BMI unter 18,5
20
Normalgewicht
BMI 18,5 bis 24,9
25
Übergewicht
BMI 25,0 bis 29,9
30
Fettleibigkeit Grad I
BMI 30,0 bis 34,9
35
Fettleibigkeit Grad II
BMI 35,0 bis 39,9
40
Fettleibigkeit Grad III
BMI über 40
45
Die meisten falschen Ernährungsweisen gehen
mit Übergewicht einher. Ein präzises Maß ist die
Berechnung des Body-Mass-Index (BMI). Ein
BMI unter 25 gilt als normal, ein BMI über 30
ist eindeutig behandlungsbedürftig.
Das Limbische System im Gehirn ist als
„offene Schleife“ angelegt, weil es den
Menschen untereinander die Möglichkeit gibt, einander emotional zu unterstützen (Mutter beruhigt weinendes
Kind). Studien in Intensivstationen haben gezeigt, dass die tröstliche Anwesenheit eines anderen Menschen nicht
nur den Blutdruck senkt, sondern auch
die Sekretion von Fettsäuren verlangsamt, welche die Arterien verstopfen. Während mehrere starke Stresssituationen innerhalb eines Jahres (zum
Beispiel Finanzverluste, Arbeitsplatzverlust, Partnerverlust) die Todesrate bei sozial isolierten Personen mittleren Alters
42
verdreifachen, haben sie gar keinen Einfluss auf die Todesrate von Personen, die
viele enge Beziehungen pflegen. Im
Volksmund wird die Gewichtszunahme
in diesem Zusammenhang auch richtigerweise „Kummerspeck“ genannt.
Verdauungstrakt:
Netzwerk von Nervenzellen
Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts
entdeckte der deutsche Nervenarzt Leopold Auerbach, in die Darmwand eingefügt, zwei Schichten eines Netzwerkes
von Nervenzellen und Strängen, hauchdünn, zwischen zwei Muskellagen gebettet. Dieses Netz umhüllt, einem Netzstrumpf gleich, den gesamten Verdauungstrakt, von der Speiseröhre bis zum
Enddarm. Es handelt sich bei dieser Entdeckung um die Schaltzentrale der Verdauungsmaschinerie, die aus sensorischen Neuronen, Interneuronen und
Motoneuronen besteht. Ein Netzwerk,
das nicht nur grundlegende Größen wie
Nährstoffzusammensetzung, Salzgehalt
und Wasseranteil analysiert und Absorptions- und Ausscheidungsmechanismen
koordiniert, sondern auch die äußerst
sensiblen Gleichgewichte von hemmenden und erregenden Nervenbotenstoffen, stimulierenden Hormonen und
schützenden Sekreten kontrolliert.
Darm: größte Kontaktfläche des
Menschen mit der Außenwelt
Unzählige chemische Substanzen und
Gifte müssen von der intimsten und
größten Kontaktfläche des Menschen
mit der Außenwelt, dem Darm, analysiert werden. Der Darm beherbergt mehr
als 70 % aller Abwehrzellen und ist daher das größte Immunorgan. Vieles läuft
also unabhängig vom Kopf ab. Je tiefer
im Verdauungstrakt, umso schwächer
wird der Einfluss des Kopfhirns. Mund,
Teile der Speiseröhre und Magen lassen
sich, wenn auch nur temporär noch über
den Kopf beeinflussen. Doch hinter dem
Magenausgang übernimmt das Bauchhirn und entscheidet, was, wann und
wo passiert. Erst am Rektum und Anus
regiert das zentrale Nervensystem durch
bewusste Steuerung wieder mit.
Das „Netzwerk von
Nervenzellen (Bauchhirn)“ denkt.
Wissenschaftler, wie der Amerikaner
Michael Gershon, der entdeckte, dass
über 90 % des Neurotransmitters Seroto-
nin im Darm synthesiert wird, sind überzeugt, dass das Bauchhirn denkt. Auch
der Volksmund sagt: „Er handelt aus
dem Bauch heraus.“ Oder: „Er isst sich
um den Verstand“. Medizinische Indizien für eine Verbundenheit von Kopf und
Bauch gibt es. Bei Alzheimer- und Parkinson-Patienten findet sich signifikant
häufig der gleiche Typ von Gewebeschäden im Kopf wie auch im Darm.
Auch bei BSE ist neben dem zentralen
Nervensystem auch der Darm extrem
stark befallen. Früher Lebensstress ist in
Gehirn und Bauch als Erinnerung gespeichert und bestimmt die Sensibilität
der Darm-Hirn-Achse für das ganze Leben. Über 90 % der Nervenverbindungen laufen vom Bauch zum Hirn. Stimmt
das Kopfhirn mit dem Bauchhirn nicht
überein, übernimmt aber nach Erkenntnissen des amerikanischen Forschers
und Neurobiologen Michael Gershon
das Bauchhirn das Geschehen und nicht
das Kopfhirn. Hierdurch lässt sich wahrscheinlich erklären, warum wir so oft
„abnehmen wollen“, dies aber unter
Stress nicht schaffen. Wir unterliegen mit
unseren zehn Prozent Kopfhirn oft hoffungslos dem Bauchgefühl.
Fazit: Unsere Essgewohnheiten sind einstudiert, eine Änderung ist für viele nur
dann möglich, wenn Krankheiten auftreten. Dann aber ist es wichtig zu wissen, dass die Hinwendung zu möglichst
viel (ungekochter) naturbelassener Nahrung über einen längeren Zeitraum
tatsächlich die ersehnte langanhaltende
Wende erreichen kann. Die Hilfe einer
Gemeinschaft ist dafür aber fast immer
notwendig, und erklärt wohl auch den
weltweiten Erfolg der „Weight Watcher“
Organisation.
Yamini
Kölzer-Wilbers
Wolfgang
Antonia
Simon
WolfgangDecius
Decius
Heilpraktikerin
Managementconsulting
Lernpädagogin
Managementconsulting
Psychotherapie
Strategy & Concept GmbH
Strategy
& Concept
GmbH,
Kontaktbüro
Deutschland
Kontaktbüro
Deutschland,
Immermannstr.
13, 40210 Düsseldorf
Bismarckstraße
D-47057
Duisburg,
Tel. 02 11/9 35 120,
03 50,
Fax 02
11/9 35 03 59
Telefon:
+49 (0)2 03-3 06 46 80, Fax: 3 06 46 81.
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Internetseite: www.apotheken-konzept.de
Heil
Was ist Übergewicht?
Praxis Magazin 2/2003
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