H e r z k l a p p e n f e h l e r Herzklappenfehler linke Vorkammer Nikolaus Haas, Dr. med., Abteilung für Angeborene Herzfehler/Kardiologie, Deutsches Herzzentrum Berlin (Leiter: Prof. Dr. med. P.E. Lange) Abb. 1: Normale Anatomie des Herzen A = rechte Vorkammer B = rechte Hauptkammer C = linke Vorkammer D = linke Hauptkammer 1 = Trikuspidalklappe 2 = Pulmonalklappe 3 = Mitralklappe 4 = Aortenklappe Aortenklappe C Eltern können die Prohauptkammern sowie den bleme herzkranker KinHerzhauptkammern und A der um so besser den nachgeschalteten 4 3 2 bewältigen, je mehr großen Blutgefäßen der sie über deren KrankLungenschlagader und heit wissen. Herzder Körperschlagader. klappenfehler spielen Auf der Seite der rech1 dabei oft eine große ten Herzkammern beRolle. Zum Beispiel sind findet sich zwischen Verengungen der Pulder rechten Vorkammonalklappe mit 11,8% mer und der rechten D die zweithäufigste FehlHauptkammer die bildung des Herzens. Trikuspidalklappe, Bei komplexen Herzfehlern zwischen der rechten B wie bei der Fallot’schen TetraHauptkammer und logie oder bei Morbus Ebstein der Lungenschlagsind Klappenfehler ein wesentader die Pulmonallicher Bestandteil der Krankheit. klappe. Auf der linken Deswegen soll im Folgenden eine Herzseite befindet sich Übersicht über Herzklappenfehler und zwischen der linken Vorihre Therapiemöglichkeiten gegeben werden. kammer und der linken In einem zweiten Teil, der in der nächsten AusHauptkammer die Mitralklappe, gabe von Herzblatt erscheinen wird, informieren zwischen der linken Hauptkammer und der großen wir über Herzfehler mit Klappenbeteiligung und Körperschlagader die Aortenklappe. den Ersatz von Herzklappen. Die Blutfließrichtung im Herzen stellt sich nun wie folgt dar: In der Körperperipherie wird der Sauerstoff verbraucht. Dadurch färbt sich das Blut Die Aufgabe der Herzklappen dunkelblau. Das aus dem Körper kommende Blut sammelt sich in der rechten Vorkammer und wird Die Herzklappen sind nichts anderes als Ventile, über die Trikuspidalklappe in die rechte Hauptdie die Aufgabe haben, dem Blutfluss eine Richkammer gepumpt. Von dort gelangt das Blut in die tung zu geben (Abb. 1). Lungen. Hier findet der Gasaustausch statt; Sauerstoff wird aufgenommen, Kohlendioxid über Die vier großen Klappen des Herzens befinden sich zwischen den Herzvorkammern und den Herzdie Lunge abgeatmet. Danach ist das Blut durch 2 Mitralklappe linke Hauptkammer Abb. 2: Normale Physiologie des linken Herzens, links: Systole, rechts: Diastole die höhere Sauerstoffkonzentration hellrot gefärbt. Es gelangt über die Lungenvenen in die linke Vorkammer, sammelt sich dort und fließt dann über die Mitralklappe in die linke Hauptkammer, welche das Blut schließlich mit kräftigem Druck über die Aortenklappe in die große Körperschlagader (Aorta) pumpt. Anschließend verteilt sich das Blut im gesamten Körper und gelangt in die einzelnen Organe, wo es den Sauerstoff abgibt, damit die Organe arbeiten können. Dann fließt das verbrauchte Blut über die Venen zurück zum rechten Herzen. So schließt sich der Blutkreislauf. Wie die Ventile arbeiten Die Funktion der Herzkammer lässt sich im Wesentlichen in zwei unterschiedliche Arbeitsphasen unterteilen: ■ die Systole, dies ist die Phase, in der sich der Herzmuskel aktiv zusammenzieht, und ■ die Diastole, dies ist die Phase, in welcher der Herzmuskel erschlafft. Während der Systole der linken Herzkammer (Abb. 2) verdickt sich die Muskulatur dieser Herzkammer, und der Blutdruck steigt an. Das Blut 3 H e r z k l a p p e n f e h l e r H e r z k l a p p e n f e h l e r Was ist ein Herzklappenfehler? Pulmonalklappe rechte Vorkammer Trikuspidalklappe Rechte Hauptkammer Abb3.: Normale Physiologie des rechten Herzens, links: Systole, rechts: Diastole fließt nun über die Aortenklappe, welche sich durch diese Druckerhöhung öffnet, in die große Hauptschlagader. Gleichzeitig ist die Mitralklappe, die sich wie ein Segel im Wind aufbläht und damit das Blut einfängt, geschlossen. Dadurch wird gewährleistet, dass das Blut während der Systole nicht in die Vorkammer zurückfließt. In der Diastole verhalten sich die beiden Klappen umgekehrt. Die Diastole ist die Erschlaffungsphase der Herzkammer. Die Mitralklappe öffnet sich, die Mitralklappensegel sind nun schlaff und ermöglichen den Blutfluss aus der linken Vorkammer in die linke Hauptkammer. Gleichzeitig ist die Aortenklappe geschlossen und verhindert somit einen Rückfluss des Blutes aus der großen Körperschlagader in die linke Hauptkammer. Auf der rechten Herzseite verhalten sich die Pulmonal- und Trikuspidalklappe in gleicher Weise 4 wie die Klappen auf der linken Herzseite (Abb. 3). In der Systole, also der aktiven Pumpphase der rechten Herzkammer, ist die Trikuspidalklappe ebenfalls wie ein Segel im Wind aufgebläht und verhindert so einen Rückstrom des Blutes in die rechte Vorkammer. Gleichzeitig ist die Pulmonalklappe, also die Lungenschlagaderklappe, geöffnet. So kann das Blut in der normalen Blutfließrichtung aus der rechten Herzkammer in die Lungenschlagader fließen. Im zweiten Herzzyklus, der Diastole, verhalten sich die Klappen wiederum umgekehrt. Die Pulmonalklappe ist geschlossen, dadurch wird ein Rückstrom des Blutes aus der Lungenschlagader in die rechte Herzkammer verhindert. Gleichzeitig erschlafft die Trikuspidalklappe, sie ist geöffnet und ermöglicht den Blutfluss aus der rechten Vorkammer in die rechte Hauptkammer. Prinzipiell können Herzklappen in ihrer Funktion eingeschränkt sein: ■ Eine Klappe weist eine Verengung auf (Stenose). ■ Eine Klappe schließt unvollständig (Klappenundichtigkeit oder Klappeninsuffizienz). Es kommt vor, dass beide Störungen zugleich auftreten, ein kombinierter Klappenfehler: Stenose und Insuffizienz. Es gibt Herzklappenfehler, die bereits im Mutterleib entstehen und sich nach der Geburt bemerkbar machen. Andererseits können Herzklappenfehler auch im Laufe des Lebens erworben werden durch eine Erkrankung (z.B. Endokarditis, Rheuma etc.). Trikuspidalklappenfehler Bei der Trikuspidalklappenstenose besteht eine Verengung der Klappe zwischen der rechten Herzvorkammer und der rechten Herzhauptkammer (Abb. 1). Dadurch ist der rasche Bluteinstrom von der rechten Vorkammer der rechten Hauptkammer erschwert. Es bleibt eine zusätzliche Blutmenge während der Erschlaffungsphase (Diastole) in der rechten Vorkammer liegen. Dies führt zu einer Erweiterung der rechten Vorkammer und zu einem Stau des Blutes in den vorgeschalteten Organen, also den großen Venen und z.B. der Leber. Die Leistungsfähigkeit des Herzens (Herzminutenvolumen) ist herabgesetzt. Als Therapie bietet sich hier an, mit Medikamenten diese vergrößerte Blutmenge zu verringern. Medikamente der Wahl sind Diuretika als entwässernde Medikamente, die dem Körper insgesamt Flüssigkeit entziehen, um damit die Menge des Blutes, das sich vor der verengten Klappe staut, zu verringern. Außerdem besteht die Möglichkeit, diese Herzklappe während einer Herzkatheteruntersuchung durch einen Ballonkatheter aufzuweiten (dilatieren). Auch kann man im Rahmen einer Operation versuchen, die Klappe plastisch wiederherzustellen. Grundsätzlich könnte die Klappe auch ersetzt werden. Jedoch bringt ein Ersatz der Trikuspidalklappe vermehrt Komplikationen. Insbesondere besteht eine erhöhte Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden. Eine Trikuspidalklappeninsuffizienz ist eine Schließundichtigkeit zwischen der rechten Vorkammer und der Hauptkammer. Während das Herz sich zusammenzieht, fließt das Blut normalerweise vorwärts in die Lungenschlagader, aber infolge der Undichtigkeit strömt auch Blut mit hohem Druck zurück in die rechte Vorkammer. Dadurch wird die rechte Vorkammer erweitert und mit zusätzlichem Blutvolumen belastet. Man spricht von Pendelblut, weil das Blut zwischen Haupt- und Vorkammer nutzlos hin- und herpendelt. Zusätzliches Blut sammelt sich nicht nur im Bereich der rechten Vorkammer, sondern auch in den vorgeschalteten Blutflussgebieten, also insbesondere in den großen Venen und der Leber. Wie bei der Trikuspidalklappenverengung ergibt sich hier die Möglichkeit, mit Diuretika die zusätzlichen Blutmengen zu verringern, indem dem Körper Wasser entzogen wird. Die medikamentöse Behandlung ist bei geringen bis mittelgradigen Trikuspidalklappeninsuffizienzen angezeigt. Bei höhergradigen Trikuspidalklappeninsuffizienzen muss allerdings durch eine Operation die Klappe wiederhergestellt werden – ein Verfahren, das zu sehr guten Ergebnissen führt. In besonders schweren Fällen bleibt nur, die Trikuspidalklappe zu ersetzen. Pulmonalklappenfehler Bei der Pulmonalklappenstenose ist die Pulmonalklappe (Abb. 1) verengt, also die Klappe zwischen der rechten Herzhauptkammer und der Lungenschlagader. Wenn das Herz sich zusammenzieht, wird der Ausfluss aus der rechten Hauptkammer behindert. Deswegen muss die rechte Herzkammer einen deutlich erhöhten Blutdruck aufbringen, um gegen diesen erhöhten Widerstand anzuarbeiten. Als Folge davon ist die rechte Herzhauptkammer überlastet, die Herz5 H e r z k l a p p e n f e h l e r muskulatur nimmt an Dicke und Stärke zu. Dieser Herzfehler vermindert besonders unter Belastung das Blutvolumen, welches dem Körper pro Minute zur Verfügung steht (Herzminutenvolumen). Therapie der Wahl ist heutzutage die Herzkatheteruntersuchung mit der Ballondilatation, also die Sprengung der Klappe durch einen Ballonkatheter. Diesen Eingriff sollte man schon vornehmen, wenn der Patient noch keine Beschwerden hat. Dann ist die Ausgangssituation meist besonders günstig, längerfristig eine Operation zu vermeiden. In besonders schwierigen Fällen muss der Chirurg mit dem Skalpell die Lungenschlagaderklappe sprengen. Die Langzeiterfolge beider Methoden, also der Behandlung durch den Herzkatheter oder durch die Operation, sind als gleich gut zu werten. Bei der Pulmonalklappeninsuffizienz ist die Pulmonalklappe undicht. Wenn der Herzmuskel erschlafft, fließt Blut aus der Lungenschlagader zurück in die rechte Herzkammer (nutzloses Pendelvolumen). Die rechte Herzkammer muss wesentlich mehr Blut pumpen als normal. Dadurch ist sie dauerhaft überlastet und erweitert sich. Im Säuglings- und Kindesalter merkt man dem Patienten meistens nicht an, dass die Klappe undicht ist. Dennoch muss dieser Klappenfehler behandelt werden, damit die Herzmuskulatur keinen Schaden nimmt. Die primäre Therapie besteht in einer Unterstützung der rechten Herzkammer durch Medikamente. Dabei bieten sie einerseits die Digitalispräparate an (z.B. Lanitop, Lenoxin, Digimerk, etc.). Diese Medikamente bewirken eine zwar geringe, aber dennoch nachweisbare direkte Steigerung der Leistungsfähigkeit der Muskulatur der rechten Herzkammer. Außerdem lassen sich Diuretika mit gutem Erfolg einsetzen. Dadurch wird dem Körper insgesamt Flüssigkeit entzogen und die Volumenarbeit der rechten Herzkammer verringert. Wenn die medikamentöse Therapie keinen anhaltenden Erfolg bringt und die rechte Herzkammer sich trotzdem vergrößert und in ihrer Funktion verschlechtert, muss die Lungenschlagaderklappe ersetzt werden. Mitralklappenfehler 6 Bei der Mitralklappenstenose ist die Mitralklappe verengt, also die Klappe zwischen der linken Herzvorkammer und der linken Herzhauptkammer (Abb. 1). Dadurch vergrößert sich die linke Vorkammer, das Blut staut sich zurück in die vorgeschalteten Blutflussgebiete, also in die Lungenvenen und damit in die Lunge. Die Mitralklappenverengung macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass durch den Rückstau des Blutes in die Vorkammer und in die Lunge die Patienten kurzatmig werden. Dies zeigt sich zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe. Ausgelöst wird diese Kurzatmigkeit durch den vermehrten Wassergehalt der Lunge. Die Patienten leiden immer mehr an hartnäckigem Husten vor allem unter oder nach Belastung und sind gehäuft infektanfällig. Ist die Mitralklappe nur wenig verengt, macht der Herzfehler keine Beschwerden und ist nur durch ein Herzgeräusch nachzuweisen. Dann ist keine Therapie nötig, jedoch regelmäßige Kontrollen. Wenn es erst zu Beschwerden kommt, dann liegt bereits eine deutliche Leistungseinschränkung und Überlastung des Herzens vor. An medikamentösen Therapiemöglichkeiten bieten sich wiederum entwässernde Medikamente an, wie die Diuretika (Lasix, Osyrol, Furesis, Dytide-H etc.). Diese Medikamente haben die Eigenschaft, dem Körper insgesamt Wasser zu entziehen und das sich vor der Mitralklappe stauende Blut und dasin der Lunge befindliche Wasser auszuschwemmen. Hierdurch bessert sich die klinische Belastbarkeit der Patienten, an dem zugrundeliegenden Herzfehler ändert sich jedoch nichts. Liegt eine Mitralklappenverengung vor, so ist es meistens möglich, diese Verengung durch einen Ballonkatheter zu sprengen. Der Ballonkatheter wird dabei aus der großen Körpervene kommend über die rechte Vorkammer und über eine Lücke in der Vorkammerscheidewand in die linke Vorkammer und dann über die verengte Mitralklappe in die linke Hauptkammer vorgeschoben. Dort wird der Ballon entfaltet, der die Verengung beseitigen soll. Wenn die Sprengung keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringt, muss im Rahmen einer Operation die Mitralklappe korrigiert werden. H e r z k l a p p e n f e h l e r Hier bietet sich einerseits die plastische Wiederherstellung der Mitralklappe an – möglichst mit körpereigenem Gewebe –, andererseits ist ein Ersatz der Mitralklappe möglich. Bei der Mitralklappeninsuffizienz ist die Mitralklappe undicht. Bei der Systole der linken Herzkammer fließt dadurch Blut mit hohem Druck in die linke Herzvorkammer zurück (Abb. 1). Dadurch kommt es zu einer Vermehrung der Blutmenge in der linken Herzvorkammer. Diese vergrößert sich. Das Blut staut sich über die Lungenvenen in die Lunge zurück. Die linke Hauptkammer ist durch das nutzlose Pendelblut überlastet und vergrößert. Die Patienten spüren die bereits bei der Mitralklappenstenose beschriebene Kurzatmigkeit, welche zunächst nur bei Belastung auftritt, später, wenn die Herzklappe noch undichter wird, auch in Ruhe. Die medikamentöse Therapie besteht darin, die Blutmenge in der linken Vorkammer durch entwässernde Medikamente (Diuretika) zu vermindern. Ein weiterer Therapieansatz ist die Gabe von blutdrucksenkenden Medikamenten (ACE-Hemmer, z.B. Captopril). Bei einem niedrigen Blutdruck muss die linke Hauptkammer weniger Druck erzeugen; dadurch verringert sich der Rückstau des Blutes aus der linken Hauptkammer in die linke Vorkammer. Reicht die medikamentöse Therapie nicht Maschas Herzklappenfehler konnte in Russland nicht behandelt werden. Dank vieler Spender konnte ihr in Deutschland mit einer Herzoperation, in der die Klappe wiederhergestellt wurde, erfolgreich geholfen werden. aus, so wird im Rahmen einer Operation versucht, die undichte Klappe wiederherzustellen. Das bringt meist sehr gute Ergebnisse. Selten muss die Mitralklappe ersetzt werden. Aortenklappenfehler Bei der Aortenklappenstenose handelt es sich um eine meist höhergradige Verengung zwischen der linken Herzkammer und der großen Körperschlagader (Abb. 1). Die linke Herzkammer ist die Hochleistungskammer des Körpers. Bei einer Verengung der Aortenklappe wird diese Hochleistungskammer über die Maßen beansprucht, um einen normalen Blutdruck in dem großen Körperkreislauf aufzubringen. Findet sich z.B. bei einer hochgradigen Klappenverengung ein Druckunterschied von 100 mmHg, so muss für einen normalen Blutdruck von z.B. 120/80 mm Quecksilbersäule die linke Herzkammer einen Blutdruck von 100 mmHg mehr, also 220 mmHg aufbringen. Als Folge der dauerhaften Überbelastung nimmt die Muskulatur der linken Herzkammer dauerhaft und kräftig zu. Da eine zu kräftige Herzmuskulatur sehr anfällig für Durchblutungsstörungen ist, wird das Herz infarktgefährdet. Erst nach längerer Krankheitsdauer und starker Verengung verringert sich die Herzleistung. Die meisten Aortenklappenverengungen sind jedoch nur gering bis mittelgradig ausgeprägt, so dass in vielen Fällen regelmäßige Kontrollen ausreichen. Hinsichtlich der Therapiemöglichkeiten ist bei leichteren Klappenfehlern meist keine besondere Behandlung notwendig. Bei schweren Klappenfehlern führen wir unter bestimmten Bedingungen im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung eine Erweiterung der Aortenklappe, also eine Aortenklappendilatation (Erweiterung mit Ballonkatheter), durch. Bei besonders fehlangelegten oder verkalkten Aortenklappen ist eine ope7 H e r z k l a p p e n f e h l e r Dany ist an der Pulmonalklappe operiert worden. Sie hat im Malwettbewerb der Kinderherzstiftung gewonnen, und damit den Eintritt ins Taunus Wunderland. rative Korrektur unumgänglich. Hierbei ist eine plastische Wiederherstellung der Aortenklappe in einigen Fällen möglich. Sonst muss die Aortenklappe durch z.B. eine mechanische Klappe ersetzt werden. Eine medikamentöse Behandlung der Aortenklappenverengung ist in der Regel nicht Erfolg versprechend. Bei der Aortenklappeninsuffizienz besteht eine Schließundichtigkeit zwischen der großen Körperschlagader und der linken Hauptkammer (Abb. 1). Wenn das Herz erschlafft, bewirkt diese Schließundichtigkeit, dass Blut unter hohem Druck aus dem Körperkreislauf in die linke Herzkammer zurückfließt. Die linke Herzkammer ist damit deutlich volumenbelastet und vergrößert sich entsprechend. Bei leichteren Formen ist hier eine medikamentöse Unterstützung möglich. Die eingesetzten Medikamente sind einerseits Digitalispräparate, welche die Herzmuskulatur der linken Herzkammer direkt unterstützen und kräftiger machen. Andererseits 8 ist die Gabe von Diuretika als entwässernde Medikamente sinnvoll, da diese dem Körper Flüssigkeit entziehen und die Menge des zurückfließenden Blutes pro Zeiteinheit verringern. Heutzutage bietet sich auch die Gruppe der ACE-Hemmer an (z.B. Captopril). Diese Medikamente sind in der Lage, den Blutdruck im Körperkreislauf zu senken. Bei niedrigerem Blutdruck ist der Widerstand des großen Körperkreislaufs geringer, dadurch verringert sich das pro Zeiteinheit in die linke Herzkammer zurückfließende Blutvolumen. Wenn sich die Funktion der linken Herzkammer bei einer höhergradigen Aortenklappeninsuffizienz nicht mit medikamentösen Maßnahmen bessern lässt, ist eine Operation, mit der Möglichkeit einer Wiederherstellung der erkrankten Aortenklappe oder ein Aortenklappenersatz, notwendig. Über den Ersatz von Herzklappen informieren wir in der nächsten Ausgabe von Herzblatt.