03_28_Rutschung Penkenberg - Institut für Angewandte

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Rutschung Penken
Geopfad - Berliner Höhenweg
Schautafel 03 / 28
Schutzmaßnahmen
Georisiken
Auf der gegenüberliegenden Talseite befindet sich der Penken (Abbildung 2). Die
Südflanke dieses Berges ist rutschungsgefährdet und stellt damit ein Georisiko dar.
Kommt es zu Massenbewegungen, also zu Hangrutschungen des anstehenden
Gesteins, stellt dies eine Gefahr für die errichteten Gebäude, sowie die im Tal verlaufende Straße dar.
Hangrutschung
Das hohe Risiko einer Hangrutschung an diesem Ort ergibt sich aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Zum einen ist die Neigung des Hanges so hoch,
dass sich dieser in einem instabilen Zustand befindet. Ein anderer wichtiger Faktor
ist das anstehende Gestein. Es handelt sich dabei um Phyllit der Wustkogelserie,
ein Tonstein der unter hohen Druck- und Temperaturbedingungen eine metamorphe
Umwandlung erfahren hat und stark verfaltet wurde. Dabei kam es zur Bildung von
Serizit, ein äußerst feinblättriges Glimmermineral (Markl, 2008). Die feinblättrige und
stark verfaltete Struktur des Gesteines sorgt dafür, dass es relativ weich und sehr
brüchig ist. Kommt es zur vollständigen Durchfeuchtung des tonigen Gesteins, z. B.
durch starke Regenfälle oder durch die Schneeschmelze, so kann der steigende
Porenwasserdruck die Scherspannung herabsetzen und eine Hangrutschung auslösen (www.cms.fu-berlin.de). Diese Faktoren zusammen sorgen dafür, dass das
Risiko einer Hangrutschung an diesem Ort sehr hoch ist. Abbildung 1 zeigt schematisch, wie eine solche Rutschung typischerweise ablaufen kann. Das Phyllitgestein
befindet sich an der Flanke des Berges und ist durch Kluftflächen, die das Gestein
durchziehen, geschwächt. Die Hangneigung sorgt dafür, dass das Gestein unter
hoher Spannung steht, was zur Bildung von Scherflächen führt. Große, zusammenhängende Gesteinspakete können sich dann entlang dieser Schwachstellen von
dem Berg lösen und beginnen weitgehend intakt den Hang hinunterzugleiten.
Dieser Prozess verläuft zunächst relativ langsam und beschleunigt sich dann.
Das rutschende Gesteinspaket führt
dabei eine Rotationsbewegung durch.
Man nennt diese Art der Rutschung
daher auch Rotationsrutschung. Die
Rotationsbewegung führt dazu, dass
Gestein an der Sohlfläche nach vorn
Phyllit
bewegt wird und im Vorland nach oben
geschoben wird. Die Geschwindigkeiten der Rotationsrutschungen sind
sehr variabel und können zwischen
Sohlfläche
extrem langsam (mm/Jahr) und extrem
schnell (m/s) liegen (www.eduhi.at).
Legende
In dem Tal unterhalb des Penken verläuft die Tuxer Straße, die von Mayrhofen nach
Hintertux führt. Aufgrund der speziellen geologischen Situation an der Bergflanke
oberhalb dieser Straße, besteht hier eine besondere Gefahr einer Hangrutschung.
Um das Risiko für die Verkehrsteilnehmer zu reduzieren, wurden im Bereich der Gefahrenzone Ampeln angebracht, die mit Sensoren auf dem Bergverbunden sind.
Diese Sensoren sind direkt auf dem rutschungsgefährdeten Gestein verankert.
Gerät dieses Gestein nun in Bewegung, wird dies von den Sensoren registriert und
die Ampeln im Tal schalten auf Rot. Fahrzeuge werden so davon abgehalten, in die
nahende Rutschung hineinzufahren. Neben der Straße befinden sich auch Gebäude in dem Bereich, der durch Rutschungen gefährdet ist. Zum Schutz dieser
Häuser wurde ein Erdwall aufgeschüttet, der die Gesteinsmassen aufhalten soll.
Außerdem wurde ein Zaun errichtet, der über tiefe Anker mit dem Boden verbunden
ist und kleine Gesteinsbrocken abfangen soll.
Schautafeln
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±
1
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3
Gamshütte
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2
28
e
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26
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Mittlere Grinbergspitze
Karl von Edelhütte
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Ahornspitze
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25
Dristner
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4
20
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Grundschartner
Floitenturm
Maxhütte
Steinbockhaus
e
16
Hoher Riffler
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Stilluphaus
24
e e19
Pitzenalm
5
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Grüne-Wand Hütte
18
e
Friesenberghaus
21
Breitlahner
e
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Olperer
Olpererhütte
#
Dominikus Hütte
Ochsner
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13
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6
#
17
e
e
7
8
Pfitscherjoch
Großer Löffler
Großer Mörchner
10
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#
e
#
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eAlpenrose Berliner
Hütte
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14
12
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Großer Greiner
22
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15
Grawandhütte
e
Greizer Hütte
Zsigmondyspitze
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23
21
Gigalitz
Kasseler Hütte
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Schwarzenstein
1, Schöne Aussicht
2, Grinbergbach
3, Rutschung Penkenberg
4, Olperer Scherzone West
5, Hängetal
6, Schlegeisspeicher
7, Hydrochemie Zamser Grund
8, Hydrochemie Rotbachl
9, Furtschaglschiefer
10, Granate
11, Waxeggkees
12, Glimmerschiefer
13, Geologisches Panorama
14, Schwarzsteinmoor
15, Schwarzsee
16, Ophiolithe
17, Greiner Scherzone
18, Oberflächengewässer
19, Wasserkraft
20, Quellwasser
21, Alpine Naturgefahren
22, Petrografie der Gneise
23, Kare
24, Trotgal Stillupgrund
25, Olperer Scherzone Ost
26, Speicherseen
27, Tektonik des Tauernfensters
28, Ahornkern
Hütten
Furtschaglhaus Schönbichler Horn
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Gipfel
Höhenweg
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Zustieg
9
0
1
2
4
6
8
Kilometer
© OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA
Abb. 3: Topographische Übersichtskarte des Geopfades - Berliner Höhenweg.
W
E
Penken
2095 m.ü.A.
Abrisskante
Mögliche Abrisskante
Wustkogelserie (Phyllite)
Rutschungszone
Hochstegendolomit
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Tuxer Straße
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Hoch
Abb. 1: Rotationsrutschung. (Angelehnt an Press & Siever, 2003)
Abb. 2: Blick von der Grinbergalm auf den Penken Die geologischen Formationen sind farblich markiert. Der schraffierte Bereich stellt die Rutschungszone dar. Die gestrichelte Linie zeigt die mögliche Abrisskante. (Foto von Rafael Schäffer)
Herausgeber:
Ingo Sass, Rafael Schäffer, Claus-Dieter Heldmann
Bearbeiter:
Robin Schomburg
Literatur:
MARKL, G. (2008): Minerale und Gesteine. Spektrum Akademischer Verlag, 2. Auflage, Heidelberg, 610 Seiten.
PRESS, F., SIEVER, R. (2003): Allgemeine Geologie. Spektrum Akademischer Verlag, 3. Auflage, Heidelberg, 723 Seiten.
GEOLOGISCHE BUNDESANSTALT (2008): Geologische Karte 1:50000, 149/Lanersbach.
FREIE UNIVERSITÄT BERLIN (2007): Rotationsrutschung.
WEBSEITE: http://www.cms.fu-berlin.de/geo/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/geomorphologie/massenbewegungen/typen_massenbewegungen/
rutschungen/slumps/index.html?TOC=../typen_massenbewegungen/rutschungen/slumps/index.html, Stand Februar 2014.
http://www.eduhi.at/gegenstand/geographie/data/Massenbewegungen_im_alpinen_Raum.pdf, Stand Juli 2014.
IAG
Institut für
Angewandte
Geowissenschaften
Ein Projekt der Hauptgeländeübung II 2013 der TU Darmstadt
http://www.geo.tu-darmstadt.de/media/geowissenschaften/fachgebiete/angewandtegeothermie/pdf_2/hgue_ii/03_28_Rutschung_Penkenjoch.pdf
Stand: Juli 2014
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