88 Rosopsida - Rosidae · Faganae · Buchen-Überordnung 1 (Schlüssel) Sprossachse - Wuchsform verholzt und Baum oder Strauch krautig oder verholzt und kletternd (Liane) ➨ Seite 94 Blätter oder Knospen - Stellung wechselständig / wenn Blätter zur Blütezeit in Knospen, weiter bei „Blüten“ / gegenständig oder zu 3 (Abb. schematisch) ➨ Seite 114 Blätter - Form gefiedert und männliche Blüten in Kätzchen (vgl. die Abbildung von Juglans, Seite 89 rechts): Faganae · Buchen-Überordnung (Walnussgewächse) ➨ Seite 90 ganz oder seitlich gebuchtet, z. B.: geteilt und keine Kätzchen oder gelappt (nicht: wie Mitte), z.B.: ➨ Seite 98 Blüten - Geschlecht ein- oder zweihäusig getrennt zwittrig oder polygam, d.h. nur teilweise gegetrenntgeschlechtlich ➨ Seite 94 Blüten - Hüllblätter (5) 6 (7) Perigonblätter, oft hoch verwachsen (Abb. von Fagus): Faganae · BuchenÜberordnung fehlend oder P4 (Abb.: P 4 in männlichen Blüten, diese in Kätzchen, Alnus – Seite 92) ➨ Seite 90 Blütenstand - Form anders als Mitte o. weiblicher etwa rechts; wenn Kätz- walzlich (Pflanchen, Deckblätter ze mit Milchsaft) ganz und fast kahl (Abb. von Corylus): Faganae · BuchenÜberordnung ➨ Seite 90 ➨ Seite 96 alle Blüten in Kätzchen und Deckblätter vorn geschlitzt oder zottig lang behaart (Pflanze zweihäusig, Weidengewächse) ➨ Seite 157 89 Rosenähnliche Faganae · Buchen-Überordnung 2 (Übersicht) Fruchtbecher mit 2 Nüssen weibliche und männliche Blüte P6 G(3) P6 A6–12 Fagus sylvatica · Rot-Buche D Dass die Fagales · Buchenartige den Rosales nahe stehen, wurde früh bemerkt; die Juglandales · Walnussartigen weichen ab durch gefiederte Blätter, sind aber u.a. im Blütenbereich sehr ähnlich. Mit Myricales – einzige Familie Gagelgewächse – haben sie den durch Drüsenhaare und ätherische Öle verursachten aromatischen Duft gemeinsam. DNA-Sequenzen in Plastiden und Kernen haben gezeigt, dass die stark vereinfachte Blütenstruktur mit Übergang zur Windbestäubung bei den Fabanae als phylogenetisch neu entstanden betrachtet werden muss, unabhängig von den ähnlichen Merkmalen eindeutig basaler Gruppen (EHRENDORFER 1998). Die männlichen Blüten stehen immer in pendelnden oder starren Kätzchen, die weiblichen ebenso oder einzeln. Die Blütenhülle ist bei den Faganae ein unscheinbares Perigon oder fehlt öfter völlig, z. B. bei Myrica, wo Deckblätter (in der Abb. „D“) die Blüten in den starren Kätzchen überragen. Das Geschlecht der Blüten ist durchgängig getrennt, einhäusig oder bei Gagelgewächsen zweihäusig. Mitunter (bei den Buchengewächsen) sind die Blüten noch 3zählig, bei Myricales und Juglandales sind die – wie bei allen Gruppen verwachsenen – Fruchtblätter 2zählig. Die Früchte sind meist Nüsse, also einsamig mit harter Fruchtwand; mitunter sind diese auch flugfähig (Birke, Hainbuche); bei Juglans entstehen 2 Schalen, äußere mit Beteiligung u.a. des Perigons. G(2) männliche und weibliche Blüte Myrica sp. · Gagelstrauch-Art weibliche Blüte: P, G(2) männliche Blüten Frucht mit einer „Nuss“ Juglans regia · Echte Walnuss 90 Rosopsida - Rosidae · Faganae · Buchen-Überordnung 3 Blüten - Geschlecht einhäusig getrennt; Blüten öfter mit einfacher Hülle; Fruchtblätter 2–3, selten 6; Borke, Deckblätter und Laubblätter zumeist ohne aromatische Drüsen zweihäusig getrennt; Blüten ohne Hülle, nur mit Deckblättern, in starren Kätzchen; Staubblätter 4, Fruchtblätter 2, reif einsamig, nussartig; Pflanze mit aromatischen gelblichen Harzdrüsen: Myricales, Myricaceae, Myrica gale · Moor-Gagelstrauch (verbreitet im NW bis Bonn, sonst zerstreut oder weithin fehlend) Blätter - Form gefiedert, zur Blütezeit gut sichtbar; männliche Blüten in hängenden Kätzchen (am vorjährigen Holz, s. Abb. VorSeite 89); scheinbar 5 Perigonblätter, bei blatt weiblichen Blüten 4; Staubblätter 3 bis viele; Fruchtblätter 2, unterständig; Frucht (u.a. bei Juglans) steinfruchtartig, aufspringend: Juglandales, Juglandaceae; besonders häufig angepflanzt Juglans · Walnuss ganz bis tief eingebuchtet; öfter zur Blütezeit noch in Knospen; Fruchtblätter 2–3 oder 6; Frucht eine Nuss, öfter in Cupula Fagales · Buchenartige ➨ unten Perigon a) Blattfiedern 5–9; Fruchtschale glatt, grün bleibend: J. regia · Echte Walnuss (Kulturpflanze, Heimat östl. Mittelmeergebiet) b) Blattfiedern 10–14; Fruchtschale rau, schwarz: J. nigra · Schwarze Walnuss (in Parks) Blüten - Hüllblätter (5) 6 (7); Blüte immer erst bei Blattaustrieb; Fruchtblätter 3 oder 6 (9), unterständig; Nüsse meist in Fruchthülle (Cupula) fehlend oder 4; Blätter öfter zur Blütezeit in Knospen; Fruchtblätter (Griffel) 2; Nüsse mitunter geflügelt: Betulaceae · Birkengewächse ➨ Seite 92 Blätter - Größe, Form 1,5–3 cm lang, Rand unregelmäßig gekerbt und gewellt; Blüten alle einzeln oder zu dritt; Pflanze bei uns strauchig, Zweige fächerartig: Nothofagaceae, Nothofagus antarctica · Chile-Südbuche (Ziergehölz) über 3 cm lang, Rand ± ganz oder andernfalls regelmäßig gesägt bzw. ± tief eingebuchtet; männliche Blüten in Ähre oder büscheligem Kätzchen; Nüsse in einer Cupula: Fagaceae · Buchengewächse ➨ Seite 91 91 Rosenähnliche Faganae · Buchen-Überordnung 4 FAGACEAE: Blütenstand hängend bei männlichen aufrechte Ähre bei männlichen Blüten, weibliche darunter zu 1–3; Blüten, weibliche zu 1–2 Griffel 6 oder 9; Nüsse zweikantig, zu sitzend, mit 3 Narben 1–3 in aufspringender stachliger Cupula (aber nur eine rundliche (Fruchtbecher); Blätter lanzettlich, am oder dreikantige Nuss je Rande grannenartig gezähnt: Blüte ausgebildet); Blatt- Castanea sativa · Esskastanie, Marone ränder ganz oder einge(Nutzbaum, im SW lange eingebürgert) buchtet Nüsse in Seitenu. Rückenansicht Staubblattblüten - Anordnung in hängenden Büscheln; weibliche zu zweit; Griffel frei; Cupula mit 2 3kantigen Nüssen („Bucheckern“), aufreißend; Blätter seicht gebuchtet bis ganzrandig: Fagus sylvatica · Rot-Buche (allgemein) in geneigten Ähren; weibliche 1 je Cupula; Griffel verwachsen; Nüsse („Eicheln“) sich lösend aus napfartiger Cupula; Blätter – bei den Arten hier – tief eingebuchtet: Quercus · Eiche (Qu. pubescens) Blattlappen - Form mit spitzen Zähnen; Frucht im 2. Jahr reif: 3 Arten (1 selten). Wenn Blätter kahl und ... abgerundet; Fruchtreife im Herbst: 3 Arten (1 selten im SW). Wenn Blätter ± kahl und ... a) Blätter 15–20 cm lang, Lappen breit, 8–12: Qu. rubra · Rot-Eiche (Forst- und Zierbaum) a) Blattstiel 1–3 cm; Eicheln kurz gestielt: Qu. petraea · Trauben-Eiche (verbreitet) b) Blätter 8–12 cm lang, Lappen schmal, 4–8: Qu. palustris · Sumpf-Eiche (Zierbaum) b) Blattstiel unter 1 cm; Eicheln sitzend an langer Achse, 2–5: Qu. robur · Stiel-Eiche (verbreitet) Qu. petraea 92 Rosopsida - Rosidae · Faganae · Buchen-Überordnung 5 BETULACEAE 1: Blütenhülle auch männliche Blüten ohne Perigon; weibliche Blüten mitunter vor Laubausbruch in Knospen (vorgestreckte rote Narben, Corylus) ➨ unten 4 Perigonblätter bei männlichen Blüten, diese zu dritt am Kätzchen; weibliche Blüten zu 2 an zapfenartigem Kätzchen, dieses verholzend (vorjährige ohne Nüsse noch vorhanden): Alnus · Erle Deckblatt alte weibliche Kätzchen Vorblatt geflügelte Nuss weibliche Kätzchen - Ausbildung wie männliche an vorjährigen Zweigen, vor Blättern; Knospen stumpf, gestielt; Blätter öfter unterseits graugrün; Nüsse nicht oder kaum geflügelt a) weibl. Kätzchen gestielt (Abb. oben); Blätter vorn stumpf bis ausgerandet, ungleichmäßig gesägt: A. glutinosa · SchwarzErle (verbreitet, vor allem an nassen Standorten) an diesjährigen Zweigen, mit den Blättern, diese unterseits grün; Nüsse breit geflügelt (s. Abb. oben); im Gebirge: A. alnobetula (viridis) · Grün-Erle (S und Sachsen) b) weibliche Kätzchen sitzend; Blätter zugespitzt, scharf 2fach gesägt, unterseits graugrün, behaart; A. incana · Grau-Erle (im Gebirge verbreitet; auch angepflanzt) weibliche Blüten - Anordnung zu je 3 in dichten Kätzchen; Trag- und Vorblätter 3lappig verwachsen; Staubblätter 2 je Blüte, Fäden gespalten; Nüsse geflügelt; Stammborke oft streifenweise silbrig: Betula · Birke ➨ Seite 93 Teilblütenstände zu 2, mit zungenförmigem Tragblatt oder in Knospe (nur rote Griffel sichtbar); Antheren mit Haarschopf (Betulaceae 3) ➨ Seite 93 Teilblütenstand 93 Rosenähnliche Faganae · Buchen-Überordnung 6 BETULACEAE 2, BETULA : Blätter eiförmig bis fast rhombisch; männliche Kätzchen hän- rundlich, unter 3,5 cm lang; 0,3–2 gend; meist Bäume über 2 m; Borke oft teilweise silbrig m hoher Strauch, Borke graubraun a) junge Blätter u. Zweige weichhaarig; Blätter seitlich abgerundet; verwachsene Vorblätter weiblicher Teilblütenstände aufwärts gerichtet: B. pubescens · Moor-Birke, mit ssp. carpatica (verbreitet, seltener angepflanzt) a) Blätter länger als breit, ungleich gesägt; Pflanze 50–200 cm hoch; in Flach- und Zwischenmooren: B. humilis · Strauch-Birke (südl. Donau und selten im NO) b) junge Blätter kahl, Zweige warzig; Blätter ± 3eckig o. rautig; Vorblätter weibl. Teilblütenstände abwärts gerichtet; Endzweige hängend: B. pendula · Hänge- oder Warzen-Birke (allgemein, auch beliebtes Ziergehölz) b) Blätter annähernd rund, stumpf gekerbt; Strauch 30–80 cm hoch, in Hoch- und Kiefernmooren: B. nana · Zwerg-Birke (selten, von SW bis Niedersachsen fehlend) B. pendula B. nana B. pubescens BETULACEAE 3: Blütezeit vor Laubausbruch; weibliche Blüten in Knospen, nur rote Griffel vorstreckend; Vorblätter später grüne Fruchthülle bildend; Blätter ± herzförmig: Corylus · Hasel mit Laubausbruch; weibl. Blüten in Kätzchen; Voru. Tragblätter vergrößert (Flugorgan für Nuss); Bl. breit lanzettförmig: Carpinus betulus · Gew. Hainbuche (verbr.) a) Zweigrinde ab 2. Jahr borkig-rissig; breitkroniger Baum bis 20 m; Zipfel der Fruchthülle linealisch (Abb. rechts): C. colurna · Baum-Hasel (Alleebaum) b) Rinde von Ästen und Stämmen glatt; Zipfel der Fruchthülle breiter, aufrecht Fruchthülle - Form glockenförmig, offen; Antheren immer gelb; Strauch, öfter durchwachsend zu Baum bis 6 m: C. avellana · Gewöhnliche Hasel (verbreitet) walzig, die Nuss einschließend; Staubbeutel und Blätter oft rot; Strauch oder seltener ein Baum: C. maxima · Große Hasel (kultiviert; Heimat SO-Europa)