Hyperaktivität, Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, GRIN

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Pädagogik
Marco Danisch
Hyperaktivität
Studienarbeit
Hyperaktivität
1.
Einführung (Beispiel aus der Praxis, geschichtliche Entwicklung) ................................... 2
2.
Begriffsdefinitionen ........................................................................................................... 3
3.
Symptomatik ...................................................................................................................... 3
4.
Ontogenese ......................................................................................................................... 4
5.
Mögliche Ursachen des HKS ............................................................................................. 6
6.
Diagnosemöglichkeiten...................................................................................................... 7
7.
Mögliche Therapieformen.................................................................................................. 8
8.
Eigene Einschätzung .......................................................................................................... 9
9.
Literatur............................................................................................................................ 10
2
1.
Einführung (Beispiel aus der Praxis, geschichtliche Entwicklung)
Ich habe mir das Thema Hyperaktivität für diese mündliche Prüfung ausgewählt, weil ich fast
täglich mit Kindern und Jugendlichen im sportlichen Bereich arbeite. Bei dieser Arbeit stelle
ich
doch
mitunter
fest,
daß
einzelne
Kinder
(für
mich
subjektiv)
„auffällige
Verhaltensweisen“ zeigen, die sich in die Richtung von hyperaktivem Verhalten bewegen
könnten. Um diesen Kindern mit der notwendigen Sorgfalt und Geduld gegenübertreten zu
können, bietet sich eine intensivere theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema an.
Ich möchte mit einem Beispiel aus der Praxis beginnen. Es geht dabei um einen Jungen, den
ich Thomas nenne. Während des Unterrichts spielt Thomas mit einem anderen Jungen.
Plötzlich schmeißt er seinen Schläger weg und rennt über den Platz. Er versteckt sich hinter
dem Vorhang, kommt kurze Zeit später heraus, wirft einige Bälle durch die Gegend, holt sich
seinen Schläger und imitiert damit einen Gitarrenspieler. Auf einmal geht er zur Bank, holt
aus seiner Tasche eine Spielfigur, die er über den Platz laufen läßt. Danach schubst er einen
anderen Jungen aus der Gruppe, weil er mit mir Bälle schlagen möchte.
Es ließen sich noch weitere Verhaltensweisen für den Rest des Unterrichts aufzählen, aber
schon diese Beschreibung läßt eine Symptomatik erkennen, die mit einem hyperaktiven
Verhalten erklärt werden könnte.
Hyperaktivität ist jedoch kein aktuelles Problem oder eine Modeerscheinung. Schon seit dem
19. Jahrhundert gibt es Abhandlungen über diese „Krankheit“. 1844 beschrieb der Frankfurter
Arzt Heinrich Hofmann eigene Erfahrungen im Umgang mit hyperaktiven Kindern in dem
Buch „Der Struwelpeter“. Seit ca. 1960 gibt es in Deutschland eine umfangreiche
Erforschung dieses Themas. Diese relativ späte Erkenntnis liegt laut SKRODZKI (1996) an
der in früheren Zeiten fehlenden Auseinandersetzung mit psychischen Krankheitsbildern bei
Kindern. „Krank sein“ bedeutete damals ein körperliches Problem zu haben. Wenn dennoch
auffällige Verhaltensweisen überdeutlich wurden, schwieg man innerhalb der Familien
zumeist darüber, bezeichnete diese Personen als „schwarze Schafe“ der Familie oder „erzog“
sie mit körperlicher Gewalt.
3
2.
Begriffsdefinitionen
Ähnlich wie die Vielschichtigkeit möglicher Symptome, sind auch die Begriffsdefinitionen.
Neben den folgenden Bezeichnungen
• POS: Psycho Organisches Syndrom
• ADDS: Attention Defizit Disorder Syndrom
• SIS: Sensorische Integrationsstörung
• Hirnfunktionsstörung
• MCD: Minimale cerebrale Dysfunktion
haben sich in Fachkreisen im wesentlichen zwei Begriffsdefinitionen eingebürgert:
• HKS: Hyperkinetisches Syndrom
• ADS: Aufmerksamkeits-Defizit Störung (mit oder ohne Hyperaktivität)
In Deutschland wird häufig noch der Begriff HKS verwendet. Die Symptomatik ist breit
gefächert, so daß die Bezeichnung Hyperkinetisches Syndrom (Syndrom= Krankheitsbild)
durch
ihre
Ausweitung
auf
eine
Symptomebene
angebracht
erschien.
Die
Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre machen die für die beständige Aufmerksamkeit
wichtigen Hirnbereiche als Ursache aus, die aufgrund einer Stoffwechselstörung (siehe
Ursachen) unterversorgt sind. Daher wird mehr und mehr der Begriff ADS verwendet.
3.
Symptomatik
Die Zahl möglicher Symptome für ein HKS ist derart groß und vielschichtig, dass eine
eindeutige Zuordnung/Kategorisierung kaum möglich ist. HARTMANN (1987) hat in der
vorhandenen Literatur ca. 500 unterschiedliche Symptome gefunden. Die gebräuchlichsten
Klassifikationsschemata sind das DSM (Diagnostisches und Statistisches Manual) III R und
die ICD (International Classification of Diseases) aus den USA. Aus diesen Schemata lassen
sich drei Symptomkomplexe extrahieren, in denen jeweils mindestens zwei bis drei
Symptome festgestellt werden müssen.
a) Unaufmerksamkeit/Störung der Aufmerksamkeit
• Fehlende Beendigung von Tätigkeiten
• Mangelnde oder fehlende Aufmerksamkeit
• Leichte Ablenkbarkeit
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