sinfoniekonzert 07 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Dmitrij Schostakowitsch Carl Nielsen Christian Tetzlaff Violine Thomas Dausgaard Dirigent First Global Partner sinfoniekonzert 01. Mär 15, 11 Uhr, 02./03. Mär 15 20 Uhr Kölner Philharmonie 07 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893) »Romeo und Julia« Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare, dritte Fassung (1881) 18’ Dmitrij Schostakowitsch (1906–1975) Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 cis-Moll op. 129 (1967) Moderato Adagio Adagio – Allegro 30’ – Pause – Carl Nielsen (1865–1931) Sinfonie Nr. 4 op. 29 CNK 76 »Das Unauslöschliche« (1914–1916) Allegro Poco Allegretto Poco Adagio quasi Andante Allegro 36’ Christian Tetzlaff Violine Gürzenich-Orchester Köln Thomas Dausgaard Dirigent So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr Konzerteinführung mit Norbert Hornig 4 Großes Drama Tschaikowskys »Romeo und Julia« Norbert Hornig Die bewegende Geschichte von Romeo und Julia in William Shakespeares Tragödie ist allgemein bekannt. Sie erzählt von der Liebe zweier junger Menschen, die unglücklicherweise zwei verfeindeten Familien in Verona, den Montagues (Romeo) beziehungsweise den Capulets (Julia) angehören. Der Streit wird handfest und gewalt­ tätig ausgetragen, weshalb Romeo und Julia ihre Liebesbeziehung vor ihren Eltern geheim halten. Ohne deren Wissen lassen sie sich von Pater Lorenzo trauen, der hofft, so einen Schritt zur Lösung der Familienfehde beitragen zu können. Doch die Liebesgeschichte nimmt ihren tragischen Lauf; am Ende stirbt Romeo durch Gift und Julia ersticht sich aus Verzweiflung mit dessen Dolch. Immerhin versöhnen sich die verfeindeten Familien über dem Grab ihrer Kinder. Ein derartiger Stoff bietet sich förmlich an, in Musik gefasst zu werden. Es war Mili Balakirew, selbsternannter Anführer des »Mächtigen Häufleins«, einer Gruppe national-russischen Komponisten, zu der auch Nikolaj Rimski-Korsakow, César Cui, Alexander Borodin und Modest Mussorgski gehörten, der Tschaikowsky vorschlug, sich doch von Shakespeares »Romeo und Julia« zu einem größeren Orchesterwerk inspirieren zu lassen. Balakirew war nämlich von Hector Berlioz’ Idee des »drame instrumental« begeistert, der den Shakespeare-Stoff in einer »Symphonie dramatique« bereits wirkungsvoll umgesetzt hatte. Balakirews Einfluss auf Tschaikowsky war eine Zeit lang sehr ­bedeutend. Für seine sinfonische Dichtung »Fatum« (1868) hatte dieser von ihm herbe Kritik einstecken müssen, die er sich zu Herzen nahm. Balakirew wachte auch über die Entstehung des neuen Werkes und unterstützte den jungen Komponisten mit hilfreichen Anregungen. Die Fantasie-Ouvertüre »Romeo und Julia« – 5 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, um 1863 6 sie trägt noch keine Opuszahl – gilt als Tschaikowskys erstes ­bedeutendes Orchesterwerk. Der Schaffensprozess war bestimmt vom Ringen mit der Form. Eine erste Fassung entstand 1869, die Tschaikowsky auf Balakirews Vorschlag hin noch einmal revidierte. Diese zweite Version kam dann 1870 unter der Leitung von Nikolaj Rubinstein zur Uraufführung. Widmungsträger ist Balakirew. Formal folgt das Werk frei dem Vorbild der klassischen Ouvertüre und der ihr zugrunde liegenden Sonatenhauptsatzform – mit einer Exposition, die das thematische Hauptmaterial vorstellt, der sich daran anschließenden zentralen Themendurchführung und einer abschließenden Reprise, in der die Liebe zum Tod führt. Man kann hier dennoch nicht von Programmmusik im engeren Sinne sprechen, denn Tschaikowsky hatte keineswegs die Absicht, die Handlung des Shakespeare-Dramas mit musikalischen Mitteln gewissermaßen nachzuerzählen. Er konzentrierte sich darauf, den Kerninhalten der Geschichte musikalischen Ausdruck zu verleihen: Da sind der Streit zwischen den Adelsfamilien, die Hilfsbereitschaft und Güte des Pater Lorenzo und natürlich die innige Liebe zwischen Romeo und Julia. Entsprechend gibt es drei deutlich abgesetzte, musika­ lische Themenkomplexe: Am Anfang steht die Andante-Einleitung mit dem Choralthema (»Lorenzo-Choral«), das von den dunklen Registern der Holzbläser (Klarinetten, Fagotte) intoniert wird und sich in immer üppiger werdender Instrumentierung weiter ent­ wickelt. Eine kurze Überleitung führt dann zum energischen Hauptthema (Allegro giusto) des Sonatensatzes, der Raum, in dem sich der Streit zwischen den Familien der Montagues und der Capulets abspielt, dramatisiert durch massiv eingesetztes Schlagzeug. Anschließend beruhigt sich die Szenerie und die Holzbläser intonieren das dolce-Seitenthema. Dieses wird, im Ausdruck intensiviert, wiederholt. In der Durchführung geraten das Choralthema und das Hauptthema in Widerstreit – hier spricht schon ganz der Sinfoniker Tschaikowsky. In der Reprise wird das Hauptthema wieder aufgenommen, das lyrische Seitenthema kehrt in hymnischer Steigerung zurück. Im dramatischen Schlussteil bahnt sich die Katastrophe an: Erneut ist das streitbare Hauptthema zu hören; mit einer Generalpause steigt die Spannung noch einmal an, bevor die trauermarsch­ artige Coda folgt. Das Liebesthema wandelt sich im Ausdruck ­tragisch ins Verklärte überhöht; klanggewaltig endet das Werk. Die doppelte Gattungsbezeichnung Fantasie-Ouvertüre macht die Verknüpfung von Form und Inhalt deutlich. Die choralartige Einleitung verrät ihre Nähe zum Liedgut der russisch-orthodoxen Kirche, ebenso unüberhörbar ist die folkloristische Prägung der Themen. 7 1880 überarbeitete Tschaikowsky das Werk noch einmal, ein Jahr später erfolgte der Druck. Im heutigen Konzert erklingt die dritte und finale Fassung von 1881. Das Werk zählt, zusammen mit ­Hector Berlioz’ »Roméo et Juliette« op. 17, zu den bezwingendsten musikalischen Reflektionen des Shakespeares-Stoffes. 8 Die Kraft der Reduktion Schostakowitschs zweites Konzert für Violine und Orchester Es gibt diese glücklichen Konstellationen immer wieder, die Musikgeschichte berichtet häufig davon: ein Interpret und ein Komponist freunden sich an und verstehen sich bestens, ein kreatives Klima entsteht, in dem neue Werke erblühen. Eine in dieser Art besonders fruchtbare Verbindung war die Freundschaft zwischen Dmitrij Schostakowitsch und dem Geiger David Oistrach, die ihren Anfang in den 1930er Jahren nahm, als die beiden zusammen mit einer sowjetischen Delegation die Türkei besuchten. Die Entstehung des ersten Violinkonzertes op. 77, das Schostakowitsch seinem Freund Oistrach widmete, ist ein großartiges Dokument dieser Zusammenarbeit, die sich mit dem Schwesterwerk op. 129 kongenial fortsetzte. Schostakowitsch schrieb an Oistrach: »Lieber Dodik! Ich habe ein neues Violinkonzert beendet. Beim Komponieren dachte ich an Sie … Obwohl es mir furchtbar schwerfällt zu spielen, möchte ich Ihnen allzugern das Konzert vorführen. Wenn dieses Konzert bei Ihnen keinen Widerspruch hervorruft, werde ich sehr glücklich sein. Und wenn Sie es selbst spielen werden, dann wird mein Glück so groß sein, dass es weder ein Märchen fassen noch eine Feder beschreiben kann. Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich Ihnen das Konzert widmen …« Schostakowitsch schrieb sein zweites Violinkonzert op. 129 im Jahre 1967. Wie das erste Konzert, das 1947/1948 entstand und erst 1955, drei Jahre nach Stalins Tod, zur Uraufführung kam, ist es David Oistrach quasi »in die Finger geschrieben«. Der Geiger erinnerte sich später, dass Schostakowitsch ihm das Werk zum sechzigsten Geburtstag zugedacht hatte, es jedoch ein Jahr zu früh überreicht habe. Die Uraufführung mit Oistrach als Solist fand am 26. September 1967 im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums statt, Dirigent war Kyrill Kondrashin. 9 Die prägenden Geiger westlich und östlich des Eisernen Vorhangs im Gespräch: Yehudi Menuhin und David Oistrach, dem Schostakowitsch die Uraufführung seines 2. Violinkonzertes anvertraute, Datum unbekannt 10 Die Premiere in Westeuropa fand am 19. November in der Royal Festival Hall statt. Eugene Ormandy leitete das London Symphony Orchestra und Schostakowitsch lauschte der Übertragung vom Krankenbett aus. »Ich habe die großartigen Violinkonzerte von Schostakowitsch in vielen Ländern mit größtem Vergnügen gespielt, sie unterscheiden sich sehr voneinander. Es fiele mir schwer irgendetwas zu entdecken, was sie musikalisch gemeinsam haben«, sagte Oistrach einmal. Das Konzert hat drei Sätze und steht in der für ein Violinkonzert ungewöhnlichen Tonart cis-Moll und unterscheidet sich von seinem Schwesterwerk grundlegend: Die offensive Direktheit und auch die dynamische Wucht, wie man sie in früheren Werken erleben kann, sind hier nicht mehr wahr­ zunehmen. Das Orchester ist fast auf kammermusikalische Stärke reduziert und stellt den harmonischen Hintergrund in einem primär linearen Satz dar, in dem der Sologeige die führende Rolle zukommt. Mit äußerer Brillanz kann sie jedoch nicht aufwarten. Kein virtuoses Ausleben, keine blendenden Effekte – Bescheidenheit und Verinnerlichung sind hier die Tugenden. All das geht aber nie auf Kosten der vielfältigen, musikalischen Charaktere. Das Espressivo hat sich zu einem sehr subtilen Personalstil mit einer erweiterten ­Emotionalität entwickelt. Der erste Satz folgt dem Schema eines Sonatenhauptsatzes mit zwei unterschiedlich angelegten Themen. Nach einer breit ausgeführten Entwicklung und dramatischen Steigerung folgt eine gewichtige, kontrapunktisch angelegte Kadenz, die an Bachs Solosonaten und -partiten erinnert und schließlich in die Reprise mündet. Melancholie und Ausdruckstiefe des ­langsamen Mittelsatzes, einem einfachen Adagio, erwachsen aus nur wenigen Noten. Rhetorisch besonders stark wirkt auch die begleitete Kadenz im Mittelteil. Der dritte Satz kommt tänzerisch-folkloristisch daher und ist von prägnanten rhythmischen Abläufen geprägt. Die lange, 150-taktige Solokadenz bildet einen kreativen Schauplatz für die Verdichtung des Materials. Obwohl das zweite Violinkonzert noch in der Zeit autoritärer Machtausübung durch den sowjetischen Komponistenverband zwischen der 13. und der 14. Sinfonie entstand, war es nicht Ziel von diffamierenden Angriffen und ideologisch verqueren Deutungsversuchen. Schostakowitsch vermied auch jeden pro­ grammatischen Hinweis, der in diese Richtung hätte interpretiert werden können. Das Konzert ist ein explizites Beispiel für den abgeklärten und differenzierten Spätstil seiner letzten sieben 12 Schaffensjahre, die Schostakowitsch noch blieben. Auch in seinen Streichquartetten ist diese Tendenz zu Konzentration und verinnerlichter Dramatik bei größter Sparsamkeit und Reduktion des Satzes zu erkennen. Da gibt es keine romantischen Illusionen mehr – die hatte Schosta­kowitsch wohl nie – sondern eine Nüchternheit, die herb, spröde und rätselhaft sein kann, die sich wegbewegt vom Wohlgefühl und die vielleicht sogar ein ethischer Appell über die Zeit hinaus sein wollte. 14 Größer als das Leben Carl Nielsens »unauslöschliche« Sinfonie Nr. 4 2015 ist das Jahr des großen dänischen Komponisten Carl Nielsen. Die Musikwelt feiert seinen 150. Geburtstag und lenkt den Blick auf eine markante Künstlerpersönlichkeit, deren Werk in den Konzertsälen außerhalb Skandinaviens noch immer nicht heimisch geworden ist. Das ist bedauerlich, denn in seinen Meisterwerken findet Nielsen zu einer eigenwilligen Tonsprache, die auch schroff sein kann und sich weit von der nationalen Romantik seines Lehrers Niels Gade entfernt hat. Vor allem die sechs Sinfonien weisen ihn als überragenden Tonschöpfer der skandinavischen Moderne aus. Nielsen nahm Entwicklungen voraus, lockerte die Tonalität, griff aber auch auf Pentatonik und Kirchentonarten zurück. Besondere Popularität genießt seine vierte Sinfonie. Mit der Arbeit daran begann er im Sommer des Jahres 1914. Eine finstere Zeit, da der erste Weltkrieg seine Schatten auch über Dänemark warf. Zudem stand seine Familie wirtschaftlich nicht gut da, denn Nielsen hatte seine Position als ständiger Dirigent am Königlichen Theater in Kopenhagen, die er seit 1908 innehatte, aufgegeben. Seine vierte Sinfonie konzipierte er von Anfang an als ein viersätziges, aber durchkomponiertes Werk. Als Vorbild hatte er dabei die Klaviersonate von Franz Liszt vor Augen. Ein Freund, der Pianist Henrik Knudsen, hatte sie ihm vorgespielt. Über seine Arbeit an seiner vierten Sinfonie berichtete Nielsen im Mai 1915 in einem Brief an seinen niederländischen Freund und Musikerkollegen ­Julius Röntgen: »Sie wird sich von den ersten drei Sinfonien stark unterscheiden, und sie baut auf dem Gedanken auf, dass Licht, Leben und Bewegung die grundlegenden Eigenschaften der Musik sind, die die Stille in Stücke schneiden. Ich versuche, all das zu 15 Carl Nielsen, 1908 16 beschreiben, was einen nicht zu bändigenden Drang zum Leben hat. Nicht auf die Weise, dass ich meine Musik dadurch ernie­ drigen lasse, dass sie eine reine Imitation der Natur wird. Ich ­versuche vielmehr, sie das ausdrücken zu lassen, was hinter allem zu finden ist: das Singen der Vögel, die schmerzhaften und fröh­ lichen Schreie von Tieren und menschlichen Wesen, ihr Murren und Heulen beim Hungern, bei Kämpfen, bei der Paarung und bei allen noch erdenklichen elementaren Funktionen. Ich sehe ein, dass meine Worte eigentlich nichts zu bedeuten haben, insofern als jemand mit Recht behaupten könnte, ich sollte den Mund ­halten bis ich das Stück vollendet habe. Falls es ein gutes Stück Musik ist, dann ist alles in Ordnung, falls nicht, dann genügt keine ›Idee‹ oder ›Erklärung‹ in der ganzen weiten Welt«. Die Arbeit an der ­Sinfonie zog sich in die Länge. Im Herbst 1915 wollte Nielsen das Werk unbedingt beenden, aber seine neuen Verpflichtungen im Dienst der Kopenhagener Musikgesellschaft ließen das nicht zu. Erst Mitte Januar 1916 waren die letzten Noten zu Papier gebracht, und schon am 1. Februar desselben Jahres fand in Kopenhagen die Uraufführung statt. Für das dazu gedruckte Programm hatte Nielsen einen Kommentar verfasst. Darin versuchte er noch einmal das zu erklären, was seiner Meinung nach eigentlich nicht in Worten ausgedrückt werden könne oder sollte. Es fanden sich in diesen Ausführungen die grundlegenden Gedanken wieder, die Nielsen bereits in seinem Brief an Julius Röntgen dargelegt hatte. Doch brachte er sie jetzt in einer abschließenden, von da an immer wieder zitierten Formulierung noch klarer auf den Punkt: »Musik ist Leben, und sie ist, wie dieses, unauslöschlich«. Die vierte Sinfonie, die mit dem Beinamen »Das Unauslöschliche« in die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts einging, war sofort ein durchschlagender Erfolg, das Kopenhagener Publikum zeigte sich nach der Uraufführung höchst beeindruckt. Und wirklich: diese Sinfonie hat etwas von einem Naturereignis, sie wühlt auf, Emotionen bahnen sich wie übermächtig den Weg. Der von Nielsen beschworene »elementare Lebenswille« kommt im Finale, das sich zur Apotheose aufbaut, besonders kraftvoll zum Ausdruck. Dafür sorgen donnernd auch die zwei an den gegenüberliegenden Seiten des Orchesters platzierte Pauken. Der Erfolg der Uraufführung wiederholte sich einige Monate später in einem Konzert in Kopenhagen, das ein markantes Porträt des Komponisten zeichnete. Auf dem Programm standen die vierte Sinfonie, sein Violinkonzert und Auszüge aus der Oper »Saul und David«. Nielsen zeigte sich von der Aufführung tief beeindruckt: »Die Reaktion des Publikums war überwältigend. Erstmals in meinem Leben war ich völlig davon überzeugt, ein 17 v­ erstehendes Kopenhagener Publikum zu haben … Für einmal hatte ich das Gefühl, dass ich in der Zukunft vielleicht für mein Land wichtig sein werde, was mir in diesen Tagen der Barbarei eine gewisse Zufriedenheit gibt«. 18 Christian Tetzlaff genießt seit über zwanzig Jahren ein erfülltes Konzertleben mit rund 100 Konzerten pro Jahr. Als Artist in ­Residence der Berliner Philharmoniker wird er in dieser Saison 2014/2015 als Solist und Dirigent von Kammermusikwerken zu erleben sein, zudem mit Brahms’ Violinkonzert und Sir Simon Rattle am Pult. In Paris ist er beim Orchestre Philharmonique de Radio France und in Sydney beim Sydney Symphony Orchestra zu Gast. Tourneen führen ihn mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra nach Schweden, Österreich und Deutschland, mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen nach Kanada, Korea und Japan und mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin nach Slowenien. Zudem wird Christian Tetzlaff unter anderem bei den Münchner Philharmonikern, dem Scottish Chamber Orchestra, den Wiener Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra zu hören sein. In den USA ist er erneut unter anderem beim Montréal Symphony Orchestra, dem Seattle Symphony Orchestra und dem Pittsburgh Symphony Orchestra eingeladen. Neben den Hauptwerken für Violine von u. a. Mendelssohn, Schostakowitsch, Brahms und Tschaikowsky, die Christian Tetzlaff bereits bei verschiedenen Labels aufgenommen hat, sind vor kurzem die Sonaten für Violine und Klavier von Mozart mit Lars Vogt sowie das Violinkonzert von Jörg Widmann mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra veröffentlicht worden. Im Herbst 2014 erschien zudem eine Aufnahme der Violinkonzerte von Schostakowitsch mit dem Helsinki Phil­ harmonic Orchestra unter John Storgårds. Christian Tetzlaff war zuletzt 2009 beim Gürzenich-Orchester Köln zu Gast. 19 Der dänische Dirigent Thomas Dausgaard, geboren in Kopenhagen, ist Chefdirigent des Schwedish Chamber Orchestra, Gastdirigent des Seattle Symphony Orchestra und Ehrendirigent des Orchestra della Toscana. Von 2004 bis 2011 war er zudem Chefdirigent des Danish National Symphony Orchestra. Thomas Dausgaard arbeitet weltweit mit vielen herausragenden Orchestern zusammen, darunter die Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das London Symphony Orchestra, die Wiener Philharmoniker und das Orchestre Philharmonique de Radio France. In den USA war er u. a. beim Boston Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und dem Washington National Orchestra zu Gast. Weitere Engagements führen ihn regelmäßig nach Asien zum New Japan Philharmonic Orchestra und Hong Kong Philharmonic Orchestra sowie nach Australien zum Sidney Symphony Orchestra und Melbourne Symphony Orchestra. Dazu kommen Auftritte bei renommierten Festivals wie den BBC Proms und den Salzburger Festspielen. Thomas Dausgaard hat über 50 CD-Einspielungen bei den Labels BIS und Da Capo veröffentlicht, darunter Zyklen mit den Symphonien von Beethoven, Schubert und Langgaard mit dem Swedish Chamber Orchestra (2014). Für die Zukunft sind Aufnahmen mit Werken von Johannes Brahms geplant. Thomas Dausgaard wurde von der dänischen Königin mit dem »Cross of Chivalry« ausgezeichnet und ist Mitglied der »Kungliga Musikaliska Akademien« in Schweden. Mit dem heutigen Konzert stellt er sich erstmals beim Gürzenich-Orchester Köln vor. 20 orchesteraktuell Gürzenich-Orchester Köln zieht positive Halbzeit-Bilanz Gerade ist die Mitte der laufenden Konzertsaison überschritten und das Gürzenich-Orchester Köln kann bereits eine Gesamtauslastung von über 85 % melden. Damit setzt sich die Tendenz fort, dass sich viele Konzertbesucher ihre Karten bereits im Voraus für die gesamte Saison sichern, als Abonnements und im Einzelverkauf. »Auch neugeschaffene Konzertformate wie das Benefizkonzert im Advent, das Neujahrskonzert und die Kammerkonzerte in der Flora sind restlos ausverkauft«, konstatiert Patrick Schmeing, Geschäftsführender Direktor des Orchesters. »Angesichts eines Gesamtangebots von 100.000 Plätzen sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis.« Das Gürzenich-Orchester Köln ist Hausorchester in der Kölner Philharmonie und spielt dort jährlich mehr als 50 Konzerte. Zugleich ist es als Orchester der Oper Köln dort in mehr als 160 Vorstellungen pro Spielzeit zu erleben. In der vergangenen Spielzeit erreichte das Orchester eine Platzauslastung von 94 %. 21 orchesteraktuell Das Gürzenich-Orchester Köln stellt sich vor … Im März laden die Karl Rahner Akademie und das Gürzenich-­ Orchester Köln ein zu ihrer gemeinsamen Reihe »Das Gürzenich-­ Orchester Köln stellt sich vor …«. Zum Gespräch werden dieses Jahr Karl-Heinz Glöckner (Tuba), Priska Enkrich (Piccoloflöte) und Johannes Nauber (Violoncello) erwartet. Sie stellen ihre Instru­mente vor, sprechen über ihren Weg zur Musik und zum ­Gürzenich-Orchester Köln und erzählen aus dem Alltag im ­Orchester. Am 20. März wird es zudem um das Thema »Unterschiedliche Generationen im Orchester» gehen: Wie profitieren junge Orchestermitglieder von den älteren Kollegen und um­ gekehrt? Mit dem Pressesprecher des Orchesters, Johannes ­Wunderlich, unterhalten wir uns am 6. März über die Herausfor­ derungen bei der Presse- und Medienarbeit, seine Aufgaben als Programm­heftredakteur sowie die Zusammenarbeit mit dem First Global Partner des Gürzenich-Orchesters Köln, der Deutschen Lufthansa. Zusätzlich zu diesen Gesprächen besteht die Gele­gen­ heit, die Musiker bei der Probenarbeit mit dem spanischen ­Gast­dirigenten Jesús López-Cobos und dem Pianisten Francesco ­Piemontesi zu erleben. Moderation: Catharina Starken, Rainer Nellessen Freitag, 06. Mär 15, 10–12 Uhr Gespräch mit Karl-Heinz Glöckner (Tuba) und Johannes Wunderlich (Pressesprecher) Freitag, 13. Mär 15, 10–13 Uhr Das Gürzenich-Orchester bei der Arbeit – Besuch einer Orchesterprobe unter der Leitung von Jesús López-Cobos Freitag, 20. Mär 15, 10–12 Uhr Gespräch mit Priska Enkrich (Piccoloflöte) und Johannes Nauber (Violoncello) Vorherige schriftliche Anmeldung bei der Karl Rahner Akademie, ­Jabachstraße 4–8, 50676 Köln, erforderlich. Teilnahmegebühr: 19,50 € (Schüler und Studenten: 12 €) Telefon: (0221) 801078 0, Telefax: (0221) 801078 22 [email protected], www.karl-rahner-akademie.de 22 vorschau sinfoniekonzert 08 Sonntag, 15. Mär 15, 11 Uhr Montag, 16. Mär 15, 20 Uhr Dienstag, 17. Mär 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Klaus Oehl Maurice Ravel »Le tombeau de Couperin« für Orchester Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester D-Dur KV 537 »Krönungskonzert« Olivier Messiaen »Oiseaux exotiques« für Klavier und Orchester Maurice Ravel »La Valse« für Orchester Francesco Piemontesi Klavier Gürzenich-Orchester Köln Jesús López-Cobos Dirigent sinfoniekonzert 09 Sonntag, 12. Apr 15, 11 Uhr Montag, 13. Apr 15, 20 Uhr Dienstag, 14. Apr 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Michael Kube Alban Berg Drei Sätze aus »Lyrische Suite« für Streichorchester bearbeitet vom Komponisten Gustav Mahler »Lieder eines fahrenden Gesellen« für Tenor und Orchester Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 »Große C-Dur-Sinfonie« Christoph Prégardien Tenor Gürzenich-Orchester Köln Lahav Shani Dirigent 23 kammerkonzert 05 Samstag, 18. Apr 15, 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 14 Uhr mit Peter Tonger François Devienne Quartett C-Dur op. 73/1 für Fagott und Streichtrio Zoltán Kodály Duo op. 7 für Violine und Violoncello Johann Evangelist Brandl Quintett F-Dur op. 13 für Fagott, Klavier und Streichtrio Henri Dutilleux »Sarabande et Cortège« für Fagott und Klavier Wolfang Amadeus Mozart Klavierquartett Es-Dur KV 493 für Klavier und Streichtrio Rainer Schottstädt Fagott Ursula Maria Berg Violine Martina Horejsi-Kiefer Viola Bonian Tian Violoncello Burkhard Bastuck Klavier Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 24 orchesterbesetzung I. VIOLINEN Ursula Maria Berg, Alvaro Palmen, Dylan Naylor, Dirk Otte, Chieko Yoshioka-Sallmon, David Johnson, Andreas Bauer, Rose Kaufmann, Demetrius Polyzoides, Wolfgang Richter, Elisabeth Polyzoides, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Alla Gurman, Toshiko Tamayo, Jovana Stojanovic** II. Violinen Sergei Khvorostukhin, Christoph Rombusch, Andreas Heinrich, Friederike Zumach, Martin Richter, Elizabeth Macintosh, Sigrid HegersSchwamm, Susanne Lang, Hae-Jin Lee, Christoph Schlomberg, Anne Sophie Mundt*, Ursula di Nicci*, Robert ­Ransburg*, Florian Meier** Bratschen Florian Peelman, Susanne Duven, Martina Horejsi-Kiefer, François Lefèvre, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Antje Kaufmann, Ina Bichescu, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Maria Scheid, Sarah Aeschbach, Vincent Royer Harfe Saskia Kwast Flöten Alja Velkaverh, André Sebald, Christiane Menke Oboen Horst Eppendorf, Ikuko Yamamoto, Karla Müller* Klarinetten Oliver Schwarz, Ekkehardt Feldmann, Thomas Adamsky Fagotte Rainer Schottstädt, Luise Wiedemann, Klaus Lohrer Hörner Egon Hellrung, Willy Bessems, Gerhard Reuber, Jörn Köster Trompeten Bruno Feldkircher, Matthias Jüttendonk, Klaus von der Weiden POSAUNEN Carsten Luz, Karlheinz Gottfried, Christoph Schwarz Tuba Karl-Heinz Glöckner Violoncelli Ulrike Schäfer, Joachim Griesheimer, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia Borg-Bujanowski, Katharina Apel-Hülshoff Pauken Robert Schäfer, Lars Rapp* Kontrabässe N. N., Henning Rasche, Johannes Eßer, Konstantin Krell, Greta Bruns, Victoria Kirst, Wolfgang Sallmon, Ryotaro Harada** * Gast ** Praktikant Schlagzeug Alexander Schubert, Christoph Baumgartner Stand: 23. Februar 2015 26 Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und den Kuratoren der Concert-Gesellschaft Köln e. V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung: Ehrenmitglieder des Kuratoriums: Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D. Kuratoren: Bechtle GmbH IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB Wirtschaftsprüfer Rechtsanwälte Steuerberater, Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG Henning Matthiesen GALERIA Kaufhof GmbH Ass. jur. Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH, Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food Jutta Kirberg Kölner Bank eG Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH Gerald Böse Kreissparkasse Köln Alexander Wüerst Gerd Lützeler Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH Peter Streit TÜV Rheinland AG Prof. Dr. Bruno O. Braun Norbert Hornig ist freier Musikjournalist und Streicherexperte. Er arbeitet unter anderem für FonoForum, Schott Musik International und Deutschlandradio. Seit 1999 ist er Jurymitglied beim »Preis der deutschen Schallplattenkritik«. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Norbert Hornig ist ein Originalbeitrag für dieses Heft Bildnachweis Titel, S. 19: Ulla-Carin Eckblom, S. 18: Georgia Bertazzi, S. 20: Onassis Ergasopulos. Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunika­tion mbH Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,- Foto: © Michael Latz gürzenich orchester köln helmuth rilling dirigiert die matthäuspassion Karfreitag 03. Apr 15, 18 Uhr Kölner Philharmonie Johann Sebastian Bach Matthäuspassion Julia Kleiter Sopran Anke Vondung Alt Dominik Wortig Tenor Markus Eiche Bariton Adrian Eröd Christus Lothar Odinius Evangelist Bach-Verein Köln Kölner Domchor Helmuth Rilling Dirigent 42/36/31/23/19/9 € zzgl. VVK-Gebühr