„Ich würde es bedauern, wenn ich mein Publikum lediglich

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Akademie für Alte Musik Berlin
Abonnement, 1. Konzert
Sonnabend 29.10.2016
20.00 Uhr · Großer Saal
Akademie für Alte Musik Berlin
Julian Prégardien Tenor
Bernhard Forck Konzertmeister
„Ich würde es bedauern,
wenn ich mein Publikum
lediglich unterhalten würde.
Mein Wunsch ist es,
es zu bessern.“
Georg Friedrich Händel über die Wirkung seiner Oratorien
(mitgeteilt von James Beattie, 1780)
Programm
Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Ouvertüre zum Oratorium „Judas Maccabaeus“ HWV 63
„Thanks to my brethen“/„How vain is man“ – Rezitativ und Arie
aus dem Oratorium „Judas Maccabaeus“ HWV 63
William Boyce (1711–1779)
Sinfonie C-Dur op. 2 Nr. 3
Allegro – Vivace – Tempo di Menuetto
Georg Friedrich Händel
„Let festal joy triumphant reign“ – Arie aus dem Oratorium
„Belshazzar“ HWV 61
Concerto grosso d-Moll op. 3 Nr. 5 HWV 316
(Ohne Bezeichnung) – Allegro – Adagio – Allegro ma non troppo – Allegro
„His mighty arm“ – Arie aus dem 2. Akt des Oratoriums
„Jephtha“ HWV 70
PAUSE
Thomas Arne (1710–1778)
Ouvertüre zur Oper „The Judgement of Paris“
Georg Friedrich Händel
„Horror“/„Open thy marble jaws, o tomb!“ – Rezitativ und Arie
aus dem 2. Akt des Oratoriums „Jephtha“ HWV 70
Charles Avison (1709–1770)
Largo und Allegro aus dem Concerto grosso Nr. 5 d-Moll
(nach Domenico Scarlatti)
Georg Friedrich Händel
„Deeper and deeper still“ – Rezitativ aus dem 2. Akt des
­Oratoriums „Jephtha“ HWV 70
Charles Avison
Andante moderato und Allegro aus dem Concerto grosso
Nr. 5 d-Moll (nach Domenico Scarlatti)
Georg Friedrich Händel
Szene und Arie „Hide thou hy hated beams“/„Waft her angels“,
Sinfonia und Arie „For ever blessed be thy holy name“ aus
dem 3. Akt des Oratoriums „Jephtha“ HWV 70
Premiumpartner
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Biblische Szenen
Biblische Szenen
Als Georg Friedrich Händel Ende
des Jahres 1710 zum ersten Mal
englischen Boden betrat, setzte er
sich zum Ziel, das Londoner Publikum vor allem mit italienischen
Opern zu begeistern. Die Voraussetzungen dafür waren alles andere
als gut: Noch 1706 bekannte der
Musikschriftsteller John Dennis:
„Die Oper in Italien ist zwar ein
Ungeheuer, jedoch ein wunderschön
harmonisches; hier in England
­hingegen ist sie ein häßliches, heulendes Ungeheuer.“ Zu groß waren
die Vorbehalte gegen die in fremder
Sprache verfassten, langatmigen
und von unzähligen Da-capo-Arien
bestimmten Opern. Doch Händel
ließ sich nicht beirren und führte
schon im Februar 1711 mit „Rinaldo“
Georg Friedrich Händel
seine erste italienische Oper auf,
Gemälde von Balthasar Denner, 1728
die trotz einzelner Nörgeleien
­Londoner Kritiker zu einem großen Publikumserfolg wurde.
Die Erfolgsgeschichte der Oper setzte sich in den darauf folgenden Jahren fort. Händel gründete die Royal Academy of
Music, warb europaweit prominente Sänger an und wurde
regelmäßig für seine Musik gefeiert.
So rasch jedoch wie die italienische Oper in London durch
Händels Werke an Ansehen gewonnen hatte, nahm ihr Ruhm
Biblische Szenen
Kurz Notiert
rund zwei Jahrzehnte später wieder ab. Schon 1728 war
­Händels Royal Academy of Music bankrott gegangen, auch
der Nachfolgeeinrichtung war keine dauerhafte Existenz
beschieden. Das Publikum verlangte nach Abwechslung.
Händel – inzwischen längst zum „businessman“ geworden –
stellte sich daraufhin innerhalb kurzer Zeit auf die neuen
Wünsche der Öffentlichkeit ein und wandte sich ab 1732 dem
englischen Oratorium zu. Auch hinsichtlich dieser Gattung
betrat er Neuland: Händel legte zwar die Traditionen des italienischen Oratoriums zugrunde, die er in Rom mit Werken
von Alessandro Scarlatti kennengelernt hatte, verknüpfte
sie jedoch mit der englischen Sprache und seiner gewohnt
dramatischen Musik.
Die ersten Oratorien entstanden um 1600 in Rom als Begleitmusik zu geistlichen Andachten. Der Gattungsname wurde
dabei vom Ort der Aufführung abgeleitet: Als „Oratorien“
bezeichnete man die „Betsäle“ der geistlichen Gemeinschaften.
Zu den Oratorien-Komponisten der ersten Stunde zählten
Giacomo Carissimi, Marco Marazzoli und Stefano Landi.
Den meisten Oratorien von Georg Friedrich Händel liegen biblische Szenen zugrunde, die von seinen Librettisten ausgewählt
und poetisch bearbeitet wurden. Jeglichen weiteren geistlichen
Bezug jedoch – wie er beim ursprünglichen römischen Oratorium üblich war – lehnte Händel ab. So wurden die Stücke
nicht etwa in einer Kirche oder gar einem „Betsaal“, sondern,
wie zuvor seine Opern, im Konzertsaal oder Theater darge­
boten. Und selbstverständlich war dafür ein Eintrittspreis zu
entrichten.
Alleinunterhalter und Patriot
Alleinunterhalter und Patriot
Um Missverständnisse bei der neuen Gattung zu vermeiden,
ließ Händel 1732 vor der Aufführung seines Oratoriums
„Esther“ über eine Zeitungsanzeige verbreiten: „N. B.: Auf der
Bühne des King’s Theatre wird kein Schauspiel gezeigt, doch
das Haus soll für das Publikum ordentlich hergerichtet werden.“ – Auf Kostüme und szenische Aktionen wurde bei den
englischen Oratorien also verzichtet, dafür aber bot Händel
in den Pausen eine zusätzliche Attraktion: Er führte eigene
Orgelkonzerte auf und trat dabei selbst als virtuoser Solist in
Erscheinung.
Mit der Gestaltung eines solchen Oratorienabends traf Händel
zwar den Geschmack eines großen Publikums, stieß aber
auch immer wieder auf Kritik konservativer Kirchenvertreter:
„Was ist das für eine Profanisierung von Gottes Namen und
seinen Worten?“ polterte ein anonymer Autor 1743 im „Universal Spectator“ vor einer Londoner „Messiah“-Vorstellung
und behauptete, dass die Aufführungen doch nur noch der
Zerstreuung und Unterhaltung statt der religiösen Erbauung
dienen würden. Häufig wurde auch das Theater als völlig
ungeeigneter Ort für die Darbietung solcher „geistlicher
Opern“ bezeichnet.
Händel ließ sich jedoch von diesen Kritikern ebensowenig
einschüchtern wie von zwischenzeitlichen Misserfolgen und
finanziellen Engpässen. Die zum Teil hitzigen Kontroversen
um Oratorien wie „Judas Maccabaeus“, „Israel in Egypt“ und
vor allem „Messiah“ fungierten letztlich indirekt als eine
besondere Form der Werbung und machten Händel noch
populärer.
Alleinunterhalter und Patriot
„Das Oratorium, oder geistliche Konzert, gefällt uns sehr gut.
Italienische Sänger singen englische Texte, begleitet werden
sie von einer Vielzahl verschiedener Instrumente. Händel ist
die Seele des Ganzen: wenn er auftritt, werden ihm zwei
Wachslichter vorangetragen, welche man auf die Orgel stellt.
Unter lautem Beifallklatschen setzt er sich, und das ganze
Orchester beginnt genau im gleichen Moment zu spielen.“
(Anne-Marie du Bocage über Oratorienaufführungen 1750 in London)
Die Entstehung von Händels Oratorium „Judas Maccabaeus“
hängt unmittelbar mit einer politischen Krise in England
zusammen: Charles Edward, der Thronanwärter der längst
abgesetzten Stuart-Linie, war 1745 aus dem Exil zurückgekehrt
und hatte in Schottland ein Heer zusammengestellt, um die
Herrschaft an sich zu reißen. Sein Putschversuch gegen den
amtierenden König George II. endete allerdings im April 1746,
als er in der Schlacht bei Culloden von königlichen Truppen
geschlagen wurde. Händel machte sich sofort danach an die
Vertonung von „Judas Maccabaeus“, für die ihm Thomas
Morell ein Libretto geschrieben hatte. Die Grundmotive der
Handlung entnahm er dem apokryphen Ersten Buch der
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Alleinunterhalter und Patriot
Makkabäer sowie den „Antiquitates Judaicae“ des Geschichtsschreibers Flavius Josephus. Geschildert werden die Feldzüge
des jüdischen Freiheitskämpfers Judas Makkabäus, der die
Israeliten zum Sieg führt. Die Uraufführung des Oratoriums
erfolgte im April 1747 im Londoner Covent Garden Theatre als
Huldigung an König George.
Bereits zwei Jahre zuvor hatte Händel sein Oratorium „Belshazzar“ auf die Bühne gebracht. Die Handlung lehnt sich hierbei
an Episoden aus dem Buch Daniel sowie aus verschiedenen
Schriften der antiken Historiographen Herodot und Xenophon
an und spielt in der Zeit des babylonischen Exils im 6. vorchristlichen Jahrhundert. Belshazzar – der Sohn der babylonischen Königin Nitocris – wird als herrschsüchtiger Despot
dargestellt, der vom persischen Fürsten Cyrus geschlagen
wird, was gleichzeitig die Befreiung der Israeliten bedeutet.
Covent Garden Theatre in London
Zeichnung von Thomas Rolandson und Augustus Charles Pugin
Instrumentalmusik von Händel und seinen Zeitgenossen
Das letzte Oratorienwerk, das Händel vollständig neu komponierte, war „Jephtha“. Bereits während der Komposition im
Jahre 1751 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Händels dramatisch. Dennoch vollendete er das Oratorium und
leitete, inzwischen fast vollständig erblindet, im Februar 1752
auch dessen Premiere. Händels Librettist entnahm die Handlung dem alttestamentlichen Buch der Richter. Im Mittelpunkt steht Jephtha, der die Israeliten in den Kampf gegen
die Ammoniter führt und schwört, im Falle eines Sieges den
ersten Menschen zu opfern, der ihm begegnet. Als die Schlacht
erfolgreich geschlagen ist, trifft er seine geliebte Tochter
Iphis. Nur das Eingreifen eines göttlichen Engels kann ihn
davon abbringen, das eigene Kind zu opfern. Die Entwicklung
Jephthas vom Feldherrn zum verzweifelt-liebenden Vater hat
Händel in mehreren Arien kunstvoll umgesetzt.
Instrumentalmusik von Händel und seinen
Zeitgenossen
Erfolgreich war Händel in London auch als Komponist von
Instrumentalwerken. So veröffentlichte der Londoner Verleger
John Walsh 1734 eine Sammlung mit sechs Concerti grossi von
Händel. Dies geschah ganz offensichtlich ohne Mitwirkung
und Billigung des Komponisten – Walsh hatte die Konzerte
einfach aus früheren Werken zusammengestellt und dabei
auch einige nicht-authentische Sätze aufgenommen. Der Grund
für diese einseitige Vorgehensweise war die große Popularität
Händels, die der Verleger in bare Münze umwandeln wollte.
Erst auf Händels massiven Einspruch nahm Walsh ein Jahr
später in der Nachauflage einige Veränderungen und Korrekturen vor.
Instrumentalmusik von Händel und seinen Zeitgenossen
Das Concerto grosso d-Moll op. 3 Nr. 5 scheint Händel bereits
um 1720 komponiert zu haben, wobei er Motive aus noch früheren Werken einbezogen hat: Vorbilder sind unter anderem
Instrumentalabschnitte aus den „Chandos Anthems“ sowie
mehrere Kammermusikwerke.
Georg Friedrich Händel war zwar unbestritten der führende
Londoner Musiker seiner Zeit, allerdings gab es in der Metropole noch etliche weitere herausragende Komponisten.
William Boyce, ein gebürtiger Londoner, erhielt nach der
Chorknabenzeit an St. Paul’s Cathedral und einer Ausbildung
bei Johann Christoph Pepusch seine erste Organistenstelle an
der Oxford Chapel. Es folgten weitere angesehene Musikerpositionen, zuletzt wurde er ab 1755 als „Master of the King’s
Musick“ am königlichen Hof beschäftigt. Boyce hinterließ ein
umfangreiches kompositorisches Werk, darunter Bühnenwerke und Kirchenmusik, Kantaten und Lieder sowie Instrumentalmusik. Seine „VIII Symphonies“ von 1760 weisen stilistisch den Weg zur vorklassischen Sinfonie.
Thomas Arne entstammte einer Londoner Musikerfamilie und
fühlte sich von Jugend an zum Musiktheater hingezogen. Mit
einer geliehenen Dieneruniform schmuggelte er sich in italienische Opernvorstellungen und machte 1732 Furore mit der
Aufführung von Händels „Acis and Galatea“ – freilich ohne vorher Rücksprache mit dem Komponisten zu halten. Auch in späteren Jahren war sein Verhältnis zu Händel eher kompliziert,
Arne konnte mit seinen vielen Opern und Oratorien nie eine
vergleichbare Popularität erreichen. Die Oper „The Judgement
of Paris“ wurde erstmals 1740 in London gezeigt.
Charles Avison schließlich hat sich in seiner Jugend länger in
Italien aufgehalten und dort die Instrumentalmusik studiert.
Überdies erhielt er nach seiner Rückkehr in London noch Unterricht von Francesco Geminiani, eines in England lebenden
Italieners. Als Organist in Newcastle organisierte Avison nach
Instrumentalmusik von Händel und seinen Zeitgenossen
Kurz Notiert
Londoner Vorbild in dieser nordenglischen Stadt ein reiches
Konzertleben. Er komponierte zahlreiche Konzerte nach italienischem Modell, die auch im Druck erschienen. Eine Besonderheit stellen die zwölf Concerti grossi dar, die Avison 1744 auf
der Basis von Cembalosonaten Domenico Scarlattis erstellt hat.
Der italienische Komponist Domenico Scarlatti hat seine
Lebensanstellung als Cembalolehrer der portugiesischen
Infantin und späteren spanischen Prinzessin Maria Barbara
gefunden. An ihrem Hof komponierte er mehr als 550 Cem­
balosonaten, die bis heute ein unschätzbares Repertoire
­bilden. Eine erste Veröffentlichung von ausgewählten
­Sonaten erfolgte 1738 in London.
Abonnements
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Texte und Übersetzungen
Texte und Übersetzungen
„Thanks to my brethren“ – „How vain is man“
Rezitativ und Arie des Judas Maccabaeus aus dem Oratorium „Judas Maccabaeus“ HWV 63
Thanks to my brethren;
But look up to Heav’n;
To Heav’n let glory and all praise be giv’n;
To Heav’n give your applause,
Nor add the second cause,
As once your fathers did in Midian,
Saying, „The sword of God and Gideon.“
It was the Lord that for his Israel fought,
And this our wonderful salvation wrought.
How vain is man, who boasts in fight
The valour of gigantic might!
And dreams not that a hand unseen
Directs and guides this weak machine.
Dank meinen Brüdern;
Doch blickt auf zum Himmel;
Dem Himmel nur gebühren Ehr und Preis.
Dem Himmel spendet euren Beifall,
Daneben lasst nichts anderes gelten.
Wie eure Vorväter getan in Midian,
Die einst gesagt: „Das Schwert des Herrn und
Gideon.“
Es war der Herr, der für sein Israel gekämpft
Und unsre wundersame Rettung hat vollbracht.
Wie eitel ist der Mensch, sich in der Schlacht zu
brüsten
Des Heldenmuts gewalt’ger Kraft!
Und nicht zu ahnen, dass die unsichtbare Hand
Hoch droben diese schwache Hülle lenkt und
leitet.
„Let festal joy triumphant reign“
Arie des Belshazzar aus dem Oratorium „Belshazzar“ HWV 61
Let festal joy triumphant reign
Glad ev’ry heart, in ev’ry face appear!
Free flow the wine, nor flow in vain;
Far fly corroding care.
Each hand the chime melodious raise,
Each voice exult in Sesach’s praise;
Let order vanish! Liberty alone,
Unbounded liberty the night shall crown.
Let festal joy …
Lasst festliche Freude triumphierend herrschen,
Froh erscheine jedes Herz auf jedem Gesicht!
Frei ströme der Wein, und nicht ohne Wirkung;
Weit entfliehe ätzender Kummer.
Jede Hand erhebe das Glas
Jede Stimme frohlocke im Lobe Sesachs.
Lass Ordnung schwinden! Freiheit allein,
Unbegrenzte Freiheit soll diese Nacht krönen.
Lasst festliche Freude...
Texte und Übersetzungen
„His mighty arm“
Arie des Jephtha aus dem Oratorium „Jephtha“ HWV 70
His mighty arm, with sudden blow,
Dispers’d and quell’d the haughty foe.
They fell before him, as when through the sky
He bids the sweeping winds in vengeance fly.
His mighty arm …
Sein starker Arm, mit plötzlichem Schlag,
Zerstreute und vertrieb den stolzen Feind,
Sie fielen vor ihm nieder, als durch den Himmel
Er den rächenden Wind brausen hieß.
Sein starker Arm …
„Horror! Confusion!“ – „Open thy marble jaws, o tomb“
Rezitativ und Arie des Jephtha aus dem Oratorium „Jephtha“ HWV 70
Horror, confusion! Harsh this music grates
Upon my tasteless ears. Begone, my child,
Thou hast undone thy father! Fly, begone,
And leave me to the rack of wild despair!
Grauen, Entsetzen! Grässlich tönt dies Lied
In mein betäubtes Ohr. Zurück, mein Kind,
Dein Vater ist vernichtet. Flieh, hinweg,
Und lass mich in Verzweiflung untergeh’n!
Open thy marble jaws, O tomb,
And hide me, earth, in thy dark womb,
Ere I the name of father stain,
And deepest woe from conquest gain.
Open…
Öffne, du dunkles Grab, den Schlund
und birg mich, Erd’, im schwarzen Grund.
Eh’ eines Vaters Grausamkeit
den Sieg kehrt um in tiefes Leid.
Öffne...
„Deeper and deeper still“
Accompagnato des Jephtha aus dem Oratorium „Jephtha“ HWV 70
Deeper, and deeper still, thy goodness, child,
Pierceth a father’s bleeding heart, and checks
The cruel sentence on my falt’ring tongue.
Oh, let me whisper it to the raging winds,
Or howling deserts; for the ears of men
It is too shocking. Yet have I not vow’d?
And can I think the great Jehovah sleeps,
Like Chemosh and such fabled deities?
Ah no; Heav’n heard my thoughts, and wrote
them down;
Tiefer und tiefer durchdringt dein Edelmut,
mein Kind,
Des Vaters blutendes Herz und hemmt
Das grausame Urteil auf meiner stockenden
Zunge.
Oh, lass es mich den rasenden Winden
­zuflüstern oder den öden Wüsten, für
­Menschenohren ist es zu schrecklich.
Und doch habe ich nicht geschworen.
Und darf ich glauben, der große Jehova schlafe
Texte und Übersetzungen
It must be so. ’Tis this that racks my brain,
And pours into my breast a thousand pangs
That lash me into madness. Horrid thought!
My only daughter, so dear a child,
Doom’d by a father! Yes, the vow is past,
And Gilead hath triumph’d o’er his foes.
Therefore, tomorrow’s dawn …
I can no more.
Wie Kamos und dergleichen fabelhafte Götzen?
Ach nein, der Himmel hörte meine Gedanken
und schrieb sie nieder.
Es muss sein. Das ist es, was mein Hirn foltert
Und mein Herz mit tausend Martern erfüllt,
Die mich in den Wahnsinn treiben.
Grausiger Gedanke!
Meine einzige Tochter! Das teure Kind,
Verurteilt vom Vater! Ja – der Eid ist gesprochen,
Und Gilead hat über seine Feinde triumphiert!
Darum beim Morgengrauen …
Ich kann nicht mehr.
„Hide thou thy hated beams“ – „Waft her angels“
Arioso und Arie des Jephtha aus dem Oratorium „Jephtha“ HWV 70
Hide thou thy hated beams, O sun, in clouds
And darkness, deep as is a father’s woe.
A father, off’ring up his only child
In vow’d return for victory and peace
Verbirg deine verhassten Strahlen, o Sonne, in
Wolken und Dunkelheit, tief wie des Vaters Weh;
Ein Vater opfert sein einziges Kind,
Gelobt als Unterpfand für Sieg und Frieden.
Waft her, angels, through the skies,
Far above yon azure plain,
Glorious there, like you, to rise,
There, like you, for ever reign.
Waft her, angels …
Tragt sie, ihr Engel, durch den Himmel,
hoch über das azurne Blau,
wo glorreich sie, wie ihr, erstehen
und, wie ihr, auf ewig herrschen soll.
Tragt sie, ihr Engel …
„For ever blessed be thy holy name“
Arioso des Jephtha aus dem Oratorium „Jephtha” HWV 70
For ever blessed be
Thy holy name,
Lord God of Israel!
Für immer gesegnet
Sei dein heiliger Name,
Herr Gott Israels!
Mitwirkende
Im Porträt
Akademie für Alte Musik Berlin
1982 von Mitgliedern mehrerer Berliner Sinfonieorchester
gegründet. Name in Anlehnung an die „Akademien“ im Berliner Musikleben des 18. Jahrhunderts gewählt. Verbindung
einer an den historischen Bedingungen orientierten Aufführungspraxis mit Spontanität des Spiels und Farbigkeit des
Ausdrucks als künstlerisches Anliegen. Breitgefächertes
Repertoire vom 17. bis zum 19. Jahrhundert – zahlreiche
­Wiederaufführungen vergessener Werke aufgrund eigener
Quellenarbeiten.
Seit 1984 mit einer eigenen Konzertreihe im Konzerthaus
­Berlin vertreten. Seit 1992 kontinuierliche und erfolgreiche
Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor. 1994 begann
Mitwirkende
die regelmäßige Zusammenarbeit mit der Berliner Staatsoper
Unter den Linden, mit der Spielzeit 2012/13 außerdem eine
eigene Konzertreihe im Münchner Prinzregententheater.
Zahlreiche Rundfunk-, Schallplatten- und CD-Aufnahmen (seit
Herbst 1994 exklusiv für harmonia mundi france), die regelmäßig mit internationalen Preisen ausgezeichnet werden.
Gastspielreisen in nahezu alle europäischen Länder und in den
Nahen Osten, nach Südostasien, China und Japan, Nord- und
Südamerika.
Das Ensemble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner
Konzertmeister Stephan Mai, Bernhard Forck und Georg
Kallweit sowie ausgewählter Dirigenten. Regelmäßige künstlerische Partner sind neben René Jacobs, mit dem das Ensemble
eine über 30-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet,
Dirigenten wie Marcus Creed, Daniel Reuss, Peter Dijkstra und
Hans-Christoph Rademann oder Solisten wie Cecilia Bartoli,
Andreas Scholl, Sandrine Piau und Bejun Mehta oder die
Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests, mit der das Ensemble
in den letzten Jahren mehrere Aufsehen erregende Produktionen herausbrachte.
2006 wurde das Orchester mit dem Telemann-Preis der Stadt
Magdeburg ausgezeichnet, 2014 mit der Bach-Medaille der
Stadt Leipzig und einem ECHO Klassik für die Einspielung
der Bachschen Matthäus-Passion unter René Jacobs.
www.akamus.de
Bernhard Forck Violine I (Konzertmeister)
Gudrun Engelhardt Violine I
Kerstin Erben Violine I
Barbara Halfter Violine I
Dörte Wetzel Violine II
Uta Peters Violine II
Stephan Mai Violine II
Edburg Forck Violine II
Clemens-Maria Nuszbaumer Viola
Sabine Fehlandt Viola
Anja-Regine Graewel Viola
Barbara Kernig Violoncello
Katharina Litschig Violoncello
Walter Rumer Cembalo und Orgel
Joachim Held Laute
Xenia Löffler Oboe
Michael Bosch Oboe
Christian Beuse Fagott
Mitwirkende
Julian Prégardien
1984 in Frankfurt a. M. geboren, erhielt Julian Prégardien seine
musikalische Ausbildung zunächst als Mitglied der Limburger
Dommusik und studierte dann an der Musikhochschule Freiburg i. Br. Seitdem widmet er sich
einer umfangreichen Tätigkeit als
Bühnen- und Konzertsänger im
In- und Ausland.
So wird er in der Saison 2016/2017
in Bachs Matthäus-Passion unter
René Jacobs auf einer Europa-Tour­
nee mitwirken, weitere Vorhaben
sind Haydns „Nelson-Messe“ unter
András Schiff in Kopenhagen, die
Uraufführung von Parras’ Sonnet XX in der Kölner Philharmonie unter Leitung von Jérémie Rhorer sowie Thomas Larchers
„Padmore Cycle“ unter Dennis Russell Davies, unter anderem
im Wiener Musikverein. Im Juli 2017 gibt er als Oberon in Carl
Maria von Webers gleichnamiger Oper sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper München (unter Leitung von Ivor Bolton).
Außerdem ist er als Tamino in einer Neuproduktion von
Mozarts „Zauberflöte“ an der Opéra de Dijon (unter Christophe
Rousset) zu erleben. Regelmäßig ist er an der Staatsoper Hamburg zu Gast, unter anderem in Bachs Weihnachts-Oratorium
in der Ballett-Fassung von John Neumeier (unter Alessandro
de Marchi) sowie anlässlich der Spielzeiteröffnung in Berlioz’
„Les Troyens“ (Dirigent: Kent Nagano).
Mit einem besonderen Monteverdi-Projekt gemeinsam mit
seinem Vater Christoph Prégardien und Anima Eterna Brugge
unter Leitung von Jos van Immerseel ist Julian Prégardien
unter anderem bei den Dresdner Musikfestspielen zu hören.
Mit diesem Programm, das die Vater-Sohn-Konstellationen in
den beiden Monteverdi-Opern „Ulisse“ und „L’Orfeo“ beleuch-
Mitwirkende
tet, gastierten die Musiker bereits bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2015.
Julian Prégardien ist an der Gesamtaufführung der Lieder von
Franz Schubert in den Jahren 2015 bis 2017 sowohl bei der
Schubertiade in Hohenems/Schwarzenberg als auch in der
Wigmore Hall London beteiligt.
2016 rief er das Label P.RHEI ins Leben, auf welchem im Herbst
die „Winterreise“ in der komponierten Interpretation Hans
Zenders als erstes Album erscheinen wird.
Bernhard Forck
1963 in Altdöbern geboren. Violinstudium an der Hochschule
für Musik Hanns Eisler bei Eberhard Feltz. Bereits während
des Studiums intensive Beschäftigung mit Alter Musik, unter
anderem in Meisterkursen bei Nikolaus Harnoncourt und
Catherine Mackintosh. 1986 erstes Engagement im Berliner
Sinfonie-Orchester (heute Konzerthausorchester Berlin).
1982 Gründungsmitglied der Akademie für Alte Musik Berlin,
seit 1985 auch einer der Konzertmeister. Außerdem Konzertmeister des von René Jacobs gegründeten Ensembles Concerto
Vocale und Mitglied der Berliner Barock Solisten. Mit diesen
Ensembles internationale Konzert- und Aufnahmetätigkeit.
Musikalischer Leiter von Opernproduktionen in Potsdam,
Berlin und London. Seit 2007 Musikalischer Leiter des Händelfestspielorchesters Halle und Künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Händel zu Hause“ im Händel-Haus Halle.
Zahlreiche pädagogische Verpflichtungen, unter anderem beim
Kammermusikkurs „Jugend musiziert“, an der Musikhochschule Basel und an den beiden Berliner Musikhochschulen.
Vorankündigung
Vorankündigungen
Zum 800-jährigen Jubiläum
des Dresdner Kreuzchores
Sonnabend 05.11.2016
20.00 Uhr · Großer Saal
Dresdner Philharmonie
Dresdner Kreuzchor
Roderich Kreile Dirigent
Sibylla Rubens Sopran
Daniel Ochoa Bariton
Johannes Brahms „Schicksalslied“ (Hölderlin) op. 54;
„Nänie“ (Schiller) op. 82; „Ein deutsches Requiem“ op. 45
Freitag 11.11.2016 · 19.00 Uhr
Sonntag 13.11.2016 · 16.00 Uhr
Großer Saal
Konzerthausorchester Berlin
Iván Fischer Dirigent
Patricia Kopatchinskaja Violine (Artist in Residence)
Friedrich Cerha „Skizzen 1–7“ (UA)
Robert Schumann Konzert für Violine und Orchester d-Moll
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Vorankündigung
Donnerstag 12.05.2016
20.00 Uhr · Kleiner Saal
DORIC STRING QUARTET
Joseph Haydn Streichquartett G-Dur op. 64 Nr. 4 Hob III:66
Claude Debussy Streichquartett g-Moll op. 10
Ludwig van Beethoven Streichquartett e-Moll op. 59 Nr. 2
Freitag 25.11.2016
Donnerstag
26.05.2016
Sonnabend
20.00
Uhr · 26.11.2016
Kleiner Saal
Sonntag 27.11.2016
HORENSTEIN
ENSEMBLE
20.00 Uhr
· Kleiner Saal„The Banks fo Green Willow“ – Idyll
George
Butterworth
Akademie
für Alte
Berlin
für
Orchester,
fürMusik
Kammerensemble
bearbeitet von Felix
Korinth; Suite für Streichquartett
Wolfgang
Amadeus
Mozart Serenadeop.
c-Moll
Henri
Marteau
Klarinettenquintett
13 KV 388
(„Nacht
Musique“)
Maurice Ravel „Tzigane“ – Konzertrhapsodie für Violine
Leopold
Mozart
Schlittenfahrt“, bearbeitet
und
Orchester,
für„Musikalische
Violine und Kammerensemble
für
Bläserensemble
bearbeitet
von
Ernst Schlader
von Sylvain Blassel
Wolfgang Amadeus Mozart Variationen über
„Ah, vous dirai-je Maman“ KV 265, für Bläserensemble
bearbeitet von Georg Druschetzky
Antonio Salieri „Armonia per un Tempio della Notte“
(Harmoniemusik für einen Tempel der Nacht)
Ludwig van Beethoven Oktett Es-Dur op. 103
DIEDIE
BLUMEN
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STAUD’S
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Schrammek
· Redaktion
Herausgeber Konzerthaus
KonzerthausBerlin,
Berlin,Intendant
Intendant
Prof.
Dr. Sebastian
Nordmann
· TEXT
Dr. Dietmar
Hiller (Dalbavie),
HERAUSGEBER
Dr. Dietmar
Hiller
· KONZEPTION
und GESTALTUNG
Design
AG · Abbildungen
Archiv Konzerthaus
Berlin
Jens
Schubbe
(Mahler)
· REDAKTION
Tanja-MariaMeta
Martens
· KONZEPTION
/ GESTALTUNG
Meta Design
AG (2),
Uwe Arens, Marco
Borggreve
· Satz,
und Herstellung
Reiher Grafikdesign & Druck
· Gedruckt auf
ABBILDUNGEN
Marco
Borggreve
(I. Reinzeichnung
Fischer, Ph. Jaroussky),
Archiv Konzerthaus
Berlin · SATZ UND REINZEICHNUNG
www.graphiccenter.de
HERSTELLUNG
Reiher Grafikdesign & Druck · Gedruckt auf Recyclingpapier · PREIS 2,30 ¤
Recyclingpapier · PREIS ·2,30
¤
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