Einführung in die Physik I Elektromagnetismus 3 Magnetismus

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Einführung in die Physik I
Elektromagnetismus 3
O. von der Lühe und U. Landgraf
Magnetismus
• Neben dem elektrischen Feld gibt es
eine zweite Kraft, die auf Ladungen wirkt:
die magnetische Kraft (Lorentz-Kraft)
• Die magnetische Kraft tritt nur auf, wenn
sich eine Ladung bewegt
• Die magnetische Kraft beschleunigt eine
Ladung senkrecht zu ihrer
Bewegungsrichtung. Bei umgekehrter
Bewegungsrichtung kehrt sich die
Beschleunigung um
r
• Es gibt eine Richtung B im Raum für
die Bewegung einer Ladung, in welche
keine magnetische Kraft auftritt. Die
magnetische Beschleunigung steht auch
senkrecht auf diese Richtung
• Die Kraft ist proportionalrzu v·sinr α, wenn
α der Winkel zwischen v und B ist
Elektromagnetismus 3
r
FC
r
E
q
r
r
FC = q ⋅ E
r
FL
r
v
r
B
q
(
r
r r
FL = q v × B
)
2
1
Das Magnetfeld
(
r
r r
FL = q v × B
• Magnetfeld B, über die LorentzKraft definiert
• Einheit „Kraft pro Ladung und
Geschwindigkeit“: Tesla [T]
)
⎡ N ⋅s ⎤ ⎡ J s ⎤ ⎡V ⋅s ⎤
1⎢
= 1[T ]
=1 ⋅ 2 =1
2
⎣ C ⋅ m ⎥⎦ ⎢⎣ C m ⎥⎦ ⎢⎣ m ⎥⎦
• Magnetfelder werden durch
bewegte Ladungen erzeugt
Elektromagnetismus 3
3
Ströme im Magnetfeld
• In einem Leiterstück der Länge L
bewegen sich Ladungen q mit
Geschwindigkeit v senkrecht zu einem
Magnetfeld B
• Bei einem Strom I ist die Zahl N der
Teilchen in dem Leiterstück gleich
(Teilchen / Sekunde) x Durchlaufzeit
N =
I L
⋅
q v
• Jedes Teilchen erfährt eine Lorentzkraft
mit dem Betrag FL,0 = q·v·B
• Die Summe der Kräfte auf alle Teilchen im
Leiterstück ist
• Allgemein, mit Stromvektor in Richtung
des Stromflusses
Elektromagnetismus 3
B
q
v
FL
L
FL = N ⋅ FL , 0 =
I L
⋅q⋅v⋅ B
qv
= L⋅I ⋅B
r
r r
FL = L ⋅ I × B
4
2
Hall-Effekt
• Ein Magnetfeld, welches einen Leiter durchfließt, bewirkt eine Kraft
auf die Ladungsträger
• Die Konzentration der Ladungsträger auf einer Seite ruft ein
elektrisches Feld hervor, welche eine Gegenkraft erzeugt
• Am Rande des
Leiters kann man
eine Spannung UH
messen –
Hall-Spannung
-
d
EH
B
UH
FL
q
v
A
UH = − H I ⋅ B
d
AH: Hall-Koeffizient
(Materialgröße)
+
-
+
Elektromagnetismus 3
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Relativität der Feldern
• Ein Elektron, welches sich im Labor 0
gleichförmig mit einer Geschwindigkeit
v bewegt, erfährt eine Lorentz-Kraft,
wenn es ein in ein Gebiet mit einem
Magnetfeld B gerät
• Für einen mitbewegten Beobachter 0‘
ruht das Elektron
• Das Magnetfeld wird als ein
elektrisches Feld E‘ beobachtet,
welches das Elektron beschleunigt
• Durch Veränderung des
Bewegungszustandes kann man
elektrische und magnetische Felder
ineinander umwandeln
Elektromagnetismus 3
B
E‘
v
0‘
0
r
r r
E′ = v × B
r
1 r r
B′ = − 2 v × E
c
6
3
Erzeugung von Magnetfeldern
• Bewegte Ladungen erzeugen ein
Magnetfeld
• Ein Strom I, welcher durch einen langen,
geraden Draht fließt, erzeugt ein
konzentrisches Magnetfeld
(toroidales Magnetfeld)
• Die Magnetfeldlinien sind geschlossen
• Die Magnetfeldstärke ist proportional
zur Stromstärke
r r
1
∫ B ⋅ dr = ε 0 ⋅ c 2 ⋅ I = μ0 ⋅ I
I
• Induktionskonstante μ0
1
4π ⎡ V ⋅ s ⎤
=
μ0 =
ε 0 ⋅ c 2 107 ⎢⎣ A ⋅ m ⎥⎦
Elektromagnetismus 3
7
Magnetfeld einer Spule
• Die von Strömen erzeugten
Magnetfelder addieren sich als
Vektoren (additive Superposition)
• Biegt man einen Leiter zu einer
Schleife so entsteht ein
poloidales Magnetfeld
I
• Eine Folge von Schleifen – Spule
– verstärkt das Magnetfeld auf der
Spulenachse
I
Elektromagnetismus 3
8
4
Magnetischer Fluss
• Der magnetische Fluss ΦB ist das
Produkt aus magnetischer Feldstärke
und vom Feld durchdrungener,
gerichteter Fläche
• Das magnetische Feld hat keine
Quellen und Senken („divergenzfrei“)
• Der magnetische Fluss durch eine
geschlossene Fläche ist Null
r
dA
r
B
r r
dΦ B = B ⋅ dA
r r
Φ B = ∫∫ B ⋅ dA
Fläche
r r
B
∫∫ ⋅ dA = 0
Elektromagnetismus 3
9
Induktion
• Faraday: Bewegung, elektrische
Felder und magnetische Felder
hängen mit einander zusammen.
Man kann jede Größe in eine
andere umwandeln – Induktion
• Bewegt man eine Leiterschleife in
einem statischen Magnetfeld, so
wird in ihr eine Spannung
induziert
• Kehrt man das Magnetfeld um,
so ändert die Spannung ihr
Vorzeichen
• Bei doppelter Magnetfeldstärke
verdoppelt sich die Spannung
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E
N
B
S
v
E
S
B
N
v
10
5
Induktion
• Ersetzt man den Permanentmagneten (Stabmagneten)
durch eine stromdurchflossene
Spule, so erhält man dasselbe
Ergebnis
• Schaltet man den Strom in
einer Spule ein, so wird in einer
umgebenden Leiterschleife ein
Spannungsimpuls induziert
E
v
B
E
B
Elektromagnetismus 3
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Induktion
• Dreht man eine Leiterschleife in einem
Magnetfeld, so wird in der Schleife ein
Spannung induziert
• Ändert man de Querschnitt der
Leiterschleife, so wird eine Spannung
induziert
• Induktionsgesetz: Jede zeitliche
Änderung des magnetischen Flusses in
einer Leiterschleife induziert eine
Spannung und, bei gegebenem
Widerstand, einen Strom
• Der induzierte Strom ist immer so
gerichtet, dass das von ihm
hervorgerufene Magnetfeld der Ursache
entgegenwirkt
(Lenzsche Regel)
Elektromagnetismus 3
E
E
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6
Magnetische Materialeigenschaften
• Materialien können gebundene,
mikroskopische Kreisströme
enthalten, welche mit Magnetfeldern
einhergehen
• Die Kreisströme haben ein eigenes
magnetisches Moment pm, gleich
dem Strom I mal umschlossene
Fläche A
r
r
pm = I ⋅ A
• Materialien können magnetisiert
werden – Dichte des magnetischen
Moments – Magnetisierung J
• Suszeptibilität χ
I
A
r
v pr m
B
J =
=χ
μ0
V
Elektromagnetismus 3
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Magnetische Materialeigenschaften
• Diamagnetismus
– Änderungen des äußeren Magnetfeldes induzieren Wirbelströme
– Die dadurch entstehenden Magnetfelder wirken dem äußeren Feld
entgegen (Lenz‘sche Regel)
– Diamagnetische Materialien werden vom äußeren Feld abgestoßen
– Suszeptibilität < 0, temperaturunabhängig
• Paramagnetismus
– Änderungen des äußeren Magnetfeldes richten vorhandene
magnetische Momente aus
– Paramagnetische Materialien werden vom äußeren Feld angezogen
– Suszeptibilität > 0, temperaturabhängig
• Ferromagnetismus
– Äußere Magnetfelder bewirken starke Magnetisierung
– Magnetisierung abhängig von der Vorgeschichte – Hysterese
– Remanete (bleibende) Magnetisierung bei verschwindendem äußeren
Feld
Elektromagnetismus 3
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7
Widerstände, Kapazitäten, Induktivitäten
• Ohm‘sche Widerstände,
Kondensatoren und Spulen
(Induktivitäten) bilden die Basis
von elektrischen und
elektronischen Schaltkreisen
• Die Induktivität L einer Spule der
Länge l und Seitenfläche A mit N
Windungen ist
• Einheit für Induktivitäten:
Henry [Hy] = [s Ω]
l
A
L = (1 + χ )μ 0 ⋅ N 2 ⋅
l
A
Induktivität
• Einheit für Kapazitäten:
[F] = [C V-1] = [A s V-1] = [s Ω-1]
• Einheit für Ohm’sche
Widerstände: [Ω]
Widerstand
Kapazität
Elektromagnetismus 3
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Widerstände, Kapazitäten, Induktivitäten
• Die Kombination eines
Widerstand mit einer Kapazität
kann Ladungen für eine Zeit
speichern
• „RC – Glied“
• Beim Ausschalten:
I
U
ein
t ⎞
⎛
U (t ) = U 0 exp⎜ −
⎟
R
⋅C ⎠
⎝
aus
aus
I
U
Zeit
Elektromagnetismus 3
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8
Widerstände, Kapazitäten, Induktivitäten
• Die Kombination einer Induktivität
mit einer Kapazität kann Energie
in Form von magnetischen und
elektrischen Feldern speichern
• Die Feldstärken wechseln sich ab
• Ströme und Spannungen sind
harmonische Funktionen (Sinusbzw. Kosinus-funktionen) der Zeit
• Schwingkreis mit
Resonanzfrequenz
Elektromagnetismus 3
I
U
ω LC =
1
L ⋅C
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9
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