Aufgaben Wechselstromwiderstände 269. Eine aus Übersee mitgebrachte Glühlampe (110 V/ 250 mA) soll mithilfe einer geeignet zu wählenden Spule mit vernachlässigbarem ohmschen Widerstand an der Netzsteckdose (Ueff = 230 V; f = 50 Hz) betrieben werden. a) Skizzieren Sie die dafür erforderliche Schaltung. b) Berechnen Sie den Scheinwiderstand der gesamten Anordnung, die Induktivität L der benötigten Spule sowie die an der Spule anliegende Spannung. c) Bestimmen Sie die Phasenverschiebung zwischen U(t) und I(t). d) Welchen Vorteil bietet die Spule gegenüber der Verwendung eines ohmschen Vorwiderstandes? 270. Im Folgenden sollen vier verschiedene Black Boxes A, B, C und D untersucht werden. Diese sind in Gehäuse mit zwei elektrischen Anschlüssen, von denen bekannt ist, dass sie Spulen, Widerstände, Kondensatoren oder eine Reihenschaltung solcher Bauteile enthalten. Um nähere Informationen zu erhalten, schließt man die Black Boxes einzeln an einen Sinusgenerator mit Ueff = 10,0 V an und misst jeweils die Stromstärken Ieff in Abhängigkeit von der Frequenz f. Die Abbildung zeigt den Verlauf der so ermittelten Ieff-f-Diagramme. a) Geben Sie zu jeder Kurve A bis D die Bauteile an, die in der entsprechenden Black Box enthalten sein können. Begründen Sie Ihre Wahl. Bei Kurve D strebt die Effektivstromstärke für zunehmende Frequenzen gegen den Maximalwert Ieff,max = 125 mA. Für f = 50,0 Hz ist Ieff = 100 mA. b) Berechnen Sie daraus die charakteristischen Werte der in der Black Box D enthaltenen Bauteile. 339. In einer Kiste mit fünf Anschlüssen befinden sich ein ohmscher Widerstand, eine Spule, ein Kondensator und ein Isolator. Die folgenden Messwerte wurden zunächst unter Verwendung einer Gleichspannung – unabhängig von der Polung der Spannungsquelle – und anschließend mit einer Wechselspannungsquelle der Frequenz 50 Hz aufgenommen. Gleichspannung Wechselspannung Buchsenpaar U in V I in mA U in V I in mA A–B 10 370 10 370 A–C 10 0 10 50 A–D 10 0 10 0 A–E 10 0 10 0 B–C 10 0 10 50,5 B–D 10 0 10 0 B–E 10 0 10 0 C–D 10 0 10 0 C–E 10 0 10 0 D–E 10 250 10 80 a) In welcher Box befindet sich welches Bauelement? Begründen Sie Ihre Entscheidung. Ermitteln Sie für b) das ohmschen Bauelement den Widerstand c) den Kondensator den kapazitiven Widerstand und die Kapazität d) die Spule den Scheinwiderstand, den ohmschen Widerstand, den induktiven Widerstand und die Induktivität. Lösungen 296. geg.: ges.: UL = 110 V IL = 0,25 A b) L,UL,eff c) ϕ Ueff = 230 V f = 50 Hz Lösung: b) Die Glühlampe lässt bei einer Spannung von 110 V einen Strom von 250 mA durch. Das wird durch den ohmschen Widerstand der Lampe festgelegt. Legt man eine höhere Spannung an, fließt auch ein höherer Strom, der jedoch de Lampe zerstören würde. Also muss gewährleistet werden, dass trotz der Spannung von 230 V nur eine Strom von 250 mA fließt. Das kann durch einen Vorwiderstand erreicht werden, der hier durch den induktiven Widerstand der Spule realisiert wird. Der Scheinwiderstand von Lampe und Spule muss so groß sein, dass er bei 230 V den geforderten Strom von 250 mA fließen lässt. Wie groß muss der Scheinwiderstand sein? Z= Ueff Ieff 230 V 0,25 A Z = 920 Ω Z= Der Scheinwiderstand einer Reihenschaltung aus ohmschem Widerstand und Spule berechnet sich nach Z = R 2 + X L2 2 Z = R 2 + (ω ⋅ L ) Diese Gleichung muss nach der gesuchten Induktivität umgestellt werden: Z 2 = R 2 + ω2 ⋅ L2 ω2 ⋅ L2 = Z 2 − R 2 L2 = Z2 −R2 ω2 Z2 −R2 L= ω Der ohmsche Widerstand R der Lampe muss noch berechnet werden: R= UL IL R= 110 V 0,25 A R = 440 Ω Damit kann nun die Induktivität der Spule berechnet werden: L= (920 Ω)2 − (440 Ω )2 2 ⋅ 50 Hz ⋅ π L = 2,57 H Für die Spannung an der Spule gilt: RL = UL,eff I UL,eff = R L ⋅I UL,eff = ω ⋅ L ⋅I UL,eff = 2 ⋅ 50 Hz ⋅ π ⋅ 2,57 H ⋅ 0,250 A UL,eff = 202 V c) Die Spule erzeugt zwischen der anliegenden Spannung und dem fließenden Strom einen Phasenverschiebung. Die berechnet sich nach: XL R tan ϕ = 1,83 tan ϕ = ϕ = 61,4 ° Antwort: b) Die Anordnung muss einen Scheinwiderstand von 920 Ohm haben. Die Induktivität der Spule beträgt 2,57 H. An der Spule fällt eine Spannung von 202 V ab. c) Die Spannung eilt der Stromstärke um 61,4° voraus. d) Die Spule hat einen ohmschen Widerstand, der sehr klein ist. Dadurch entsteht keine oder nur sehr wenig Verlust durch Wärme. Die strombremsende Wirkung entsteht durch die Eigeninduktion der Spule. Dieses Verfahren ist energiesparend im Vergleich zum reinen ohmschen Widerstand. 270. a) Kurve A: Das ist eine Resonanzkurve. Die Stromstärke steigt von einem Minimalwert auf einen Maximalwert an um dann wieder abzufallen. Nur bei einer Frequenz fließt großer Strom, bei kleineren und größeren Frequenzen treten deutlich kleinere Ströme auf. Ein solches Verhalten zeigt ein Schwingkreis, hier ein Serienschwingkreis. In dieser Black Box befindet sich eine Reihenschaltung aus Spule und Kondensator. Kurve B: Bei diesem Versuch sind die Stromstärke und die Frequenz proportional zueinander. Bei der Frequenz 0, also Gleichstrom, fließt kein Strom, mit steigender Frequenz wird er größer. Das gesuchte Bauteil ist ein Kondensator. Die Proportionalität ergibt sich aus: I= U = ω⋅ C ⋅U = 2 ⋅ π ⋅ f ⋅ C ⋅U XC I~ f Kurve C: Die Stromstärke wird mit größer werdender Frequenz kleiner. Bei Gleichstrom fließt ein bestimmter Strom. Das heißt, ein Widerstand begrenzt bei Gleichstrom den fließenden Strom. Bei steigender Frequenz wird der Widerstand größer. In der Box ist eine Spule, die in Reihe mit einem Widerstand geschaltet ist. Kurve D: Mit steigender Frequenz wird die Stromstärke größer und strebt einem Maximalwert zu. Damit muss sich in der Black Box ein Kondensator in Reihe mit einem ohmschen Widerstand befinden. geg.: ges.: U eff = 10,0 V R, C I eff ,max = 0,125 A f = 50,0 Hz I eff = 0,1 A Lösung: Bei sehr großen Frequenzen geht der Widerstand des Kondensators gegen Null. Damit spielt nur noch der ohmsche Widerstand eine Rolle. R= R= U eff I eff ,max 10,0 V 0,125 A R = 80,0 Ω Bei einer Frequenz von 50,0 Hz begrenzen der Kondensator und der ohmsche Widerstand zusammen den Strom. Sie bilden für den Wechselstrom einen Scheinwiderstand. Z= U eff I eff Z= 10,0 V 0,1 A Z = 100 Ω Damit lässt sich die gesuchte Kapazität berechnen: Z = R 2 + X C2 Z = R2 + C= C= 1 (ω ⋅ C)2 1 ω⋅ Z2 − R2 1 2 ⋅ π ⋅ 50,0 Hz ⋅ 100 2 Ω 2 − 80,0 2 Ω 2 C = 53,1⋅ 10 −6 F C = 53,1µF Antwort: Der ohmsche Widerstand ist 80 Ohm groß. Der Kondensator hat eine Kapazität von 53,1 µF. 339. 1: ohmscher Widerstand Die Stromstärken bei Gleich- und Wechselspannung sind gleich. 2: Kondensator Bei Gleichspannung ist die Stromstärke null und bei Wechselstrom größer null. 3: Isolator Bei beiden Spannungsarten fließt kein Strom 4: Spule Die Stromstärke ist bei Gleichspannung größer als bei Wechselspannung. Werte: 1. ohmscher Widerstand U I 10 V R= 0,37 A R = 27 Ω R= 2. kapazitiver Widerstand U XC = I 10 V XC = 0,0505 A XC = 198 Ω Kapazität 1 XC = ωC C= 1 ω XC C= 1 2 π f XC C= 1 2 π 50Hz198 Ω C = 1,6 ⋅10−5 F C = 16µF 3. Spule Scheinwiderstand U Z= I 10 V Z= 0,080 A Z = 125 Ω ohmscher Widerstand U R= I 10 V R= 0,25 A R = 40 Ω induktiver Widerstand XL = Z 2 − R2 XL = (125 Ω )2 − ( 40 Ω )2 XL = 118,4 Ω Induktivität XL = ω⋅ L XL ω X L= L 2πf L= 118,4 Ω 2 π 50Hz L = 0,38H L=